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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung einer Heckklappe an einem Fahrzeug
gemäß des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
DE 38 09 712 A1 ist
eine Gasdruckfeder bekannt, die gelenkig mit einer Fahrzeugkarosserie
und mit einer schwenkbaren Heckklappe des Fahrzeugs verbunden ist.
Die Heckklappe ist über eine
horizontale Achse an der Fahrzeugkarosserie angelenkt. Die Ausschubkraft
der Gasdruckfeder ist als Gewichtskompensation für die Heckklappe wirksam. An
der Fahrzeugkarosserie ist eine Abstützeinrichtung angeordnet, welche
in geschlossener Klappenposition zur zumindest teilweisen Aufhebung
der Ausschubkraft auf die Heckklappe mit der Gasdruckfeder in Wirkverbindung
steht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Anordnung einer aufgrund von Sondermaßnahmen
besonders schweren Heckklappe an einem Fahrzeug zu schaffen, bei
der die Gewichtskraft der Heckklappe in der geschlossenen Klappenposition
zu einem möglichst
geringen Verzug der Heckklappe führt.
Eine derartige Sondermaßnahme
kann beispielsweise eine Panzerung der Heckklappe sein.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Anordnung einer Heckklappe an einem Fahrzeug
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vor
allem bei Kraftfahrzeugen der Kombinationsbauart und bei sogenannten
Sport Utility Vehicles ist die Heckklappe im oberen Bereich mit
einer Scharniereinrichtung an der Karosserie des Fahrzeugs angelenkt.
Je nach Größe und Ausführung kann
die Heckklappe ein hohes Eigengewicht aufweisen. Insbesondere gepanzerte
Heckklappen sind durch die Panzerung außerordentlich schwer. Damit zum Öffnen der
Heckklappe nicht das gesamte Gewicht der Heckklappe vom Nutzer nach
oben gedrückt
werden muss, ist üblicherweise
zumindest eine Gasdruckfeder vorgesehen, die beim Öffnen und
Schließen
zumindest einen Teil der Gewichtskraft der Heckklappe für den Nutzer
kompensiert. Allerdings belasten die Gasdruckfedern – wie bereits
in der
DE 38 09 712
A1 beschrieben – die
Heckklappe in allen Positionen. Aufgrund der Gewichtskraft der Heckklappe
und der Kräfte
der Gasdruckfedern kann sich die Heckklappe derart verziehen bzw.
absenken, dass sie nicht mehr sauber ins Klappenschloss fällt, oder
sogar auf der Fahrzeugkarosserie aufschlägt. Gemäß Patentanspruch 1 ist an der
Heckklappe zumindest ein Element angeordnet, das, zumindest unmittelbar
bevor die Heckklappe die Schließstellung erreicht,
in ein karosserieseitiges Gegenstück eingreift, und so die Heckklappe
in zumindest einer Richtung führt,
dass ein Verzug der Heckklappe aufgrund der Gewichtskraft der Heckklappe
und ggfs. aufgrund der Kraft einer Gasdruckfeder, die als Öffnungshilfe
dient, beim Schließen
der Heckklappe zumindest teilweise kompensiert wird. So kann eine hohe
Funktionssicherheit der Heckklappe bei einem geringen Verschleiß der beweglichen
Teile sichergestellt werden. Auch wird das optische Erscheinungsbild
der Heckklappe in der geschlossenen Position nicht aufgrund eines
Verzugs der Heckklappe beeinträchtigt.
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Üblicherweise
befindet sich auf beiden Seiten der Heckklappe eine Gasdruckfeder.
Entsprechend ist vorteilhafterweise an beiden Seiten der Heckklappe
ein solches Element angeordnet, das jeweils in ein karosserieseitiges
Gegenstück
eingreift. Dadurch werden die Kräfte
symmetrisch aufgenommen, so dass sich die Heckklappe auch nicht
einseitig verziehen oder verdrehen oder verwinden kann. Dieser Effekt
kann noch dadurch verstärkt
werden, dass das Element an der Heckklappe günstigerweise unmittelbar neben
einer Anlenkung einer Gasdruckfeder an die Heckklappe angebracht
ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im folgenden
näher beschrieben
wird. Die einzelnen Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
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1 eine
perspektivische Detailansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung
bei einer fast geschlossenen Heckklappe,
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2 eine
perspektivische Detailansicht der Anordnung von 1 bei
einer geschlossenen Heckklappe und
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3 eine
Prinzipdarstellung zur Verdeutlichung der Funktionsweise.
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In
den Figuren ist eine Heckklappe 11 eines Sport Utility
Vehicles dargestellt, die in ihrem oberen Bereich an die Karosserie 10 des
Fahrzeugs um eine horizontale Achse schwenkbar angelenkt ist, wie
es insbesondere in 3 erkennbar ist. Die Heckklappe 11 ist
gepanzert und weist daher ein außerordentlich hohes Eigengewicht
FG von deutlich über 1000 N auf. Damit die Heckklappe 11 trotzdem
mit geringem Kraftaufwand geöffnet
und geschlossen werden kann, sind beidseitig an der Heckklappe 11 Gasdruckfedern 2 vorgesehen,
die auf an sich bekannte Weise das Öffnen und Schließen der
Heckklappe 11 unterstützen.
Aufgrund des sehr hohen Gewichts der Heckklappe 11 sind
auch die Gasdruckfedern 2 außerordentlich kräftig dimensioniert.
Sie erzeugen jeweils Kräfte
FF von über
500 N.
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Sowohl
die Gewichtskraft FG als auch die durch
die Gasdruckfedern 2 in die Heckklappe 11 eingebrachten
Kräfte
FF führen
zu einem Verzug der Heckklappe 11 nach unten. Im Extremfall
kann der Verzug der Heckklappe 11 unten so groß sein,
dass die Heckklappe 11 beim Schließen nicht mehr reibungslos
in ein Klappenschloss fallen kann, oder gar unten die angrenzende
Fahrzeugkarosserie berührt. Dieser
Verzug wird durch die im folgenden detailliert beschriebene Anordnung
zumindest teilweise kompensiert.
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Dazu
ist mit der nicht dargestellten Heckklappe – wie in 1 dargestellt – im unteren
Bereich der Heckklappe seitlich eine Lasche 1 verbunden.
An dieser heckklap penseitigen Lasche 1 ist ein Ende einer
Gasdruckfeder 2 angelenkt, die mit ihrem anderen Ende an
die ebenfalls nicht dargestellte Fahrzeugkarosserie im oberen Randbereich
der Heckklappenöffnung
angelenkt ist. Zusätzlich
ist an der Lasche 1 ein Bügel 3 angebracht.
An der Fahrzeugkarosserie ist seitlich von der Heckklappenöffnung dem
Bügel 3 gegenüberliegend
ein Grundträger 4 angebracht,
an dem ein Schwenkarm 5 drehbar angelenkt ist. Der Schwenkarm 5 wird
durch eine Feder 6 zur offenen Heckklappe hin gedrückt bis
der Schwenkarm 5 mit einem Anschlag 7 am Grundträger 4 anliegt.
Der Anschlag 7 ist so ausgelegt, dass der Schwenkarm 5 immer
in einem spitzen Winkel zur Fahrzeugkarosserie nach oben absteht.
Das freie Ende des Schwenkarms 5 weist eine gabelförmige Aufnahme 8 auf,
in die beim Schließen
der Heckklappe der Bügel 3 formschlüssig eingreifen
kann.
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Wie
in 2 dargestellt kommt beim Schließen der
Heckklappe der Bügel 3 in
Eingriff mit der gabelförmigen
Aufnahme 8. Dabei taucht beim weiteren Schließen der
Heckklappe der Bügel 3 immer
tiefer in die gabelförmige
Aufnahme 8 ein, bis er unten in der gabelförmigen Aufnahme 8 aufliegt.
Wenn die Heckklappe keinen Verzug aufweist, liegt der Bügel 3 erst wenn
die Heckklappe vollständig
geschlossen ist, in der gabelförmigen
Aufnahme 8 auf. Wenn sich dagegen die Heckklappe aufgrund
ihrer Gewichtskraft FG und/oder aufgrund
der Kraft FF der Gasdruckfedern 2 entgegen
der Richtung z abgesenkt haben sollte, liegt der Bügel 3 bereits
während
der letzten Zentimeter des Schließweges der Heckklappe in der
gabelförmigen
Aufnahme 8 auf. Beim weiteren Schließen der Heckklappe wird diese
durch den Schwenkarm 5 zwangsgeführt in ihre Sollposition angehoben,
sodass der Verzug durch den Schwenkarm 5, in dessen gabelförmiger Aufnahme 8 der
Bügel 3 gehalten
ist, korrigiert wird. In der geschlossenen Position der Heckklappe
befinden sich die Gasdruckfeder 2 und der Schwenkarm 5 auf
einer Linie, sodass die Kraft FF der Gasdruckfeder 2 keinen
Einfluss auf die Heckklappe hat, da sie direkt über den Schwenkarm 5 in die
Karosserie abgeleitet wird.
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An
dem Grundkörper 4 kann
zudem ein hier nicht dargestellter Anschlagpuffer vorgesehen sein, an
dem der Schwenkarm 5 in der geschlossenen Position der
Heckklappe anliegt. Dieser Anschlagpuffer dient damit indirekt als
karosserieseitiger Anschlagpuffer für die Heckklappe, sodass keine,
oder zumindest weniger sonstige Anschlagpuffer für die Heckklappe erforderlich
sind.
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In 3 wird
anhand einer vereinfachten Prinzipskizze noch einmal die Wirkungsweise
verdeutlicht. Die oben an der Fahrzeugkarosserie 10 angelenkte
Heckklappe 11 kann wie durch den Doppelpfeil s veranschaulicht
zum Öffnen
und Schließen verschwenkt
werden. Dieses Öffnen
und Schließen der
Heckklappe 11 wird durch zwei Gasdruckfedern 2 unterstützt, die
einerseits jeweils oben an der Fahrzeugkarosserie 10, andererseits
seitlich an der Heckklappe 11 angelenkt sind. In der geschlossenen
Stellung führen
sowohl die Gewichtskraft FG, als auch die Kraft
der Gasdruckfedern FF zu einem unerwünschten
Absenken der Heckklappe 11 in z-Richtung. Dieses Absenken der Heckklappe 11 wird
beim Schließen
der Heckklappe 11 durch den Schwenkarm 5 ausgeglichen,
der an der Fahrzeugkarosserie 10 angelenkt ist. Bei geöffneter
Heckklappe 11 wird der Schwenkarm 5 durch eine
Feder zur geöffneten Heckklappe 11 hin
gegen einen Anschlag gedrückt. Der
Schwenkarm 5 steht dabei in einem spitzen Winkel nach oben
ab. In die gabelförmige
Aufnahme 8 des freien Endes des Schwenkarms 5 greift
beim Schließen
der Heckklappe 11 der an der Heckklappe 11 angebundene
Bügel 3 ein.
Der Schwenkarm 5 nimmt aufgrund seiner Anordnung sowohl
die Gewichtskraft FG als auch die Kraft
der Gasdruckfeder FF auf, sodass sich die
Heckklappe 11 in der geschlossenen Position nicht absenken
kann. Dadurch fällt
die Heckklappe 11 immer leicht ins Klappenschloss und auch
die Spaltmaße
zwischen der Heckklappe 11 und der Fahrzeugkarosserie sind
umlaufend wunschgemäß etwa gleich
groß.
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Anstelle
des Bügels 3 kann
auch einfach nur ein an der Heckklappe 11 angebundener
Bolzen, oder auch jedes andere abstehende Element zum Einsatz kommen,
das für
einen Eingriff in ein karosserieseitiges Gegenstück geeignet ist. Auch ist anstelle
der Anordnung mit dem Schwenkarm 5 eine Kulissenführung denkbar.
Dazu müsste
an der Fahrzeugkarosserie im Bereich der Heckklappenöffnung zumindest
eine Kulissenbahn vorgesehen sein, in der beim Schließen der
Heckklappe ein daran angebundenes Element geführt wird.