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Die
Erfindung betrifft ein elektrisches Vielschichtbauelement mit einem
Grundkörper
aus übereinander
gestapelten keramischen Schichten. An einer Außenseite des Grundkörpers ist
eine Kontaktfläche
angeordnet.
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Aus
den Druckschriften
DE
10224566A1 und
US 6,456,481 ist
ein elektrisches Vielschichtbauelement bekannt, bei dem in einem
Grundkörper
gegenüberliegend
angeordnete Vielschichtkondensatoren angeordnet sind. Diese sind
mit einer gemeinsamen, auf einer Stirnseite des Grundkörpers herausgeführten Massenelektrode
verschaltet.
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Dabei
sind innenliegende Elektrodenschichten direkt mit Kontakten an der
Seitenfläche
des Grundkörpers
verbunden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektrische Funktionseinheit
anzugeben, bei der parasitäre
Kapazitäten
vermindert werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch elektrische Funktionseinheit nach Patentanspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Funktionseinheit sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Es
wird eine elektrische Funktionseinheit angegeben, die einen Grundkörper aufweist.
Der Grundkörper
wird gebildet aus übereinander
gestapelten keramischen Schichten.
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In
einer Ausführungsform
der Funktionseinheit ist es vorgesehen, dass alle keramischen Schichten
eine elektrische Funktionskeramik enthalten. Insbesondere kann es
sich dabei um ein Vielschichtbauelement handeln. Unter dem Begriff „Elektrische
Funktionskeramiken" sind
Materialien zu verstehen, die z.B. bei der Realisierung von Kondensatoren
eine hohe Dielektrizitätskonstante
oder beispielsweise bei der Realisierung von Varistoren eine geeignete
Spannungsabhängigkeit
ihres Widerstandes zur Verfügung
stellen. Funktionskeramiken haben im Sinne des hier beschriebenen
Bauelements vor allem die Eigenschaft, dass sie neben der mechanischen
Trägerfunktion,
die dem Bauelement seine mechanische Stabilität verleiht und die darüber hinaus
Elektrodenschichten oder andere elektrisch leitfähige Elemente trägt, noch
zusätzlich
wenigstens eine elektrische Funktion zur Verfügung stellen. Die Spannungsabhängigkeit
des elektrischen Widerstandes oder die Dielektrizitätskonstante
wurden bereits genannt.
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Es
kommen aber auch andere Materialeigenschaften in Betracht, die aus
einem gewöhnlichen,
als Träger
verwendeten Keramikmaterial eine elektrische Funktionskeramik machen
können.
Insbesondere kommen in Betracht eine Temperaturabhängigkeit
des elektrischen Widerstands, eine Temperaturabhängigkeit der Dielektrizitätskonstante
oder weitere ähnliche
Eigenschaften. Insbesondere sind für die vorliegende Funktionseinheit
Materialien interessant, die für
die Realisierung von Kondensatoren, Varistoren oder Induktivitäten benötigt werden.
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Auf
einer Oberfläche
des Grundkörpers
ist eine Kontaktfläche
gebildet. Diese Kontaktfläche
ist elektrisch leitend. Sie kann zur Weiterkontaktierung der elektrischen
Funktionseinheit verwendet werden und dementsprechend einen Außenanschluss
bilden. Eine solche Kontaktfläche
kann beispielsweise gebildet werden durch eine Schicht aus einem
elektrisch leitenden Material auf der Oberfläche des Grundkörpers. Die
Kontaktfläche
kann aber auch durch ein beliebig geformtes, elektrisch leitendes
Material gebildet werden, beispielsweise auch durch eine Lotkugel.
Entscheidend ist ledig 1ich, dass auf einem Teil der Oberfläche des
Grundkörpers
elektrisch leitfähiges
Material vorhanden ist.
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Es
ist ferner zwischen zwei keramischen Schichten eine elektrisch leitfähige Zwischenschicht vorgesehen.
Die leitfähige
Zwischenschicht ist also zwischen zwei keramischen Schichten angeordnet. Die
Kontaktfläche
ist kapazitiv an die Zwischenschicht gekoppelt.
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Unter
kapazitiver Kopplung ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass
die Kontaktfläche und
die Zwischenschicht einen Kondensator bilden. Das heißt, dass
sie wenigstens teilweise einander überlappen, wobei zwischen der
Kontaktfläche
und der Zwischenschicht ein dielektrisches Material angeordnet ist,
das dem Material der zwischen den beiden den Kondensator bildenden
Elektroden liegenden keramischen Schichten entspricht.
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Die
hier beschriebene elektrische Funktionseinheit macht sich die Grundidee
zunutze, wonach innenliegende Elektrodenschichten des Grundkörpers nicht
direkt galvanisch mit dem zugehörigen
Außenanschluss
des Grundkörpers
gekoppelt sind. Vielmehr erfolgt die Kopplung zwischen innenliegenden Elektrodenschichten
bzw. zwischen keramischen Schichten liegenden Zwischenschichten
und äußeren Kontaktflächen zumindest
in der Hauptsache durch eine kapazitive Kopplung. Durch eine solche Vorgehensweise
kann bei der Realisierung sehr kleiner Kapazitäten in einem Vielschichtbauelement
vermieden werden, unerwünschte
Streukapazitäten
zwischen einer äußeren Elektrode
und inneren Elektroden herzustellen. Darüber hinaus kann es auch vermieden
werden, undefinierte oder zu große parasitäre Induktivitäten durch äußere Kontaktierung
der innenliegenden Elektrodenschichten zu erhalten.
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Indem
die kapazitive Wirkung, die die äußere Kontaktfläche auf
innere Elektrodenschichten hat, durch die kapazitive Kopplung mit
hoher Genauigkeit definiert werden kann, können unerwünschte kapazitive Effekte vermieden
werden.
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In
einer Ausführungsform
der Funktionseinheit ist die Kontaktfläche von der Zwischenschicht galvanisch
getrennt. Dies bedeutet, dass jeder elektrische Kontakt zwischen
der Kontaktfläche
und der Zwischenschicht weitgehend vermieden wird. Dadurch wird
die Kopplung zwischen der Kontaktfläche und der Zwischenschicht
zumindest zu einem sehr großen
Teil durch die kapazitive Kopplung definiert. Diese kapazitive Kopplung
wiederum lässt
sich durch geometrische Parameter, also letztlich durch die Größe der Überlappfläche zwischen
den beiden Elektrodenschichten, respektive durch den Abstand der Elektrodenschichten
bestimmen. Dieser kann durch die Dicke der verwendeten keramischen
Schichten bestimmt werden. Auch das Keramikmaterial zwischen den
Elektroden kann v.a. wegen der Dielektrizitätskonstante ϵ die
kapazitive Kopplung bestimmen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit sind weitere Kontaktflächen auf der Oberfläche des
Grundkörpers
angeordnet. Durch die Anordnung weiterer Kontaktflächen kann
die Funktionseinheit dazu verwendet werden, beispielsweise ein Filter
oder auch ein anderes, kapazitive Elemente enthaltendes Bauteil
herzustellen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit ist die Zwischenschicht mit wenigstens einer
weiteren Kontaktfläche
kapazitiv gekoppelt. Daraus resultiert eine Ausführungsform der Funktionseinheit,
bei der die Zwischenschicht mit zwei verschiedenen Kontaktflächen kapazitiv
gekoppelt ist. Daraus resultiert eine Funktionseinheit, bei der
eine Reihenschal tung zweier Kondensatoren realisiert ist. Der erste
Kondensator wird definiert durch die kapazitive Kopplung zwischen
der Zwischenschicht und der ersten Kontaktfläche. Der zweite Kondensator wird
definiert durch die kapazitive Kopplung zwischen der Zwischenschicht
und der zweiten Kontaktfläche.
Die galvanische Verbindung zwischen den beiden Kapazitäten wird
repräsentiert
durch die Zwischenschicht selbst.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit ist die Zwischenschicht mit einer Kontaktfläche galvanisch
gekoppelt. Diese Ausführungsform
der Funktionseinheit hat den Vorteil, dass die Herstellung von Vielschichtkondensatoren
bzw. deren Integration in den Grundkörper der Funktionseinheit ermöglicht wird.
Vielschichtkondensatoren können
dann direkt galvanisch von außen
durch eine dafür
vorgesehene Kontaktfläche
kontaktiert werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit sind in den Grundkörper Stapel von übereinander
liegenden Zwischenschichten vorgesehen, die wenigstens einen Vielschichtkondensator
bilden. Das Vorsehen von Vielschichtkondensatoren im Grundkörper hat
den Vorteil, dass mit Hilfe der Funktionseinheit größere Kapazitäten als
durch einfaches Überlappen
zweier einzelner Elektrodenschichten realisiert werden können.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit sind wenigstens zwei elektrisch leitende Zwischenschichten
vorgesehen, wobei jede Zwischenschicht mit zwei Kontaktflächen kapazitiv
gekoppelt ist. Mit Hilfe einer solchen Ausführungsform gelingt die Integration
mehrerer Kapazitäten
in die Funktionseinheit.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit sind Zwischenschichten eines Stapels mittels
einer im Inneren des Grundkörpers
verlaufenden Durchkontaktierung leitend miteinander verbunden. Diese
Ausführungsform
der Funktionseinheit hat den Vorteil, dass auf außen am Grundkörper aufgebrachte
Elemente zur elektrisch leitenden Verbindung von Zwischenschichten
verzichtet werden kann, wodurch der Platzbedarf der Funktionseinheit reduziert
werden kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit wird ein Vielschichtkondensator gebildet aus
einem ersten Stapel von übereinander
liegenden Zwischenschichten und einem zweiten Stapel von übereinander
liegenden Zwischenschichten. Der erste Stapel von übereinander
liegenden Zwischenschichten ist galvanisch mit einer Kontaktfläche verbunden.
Der zweite Stapel von übereinander
liegenden Zwischenschichten ist kapazitiv mit einer Kontaktfläche gekoppelt.
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Diese
Ausführungsform
der Funktionseinheit hat den Vorteil, dass bei ein und demselben
Kondensator das Konzept der galvanischen Kopplung mit dem Konzept
der kapazitiven Kopplung des Kondensators mit Außenanschlüssen verbunden werden kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit sind wenigstens zwei Zwischenschichten vorgesehen,
die an eine gemeinsame Kontaktfläche kapazitiv
gekoppelt sind. Mit Hilfe einer solchen Ausführungsform der Funktionseinheit
gelingt die Realisierung eines Bauelements, das zwei Kapazitäten aufweist,
wobei beide Kapazitäten
auf ein und dieselbe Kontaktfläche
bezogen sind, welche beispielsweise einen Massekontakt darstellen
kann.
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Somit
wird also allein durch die Anordnung von Elektroden bereits eine
Verschaltung von Bauelementen bzw. von Kapazitäten erreicht. Diese Verschaltung
kann erreicht werden, ohne dass Verschaltungselemente in Form von
Leitungen oder Drähten benötigt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit ist zwischen einer Kontaktfläche und
einer kapazitiv dazu gekoppelten Zwischenschicht eine keramische
Schicht vorgesehen. Die keramische Schicht enthält ein Varistormaterial. Dadurch
wird zwischen der Kontaktfläche
und der Zwischenschicht ein Varistor gebildet. Durch die Wahl des
Abstands zwischen der Kontaktfläche
und der Zwischenschicht kann die Schaltspannung des Varistors eingestellt werden.
Vorteilhafterweise wird eine Schaltspannung zwischen 5 und 300 V,
besonders bevorzugt eine Schaltspannung zwischen 10 und 100 V, eingestellt.
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Diese
Ausführungsform
der Funktionseinheit hat den Vorteil, dass neben dem Kondensator,
der gebildet wird durch die Kontaktfläche und die Zwischenschicht,
auch noch ein spannungsabhängiger Widerstand,
nämlich
ein Varistor, in den Grundkörper integriert
werden kann. Dadurch kann das Funktionsspektrum der Funktionseinheit
erweitert werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit beträgt
die Grundfläche
des Grundkörpers
weniger als 1 mm2, wobei mindestens zwei
Zwischenschichten in dem Grundkörper
integriert sind.
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Diese
Ausführungsform
der Funktionseinheit hat den Vorteil, dass sie besonders wenig Platz
beim Auflöten
auf eine Platine beansprucht.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit ist es vorgesehen, dass die zwischen den Zwischenschichten
und den Kontaktflächen
gebildeten Kapazitäten
unterschiedliche Werte aufweisen. Dadurch gelingt die Realisierung
von Filterbauelemente, die unterschiedliche Filterkapazitäten haben.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit ist es vorgesehen, dass die zwischen den Zwischenschichten
und den Kontaktflächen
gebildeten Kapazitäten
gleiche Kapazitätswerte
haben. Dadurch gelingt die Realisierung von Filterbauelementen,
bei denen für
jeden zu filternden Zweig die gleiche Kapazität vorhanden ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit enthält
wenigstens eine der keramischen Schichten ein Kondensatormaterial,
das ausgewählt ist
aus einer Menge von Materialien, die die Bedingungen wenigstens
einer der Normenklassen COG, X7R, Z5U, Y5V, HQM erfüllen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Funktionseinheit ist es vorgesehen, dass wenigstens eine der
keramischen Schichten eine Varistorkeramik enthält, die ausgewählt ist
aus der folgenden Menge von Varistorkeramiken: ZnO-Bi, ZnO-Pr.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit ist es vorgesehen, dass eine leitende Fläche gebildet
ist aus einem Material, das wenigstens eines der folgenden Materialien
enthält:
Silber, Silber-Palladium, Silber-Nickel-Zinn, Silber-Nickel-Palladium-Gold,
Silber-Nickel-Vanadium-Kupfer.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und den dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Gleiche
Elemente bzw. Elemente mit einer gleichen Wirkung bzw.
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Elemente,
die dem gleichen Zweck dienen, sind dabei mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine erste beispielhafte Funktionseinheit.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
durch die Funktionseinheit aus 1 entlang
der Linie I-I.
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3 zeigt
ein Ersatzschaltbild für
die Funktionseinheit aus 1.
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4 zeigt
ein weiteres Ersatzschaltbild für die
Funktionseinheit aus 1.
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5 zeigt
eine Draufsicht auf eine weitere beispielhafte Funktionseinheit.
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6 zeigt
einen Längsschnitt
durch die Funktionseinheit aus 5 entlang
der Linie I-I.
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7 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine Funktionseinheit nach 5 entlang
der Linie II-II.
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8 zeigt
einen Querschnitt durch die Funktionseinheit aus 5 entlang
einer Ebene, die die Linie IV-IV in 6 und 7 enthält.
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9 zeigt
einen Querschnitt durch eine Funktionseinheit aus 5 in
einer Ebene, die die Linie III-III aus 7 enthält.
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10 zeigt
die Anwendung einer Funktionseinheit in einer Verschaltung mit Leitungen.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Funktionseinheit. Auf der Oberseite eines
Grundkörpers 1 sind
drei Kontaktschichten 41, 42, 43 angeordnet. Die
Oberseite des Grundkörpers
ist dabei vorzugsweise definiert als die Oberseite der obersten
der keramischen Schichten, die den Grundkörper 1 bilden. Die
Kontaktschicht 42 bildet dabei einen Anschluss A2 der Funktionseinheit.
Die Kontaktfläche 43 bildet einen
Anschluss A1 der Funktionseinheit. Die Kontaktfläche 41 bildet einen
Masseanschluss GND der Funktionseinheit.
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Es
sind ferner in 1 auch leitende Zwischenschichten 51, 52 angedeutet,
die nicht auf der Oberseite des Bauelements liegen und die eigentlich in
der Draufsicht nicht sichtbar sind. Zum besseren Verständnis sind
sie daher durch gestrichelte Umrisse repräsentiert. Es ist gezeigt eine
erste leitende Zwischenschicht 51 sowie eine zweite leitende
Zwischenschicht 52. Wie der 2 zu entnehmen
ist, sind die leitenden Zwischenschichten 51, 52 zwischen
zwei keramischen Schichten 2 angeordnet. Durch den Überlapp
der Kontaktschicht 43 mit der Zwischenschicht 52 wird
ein Kondensator gebildet. Ebenso wird durch den Überlapp der Kontaktschicht 42 mit
der Zwischenschicht 51 ein Kondensator gebildet. Dieser
Kondensator 63 ist in 2 angedeutet. Weitere
Kondensatoren werden gebildet durch den Überlapp der Kontaktschicht 41 mit
der Zwischenschicht 52 bzw. mit der Zwischenschicht 51.
Der durch den Überlapp
mit der Zwischenschicht 51 gebildete Kondensator 64 ist
in 2 schematisch angedeutet.
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In 1 ist
noch die Grundfläche
a des Grundkörpers
angegeben. Diese Grundfläche
ist gegeben durch die Fläche
des äu ßersten
Rechtecks. Diese Grundfläche
beträgt
vorzugsweise weniger als 1 mm2, besonders
bevorzugt ungefähr
0,5 mm2.
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2 ist
ferner zu entnehmen, dass die Kontaktschichten 42, 41 auf
ihrer Unterseite, also an der Grenze zum Grundkörper der Funktionseinheit bzw. an
der Grenze zur obersten keramischen Schicht 2 jeweils eine
Kontaktfläche 31, 32 bilden.
Diese Kontaktfläche
wird für
die Bildung eines Kondensators benötigt. Zur Bildung der Kontaktflächen 31, 32 ist
es nicht unbedingt notwendig, Kontakte in Form von Schichtkontakten
zu verwenden. Die äußeren Kontakte
bzw. die äußeren Anschlüsse A1,
A2, GND könnten
auch durch andersartig geformte, elektrisch leitfähige Körper realisiert
sein.
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1 und 4 ist
darüber
hinaus noch zusätzlich
zu entnehmen, dass es ein wichtiges Element sein kann, dass ein Überlapp
zwischen verschiedenen Schichten nur innerhalb genau definierter
Grenzen stattfindet. So findet beispielsweise kein Überlapp
zwischen den Zwischenschichten 51, 52 statt. Diese
beiden Zwischenschichten befinden sich in einer Ebene des Stapels
von übereinander
liegenden dielektrischen Schichten. Dadurch sind sie relativ gut
kapazitiv voneinander entkoppelt. Parasitäre Kapazitäten zwischen den Zwischenschichten 51, 52 treten
somit kaum auf. Ebenso sind die Kontaktschichten 41, 42, 43 sehr
deutlich räumlich
voneinander getrennt, sodass auch zwischen diesen Kontaktschichten
die parasitären
Kapazitäten
reduziert sind. Ein Überlapp
zwischen den Kontaktschichten 42 und der Zwischenschicht 52 und
entsprechend vice versa zwischen der Kontaktschicht 43 und
der Zwischenschicht 51 findet ebenfalls nicht statt. Wohl
aber haben die Zwischenschichten 51, 52 in der
Kontaktschicht 41 eine gemeinsame Gegenelektrode zur Bildung
jeweils eines Kondensators, der die Zwischenschichten 51, 52 an
die Kontakt schicht 41 kapazitiv ankoppelt. Diese beiden
Kondensatoren sind aber, wie 1 deutlich
zu entnehmen ist, räumlich
deutlich voneinander beabstandet, da die Überlappflächen zwischen den Zwischenschichten 51 und
der Kontaktschicht 41 bzw. zwischen der Zwischenschicht 52 und
der Kontaktschicht 41 einen großen Abstand voneinander aufweisen.
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Durch
eine solche Gestaltung der Funktionseinheit können parasitäre, unerwünschte Kapazitäten drastisch
reduziert werden, was insbesondere bei der Realisierung sehr kleiner
Kapazitäten
wichtig ist.
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In 1 ist
noch gezeigt, dass Überlappflächen zwischen
Elektrodenschichten durch Schraffur gekennzeichnet sind. Daraus
resultieren Überlappungsbereiche 10,
die jeweils separat kenntlich gemacht worden sind. Bei der Betrachtung
der Überlappungsbereiche 10 ist
zu erkennen, dass diese jeweils weitgehend den maximal möglichen
Abstand voneinander haben, wie er hauptsächlich durch die äußeren Abmessungen
des Grundkörpers 1 gegeben
ist.
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Durch
den weitgehenden oder sogar völligen Verzicht
auf eine galvanische Kopplung zwischen den Außenelektroden und den innen
liegenden Elektroden in 1 können auch parasitäre Induktivitäten sehr
stark vermindert werden.
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3 zeigt
Ersatzschaltbild für
die Funktionseinheit aus 1. Dabei wird durch die Kopplung der
Kontaktschicht 42 mit der Zwischenschicht 51 ein Kondensator 63 gebildet,
welcher in 3 als C3 gezeigt ist. Durch
den in Reihe dazu geschalteten Kondensator 64 aus 2 wird
die Kapazität
C4 in 3 gebildet. Entsprechend bilden auch die Kontaktschicht 43,
die Zwischenschicht 52 und die Kontaktschicht 41 zwei
in Reihe geschaltete Kapazitäten,
die in 3 als C1 und C2 gezeigt sind. Insgesamt resultiert
also ein elektrisches Bauelement mit äußeren Anschlüssen A1,
A2, GND, welches als Filterbauelement verwendet werden kann, indem
der Anschluss GND mit einem Masseanschluss verbunden wird. Die Anschlüsse A1 und
A2 können
mit jeweils einer Leitung verbunden werden, wobei die in den Leitungen transportierten
Signale mittels der Kapazitäten
von hochfrequenten Störsignalen
entstört
werden können.
Hohe Frequenzen werden nämlich
durch die relativ geringen Kapazitäten C1, C2 und C3, C4 gegen Masse
kurzgeschlossen.
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3 gilt
im Wesentlichen für
keramische Schichten, die ein für
Kondensatoren geeignetes Dielektrikum enthalten.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Funktionseinheit kann durch geeignete Wahl des Materials der
keramischen Schichten noch ein Überspannungsschutz
in Form eines Varistors integriert werden. Durch die Wahl einer
Varistorkeramik, welche beispielsweise ZnO-Bi oder ZnO-Pr sein kann,
können
neben den Kondensatoren noch spannungsabhängige Widerstände bzw.
Varistoren integriert werden. Die genannte Keramik hat ein geeignetes ϵ zur Bildung
eines Kondensators und darüber
hinaus die Varistoreigenschaft, d. h., dass der ohmsche Widerstand
von der Spannung abhängt
und ab einer gewissen Grenzspannung, bei der der Varistor schaltet, sehr
geringe Werte annimmt. Der entsprechende Schaltplan ist 4 zu
entnehmen. Man erkennt im Unterschied zu 3, dass
parallel zu jeder Kapazität
C1, C2, C3, C4 noch ein Varistor VDR1, VDR2, VDR3, VDR4 geschaltet
ist. Auch jeder Varistor leitet also ein Überspannungssignal von einer
Leitung, die an einem der Anschlüsse
A1, A2 angeschlossen ist, gegen Masse ab, wobei die Masse an dem
Anschluss GND angeschlossen sein kann.
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5 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Funktionseinheit, wobei das Muster der Kontaktschichten 41, 42, 43 dem
aus 1 gleicht. Im Unterschied zu 1 sind
keine Zwischenschichten angedeutet. Es sind jedoch Durchkontaktierungen 71, 72, 73, 74 angedeutet,
die im Inneren des Grundkörpers 1 senkrecht
zu den keramischen Schichten verlaufen.
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Eine
elektrische Funktionseinheit nach der 5 kann insbesondere
dazu verwendet werden, ein Filterelement herzustellen, mit dem schnelle hochfrequente
Signale gefiltert werden können
bzw. schnelle, hochfrequente Störsignale
aus einem Nutzsignal herausgefiltert werden können. Dies ist dargestellt
in 10, wo die Anschlüsse A1 bzw. A2 mit Signalleitungen 91, 92 verbunden
sind. Der Anschluss GND ist verbunden mit einer Masse. Mit Hilfe
dieser Parallelschaltung von Kondensatoren C1, C2 bzw. C3, C4 gegen
eine Masse können
Störsignale
gefiltert werden.
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Im Übrigen gilt
für das
Ersatzschaltbild der Funktionseinheit nach 5 das gleiche
wie für
die Funktionseinheit nach 1, d. h.
dass die Schaltbilder nach 3 und 4 Anwendung
finden können,
je nachdem, ob die keramischen Schichten ein Kondensatormaterial
oder eine Varistorkeramik enthalten.
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6 ist
zu entnehmen, dass in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 5 leitende
Zwischenschichten 531, 532, 533 vorgesehen
sind, die deckungsgleich übereinander
gestapelt sind und die mittels der Durchkontaktierung 71,
die senkrecht zu den Schichten verläuft, miteinander elektrisch
leitend verbunden sind. Die Durchkontaktierung 71 ist zum oberen
Rand des Grundkörpers 1 hinaus
verlängert und
kontaktiert dort die Kontaktschicht 42.
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Ferner
sind elektrisch leitende Zwischenschichten 544, 543, 542, 541 vorgesehen,
die ebenfalls einen Stapel von übereinander
liegenden Schichten bzw. von übereinander
liegenden Innenelektroden bilden. Auch diese Schichten sind durch eine
Durchkontaktierung 72 elektrisch leitend miteinander verbunden.
Im Unterschied zur Durchkontaktierung 71 ist jedoch die
Durchkontaktierung 72 nicht bis zum oberen Rand des Grundkörpers 1 geführt, weswegen
auch keine galvanische Verbindung zwischen der Durchkontaktierung 72 bzw.
den dort angeschlossenen Innenelektroden und der Kontaktschicht 41 besteht.
Die beiden Stapel von übereinander
liegenden Schichtelektroden bilden einen Kondensator 61.
Dieser Kondensator ist über
die Kontaktschicht 42 galvanisch mit einem Anschluss A2 der
Funktionseinheit verbunden. Über
die kapazitive Kopplung zwischen der Kontaktschicht 41 und
im Wesentlichen der leitenden Zwischenschicht 541 besteht
auch eine Kopplung an den Anschluss GND der Funktionseinheit.
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In 6 ist
noch eine Begrenzungslinie 8 gezeigt, auf die die Ausdehnung
der Kontaktschicht 42 gegebenenfalls zur rechten Seite
hin beschränkt
werden kann, um parasitäre
Kapazitäten
zwischen der Kontaktschicht 42 und der leitenden Zwischenschicht 541 noch
besser zu verhindern.
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In 6 ist
noch die Dicke d der obersten keramischen Schicht 2 gezeigt,
die die Kontaktschicht 41 von der darunter liegenden elektrisch
leitenden Zwischenschicht 541 trennt. Bei Anordnung eines Varistormaterials
zwischen den beiden Elektroden kann durch geeignete Wahl der Schichtdicke
d die Schaltspannung des Varistors eingestellt werden. Beispiels weise
gelingt bei einer Schichtdicke zwischen 20 und 200 μm eine Einstellung
der Schaltspannung des Varistors auf einen Wert zwischen 10 und
100 V. Als Varistorkeramik wurde in diesem Fall ein ZnO-Bi-Material
verwendet.
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7 zeigt
in ähnlicher
Art und Weise wie 6 die Bildung eines Kondensators 62 aus
den leitenden Zwischenschichten 551, 552, 553,
die einen Stapel von übereinander
liegenden Schichtelektroden bilden, welche mittels der Durchkontaktierung 74 elektrisch
leitend miteinander und auch mit der Kontaktschicht 43 verbunden
sind. Ebenso wie in 6 ist auch in 7 ein
zweiter Stapel übereinander
liegender Elektrodenschichten, gebildet durch die leitenden Zwischenschichten 561, 562, 563, 564,
vorgesehen. Auch diese Schichten sind durch eine Durchkontaktierung,
nämlich
durch die Durchkontaktierung 73, elektrisch leitend miteinander
verbunden. Die Kontaktschicht 41 hat auch zu dieser Durchkontaktierung 73 keinen
elektrisch leitenden Kontakt. Vielmehr findet auch hier eine kapazitive
Kopplung zwischen der Kontaktfläche 31 und
der leitenden Zwischenschicht 561 statt.
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Wie
aus Zusammenschau mit 8 hervorgeht, sind die leitenden
Zwischenschichten 551, 552, 553, die
der Durchkontaktierung 74 zugeordnet sind, kürzer ausgeführt als
die leitenden Zwischenschichten 531, 532, 533.
Daraus resultiert, dass die Kapazität des Kondensators 61 größer ist
als die Kapazität des
Kondensators 62, da die entsprechenden Gegenelektroden,
gebildet aus den leitenden Zwischenschichten, die den Durchkontaktierungen 72 und 73 zugeordnet
sind, die jeweils gleiche Flächen
aufweisen. Dies geht auch hervor aus 9.
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In 8 ist
eine Ebene des Grundkörpers gezeigt,
die durch die Oberseite einer keramischen Schicht gebildet wird.
Auf der keramischen Schicht angeordnet sind zwei leitende Zwischenschichten 531, 551,
die zu verschiedenen Vielschichtkondensatoren 61, 62 gehören und
die durch die Durchkontaktierungen 71 bzw. 74 mit
anderen leitenden Zwischenschichten und mit einer äußeren Kontaktfläche verbunden
sind. Die leitenden Zwischenschichten 531 und 551 haben
einen relativ großen
Abstand voneinander, so dass parasitäre Kapazitäten gut vermieden werden können.
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In 9 ist
ein Querschnitt in einer anderen Ebene der Funktionseinheit gezeigt,
wobei die dem Masseanschluss GND zugeordneten leitenden Zwischenschichten 561 und 541 in
durchgezogenen Linien dargestellt sind. Darüber hinaus sind nicht in der Ebene
liegende leitende Zwischenschichten 551 und 531 durch
gestrichelte Linien dargestellt. Darüber hinaus ist schraffiert
noch jeweils der Überlappungsbereich 10 dargestellt,
der gebildet wird durch die Überlappung
der elektrisch leitenden Schichten 561 und 551 bzw. 531 und 541 bzw.
durch die Überlappung der
elektrisch leitenden Schichten 541, 561 mit der Kontaktschicht 41.
Die Kopplung der Kontaktschicht 41 an die leitenden Zwischenschichten 541 bzw. 561 erfolgt
durch die Bildung eines Kondensators 63 bzw. 64,
wie er den 6 bzw. 7 zu entnehmen
ist.
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10 zeigt
einen den Einsatz der Funktionseinheit nach 5 zur Filterung
von Signalleitungen 91, 92. Die Kapazität C1 wird
dabei repräsentiert durch
den Kondensator 62 in 7. Die Kapazität C2 wird
gebildet durch den Kondensator 64 in 7.
Die Kapazität
C3 wird gebildet durch den Vielschichtkondensator 61 in 6.
Die Kapazität
C4 wird gebildet durch den Kondensator 63 in 6.
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In
einer Erweiterung des Ausführungsbeispiels
nach 5 ist es zudem noch möglich, auch die in 6 und 7 galvanisch
gekoppelten Stapel von übereinander
liegenden Elektrodenschichten ebenfalls wie bei dem Anschluss GND
auch kapazitiv anzukoppeln. In diesem Fall würde man oberhalb der leitenden
Zwischenschicht 541 bzw. 561 noch eine weitere
leitende Zwischenschicht, die der Durchkontaktierung 74 bzw. 71 zuzuordnen
wäre, einfügen und darüber hinaus
noch den Kontakt zwischen der Durchkontaktierung 71 bzw. 74 und
der Kontaktfläche 32 bzw. 33 unterbrechen.
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Mit
einem Bauelement gemäß 5 gelingt die
Einstellung von Kapazitäten,
die zwischen dem Anschluss A1 und dem Anschluss GND bzw. dem Anschluss
A1 und dem Anschluss GND wirksam sind und die zwischen 22 pF und
1 μF betragen.
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Mit
Hilfe der in den Grundkörper
integrierten Varistoren kann zusätzlich
zum Filtern hochfrequenter Signale noch die Funktion des Entstörens gegenüber Spannungsspitzen
in die Funktionseinheit integriert werden.
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- 1
- Grundkörper
- 2
- keramische
Schicht
- 31,32,33
- Kontaktfläche
- 41,42,43
- Kontaktschicht
- 51,52,531,532,533;
-
- 541,542,543,544;
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- 551,552,553;
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- 561,562,563,564
- leitende
Zwischenschicht
- 61,62
- Vielschichtkondensator
- 63,64
- Kondensator
- 71,72,73,74
- Durchkontaktierung
- 8
- Begrenzungslinie
- 91,92
- Leitungen
- 10
- Überlappungsbereich
- A1,A2,GND
- Anschluss
- d
- Abstand
- C1,C2,C3,C4
- Kapazität
- VDR1,VDR2,VDR3,VDR4
- Varistor