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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen optischen Verbinder zum Verbinden von Kunststofffasern
im Allgemeinen und zum Herstellen von Multimedia-Verbindungen in
Kraftfahrzeugen, z.B. gemäß dem MOST®-Standard
mit einem ESD-Schutz im Speziellen.
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Hintergrund der Erfindung
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Aufgrund
der zunehmenden Komplexität
von Anwendungen im Bereich der informativen Kraftfahrzeugelektronik,
welche inzwischen als multimedial bezeichnet werden kann, sind neue
Konzepte für
die Vernetzung verschiedener Geräte
notwendig geworden.
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Z.B.
sollen zumindest Autoradio, Mobiltelefon und Navigationssystem bidirektional
miteinander kommunizieren können,
so dass z.B. die Musikwiedergabe des Autoradios stumm geschaltet
und die Mobilfunkverbindung über
die Radiolautsprecher betrieben werden, wenn der Benutzer telefonieren möchte. Es
ist jedoch ersichtlich, dass dies nur ein sehr einfacher Anwendungsfall
ist und der multimedialen Vernetzung der Bordelektronik kaum Grenzen gesetzt
sind, um die Ansprüche
der Kunden zu befriedigen.
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Um
diesen komplexen Anforderungen gerecht zu werden, hat sich für diese
Verbindungen im Automobilbereich inzwischen die optische Datenübertragung
durchgesetzt. Diesbezüglich
ist eigens ein neuer Standard namens MOST® entwickelt
worden. Die Spezifikationen des MOST®-Standards
sind unter anderem als "MAMAC
Specification" Rev
1.0, 11/2002, Version 1.0-00 unter http://www.mostnet.de/downloads/Specifications/MAMACSpecification_1V0-00.pdf
und unter http://www.mostnet.de/downloads/Specifications/MOST%20Physical%20Layer%20Specification/010223
WgPhy Drawings.zip veröffentlicht.
Auf die dem MOST®-Standard zugrunde liegenden
Spezifikationen wird hiermit Bezug genommen und deren Inhalt durch
Referenz vollumfänglich
zum Gegenstand dieser Offenbarung gemacht.
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Eine
kompakte Sorte von optischen MOST®-Verbindern
umfasst elektro-optische Wandler, welche rückseitig an dem Verbinder befestigt sind.
Diese Verbinder enthalten im Inneren kurze Wellenleiterabschnitte
zum Anschluss der Wandler.
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Es
ist bekannt, eine elektrische Abschirmung an dem Gehäuse des
Verbinders anzubringen, um die empfindlichen elektrooptischen Wandler
vor elektrischen Entladungen zu schützen, wenn der Verbinder z.B.
von einer Person in die Hand genommen wird. Zu diesem Zweck sind
derartige Abschirmungen typischer Weise außen am Verbindergehäuse angebracht
und umgeben mehr oder weniger den Bereich der elektro-optischen
Wandler nach Art eines Käfigs.
Es ist auch bekannt die Wandler mit eigenen metallischen Gehäusen zu
versehen.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass diese Abschirmmaßnahmen unter Umständen nicht
ausreichend vor elektrischen Entladungen schützen. Auf der anderen Seite
kann eine elektrische Entladung in Form eines "Blitzschlages" auf den elektro-optischen Wandler diesen
zerstören,
was eine kostenträchtige Reparatur,
typischer Weise sogar den vollständigen Ersatz
des Verbinders nach sich zieht.
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Zum
Beispiel im Automobilbereich, wo derartige Verbinder den Anforderungen
des harten Werkstatt-Alltags standhalten müssen, hat sich gezeigt, dass
die bekannten Schutzmaßnahmen
häufig
unzureichend sind.
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Insbesondere
schützt
diese Art der Abschirmung die empfindlichen Bauelemente lediglich
gegen eine Entladung von außen.
Sie bietet jedoch keinerlei Schutz vor einer Entladung im Inneren
des Verbinders.
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Diesbezüglich wurde
im Rahmen der hier vorliegenden Erfindung aber herausgefunden, dass ein
elektrischer Überschlag
auf die in dem Verbinder eingefügten
Faserabschnitte stattfinden können
und über
diese an die elektro-optischen Wandler weiter geleitet werden kann,
wenn z.B. eine elektrostatisch aufgeladene Person mit dem Finger
in das Innere des Verbinders hineingreift und die optischen Fasern berührt oder
nur in deren Nähe
kommt.
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Diese
Gefahr mag auf den ersten Blick als unwesentlich erscheinen, da
die optischen Fasern aus Kunststoff bestehen, welcher eine extrem
niedrige Leitfähigkeit
besitzt.
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Allerdings
kann bereits die Leitfähigkeit
des Kunststoff-Faserabschnitts
z.B. an seiner Oberfläche genügen, wenn
die Überschlagspannung
nur hoch genug ist.
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Diese
Gefahr tritt gerade bei MOST®-Verbindern auf, da bei
diesen der Faserabschnitt in eine Kunststoffhülse eingesetzt ist. Weiter
kann der Verbinder im Automotive-Bereich
Feuchtigkeit ausgesetzt sein, welche sich zwischen dem Faserabschnitt und
der Hülse
festsetzen kann und die Leitfähigkeit um
Größenordnungen
erhöhen
kann. Dadurch wird die Gefahr eines Spannungsüberschlags auf den Wandler
erheblich vergrößert.
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Alles
in allem sind die bekannten Lösungen diesbezüglich stark
verbesserungsbedürftig.
Andererseits genügen
in diesem hart umkämpften
Markt häufig
bereits geringfügig
erscheinende qualitative und/oder kostenmäßige Vorteile, um einen entscheidenden
Wettbewerbsvorsprung am Markt zu erzielen.
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Allgemeine Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen optischen Verbinder
bereit zu stellen, welcher robust ist, um auch schwierigen Einsatzbedingungen
standzuhalten und insbesondere resistent gegen Spannungsüberschläge ist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen optischen Verbinder
bereit zu stellen, welcher auch nach Feuchtigkeitseinwirkung einfach
handhabbar ist.
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Noch
eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen einfachen, kostengünstigen
optischen Verbinder bereit zu stellen, welcher eine hohe Lebenserwartung
aufweist.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen optischen Verbinder
bereit zu stellen, welcher die Nachteile bekannter Verbinder vermeidet oder
zumindest mindert.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird in überraschend
einfacher Weise bereits durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
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Der
erfindungsgemäße optische
oder elektro-optische Verbinder ist insbesondere gemäß dem MOST®-Standard
zum Herstellen von Multimedia-Verbindungen in einem Kraftfahrzeug
ausgebildet. Er umfasst zumindest ein dielektrisches Verbindergehäuse, vorzugsweise
aus Kunststoff mit einer Gegenverbinderaufnahme, in welche der komplementäre Gegenverbinder
eingeführt
oder eingesteckt werden kann. Die Erfindung ist aber in entsprechender
Weise auch auf den Gegenverbinder anwendbar, sofern dort ein Überschlagsschutz
angezeigt erscheint.
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Im
Inneren des Verbinders, genauer in dem Verbindergehäuse, bzw.
in der Gegenverbinderaufnahme befindet sich zumindest ein optisches
Anschlusselement zum paarenden Verbinden mit einem komplementären optischen
Anschlusselement des Gegenverbinders. Das Anschlusselement wird
z.B. durch eine einstückig
mit dem Gehäuse
ausgebildete Führungshülse in welcher
ein kurzer optischer Kunststofffaserabschnitt festgelegt ist, gebildet.
Das Anschlusselement ragt dabei relativ weit (etwa fast 1 cm) in
die Gegenverbinderaufnahme hinein, was die Überschlagsgefahr zunächst vergrößert.
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Ferner
beinhaltet der Verbinder zumindest ein elektrooptisches Bauelement,
z.B. einen elektro-optischen Wandler - auch Fiber Optic Transceiver (FOT)
genannt – mit
elektronischen Schaltkreisen. Der Transceiver ist dabei bei dieser
besonderen Form des MOST®-Verbinders – auch als
Kompakt-Verbinder bezeichnet – unmittelbar
oder direkt an dem Verbindergehäuse,
genauer an seiner Rückseite
befestigt, so dass er einen Teil des Kompakt-Verbinders bildet und
gemeinsam mit diesem auf eine Schaltungsplatte aufgelötet werden
kann.
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Erfindungsgemäß ist ferner
zumindest ein elektrisch leitfähiges
Schutzelement gegen elektrische Entladungen vorgesehen, welches
vorzugsweise das Verbindergehäuse
von der Rückseite
her penetriert und nach dem Prinzip eines Blitzableiters funktioniert,
das heißt
Spannungsüberschläge definiert
gegen Erde ableitet. Hierzu ist das Schutzelement vorzugsweise geerdet,
wenn der Verbinder auf einem Schaltungsträger aufgebracht ist. Der Blitzanziehende
Bereich des Schutzelements ist weiter im Bereich, des rückwärtigen Endes
der Gegenverbinderaufnahme angeordnet, derart dass innerhalb der Gegenverbinderaufnahme
eine wirksame Entladung bereitgestellt ist. Ein solcher Schutz wird
auch als ESD-Schutz bezeichnet (ESD: electro static discharge).
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Ein
großer
Vorzug des erfindungsgemäßen Verbinders
ist folglich das Bereitstellen eines ESD-Schutzes im Inneren des
Verbinders.
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In
vorteilhafter Weise kann somit eine elektrische Entladung über das
im Betriebszustand geerdete Schutzelement anstatt über die
optischen Faserabschnitte stattfinden, so dass die Transceiver wirksam
vor Überspannung
geschützt
sind.
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Es
mag zunächst
widersinnig erscheinen einen optischen Verbinder mit einem derartigen ESD-Schutz
versehen, jedoch ist dies aufgrund der integrierten Transceiver
höchst
vorteilhaft.
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Vorzugsweise
umfasst das Schutzelement einen elektrisch leitenden, insbesondere
metallischen Entladefinger mit einem freien oder an einem Ende des
Entladefingers befindlichen Entladeabschnitt. Der Entladeabschnitt
kann im Sinne eines Blitzableiters auch als Entladespitze bezeichnet
werden, wobei diese Bezeichnung nicht dahingehend beschränkend auszulegen
ist, dass die Spitze eine besonders spitze Form aufweisen muss.
Versuche haben gezeigt, dass auch aus Metallblech gestanzte Streifen
mit einer relativ stumpfen Stirnfläche eine hinreichende Sicherheit
bieten, wobei die beim Stanzen in natürlicher Weise entstehenden
scharfkantigen Grate sogar vorteilhaft für die Erfindung genutzt werden
kann, da diese zur Erhöhung
der elektrischen Feldstärke
führen
können.
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Der
Entladeabschnitt ist hierfür
insbesondere in der Nähe
des optischen Anschlusselements angeordnet, insbesondere neben dem
optischen Anschlusselement, derart dass der Entladefinger das optische
Anschlusselement vor einem elektrischen Spannungsüberschlag
aus dem Inneren der Gegenverbinderaufnahme schützt. Derartige Entladefinger sind
einfach und kostengünstig
durch Stanzen und Formen/Biegen herstellbar, andererseits aber auch flexibel
an die jeweiligen Anforderungen anpassbar.
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Vorzugsweise
erstreckt sich der Entladeabschnitt im Wesentlichen parallel zur
Einführrichtung des
Gegenverbinders, so dass seine Stirnfläche der Gegenverbinderaufnahme
zugewandt ist, um die Spannungsüberschläge abzuleiten.
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Die
Gegenverbinderaufnahme ist bevorzugt als ein Hohlraum oder eine
Kavität
ausgebildet, welche an einer Vorderseite des Verbindergehäuses bzw.
des Hohlraums eine Öffnung
zum Einführen
des Gegenverbinders besitzt (Einführseite). Der Entladefinger
ist hierbei an einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite
des Hohlraums angeordnet, so dass die Nähe zu dem optischen Anschlusselement gewährleistet
ist.
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Das
Verbindergehäuse
wird ferner durch zwei Seitenwände,
einen Boden, einen Deckel und eine Rückwand gebildet, welche allesamt
einstückig gespritzt
sind und wobei die Rückwand
des Gehäuses
gleichzeitig die innere Rückwand
des Hohlraums bildet. Das Schutzelement ist nun entgegen der Einführrichtung
des Gegenverbinders zumindest mit seinem Entladeabschnitt in die
innere Rückwand
eingesteckt und erstreckt sich vorzugsweise bis an die Vorderseite
der inneren Rückwand,
um bündig
mit dieser abzuschließen.
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Dadurch
wird eine Verletzungsgefahr vermieden und dennoch ein ausreichender Überschlagsschutz
gewährleistet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung umfasst das Schutzelement einen oder mehrere elektrisch
leitende Entladefinger mit jeweils einem vorkragenden Entladeabschnitt,
wobei die Entladeabschnitte in Öffnungen
in der inneren Rückwand
eingreifen und somit das Verbindergehäuse bzw. dessen Rückwand penetrieren.
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Besonders
bevorzugt weist das Schutzelement mehrere, z.B. zumindest zwei oder
drei sich in verschiedene Richtungen erstreckende Entladefinger
auf, so dass lateral ein weiter Bereich abgedeckt werden kann.
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Zumindest
einige der Entladefinger werden bevorzugt von jeweils einem sich
quer zur Einführrichtung
des Gegenverbinders erstreckenden Armabschnitt, einem Verbindungsabschnitt
an welchem der Armabschnitt aufgehängt ist und von dem sich an
den Armabschnitt angrenzenden Entladeabschnitt gebildet. In vorteilhafter
Weise sind somit die Entladeabschnitte an verschiedenen lateralen
(quer zur Einführrichtung)
Orten angeordnet.
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Typischerweise
weist der MOST®-Verbinder ein
erstes und zweites elektro-optisches Bauelement auf. Bei einer diesbezüglich bevorzugten
Ausführungsform
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, jedem elektro-optischen Bauelement
einen eigenen Entladefinger zuzuordnen. Insbesondere verlaufen dabei die
Armabschnitte des ersten und zweiten Entladefingers entlang einer
Vorderseite des zugeordneten elektro-optischen Bauelements, wodurch
ein großflächiger Überschlagsschutz
erreicht wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, den ersten und zweiten Entladefinger, genauer
deren Armabschnitte vertikal oder quer zur Einführrichtung zu versetzen. Dadurch
wird ein Doppelnutzen dahingehend erzielt, dass die Entladefinger
einstückig
aus einem Metallblech gestanzt werden können und andererseits der geschützte Bereich
vergrößert wird.
Demgemäß sind die
Entladefinger vorzugsweise asymmetrisch ausgebildet.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das Schutzelement zumindest drei Entladefinger mit jeweils
zumindest einem Entladeabschnitt auf. Ferner sind das erste optische
Anschlusselement zwischen einem ersten und einem dritten der Entladeabschnitte,
das zweite optische Anschlusselement zwischen einem zweiten und
dem dritten der Entladeabschnitte und der dritte Entladeabschnitt
zwischen dem ersten und zweiten optischen Anschlusselement angeordnet.
Folglich wechseln sich in Bezug auf die laterale Anordnung Entladeabschnitte
und optische Anschlusselemente ab, so dass beide Anschlusselemente
beidseits von Entladeabschnitten eingerahmt sind. Die Entladeabschnitte
erstrecken sich bei dieser Ausführungsform
durch Öffnungen
in der inneren Rückwand, wobei
die Öffnungen
den optischen Anschlusselementen lateral benachbart sind.
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Vorzugsweise
sind der erste Entladefinger zu einer ersten Seite und der zweite
Entladefinger zu einer entgegengesetzten zweiten Seite abgewinkelt. Weiter
erstreckt sich der dritte Entladefinger im Wesentlichen geradlinig
entgegen der Einführrichtung zwischen
dem ersten und zweiten Entladefinger, so dass ein Dreibein gebildet
ist, bei welchem jedoch die drei Entladeabschnitte wiederum abgewinkelt
sind und parallel zueinander sowie im Wesentlichen senkrecht zu
den Armabschnitten des ersten und zweiten Entladefingers verlaufen.
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Zur
einfachen Erdung besitzt das Schutzelement ein eigenes Anschlusselement,
z.B. einen Lötstift
an seiner Unterseite zum Verbinden mit einer Schaltungsplatte.
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Weiter
bevorzugt besitzt der Verbinder eine äußere elektrische Abschirmung,
bevorzugt mit eigenen Anschlusselementen oder Lötstiften. Die Abschirmung ist
insbesondere in Form einer im Wesentlichen U-förmigen Klammer ausgebildet
ist, welche das Verbindergehäuse
rückwärtig umgreift
und mit diesem lösbar
verrastet ist und welche ggf. elektrisch mit dem Schutzelement verbunden
ist. Hierdurch wird eine weitere Sicherung gegen Überspannung geschaffen.
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Besonders
einfach ist es, das Schutzelement mittig zumindest abschnittsweise
zwischen den optischen Anschlusselementen innerhalb der U-förmigen Klammer
anzuordnen. Insbesondere ist das Schutzelement separat von der Abschirmung
und/oder separat von metallischen Gehäusen der elektro-optischen
Wandler ausgebildet.
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Durch
den modularen Aufbau können
die Teile unabhängig
voneinander wie folgt montiert werden. Zunächst wird das Verbindergehäuse bereit
gestellt und das Schutzelement entgegen der Einführrichtung des Gegenverbinders
von hinten auf das Verbindergehäuse
aufgesteckt. Nachfolgend werden die elektro-optischen Wandler mit
ihren optischen Faserabschnitten in entsprechende Führungshülsen in dem
Verbindergehäuse
eingeführt
und nachfolgend die Abschirmung an dem Verbindergehäuse befestigt.
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Besonders
bevorzugt weist auch die äußere Abschirmung
einen oder mehrere Entladeabschnitte auf, welche in Öffnungen
in die innere Rückwand
eingreifen oder diese penetrieren und somit weitere "Blitzableiter" im Inneren des Verbinders
bereitstellen. Insbesondere ist ein Abschnitt, genauer ein Deckabschnitt
der äußeren Abschirmung
von der Abschirmung abgewinkelt, um sich entgegen der Einführrichtung
mit dem Entladeabschnitt bis an oder in den Hohlraum zu erstrecken.
Daher bildet auch die äußere Abschirmung
ein Schutzelement im Sinne dieser Beschreibung.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
besitzt die Klammer durch Ausstanzen integral ausgebildete Andrucklaschen,
welche gegen die Rückseite
der elektrooptischen Bauelemente vorgespannt sind, um diese entgegen
der Einführrichtung
kraftzubeaufschlagen. Damit wird die Qualität der optischen Verbindung
gewährleistet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher
erläutert,
wobei gleiche und ähnliche
Elemente teilweise mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Es
zeigen:
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1A eine
Draufsicht von oben auf die U-förmige
Klammer mit eingesetzten elektro-optischen Wandlern einschließlich Faserabschnitten
und einer Ausführungsform
des Schutzelements,
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1B wie 1A mit
dem Verbindergehäuse,
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2A eine
Vorderansicht auf die Anordnung aus 1A,
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2B wie 2A mit
dem Verbindergehäuse,
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3A eine
Seitenansicht auf die Anordnung aus 1A,
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3B wie 3A mit
dem Verbindergehäuse,
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4A eine
Draufsicht von unten auf die Anordnung aus 1A,
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4B wie 4A mit
dem Verbindergehäuse,
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5 eine
perspektivische Ansicht auf die Anordnung aus 1A von
schräg
vorne oben,
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6 eine
perspektivische Ansicht auf die Anordnung aus 1A von
schräg
vorne unten,
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7 eine
perspektivische Ansicht auf die Anordnung aus 1A von
schräg
hinten unten,
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8 eine
Schnittdarstellung entlang der Linie 8-8 in 2B und
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9 eine
Schnittdarstellung entlang der Linie 9-9 in 2B.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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1A zeigt
eine äußere Abschirmung
in Form einer U-förmigen
Abschirmklammer 2 mit einem linken und rechten Seitenarm 4, 6 und
einem Rückenabschnitt 8,
welcher einstückig
mit den Seitenarmen verbunden ist. An dem Rückenabschnitt 8 ist
ein horizontaler Deckabschnitt 10 aufgehängt, welcher
entlang einer Kante 12 einstückig mit dem Rückenabschnitt 8 verbunden
ist.
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Die
Klammer 2, genauer der Deckabschnitt 10 weist
zumindest ein, in diesem Ausführungsbeispiel
eine Mehrzahl von vier Entladeabschnitten 14 auf, welche
sich von dem Deckabschnitt 10 horizontal entgegen der Einführrichtung
E des Gegenverbinders (nicht dargestellt) erstrecken. Die Entladeabschnitte 14 sind
im Wesentlichen als rückseitig
aufgehängte
und im Übrigen
freitragende rechteckige Vorsprünge
ausgebildet.
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Die
Klammer 2 weist weiter vier gestanzte Schlitze 16 auf,
welche sich von dem Deckabschnitt 10 um die Kante 12 bis
in den Rückenabschnitt 8 erstrecken,
um zwei freitragende federnde Andrucklaschen 18 zu bilden.
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Weiter
sind in 1A, zwei optische Faserabschnitte 24, 26 und
drei Entladeabschnitte 34, 36, 38 eines
Schutzelements oder inneren Überspannungsableiters 30 zu
erkennen.
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Die
jeweiligen vorderen Stirnflächen 14a, 34a, 36a und 38a der
Entladeabschnitte 14, 34, 36 bzw. 38 verlaufen
bündig
in einer lateralen Ebene A, welche in Bezug auf die Vorderseiten 24a und 26a der
optischen Faserabschnitte 24 und 26 zurückgesetzt
ist. Der Rücksatz
beträgt
vorzugsweise 1 mm bis 10 mm, in diesem Beispiel etwa 2,5 mm.
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Bezug
nehmend auf 1B ist der Verbinder 1 umfassend
die gestanzte und geformte Klammer 2 zusammen mit einem
dielektrischen Verbindergehäuse 40,
welches von der Klammer 2 rückseitig umgriffen wird, dargestellt.
Die seitlichen Arme 4, 6 der Klammer 2 sind
mittels seitlichen Rastnasen 44, 46, mit dem Verbindergehäuse 40 verrastet.
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Bezug
nehmend auf 2A sind zwei elektro-optische
Wandler 54, 56 mit jeweils mehreren Lötstiften 55 bzw. 57 dargestellt.
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Teilweise
zwischen den Wandlern 54, 56 ist das metallische
Schutzelement 30 mittig angeordnet und weist einen ersten
Entladefinger 64 mit einem um 90° abgewinkelten Verbindungsabschnitt 74,
mit einem ersten Armabschnitt oder Schenkel 84 und dem
abschließenden
Entladeabschnitt 34 auf. Der Schenkel 84 des ersten
Entladefingers ist L-förmig gestanzt.
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Das
innere Schutzelement 30 weist ferner einen zweiten Entladefinger 66 mit
einem um 90° abgewinkelten
Verbindungsabschnitt 76, mit einem zweiten Armabschnitt
oder Schenkel 86 und dem abschließenden Entladeabschnitt 36 auf.
Der erste und zweite Schenkel 84, 86 sind einander
entgegengesetzt transversal ausgerichtet und vertikal versetzt.
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Die
beiden Armabschnitte 84, 86 sind in Form von schmalen
Streifen ausgestanzt.
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Weiter
umfasst das Schutzelement 30 einen in 2A sich
senkrecht zur Zeichnungsebene erstreckenden und zwischen dem ersten
und zweiten Entladefinger 64, 66 angeordneten
geradlinigen dritten Entladefinger 68, welcher oberhalb
des ersten und zweiten Entladefingers an einem Rumpfabschnitt 32 des
Schutzelements 30 aufgehängt ist.
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Das
Schutzelement 30 besitzt einen unteren Lötstift 39 welcher
mittels des Rumpfabschnitts mit den drei Entladefingern 64, 66, 68 verbunden
ist. Auch die Klammer 2 weist vier eigene Lötstifte 3 auf, wobei
die Lötstifte 3 und 39 etwas
länger
ausgebildet sind als die Lötstifte 55 und 57.
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Der
erste und zweite Schenkel 84, 86 erstreckt sich
zumindest teilweise vor dem zugehörigen Wandler 54, 56,
so dass das Schutzelement 30 selbst auch eine elektrische
Abschirmung bildet.
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2B zeigt
den Verbinder 1 mit dem Kunststoffverbindergehäuse 40,
welches in seiner Vorderseite 40a eine Öffnung 48 aufweist.
Die Öffnung 48 gibt
den Weg frei in einen Hohlraum 49 in dem Verbindergehäuse 40,
wodurch eine Aufnahme 50 zum paarenden Verbinden mit einem
Gegenverbinder (nicht dargestellt) gebildet wird.
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In
dem Hohlraum 49 sind zwei optische Anschlusselemente 94, 96 in
Form von zylindrischen Anschlusshülsen mit den darin eingeführten optischen
Faserabschnitten 24, 26 angeordnet, wobei die
Anschlusshülsen
einstückig
mit dem Verbindergehäuse 40 ausgebildet
sind.
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Das
Verbindergehäuse 40 wird
von der Vorderseite 40a, einer Rückwand oder inneren Rückwand 40b,
zwei Seitenwänden 40c, 40d sowie
einem Boden 40e und einem Deckel 40f einstückig gebildet. Eine
dem Hohlraum 49 zugewandte Vorderseite 41 der
Rückwand 40b bildet
dabei die rückwärtige Begrenzung
des Hohlraums 49.
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Der
Hohlraum 49 erstreckt sich von der Vorderseite 40a bis
zu der Rückwand 40b des
Verbindergehäuses 40.
Von der Rückwand 40b ragen
ferner die beiden optischen Anschlusselemente 94, 96 in
den Hohlraum 49 hinein. Zum Verbinden wird ein Abschnitt
des Gegenverbinders durch die Öffnung 48 in
den Hohlraum 49 eingesteckt.
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Die
Rückwand 40b weist
vier in einer horizontalen Linie angeordnete längliche, rechteckige Öffnungen 104 auf,
welche oberhalb der optischen Anschlusselemente 94, 96 angeordnet
sind und in welche die Entladeabschnitte 14 der Klammer 2 eingreifen
oder hineinragen. Ferner sind drei weitere Öffnungen 114, 116 und 118 in
der Rückwand 40b vorhanden,
in welche die Entladeabschnitte 34, 36 bzw. 38 des
Schutzelements 30 eingreifen oder hineinragen. Folglich
penetrieren sowohl die Entladefinger 64, 66 als
auch die Abschirmung 2 die Rückwand 40b des Verbindergehäuses 40.
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Die
erste Öffnung 114 ist
schräg
rechts unterhalb, die zweite Öffnung 116 schräg links
unterhalb der Anschlusselemente 94, 96 und die
dritte Öffnung 118 zwischen
den Anschlusselementen 94, 96 angeordnet, so dass
ein flächiger
Schutz erzielt wird und eine sichere Ableitung gewährleistet
ist, unabhängig
davon, an welcher Stelle jemand z.B. mit dem Finger in den Hohlraum 49 hineinfährt.
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Bezug
nehmend auf 3A ist eine seitliche Rastöffnung 45 in
der Klammer 2 dargestellt.
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Bezug
nehmend auf 3B ist zu erkennen, dass der
Deckabschnitt 10 der Klammer 2 horizontal in einen
Schlitz 42 in dem Gehäuse 40 eingreift.
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Bezug
nehmend auf 4A ist dargestellt, dass die
Wandler 54, 56 zumindest teilweise zwischen den
Armabschnitten 84, 86 einerseits und dem Rückenabschnitt 8 der
Klammer 2 andererseits angeordnet sind.
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Das
Schutzelement 30 ist zumindest abschnittsweise außerhalb
des Gehäuses 40 angeordnet.
Insbesondere befinden sich das Rumpfelement 32 und die
Armabschnitte 84, 86 außerhalb des Gehäuses 40.
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Bezug
nehmend auf 4B ist zu erkennen, dass die
Andrucklaschen 18 die Wandler 54, 56 entgegen
der Einführrichtung
E gegen Rückwand 40b des
Gehäuses 40 pressen.
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Ferner
weist der Boden 40e des Gehäuses 40 Ausnehmungen 120,
zur Führung
zumindest einiger der Lötstifte 55, 57 sowie
Montagezapfen 122 zur Befestigung an einer Schaltungsplatte
(nicht dargestellt) auf.
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Bezug
nehmend auf die 5 bis 7 ist in
den perspektivischen Ansichten am besten zu sehen, dass das Schutzelement 30 mittels
der drei Entladefinger 64, 66, 68 ein
Dreibein definiert. Mit anderen Worten sind die beiden äußeren Entladefinger 64 und 66 flügelartig
von dem Rumpfelement 32 weggebogen, wobei das Rumpfelement 32 durch
eine im Wesentlichen rechteckige Platte gebildet wird, welche den
Lötstift 39 und
die drei Entladefinger 64, 66, 68 einstückig miteinander
verbindet.
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Eine
rückwärtige Kante 31 des
Rumpfelements 32 verläuft
entlang des Rückenabschnitts 8 der
Klammer 2, wobei ggf. ein elektrischer Kontakt hergestellt
sein kann.
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Bezug
nehmend auf die 8 und 9 sind horizontale
Schnitte durch den Verbinder 1 dargestellt, welche die
in die Öffnungen 104 eingreifenden
und vorderseitig miteinander und mit der Vorderseite 41 der
Rückwand 40b bündigen Entladeabschnitte 14 zeigen.
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Ferner
sind die optischen Fasern 24, 26, eingepresst
in die Anschlusselemente 94 bzw. 96, gut zu erkennen.
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Die
Wandler 54, 56 sind ferner von Wandlergehäusen 124, 126 umgeben,
welche mit jeweils zwei vorderseitigen Führungsarmen in entsprechende
Ausnehmungen 130 in dem Rückwand 40b des Wandlergehäuses 40 eingreifen.
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Der
vorstehend beschriebene Verbinder 1 mit verbessertem ESD-Schutz
wurde mit einem Testfinger unter 16 kV dahingehend geprüft, dass
dieser in den Hohlraum 49 eingeführt wurde, bis ein Überschlag
gegen die Entladeabschnitte stattgefunden hat. Eine Zerstörung der
FOTs fand in vorteilhafter Weise nicht statt.
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Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen
beispielhaft zu verstehen sind, und die Erfindung nicht auf diese
beschränkt
ist, sondern in vielfältiger
weise variiert werden kann, ohne den Geist der Erfindung zu verlassen.