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Die
vorliegende Erfindung betrifft Strukturierungsprozesse bei einem
Trockenätzen
bzw. anisotropen Ätzen,
und betrifft insbesondere eine Hartmaske sowie ein Verfahren zur
Strukturierung einer derartigen Hartmaske.
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Spezifisch
betrifft die vorliegende Erfindung eine Maskierungsvorrichtung zur
Maskierung beim Trockenätzen
eines zu strukturierenden Substrats mittels einer Hartmaske, die
auf das zu strukturierende Substrat aufgebracht ist, und einer Fotolackschicht,
die auf die Hartmaske aufgebracht ist und derart ausgelegt ist,
dass sie fotolithografisch strukturierbar ist, wobei eine Struktur
der Fotolackschicht auf die Hartmaske und von dieser auf das zu
strukturierende Substrat mittels des Trockenätzens übertragbar ist.
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Herkömmliche
Maskierungsvorrichtungen für
das Trockenätzen
sind aus Materialien wie beispielsweise Siliziumdioxid (SiO2) hergestellt, mit welchen eine gute Strukturierbarkeit
erzielt wird. Insbesondere die trockenchemische Ätzung von Kondensatorlöchern (DT)
stellt jedoch auch eine hohe Anforderung an die Ätzselektivität, d.h.
es ist zu vermeiden, dass bei einem trockenchemischen Ätzprozess eine
zu starke Ätzung
einer Hartmaske der Maskierungsvorrichtung erfolgt.
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In
herkömmlicher
Weise wird ein trockenchemischer Ätzprozess beispielsweise durch
ein anisotropes Ätzen,
insbesondere ein reaktives Ionenätzen (RIE
= Reactive Ion Etching) bereitgestellt, wie es Durchschnittsfachleuten
bekannt ist. Die bei der Ätzung
maximal erreichbaren Tiefen sind insbesondere für Kondensatorlöcher entscheidend.
Die maximal erreichbaren Tiefen bestimmen das sogenannte Aspektverhältnis, d.h.
das Verhältnis
von Strukturbreite zu Ätztiefe
derart, dass eine begrenzte Ätzselektivität zu einer
Einschränkung
des Aspektverhältnisses führt.
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Eine
maßhaltige
und damit hinsichtlich kritischer Dimensionen maßstabstreue bzw. CD-treue (CD
= Critical Dimension) Abbildung einer Ätzmaske stellt damit eine wesentliche
Voraussetzung bei einer profilgenauen Erzeugung eines Kondensatorlochs dar.
Weiterhin ist es erforderlich, dass die Hartmaske einer Maskierungsvorrichtung
selbst gut strukturierbar ist.
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Zur
Verbesserung von Hartmasken zum Einsatz bei einem trockenchemischen Ätzen ist
vorgeschlagen worden, neben Siliziumdioxid als Hartmaskenmaterial
ein Bor-dotiertes Siliziumdioxid einzusetzen. Hierbei kann auch
eine Kombination mit undotiertem Siliziumdioxid (SiO2)
eingesetzt werden. Dieses Material weist den Vorteil einer einfachen
Strukturierbarkeit auf. Weiterhin kann das Material auf einfache
Weise mittels nasschemischer Ätzprozesse nach
einer Strukturierung eines unter der Hartmaske befindlichen Substrateinheit
entfernt werden.
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In
nachteiliger Weise ist die Ätzselektivität herkömmlicher
Maskenmaterialien äußerst gering, d.h.
ein Aspektverhältnis
von nicht mehr als 5:1 kann erreicht werden. Dies ist insbesondere
für die Ätzung tiefer
Gräben
(Deep Trench), eine sogenannte DT-Ätzung, unzureichend.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hartmaske
zum Trockenätzen
von Strukturen bereitzustellen, die sowohl eine hohe Ätzselektivität aufweist
als auch gut strukturierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Maskierungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Ferner
wird die Aufgabe durch ein im Patentanspruch 13 angegebenes Verfahren
gelöst.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, die Hartmaske
einer Maskierungsvorrichtung zur Maskierung beim Trockenätzen als
ein Mehrfachschichtsystem auszubilden, welches einerseits Schichten
mit einer hohen Strukturierungs-Maßhaltigkeit
und andererseits Schichten mit einer hohen Ätzselektivität aufweist.
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Weiterhin
ist es ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass die aus einem
Mehrfachschichtsystem gebildete Hartmaske nach einer Strukturierung eines
zu strukturierenden Substrats auf einfache Weise entfernbar ist.
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Erfindungsgemäß wird mindestens
eine Strukturierungsschicht bereitgestellt, die eine im Vergleich
zu den übrigen
Schichten hohe Strukturierungs-Maßhaltigkeit aufweist. Weiterhin
wird mindestens eine Ätzselektionsschicht
bereitgestellt, die eine im Vergleich zu den übrigen Schichten hohe Ätzselektivität aufweist.
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Ein
Grundgedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, diese Schichten wechselweise aufeinander aufzubringen,
um ein Mehrfachschichtsystem einer Hartmaske zu bilden. Hierbei werden
in vorteilhafter Weise insbesondere die physikalischen Eigenschaften
mindestens zweier unterschiedlicher Materialien miteinander verknüpft, derart,
dass eine Funktionsfähigkeit
der Hartmaske der Maskierungsvorrichtung verbessert wird.
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Die
erfindungsgemäße Maskierungsvorrichtung
zur Maskierung beim Trockenätzen
eines zu strukturierenden Substrats weist im Wesentlichen auf:
- a) eine Hartmaske, die auf das zu strukturierende Substrat
aufgebracht ist; und
- b) eine Fotolackschicht, die auf die Hartmaske aufgebracht ist
und derart ausgelegt ist, dass sie fotolithografisch strukturierbar
ist;
- c) wobei eine Struktur der Fotolackschicht auf die Hartmaske
und von dieser auf das zu strukturierende Substrat mittels des Trockenätzens übertragbar
ist, wobei die Hartmaske als ein Mehrfachschichtsystem ausgebildet
ist, welche mindestens eine Strukturierungsschicht, die eine im
Vergleich zu den übrigen
Schichten hohe Strukturierungs-Maßhaltigkeit aufweist, und mindestens eine Ätzselektionsschicht,
die eine im Vergleich zu den übrigen
Schichten hohe Ätzselektivität aufweist,
einschließt.
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Ferner
weist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen einer Hartmaske für
Trockenätzprozesse
im Wesentlichen die folgenden Schritte auf:
- a)
Bereitstellen eines zu strukturierenden Substrats;
- b) Ausbilden eines Mehrfachschichtsystems, indem mindestens
eine Strukturierungsschicht, die eine im Vergleich zu den übrigen Schichten
hohe Strukturierungs-Maßhaltigkeit
aufweist, auf dem zu strukturierenden Substrat abgeschieden wird, und
indem mindesten eine Ätzselektionsschicht, die
eine im Vergleich zu den übrigen
Schichten hohe Ätzselektivität aufweist,
auf der mindestens einen Strukturierungsschicht abgeschieden wird.
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In
den Unteransprüchen
finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
jeweiligen Gegenstandes der Erfindung.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind die Strukturierungsschichten,
die eine im Vergleich zu den übrigen Schichten
hohe Strukturierungs-Maßhaltigkeit
aufweisen, und die Ätzselektionsschichten,
die eine im Vergleich zu den übrigen
Schichten hohe Ätzselektivität aufweisen,
abwechselnd aufeinander aufgebracht bzw. aufeinander geschichtet,
um das Mehrfachschichtsystem zu bilden. In vorteilhafter Weise wird
dadurch erreicht, dass bei einem Trockenätzprozess wechselweise eine
hohe Ätzselektivität, d.h.
ein hohes Aspektverhältnis,
und eine hohe Strukturierungs-Maßhaltigkeit
bereitgestellt wird.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weisen
die Strukturierungsschichten und die Ätzselektionsschichten unterschiedliche
Schichtdicken auf. Vorzugsweise sind die Schichten eines Mehrfachschichtsystems, das
in der Maskierungsvorrichtung eingeschlossen ist, als ein Stapel
ausgebildet, wobei es zweckmäßig ist,
dass die jeweiligen Strukturierungsschichten eine größere Schichtdicke
aufweisen als die jeweiligen Ätzselektionsschichten.
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Zweckmäßige Materialien
zur Ausbildung der Strukturierungsschichten umfassen Oxide, insbesondere
Siliziumdioxid (SiO2). Bevorzugte Materialien
zur Ausbildung der Ätzselektionsschichten
umfassen ebenfalls Oxide, insbesondere Aluminiumoxid (Al2O3) und/oder Yttriumoxid
(Y2O3). Ein zweckmäßiger Bereich
einer Schichtdicke der mindestens einen Ätzselektionsschicht liegt zwischen
5 Nanometern (nm) und 30 Nanometern (nm).
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Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist
zwischen dem zu strukturierenden Substrat und dem Mehrfachschichtsystem
der Hartmaske eine Stoppschicht angeordnet. Insbesondere ist die
Stoppschicht an einer Unterseite, d.h. einer Seite gegenüberliegend
zu einer Fotolackschicht des Mehrfachsystems aufgebracht. Weiterhin
ist es möglich,
eine derartige Stoppschicht integral zusammen mit dem Mehrfachschichtsystem
auszubilden. Die Stoppschicht dient zur Verhinderung einer Erosion
eines s.g. Padnitrids (einer Schicht, die zum Schutz des aktiven
Gebiets vor der Transistordefinition dient). Eine derartige Erosion
kann insbesondere bei dem eingesetzten Trockenätzprozess bzw. bei anisotropen
Ionenätzprozessen
auftreten. Vorzugsweise besteht die zwischen dem zu strukturierenden
Substrat und dem Mehrfachschichtsystem der Hartmaske angeordnete
Stoppschicht zur Verhinderung einer Erosion des Padnitrids aus Kohlenstoff- oder Wolfram-Material
bzw. Titan oder Titannitrid.
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In
vorteilhafter Weise kann die zwischen dem strukturierenden Substrat
und dem Mehrfachschichtsystem der Hartmaske angeordnete Stoppschicht
als eine Abhebungsschicht ausgebildet sein. Eine derartige Abhebungsschicht
dient einer Entfernung von Restbestandteilen der Hartmaske der Maskierungsvorrichtung,
nachdem der Strukturierungsprozess für das zu strukturierende Substrat
beendet ist. Ein bevorzugter Bereich der Schichtdicke für die zwischen dem
strukturierenden Substrat und dem Mehrfachschichtsystem der Hartmaske
angeordnete Stoppschicht liegt in einem Bereich zwischen 70 nm und 100
nm.
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Für viele
bevorzugte Anwendungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Substrat
eingesetzt, das aus einem kristallinen Silizium-Material gebildet
ist. Auf dem Substrat ist die Padnitridschicht aufgebracht, die
vorzugsweise zusammen mit dem zu strukturierenden Substrat durch
den Trockenätzprozess
strukturiert wird. Die Padnitridschicht ist vorzugsweise zwischen
dem zu strukturierenden Substrat und der Stoppschicht des Mehrfachschichtsystems
der Hartmaske angeordnet.
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Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird
auf dem Mehrfachschichtsystem der Hartmaske eine Hilfsschicht aus
Polysilizium oder Kohlenstoff abgeschieden, um eine Strukturierung
der Hartmaske mittels Fotolithografie zu unterstützen. Zweckmäßigerweise
absorbiert eine derartige Hilfsschicht Licht, mit welchem eine Fotolackschicht
zur Strukturierung der Hartmaske belichtet wird.
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Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird
auf der Hilfsschicht aus Polysilizium oder Kohlenstoff eine Antireflexionsschicht
abgeschieden, um Rückreflexionen
von der Hartmaske bzw. von dem gesamten Schichtsystem in die bei
der Fotolithografie eingesetzte Fotolackschicht zu unterdrücken. Auf
diese Weise ergibt sich der Vorteil, dass eine größere Genauigkeit
bei dem Strukturierungsprozess erreicht wird.
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Die
Erzeugung des Mehrschichtsystems der Hartmaske sowie die Abscheidung
der Hilfsschicht, der Antireflexionsschicht und der Stoppschicht
werden vorzugsweise in einem Dualfrequenz-Parallelplattenreaktor ausgeführt. Ein
bevorzugtes Verfahren zum Trockenätzen des zu strukturierenden
Substrats wird durch reaktives Ionenätzen (RIE = Reactive Ion Etching)
bereitgestellt.
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Nach
einer Durchführung
des Strukturierungsprozesses kann die Stoppschicht verascht werden,
derart, dass die gesamte Resthartmaske, bzw. die übriggebliebenen
Bestandteile der Hartmaske, unterätzt und damit auf einfache
Weise entfernt werden.
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Je
nach Material der Stoppschicht kann auch ein naßchemisches Verfahren eingesetzt
werden. Auch andere isotrope Trockenätzverfahren sind einsetzbar,
wie Durchschnittsfachleuten bekannt ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
auf einem zu strukturierenden Substrat angeordnete Hartmaske, welche
eine belichtete und entwickelte Fotolackschicht darauf aufgetragen
aufweist, gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 die
auf dem zu strukturierenden Substrat aufgebrachte Hartmaske nach
einem Prozess eines Strukturierens der Hartmaske, gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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3 das
in einem ersten Schritt strukturierte Substrat mit der teilweise
durch den Trockenätzprozess
abgetragenen Hartmaske, gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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4 das
vollständig
strukturierte Substrat, wobei die Hartmaske bis auf die auf der
Padnitridschicht aufgebrachte Stoppschicht und ein Resthartmaske
abgetragen ist, gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
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5 das
mit der strukturierten Padnitridschichtt versehene, vollständig strukturierte
Substrat als ein bevorzugtes Endprodukt des Trockenätzprozesses
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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In
den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Komponenten oder Schritte.
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1 zeigt
ein zu beschichtendes Substrat 301, auf welches eine Padnitridschicht 302 aufgebracht
ist. Die Padnitridschicht 302 ist auf dem Substrat bereitgestellt,
um elektrische Anschlussmöglichkeiten
für auf
dem Substrat 301 auszubildende Schaltungseinheiten bereitzustellen.
Die in 1 veranschaulichte, erfindungsgemäße Maskierungsvorrichtung
besteht in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus einem Mehrfachschichtsystem 101,
einer Stoppschicht 203, einer Hilfsschicht 303 und
einer Antireflexionsschicht 304.
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Auf
die Antireflexionsschicht 304 ist eine Fotolackschicht 305,
die beispielsweise durch ein Schleuderverfahren aufgebracht ist
und eine Dicke von 350 bis 400 Nanometer (nm) aufweist, aufgetragen.
Die Stoppschicht 203 ist zwischen der Padnitridschicht 302 des
Substrats 301 und dem Mehrfachschichtsystem 101 angeordnet
und verhindert eine Erosion der Padnitridschicht 302 bei
einem Trockenätzprozess,
der beispielsweise durch reaktives Ionenätzen (RIE = Reactive Ion Etching)
ausgeführt wird.
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Im
Folgenden wird zunächst
das Mehrfachschichtsystem 101 der erfindungsgemäßen Maskierungsvorrichtung
beschrieben werden. Wie in 1 veranschaulicht,
besteht das Mehrfachschichtsystem 101 aus zwei unterschiedlichen
Schichtsorten, d.h. mindestens einer Strukturierungsschicht 201a–201n und
mindestens einer Ätzselektionsschicht 202a–202m.
Es sei darauf hingewiesen, dass, obwohl in 1 zwei unterschiedliche
Schichtarten dargestellt sind, ein Mehrfachschichtsystem aus mehr
als zwei unterschiedlichen Schichtarten gebildet werden kann.
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Zur
Veranschaulichung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
dient das aus zwei Schichtarten bestehende Mehrfachschichtsystem 101 der 1.
Wie gezeigt, ist auf der Stoppschicht 203 eine erste Strukturierungsschicht 201a aufgebracht,
auf dieser ist eine erste Ätzselektionsschicht 202a aufgebracht,
danach folgt wiederum eine zweite Strukturierungsschicht 201b usw.
Die Strukturierungsschichten 201a–201n und die Ätzselektionsschichten 202a–202m sind
abwechselnd aufeinander aufgebracht, um das Mehrfachschichtsystem 101 zu
bilden. Eine Anzahl n der Strukturierungsschichten 201a–201n und
eine Anzahl m der Ätzselektionsschichten 202a–202m sind
abhängig
von dem durchzuführenden
Strukturierungsprozess des Substrats 301.
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Die
Eigenschaften der Strukturierungsschichten 201a–201n und
der Ätzselektionsschichten 202a–202m werden
im Folgenden erläutert.
Die mindestens eine Strukturierungsschicht 201a–201n des
Mehrfachschichtsystems 101 ist derart ausgelegt, dass eine
einfache Strukturierbarkeit der Hartmaske bzw. der gesamten Maskierungsvorrichtung bereitgestellt
wird. Eine "leichte" Strukturierbarkeit bedeutet,
dass mit Hilfe eines Trockenätzprozesses der
Maskierungsvorrichtung Strukturen auf eine einfache Weise aufgeprägt werden
können.
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Hierbei
wird die Strukturierungsschicht 201a–201n mit einer relativ
hohen Ätzrate
geätzt. Beispielsweise
beträgt
das Verhältnis
der Ätzrate
der Strukturierungsschicht 201a–201n zu einer Ätzrate des
zu strukturierenden Substrats 301 1:5. Die gute Strukturierbarkeit
der Strukturierungsschicht 201a–201n führt zu einer
guten Ätzbarkeit,
so dass mit mindestens einer weiteren Schicht in dem Mehrfachschichtsystem 101 dafür gesorgt
werden muss, dass die Gesamtdicke der Hartmaske auch bei einer Ätzung von
tiefen Strukturen in das zu strukturierende Substrat 301 begrenzt
bleibt.
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Diese
zusätzliche
Schicht wird erfindungsgemäß durch
die mindestens eine Ätzselektionsschicht 202a–202m bereitgestellt,
welche eine im Vergleich zu den Strukturierungsschichten 201a–201n wesentlich
höhere Ätzselektivität bereitstellt.
Eine Strukturierungs-Maßhaltigkeit
der Ätzselektionsschicht 202a–202m ist
derjenigen der Strukturierungsschicht 201a–201n unterlegen.
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Durch
die Kombination zweier unterschiedlicher Schichtsorten in dem Mehrfachschichtsystem 101 ist
es möglich,
eine hohe Strukturierungs-Maßhaltigkeit
mit einer hohen Ätzselektivität zu kombinieren.
Aufgrund der hohen Ätzselektivität der Ätzselektionsschicht 202a–202m kann
erreicht werden, dass eine Ätzrate
der Ätzselektionsschicht 202a–202m um einen
Faktor bis zu 30 geringer ist als eine Ätzrate des zu strukturieren den
Substrats 301. Auf diese Weise kann ein Verhältnis der Ätzrate der Ätzselektionsschicht 202a–202m zu
der Ätzrate
des Substrats 301 von 1:30 erreicht werden. Die Strukturierungsschichten 201a–201n,
die eine im Vergleich zu den übrigen
Schichten des Mehrfachschichtsystems 101 hohe Strukturierungs-Maßhaltigkeit
aufweisen, sind vorzugsweise aus einem Oxid, beispielsweise Siliziumdioxid
SiO2 gebildet. Wegen der hohen Ätzrate der Strukturierungsschichten 201a–201n sind
die Strukturierungsschichten 201a–201n in dem in 1 gezeigten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung mit einer relativ großen Schichtdicke verglichen
zu der Schichtdicke der Ätzselektionsschichten 202a–202m dargestellt.
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Zweckmäßigerweise
beträgt
die Schichtdicke der Ätzselektionsschichten 202a–202m zwischen
5 nm und 30 nm, vorzugsweise ungefähr 10 nm. Die mindestens eine Ätzselektionsschicht 202a–202m,
die eine im Vergleich zu den übrigen Schichten
des Mehrfachschichtsystems 101 hohe Ätzselektivität aufweist,
ist aus Aluminiumoxid Al2O3 und/oder
Yttriumoxid Y2O3 gebildet.
Weiterhin ist es möglich,
auch Titannitrid oder Titanoxid als ein Mateial für die Ätzselektionsschicht 202a–202m zu
verwenden.
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Das
in 1 dargestellte, zu strukturierende Substrat 301 besteht
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einem kristallinen Siliziummaterial. Die auf dem Schichtsystem 101 aufgebrachte
Hilfsschicht 303 ist beispielsweise aus Kohlenstoff- oder Polysilizium-Material
ausgebildet und unterstützt eine
Strukturierung der Hartmaske.
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Ein
Kohlenstoff-Material für
die Hilfsschicht 303 wird dann bevorzugt, wenn eine Absorption
von Licht, das zur Belichtung der Fotolackschicht 305 eingestrahlt
wird, bereitgestellt werden muss. Auf der Hilfsschicht 303 ist
eine Antireflexionsschicht 304 aufgetragen, die beispielsweise
aus Siliziumoxynitrid SiON besteht. Diese Antireflexionsschicht
dient zur Vermeidung von Interferenzen durch Einstrahlung von Licht
zur Belichtung der aufgetragenen Fotolackschicht und insbesondere
zur Verhinderung von Rückreflexionen
von Belichtungs-Strahlung
in die Fotolackschicht 305. 1 zeigt
eine bereits belichtete und entwickelte Fotolackschicht 305 derart,
dass die in 1 gezeigte Stapelanordnung für einen
Trockenätzprozess
vorbereitet ist.
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Entsprechend
der Strukturierung der Fotolackschicht 305 erfolgt nun
eine Strukturierung des als Schichtstapel ausgebildeten Mehrfachschichtsystems 101. 2 zeigt
den Zustand eines Prozessschritts, in welchem die Hartmaske, d.h.
das Mehrfachschichtsystem 101 und die Stoppschicht 203 sowie
die Padnitridschicht 302 bereits strukturiert sind.
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Weiterhin
sind die auf dem Mehrfachschichtsystem 101 aufgetragenen
Hilfsschichten, d.h. die Hilfsschicht 303 und die Antireflexionsschicht 304 sowie
die in 1 dargestellten, verbleibenden Anteile der Fotolackschicht 305 weggeätzt. In
dem in 2 gezeigten Ätzzustand
beträgt
die Gesamtdicke des Stapels auf dem zu strukturierenden Substrat 301, d.h.
des Stapels, der aus dem Mehrfachschichtsystem 101, der
Stoppschicht 203 und der Padnitridschicht 302 besteht,
ca. 1,8 Mikrometer (μm).
In dem nächsten
Prozessschritt beginnt eine Strukturierung des zu strukturierenden
Substrats.
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In 3 ist
gezeigt, dass durch das anisotrope Ätzen eine Struktur der Fotolackschicht 305 auf das
zu strukturierende Substrat 301 übertragen worden ist. In dem
in 3 gezeigten Ätzzustand
sind die obersten Strukturierungsschichten 201f–201n und
die obersten Ätzselektionsschichten 202f–202m bereits
abgetragen. Hierbei ergeben sich, wie obenstehend beschrieben, bei
einer Ätzung
der Strukturierungsschichten größere Verhältnisse
von Hartmasken-Ätzraten
zu Substrat-Ätzraten
als bei der Ätzung
von Ätzselektionsschichten.
Beispielsweise ergibt sich bei einer Ätzung einer Strukturierungsschicht
um 100 nm eine Ätzung
des Substrats 301 um 500 nm, d.h. ein Ätzratenverhältnis von 1:5 wird aufrecht
erhalten.
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Betreffend
die Ätzselektionsschicht
ergibt sich ein Ätzratenverhältnis von
etwa 1:30, d.h. eine Ätzung
einer 10 nm dicken Ätzselektionsschicht
führt zu
einer 300 nm tiefen Ätzung
in das Siliziumsubstrat 301.
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4 zeigt
den Zustand, in welchem das Mehrfachschichtsystem der Hartmaske
fast vollständig
entfernt ist. In dem in 4 gezeigten Prozessschritt können noch
Teile der Hartmaske als Resthartmaske 204 auf der Stoppschicht 203 vorhanden sein.
Weiterhin ist gezeigt, dass die Stoppschicht 203 infolge
des Ätzprozesses
geringfügig
angegriffen ist und Abrundungen aufweist.
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In
dem in 4 gezeigten Zustand beträgt die endgültige Strukturtiefe der in
das Substrat 301 übertragenen
Strukturen ca. 7 μm,
wobei die Strukturbreite im Bereich von 80 bis 100 nm liegt. Ein
typisches Aspektverhältnis,
das mit diesem anisotropen Trockenätzverfahren erreicht werden
kann, liegt bei ungefähr
65. 4 veranschaulicht die vorteilhafte Wirkung der
Stoppschicht 203, die dafür sorgt, dass die Padnitridschicht 302 durch
das Trockenätzverfahren
nicht angegriffen ist. In vorteilhafter Weise wird durch die Stoppschicht 203 eine
Erosion der Padnitridschicht 302 verhindert.
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Weiterhin
dient die Stoppschicht 203 erfindungsgemäß als eine "Lift Off"-Maske bzw. eine
Abhebungsschicht zur Entfernung der Resthartmaske 204.
Eine derartige Entfernung der Resthartmaske 204 erfolgt
in einem (hier nicht gezeigten) nasschemischen Reinigungsschritt,
in welchem zudem die nicht mehr mit der Padnitridschicht 302 verbundene Hartmaske
und die Resthartmaske 304 weggeschwemmt und anschließend aufgelöst werden.
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5 zeigt
den Endzustand des Trockenätzprozesses
und veranschaulicht, dass eine Ätzung
tiefer Gräben
(DT-Ätzung,
Deep Trench-Ätzung)
mit einer gegenüber
herkömmlichen
Verfahren deutlich verbesserten Selektivität, einer guten Maßhaltigkeit und
einer guten Entfernbarkeit einer Maskierungsvorrichtung bereitgestellt
wird.
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Besteht
die Stoppschicht 203 zur Verhinderung einer Erosion der
Padnitridschicht 302 aus einem Kohlenstoff-Material, so
ist es möglich,
durch ein Veraschen der Stoppschicht die gesamte Resthartmaske 204 zu
unterätzen.
Die Strukturierung sowohl der Strukturierungsschichten 201a–201n als
auch der Ätzselektionsschichten 202a–202m des
Mehrfachschichtsystems 101 der erfindungsgemäßen Maskierungsvorrichtung
kann in einem Dualfrequenz-Parallelplattenreaktor erfolgen.
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Hierbei
ist eine Prozessauslegung es vorteilhaft, bei welcher der Ätzreaktor
und der Ätzprozess bezüglich einer
Strukturierung der Strukturierungsschichten 201a–201n optimiert
sind, d.h. Oxid-optimiert sind. Als Ätzgase für das Oxid der Strukturierungsschicht 201a–201n werden
insbesondere Gase wie ArC4F6 eingesetzt,
wobei in dem Ätzreaktor
geeignete Plasmaparameter eingestellt werden. Eine Strukturierung
bzw. Ätzung
der Ätzselektionsschichten 202a–202m des
Mehrfachschichtsystems 101 erfolgt in vorteilhafter Weise
durch die physikalische Komponente der oben beschriebenen Oxidätzung, d.h.
es wird ein im Wesentlichen physikalisches anisotropes Ätzen bereitgestellt.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, dass, wenn die Stoppschicht 203 aus
einem Kohlenstoff-Material besteht, diese in dem gleichen Reaktor
und während des
gleichen Ätzprozesses
mittels Sauerstoff strukturierbar ist. Aufgrund der geringen Schichtdicke
der Ätzselektionsschichten 202a–202m,
die im Bereich von 10 nm liegt, wie oben beschrieben, ist es möglich, die Ätzselektionsschichten 202a–202m auf
eine einfache Weise physika lisch zu durchdringen, d.h. die Ätzselektionsschichten 202a–202m werden "durchschossen".
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In
dem Fall, dass die Stoppschicht 203 aus Kohlenstoff besteht,
kann eine nasschemische Ätzung
der Stoppschicht 203 ersetzt werden durch ein Strippen
des Kohlenstoff-Materials.
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Die
Erfindung wird vorzugsweise zur Herstellung von Speichermodulen,
insbesondere dynamischen Schreiblesespeichern (DRAM = Dynamic Random
Access Memory) verwendet, ist jedoch nicht auf die genannten Anwendungsmöglichkeiten
beschränkt.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Maskierungsvorrichtung
besteht darin, dass tiefe Strukturen in ein Substrat geätzt werden
können,
ohne eine Facettierung einer auf dem Substrat aufgebrachten Padnitridschicht
herbeizuführen.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
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Auch
ist die Erfindung nicht auf die genannten Anwendungsmöglichkeiten
beschränkt.
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In
den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Komponenten oder Schritte.
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- 101
- Mehrfachschichtsystem
- 201a–201n
- Strukturierungsschicht
- 202a–202m
- Ätzselektionsschicht
- 203
- Stoppschicht
- 204
- Resthartmaske
- 301
- Substrat
- 302
- Padnitridschicht
- 303
- Hilfsschicht
- 304
- Antireflexionsschicht
- 305
- Fotolackschicht