DE102004009332B4 - Betätigungsmechanismus für Bowdenzüge - Google Patents

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Abstract

Betätigungsmechanismus (1) zur manuellen Betätigung mindestens eines Bowdenzugs (90), aufweisend:
a) eine Spule (40), die mit einem inneren Kabel (92) des Bowdenzugs (90) verbindbar ist, wobei die Spule (40) einen Spulenkörper (43) umfasst, der im Wesentlichen die Form eines Kreisringabschnitts aufweist;
b) einen Mitnehmerkörper (30), der mit einem Betätigungshebel (100) verbindbar ist, wobei der Mitnehmerkörper (30) weiterhin einen Mitnahmebereich (36) umfasst, der im Wesentlichen die Form eines Kreisringabschnitts aufweist und im Wesentlichen komplementär zum Kreisringabschnitt des Spulenkörpers (43) geformt ist, wobei
c) die Spule (40) und der Mitnehmerkörper (30) um eine gemeinsame Rotationsachse drehbar gelagert sind und die gleiche axiale Position auf der Rotationsachse einnehmen.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Diese Erfindung bezieht sich auf einen Betätigungsmechanismus zur Betätigung von zumindest einem Bowdenzug. Vorzugsweise werden diese Betätigungsmechanismen im Kraftfahrzeugbau eingesetzt und hier beispielsweise zur Betätigung einer Lordosenstütze in einem Kraftfahrzeugsitz.
  • Im Automobilbau, aber auch in anderen Industriezweigen werden Bewegungen oft mit sogenannten Bowdenzügen übertragen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn Kräfte an einem entfernten Ort eingeleitet werden und an einem anderen Ort benötigt werden. Beispiele hierfür sind die Fernbetätigung von Außenspiegeln, der Heizung oder Kupplung des Kraftfahrzeuges.
  • Zur Einleitung einer Kraft auf einen Bowdenzug benötigt man einen Betätigungsmechanismus. Dies kann ein elektrischer Betätigungsmechanismus sein, bei dem Mittels eines Elektromotors über eine geeignete Mechanik die inneren Kabel eines Bowdenzuges in Bezug zu den Hüllen des Bowdenzuges angezogen oder entlastet werden. Daneben gibt es manuelle Betätigungsmechanismen, bei denen der Bediener einen Hebel betätigt oder einen Drehknopf dreht, so dass die Kabel des Bowdenzugs angezogen oder entlastet werden.
  • Hierzu finden sich im Stand der Technik bereits vielfältige Lösungen. So ist zum Beispiel aus dem US-Patent mit der Nr. US 6,334,651 B1 ein manuell betätigbarer Betätigungsmechanismus bekannt, der eine Einwegkupplung aufweist, die in einer Richtung blockiert. Der Betätigungsmechanismus kann mit einem Hebel oder mit einem Drehknopf ausgerüstet sein, und die Einwegkupplung stellt sicher, dass der Zug auf dem Kabel des Bowdenzuges aufrechterhalten wird, wenn der Hebel oder der Drehknopf losgelassen wird. Die Einwegkupplung wird durch eine Rollenkupplung realisiert.
  • Im US-Patent mit der Nr. US 5,794,479 wird ein Betätigungsmechanismus für die Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes beschrieben, welcher ein elastisches Element enthält, das den Hebel nach der Betätigung wieder in eine Ruhestellung zurückbringt. Der Betätigungsmechanismus dieses Patentes ist weiterhin mit einer Kupplung ausgestattet, welche bei einer Betätigung des Handhebels einkuppelt und das Element dreht, das mit dem Kabel des Bowdenzugs verbunden ist. Nach der Betätigung wird der Handhebel wieder in seiner Ruhestellung zurückgebracht wobei das Kabel des Bowdenzugs angezogen bleibt.
  • Aus dem US-Patent mit der Nr. US-5,518,294 ist ebenfalls ein Betätigungsmechanismus zur Betätigung einer Lordosenstütze in einem Fahrzeugsitz bekannt. Der dargestellte Betätigungsmechanismus umfasst eine Spule, auf die das innere Kabel des Bowdenzugs aufgewickelt werden kann. Weiterhin umfasst sie ein feststehendes Gehäuse, in dem die Spule drehbar gelagert ist und ein zweites Gehäuse, das mit einem Handhebel gedreht werden kann. Eine Drehung des Handhebels bewirkt eine Drehung des zweiten Gehäuses, wobei je nach Drehrichtung eine von zwei Federkupplungen betätigt werden, die die Drehung des zweiten Gehäuses auf die Spule übertragen. Ein Zurückdrehen der Spule wird durch eine dritte Federkupplung verhindert, die als Einwegkupplung ausgelegt ist. Zum Zurückdrehen der Spule muss über den Handhebel ein Kraft aufgebracht werden, die höher ist als die Haltekraft der Einwegekupplung.
  • Als nächstkommender Stand der Technik wird die GB-A-195 075 angesehen. Bei diesem bekannten Betätigungsmechanismus umfasst die Spule einen Spulenkörper, der im Wesentlichen die Form eines geschlossenen Kreisringes aufweist, wobei der mit dem Betätigungshebel verbindbare Mitnehmerkörper ebenfalls im Wesentlichen die Form eines geschlossenen Kreisringabschnittes aufweist. Dabei sind der Mitnehmerkörper und die Spule (über den Mitnehmerkörper) um eine gemeinsame Rotationsachse gelagert. Die Spule und der Mitnehmerkörper nehmen nicht die gleiche axiale Position auf der Rotationsachse ein, weil bei einer Relativverdrehung zwischen Spulenkörper und Mitnehmerkörper durch die Gewindeverbindung zwangsläufig eine axiale Verschiebung der beiden Teile relativ zueinander entsteht.
  • Bei der US 6 644 143 B2 handelt es sich um einen Betätigungsmechanismus, bei dem zur Betätigung ein Drehgriff Verwendung findet, bei dem der Spulenkörper einen geschlossenen Kreisring darstellt und bei dem der Mitnahmekörper axial zum Spulenkörper versetzt ist. Dabei ist ein Mitnahmebereich vorgesehen, der als axial vorstehender Vorsprung am Mitnehmerkörper befestigt ist.
  • Obwohl schon vielfältige Möglichkeiten für solche Betätigungsmechanismen bekannt sind, ergibt sich dennoch ein Bedarf für weitere Verbesserungen. So ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Betätigungsmechanismus bereitzustellen, der einfach im Aufbau ist, möglichst wenig Bauteile aufweist, kostengünstig zu fertigen ist und gleichzeitig möglichst universell einsetzbar ist, so dass eine links- und rechtsseitige Montage möglich ist. Weiterhin ist wünschenswert, dass seine Montage auch an unterschiedlichen Fahrzeugen und für unterschiedliche Anwendungen möglichst leicht durchgeführt werden kann. Weiterhin ist ein Ziel dieser Erfindung ein Betätigungselement bereitzustellen, das möglichst klein und leicht ist.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die obengenannte Aufgabe wird gelöst durch einen Betätigungsmechanismus gemäß Patentanspruch 1. Dabei weist der Betätigungsmechanismus zur manuellen Betätigung mindestens eines Bowdenzugs eine Spule, die mit einem inneren Kabel des Bowdenzugs verbindbar ist und einen Mitnehmerkörper auf, der mit einem Betätigungshebel verbindbar ist, wobei die Spule und der Mitnehmerkörper um eine gemeinsame Rotationsachse drehbar gelagert sind und die gleiche axiale Position auf der Rotationsachse einnehmen.
  • Durch die Trennung in Spule und Mitnehmerkörper kann ein geeigneter Blockiermechanismus angesteuert werden, so dass sich die Spule unter Last nicht ungewollt verstellt. Spule und Mitnehmerkörper befinden sich in axialer Richtung an der gleichen Position auf ihrer gemeinsamen Rotationsachse. Durch diese spezielle Anordnung ist der Betätigungsmechanismus in axialer Richtung besonders kurz, so dass er universell eingebaut und verwendet werden kann.
  • Bei der Erfindung umfasst die Spule einen Spulenkörper, der im Wesentlichen die Form eines Kreisringabschnitts aufweist. Damit weist der Spulenkörper eine besonders einfache Form auf, die eine besonders kleine und vorteilhafte Gestaltung des Betätigungsmechanismus erlaubt.
  • Gemäß der Erfindung umfasst der Mitnehmerkörper weiterhin einen Mitnahmebereich, der im Wesentlichen die Form eine Kreisringabschnitts aufweist. Der Mitnehmerbereich ist komplementär zu der Spule geformt.
  • Bevorzugt weist der Mitnehmerkörper eine zylindrische Hebelaufnahme auf, auf der die Spule drehbar gelagert ist. Die Hebelaufnahme ermöglicht den vereinfachten Aufbau des Betätigungsmechanismus und erfüllt gleichzeitig mehrere Aufgaben. Zum einen lagert sie durch ihre zylindrische Form den Mitnehmerkörper in einem Gehäuse, zum anderen dient sie der Aufnahme eines Handhebels, der in die Aufnahme eingesteckt werden kann und schließlich dient sie der drehbaren Lagerung der Spule.
  • Bevorzugt weisen die Hebelaufnahme des Mitnehmerkörpers ein Durchgangsloch und mindestens eine Verzahnung auf, zur Aufnahme des Betätigungshebels von beiden Seiten des Durchgangslochs. Somit kann der Betätigungshebel von beiden Seiten in die Hebelaufnahme eingeführt werden, so dass der Betätigungsmechanismus sowohl linksseitig als auch rechtsseitig montiert werden kann.
  • Bevorzugt weist der Betätigungsmechanismus weiterhin eine Torsionsfeder auf, die mit der Spule verbunden ist und sich an einer Innenwand eines zylindrischen Gehäuses abstützt, um die Winkelposition der Spule festzulegen. Die Torsionsfeder verhindert eine ungewollte Verdrehung der Spule unter Last, d.h. bei Zug des inneren Kabels des Bowdenzugs.
  • Bevorzugt ist die Torsionsfeder durch den Mitnehmerkörper zusammendrückbar ist, um die Winkelposition der Spule zu verändern. Wird der Mitnehmerkörper über den Betätigungshebel gedreht, wird die Torsionsfeder zusammengedrückt, wodurch ihre Blockierwirkung aufgehoben wird und die Spule verdreht werden kann.
  • Bevorzugt weist der Betätigungsmechanismus weiterhin ein inneres Gehäuse zur Verbesserung der Reibung zwischen Gehäuse und Torsionsfeder auf, wobei das innere Gehäuse radial zwischen der Innenwand des Gehäuses und der Torsionsfeder angeordnet ist.
  • Bevorzugt besteht das innere Gehäuse aus zwei Gehäusehälften, um die Montage des inneren Gehäuses zu erleichtern und um das innere Gehäuse rotationsfest im Gehäuse zu befestigen.
  • Bevorzugt weist der Betätigungsmechanismus weiterhin einen Deckel auf, der durch Klipse mit dem Gehäuse verbunden werden kann. Damit wird die Montage des Betätigungsmechanismus vereinfacht.
  • Bevorzugt weisen der Deckel und das Gehäuse jeweils axiale Durchgangslöcher auf, zur Aufnahme des Betätigungshebels von beiden Seiten des Betätigungsmechanismus. Damit kann der Betätigungsmechanismus linksseitig und rechtsseitig montiert werden.
  • Bevorzugt weist der Betätigungsmechanismus weiterhin einen Adapter zur Montage des Betätigungsmechanismus an einen Sitzrahmen eines Kraftfahrzugsitzes auf, wobei der Adapter mit Klipsen ausgestattet ist, die eine Montagerippe des Gehäuses in beliebiger winkliger Orientierung ergreifen können. Mittels des Adapters kann der Betätigungsmechanismus an beliebig geformten Bauteilen, bevorzugt Sitzrahmen, befestigt werden. Dabei muss lediglich der Adapter an das entsprechende Bauteil angepasst werden und nicht der gesamte Betätigungsmechanismus. Weiterhin ist der Betätigungsmechanismus durch die Montagerippe so gestaltet, dass er in unterschiedlichen Winkelpositionen montiert werden kann. Somit kann der Betätigungsmechanismus universell eingesetzt werden.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Im Folgenden werden die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Darin zeigt:
  • 1 die einzelnen Bauteile einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betätigungsmechanismus in einer dreidimensionalen Explosionsansicht;
  • 2 die inneren Bauteile der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Betätigungsmechanismus im betätigten und unbetätigten Zustand dargestellt in einer axialen Aufsicht, wobei die Gehäusebauteile entfernt wurden;
  • 3 die inneren Bauteile der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Betätigungsmechanismus im betätigten und unbetätigten Zustand dargestellt in einer axialen Aufsicht, wobei der Deckel entfernt wurde;
  • 4 eine dreidimensionale Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betätigungsmechanismus im zusammengebauten Zustand;
  • 5 eine dreidimensionale Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betätigungsmechanismus, wobei ein Betätigungshebel befestigt wurde;
  • 6 eine dreidimensionale Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betätigungsmechanismus, mit befestigtem Adapter;
  • 7 eine dreidimensionale Ansicht zweier Adapter für die linksseitige bzw. rechtsseitige Montage;
  • 8 eine dreidimensionale Ansicht zweier bevorzugten Ausführungsformen erfindungsgemäßer Betätigungsmechanismen samt Adapter für die linksseitige bzw. rechtsseitige Montage mit montierten Bowdenzügen;
  • 9 eine dreidimensionale Detailansicht eines an einem Sitzrahmen befestigten Betätigungsmechanismus;
  • 10 eine dreidimensionale Ansicht eines innen an einem Sitzrahmen befestigten Betätigungsmechanismus;
  • 11 eine dreidimensionale Ansicht eines außen an einem Sitzrahmen befestigten Betätigungsmechanismus;
  • 12 eine dreidimensionale Ansicht eines bevorzugten Gehäuses von innen; und
  • 13 eine dreidimensionale Ansicht eines bevorzugten Deckels von innen.
  • Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
  • Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dargestellt und mit Hilfe der 1 bis 13 im Detail erläutert.
  • Der in 4 und 5 im zusammengebauten Zustand dargestellte Betätigungsmechanismus 1 dient vorzugsweise zur Betätigung einer Lordosenstütze (nicht dargestellt) eines Fahrzeugsitzes. Der Betätigungsmechanismus 1 ist mit einem Betätigungshebel 100 ausgestattet, der vom Insassen des Fahrzeuges von Hand betätigt wird, um die Lordosenstütze einzustellen. Der Betätigungsmechanismus 1 dient dazu die Drehbewegungen, die durch den Insassen aufgebracht werden, in Translationsbewegungen umzuformen, die über zwei Bowdenzüge 90 an die Lordosenstütze weitergeleitet werden. Selbstverständlich kann der Betätigungs mechanismus 1 auch zur Betätigung von anderen Elementen wie beispielsweise der Heizung, der Kopfstütze, der Spiegel oder ähnlichem eingesetzt werden.
  • 1 zeigt die einzelnen Komponenten eines Betätigungsmechanismus 1. Der Betätigungsmechanismus 1 umfasst ein Gehäuse 10, eine Torsionsfeder 20, zwei Hälften 51 und 52 eines inneren Gehäuses 50, einen Mitnehmerkörper 30, eine Spule 40 und einen Deckel 60. 1 zeigt weiterhin beispielhaft zwei Bowdenzüge 90, die mit dem Betätigungsmechanismus 1 betätigt werden können.
  • Die inneren Kabel 92 der Bowdenzüge 90 können mit der Spule 40 verbunden werden. Die Bowdenzüge 90 weisen Anschlüsse 93 auf, die in entsprechenden Aufnahmen 41 und 42 der Spule 40 eingebracht werden können.
  • Die Spule 40 hat einen Spulenkörper 43, der im Wesentlichen die Form eines Kreisringabschnitts aufweist. Die Spule 40 ist auf der Hebelaufnahme 31 des Mitnehmerkörpers 30 und innerhalb eines Gehäuses 10 um eine axiale Drehachse drehbar gelagert.
  • Der Mitnehmerkörper 30 ist um die gleiche axiale Drehachse drehbar im Gehäuse 10 bzw. im Deckel 60 gelagert. Er besteht umfasst eine im Wesentlichen zylindrisch geformte Hebelaufnahme 31 und einen Mitnahmebereich 36, der im Wesentlichen die Form eines Kreisringabschnitts aufweist. Der Mitnahmebereich 36 ist komplementär zur Spule 40 geformt, die in dem ausgesparten Bereich des Kreisringabschnitts aufgenommen werden kann, wie dies in den 2 und 3 dargestellt ist.
  • Die Spule 40 kann sich im Gehäuse 10 um einen bestimmten Winkel relativ zu dem Mitnehmerkörper 30 bewegen, was für den nachfolgend beschriebenen Blockiermechanismus entscheidend ist. Zu diesem Zweck weist der Spulenkörper 43 eine innere Lagerfläche 46 auf, die die Form eines Zylinderabschnitts aufweist. Die innere Lagerfläche 46 ist auf einer äußeren Lagerfläche 37 der Hebelaufnah me 31 gelagert. Die äußere Lagerfläche 37 hat ebenfalls die Form eines Zylinderabschnitts.
  • Wie in 2 dargestellt, ist die Torsionsfeder 20 mittels eines ersten Betätigungsendes 22 mit der Spule 40 verbunden. Dazu ist das Betätigungsende 22 in eine Aufnahme 44 der Spule 40 eingebracht. Die Torsionsfeder 20 ist so vorgespannt, dass sie sich an einer zylindrischen Innenwand 15 des Gehäuses 10 abstützt und somit eine ungewollte Drehung der Spule 40 unter Last verhindert. Die Haltekraft der Torsionsfeder 20 wird bei einer Belastung der Bowdenzüge 90 erhöht. Wie in den 2 und 3 dargestellt wird ein Zug auf dem inneren Kabel 92 des Bowdenzugs 90 auf die Spule 40 und dann auf das erste Betätigungsende 22 der Torsionsfeder 20 übertragen. Dadurch vergrößert sich der Durchmesser der Torsionsfeder 20 und sie drückt mit einer größeren Kraft nach außen auf das Gehäuse 10. Somit ist sichergestellt, dass die Spule 40 auch unter Last sicher fixiert ist.
  • Soll nun der Bowdenzug 90 angezogen oder entlastet werden, muss der Mitnehmerkörper 30 gedreht werden. Dazu ist er mit einer Hebelaufnahme 31 ausgestattet, die eine durchgängige Öffnung 32 aufweist. Die Hebelaufnahme 31 ist weiterhin mit einer beidseitigen Verzahnung 33 ausgestattet. In die Hebelaufnahme 31 lässt sich ein entsprechend geformte Achse 101 eines Hebels 100 einführen, wobei die Achse 101 eine der Verzahnung 33 entsprechende Verzahnung 102 aufweist, um ein Drehmoment auf den Mitnehmerkörper 30 zu übertragen. Die Achse 101 lässt sich von beiden Seiten in das Durchgangsloch 32 einfügen, so dass der Betätigungsmechanismus 1 flexibel einsetzbar ist.
  • Wird der Mitnehmerkörper 30 wie oben beschrieben gedreht, um den Bowdenzug 90 anzuziehen (in 2 und 3 im Gegenuhrzeigersinn) berührt die erste Betätigungsfläche 35 des Mitnehmerkörpers 30 die Betätigungsfläche 47 der Spule 40. Die Spule 40 wird im Gegenuhrzeigersinn bewegt und dabei das innere Kabel 92 des Bowdenzugs 90 angespannt. Gleichzeitig wird die Torsionsfeder 20 zusam mengedrückt, so dass sie sich frei im Gehäuse 10 drehen lässt und die Spule 40 beweglich ist.
  • Nach dem Anziehen, wie in 2 rechts dargestellt, übt das innere Kabel 92 wieder einen Zug auf die Spule 40 aus und die Torsionsfeder 20 wird auseinandergedrückt und blockiert mit dem Gehäuse 10.
  • Soll der Bowdenzug 90 entspannt werden, wie in 2 links dargestellt, wird der Mitnehmerkörper 30 im Uhrzeigersinn gedreht. Dabei berührt die zweite Betätigungsfläche 34 des Mitnehmerkörpers 30 das Betätigungsende 21 der Torsionsfeder 20. Die Torsionsfeder 20 wird zusammengedrückt, so dass sie sich frei im Gehäuse 10 drehen lässt und sich die Spule 40 im Uhrzeigersinn drehen lässt.
  • Die Blockierwirkung der Torsionsfeder 20 im Gehäuse 10 beruht auf der Reibung zwischen der Torsionsfeder 20 und der inneren Zylinderwand 15 des Gehäuses 10. Um die Reibung zu verbessern oder zu erhöhen ist in das Gehäuse 10 ein inneres Gehäuse 50 eingebracht, das aus einem Material mit verbesserten Reibungseigenschaften besteht. Bevorzugt besteht das innere Gehäuse 50 ebenso wie die Torsionsfeder 20 aus Stahl, so dass eine besonders vorteilhafte Reibungswirkung erzielt wird. Weiterhin verhindert ein inneres Gehäuse 50 aus Stahl einen möglichen Verschleiß der inneren Zylinderwand 15.
  • Das innere Gehäuse 50 besteht aus einer ersten Gehäusehälfte 51 und einer zweiten Gehäusehälfte 52, um das innere Gehäuse 50 leichter im Gehäuse 10 zu montieren und zu befestigen. Die inneren Gehäusehälften 51, 52 werden so in das Gehäuse 10 eingebracht, dass sie die innere Zylinderwand 15 bedecken. Um ein Drehen der inneren Gehäusehälften 51 und 52 zu verhindern weisen sie an ihren jeweiligen Enden radial abstehende Laschen 53 und 54 auf, die sich in radiale Nuten 18 im Gehäuse 10 erstrecken, wie dies in 3 dargestellt ist.
  • Wie in 13 zu sehen, weißt der Deckel 60 vier axial abstehende Klipse 61 auf, die zur Montage des Betätigungsmechanismus 1 in entsprechende Ausnehmungen 19 des Gehäuses 10 einrasten. Dadurch ist eine einfache und leichte Montage möglich. Ein komplett montierter und universell einsetzbarer Betätigungsmechanismus 1 ist in 4 dargestellt.
  • Zur einfachen und schnellen Montage der Bowdenzüge 90 ist das Gehäuse 10 mit Einfügeschlitzen 11 und einem Querloch 14 ausgestattet. Der Deckel 60 weist ebenfalls ein Querloch 66 auf. Die Montage der Bowdenzüge 90 erfolgt dadurch, dass die Anschlüsse 93 der Bowdenzüge 90 in die entsprechenden Querlöcher 14, 66 eingebracht werden und dann in die Aufnahmen 41 und 42 der Spule 40. Zu diesem Zweck müssen die inneren Kabel 92 der Bowdenzüge 90 radial vom Betätigungsmechanismus 1 abstehen. Nach dem Einfügen können die inneren Kabel 92 in die tangentiale Richtung verschwenkt werden und die Kabelhüllen 91 in die entsprechenden Aufnahmen 12 des Gehäuses 10 eingebracht werden.
  • Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Betätigungsmechanismus 1 liegt in der universellen Verwendbarkeit ermöglicht durch seine geringen Abmessungen und das symmetrische Design. Dadurch ist beispielsweise ein Sitzhersteller durch den Betätigungsmechanismus 1 nicht beim Design der inneren Komponenten des Sitzes eingeschränkt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die verbesserte Unfallsicherheit. Der Betätigungsmechanismus 1 kann geschützt oder verdeckt eingebaut werden, so dass im Falle eines Unfalls das Verletzungsrisiko geringer ist, als bei größeren Betätigungsmechanismen.
  • Um nun einen Betätigungsmechanismus 1 an eine bestimmte Montagesituation anzupassen, sind unterschiedliche Adapter 70 vorgesehen, die an einer ersten Seite an das Bauteil angepasst sind, an dem der Betätigungsmechanismus 1 befestigt werden soll und eine zweite Seite aufweisen, an der der Betätigungsmechanismus 1 befestigt wird.
  • Solche Adapter sind in den 6 bis 11 dargestellt. In 6 ist ein Adapter 70 zu sehen, der drei Klipse 71 aufweist, die in eine radial abstehende ringförmige Montagerippe 16 des Gehäuses 10 einschnappen, um den Betätigungsmechanismus 1 an dem Adapter 70 zu befestigen. Dabei kann die Winkelposition des Adapters 70 zu dem Betätigungsmechanismus 1 nahezu beliebig gewählt werden. Der Adapter 70 weist weiterhin eine Außenfläche 74 auf, die in seiner Form an das entsprechende Bauteil angepasst ist.
  • Wie in den 7 zu sehen weist der Adapter 70 in dieser bevorzugten Ausführungsform auf der dem Bauteil zugewandten Seite einen zylindrischen Stift 72 sowie eine Befestigungslasche 73 mit Bohrung auf. Somit kann der Adapter 70 an dem Bauteil befestigt werden. In den 7 und 8 ist auf der linken Seite jeweils ein Adapter 70 für die linksseitige Montage und auf der rechten Seite für die rechtsseitige Montage dargestellt. Die exakte Form eines Adapters 70 kann jedoch je nach Anwendungsfall variieren.
  • In 9 ist dargestellt, wie ein Betätigungsmechanismus 1 mittels eines Adapters 70 an einem linken Sitzrahmen 110 eines Kraftfahrzeugsitzes befestigt ist. Diese Montagesituation ist auch in 10 dargestellt. Hier ist der Betätigungsmechanismus 1 am Sitzrahmen 110 innen befestigt. 11 zeigt eine Befestigung des Betätigungsmechanismus 1 außen am Sitzrahmen 110. Wie schon erwähnt, kann der Betätigungsmechanismus 1 genauso gut am rechten inneren oder äußeren Sitzrahmen 111 befestigt werden (nicht dargestellt).
  • Zur Begrenzung des Betätigungswinkels des Betätigungsmechanismus 1 sind an den axialen Stirnseiten des Gehäuses 10 und des Deckels 60 Anschläge 17 und 63 vorgesehen, die die Verstellbewegung des Mitnehmerkörpers 30 und der Spule 40 begrenzen. Soll keine Begrenzung der Verstellbewegung erfolgen, können die Anschläge 17 and 63 entfallen.
  • Das Gehäuse 10, die Spule 40 und der Deckel 60 werden vorzugsweise aus PA66 + 30GF einem Polyamid mit 30% Glasfaseranteil spritzgegossen. Der Mitnehmerkörper 30 wird bevorzugt aus POM (Polyoxymethylen) hergestellt. Je nach Anwendungsfall können die verwendeten Materialien und Zusammensetzungen variieren.
  • 1
    Betätigungsmechanismus
    10
    Gehäuse
    11
    Einfügeschlitze
    12
    Aufnahme für Bowdenzughülle
    13
    axiales Durchgangsloch
    14
    Querloch
    15
    innere Zylinderwand
    16
    Montagerippe
    17
    Anschläge
    18
    Nut
    19
    Aufnahmen für Klipse
    20
    Torsionsfeder
    21
    erstes Betätigungsende
    22
    zweites Betätigungsende
    30
    Mitnehmerkörper
    31
    Hebelaufnahme
    32
    Durchgangsloch
    33
    Verzahnung
    34
    zweite Betätigungsfläche
    35
    erste Betätigungsfläche
    36
    Mitnahmebereich
    37
    äußere Lagerfläche
    40
    Spule
    41
    erste Aufnahme
    42
    zweite Aufnahme
    43
    Spulenkörper
    44
    Aufnahme
    46
    innere Lagerfläche
    47
    Betätigungsfläche
    50
    inneres Gehäuse
    51
    erste Gehäusehälfte
    52
    zweite Gehäusehälfte
    53
    Laschen
    54
    Laschen
    60
    Deckel
    61
    Klipse
    63
    Anschläge
    65
    Durchgangsloch
    66
    Querloch
    70
    Adapter
    71
    Klipse
    72
    Stift
    73
    Lasche
    74
    Außenfläche
    90
    Bowdenzüge
    91
    Bowdenzughüllen
    92
    inneres Kabel
    93
    Anschluss
    100
    Betätigungshebel
    101
    Achse
    102
    Verzahnung
    110
    linker Sitzrahmen
    111
    rechter Sitzrahmen

Claims (10)

  1. Betätigungsmechanismus (1) zur manuellen Betätigung mindestens eines Bowdenzugs (90), aufweisend: a) eine Spule (40), die mit einem inneren Kabel (92) des Bowdenzugs (90) verbindbar ist, wobei die Spule (40) einen Spulenkörper (43) umfasst, der im Wesentlichen die Form eines Kreisringabschnitts aufweist; b) einen Mitnehmerkörper (30), der mit einem Betätigungshebel (100) verbindbar ist, wobei der Mitnehmerkörper (30) weiterhin einen Mitnahmebereich (36) umfasst, der im Wesentlichen die Form eines Kreisringabschnitts aufweist und im Wesentlichen komplementär zum Kreisringabschnitt des Spulenkörpers (43) geformt ist, wobei c) die Spule (40) und der Mitnehmerkörper (30) um eine gemeinsame Rotationsachse drehbar gelagert sind und die gleiche axiale Position auf der Rotationsachse einnehmen.
  2. Betätigungsmechanismus gemäß Anspruch 1, wobei der Mitnehmerkörper (30) eine zylindrische Hebelaufnahme (31) aufweist, auf der die Spule (40) drehbar gelagert ist.
  3. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Hebelaufnahme (31) des Mitnehmerkörpers (30) ein Durchgangsloch (32) und mindestens eine Verzahnung (33) aufweist, zur Aufnahme des Betätigungshebels (100) von beiden Seiten des Durchgangslochs (32).
  4. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1–3, weiterhin aufweisend eine Torsionsfeder (20), die mit der Spule (40) verbunden ist und sich an einer Innenwand (15) eines zylindrischen Gehäuses (10) abstützt, um die Winkelposition der Spule (40) festzulegen.
  5. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1–4, wobei die Torsionsfeder (20) durch den Mitnehmerkörper (30) zusammendrückbar ist, um die Winkelposition der Spule (40) zu verändern.
  6. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1–5, weiterhin aufweisend ein inneres Gehäuse (50) zur Verbesserung der Reibung zwischen Gehäuse (10) und Torsionsfeder (20), wobei das innere Gehäuse (50) radial zwischen der Innenwand (15) des Gehäuses (10) und der Torsionsfeder (20) angeordnet ist.
  7. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1–6, wobei das innere Gehäuse (50) aus zwei Gehäusehälften (51, 52) besteht.
  8. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1–7, weiterhin aufweisend einen Deckel (60), der durch Klipse (61) mit dem Gehäuse (10) verbunden werden kann.
  9. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1–8, wobei der Deckel (60) und das Gehäuse (10) jeweils axiale Durchgangslöcher (13, 65) aufweisen, zur Aufnahme des Betätigungshebels (100) von beiden Seiten des Betätigungsmechanismus (1).
  10. Betätigungsmechanismus gemäß einem der Ansprüche 1–9, weiterhin aufweisend einen Adapter (70) zur Montage des Betätigungsmechanismus (1) an einen Sitzrahmen (110) eines Kraftfahrzeugsitzes, wobei der Adapter (70) mit Klipsen (71) ausgestattet ist, die eine Montagerippe (16) des Gehäuses (10) in beliebiger winkliger Orientierung ergreifen können.
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