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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftagen eines flüssigen Mehrkomponenten-Leimsystems auf die
Oberfläche
von Werkstoffen.
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Es
sind viele verschiedene Verfahren zum getrennten Auftragen von Leim
und Härter
auf die Oberflächen
von Werkstoffe im Stand der Technik bekannt. Diese Verfahren überwinden
weitgehend die Nachteile, die sich ergeben, wenn Leim und Härter als
fertiges Gemisch aufgebracht werden. Beispielsweise muss eine derartige
Mischung eine der Verarbeitungsdauer angepasste, verhältnismäßig lange Härtungsdauer
aufweisen. Ferner treten gehäuft
unerwünschte
Ausfälle
der Produktion auf, da vor allem die Düsen wiederholt verstopfen.
Ein weiterer Nachteil ist die ungleichmäßige Verteilung des Leims auf den
zu verleimenden Flächen.
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Die
Verfahren zum getrennten Auftrag lassen sich in vier Gruppen einteilen
a) flächiges
Auftragen b) Auftragen der Komponenten in Form von Schnüren c) Auftragen
mittels Versprühen
der Komponenten und d) eine Kombination von a) bis c).
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Das
Grundprinzip der getrennten Auftragung ist schon aus der
US 3 437 542 bekannt, wobei
erst eine flüssige
Leimkomponente und danach ein pulverförmiger Härter aufgetragen wurden.
- a) Die EP-A-16 740 beschreibt eine getrennte Auftragungsweise,
in dem erst der Härter
mit einer Walze, der eine poröse,
absorbierende Oberfläche
aufweist, auf die zu verleimende Fläche aufgetragen wird. Kurz
vor dem Verpressen wird der Leim auf den Härter mittels einer weiteren Walze
aufgetragen. Probleme dieses Verfahrens sind das Absorbieren des
Härters
in dem Substrat, die Reinigung der Walze sowie eine gleichmäßige Verteilung.
In
der EP-A-241 891 wird eine Vorrichtung zum Auftragen von Leim und
Härter
auf Holzteile beschrieben, mit deren Hilfe ein Gießfilm mittels
eines Leitorgans gebildet wird. Die DE-A-37 12 347 sieht für dieses
Leitorgan noch Verbesserungen in Form von luftstauverhindernden
Einrichtungen vor. Das Leim-Harz und der Härter werden getrennt mit jeweils
einer dieser Vorrichtungen als Gießfilm auf die Oberfläche der
Holzteile aufgetragen.
- b) Die WO 99/67027 beschreibt eine getrennte Auftragsweise,
in dem die Komponenten in Form von Strängen aufgetragen werden, bei
dem mehrere Stränge
nebeneinander und je Strang die beiden Komponenten nacheinander übereinander oder
dicht nebeneinander aufgetragen werden.
In der EP-A 690 114
wird ein Verfahren offenbart, bei dem zwei Komponenten nacheinander
zumindest teilweise deckungsgleich als Stränge aufgetragen werden, wobei
die eine Komponente kontinuierlich und die andere diskontinuierlich
aufgetragen wird.
- c) In der DE-A 100 35 412, CH-A 546 134, DE-A 22 13 269 und
in der GB-A 1332 880 werden verschiedene Verfahren zum getrennten
Auftragen offenbart, in dem der Leim und der Härter durch Spritzen, bzw. Sprühen aufgetragen
werden. Der Leim und der Härter
vermischen sich bei diesem Verfahren unmittelbar vor oder direkt
nach dem Auftragen auf den Werkstoff.
- d) Die EP-A 362 742 offenbart ein getrenntes Auftragsverfahren,
bei dem die eine Komponente als Gießfilm und die andere als Strang
aufgetragen wird.
Die WO 89/5221 beschreibt ein Auftragsverfahren,
in dem auf eine Oberfläche
der Leim und auf die gegenüberliegende
Oberfläche
der Härter
aufgetragen wird. Die Fläche,
auf die der Härter
aufgetragen wird, muss nicht zwingend vollständig mit dem Härter bedeckt
sein, es ist ausreichend, den Härter
in Form von Strängen
oder Punkten über
diese Fläche
zu verteilen.
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Trotz
der vielfältigen
Verfahren besteht aufgrund der hohen wirtschaftlichen Bedeutung
von verleimten Werkstoffen weiter Optimierungsbedarf, insbesondere
im Bezug auf eine optimale Klebeleistung.
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Die
Aufgabe bestand demnach darin, ein getrenntes Auftragsverfahren
aufzufinden, das einen gleichmäßigen Auftrag
aller Komponenten aufweist bei einer gegenüber dem Stand der Technik verbesserten
Klebeleistung. Ferner soll für
eine praktikable Anwendbarkeit die Zeit zwischen dem Leimauftrag und
dem Verpressen möglichst
lang sein.
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Die
Aufgabe wurde gelöst
mit Hilfe eines Verfahrens zum Auftragen eines flüssigen Mehrkomponenten-Leimsystems
auf die Oberfläche
von Werkstoffen, bei dem man die Komponenten getrennt voneinander
punktförmig
aufträgt.
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Unter
punktförmig
sind solche fleckartige Auftragungen zu verstehen, die entstehen,
wenn ein Tropfen aus einigen Zentimetern Höhe auf den Werkstoff trifft.
Diese Punkte weisen nicht zwingend eine regelmäßige oder runde Geometrie auf.
Bei den punktförmigen
Gebilden kann es sich um längliche, um
ganz oder teilweise ovale oder auch um vollständig formlose Figuren handeln.
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Die
punktartigen Gebilde weisen typischerweise ein Volumen von 0,5 bis
500 mm3, insbesondere von 1 bis 100 mm3, auf. Die Punkte derselben Komponente weisen
vorteilhaft ähnliche
Größen auf.
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Vorteilhaft
werden 100 bis 1 000 000 Punkte pro m2 Werkstoff
aufgetragen, bevorzugt 1 000 bis 100 000. Bevorzugt beträgt die Schrittweite
zwischen den Auftragungen 2 bis 50 mm, insbesondere 2 bis 20 mm.
Unter Schrittweite ist der Abstand zwischen den Schwerpunkten der
benachbarten punktförmigen
Auftragungen zu verstehen. Pro Minute werden vorteilhaft 5000 bis
100 000 Punkte pro Punktreihe aufgetragen.
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Vorteilhaft
sind die punktförmigen
Auftragungen einer Komponente von punktförmigen Auftragungen einer oder
mehrerer anderer Komponenten umgeben.
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Bevorzugt
werden die Komponenten alternierend aufgetragen. Der Begriff alternierend
muss keine strenge Gleichmäßigkeit
beinhalten, er bedeutet, dass alle Komponenten sowohl in Richtung
der Werkstofflänge,
als auch in Richtung der Werkstoffbreite vorliegen. Bevorzugt liegen
die Komponenten abwechselnd vor.
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Bevorzugt
besteht die Alternierung bei einem Zweikomponentensystem in einer
netzartigen, matrizenartigen Struktur folgender Art:
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Die
Komponenten können
aber auch unregelmäßig abwechselnd
aufgetragen werden, diese Auftragsweise ist bei einem starken Ungleichgewicht in
der Auftragsmenge der Komponenten von Vorteil. So können nach
Bedarf Punkte mit verschiedenen Volumen aufgetragen werden. Beispielsweise
kann bei ungleicher Mengenverteilung der Komponenten, die Komponente
mit der überwiegenden
Menge mit einem größeren Punktvolumen
aufgetragen werden oder diese Komponente kann mit einer erhöhten Punktzahl
aufgetragen werden.
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Falls
die Menge einer Komponente A doppelt so groß ist wie die einer anderen
Komponente B, kann deren Punktzahl verdoppelt werden oder es kann
das Volumen der Punkte A verdoppelt werden. Bevorzugt wird die Punktzahl
verdoppelt. Es ergibt sich in diesem Fall folgendes schematisches
Bild:
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Bei
einer weiteren Erhöhung
der Komponentenmenge A wird deren Punktreihe immer seltener durch
einen Punkt der Komponente B unterbrochen.
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Um
möglichst
lange offenen Zeiten zu erreichen, berühren sich die nebeneinanderliegenden punktförmigen Auftragungen
nicht. Der Abstand zwischen den Auftragungsrändern der nebeneinanderliegenden
Punkte liegt vorteilhaft zwischen 0,5 und 10 mm.
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Bei
schnellen Reaktionen kann es von Vorteil sein, wenn die punktförmigen Auftragungen
der verschiedenen Komponenten teilweise oder vollständig überlappen.
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Die
Komponenten werden vorteilhaft in Form von Tropfen aufgetragen.
Die Tropfen lassen sich beispielsweise mit Düsen enthaltenden Vorrichtungen,
wie solche auch für
andere Auftragstechniken bekannt sind, realisieren. Die Auftragung
erfolgt somit nicht sprühend.
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Die
Vorschubgeschwindigkeit des Werkstoffes, das unter den als Punkte
aufgetragenen flüssigen
Komponenten durchläuft,
beträgt
in der Regel mindestens 20 Meter pro Minute, insbesondere 100 bis
400 Meter pro Minute.
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Das
Leimsystem besteht bevorzugt aus Komponenten, die für sich keine
die Werkstoffe verbindende Eigenschaften aufweisen und bei gegenseitigem
Kontakt ein die Werkstoffe verbindendes Reaktionsprodukt ergeben.
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Alle
Komponenten können
auf nur einer der zu verleimenden Oberflächen aufgetragen werden oder
die Komponenten können
auf den sich gegenüberliegenden
Oberflächen
aufgetragen werden. Ferner kann pro Oberfläche nur eine Komponente aufgetragen
werden, so dass die Punkte des Mehrkomponentensystems beim Zusammenbringen
der Oberflächen
jeweils auf Lücke
gesetzt sind.
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Das
Mehrkomponenten-Leimsystem ist bevorzugt ein Zweikomponentensystem,
wobei eine Komponente A vorteilhaft ein Leim und eine Komponente
B vorteilhaft ein Härter
ist.
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Vorteilhaft
wird ein Gewichtsverhältnis
von Leim und Härter
von 100:20 bis 100:100, bevorzugt 100:50 bis 100:100, insbesondere
von 100:80 bis 100:100 verwendet. Pro m2 wird
vorteilhaft eine Gesamtmenge (Leim und Härter) von 150 bis 600 g, bevorzugt
200 bis 500 g, insbesondere 400 bis 450 g, aufgetragen.
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Als
Komponente A (Leim) können
Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, veretherte
Melamin-Formaldehyd-Harze,
Phenol-Harze, Phenol-Formaldehyd-Harze, Resorcin-Phenol-Formaldehyd-Harze,
Polyurethan-Harze, Polyvinylacetat-Harze, Emulsionen oder Dispersionen
von Isocyanat-Harzen oder Mischungen aus zwei oder mehreren Komponenten
verwendet werden. Bevorzugt werden Aminoplastharze eingesetzt, insbesondere
Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, veretherte Melamin-Formaldehyd-Harze,
Harnstoff-Formaldehyd-Harze oder Mischungen hieraus. Besonders bevorzugt
werden Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze und/oder veretherte Melamin-Formaldehyd-Harz verwendet, wobei
der Anteil der veretherten Komponente vorteilhaft bei > 50 %, insbesondere
bei > 75 % liegt.
Der Veretherungsgrad liegt vorteilhaft bei 1 bis 95 %, bevorzugt
bei 15 bis 80, insbesondere bei 30 bis 65 %.
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Die
Komponente B ist vorteilhaft ein Härter enthaltend eine Säure, ein
saures Salz und/oder eine Säure
bildendes Salz.
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Der
Härter
hat üblicherweise
einen pH-Wert von 1 bis 6,5, insbesondere 1,3 bis 3. Die Viskosität des Härters liegt
bevorzugt über
300 mPas, besonders bevorzugt über
1000 mPas (bei Raumtemperatur und einer Scherrate von 100 s–1).
Er zeigt vorteilhaft ein pseudoplastisches Verhalten.
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Die
Wahl der Säure,
bzw. des Salzes hängt mit
den Charakteristika des Härters
zusammen, beispielsweise, wie schnell die Aushärtung nach dem Vermischen des
Aminoplasts und des Härters
erfolgen soll.
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Typischerweise
werden als Säuren
organische Säuren,
wie beispielsweise Maleinsäure,
Zitronensäure
oder Ameisensäure,
oder anorganische Säuren,
wie beispielsweise Phosphorsäure
oder Sulfamidsäure
oder Mischungen hieraus, verwendet. Bevorzugt sind organische Säuren, insbesondere Ameisensäure.
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Unter
sauren Salzen werden solche verstanden, die in Wasser eine saure
Lösung
bilden. Vorteilhaft werden Aluminiumphosphat, Aluminiumsulfat oder
Aluminiumchlorid oder Mischungen hieraus verwendet.
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Unter
einem eine Säure
bildendes Salz werden solche Salze verstanden, die durch Reaktion
mit einer Komponente des Bindemittelsystems eine Säure generieren.
Vorteilhaft werden Ammoniumsalze verwendet, wie beispielsweise Ammoniumphosphat, Ammoniumsulfat
und/oder Ammoniumchlorid.
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Ferner
kann der Härter
zusätzlich
ein Polymer in Form einer Dispersion und/oder als wasserlösliche Polymerlösung und/oder
Mischungen von verschiedenen Polymerdispersionen oder wässrigen Polymerlösungen enthalten.
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Das
Polymer ist typischerweise ein Homopolymer oder ein Copolymer hergestellt
aus einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten Monomeren. Beispiele
vorteilhafter ethylenisch ungesättigter
Monomere sind Vinylmonomere, wie Vinylester, zum Beispiel Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinylbutyrat und Comonomere hiervon; Polyacrylate
wie beispielsweise Alkylester von acrylischen oder methacrylischen Säuren, wie
Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat etc.;
Butadien-Styrol und Derivate wie beispielsweise carboxyliertes Butadien-Styrol;
substituiertes oder unsubstituiertes Mono- und Dialkylester der
alpha, beta- ungesättigten
(Di)carboxylsäuren
wie beispielsweise substituierte und unsubstituierte Mono- und Dibutyl-
und Mono- und Diethylester der Maleinsäure oder die korrespondierenden
Ester der Fumarsäure,
Zitronensäure
oder Itaconsäure,
Crotonsäure,
(Meth)Acrylsäure,
Polyvinylalkohol, Polyurethane. Bevorzugt sind Polyvinylacetate
und Vinylacetat-Copolymere, insbesondere Ethylen-Vinylacetat-Copolymere.
Vorteilhaft enthält das
Polymer mindestens 50 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren,
Polyvinylacetat.
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Die
Polymere können
gegebenenfalls nachvernetzbare Gruppen enthalten. Diese nachvernetzbaren
Gruppen können
via Copolymerisation in das Polymer eingeführt werden, in dem ein oder
mehrere ethylenisch ungesättigte
Monomere mit mindestens einem Monomer beinhaltend mindestens eine
nachvernetzbare Gruppe umgesetzt wird. Das Polymer enthält bevorzugt
0 bis 10 Gew.-% an Monomeren mit nachvernetzbaren Gruppen, bevorzugt
0 bis 5 Gew.-%. Mischungen aus Polymeren mit nachvernetzbaren Gruppen
und Polymeren ohne nachvernetzbaren Gruppen sind ferner bevorzugt,
insbesondere Homo- oder Copolymere von Polyvinylacetat. Unter nachvernetzbaren
Gruppen werden solche verstanden, die von geringerer Reaktivität sind als ungesättigte Gruppen
und somit nicht an der ersten Polymerisationsreaktion beteiligt
sind, sondern nur unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise unter sauren
Bedingungen, mit anderen reaktiven Gruppen, vorteilhaft am Copolymer
und/oder am Aminoplast, reagieren.
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Geeignete
nachvernetzbare Gruppen sind vorteilhaft N-Alkylol-, N-Alkoxymethyl-,
Carboxylate- und/oder Glycidyl-Gruppen, beispielhaft sind hier die in
der WO 0180898 und WO 02/068178 genannten erwähnt.
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In
der Komponente A und/oder in der Komponente B können vorteilhaft übliche Additive
enthalten sein. Hierzu zählen
Füllstoffe
(siehe Zeppenfeld, Klebstoffe in der Holz- und Möbelindustrie, Buchverlag Leipzig,
1. Auflage) wie beispielsweise Erdalkalisilikate, Aluminiumsilikate
wie Kaolin, Kieselerde, pyrogene und gefällte Kieselsäuren, Erdalkalicarbonate,
Erdalkalisulfate, Metalloxide, Fasern wie beispielsweise Glas, Glim mer,
Cellulose. Weitere Zusatzstoffe sind vorteilhaft Mehle, Stärken, modifizierte
Stärke,
Polyvinylalkohol, modifizierte Cellulose, beispielsweise Methylcellulose,
Carboxylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Verdicker wie in
der WO 02/068178 genannt, Farbstoffe, Formaldehydfänger, Tenside,
Entschäumer,
Lösungsmittel
wie beispielsweise Diethylengylkol sowie weitere dem Fachmann bekannte
Additive. Bevorzugt werden Kaolin, Kieselsäuren, Cellulosederivate, Glykole
und Tenside verwendet.
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Das
wässrige
Bindemittelsystem bestehend aus Komponente A und B beinhaltet in
der Regel 5 bis 70 Gew.-% bezogen auf das Gesamtsystem (Komponente
A + B, Feststoff und Wasser), Aminoplastharz, bevorzugt 15 bis 65
Gew.-%, insbesondere 25 bis 60 Gew.-%. Ferner beinhaltet das Bindemittelsystem
vorteilhaft 0,5 bis 30 Gew.-% bezogen auf das Gesamtsystem Säure, Säuresalz
und/oder säurefreisetzendes
Salz, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1,5 bis 15 Gew.-%.
Weiterhin beinhaltet das Bindemittelsystem bevorzugt 0,5 bis 25
Gew.-% Polymer, insbesondere 2 bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt
4 bis 25 Gew.-% bezogen auf das Gesamtsystem.
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Die üblichen
Additive, bzw. Füllstoffe,
liegen in einer Menge von 0 bis 25 Gew.-% vor. Sie können sowohl
im Leim als auch im Härter
vorliegen, vorteilhaft 0 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtsystem
in dem Härter
und zu 0 bis 10 Gew.-% in dem Aminoplastharz.
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Der
Feststoffgehalt bzw. Wirkstoffgehalt des Bindemittelsystems liegt
in der Regel bei 25 bis 75 Gew.-%, bevorzugt bei 40 bis 65 Gew.-%,
der restliche Anteil besteht aus Wasser.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht beschränkt
auf eine spezielle Anwendung, jedoch wird es vorteilhaft in der
Holzindustrie verwendet. Das Verfahren wird bevorzugt zum getrennten
Auftrag beim Verleimen von Holz verwendet, beispielsweise bei nicht
tragenden Anwendungen wie bei Parkett, Rollenheißkaschierungen (Folien auf
beispielsweise Spanplatten), Furnieren, Sperrholz, Einschichtplatten,
Mehrschichtplatten, Schalungsplatten. Ferner wird das Verfahren
vorteilhaft bei tragenden Anwendungen verwendet, wie beispielsweise bei
Brettschichtholz, Duo- oder Triobalken (siehe auch WO 02/068178
oder EP-A 860 251).
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Das
Verpressen der mit den beiden Komponenten beschichteten Werkstoffe
erfolgt im allgemeinen unter Anwendung eines Drucks von 0,6 bis
1,0 N/mm2. Dieser Druck wird im allgemeinen
für eine Zeitdauer,
die der Leim zum Aushärten
benötigt,
aufrecht erhalten. Die Aushärtung
erfolgt typischerweise bei Raumtemperatur, bei höheren Temperaturen verkürzt sich
die Aushärtezeit
entsprechend.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Auftragung von Mehrkomponentensysteme liegt im Vergleich zu
den bekannten getrennten Auftragsverfahren in der sehr hohen Klebeleistung
nach dem Verpressen. Darüber
hinaus führt
das erfindungsgemäße Verfahren
zu geringerem Leimverbrauch und geringerem Reinigungsaufwand im
Vergleich zu den Verfahren, die im Stand der Technik beschrieben
sind. Es lassen sich ferner ausreichend lange offene und/oder geschlossene
Antrocknezeiten bis zum Pressvorgang bei reaktiven Leimsystemen
mit kurzer Presszeit realisieren. Weiterhin kann die Härterflotte
schärfer
eingestellt werden bzw. die Härtermenge
erhöht
werden, wodurch der Leim schneller und bei niedrigeren Temperaturen
aushärtet.