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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwalten von Kommunikationssitzungen, insbesondere
Kommunikationssitzungen im Rahmen eines sogenannten "Push-to-Talk"-Dienstes, bei dem ein Sender eine Sprachnachricht
an mehrere Empfänger
gleichzeitig nach dem Halbduplex-Verfahren versenden kann. Das bedeutet,
während
der Sender Sprachnachrichten übermittelt,
können
ihn die Empfänger
nicht unterbrechen.
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Bei
einem Dienst zur Sprachdatenübertragung
zwischen Mobilfunkgeräten
in einem Kommunikationsnetz, dem sogenannten "Push-to-Talk"-Dienst (PTT-Dienst) kann ein Benutzer
nach Drücken
einer speziellen dafür
eingerichteten Taste an seinem Mobilfunkgerät einem Empfänger (oder
auch mehreren Empfängern
gleichzeitig) nahezu in Echtzeit ("Real Time") eine Sprachnachricht übermitteln.
Der (oder die mehreren) Empfänger
haben die Möglichkeit,
auf gleiche Weise eine Antwort zu senden, so dass dieser PTT-Dienst
mit dem bekannten "Walkie-Talkie"-Dienst vergleichbar
ist. Nachteilig bei einem herkömmlichen
PTT-Dienst ist, dass ein Benutzer mit seinem Mobilfunkgerät immer
nur an einer Kommunikationssitzung einer Kommunikationsgruppe beteiligt sein
kann. Möchte
er an einer weiteren Kommunikationssitzung ("Session") beteiligt sein, muss er die gerade
aktive Sitzung beenden und eine Verbindung zu einer anderen gewünschten
Kommunikationssitzung einer anderen Kommunikationsgruppe aufbauen.
Das bedeutet, es ist nicht möglich,
gleichzeitig an mehreren PTT-Sitzungen teilzunehmen. Gerade für Führungskräfte wäre jedoch
die gleichzeitige oder parallele Anwesenheit in mehreren Kommunikationssitzungen
bzw. mehreren Kommunikationsgruppen hilfreich.
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Somit
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zu schaffen, die die parallele Teilnahme an mehreren Kommunikationssitzungen erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Dabei
umfasst ein Verfahren zum Verwalten von Kommunikationssitzungen
in einem paketorientierten Kommunikationssystem, bestehend aus einer zentralen
Steuereinrichtung und einer Mehrzahl von Mobilstationen, welche über die
zentrale Steuereinrichtung miteinander verbindbar sind bzw. eine
Kommunikationsverbindung über
die zentrale Steuereinrichtung aufbauen können, folgende Schritte. Zunächst wird
eine Kommunikationssitzung zwischen Mobilstationen, welche einer
ersten Kommunikationsgruppe angehören, über die zentrale Steuereinrichtung
aufgebaut. Anschließend
legt eine erste Mobilstation der ersten Kommunikationsgruppe, welche ferner
zumindest einer zweiten Kommunikationsgruppe angehört, eine
Sitzungspriorisierung fest. Dabei kann die Sitzungspriorisierung
angeben, an welcher Kommunikationssitzung mit einer angehörigen Kommunikationsgruppe
die erste Mobilstation in einem aktiven Teilnahmezustand, und an
welcher Kommunikationssitzung der übrigen der angehörigen Kommunikationsgruppen
die erste Mobilstation in einem passiven Teilnahmezustand teilnehmen
möchte. Das
bedeutet, es wird hier vorausgesetzt, dass die erste Mobilstation
mehreren Kommunikationsgruppen angehört bzw. als teilnehmende Mobilstation
eingetragen ist. Diese Sitzungspriorisierung wird dann an die zentrale
Steuereinrichtung übertragen,
da diese die einzelnen Kommunikationssitzungen verwaltet und somit
die gesamte Datenkommunikation von einer Mobilstation über die
zentrale Steuereinrichtung an die übrigen Mobilstationen einer
Kommunikationsgruppe geleitet wird. Es wird nun eine zweite Kommunikationssitzung
zwischen Mobilstationen einschließlich der ersten Mobilstation,
welche der zumindest einen zweiten Kommunikationsgruppe angehören, über die
zentrale Steuereinrichtung aufgebaut. Dabei kann das Aufbauen der
zweiten Kommunikationssitzung von der ersten Mobilstation oder einer
beliebigen der anderen Mobilstationen der zweiten Kommunikationsgruppe
initiiert werden. Schließlich
wird die erste Mobilstation bzw. die Datenkommunikation mit der
ersten Mobilstation durch die zentrale Steuereinrichtung in den
beiden Kommunikationssitzungen entsprechend der von der ersten Mobilstation übertragenen
Sitzungspriorisierung verwaltet. Das bedeutet, entsprechend der
Festlegung, in welcher Kommunikationssitzung die erste Mobilstation aktiv
teilnehmen möchte,
erhält
sie bestimmte Rechte zur Datenübertragung,
oder es wird eine bestimmte Art von Daten bzw. ein bestimmtes Format
von Daten zum Empfang durch die erste Mobilstation festgelegt, während für die erste
Mobilstation in einem passiven Teilnahmezustand andere Rechte zur
Datenübertragung
bzw. andere Datenformate beim Empfang von Daten bzw. Datenpaketen
festgelegt werden. Vorteil des Verfahrens ist jedoch, dass eine
Mobilstation nun in mindestens zwei parallel stattfindenden Kommunikationssitzungen
teilnehmen kann, wobei beispielsweise der Benutzer der oben genannten ersten
Mobilstation festlegen kann (durch die Sitzungspriorisierung), an
welcher Kommunikationssitzung er aktiv und an welcher Kommunikationssitzung er
passiv teilnehmen möchte.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden in dem aktiven
Teilnahmezustand der ersten Mobilstation in einer Kommunikationssitzung
Datenpakete mit (akustischen) Sprachinformationen zu oder von der
ersten Mobilstation übertragen.
Das bedeutet, im aktiven Teilnahmezustand hat die erste Mobilstation
das Recht, sowohl Daten an die anderen Teilnehmer bzw. Mobilstationen
zu versenden, als auch das Recht, Daten bzw. Datenpakte zu empfangen.
Weiteres Kennzeichen des aktiven Teilnahmezustands kann sein, dass
Datenpakete mit Sprachinformationen von und zu der ersten Mobilstation übertragen
werden. Empfängt
die erste Mobilstation Daten bzw. Datenpakete mit Sprachinformationen,
so können
diese direkt von einer akustischen Ausgabeeinheit, wie einem Lautsprecher,
der ersten Mobilstation für
den Benutzer ausgegeben werde. In dem Fall, in dem die erste Mobilstation
das Recht zum Versenden von Daten an andere Teilnehmer der Kommunikationssitzung bzw.
Kommunikationsgruppe hat, können
Sprachinformationen auch von einer akustischen Eingabeeinrichtung
der ersten Mobilstation, wie einem Mikrofon, erfasst werden und
nach entsprechender Verarbeitung in der ersten Mobilstation als
Datenpakete zur zentralen Steuereinrichtung übertragen werden, welche die Datenpakete
an die übrigen
Teilnehmer der Kommunikationssitzung weiterleitet.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden in dem passiven Teilnahmezustand der
ersten Mobilstation in einer Kommunikationssitzung keine Datenpakete
mit Sprachinformationen, sondern Datenpakete mit Textinformationen
zu der ersten Mobilstation übertragen.
Ferner kann der passive Teilnahmezustand derart charakterisiert
sein, dass die erste Mobilstation kein Recht mehr erhält, Daten
an die anderen Teilnehmer der "passiven" Kommunikationssitzung
zu senden. Das bedeutet, die erste Mobilstation "hört
in der Kommunikationssitzung nur zu". Die Textinformationen in den empfangenen
Datenpaketen werden dann vorteilhafter Weise auf einer Anzeigeeinrichtung
bzw. auf einem Display der ersten Mobilstation für deren Benutzer ausgegeben.
Somit ist es gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung möglich,
dass die erste Mobilstation gleichzeitig an zumindest zwei Kommunikationssitzungen
teilnimmt, wobei die in den "passiven" Kommunikationssitzungen
empfangenen Textinformationen auf der Anzeigeeinrichtung ausgegeben
werden, während
gleichzeitig in der "aktiven" Kommunikationssitzung
empfangenen Sprachinformationen akustisch durch einen Lautsprecher
der Mobilstation ausgegeben werden. Entsprechend können natürlich, wenn
die erste Mobilstation gerade das Recht zur Versendung von Daten
hat, gleichzeitig Sprachinformationen durch ein Mikrofon erfasst
werden und diese Sprachinformationen nach entsprechender Verarbeitung
an die Teilnehmer der aktiven Kommunikationssitzung weitergeleitet
werden, während
Textinformationen der passiven Kommunikationssitzung bzw. Kommunikationsgruppe
empfangen und auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden.
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Wie
bereits oben erwähnt,
können
in Kommunikationssitzungen Datenpakete mit Sprachinformationen ausgetauscht
werden. Das bedeutet, spricht ein Benutzer bzw. Teilnehmer, so wird
dessen Sprache von seiner Mobilstation erfasst und nach entsprechender
Verarbeitung bzw. Digitalisierung in Form von Datenpaketen mit Sprachinformationen
an die anderen Sitzungsteilnehmer über die zentrale Steuereinrichtung
geleitet. Das Senden bzw. Empfangen von Datenpaketen mit Sprachinformationen kann
dann als aktiver Teilnahmezustand in einer Kommunikationssitzung
bezeichnet werden. Wie ferner bereits oben erwähnt worden ist, kann die erste Mobilstation
(oder auch andere Mobilstationen) auch passiv an einer Kommunikationssitzung
teilnehmen, wobei hier lediglich Daten bzw. Datenpakete mit Textinformationen
zur jeweiligen "passiven" Mobilstation übertragen
werden. Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist es hierbei möglich, dass die normalerweise
in einer aktiven Kommunikationssitzung ausgetauschten Datenpakete
mit Sprachinformationen für
die passiven Teilnehmer zu Datenpaketen mit Textinformationen umgewandelt
werden und schließlich
den passiven Teilnehmern zugestellt werden. Es sei wiederum auf
das Beispiel der ersten Mobilstation Bezug genommen, welche somit
von der aktiven Kommunikationssitzung bzw. Kommunikationsgruppe
durch die zentrale Steuereinrichtung Datenpakete mit Sprachinformationen
zugestellt bekommt, während
sie von der passiven Kommunikationssitzung bzw. Kommunikationsgruppe
Datenpakete mit Textinformationen zugestellt bekommt. Vorteilhafter
Weise werden die jeweiligen an die an mehreren Kommunikationssitzungen
beteiligten Mobilstationen zugestellten Datenpakete beispielsweise
in einem Kopffeld der Datenpakete gekennzeichnet, nämlich dahingehend,
ob sie von einer "aktiven" oder "passiven" Kommunikationssitzung
oder Kommunikationsgruppe stammen. Entsprechend kann dann die Kennzeichnung
der Datenpakete von der jeweiligen "multiaktiven" bzw. mehrfachteilnehmenden Mobilstation,
wie hier im Beispiel der ersten Mobilstation, analysiert werden
und es können
die Sprachinformationen oder Textinformationen nach entsprechen der Verarbeitung
entweder durch einen Lautsprecher oder eine Anzeigeeinrichtung ausgegeben
werden.
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Die
Kommunikationssitzungen können
dabei vorteilhafter Weise als "Push-to-Talk"-Sitzungen (PTT-Sitzungen)
realisiert sein, bei denen eine Mobilstation als Sender eine Sprachnachricht
an mehrere empfangende Mobilstationen gleichzeitig nach dem Halbduplex-Verfahren über die
zentrale Steuereinrichtung versendet. Das bedeutet, es hat immer
nur ein bzw. der Sender zu einer bestimmten Zeit das Recht, Nachrichten
bzw. Sprachnachrichten an die übrigen
Sitzungsteilnehmer zu versenden, wobei die übrigen Sitzungsteilnehmer ihn
dabei nicht unterbrechen können.
Erst nachdem der Sender damit aufgehört hat, Nachrichten bzw. Sprachnachrichten
zu versenden, kann die zentrale Steuereinrichtung einem anderen
Sitzungsteilnehmer das Recht zuweisen, selbst als Sender aufzutreten,
und Sprachnachrichten gemäß dem Halbduplex-Verfahren
an die übrigen Sitzungsteilnehmer
zu versenden.
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Die Übertragung
von Sprachdaten bzw. Sprachnachrichten in einer Kommunikationssitzung kann
ferner derart ausgestaltet sein, dass ein Sender Sprachnachrichten
bzw. Datenpakete mit Sprachinformationen an die zentrale Steuereinrichtung
versendet, wobei diese zunächst
die übrigen
Kommunikationssitzungsteilnehmer darüber informiert, dass Datenpakete
von einem Sender zur Übertragung
bereitstehen. Möchte
einer der übrigen
Kommunikationssitzungsteilnehmer bzw. eine Mobilstation der Kommunikationssitzung
die bereitstehenden Datenpakete empfangen, so kann er dies der zentralen Steuereinrichtung
mitteilen, woraufhin diese die Datenpakete an diese einverstandene
Mobilstation überträgt.
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Damit
die jeweiligen übrigen
Teilnehmer der Kommunikationssitzungen abschätzen können, ob von der ersten Mobilstation
bzw. deren Benutzer überhaupt
eine Reaktion zu erwarten ist bzw. wie schnell eine Reaktion zu
erwarten ist, ist es vorteilhaft, wenn diesen übrigen Teilnehmern bzw. Mobilstationen der
jeweilige Teilnahmezustand der ersten Mobilstation an den Kommunikationssitzungen
mitgeteilt wird. Hat die erste Mobilstation beispielsweise ihre
Sitzungspriorisierung derart festgelegt, dass sie an der ersten
Kommunikationssitzung aktiv teilnehmen möchte, so wird den übrigen Teilnehmern
bzw. Mobilstationen der ersten Kommunikationssitzung vorteilhafter
Weise mitgeteilt, dass die Mobilstation hier aktiv teilnimmt, so
dass diese mit einer Reaktion bzw. schnellen Reaktion auf bestimmte
Fragen oder Sachverhalte in der Kommunikationssitzung rechnen können. Ferner
kann auch den übrigen
Teilnehmern der zumindest einen zweiten Kommunikationssitzung oder
Kommunikationsgruppe mitgeteilt werden, dass hier die erste Mobilstation
nur passiv teilnimmt. Dann können
sich diese Teilnehmer der zumindest einen zweiten Kommunikationssitzung
darauf einstellen, dass keine unmittelbare Reaktion der ersten Mobilstation
bzw. deren Benutzer zu erwarten ist.
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Zur
weiteren Verbesserung der Information der Teilnehmer in den jeweiligen
Kommunikationssitzungen bzw. zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit
ist es vorteilhaft, den jeweiligen Teilnehmern der Kommunikationssitzungen
mitzuteilen, an welchen weiteren Kommunikationssitzungen die erste Mobilstation
(aber auch andere eventuell mehrfachteilnehmende Mobilstationen)
momentan teilnimmt. Das bedeutet, die zentrale Steuereinrichtung,
welche die jeweiligen Kommunikationssitzungen verwaltet, kann ferner
an jede Mobilstation einer Kommunikationssitzungen bzw. Kommunikationsgruppe
eine Statusinformation der ersten Mobilstation oder auch aller übrigen Sitzungsteilnehmer
der gleichen Kommunikationssitzung mitteilen, in der angegeben ist,
an welchen weiteren Kommunikationssitzungen die jeweiligen anderen
Kommunikationsteilnehmer ferner beteiligt sind (vorteilhafter Weise
mit der Zusatzinformation, ob aktiv oder passiv).
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung soll ein Problem behandelt werden,
das bei Verfahren zum Durchführen
bzw. Verwalten von mehreren parallelen Kommunikationssitzungen,
ins besondere oben dargestellter Art, auftritt. Bei derartigen Verfahren
zum Verwalten von Kommunikationssitzungen in einem paketorientierten
Kommunikationssystem bestehend aus einer zentralen Steuereinrichtung
und einer Mehrzahl von Mobilstationen, welche über die zentrale Steuereinrichtung
miteinander verbindbar sind, besteht eine erste Kommunikationssitzung
zwischen Mobilstationen, welche einer ersten Kommunikationsgruppe
zugeordnet sind, über
die zentrale Steuereinrichtung. Ferner besteht eine zweite Kommunikationssitzung
zwischen Mobilstationen einschließlich der ersten Mobilstation,
welche der zumindest einen zweiten Kommunikationsgruppe zugeordnet
sind, über
die zentrale Steuereinrichtung. Der Benutzer der ersten Mobilstation
hat eine Sitzungspriorisierung für
seine erste Mobilstation festgelegt und diese an die zentrale Steuereinrichtung übertragen.
Folglich wird die erste Mobilstation durch die zentrale Steuereinrichtung
in den beiden Kommunikationssitzungen entsprechend der übertragenen
Sitzungspriorisierung verwaltet. Vorteilhafterweise gibt die Sitzungspriorisierung
an, an welcher Kommunikationssitzung mit einer der zugeordneten
Kommunikationsgruppen die erste Mobilstation in einem aktiven Teilnahmezustand
und an welcher Kommunikationssitzung der übrigen der zugeordneten Kommunikationsgruppen
die erste Mobilstation in einem passiven Teilnahmezustand teilnehmen
möchte.
Das kann bedeuten, dass in dem aktiven Teilnahmezustand einer Kommunikationssitzung
Datenpakete mit Sprachinformationen zu oder von der ersten Mobilstation übertragen
werden, die von der jeweiligen Mobilstation akustisch ausgegeben
und/oder erfasst werden, während
in dem passiven Teilnahmezustand Datenpakete mit Textinformationen
zu der ersten Mobilstation übertragen
werden, welche auf einer Anzeige der ersten Mobilstation ausgegeben
werden.
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Hat
der Benutzer der ersten Mobilstation seine Sitzungspriorisierung
derart festgelegt, dass er in der ersten Kommunikationssitzung in
einem aktiven Teilnahmezustand teilnimmt und in der zweiten Kommunikationssitzung
in einem passiven Teilnahmezustand teilnimmt, so kann in einem gerade
dargestellten Verfahren jedoch das Problem auftreten, dass die Mobilstationen
der zweiten Kommunikationsgruppe bzw. Kommunikationssitzung nicht über die
Aktivitäten
der ersten Mobilstation bzw. deren Benutzer in der ersten Kommunikationsgruppe
bzw. Kommunikationssitzung informiert sind, d.h. dass sie nicht
wissen, ob der Benutzer der ersten Mobilstation in seiner Kommunikationssitzung
gerade spricht oder nur zuhört.
Folglich sind die Mobilstation bzw. Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung
nicht in der Lage, etwaige Reaktionen oder das Ausbleiben von Reaktionen
des Benutzers der ersten Mobilstation richtig zu beurteilen, und
somit Störungen
oder vergebliche Signalisierung bzw. Anfragen an den eventuell gerade
aktiven sprechenden Benutzer der ersten Mobilstation zu vermeiden.
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Um
nun unnötigen
Signalisierungsaufwand zu vermeiden und um schon im vorhinein den
Aktivitätsstatus
eines Teilnehmers bzw. einer Mobilstation (mehrfach teilnehmende
Mobilstation) zu kennen, welche an mehreren Kommunikationssitzungen
parallel teilnimmt, wie im vorliegenden Fall die erste Mobilstation,
soll nun gemäß dieses
Aspekts der Erfindung den Mobilstationen der Kommunikationssitzungen,
an welchen eine mehrfach teilnehmende Mobilstation passiv teilnimmt,
der aktuelle Aktivitätsstatus dieser
mehrfach teilnehmenden Mobilstation in deren aktiver Kommunikationssitzung
mitgeteilt werden. Genauer gesagt sollen die Mobilstationen in den
passiven Kommunikationssitzungen erfahren, ob die an ihrer Kommunikationssitzung
passiv teilnehmende mehrfach teilnehmende Mobilstation in ihrer
aktiven Kommunikationssitzung gerade das Sprachrecht hat und Sprachnachrichten
bzw. Datenpakete mit Sprachinformationen an die übrigen Mobilstation der aktiven
Kommunikationssitzung sendet (aktiv bzw. "busy")
oder nur zuhört
und folglich Sprachnachrichten empfängt (passiv).
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Somit
ist eine geplante Reaktion bzw. eine Planung des Kommunikationssitzungsablaufes
in gewisser Hinsicht für
alle an verschiedenen Kommunikationssitzungen beteiligten Teilnehmern
bzw. Mobilstationen möglich.
Wird für
den Aufbau bzw. die Durchführung
der Kommunikationssitzung ein SIP (Session Initiation Protocol)-Protokoll
bzw. RTP (Real Time Protocol)-Protokoll
verwendet, so ergibt sich durch die Übertragung des Aktivitätsstatus
der direkte Vorteil der Einsparung an SIP- und auch RTP-Signalisierungen, da ein
Ansprechen oder eine geforderte Reaktion von einem gerade sprechenden
(mehrfach teilnehmenden) Teilnehmer in einer Kommunikationssitzung
durch Teilnehmer einer anderen Session in dem eigentlich "belegten/beschäftigten" Moment vermieden
wird (Signalisierung liegt in kByte Bereich). Dies bedeutet natürlich dann
konsequent auch Einsparung von "Air
Traffic" (Luftverkehr)
in Drahtlos-Systemen. Weitere Vorteile ergeben sich derart, dass
dem (mehrfach teilnehmenden) Teilnehmer in den unterschiedlichen
Kommunikationssitzungen nichts "verloren
geht" in den Diskussionen.
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Gleichzeitig
erfolgt eine Signalisierung an die Teilnehmer der unterschiedlichen
Kommunikationssitzungen, dass der Teilnehmer (oder die Teilnehmer, welche
an mehreren parallelen Sessions teilnehmen) an einer der unterschiedlichen
Kommunikationssitzung parallel aktiv teilnimmt derart, dass er gerade "aktiv" bzw. beschäftigt ist
und spricht. Durch diese Signalisierung der Aktivität eines
(mehrfach teilnehmenden) Teilnehmers können sich die anderen Teilnehmer
auf evtl. Verzögerungen
des (mehrfach teilnehmenden) Teilnehmers in den Reaktionen einstellen
bzw. den Teilnehmer erst dann in die Gesprächsrunde einbeziehen, wenn
die Signalisierung (des Aktivitätsstatus)
es sichtbar macht, dass dieser Teilnehmer in einer anderen für ihn "aktiven" Kommunikationssitzung
gerade kein aktiver Sprecher ist.
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Es
werden also neue bzw. erweiterte Signalisierungen vorgeschlagen,
welche den Aktivitätsstatus
der aktiven Teilnahme an einer primären ("aktiven") Kommunikationssitzung, aber auch die
passive Teilnahme an einer sekundären ("passiven") Kommunikationssitzung näher spezifiziert
und vorteilhafterweise visuell darstellt. Diese neue Signalisierung des
Akti vitätsstatus
kann einen Wert "PB" für den Status "beschäftigt" oder "busy" annehmen, womit den
Teilnehmern einer sekundären
Kommunikationssitzung mitgeteilt wird, dass der (mehrfach teilnehmende)
Teilnehmer kurzzeitig besetzt ist, da er in seiner primären Kommunikationssitzung
einen agierenden Part übernommen
hat.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kommunikationssystem, bestehend aus
einer zentralen Steuereinrichtung und einer Mehrzahl von Mobilstationen
geschaffen, das dafür ausgelegt
ist, ein oben dargestelltes Verfahren durchzuführen. Dabei kann das Kommunikationssystem
insbesondere gemäß dem UMTS
(Universal Mobile Telecommunications System)-Standard oder dem GPRS
(General Packet Radio Service)-Standard arbeiten. Die Mobilstationen
können
dabei insbesondere als Mobiltelefone oder Mobilfunkgeräte ausgebildet
sein, welche über
eine Luftschnittstelle mit einem Basisstationssystem des Kommunikationssystems
kommunizieren. Die zentrale Steuereinrichtung kann dabei in einem
Kernnetzwerk oder "Core"-Netzwerk des Kommunikationssystems
angeordnet sein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine zentrale Steuereinrichtung
in einem Kommunikationssystem geschaffen, die dafür ausgelegt
ist, ein oben dargestelltes Verfahren zu realisieren.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer allgemeinen Architektur eines Kommunikationssystems
zur Realisierung eines "Push-to-Talk"-Dienstes;
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2 eine
schematische Darstellung der Architektur eines Kommunikationssystems
zur Realisierung einer PTT(Push-to-Talk)-Sitzung gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung eines Mobiltelefons, welches dafür ausgelegt
ist, an einer PTT-Sitzung gemäß der Ausführungsform
der Erfindung teilzunehmen;
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4 eine
weitere schematische Darstellung des Mobiltelefons von 3,
zur Ausgabe von Informationen sowohl von einer "aktiven" als auch von einer "passiven" Kommunikationssitzung;
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5 einen
beispielhaften Signalisierungsablauf zur Übermittlung der Sitzungspriorisierung
in einem SIP-Request-Element bzw. einer SIP-Request-Nachricht;
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6 einen
beispielhaften Signalisierungsablauf zur Übermittlung der Sitzungspriorisierung
in einem SIP-Info-Element bzw. einer SIP-INFO-Nachricht;
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7 einen
beispielhafter Signalisierungsablauf zur Übermittlung der Sitzungspriorisierung
zur Markierung eines passiven Teilnahmezustands in einem SIP-Info-Element;
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8 einen
beispielhafter Signalisierungsablauf zur Übermittlung des Aktivitätsstatus "aktiv" bzw. "busy" eines Mehrfachteilnehmers
an die Teilnehmer einer von diesem als passiv priorisierten Kommunikationssitzung;
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9 eine
Abwandlung des Signalisierungsablaufs von 8;
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10 einen
beispielhafter Signalisierungsablauf zur Übermittlung des Aktivitätsstatus "passiv" eines Mehrfachteilnehmers
an die Teilnehmer einer von diesem als passiv priorisierten Kommunikationssitzung;
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11 eine
schematische Darstellung eines Mobiltelefons, welches dafür ausgelegt
ist, an einer PTT-Sitzung mit erweiterter Signalisierung zwischen Kommunikationssitzungen
beispielsweise gemäß 8 bis 10 teilzunehmen.
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Bevor
nun eine konkrete Ausführungsform der
Erfindung bezüglich
einer Architektur eines Kommunikationssystems zur Realisierung von "Multi-PTT-Sitzungen" dargestellt wird,
soll nun eine kurze Einführung
zu PTT (Push-to-talk)-Diensten in Mobilfunknetzen gegeben werden.
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In
dem Mobilfunkstandard UMTS sind viele paketorientierte Dienste vorgesehen.
Der Unterschied zwischen paketorientierten und leitungsorientierten
Diensten besteht hauptsächlich
darin, dass es bei paketorientierten Diensten keine ständige Verbindung
zwischen einem Sender (einem ersten Mobilfunkgerät oder Mobiltelefon) und einem
Empfänger (einem
zweiten Mobilfunkgerät
bzw. Mobiltelefon) gibt, wie es in der Sprachtelefonie üblich ist,
sondern, dass der Sender einzelne Datenpakete versendet, die jeweils
mit der Adresse des Empfängers
des Paketes versehen sind. Es besteht somit eine logische Verbindung
zwischen dem Sender und dem oder den Empfängern, aber keine direkte physikalische
Verbindung. Die meisten Daten- und Multimediadienste sind paketorientiert.
Sprache dagegen wird meistens aufgrund der Duplexfähigkeit
und der harten Echtzeitbedingung leitungsorientiert übermittelt.
Es gibt allerdings auch Sprachdienste, in denen eine paketorientierte Übermittlung
stattfindet, wie beispielsweise der Dienst "Voice-over-IP". In diesem Fall wird die Sprache digitalisiert,
komprimiert und paketorientiert zum Empfänger versendet. Dort werden
die Datenpakete wieder dekomprimiert und schließlich von digital nach analog
gewandelt und schließlich
als Sprache ausgegeben. Die Paketübertragung erfolgt nach dem
Internet-Protokoll
(IP). Dieses ist zustandslos und arbeitet meistens nach der "Best-Afford"-Methode. Dies bedeutet,
es werden die Parameter verwendet, die eine maximale Verbindungsqualität leisten. Es
kann allerdings keine Verbindungsqualität (Quality-of-Service = QoS)
zugesichert werden. So können je
nach Netzauslastung auch schon mal für einen Dienst unzumutbar lange
Verzögerungszeiten
oder zu kleine Bandbreiten zur Verfügung stehen. Bei Sprachdiensten
wirkt sich dieses Verhalten als Verzögerungszeit aus, die eine direkte
Kommunikation sehr erschwert oder sogar ganz verhindert. Es kann darüber hinaus
geschehen, dass einzelne Stücke
der Sprache ganz verworfen werden müssen. Aus diesem Grund ist
eine Sprachanwendung bzw. ein Sprachdienst, der keine so hohen Anforderungen
an die Bandbreite und die maximale Verzögerungszeit stellt, hierbei
bevorzugt zu realisieren. Insbesondere ist hier ein Punkt-zu-Mehrpunkt-Sprachdienst (Punkt-zu-Punkt-Sprachdienst
ist ein Sonderfall des Punkt-zu-Mehrpunkt-Sprachdienstes) vorteilhaft,
der auf die Duplexfähigkeit
verzichtet. Das bedeutet, es ist ein Dienst vorteilhaft, bei dem
zu einer bestimmten Zeit nur ein Teilnehmer sprechen kann.
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Die
Sprache dieses Teilnehmers wird dann digitalisiert und die Datenpakete
werden an jeweilige Empfänger
versendet. Diese hören
die Sprachnachricht des Senders nach einer kurzen Verzögerungszeit.
Es handelt sich dabei um eine "Nahe-Echtzeit"-Anwendung. Nach
der Methode zur Anforderung des Senderechts kann eine derartige
Anwendung auch als "Push-to-Talk"-Anwendung bzw. als ein "Push-to-Talk"-Dienst bezeichnet
werden. Da nur eine Person bzw. ein Teilnehmer zu einer bestimmten Zeit
sprechen kann, muss dies entsprechend signalisiert werden. Dies
kann derartig geschehen, indem eine Person, die sprechen möchte, an
ihrem Mobiltelefon einen Knopf oder eine Taste drückt. Eine
zentrale Steuereinrichtung in dem Mobilfunksystem erteilt dieser
Person daraufhin das Recht, eine Sprachnachricht senden zu können, sobald
kein weiterer Teilnehmer gerade sendet. Da normalerweise die Datenpakete
mit den Sprachnachrichten zwischengespeichert werden, können sich
die Teilnehmer dieses "Push-to-Talk"-Dienstes die Sprachnachrichten auch
wiederholen lassen. Diese Art der Kommunikation erfordert eine gewisse
Disziplin, wie sie auch vom CB (Citizen Band)-Funk bekannt ist.
Eine effektive Art der Kommunikation ist das Versenden von Statusmeldungen.
So ist es beispielsweise sinnvoll, zu signalisieren, ob ein Teilnehmer
die erhaltene Sprachnachricht akustisch und/oder inhaltlich verstanden
hat, und ob der Teilnehmer mit dem Inhalt einverstanden ist oder
nicht. Auch eine kurze Unterbrechung eines Teilnehmers an der Kommunikation sollte
signalisiert werden.
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Kurz
gesagt ermöglicht
ein derartiger gerade dargestellter Push-to-Talk- oder PTT-Dienst
einem Sender, eine Sprachnachricht an einen oder mehrere Empfänger gleichzeitig
nach dem Halbduplex-Verfahren zu versenden (es kann nur der Sender
sprechen bzw. Sprachnachrichten versenden, wobei ihn die Empfänger nicht
unterbrechen dürfen).
Dabei ist es vorteilhaft, die Datenpakete mit den Sprachnachrichten
oder Sprachinformationen während
des Sprechens des Senders schon über
das Netzwerk zu verteilen (d. h. das "Streaming" während
des Sprechens des Senders schon zu beginnen). Somit ähnelt der PTT-Dienst aus Sicht
eines Benutzers dem klassischen CB-Funk, jedoch mit der Erweiterung,
dass der Sender auch weit entfernte Empfänger, die über ein Mobilfunknetzwerk erreichbar
sind, ansprechen kann. Ein klassischer Anwendungsfall, bei dem ein gerade
beschriebener PTT-Dienst verwendet werden kann, sei im Folgenden
kurz dargestellt. Ein Chef will seinen fünf Mitarbeitern schnell eine
Sprachnachricht mitteilen. Dazu aktiviert er über das Menü seines Mobiltelefons bzw.
Mobilfunkgeräts
den PTT-Dienst und wählt
als angesprochene bzw. als Empfänger
seine fünf
Mitarbeiter aus (beispielsweise aus seinem Telefonbuch). Nach Etablieren
des PTT-Dienstes zwischen seinem und den Mobiltelefonen (oder anderen PTT-fähige mobilen Endgeräten) seiner
Mitarbeiter drückt
der Chef eine spezielle dafür
eingerichtete Taste seines Mobiltelefons und spricht seine Sprachnachricht,
welche von einem Mikrofon des Mobiltelefons erfasst, von einer Verarbeitungseinrichtung
in dem Mobiltelefon verarbeitet und über ein Kommunikationsnetzwerk,
wie ein oben erwähntes
Mobilfunknetzwerk, an die Mitarbeiter weitergeleitet wird. Der Dienst
kann dabei so definiert sein, dass die Sprachnachricht des Chefs
direkt aus dem Lautsprecher der jeweiligen Mobiltelefone der Empfänger ausgegeben wird.
Es ist aber auch denkbar, dass zunächst die Empfänger bzw.
Mitarbeiter nur eine Mitteilung erhalten, dass für sie eine Sprachnachricht
des Chefs bereitsteht, wobei die Mitarbeiter diese Mitteilung zunächst bestätigen müssen, bevor
die Sprachnachricht auf ihre Mobiltelefone übertragen und durch einen Lautsprecher
ausgegeben wird. Eine grundlegende Architektur eines Kommunikationssystems
zur Realisierung des gerade beschriebenen PTT-Dienstes ist in 1 dargestellt
und soll unten ausführlicher
erläutert
werden.
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Neben
dem Aufbauen einer einzigen Kommunikationssitzung zwischen Mobiltelefonen
einer Kommunikationsgruppe kann für bestimmte Personen, wie Projektleiter
oder andere Führungskräfte die gleichzeitige
Teilnahme an mehreren (mindestens zwei unterschiedlichen) PTT-Sitzungen
interessant sein, wodurch unterschiedliche Interessengruppen zeitgleich
bedient werden können.
Gemäß einer
unten dargestellten Ausführungsform
der Erfindung wird somit gewährleistet,
dass ein Teilnehmer an mindestens zwei parallelen PTT-Sitzungen
teilnehmen kann, ohne ständig
zwischen den Sitzungen hin und her zu schalten, was im Stand der
Technik ein ständiges
Auf- und Abbauen von Sitzungen bedeuten würde. Gemäß der Ausführungsform der Erfindung wird es
einem Teilnehmer ermöglicht,
die parallelen Sitzungen zu priorisieren und dementsprechend die Ausgaben
(ob als Sprachausgabe über
einen Lautsprecher oder als Textausgabe über ein Display) auf dem Display
einzustellen. Somit ist ein Verfolgen der unterschiedlichen Sitzungen
auf unterschiedlichen Ein- und Ausgabeeinrichtungen gesichert. Finden die Kommunikationssitzungen
im Rahmen des sogenannten "Session
Initiation Protocols" (SIP)
statt, so kann gemäß der Ausführungsform
der Erfindung eine Einsparung an SIP-Signalisierungen erreicht werden, da
ein ständiges
Auf- und Abbauen von aktiven Verbindungen vermieden wird (eine Signalisierung
liegt dabei im kByte-Bereich). Dies bedeutet natürlich dann konsequent auch
eine Einsparung von Luftverkehr (air traffic) in drahtlosen Systemen
(wireless systems).
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Gemäß bestimmter
Ausgestaltungen der Ausführungsform
ergeben sich weitere Vorteile derart, dass dem Teilnehmer, welcher
an mehreren Sitzungen teilnehmen möchte, in den unterschiedlichen Sitzungen
nichts "verloren
geht". Gleichzeitig
kann eine Signalisierung an die jeweiligen Teilnehmer der unterschiedlichen
Sitzungen erfolgen, dass der "Mehrfach"-Teilnehmer oder
weitere "Mehrfach"-Teilnehmer (Teilnehmer,
welche an mehreren parallelen Sitzungen teilnehmen) an unterschiedlichen
PTT-Sitzungen parallel teilnehmen und eine persönliche Sitzungspriorisierung
(abhängig
von der Wichtigkeit oder anderen Bedingungen) zwischen den parallelen Sitzungen
vorgenommen haben. Durch diese Signalisierung der Sitzungspriorisierung
können
sich die anderen Teilnehmer in den jeweiligen Kommunikationssitzungen
bzw. Kommunikationsgruppen auf eventuelle geringe Verzögerungen
eines Mehrfach-Teilnehmers in den Antwortzeiten einstellen.
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Es
sei nun auf 1 verwiesen, in der eine allgemeine
bzw. grundlegende Architektur eines Kommunikationssystems KS zur
Realisierung eines PTT-Dienstes gezeigt ist. Das Kommunikationssystem
KS weist dabei eine zentrale Steuereinrichtung in der Form eines
PTT-Servers PTT-S auf, welcher über jeweilige
Schnittstellen I mit sogenannten PTT-Klienten oder PTT-Teilnehmern O, R1,
R2 in Verbindung steht. Diese PTT-Teilnehmer O, R1 und R2 können eine
Kommunikationsgruppe darstellen, zwischen der über den PTT-Server PTT-S eine
Kommunikationssitzung etabliert werden kann. Das Kommunikationssystem
kann dabei beispielsweise in der Form eines Mobilfunksys tems ausgebildet
sein, wobei die jeweiligen PTT-Teilnehmer von Mobiltelefonen oder Mobilfunkgeräten (oder
anderen PTT-fähigen Geräten mit
Funkmodul und entsprechender Software, sogenannter PTT-Client-Software)
gebildet werden, welche über
eine Luftschnittstelle I mit einem Basisstationssystem des Mobilfunksystems
in Verbindung stehen, das in einem Kernnetzwerk (Core Network) dem
PTT-Server PTT-S beinhaltet. Somit kann das Kommunikationssystem
KS nach dem UMTS-Standard
arbeiten, bei dem die Schnittstelle I eine Verbindung von den Mobiltelefonen
oder Mobilfunkgeräten O,
R1, R2 zu dem sogenannten "Radio
Access Network" RAN
und darüber
schließlich
zu dem Kernnetzwerk und dem IP-Multimedia-Subsystem herstellt.
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Der
PTT-Server PTT-S führt
Listen von Kommunikationsgruppen, d. h. Listen von Teilnehmern, welche
in einer Kommunikationssitzung miteinander verbunden werden können. Diese
Listen enthalten die Adressen der Teilnehmer oder Klienten (in den
Figuren werden die Klienten durch die Bezeichnung PTT-C gekennzeichnet).
Ferner regelt der PTT-Server PTT-S das An- und Abmelden von Teilnehmern an
Kommunikationssitzungen, baut Sitzungen auf, leitet die Daten bzw.
Datenpakete in dem paketorientierten Kommunikationssystem zu den
jeweiligen Teilnehmern und tarifiert die Dienste. Ferner vergibt der
PTT-Server PTT-S
auch das Recht bzw. die Freigabe zum Senden eines Teilnehmers an
die jeweiligen anderen Teilnehmer. Da es gemäß der unten beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung auch möglich
ist, dass ein Teilnehmer bzw. ein Mobiltelefon an mehreren Kommunikationssitzungen
teilnehmen kann, verwaltet der PTT-Server PTT-S auch die Zuteilung
von Datenpaketen mit Sprachinformationen an Teilnehmer, welche an
mehr als einer PTT-Sitzung teilnehmen und verteilt die Zuordnung,
ob aktive Teilnahme oder passive Teilnahme an die jeweiligen Teilnehmer
der Kommunikationssitzungen als Ergänzungsstatus zum eigentlichen
Status der "Mehrfach"-Teilnehmer. Die
jeweiligen Statusinformationen werden für die Dauer einer Sitzung auf
dem PTT-Server gespeichert. Die Teilnehmer der Kommunikati onssitzungen
melden sich bei den PTT-Sitzungen an und ab, signalisieren ihren
Sendewunsch und senden Statusmeldungen während einer bzw. den Sitzungen.
Die Daten bzw. Datenpakete, welche von dem PTT-Server zu den jeweiligen
Teilnehmern übertragen
werden, werden von diesen empfangen, verarbeitet und schließlich den
jeweiligen Benutzern ausgegeben, wie es unten näher erläutert werden wird.
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Der
Vollständigkeit
halber sei es erwähnt, dass
zur Organisation der Kommunikationsgruppen von Teilnehmern an einer
PTT-Sitzung ein
sogenannter Gruppen-Management-Server GM-S verwendet werden kann,
welcher mit dem PTT-Server PTT-S verbunden ist. Es ist jedoch auch
denkbar, dass die Funktionalität
dieses Gruppen-Management-Servers auch im PTT-Server selbst liegen
kann.
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Es
sei nun auf 2 verwiesen, in der eine schematische
Architektur eines Kommunikationssystems KS zur Darstellung einer
Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist. Das Kommunikationssystem KS von 2 entspricht
im wesentlichen dem Kommunikationssystem KS von 1,
wobei lediglich hier zwei Kommunikationsgruppen von Teilnehmern
mit dem PTT-Server PTT-S in Verbindung stehen. Die Funktionalität des PTT-Servers PTT-S sowie
des Gruppen-Management-Servers GM-S entspricht der der Komponenten,
wie sie in 1 bereits dargestellt sind.
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Wie
bereits erwähnt,
gibt es bei dem Kommunikationssystem KS gemäß 2 zwei Kommunikationsgruppen,
wobei zwischen den jeweiligen Teilnehmern einer Kommunikationsgruppe
eine jeweilige Kommunikationssitzung KSI1 (für die erste Gruppe) und KSI2
(für die
zweite Gruppe) aufgebaut werden kann. Die erste Kommunikationsgruppe
KG1 setzt sich dabei aus den Teilnehmern O, R11, und R12 zusammen,
während
sich die zweite Kommunikationsgruppe KG2 aus den Teilnehmern O,
R21, R22 und R23 zusammensetzt. Das bedeutet, der Teilnehmer O bzw.
dessen Mobiltelefon oder Mobilfunkgerät befindet sich sowohl in der ersten
als auch in der zweiten Kommunikationsgruppe. Gemäß dem Stand
der Technik müsste
der Teilnehmer O somit regelmäßig zwischen
einer Sitzung KSI1 mit der ersten Kommunikationsgruppe und der Sitzung
KSI2 mit einer zweiten Kommunikationsgruppe hin und her schalten ("Switchen"), was praktisch
ein ständiges
Auf- und Abbauen der Teilnahme an den jeweiligen Sitzungen der ersten
und der zweiten Kommunikationsgruppe bedeuten würde (das Auf- und Abbauen bedeutet, wie
eingangs bereits erwähnt,
einen erheblichen Signalisierungsaufwand).
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Gemäß der Ausführungsform
der Erfindung soll dies jedoch einfacher und mit geringerem verfahrenstechnischem
Aufwand realisiert werden, um dem Teilnehmer O eine unkomplizierte
Teilnahme an parallel stattfindenden Kommunikationssitzungen zu
ermöglichen.
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Die
Kommunikationssitzung KSI1 der ersten Kommunikationsgruppe (im Folgenden
als erste Kommunikationssitzung bezeichnet) startet mit den Teilnehmern
O, R11 und R12 derart, dass der Teilnehmer O der einladende Teilnehmer
ist und R11, R12 die einzuladenden Teilnehmer der ersten Sitzung
sind. Eine Kommunikationssitzung kann dabei gemäß dem "Session Initiation Protocol" (SIP) eingeleitet
bzw. durchgeführt
werden. Das Thema der Kommunikationssitzung ist für die Ausführungsform unerheblich.
Der Teilnehmer O initiiert die Sitzung, während die Teilnehmer R11 und
R12 "zuhören". Wie bereits oben
erwähnt,
regelt der PTT-Server PTT-S den Verlauf der Sitzung, d. h. er organisiert,
welcher von den zwei Teilnehmern wann sprechen darf (wenn er eine
entsprechende Anfrage oder einen Sprachwunsch gestellt hat). Die
Kommunikation in einer Kommunikationssitzung läuft mittels akustischer oder gesprochener
Sprache ab, was bedeutet, dass der Teilnehmer O in sein Mobiltelefon
oder Mobilfunkgerät
spricht, während
er eine dafür
ausgelegte PTT-Taste an seinem Gerät gedrückt hat und die Teilnehmer
R11 und R12 hören
zu. Ausführlicher
gesprochen, wird die gesprochene Sprache des Teilnehmers O von seinem
Gerät durch
ein Mikrofon erfasst, verarbeitet und in Form von Datenpaketen mit
Sprachinformationen zu dem PTT-Server geschickt, welcher die Datenpakete
mit den Sprachinformationen zu den jeweiligen Teilnehmern R11 und
R12 weiterleitet oder "routet".
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Wie
bereits erwähnt,
ist der Teilnehmer O sowohl Mitglied der ersten Kommunikationsgruppe KG1
als auch der zweiten Kommunikationsgruppe KG2 und kann somit an
der ersten (KSI1) als auch an der zweiten (KSI2) Kommunikationssitzung
teilnehmen. Jedoch soll gemäß der Ausführungsform
der Erfindung eine Priorisierung der jeweiligen möglichen Kommunikationssitzungen
durch den Teilnehmer O vorgenommen werden. Dabei signalisiert der
Teilnehmer O an den PTT-Server PTT-S im Rahmen einer Sitzungspriorisierungs-Nachricht
(welche unter Verwendung des SIP-Protokolls eine sogenannte "SIP-Info"-Nachricht oder eine "SIP-Notify"-Nachricht sein kann),
dass die bestehende erste PTT-Sitzung (die der Teilnehmer O gerade
gestartet hat) als "aktive" Sitzung von den
Teilnehmer O angesehen wird (vgl. dazu auch 5 und 6).
Das bedeutet, dass diese erste Sitzung für den Teilnehmer O die wichtigste
Sitzung ist, für
den Fall, dass noch eine Einladung zu einer zweiten PTT-Sitzung kommt, welche
zeitgleich bzw. parallel zur ersten Sitzung stattfindet. "Aktiv" bedeutet hier, dass
alle Aktionen des Teilnehmers O sprachlicher Natur sind, d.h. dass
der Teilnehmer O Daten oder Datenpakete mit Sprachinformationen
versendet oder empfängt
bzw. sprachliche Aussage werden auch als sprachliche Ausgaben an
die Teilnehmer R11, R12 wiedergegeben. Die "aktive" Einordnung der Sitzung wird, wie bereits
erwähnt,
an den PTT-Server PTT-S beispielsweise mittels der SIP-Info-Nachricht
signalisiert und auf diesem gespeichert. Diese Einordnung der Sitzung
bzw. Sitzungspriorisierung des Teilnehmers O wird dann von dem PTT-Server
an die Teilnehmer R11 und R12 weitergeleitet, um auch diesen Teilnehmern
R11 und R12 den Teilnahmestatus an der Kommunikationssitzung des
O zu vermitteln. Ferner wird gemäß dieser Ausführungsform
von dem PTT-Server eine Präsenz-Liste
erstellt, welche die jeweiligen Teilnahmezustände an der Kommunikationssitzung
der ein zelnen Teilnehmer einer Kommunikationsgruppe angibt. Beispielsweise
kann hier ein Teilnahmezustand "Live" angegeben werden,
welcher angibt, dass der entsprechende Teilnehmer mittels Sprachkommunikation
an der aktuellen Kommunikationssitzung teilnimmt, während ein
Teilnahmezustand "verhindert" oder "Mailbox" angibt, dass dieser
Teilnehmer der Kommunikationsgruppe gerade nicht aktuell über eine
Sprachkommunikation an der Kommunikationssitzung teilnimmt, oder
schließlich
der Teilnahmezustand "verspätet" angibt, dass dieser
Teilnehmer der Kommunikationsgruppe erst später zur Kommunikationssitzung
hinzustößt. Wie
es später
noch in den 3 und 4 zu sehen
ist, können
diese jeweiligen Teilnahmezustände
mittels bestimmter Symbole veranschaulicht werden.
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Es
sei bemerkt, dass nicht nur der Teilnehmer O in mehreren Kommunikationsgruppen
dabei sein kann und somit an mehreren Kommunikationssitzungen parallel
teilnehmen kann, sondern auch die übrigen Mitglieder der ersten
Kommunikationsgruppe, nämlich
die Teilnehmer R11 und R12. Entsprechend können auch diese Teilnehmer
eine Sitzungspriorisierung vornehmen und dem PTT-Server mitteilen.
Das bedeutet, auch die Teilnehmer R11 und R12 können ihren "aktiven" Zustand beispielsweise bei Verwendung
des SIP-Protokolls mittels der Info-SIP-Nachricht an den PTT-Server
mitteilen und damit an alle an der ersten Kommunikationssitzung beteiligten
Teilnehmer signalisieren, beispielsweise wenn die Teilnehmer erwarten,
auch noch Einladungen zu Sitzungen anderer Kommunikationsgruppen zu
bekommen.
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Nachdem
nun die erste Kommunikationssitzung der ersten Kommunikationsgruppe
aufgebaut ist, soll nun eine zweite Kommunikationssitzung der zweiten
oben genannten Kommunikationsgruppe aufgebaut werden. Beispielsweise
kann der Aufbau dieser zweiten Kommunikationssitzung von dem Teilnehmer
R22 gestartet werden, so dass die zweite Kommunikationssitzung zeitgleich
zur ersten Kommunikationssitzung stattfindet. Teilnehmer dieser zweiten
Kommunikationssitzung sind der Teilnehmer R22 als Einladender, und
die Teilnehmer R21, R23 und O als Eingeladene. Dabei entsteht nun
der Zustand, dass der Teilnehmer O jetzt an zeitgleich zwei unabhängigen PTT-Sitzungen
teilnehmen soll. Der Teilnehmer O bekommt von dem PTT-Server PTT-S die
Einladung des R22 zur zweiten Kommunikationssitzung zugestellt.
Der PTT-Server PTT-S bemerkt nun den "Konflikt", dass der Teilnehmer O nun an zwei
Kommunikationssitzungen parallel teilnehmen soll und verwaltet entsprechend
der oben erwähnten Sitzungspriorisierung,
die ihm der Teilnehmer O zugesandt hat, die beiden Kommunikationssitzungen. Das
bedeutet, die erste Kommunikationssitzung soll als aktive Kommunikationssitzung
behandelt werden, während
die zweite Kommunikationssitzung als passive Kommunikationssitzung
behandelt werden soll. Wie bereits erwähnt, ist das Kennzeichen einer
aktiven Kommunikationssitzung, dass eine Sprachkommunikation zwischen
den jeweiligen Sitzungsteilnehmern stattfindet. Um nun für einen "Mehrfach"-Teilnehmer, wie
den Teilnehmer O zu unterscheiden, welche Nachrichten von einer
aktiven und welche von einer passiven Kommunikationssitzung stammen,
wird gemäß dieser
Ausführungsform
festgelegt, dass Nachrichten von einer passiven Kommunikationssitzung
lediglich in Textform zu dem Teilnehmer O übermittelt werden. Somit wird
der PTT-Server PTT-S,
der ja beide momentan aktiven Kommunikationssitzungen verwaltet,
alle sprachlichen Ausgaben, d. h. alle Datenpakete mit Sprachinformationen,
der zweiten Kommunikationssitzung KSI2, welche an den Teilnehmer
O verteilt werden, einer Sprache-zu-Text-Umsetzung unterziehen,
damit der Teilnehmer O von der passiven Kommunikationssitzung Datenpakete
mit Textinformationen zugestellt bekommt. Der PTT-Server PTT-S hat,
wie bereits erwähnt,
entsprechend der Sitzungspriorisierung des Teilnehmers O für diesen
die Sitzung als "passiv" gesetzt, was der
PTT-Server PTT-S dann an alle übrigen
Teilnehmer R21, R22 und R23 der zweiten Kommunikationssitzung KSI2
signalisiert, beispielsweise mittels eines speziellen Symbols in
einer Präsenz-Liste
der Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung, welche diesen
Teilnehmern übermittelt werden
(vgl. 3).
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Im
Folgenden soll nun eine mögliche
weitere Ausgestaltung des Leitens bzw. "Routens" von Datenpaketen dargestellt werden,
insbesondere entsprechend dem Fall, ob die Datenpakete von einer aktiven
oder passiven Kommunikationssitzung stammen. Kennzeichen dieser
Ausgestaltung ist es, dass in dem gerade beschriebenen Fall, bei
dem der Teilnehmer O an zwei Kommunikationssitzungen teilnimmt,
nämlich
an einer für
ihn Aktiven (KSI1) und an einer Passiven (KSI2), die Datenpakete
aus den einzelnen Kommunikationssitzungen von dem PTT-Server speziell
gekennzeichnet werden sollen, so dass das Mobiltelefon oder Mobilfunkgerät (oder
eine spezielle Anwendung darauf, der sogenannte PTT-Client) des
Teilnehmers O die Datenpakete den richtigen Kommunikationssitzungen
oder PTT-Sitzungen zuordnen kann. Es ist also die Idee, dass der PTT-Server,
der den Teilnahmezustand eines jeden Teilnehmers an einer Kommunikationssitzung
kennt (insbesondere nachdem er durch eine Sitzungspriorisierungs-Mitteilung
von den jeweiligen Teilnehmern beispielsweise mittels der SIP-Elemente "Info", "Notify" oder "Request" mitgeteilt bekommen
hat, an welcher Kommunikationssitzung ein bestimmter Teilnehmer
aktiv oder passiv teilnehmen möchte),
die jeweiligen Datenpakete zu den Teilnehmern speziell kennzeichnet.
Mittels der Kennzeichnung ist es dann den Teilnehmern bzw. Anwendungen
auf deren mobilen Geräten
möglich,
die empfangenen Datenpakete zu sortieren und den entsprechenden
Kommunikationssitzungen – bei
Teilnahme an mehreren Kommunikationssitzungen – zuzuteilen. Dies soll im
Folgenden nun ausführlicher
erläutert
werden.
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Wie
oben auch, beginnt eine erste Kommunikationssitzung KSI1 der ersten
Kommunikationsgruppe KG1 mit den Teilnehmern O, R11, R12, wobei die
erste Kommunikationssitzung von dem Teilnehmer O initiiert wird.
Die erste Kommunikationssitzung läuft, wie bereits erläutert, wie
eine ganz normale PTT-Sitzung
ab, wobei der Teilnehmer O spricht und die Teilnehmer R11, R12 diesem
zuhören,
da die PTT-Kommunikaton ja im Halbduplex-Betrieb abläuft. Nun
wird eine zweite Kommunikations sitzung KSI2 der zweiten Kommunikationsgruppe
KG2 von dem Teilnehmer R22 initiiert, wobei die Teilnehmer R21,
R23 und auch wieder der Teilnehmer O eingeladen werden. Die eingeladenen
Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung – auch der Teilnehmer O – nehmen
die Einladung des Teilnehmers R22 an, wobei nach entsprechender
Sitzungspriorisierung des Teilnehmers O der Teilnahmezustand an
der zweiten Kommunikationssitzung des Teilnehmers O auf "passiv" gesetzt wird. Dies
hat zur Folge, dass nun gemäß der Ausgestaltung
ab sofort alle Sprachnachrichten bzw. Datenpakete mit Sprachinformationen,
welche in Richtung des Teilnehmers O geleitet werden, gekennzeichnet
werden, zu welcher Kommunikationssitzung sie gehören, d. h. entweder zur ersten
Kommunikationssitzung oder zur zweiten Kommunikationssitzung. In
diesem Beispiel ist die Kennzeichnung nur für die Datenpakete zu dem Teilnehmer
O notwendig, da nur dieser an zwei Kommunikationssitzungen teilnimmt
und eine Sitzungspriorisierung ("Aktiv"/"Passiv"-Signalisierung)
an den PTT-Server PTT-S signalisiert hatte.
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Die
gekennzeichneten Datenpakete mit den Sprachinformationen werden
nun von der Anwendung (PTT-Client) auf dem mobilen Endgerät des Teilnehmers
O der jeweiligen Kommunikationssitzung zugeordnet. Wie bereits erwähnt, erfolgt
die Ausgabe von Sprachinformationen aus einer aktiven Sitzung (hier
der ersten Kommunikationssitzung) akustisch über einen Lautsprecher, während die Sprachinformationen
einer passiven Sitzung (hier der zweiten Kommunikationssitzung)
zunächst
in Textinformationen umgewandelt werden, welche schließlich auf
einem Display des mobilen Endgeräts
des Teilnehmers O als Text ausgegeben werden können. In jedem Fall ist es
für den
Teilnehmer O somit möglich,
an zwei Kommunikationssitzungen parallel teilzunehmen, wobei er
die Sprachinformationen der aktiven Sitzung akustisch in Form von
Sprache empfängt,
während
er die Informationen der passiven Kommunikationssitzung als Text über sein
Display verfolgen kann. Es sei erwähnt, dass anstelle der Sprache-zu-Text-Umwandlung
in dem mobilen Endgerät
des Teilnehmers O es auch möglich
ist, dass eine derartige Umwandlung bzw. Konvertierung auch direkt
schon vom PTT-Server
PTT-S vorgenommen werden kann, so dass neben der Kennzeichnung der jeweiligen
Datenpakete zu dem Teilnehmer O auch schon in den Datenpaketen der
aktiven Sitzung nur Sprachinformationen enthalten sind, während in
den Datenpaketen der passiven Sitzung nur Textinformationen enthalten
sind, dadurch wird der Rechenaufwand in den mobilen Endgeräten, insbesondere
dem des Teilnehmers O minimiert.
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Die
Kennzeichnung der Datenpakete, aus welchen Kommunikationssitzungen
stammen, bzw. ob es sich um Datenpakete mit Sprachinformationen oder
Textinformationen handelt, kann dabei in einem sogenannten "Header"-Feld oder Kopffeld
eines jeweiligen Datenpaketes erfolgen. Dabei kann gemäß dieser
Ausgestaltung der Erfindung ein "a" für aktiv oder
ein "p" für passiv
verwendet werden, welche dann auch binär codiert werden können, beispielsweise "O" für
aktiv und "1" für passiv.
Dazu muss natürlich
ein entsprechendes Kopffeld in einem Datenpaket bereitgestellt werden
bzw. eine entsprechende Bitstelle definiert werden, um es dem PTT-Client
auf dem mobilen Endgerät
zu ermöglichen,
eine Auswertung dieser Bitstelle vorzunehmen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
findet eine oben erwähnte
Kommunikationssitzung unter Verwendung des SIP-Protokolls und RTP (Real Time Protocol)-Protokolls
statt. RTP dient der Übertragung
der eigentlichen zeitkritischen Sprach-Datenpakete und auch von Textdatenpaketen,
welche zeitkritisch sind. Das SIP-Protokoll dient dann der Kommunikation
zwischen den Teilnehmern der Kommunikationssitzung, um eine Kommunikationssitzung
aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Das bedeutet konkret, SIP ist
mit dem Signalisierungsfluss beschäftigt, der notwendig ist, um
zur Kommunikationssitzung Sprachdaten bzw. Datenpakete mit Sprachnachrichten
in Echtzeit zu übertragen.
Auf die Ausführungen
oben bezogen bedeutet dies beispielsweise, dass SIP signalisiert
bzw. die Signalisierung übernimmt,
welche Teilnehmer aktiv und/oder pas siv in welchen Kommunikationssitzungen
teilnehmen. Das RTP-Protokoll überträgt die Datenpakete
mit Sprachnachrichten des sprechenden Teilnehmers einer jeden Kommunikationssitzung
an die jeweiligen anderen Teilnehmer oder eben eventuell die Datenpakete
mit Textnachrichten (die zuvor vom PTT-Server umgewandelt wurden)
an (Mehrfach-)Teilnehmer, welche diese Kommunikationssitzung "passiv" verfolgen. Dabei
erfolgt die gerade beschriebene Kennzeichnung der Datenpakete (z.B. "O" für
aktiv und "1" für passiv)
auf der RTP-Ebene.
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Es
sei nun auf 3 verwiesen, in der eine schematische
Darstellung eines mobilen Endgerätes in
der Form eines Mobiltelefons eines Teilnehmers an einer PTT-Sitzung
gezeigt ist. In diesem Fall ist beispielsweise das Mobiltelefon
des Teilnehmers O gezeigt, genauer gesagt in einem Zustand, nachdem dieser
eine erste Kommunikationssitzung mit seiner ersten Kommunikationsgruppe,
bestehend aus den Teilnehmern R11, R12 und O initiiert hat, wie
es zu 2 erläutert
worden ist.
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Das
Mobiltelefon MT weist dabei einen Lautsprecher LS, ein Display zum
Anzeigen von Zeichen und Bildern DSP, verschiedene Tasten bzw. Bedienelemente
TAS, einen speziellen PTT-Knopf PBT und ein Mikrofon MIC auf. So
ist es beispielsweise möglich,
dass der Teilnehmer O mittels der Tasten TAS und einem speziellen
in der Anzeige DSP erscheinenden Menü (hier nicht dargestellt) die
erste Kommunikationssitzung mit den Teilnehmern der ersten Kommunikationsgruppe
initiiert, woraufhin in einem speziellen Präsenzbereich PA der Anzeige
DSP eine Präsenz-Liste
der Teilnehmer der Kommunikationsgruppe mit ihren jeweiligen Teilnahmezuständen aufgeführt sind.
Wie es in 3 zu sehen ist, ist hier angedeutet,
dass der Teilnehmer R11 "live" an der Kommunikationssitzung
teilnimmt, also Sprachnachrichten beispielsweise des Teilnehmers
O empfangen und eventuell beantworten kann, während der Teilnehmer R12 gerade
nicht aktiv an der Kommunikationssitzung teilnimmt, sondern lediglich über seine "Mailbox" beteiligt ist. Neben
dem Teilnahmezustand der jeweiligen Teilnehmer kann auch de ren Stellung in
einem Betrieb bzw. der dessen Standort angegeben sein. Möchte der
Teilnehmer O beispielsweise Sprachnachrichten diesen anderen Teilnehmern
der Kommunikationssitzung übermitteln,
so kann er die PTT-Taste PBT drücken,
so dass dieser Sprachwunsch dem PTT-Server PTT-S (vergleiche 2) mitgeteilt
wird und dieser dem Teilnehmer O das Sprachrecht zuweist. Nun wird
die von dem Teilnehmer O gesprochene Sprache durch das Mikrofon
MIC aufgezeichnet, in dem Mobiltelefon MT digitalisiert und in Form
von Datenpaketen mit Sprachinformationen an den PTT-Server übermittelt,
welcher dann die Datenpakete an die übrigen Sitzungsteilnehmer weiterleitet.
Erhält
der Teilnehmer O Sprachnachrichten in Form von Datenpaketen mit
Sprachinformationen von anderen Sitzungsteilnehmern, so können diese Sprachnachrichten über den
Lautsprecher LS ausgegeben werden.
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Es
sei nun auf 4 verwiesen, in der wieder ein
Mobiltelefon MT eines Teilnehmers (hier wieder des Teilnehmers O)
an einer Kommunikationssitzung mit dem gleichen Aufbau wie in 3 erläutert, gezeigt
ist. Im Unterschied zur 3 weist nun das Display DSP
des Mobiltelefons MT neben dem Präsenzbereich PA einen weiteren
Bereich PS zur Darstellung der Informationen aus der passiven Kommunikationssitzung
auf. Es ist dabei möglich,
im Präsenzbereich
PA die Teilnehmer einer aktiven Kommunikationssitzung (wie es in 3 gezeigt
ist) darzustellen, oder aber die Teilnehmer einer passiven Kommunikationssitzung.
Ein Umschalten zwischen den Ansichten kann mittels einer der Tasten
TAS erfolgen. Hier im Beispiel von 4 sind nun
im Präsenzbereich
PA die Teilnehmer der passiven Kommunikationssitzung aus Sicht des
Teilnehmers O, nämlich
Teilnehmer der zweiten Kommunikationsgruppe, R22, R23 und O aufgeführt, mit
denen, wie es in 2 erläutert worden ist, der Teilnehmer
O entsprechend seiner Sitzungspriorisierung eine passive Kommunikationssitzung
unterhält.
Die Sprachnachrichten dieser Kommunikationsteilnehmer werden über das
Display DSP im Bereich PS ausgegeben. Es ist hierbei möglich, zur
besseren Sichtbarmachung im Bereich PA die die Teilnehmer repräsentierenden
Symbole mit weiteren Symbolen bzw. Farben zu versehen, um deren
Teilnahmestatus an einer Kommunikationssitzung besser zu visualiseren.
Beispielsweise kann, wie es in der Figur gezeigt ist, um bestimmte
Teilnehmer ein farbiger Kreis gezogen werden, dessen Farbe angibt,
ob der Teilnehmer aktiv oder passiv an der Kommunikationssitzung
teilnimmt.
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Damit
der Teilnehmer O auch die Informationen verfolgen kann, welche in
der durch ihn passiv gekennzeichneten Kommunikationsgruppe ausgetauscht
werden, werden die jeweiligen Nachrichten der Kommunikationsgruppe
(hier der zweiten Kommunikationsgruppe KSI2) in dem Bereich PS der
Anzeige DSP dargestellt. Wie es hier zu sehen ist, werden die einzelnen
Nachrichten der Teilnehmer R22 und R23 jeweils in gestrichelten
Kästen
dargestellt, so dass der Teilnehmer O diese Nachrichten den einzelnen
Teilnehmern R22 und R23 zuordnen kann. Wie bereits erwähnt, können diese
Textnachrichten oder Textinformationen bereits von dem PTT-Server in
diese Textform umgewandelt worden sein und dem Teilnehmer O in Textform
zugesandt worden sein.
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Es
sei nun auf 5 verwiesen, in der ein beispielhafter
Signalisierungsablauf zum Mitteilen einer festgelegten Sitzungspriorisierung
dargestellt ist. Ausgehend von dem zu 2 erläuterten
Fall, hat der zur ersten Kommunikationsgruppe (bestehend aus den
Teilnehmern O, R11 und R12) gehörende Teilnehmer
O festgelegt, dass die gerade von ihm initiierte erste Kommunikationssitzung
KSI1 basierend auf der ersten Kommunikationsgruppe als "aktiv" anzusehen ist. Wie
bereits zu 2 erläutert, kann eine Kommunikationssitzung
bzw. PTT-Sitzung gemäß dem SIP-Protokoll
durchgeführt
werden. Somit ist es dann möglich,
dass der Teilnehmer O dem PTT-Server
PTT-S mittels einer SIP-Request-Nachricht "PTT REQ (O, A, R11, 15, R12, 15)" für die erste
Kommunikationssitzung (Session1) mit der ersten Kommunikationsgruppe
mitteilt, dass er für
diese Kommunikationssitzung einen aktiven Teilnahmezu stand wünscht. Der
PTT-Server empfängt
diese Aufforderung des Teilnehmers O und speichert sie während der
Kommunikationssitzung ab. Wie es ferner bezüglich 2 erläutert worden.
ist, kann diese Sitzungspriorisierung des Teilnehmers O auch den
anderen Teilnehmern R11 und R12 mitgeteilt werden, beispielsweise
dadurch, dass im entsprechenden Eintrag des Teilnehmers O in einer
Präsenzliste
auf den Displays (vgl. den Bereich PA in den 3 und 4)
der jeweiligen anderen Teilnehmer ein Vermerk vorgesehen wird. Anschließend schickt
der PTT-Server PTT-S eine Bestätigung
der Aufforderung des Teilnehmers O in Form der Nachricht "PTT RES (ptt-PPS@ptt.t-d1.de)".
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Natürlich kann
der Teilnehmer O die erste Kommunikationssitzung als "passiv" einstufen, wobei er
in diesem Fall wiederum eine SIP-Request-Nachricht an den PTT-Server
schicken kann, nur dass hier der Buchstabe "A" in
oben genannter Nachricht beispielsweise durch den Buchstaben "P" zu ersetzen ist.
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Es
ist auch möglich,
dass der Teilnehmer O seine Sitzungspriorisierung dem PTT-Server
mittels einer SIP-Info-Nachricht übermittelt, welche gemäß 6 beispielsweise
die Form hat "INFO
(O, A, R11, R12)".
Entsprechend schickt der PTT-Server zur Bestätigung eine Nachricht "200 OK" an den Teilnehmer O
zurück.
Durch Ersetzen des Buchstabens "A" durch. beispielsweise
einem Buchstaben "P" kann der Teilnehmer
O auch bekunden, dass er an der vorliegenden Kommunikationssitzung
nur "passiv" teilnehmen möchte.
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Es
sei nun auf 7 verwiesen, in der ein beispielhafter
Signalisierungsablauf gezeigt ist, mittels dem der in 2 dargestellten,
von Teilnehmer R22 (Session Initiator) initierten zweiten Kommunikationssitzung
KSI2, bestehend aus den Teilnehmern R21, R22, R23 und O mitgeteilt
werden soll, dass der Teilnehmer O in einer zweiten Kommunikationssitzung
KSI2, basierend auf der zweiten Kommunikationsgruppe als passiv
einzustufen ist bzw. im passiven Teilnahmezustand dabei sein möchte. Wie
es in der Figur zu sehen ist, ergeht an jeden Teilnehmer der zweiten
Kommunikationssitzung ausgehend von dem PTT-Server PTT-S eine SIP-Info-Nachricht "Info (R22, R21, R23,
O, P)", um auszudrücken, dass
der Teilnehmer O für
die zweite Kommunikationssitzung mit der zweiten Kommunikationsgruppe
einen passiven ("P") Teilnahmezustand
wünscht.
Die jeweiligen Teilnehmer bestätigen
den Erhalt dieser Info-Nachricht
mit einer Nachricht "200
OK".
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Wie
oben beispielsweise mit Bezug auf 2 oder 7 bereits
ausgeführt,
können
alle Teilnehmer der aktuell stattfindenden Kommunikationssitzungen
bzw. PTT-Sitzungen über
Teilnehmer informiert werden, welche an mehreren Kommunikationssitzungen
KSI1, KSI2 teilnehmen und damit ist bei diesen bekannt, dass entsprechend
dem obigen Beispiel der Teilnehmer O ab jetzt mehrere Kommunikationssitzungen
verfolgt und eventuelle Reaktionen oder Reaktionszeiten einkalkuliert
(in der ersten oder der zweiten Kommunikationssitzung) werden sollten.
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Bei
einer oben dargestellten Implementierung von parallel stattfindenden
Kommunikationssitzungen kann folgende Problematik auftreten. Zwischen
den Kommunikationssitzungen findet für die Teilnehmer, welche nicht
parallel an mehreren Kommunikationssitzungen teilnehmen, kein Informationsfluss
statt, der ihnen den Status bzw. Aktivitätsstatus der Teilnehmer, welche
parallel in mehreren Kommunikationssitzungen agieren, mitteilt.
So beispielsweise werden die Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung
KSI2 (die passive Kommunikationssitzung für den Teilnehmer O) gemäß obiger
Implementierung nicht darüber
informiert, wenn der Teilnehmer O in der ersten Kommunikationssitzung
KSI1 (der für ihn
aktiven Kommunikationssitzung) gerade agiert, d. h. spricht bzw.
das Sprachrecht hat und aktiv die Diskusssion dort beeinflusst.
Die Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung (im obigen Beispiel
der R21, R22, R23 neben dem O) werden also gemäß ihrer Kommunikationssitzung
den Teilnehmer O weiterhin zwar als passiven Teilnehmer sehen, aber
glauben, dass dieser die Diskussion (auf Textbasis) in der zweiten
Kommunikationssitzung bzw. zweiten Kommunikationsgruppe "mithört" bzw. ansprechbar
ist. Wenn aber der Teilnehmer O in der ersten Kommunikationssitzung
gerade spricht, kann er aufgrund seiner Konzentration darauf schlecht
der zweiten Kommunikationssitzung (auf Textbasis) folgen. Da der Teilnehmer
O in einer derartigen Situation nicht auf Ereignisse in der zweiten
Kommunikationssitzung KSI2 reagieren kann, werden also die Teilnehmer
der zweiten Kommunikationssitzung eventuelle Anfragen an den Teilnehmer
O wiederholen oder sogar die Kommunikationssitzung zu dem Teilnehmer
O beenden, da sie annehmen müssen,
dass das Interesse von O ist nicht mehr vorhanden ist. Der Teilnehmer
O wiederum kann nicht antworten oder reagieren, da er ja aktivsprachlich
in der ersten Kommunikationssitzung KSI1 agiert. Es wäre auch
entgegen der herkömmlichen
Implementierung von Kommunikationssitzungen bzw. PTT-Sitzungen,
die erste Kommunikationssitzung KSI1 im laufenden agierenden Sprechverhalten
des Teilnehmers O kurz zu unterbrechen, um die zweite Kommunikationssitzung
KSI2 bzw. deren Teilnehmer über
diesen Zustand bzw. Aktivitätsstatus
des Teilnehmers O zu informieren.
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Diese
Problematik soll nun gemäß der folgenden
Ausführungsform
mittel einer erweiterten Signalisierung gelöst werden. Das Agieren des
Teilnehmers O in der ersten Kommunikationssitzung, d. h. dass er
gerade in der Diskussion (bei gedrücktem PTT-Knopf PBT) spricht,
kann vom PTT-Server PTT-S ausgenutzt werden und den (übrigen)
Teilnehmern der zweiten Kommunikationssitzung (R21, R22, R23) signalisiert
werden. Das bedeutet, der Umstand, dass der Teilnehmer O um in der
ersten Kommunikationssitzung aktiv zu agieren, eine Sprachberechtigung
durch Drücken
der PTT-Taste beim Server PTT-S anfordern muss, kann ausgenutzt werden
und das aktive Agieren bzw. Sprechen von O bei erfolgreicher Sprachvergabe
für die
erste Kommunikationssitzung KSI1 an die zweite Kommunikationssitzung
KSI2 signalisiert werden, um den (übrigen) Teilnehmern der zweiten
Kommunikationssitzung mitzuteilen, das der Teil nehmer O gerade spricht
(vgl. auch 8 und 9) und beispielsweise
auf Anfragen in der zweiten Kommunikationssitzung eigentlich nicht
reagieren kann. Dieses Signalisieren kann vorteilhafterweise dann
bei den Teilnehmern bzw. deren Mobilstationen in der Präsenz-Liste in
dem Präsenzbereich
PA (vgl. 11) als ein Blinken oder Durchstreichen
des Symbols bezüglich
des Teilnehmers O realisiert werden. Beispielsweise kann das "passive" Symbol von Teilnehmer
O in der zweiten Kommunikationssitzung dann in der Präsenz-Liste
der Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung blinken. Damit
wird diesen Teilnehmern signalisiert, dass der Teilnehmer O gerade
in seiner aktiven Kommunikationssitzung, der ersten Kommunikationssitzung,
agiert (sprachlich zur Diskussion beiträgt) und somit Anfragen oder
Kommentare zur zweiten Kommunikationssitzung momentan nicht liefern
kann, jedoch diese aber zeitversetzt beantworten kann, wenn der
agierende oder aktive Status beendet ist. Das Beenden des Agierens
wird dem PTT-Server
PTT-S von dem Teilnehmer O aus durch Loslassen der PTT-Taste PBT
mitgeteilt (vgl. auch 10) und damit auch den Teilnehmern
der zweiten Kommunikationssitzung, indem das "passive" Symbol in der Präsenz-Liste nicht mehr blinkt.
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Im
Folgenden soll der Aufbau von zwei parallelen Kommunikationssitzungen
bei erweiterter Signalisierung zwischen den Kommunikationssitzungen, wie
es gerade beschrieben worden ist, nochmals ausführlich erläutert werden. Es wird wieder
von einem prinzipiellen Kommunikationssystem KS ausgegangen, wie
es in 2 gezeigt ist.
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Eine
erste Kommunikationssitzung KSI1 beginnt mit den Teilnehmern O,
R11 und R12, wobei die Kommunikationssitzung vom Teilnehmer O initiiert wird.
Die erste Kommunikationssitzung KSI1 verläuft wie eine ganz herkömmliche
PTT-Sitzung, bei der der Teilnehmer O beispielsweise spricht und
die Teilnehmer R11 und R12 zuhören,
da ja ein Halbduplex-Betrieb zugrunde gelegt wird. Nun wird auch
eine zweite Kommunikationssitzung KSI2 von dem Teilnehmer R22 initiiert
und dabei werden die Teilnehmer R21, R23 und auch der O eingeladen.
Die eingeladenen Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung, auch
O, nehmen die Einladung an, wobei von dem PTT-Server PTT-S der Teilnahmezustand
des Teilnehmers O auf "passiv" gesetzt wird, weil
der O die erste Kommunikationssitzung bereits als "aktiv" deklariert hat (vgl.
dazu auch die Erläuterung
oben zu 2). Dies hat zur Folge das ab
sofort alle Datenpakete von dem PTT-Server (mittel RTP) in Richtung des
Teilnehmers O gekennzeichnet werden, zu welcher Kommunikationssitzung
sie gehören,
zur Kommunikationssitzung KSI1 oder KSI2. Die Kennzeichnung ist
im Beispiel nur für
den Teilnehmer O notwendig, da nur dieser gleichzeitig an zwei Kommunikationssitzungen
teilnimmt und eine Sitzungspriorisierung ("aktiv"/"passiv" Signalisierung)
an den PTT-Server signalisiert hatte.
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Die
gekennzeichneten Datenpakete werden nun von einer Anwendung (PTT-Client)
auf der Mobilstation des Teilnehmers O der jeweiligen Kommunikationssitzung
zugeordnet. Der O sieht auf dem Display DSP seiner Mobilstation
dann die PTT-Ausgaben zur zweiten Kommunikationssitzung als Text
(die Sprachnachrichten aus der zweiten Kommunikationssitzung werden
wie oben erwähnt
vom PTT-Server vorteilhafterweise in Text umgewandelt und dann als
Textdatenpakete zu dem O gesendet) und hört die PTT-Ausgaben zur ersten Kommunikationssitzung als
Sprachausgaben durch den Lautsprecher LS oder Ohrhörer seiner
Mobilstation (und dies alles gleichzeitig). Der PTT-Client sortiert
entsprechend der Kennzeichnung vom PTT-Server die Datenpakete der
jeweiligen Ausgabe zur jeweiligen Kommunikationssitzung zu. Die
Kennzeichnung der Sprach- oder Textpakete erfolgt wieder im Headerfeld
eines jeden Paketes, wobei ein "a" für aktiv
oder "p" für passiv
oder eine entsprechende Binärkodierung
verwendet werden kann.
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Der
Teilnehmer O hatte im Beispiel bis zu diesem Zeitpunkt beide Kommunikationssitzungen lediglich
nicht agierend verfolgt, nämlich
die Kommunikationssitzung KSI1 als aktive Sitzung mittels Ohrhörer und
die Kommunikationssitzung KSI2 als passive Session mittels Textnachrichten
im Display (vgl. auch beispielsweise 4). Jetzt
wird der Teilnehmer O von dem Teilnehmer R12 der ersten Kommunikationssitzung
KSI1 aufgefordert, einen Vorgang zu erläutern, welcher zwischen den
Teilnehmern R11, R12 und O diskutiert werden soll. Der Teilnehmer
O drückt
dazu die PTT-Taste PBT und beginnt die geforderte Erklärung zum
Vorgang an R11 und R12 darzulegen. Mit dem Drücken der PTT-Taste PBT wird dem
PTT-Server PTT-S signalisiert (der O fordert vom PTT-Server die
Sprachrechte an und bekommt sie, weil kein anderer, also weder R11
noch R12 sprechen will), dass der Teilnehmer O gerade in der ersten
Kommunikationssitzung agiert bzw. beschäftigt ist. Diese Signalisierung
(vgl. dazu auch die 8 oder 9), also
die Sprachrechtvergabe an O wird nun aber auch an die zweite Kommunikationssitzung bzw.
deren Teilnehmer weitergeleitet, um den Teilnehmern R21, R22, R23
zu signalisieren, dass der Teilnehmer O auf die Meinungen und Anforderungen der
zweiten Kommunikationssitzung nicht augenblicklich reagieren kann,
da er aktuell die erste Kommunikationssitzung mit Informationen
versorgt. Das Signal in der jeweiligen Präsenz-Liste der Teilnehmer der
zweiten Kommunikationssitzung kann ein Blinken oder ein Durchstreichen
(Kreuz) des Symbols bezüglich
des Teilnehmers O (vgl. dazu auch 11), welches
bereits den passiven Status in der zweiten Kommunikationssitzung
(Session2) signalisierte, umfassen. Das Blinken bzw. das durchgestrichene
Symbol des Teilnehmers O teilt den Teilnehmern der zweiten Kommunikationssitzung
KSI2 mit, dass der Teilnehmer O zwar passiv an ihrer Kommunikationssitzung teilnimmt,
aber gerade aktiv in der ersten Kommunikationssitzung (Session1)
agiert bzw. dort beschäftigt ist,
und jegliche Reaktionen oder Anfragen an den Teilnehmer O sich verzögern, bis
der Teilnehmer O sein aktives Agieren in der ersten Kommunikationssitzung
aufgrund des Loslassens der PTT-Taste PBT beendet hat (vgl. dazu 10).
Der Teilnehmer O hat dann zwar immer noch einen aktiven Teilnahmezustand
in der ersten und einen passiven Teilnahmezustand in der zweiten
Kommunikationssitzung, jedoch hat er nun einen keinen aktiven oder
beschäf tigten Aktivitätszustand
mehr in der ersten Kommunikationssitzung, so dass er jetzt die zweite
Kommunikationssitzung wieder besser (auf Textbasis) verfolgen kann,
als wenn er in der ersten Kommunikationssitzung agiert.
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Es
sei nun auf 8 verwiesen, in der ein beispielhafter
Signalisierungsablauf gezeigt ist, mittels dem der in 2 dargestellten
zweiten Kommunikationsgruppe KG2 der zweiten Kommunikationssitzung
KSI2 bestehend aus den Teilnehmern R21, R22, R23 und O gemäß der oben
erwähnten
erweiterten Signalisierung zwischen den Kommunikationssitzungen
mitgeteilt werden soll, dass der Teilnehmer O in einer ersten, von
ihm bezüglich
des Teilnahmestatus, als aktiv priorisierten Kommunikationssitzung
(Session1), gerade agiert bzw. beschäftigt ("busy")
ist. Wie es in der Figur zu sehen ist, sendet der Teilnehmer O (insbesondere
ausgelöst
durch das Drücken
der PTT-Taste PBT an seinem Mobiltelefon) eine Anfrage REQ(R11,
R12, O) zum Anfordern eines Sprachrechts an den PTT-Server PTT-S, woraufhin
an jeden aktiven Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung (Session2)
ausgehend von dem PTT-Server
PTT-S eine SIP-Info-Nachricht "Info (R22,
R21, R23, O, PB)" ergeht,
um auszudrücken, dass
der Teilnehmer O in der zweiten Kommunikationssitzung passiv und
in der ersten Kommunikationssitzung beschäftigt ("PB")
ist bzw. dort das Sprachrecht hat. Die jeweiligen Teilnehmer bestätigen den
Erhalt dieser Info-Nachricht mit einer Nachricht "200 OK". Anstelle der SIP-Info-Nachricht
kann eine entsprechende SIP-Notify-Nachricht zur Signalisierung verwendet
werden.
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Für den Fall,
dass ein Teilnehmer, wie der Teilnehmer O an mehreren Kommunikationssitzungen
teilnimmt, ist es auch denkbar, dass in einer SIP-Info-Nachricht
oder SIP-Notify-Nachricht
konkret angegeben werden kann, in welcher Kommunikationssitzung
der "Mehrfach"-Teilnehmer teilnimmt.
So kann bei einem zu 8 analogen Signalisierungsablauf
in 9 anstelle des Parameter "PB" ein
Parameter "PB1" angeben, dass der
Teilnehmer O gerade konkret in der ersten Kommunikationssitzung beschäftigt ist.
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Es
sei nun auf 10 verwiesen, in der ein beispielhafter
Signalisierungsablauf gezeigt ist, mittels dem der in 2 dargestellten
zweiten Kommunikationsgruppe KG2 der zweiten Kommunikationssitzung
KSI2 bestehend aus den Teilnehmern R21, R22, R23 und O gemäß der oben
erwähnten
erweiterten Signalisierung zwischen den Kommunikationssitzungen
mitgeteilt werden soll, dass der Teilnehmer O in der ersten, von
ihm bezüglich
des Teilnahmestatus, als aktiv priorisierten Kommunikationssitzung KSI1,
nicht bzw, nicht mehr agiert bzw. beschäftigt ist . Wie es in der Figur
zu sehen ist, sendet der Teilnehmer O (insbesondere ausgelöst durch
das Loslassen der PTT-Taste PBT an seinem Mobiltelefon) eine Freigabenachricht
REL (R11, R12, O) zum Abgeben seines Sprachrechts an den PTT-Server PTT-S, woraufhin
an jeden aktiven Teilnehmer der zweiten Kommunikationssitzung ausgehend
von dem PTT-Server PTT-S eine SIP-Info-Nachricht "Info (R22, R21, R23, O,
P)" ergeht, um auszudrücken, dass
der Teilnehmer O in der zweiten Kommunikationssitzung passiv, sowie
in der ersten Kommunikationssitzung nicht (mehr) beschäftigt ("P") ist und folglich der zweiten Kommunikationssitzung
(auf Textbasis) wieder zuhören
kann. Die jeweiligen Teilnehmer bestätigen den Erhalt dieser Info-Nachricht
mit einer Nachricht "200 OK". Anstelle der SIP-Info-Nachricht
kann eine entsprechende SIP-Notify-Nachricht zur Signalisierung verwendet
werden.
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Es
sei nun auf 11 verwiesen, in der eine schematische
Darstellung eines mobilen Endgerätes in
der Form eines Mobiltelefons MT eines Teilnehmers an einer PTT-Sitzung
gezeigt ist. In diesem Fall ist beispielsweise das Mobiltelefon
MT des Teilnehmers R21 gezeigt, genauer gesagt in einem Zustand, nachdem
dieser eine zweite Kommunikationssitzung mit seiner zweiten Kommunikationsgruppe,
bestehend aus den Teilnehmern R21, R22, R23 und O initiiert hat,
wie es zu 2 in Ver bindung mit der erweiterten
Signalisierung zwischen den Kommunikationssitzungen erläutert worden
ist.
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Das
Mobiltelefon MT ist dabei wieder aufgebaut, wie das in 3 oder 4 gezeigte
Mobiltelefon, weshalb für
eine ausführliche
Erläuterung
der Komponenten auf diese Figuren verwiesen wird. So ist es beispielsweise
möglich,
dass der Teilnehmer R21 mittels der Tasten TAS und einem speziellen
in der Anzeige DSP erscheinenden Menü (hier nicht dargestellt) die
zweite Kommunikationssitzung mit den Teilnehmern der zweiten Kommunikationsgruppe
initiiert, woraufhin in einem speziellen Präsenzbereich PA der Anzeige
DSP eine Präsenz-Liste
der Teilnehmer der Kommunikationsgruppe mit ihren jeweiligen Teilnahmezuständen und
in dieser Ausführungsform
des Aktivitätsstatus
von Teilnehmern, welche an mehreren Kommunikationssitzungen gleichzeitig
teilnehmen, aufgeführt
sind. Wie es in 11 angedeutet ist, sind alle
drei Teilnehmer R22, R23 und O "live" an der Kommunikationssitzung
dabei, und können
Nachrichten beispielsweise des Teilnehmers R21 empfangen und eventuell
beantworten. Der Kreis um den Teilnehmer O kennzeichnet, dass dieser
nur passiv an der zweiten Kommunikationssitzung teilnimmt, da er
gerade eine andere (erste) Kommunikationssitzung als seine aktive
Kommunikationssitzung priorisiert hat. Ferner kennzeichnet das Kreuz
bzw. die Durchstreichung des Teilnehmers O in der Figur, dass dieser
gerade in seiner aktiven Kommunikationssitzung agiert bzw. beschäftigt ist, (wie
es beispielsweise gemäß einem
in den 8 und 9 dargestellten Ablauf den übrigen Teilnehmern
der zweiten Kommunikationssitzung mitgeteilt wurde). Anstelle des
Kreuzes kann zur Kenzeichnung eines "aktiven" oder "beschäftigten" Aktivitätsstatus das Symbol des Teilnehmers
O auch in einen blinkenden Zustand versetzt werden. Würde der
Teilnehmer O in seiner aktiven Kommunikationssitzung sein Agieren
beenden, so würde
das Kreuz durch sein Symbol verschwinden.