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In
der aktuellen Kommunikationstechnologie eingesetzte Schaltungsanordnungen
sind häufig
in Form elektronischer Flachbaugruppen ausgestaltet, wobei mehrere
dieser Flachbaugruppen in einem z.B. als Baugruppenträger ausgestalteten
Gehäuse anordenbar
sind. Bei Baugruppenträgern
handelt es sich um standardisierte Aufbauten mit vereinheitlichten
Maßen
und aufeinander abgestimmten Komponenten. Eine bekannte Bauweise
ist z. B. die sogenannte 19 Zoll-Einbautechnik.
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Baugruppenträger können beispielsweise Bestandteil
von in aktuellen Kommunikationsnetzen eingesetzten Netzwerkeinrichtungen
sein – z.B.
Multiplexer-Einrichtungen (DSLAM, Digital Subscriber Access Multiplexer).
Derartige Netzwerkelemente sind häufig mittels optischer Lichtwellenleiter
an übergeordnete
Kommunikationsnetze (z.B. Fernsprechnetz (ISDN) oder Breitbandnetz)
angeschlossen. Der Anschluss von Lichtwellenleitern an eine in der
Netzwerkeinrichtung angeordnete Flachbaugruppe erfolgt üblicherweise über aus
einer Steckvorrichtung und Gegensteckvorrichtung bestehenden Lichtwellenleiter-Kopplungen (LWL-Kopplungen),
wobei die gemäß der heutigen
Anschlusstechnologie ausgestalteten Anschlüsse nachteilig zum einen einen erhöhten Raumbedarf
aufweisen und des Weiteren das Stecken der LWL-Kopplungen nur mühsam realisiert
werden kann.
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Durch
im hohen Frequenzbereich betriebene Schaltungsanordnungen werden
elektromagnetische Felder erzeugt, durch welche die Funktionsweise bzw.
Wirkungsweise benachbart angeordneter Schaltungen beeinträchtigt bzw.
beeinflusst werden. Um die Auswirkungen der durch derartige elektromagnetische
Felder – im
Folgenden auch als Störfelder bezeichnet – verursachten
Störungen
bzw. Beeinflussungen möglichst
gering zu halten, werden hochfrequente Schaltungsanordnungen abgeschirmt.
Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die hochfrequenten
Schaltungsanordnungen in verschließbare und elektrisch leitfähige Gehäuse (z.B.
entsprechend ausgestaltete Baugruppenträger) eingebaut werden, wobei
die elektromagnetischen Störfelder
in Folge des geschlossenen elektrisch leitenden Gehäuses abgeleitet
bzw. kompensiert werden. Die Effektivität solcher als Abschirmung eingesetzter
Gehäuse
hängt stark
von ihrer elektrischen Geschlossenheit ab. Jeder Schlitz bzw. jede
im Gehäuse
offenbarte Öffnung – wie beispielsweise
die in den Frontplatten der Flachbaugruppen vorgesehenen Anschlussvorrichtungen – verringert
die Dämpfung des
Gehäuses
gegenüber
elektromagnetischer Störstrahlung.
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Eine
geschützte
Anschlussvorrichtung ist beispielsweise in
DE 10013938 offenbart. Darin wird ein
Netzschaltkasten enthüllt,
dessen Gehäuse
und Gehäusedeckel
wasserdicht ausgebildet sind. Die Anschlussvorrichtung des Netzschaltkastens
ist aus dem Gehäuse
heraus bewegbar. So ist die Anschlussvorrichtung z.B. an der Innenseite
des Gehäusedeckels
vorgesehen, wobei der Gehäusedeckel
an einer Seite mittels eines Scharniers mit dem Gehäuse verbunden
ist.
DE 10013938 bezieht
sich jedoch auf eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen von
Netzkabeln.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Anschlussmöglichkeiten
an Baugruppenträgern
bzw. das Herstellen von Steckverbindungen bzw. das Anschließen von
Anschlussleitungen an Baugruppenträgern zu verbessern. Die Aufgabe
wird durch eine Anschlussvorrichtung gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung
zum Anschluss von zumindest einer zumindest eine Steckvorrichtung
aufweisende Anschlussleitung an zumindest eine in der Anschlussvorrichtung
anordenbare Gegensteckvorrichtung weist die Anschlussvorrichtung
eine Klappvorrichtung auf, welche in der Art und Weise ausgestaltet
ist, dass zumindest ein Teil der Anschlussvorrichtung im arretierten Zustand
von dem Gehäuseteil
wegklappbar ist. Der wesentliche Aspekt der Erfindung ist dabei,
das der zumindest eine Teil der Anschlussvorrichtung in Form einer
einen Hohlraum aufweisenden Haube ausgestaltet ist, wobei die zumindest
eine Gegensteckvorrichtung in dem Hohlraum anordenbar ist.
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Der
wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung besteht
darin, dass durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Klappmechanismus
bzw. Schwenkmechanismus das Anschließen von Anschlussleitungen
erleichtert wird. Des Weiteren erfordert die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung
einen geringeren Platzbedarf. Die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung stellt
aufgrund ihrer einfachen Konstruktion eine kostensparende Lösung dar,
welche den zusätzlichen
Vorteil einer schnellen Montage aufweist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist die Klappvorrichtung als Scharnier
ausgestaltet – Anspruch
2. Die Verwendung eines Scharniers stellt eine besonders kostengünstige Ausgestaltungsvariante
der Klappvorrichtung dar.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist an die zumindest eine Gegensteckvorrichtung
zumindest eine flexibel in das Innere des Gehäuses führbare Verbindungsleitung angeschlossen – Anspruch
4. Vorteilhaft weist die Anschlussvorrichtung, an der im arretierten
Zustand dem Gehäuseteil
zugewandten Seite eine den Hohlraum annähernd verschließende Seitenwand
auf, wobei die Seitenwand zumindest eine Öffnung aufweist, durch welche
die zumindest eine Verbindungsleitung geführt ist – Anspruch 5. Vorteilhaft besteht
zumindest ein Teil der Anschlussvorrichtung und das Gehäuseteil
aus elektrisch leitfähigem
Material. Die Anschlussvorrichtung und das Gehäuseteil sind derart ausgestaltet,
dass im arretierten und fixierten Zustand der zumindest eine Teil
der Anschlussvorrichtung in elektrischer Wirkverbindung mit der
Oberfläche
des elektrisch leitfähigen
Gehäuseteils
steht und somit die Anschlussvorrichtung und das Gehäuseteil elektrisch
leitend miteinander verbunden sind – Anspruch 9. Durch diese vorteilhafte
Weiterbildung wird im arretierten und fixierten Zustand der Anschlussvorrichtung
die Abstrahlung von Störstrahlung
unterbunden und damit das Gehäuse
bzw. der Baugruppenträger
EMV – dicht
abgeschlossen.
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Vorteilhaft
ist die Anschlussvorrichtung derart ausgestaltet, dass die Gegensteckvorrichtung
im arretierten Zustand der Anschlussvorrichtung an einer unteren
Seitenwand angeordnet ist – Anspruch
5. Durch die Anordnung der Gegensteckvorrichtung an der unteren
Seite der an das Gehäuseteil
arretierten Anschlussvorrichtung wird das Eindringen von Schmutz
verhindert.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist die Anschlussvorrichtung derart ausgestaltet,
dass für
die zumindest eine Verbindungsleitung der vorgeschriebene Kabelradius
für Lichtwellenleiter
eingehalten wird – Anspruch
13. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung wird der vorgeschriebene
Radius für
Lichtwellenleiter von beispielsweise 30 mm eingehalten und damit
ein unnötiges
Knicken des Lichtwellenleiters mit damit verbundenen störenden Beeinträchtigungen
der Übertragungseigenschaften
der Lichtwellenleiter verhindert.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung sind
den weiteren Ansprüchen
zu entnehmen.
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Im
Folgenden wird die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung
mit Hilfe mehrerer Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigen
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1 eine
in Form eines Baugruppenträgers ausgeführte Aufnahmevorrichtung
für Flachbaugruppen,
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2 einen
konstruktiven Aufbau der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung,
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3 die
in 2 dargestellte Anschlussvorrichtung mit zwei daran
angeschlossenen Lichtwellenleitern,
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4 die
in 3 dargestellte Anschlussvorrichtung in einer transparenten
Darstellung,
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5 zwei
an einer Flachbaugruppe arretierte Anschlussvorrichtung zur Verdeutlichung
des Klappmechanismus.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Seitenansicht eine in Form eines Baugruppenträgers ausgeführte Aufnahmevorrichtung
BGT für
Flachbaugruppen. An der Frontseite des Baugruppenträgers BGT
ist beispielhaft eine elektrische Flachbaugruppe FB senkrecht stehend
symbolisch dargestellt, welche in das Innere des Baugruppenträgers BGT
bzw. Gehäuses
einschiebbar ist.
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Die
Flachbaugruppe FBG umfasst eine Frontseite bzw. Frontplatte FP mit
metallischer Oberfläche.
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2 zeigt
den konstruktiven Aufbau der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung AV.
Die Anschlussvorrichtung AV ist in Form einer einen Hohlraum aufweisenden
Haube ausgestaltet, welche eine in Form eines Scharniers ausgestaltete
Klappvorrichtung bzw. einen Klappmechanismus aufweist – in 2 ist
der Klappmechanismus KM in Form eines strichlierten Kreises verdeutlicht.
Bei der in 2 dargestellten Ausgestaltungsvariante
der Anschlussvorrichtung können
2 jeweils eine Steckvorrichtung SV aufweisende Lichtwellenleiter
LWL angeschlossen werden. Die Anschlussvorrichtung AV weist an einer
unteren Seitenwand USW 2 Öffnungen
OF auf, wobei an jeder Öffnung
OF im Inneren (Hohlraum) der Anschlussvorrichtung AV entsprechende
Gegensteckvorrichtungen (in 2 nicht
sichtbar) zum Anschluss der jeweiligen Steckvorrichtung SV anordenbar
sind. Die Anschlussvorrichtung kann z.B. im Auslieferungszustand
keine Gegensteckvorrichtungen GSV aufweisen. Diese können je
nach Verwendungszweck, d.h. in Abhängigkeit von der Art der anzuschließenden Leitungen
nachgerüstet
werden.
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Die
Steckvorrichtungen SV der Lichtwellenleiter LWL können somit
mit den entsprechenden im Innenraum der Haube AV angeordneten Gegensteckvorrichtungen
GSV verbunden werden, um eine entsprechende optische Verbindung – im Folgenden auch
als LWL-Kopplung bezeichnet – herzustellen.
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3 und 4 zeigen
die Anschlussvorrichtung mit zwei an der Anschlussvorrichtung AV mittels
LWL-Kopplungen angeschlossener Lichtwellenleiter LWL. Die Anschlussvorrichtung
AV weist zwei Befestigungsvorrichtungen BV auf, mit denen die Anschlussvorrichtung
AV an der Frontplatte FP der Flachbaugruppe FBG arretiert werden
kann. Die Anschlussvorrichtung AV kann beispielsweise mittels Schraub-
bzw. Nietverbindung an der Frontplatte FP arretiert werden.
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5 zeigt
ein Anordnungsbeispiel, bei dem zwei Anschlussvorrichtungen AV jeweils
mittels Befestigungsvorrichtungen BV und entsprechend an der Flachbaugruppe
FBG vorgesehenen Gegenbefestigungsvorrichtungen GBV an der Frontplatte
FP arretiert sind. Durch den Klappmechanismus KM können die
Anschlussvorrichtungen AV von der Frontplatte FP weggeklappt werden – in 5 in
der oberen Anschlussvorrichtung AV durch einen Pfeil verdeutlicht
-, um somit den Anschluss der Lichtwellenleiter LWL an der Anschlussvorrichtung
AV zu erleichtern. Die an der unteren Seitenwand USW der Anschlussvorrichtung
AV angeordneten Gegensteckvorrichtungen GSV sind mit einem optischen
Verbindungsleiter VL verbunden, die über entsprechende Öffnungen
LO – siehe 4 – einer
Seitenwand LSW und durch entsprechende Öffnungen – in 5 nicht
sichtbar – in
der Frontplatte FP der Flachbaugruppe FBG in das Innere des Gehäuses bzw.
Baugruppenträgers
BGT geführt
sind. Wie aus 5 ersichtlich, wird durch die
haubenförmige
Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung AV ein Knicken der Verbindungsleitung
VL verhindert, so dass der vorgeschriebene Mindestradius für optische
Lichtwellenleiter (z.B. 30 mm) eingehalten werden kann. Um eine Abschirmung
gegen elektromagnetische Störfelder zu
erreichen, ist die Anschlussvorrichtung AV, d.h. die Haube der Anschlussvorrichtung
als auch die Seitenwand LSW aus einem elektrisch leitfähigem Material hergestellt.
Die in diesem Ausführungsbeispiel
länglich
ausgestaltete Seitenwand LSW weist eine weitere Befestigungsvorrichtung
WBV auf – beispielsweise
als unverlierbare Schraube ausgestaltet – mittels der die an der Frontplatte
FP der Flachbaugruppe FBG arretierte Anschlussvorrichtung AV an
der Frontplatte FP und einer dort angebrachten weiteren Gegenbefestigungsvorrichtung
WBV in der Art und Weise fixiert werden kann, dass die längliche
Seitenwand LSW mit der metallischen Oberfläche der Frontplatte FP in elektrischer
Wirkverbindung steht. Durch das Herstellen einer elektrisch leitfähigen Verbindung
zwischen der Anschlussvorrichtung AV und der metallischen Oberfläche der
Frontplatte FP wird das Gehäuse
bzw. der Baugruppenträger
BGT durch die haubenförmige
Anschlussvorrich tung AV EMV-dicht abgeschlossen – siehe 5 untere
Anschlussvorrichtung AV.
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Durch
die Fixierung der an der Frontplatte FP arretierten Anschlussvorrichtung
AV mit Hilfe der weiteren Befestigungsvorrichtung bzw. weiteren
Gegenbefestigungsvorrichtung WBV, WGV wird die längliche Seitenwand LSW der
Anschlussvorrichtung AV auf die Oberfläche der Frontplatte FP gedrückt, wodurch
ein Wegklappen nicht mehr möglich
ist. Zum Entfernen der angeschlossenen Lichtwellenleiter LWL bzw.
zum Anschließen
weiterer oder neuer Lichtwellenleiter LWL an die Flachbaugruppe
FBG über
die Anschlussvorrichtung AV wird die Verbindung zwischen weiterer
Befestigungsvorrichtung WBV und weiterer Gegenbefestigungsvorrichtung WGV
gelöst,
die Anschlussvorrichtung AV von der Frontplatte FP weggeklappt,
so dass auf einfache bzw. komfortable und platzsparende Weise neue LWL-Kopplungen hergestellt
bzw. diese gelöst
werden können.
Nach dem Anschluss weiterer Lichtwellenleiter oder dem Lösen einer
LWL-Kopplung wird die Anschlussvorrichtung AV mit Hilfe der weiteren Befestigungsvorrichtung
WBV bzw. weiteren Gegenbefestigungsvorrichtung WGV erneut fixiert.
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Durch
den erfindungsgemäßen Klappmechanismus
können
die Anschlussvorrichtungen in platzsparender Weise näher zueinander
angeordnet werden.
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Vorteilhaft
ist die längliche
Seitenwand LSW mit einer EMV-Feder
versehen.