-
Die
Erfindung betrifft eine Anlage zur nichtinvasiven medizinischen
Behandlung, bei der hin Therapiegerät, etwa ein Stoßwellenkopf
im Falle einer Lithotripsiebehandlung auf einer Kreisbahn um einen Patiententisch
bzw. um einen auf diesem gelagerten Patienten herum geführt wird.
Eine zu behandelnde Körperregion
des Patienten wird dabei im Isozentrum der genannten Kreisbahn angeordnet.
Der Fokus des Therapiegerätes,
im Falle eines Stoßwellenkopfes also
der Fokus der von ihm ausgehenden Ultraschallwellen, befindet sich
dabei im Isozentrum bzw. in der zu behandelnden Körperregion.
Zur Führung
des Therapiegerätes
wird im allgemeinen ein kreisförmiger
Bogen, ein sogenannter C-Bogen verwendet. Bei einem fest am Grundgestell
fixierten C-Bogen muss dieser eine Bogenlänge aufweisen, die mindestens so
groß ist
wie der gewünschte
Verfahrweg des Therapiegerätes.
Die Bogenlänge
des C-Bogens kann verkürzt
werden, wenn dieser am Grundgestell orbital verfahrbar gelagert
ist. Ein verfahrbar an einem C-Bogen geführtes Therapiegerät hat den
Vorteil, das es auf unterschiedlichen Körperseiten eines Patienten
positionierbar ist, ohne das der Patient auf dem Patiententisch
umgelagert werden muss. Eine Anlage der in Rede stehenden Art ist
in der Regel so aufgebaut, dass das Grundgestell und weitere Anlagenteile
auf einer Seite des Patiententisches angeordnet sind, wobei die
andere Seite des Patiententisches im wesentlichen frei bleiben soll,
um einen behinderungsfreien Zugang zum Patienten, etwa zu Anästhesiezwecken
zu ermöglichen.
Soll nun ein Therapiegerät
auf dieser Seite des Patiententisches in Position gebracht werden,
so stört
weniger das Therapiegerät
selbst, weil dieses relativ nahe am Patienten positioniert wird,
als vielmehr der C-Bogen. Wird beispielsweise zur Lithotripsiebehandlung
ein Stoßwellenkopf
in der 0° Position,
d.h. in der Obertischposition bei vertikaler Ausrichtung seiner
Stoßwellenachse
positioniert, so ragt der C-Bogen mindestens bis zu dieser Winkelstellung
in den Raum oberhalb des Patienten hinein. Ein behandelnder Arzt
ist dadurch im Bereich seines Kopfes in seiner Bewegungsfreiheit
stark eingeschränkt.
-
Davon
ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Anlage zur nichtinvasiven
medizinischen Behandlung vorzuschlagen, mit der dieser Nachteil
umgangen ist.
-
Diese
Aufgabe wird nach Anspruch 1 gelöst. Danach
ist am Therapie-C-Bogen ein Fixierende und ein Freiende aufweisender
Tragarm angeordnet, wobei der Tragarm mit seinem Fixierende zwischen zwei
von den Bogenenden vorgegebenen Endstellung orbital verfahrbar am
Therapie-C-Bogen gelagert ist und an seinem Freiende das Therapiegerät trägt. Der
Tragarm ist weiterhin um eine Drehachse drehbar am Therapie-C-Bogen
gelagert, wobei er in beiden Endstellungen derart ausrichtbar ist,
dass er sich über
das jeweilige Bogenende hinaus erstreckt. Die drehbare Lagerung
des Tragarmes am Therapie-C-Bogen gewährleistet, dass auch in der
jeweils anderen Endstellung ein solcher Überstand über das Bogenende hinaus auf
einfache Weise herstellbar ist.
-
Vorzugsweise
ist die Drehachse des Tragarmes so ausgerichtet, dass sie den Fokus
des Therapiegerätes
schneidet. Dadurch ist gewährleistet, dass
bei einer Drehung etwa um 180° um
die Drehachse der Therapiefokus seine Position nicht verändert wird. Üblicherweise
liegt dieser im Isozentrum eines C-Bogens. Die Lage des Therapiefokus wird
somit weder durch eine Orbitalbewegung des Tragarmes noch durch
eine Drehung um die Drehachse verändert.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Therapiegerät so angeordnet,
dass sich sein Fokus in einer Ebene befindet, die parallel und beabstandet
zur Orbitalebene des Therapie-C-Bogens verläuft. Durch diese Ausgestaltung
ist es möglich,
den Wirkort des Therapiegerätes
von der Orbitalebene des Therapie-C-Bogens zu entfernen und dadurch
im Bereich des Therapie-C-Bogens noch mehr Bewegungsfreiheit für eine den
Patienten betreuende Person zu schaffen. Besonders vorteilhaft ist
diese Ausgestaltung jedoch dann, wenn zu einer behandlungsbegleitenden
Bildgebung ein Röntgen-C-Bogen
koaxial, planparallel und mit axialem Versatz zum Therapie-C-Bogen
angeordnet ist, wobei der Fokus des Therapiegerätes mit dem Isozentrum des
Röntgen-C-Bogens
zusammenfällt.
Neben der schon erwähnten
erhöhten
Bewegungsfreiheit für medizinisches
Personal ergibt sich dabei der Vorteil, dass der Röntgen-C-Bogen praktisch behinderungsfrei
orbital verfahrbar ist. Bei einer Anordnung von Röntgen- und
Therapie-C-Bögen,
bei der die Orbitalebene der beiden Bögen zusammenfallen, ist die
orbitale Verfahrbarkeit des Röntgen-C-Bogens
erheblich eingeschränkt,
z.B. weil Röntgenquelle
oder Röntgenempfänger in
die Bewegungsbahn des Therapie-C-Bogens hineinragen.
-
Die
Erfindung wird nun anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 in
perspektivischer Darstellung ein Grundgestell einer Anlage zur therapeutischen
Behandlung, an der ein ein Therapiegerät tragender Therapie-C-Bogen
orbital bzw. um ein Isozentrum verfahrbar gelagert ist,
-
2 einen
Ausschnitt aus 1 in perspektivischer Darstellung,
-
3 einen
Ausschnitt aus einer Anlage in perspektivischer Darstellung, bei
der dem Therapie-C-Bogen ein Röntgen-C-Bogen
beigeprdnet ist,
-
4 eine
Abbildung entsprechend 1, bei der sich das Therapiegerät in einer
anderen Position befindet,
-
5 eine
schematische perspektivische Darstellung, welche die Position des
Therapiegerätes
von 4 in einer anwendungsbezogenen Situation zeigt,
-
6 eine
schematische Darstellung eines Therapie-C-Bogens und eines beigeordneten Röntgen-C-Bogens.
-
Eine
in den Abbildungen dargestellte Anlage umfasst ein Grundgestell 1,
an dem ein erster C-Bogen fixiert ist, der ein Therapiegerät, beispielsweise den
Stosswellenkopf 2 einer Lithotripsieanlage trägt. Der
erste C-Bogen, im folgenden mit Therapie-C-Bogen 3 bezeichnet,
ist ein Kreisringsegment, welches an einem Ausleger 4 des
Grundgestells 1 um seinen Mittelpunkt bzw. um sein Isozentrum 5 orbital
verfahrbar ist, was in 1 durch den Doppelpfeil 6 angedeutet
ist. Am Therapie-C-Bogen 3 ist ein Schlitten 7 orbital,
also entsprechend Doppelpfeil 6, verfahrbar gelagert. An
einer zum Isozentrum 5 weisenden Seite 8 des Schlittens
ist ein Tragarm 9 mit seinem Fixierende 10 befestigt.
Das Freiende 12 des Tragarms 9 trägt den Stosswellenkopf 2.
Aufgrund der orbitalen Beweglichkeit des Therapie-C-Bogens 3 und
des Schlittens 7 kann der Stosswellenkopf 2 in
verschiedenen Winkelposition zum Isozentrum 5 bzw. zu einem
Patiententisch 15 positioniert werden. Der Radialabstand
des Stosswellenkopfes 2 zum Isozentrum 5 ist so
gewählt,
dass der Fokus 13 eines vom Stosswellenkopf 2 ausgesandten
Schallwellenkegels 14 auf einer sich durch das Isozentrum 5 hindurch
erstreckenden Zentralachse 18 liegt. Der Stosswellenkopf 2 kann
dabei beispielsweise so angeordnet sein, dass seine Stosswellenachse 16 in
der vom Therapie-C-Bogen 3 aufgespannten Orbitalebene 17 verläuft.
-
Wie
aus 1 und insbesondere 2 erkennbar
ist, ist der Tragarm 9 so ausgestaltet bzw. so ausgerichtet,
dass er sich – in
Richtung der senkrecht auf der Orbitalebene 17 stehenden
und sich durch das Isozentrum 5 hindurcherstreckenden Zentralachse 18 gesehen – in seiner
oberen Endstellung (2) über das obere Bogenende 19 in
Bogenumfangsrichtung hinaus erstreckt. Dadurch entsteht oberhalb
des Stoßwellenkopfes 2 ein
behinderungsfrei zugänglicher
Raum 20 im Kopfbereich einer einen Patienten während der
Behandlung betreuenden Person. Wäre
der Tragarm – ebenfalls
in der Projektion der 2 gesehen – etwa in Richtung der Stoßwellenachse 16,
also ra dial ausgerichtet, müsste
der Therapie-C-Bogen 3 etwa um das Bogensegment 22 länger sein
bzw. um eine entsprechende Strecke weiter orbital verfahren werden,
wobei er im Raum 20 die Bewegungsfreiheit einer betreuenden
Person einschränken
würde.
-
Damit
auch in der unteren Endstellung sowohl des Therapie-C-Bogens 3 als
auch des Schlittens 7 der Tragarm 9 das untere
Bogenende 19' in Bogenumfangsrichtung überragt,
ist der Tragarm 9 um eine Drehachse 23 drehbar
am Schlitten 7 gelagert. Es wäre nun denkbar, dass nicht
nur eine einzige Drehachse vorhanden ist, sondern das auch der Stoßwellenkopf 2 gegenüber dem
Tragarm 9 einen Freiheitsgrad aufweist. Zweck einer solchen
Beweglichkeit wäre
es, den Stoßwellenkopf 2 nach
Durchlauf eines orbitalen Verfahrweges wieder in eine Position zu
bringen, in der sein Fokus 13 wieder auf der Zentralachse 18 zu
liegen kommt, beispielsweise mit dem Isozentrum 5 des Therapie-C-Bogens 3 zusammenfällt. Mehrere
Bewegungsmöglichkeiten
bzw. Gelenkstellen bilden aber Fehlerquellen hinsichtlich einer
exakten Ausrichtung des Stoßwellenkopfes 2 in Folge
von Toleranzen, die sich bei beweglich miteinander verbundenen Teilen
nie ganz ausschließen lassen.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist daher der Stoßwellenkopf 2 starr
mit dem ebenfalls starr ausgebildeten Tragarm 9 verbunden. Die
Drehung des Tragarmes 9 erfolgt um eine einzige Achse,
nämlich
die Drehachse 23. Bei einer Drehung um 180°C um diese
Achse befindet sich der Tragarm, ebenso wie der Stoßwellenkopf,
in einer zur vorherigen Position spiegelbildlichen Ausrichtung,
wobei die Drehachse 23 die Spiegelachse bildet. Zur Röntgen-unterstützten Beobachtung
etwa einer Lithotripsiebehandlung kann dem Therapie-C-Bogen ein
diesen koaxial umfassender eine Röntgenquelle (nicht dargestellt)
und einen Röntgenempfänger 30 tragender
Röntgen-C-Bogen ohne oder mit
axialem Versatz beigestellt werden. Im ersten Falle fallen die Orbitalebenen
und die Isozentren der beiden C-Bögen zusammen. Dementsprechend
verläuft
die Drehachse 23 des Tragarms 9 in der gemeinsamen
Orbitalebene der C-Bögen
und erstreckt sich durch deren gemeinsames Isozentrum. Der Stoßwellenkopf 2 kann
dabei so ausgerichtet werden, dass seine Stoßwellenachse 16 in
der gemeinsamen Orbitalebene verläuft. Bei einer Drehung um die
Drehachse 23 um 180° beim Übergang
von einer Endstellung in die andere nimmt der Stoßwellenkopf 2 wieder
eine Position ein, bei der seine Stoßwellenachse 16 in
der Orbitalebene 17 des Therapie-C-Bogens 3 verläuft. Die
Beobachtung mit dem Röntgensystem
kann dann in jeder Winkelposition „inline", d.h. in Richtung der Stoßwellenachse 16 erfolgen.
Im zweiten, in den Zeichnungen dargestellten Fall ist der Röntgen-C-Bogen 24 mit
Axialabstand zum Therapie-C-Bogen 3 angeordnet. Sein Isozentrum 25 liegt,
ebenso wie das Isozentrum 5 des Therapie-C-Bogens 3,
auf der Zentralachse 18. Der Tragarm 9 erstreckt
sich, wie insbesondere 3 und 6 zu entnehmen
ist, seitlich aus der Orbitalebene 17 heraus. Der am Freiende 12 des Tagarms 9 fixierte
Stoßwellenkopf 2 ist
dann im Bereich der Orbitalebene 26 des Röntgen-C-Bogens 24 angeordnet,
wobei sich sein Fokus 13 in dessen Isozentrum 2S befindet.
Der Stoßwellenkopf 2 kann
so ausgerichtet werden, dass in einer Winkelstellung je Seite seine
Stoßwellenachse 16 in
der Orbitalebene 26 des Röntgen-C-Bogens 24 verläuft. Bei
einer Drehung um die Drehachse 23 verändert sich aber diese Ausrichtung,
d.h. die Stoßwellenachse 16 wird
aus der Orbitalebene 26 heraus gekippt, wobei, wie erfindungsgemäß beabsichtigt,
das gemeinsame Isozentrum erhalten bleibt.
-
Der
Tragarm 9 weist einen ersten, das Fixierende 10 beinhaltenden
Längsabschnitt 27 und
einen zweiten das Freiende 12 beeinhaltenden Längsabschnitt 28 auf.
Der Längsabschnitt 27 ist
drehbar am Schlitten 7 gelagert. Die Drehachse 23,
die identisch mit der Mittellängsachse 29 des
Längsabschnitts 27 ist,
durchstößt mit ihrem
einen Ende die Orbitalebene 17 des Therapie-C-Bogens 3 und
schneidet das Isozentrum 25 des Röntgen-C-Bogens 24.
Bei einer Orbitalverschiebung des Schlittens 7 auf dem
Therapie-C-Bogen 3 überstreicht
die Drehachse 23 die Mantelebene eines Kegelsegments, dessen
Basisfläche von
der Orbitalebene 17 des Therapie-C-Bogens und dessen Spitze
vom Isozentrum 25 des Röntgen-C-Bogens 24 gebildet
wird. Die Seite 8 des Schlittens 7, aus welcher
der Längsschnitt 26 hervorsteht,
verläuft
rechtwinklig zur Drehachse 23. Der zweite Längsabschnitt 28 ist
schräg
am ersten Längsabschnitt 27 fixiert.
Dabei bildet seine Mittellängsachse 29 in
der Projektion auf die Orbitalebene 17 mit der Drehachse 23 einen
spitzen Winkel α (2)
und in der Projektion auf eine von der Drehachse 23 und
der Zentralachse 18 aufgespannte Ebene einen spitzen Winkel β (6).
Wenn ausgehend von der Obertisch-Position der 1–3 der
Stoßwellenkopf 2 in
eine Untertisch-Position ( 4–6)
verfahren werden soll, etwa zur Behandlung einer linken oder rechten
Niere, sind zwei symmetrische Operationen erforderlich, nämlich zum einen
eine Drehung um bis zu 180° um
die Drehachse 23 und eine Orbitalverschiebung des Schlittens 7. Obwohl
die beiden Bewegungsabläufe
natürlich
simultan ablaufen können,
werden sie zur besseren Verständlichkeit
nacheinander beschrieben. Beginnt man ausgehend von der Situation
in 2 zunächst mit
einer Drehung um die Drehachse 23 um 180°, so nimmt
danach der Stoßwellenkopf 2 etwa
die mit gestrichelten Linien dargestellte Position ein. Wie 2 entnehmbar
ist, entspricht dies einer Drehung um die Zentralachse 18.
Der Fokus 13 verharrt bei der Drehung im Isozentrum 25.
Die Stoßwellenachse 16 überstreicht
dabei die Mantelfläche
eines Kegelsegments, dessen Spitze das Isozentrum 25 ist.
Soll der Stoßwellenkopf 2 etwa
in der +40°-Position
ausgerichtet werden, so ist, ausgehend von der in gestrichelten
Linien gezeigten Position, eine Orbitalverschiebung um etwa 50° (Winkel γ) und bei
einer Ausrichtung in der –40°-Position
um etwa 130° Winkel γ') erforderlich. Bei
einem etwa radial ausgerichteten, also sich in Richtung der Stoßwellenachse 16 erstreckenden
Tragarm wäre
hingegen ein orbitaler Verfahrweg des Schlittens 7 – ebenfalls
ausgehend von der Obertisch-Position – von etwa 240° erforderlich. Dazu
wäre ein
Therapie-C-Bogen 3 mit einer Bogenlänge von mehr als 120° nötig. Bei
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Tragarms 9 dagegen kann der Therapie-C-Bogen 3 etwa
um ein dem Bogenstück 22 entsprechendes
Stück verkürzt werden.