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Die
Erfindung betrifft eine Dichtungseinrichtung zur seitlichen Abdichtung
wenigstens einer an eine bewegte Fläche angrenzenden Überdruck-
oder Unterdruckzone in einer Papiermaschine mit wenigstens einem
der bewegten Fläche
gegenüberliegenden
Dichtelement. Eine solche Dichtungseinrichtung ist beispielsweise
in der
EP 1 348 805
A1 beschrieben. Der Gegenstand der
EP 1 348 805 A1 soll vollumfänglich mit
in diese Anmeldung aufgenommen werden.
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Derartige
Dichtungseinrichtungen dienen beispielsweise dazu, das unter einem
Unterdruck stehende Innere eines Saugkastens, dessen Seitenwände mit
der Dichtungseinrichtung versehen sind, gegenüber der Umgebung abzudichten.
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Eine
Dichteinrichtung der gattungsgemäßen Art
weist ein Dichtelement und ein Lager zur Lagerung des Dichtelements
auf. Das Dichtelement weist in Querschnittrichtung eine vorgegebener
Kontur auf. Die Kontur ist hierbei so, dass ein Dichtbereich gebildet
wird, wobei zur Abdichtung der Dichtbereich einer Fläche gegenüberliegend
anordenbar ist.
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Ziel
der Erfindung ist es, eine Dichtungseinrichtung zu schaffen, die
deutlich höhere
Standzeiten hat, als die aus dem Stand der Technik bekannten Dichtleisten.
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Diese
Aufgabe wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung dadurch gelöst, dass
die Kontur des Dichtelements zwei gegenüberliegende Dichtbereiche bildet,
von denen im Betrieb jeweils ein Dichtbereich zur Abdichtung an
einer bspw. bewegten Fläche
anordenbar ist.
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Somit
ist es möglich,
dass nach Verschleiß des
ersten Dichtbereichs das Dichtelement gedreht werden kann und der
zweite Dichtbereich an der Fläche
zur Abdichtung anordenbar ist.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Kontur des Dichtelements zumindest im Dichtbereich doppelseitig
identisch ausgeführt.
Durch die identische Ausführung
zumindest der beiden Dichtbereiche ist es möglich, das Dichtelement und
somit die Dichteinrichtung einfach und kostengünstig auszuführen.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die gesamte Kontur des Dichtelements doppelseitig identisch
ausgeführt.
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Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung weist die Dichteinrichtung eine
Arretiereinrichtung auf, wodurch das Dichtelement in einer beliebigen Position
relativ zur bspw. bewegten Fläche
arretierbar ist, sodass der Dichtbereich nicht an der Fläche zur
Anlage kommt.
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In
der Regel handelt es sich bei der Fläche um eine Fläche eines
bewegten bzw. sich drehenden Mantels einer Walze. Da der Dichtbereich
an der gegenüberliegend
anordenbaren Fläche
erfindungsgemäß nicht
zur Anlage kommt, wird der Verschleiß des Dichtbereichs erheblich
reduziert. Vorteilhafterweise bildet sich zwischen der Fläche und
dem Dichtbereich ein Wasserfilm zur Abdichtung aus.
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Nach
einer möglichen
Ausführungsform
der Erfindung ist das Dichtelement einseitig drehbar an einem Gelenk
gelagert, wobei die Arretierungseinrichtung an der zur Lagerung
gegenüberliegenden Seite
des Dichtelements angeordnet ist.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das Gelenk durch eine erste Nut im Dichtelement
und durch einen in die erste Nut eingreifenden Eingriffsabschnitt
eines Halteelements gebildet.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Arretierungseinrichtung durch einen unter
Druck setzbaren Anpressschlauch gebildet, welcher zwischen dem Dichtelement
und einem relativ zum Dichtelement unbeweglichen Gegenelement angeordnet
ist, sodass das Dichtelement zwischen Lager und Gegenelement einklemmbar
ist.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird der Anpressschlauch in einer zweiten Nut des
Dichtelements gehaltert.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die erste und die zweite Nut derart angeordnet,
dass bei Drehung des Dichtelements in der Art, dass die Positionen
des ersten und des zweiten Dichtbereichs vertauscht werden, die
erste Nut die Position zur Halterung des Anpressschlauchs und die
zweite Nut die Position einnimmt, in der das Eingriffselement in
diese eingreift.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert:
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1 eine
schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer beispielhaften
Ausführungsform
einer Dichtungseinrichtung mit einem um eine Schwenkachse verschwenkbaren
Dichtelement.
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1 zeigt
in schematischer, teilweise geschnittener Darstellung eine beispielhafte
Ausführungsform
einer Dichtungseinrichtung 10 zur seitlichen Abdichtung
wenigstens einer an eine bewegte Fläche 12 angrenzenden Überdruck-
oder Unterdruckzone in einer Papiermaschine.
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Im
vorliegenden Fall ist die Dichtungseinrichtung 10 innerhalb
einer Saugwalze 14 angeordnet, um beispielsweise eine Druckzone
P1 gegenüber
der Umgebung abzudichten, in der ein höherer Druck P2 herrscht.
Hier bildet also der mit Bohrungen 16 versehene Mantel 18 der
Saugwalze 14 die bewegte Fläche 12. Über die
Saugwalze 14 kann insbesondere eine zu entwässernde
Papierbahn geführt
sein. Grundsätzlich
kann – insbesondere
bei Verwendung der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung
in Verbindung mit einem einer Blaswalze zugeordneten Blaskasten – der Umgebungsdruck
P2 auch kleiner sein als der beispielsweise
im Innern eines Saugkastens erzeugte Druck P1.
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Die
Dichtungseinrichtung 10 umfasst wenigstens ein der bewegten
Fläche 12 gegenüberliegendes
Dichtelement 20, das über
ein Gelenk 22 schwenkbar gelagert ist. Durch einen Druckschlauch 24,
welcher eine Kraft F erzeugen kann, ist das Dichtelement 20 um
eine durch das Gelenk 22 gebildete Schwenkachse 26 in
seiner Position relativ zur bewegten Fläche 12 verstellbar.
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Das
Gelenk 22 ist an einem entsprechend positionierbaren Halteelement 28 gebildet,
bei dem es sich beispielsweise um eine Leiste oder dergleichen handeln
kann. Das Haltelement 28 könnte, was in der 1 nicht
dargestellt ist auch parallel zur Richtung der Kraft F verschiebbar
sein.
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Die
durch das Gelenk 22 definierte Schwenkachse 26 des
Dichtelements 20 erstreckt sich quer zur Laufrichtung L
der bewegten Fläche 12.
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Wie
anhand der 1 zu erkennen ist, kann das
Halteelement bzw. Leiste 28 zur Bildung des Gelenks mit
einem Eingriffsabschnitt 30 versehen sein, der in eine
in dem Dichtelement 20 vorgesehene erste Nut 32 eingreift.
Die erste Nut 32 ist an einer in Laufrichtung L der bewegten
Fläche 12 betrachtet hinteren
Stirnseite 34 des Dichtelements 20 vorgesehen.
Der Eingriffsabschnitt 30 sowie die erste Nut 32 erstrecken
sich quer zur Laufrichtung der bewegten Fläche 12, um die querverlaufende
Schwenkachse 26 zu bilden.
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Wie
anhand der 1 zu erkennen ist, kann das
Dichtelement 20 allgemein in Laufrichtung L der bewegten
Fläche 12 betrachtet
zwischen dem beispielsweise durch eine Leiste gebildeten verstellbaren
Halteelement 28 und einem insbesondere einem Träger 36 oder
dergleichen zugeordneten Gegenelement 38 angeordnet sein.
Dabei ist die dem gegenelement 38 zugewandte vordere Stirnfläche 40 des Dichtelements 20 vorzugsweise
konvex gekrümmt, um
gegebenenfalls ein ungehindertes Verschwenken des Dichtelements 20 zu
ermöglichen.
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Erfindungsgemäß bildet
die Kontur 41 des Dichtelements 20 zwei gegenüberliegende
Dichtbereiche 42 und 43, von denen im Betrieb
jeweils ein Dichtbereich, in der vorliegenden Darstellung der Dichtbereich 42,
zur Abdichtung an der bewegten Fläche 12 angeordnet
ist.
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Somit
ist es bspw. möglich,
dass nach Verschleiß des
ersten Dichtbereichs 42 das Dichtelement 20 gedreht
werden kann und dass der zweite Dichtbereich 43 an der
bewegten Fläche 12 zur
Abdichtung anordenbar ist.
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Des
weiteren weist die Dichteinrichtung 10 eine Arretiereinrichtung 45 auf,
durch welche das Dichtelement 20 in einer beliebigen Position
zur bewegten Fläche 12 arretierbar
ist, sodass der Dichtbereich 43 nicht an der bewegten Fläche 12 zur
Anlage kommt.
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Zwischen
der bewegten Fläche 12 und
dem Dichtbereich 43 bildet sich ein Wasserfilm 48 zur
Abdichtung aus. Durch die Ausbildung des Wasserfilms 48 zwischen
der bewegten Fläche 12 und
dem Dichtbereich 42 wird der Verschleiß des Dichtbereichs 42 erheblich
reduziert.
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Die
Arretierungseinrichtung 45 wird durch einen in einer zweiten
Nut 46 gehalterten und unter Druck setzbaren Anpressschlauch 47 gebildet.
Die Arretierungseinrichtung 45 ist auf dem Gelenk 22 gegenüberliegenden
vorderen Stirnfläche 40 des
Dichtelements 20 angeordnet.
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Zur
Arretierung des Dichtelements 20 wird der Anpressschlauch
unter Druck gesetzt, wodurch das Dichtelement 20 zwischen
dem Gegenelement 38 und dem durch das Gelenk 22 gebildeten
Lager eingeklemmt wird.
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Wie
aus der 1 zu erkennen ist, sind die erste
und die zweite Nut derart angeordnet, dass bei Drehung des Dichtelements 20 in
der Art, dass die Positionen des ersten 42 Dichtbereichs
und des zweiten Dichtbereichs 43 vertauscht werden, die
erste Nut 32 die Position zur Halterung des Anpressschlauchs 47 und
die zweite Nut 46 die Position einnimmt, in der das Eingriffselement 30 in
diese eingreift.
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Wie
aus der 1 ersichtlich ist, ist die gesamte
Kontur 41 des Dichtelements 20 doppelseitig identisch
ausgeführt.
Die bedeutet, dass nicht nur die Dichtbereiche 42 und 43 sondern
auch die erste Nut 32 und die zweite nut 46 durch
Drehung ihre jeweiligen Positionen derart vertauschen, dass dies
jeweils die Funktion der anderen übernehmen. Durch die identische
Ausführung
der gesamten Kontur 41 des Dichtelements 20 ist
es möglich,
das Dichtelement 20 und somit die Dichteinrichtung 10 einfach
und kostengünstig
auszuführen.
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- 10
- Dichtungseinrichtung
- 12
- bewegte
Fläche
- 14
- Saugwalze
- 16
- Bohrung, Öffnung
- 18
- Mantel
- 20
- Dichtelement
- 22
- Gelenk
- 24
- Druckschlauch
- 26
- Schwenkachse
- 28
- Halteelement,
(optional verstellbare Leiste)
- 30
- Eingriffsabschnitt
- 32
- erste
Nut
- 34
- hintere
Stirnseite
- 36
- Träger
- 38
- Gegenelement
- 40
- vordere
Stirnfläche
- 42
- erster
Dichtbereich
- 43
- zweiter
Dichtbereich
- 45
- Arretierungseinrichtung
- 46
- zweite
Nut
- 47
- Anpressschlauch
- 48
- Wasserfilm
- F
- Kraft
- L
- Laufrichtung
der bewegten Fläche
- P1
- Druckzone
- P2
- Druckzone