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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Frankierung von Postsendungen,
insbesondere Briefsendungen und Paketen, wobei der Frankiervermerk
auf einem Zentralsystem erstellt und an ein Kundensystem zum Ausdruck übermittelt
wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine für
die Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
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Es
ist bekannt, dass Frankiersysteme zur Reduzierung von Kosten in
Zentralsysteme und Kundensysteme aufgeteilt werden können. Traditionelle Frankiersysteme
wie z.B. Absenderfreistempelmaschinen, die nicht derart aufgeteilt
sind, beinhalten sowohl Mechanismen zur sicheren Erstellung von Frankiervermerken,
als auch ein Druckwerk zum Ausdruck dieser Vermerke. Mit der Aufteilung
in ein Zentral- und ein Kundensystem ist es möglich, die technisch aufwändigeren
Systeme und Verfahren zur Erzeugung sicherer Frankiervermerke für zahlreiche Kunden
zentral zu betreiben und nur den Ausdruck der Frankiervermerke beim
Kunden vorzunehmen. Zwischen dem Zentral- und dem Kundensystem kommt
ein Datennetzwerk zum Einsatz.
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Die
Erstellung von Frankiervermerken ist ein sicherheitskritischer Prozess.
Da Frankiervermerke einen monetären
Wert haben, muss im Interesse des Postdienstleisters bei der Erstellung
darauf geachtet werden, dass nur in solchen Fällen gültige Frankiervermerke erzeugt
werden, in denen ihre korrekte Bezahlung sichergestellt ist.
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Beispielsweise
wird durch den Einsatz kryptografischer Verfahren (z.B. Verschlüsselung
oder digitale Signatur) sichergestellt, dass Frankiervermerke nicht
fälschbar
sind. Werden nämlich
bei der Erstellung von Frankiervermerken und bei deren späterer Prüfung im
Rahmen der postalischen Brief- oder Paketproduktion
kryptografische Schlüssel
eingesetzt, die zwischen diesen Parteien abgesprochen wurden oder
aus denen die Identität
dieser Parteien zweifelsfrei hervorgeht, so haben nicht autorisierte Dritte
aufgrund der fehlenden kryptografischen Schlüssel keine Möglichkeit,
Frankiervermerke so zu fälschen,
dass sie in der Brief- oder Paketproduktion als gültige Frankiervermerke
angesehen würden.
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Beim
Einsatz von Zentralsystemen lässt
sich die kryptografische Absicherung von Frankiervermerken besonders
effektiv und auf hohem Niveau betreiben. Da kryptografische Frankierprozesse
zur Vermeidung von Manipulationen üblicherweise in besonderer
Hard- und Software durchgeführt
werden (sog.
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"Kryptografische Module"), ist deren Betrieb an
einem Zentralstandort mit deutlich niedrigerem Aufwand möglich als
der Betrieb von kryptografischen Modulen beim einzelnen Frankierkunden.
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Durch
Maßnahmen
zur Unterdrückung
der Erstellung von Duplikaten oder sog. "Dubletten" gültiger
Frankiervermerke wird verhindert, dass gültige Frankiervermerke mehrfach
zur Versendung von Briefen und Paketen eingesetzt werden.
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Maßnahmen
zur Unterdrückung
von Dubletten sind ebenso vielfältig
wie Frankierverfahren. Während
bei analogen, drucktechnisch erzeugten Frankiervermerken spezielle
Farben und Papiere eingesetzt werden, die eine Erzeugung von identischen
Dubletten weitgehend verhindern, werden bei digitalen Frankierverfahren
nicht manipulierbare Computerprozesse genutzt, die den Mehrfachdruck verhindern
(z. B. bei neuen Freistempelmaschinen).
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Bei
der Verwendung zentraler Frankiersysteme wird die Kontrolle zur
Vermeidung von Mehrfachausdrucken üblicherweise im Druckwerk des
Kundensystems vorgenommen. Nachdem das Zentralsystem einen kryptografisch
abgesicherten Frankiervermerk erstellt und an das Kundensystem übermittelt
hat, stellen nicht manipulierbare Computerprozesse im Kundensystem
sicher, dass ein Frankiervermerk nur einmal und nicht mehrfach ausgedruckt werden
kann.
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Ein
Beispiel für
ein Zentralsystem zur Erstellung von Frankiervermerken ist das PC-Frankiersystem
der Deutschen Post namens STAMPIT. STAMPIT besteht aus einer auf
dem PC eines jeden STAMPIT-Kunden installierten Software namens "STAMPIT Client" und einem in einem
Rechenzentrum der Deutschen Post betriebenen Zentralsystem namens "STAMPIT Server". Möchte ein
Kunde nun eine Frankierung erstellen, so wird eine Anfrage über eine Netzwerkverbindung
vom STAMPIT Client an den STAMPIT Server gesendet. Dieser erstellt
den Frankiervermerk in einem kryptografisch hochgesicherten Bereich
als elektronische Bytefolge. Nach der Rückübertragung dieser Bytefolge
vom STAMPIT Server zum STAMPIT Client erfolgt dort die Umwandlung der
kryptografisch abgesicherten Bytefolge in einen maschinenlesbaren
Barcode sowie der Ausdruck dieses Barcodes zusammen mit anderen
Angaben zu einem gültigen
Frankiervermerk. Durch nicht manipulierbare Prozesse innerhalb der
speziellen Software des STAMPIT Client wird dabei sichergestellt, dass
der Ausdruck eines gültigen
Frankiervermerks nur einmal erfolgen kann. Ein mehrfacher Ausdruck ein-
und desselben Frankiervermerks wird vom STAMPIT Client verhindert.
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Verfahren
und Vorrichtungen, um derartige Verfahren so durchzuführen, dass
möglichst
fälschungssichere
Frankiervermerke erzeugt werden, hat die Anmelderin in mehreren
Patentanmeldungen und Patenten offenbart.
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So
betrifft beispielsweise die Deutsche Patentschrift
DE 100 20 563 C2 der Anmelderin
ein Verfahren zur Erstellung fälschungssicherer
Dokumente oder Datensätze
unter Einsatz eines Sicherungsmoduls, wobei die Datensicherheit
dadurch erhöht
wird, dass in das Dokument das Ergebnis einer irreversiblen Verknüpfung von
eingebrachten Daten des Dokumentenherstellers – eingebrachten Daten – mit verschlüsselten
Informationen einer Bescheinigungsstelle eingebracht wird.
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Die
Deutsche Patentschrift
DE
100 20 561 C2 der Anmelderin offenbart ein Sicherungsmodul zur
Erzeugung fälschungssicherer
Dokumente, das so ausgestaltet ist, dass es zwei Kombinationsmaschinen
enthält,
wobei eine der Kombinationsmaschinen den Ausgangswert eines Identifikationsregisters
und den Ausgangswert eines Geheimnisgenerators kombiniert und wobei
eine zweite Kombinationsmaschine eine Kombination eines Geheimnisses
mit eingegebenen Eingangsdaten vornimmt.
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Die
Deutsche Patenschrift
DE
101 31 254 A1 der Anmelderin beschreibt ein Verfahren zur Überprüfung der
Echtheit eines auf einer Postsendung aufgebrachten Freimachungsvermerkes,
wobei in dem Freimachungsvermerk enthaltene kryptographische Informationen
entschlüsselt
und zur Überprüfung der
Echtheit des Freimachungsvermerkes eingesetzt werden. Das Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass die Leseeinheit den Freimachungsvermerk
graphisch erfasst und an eine Überprüfungseinheit übermittelt
und dass die Überprüfungseinheit
einen Ablauf von Teilprüfungen
steuert.
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Die
Deutsche Patentschrift
DE
198 12 903 A1 der beschreibt eine Frankiereinrichtung und
ein Verfahren zur Erzeugung gültiger
Daten für
Frankierabdrucke. Die Frankiereinrichtung besteht aus einem Computer,
wobei der Computer mit einer Datenzentrale verbunden ist, welche
eine zentrale Datenbank aufweist. Der Computer ist so programmiert,
dass Anforderungsdaten gebildet, zur Datenzentrale übermittelt
und angeforderte Daten empfangen und gespeichert werden. Das Verfahren
zur Erzeugung gültiger
Frankierabdrücke
umfasst die Bildung und Übermittlung
von Anforderungsdaten für
eine Signatur, die Verifikation von übermittelten Daten in einer Datenzentrale,
die Erzeugung einer Signatur auf der Basis der übermittelten Daten unter Verwendung
eines Kryptoalgorithmus, die Rückübermittlung
der verifizierten Daten und der Signatur und die Speicherung authentischer
empfangener Daten in einer lokalen Datenbank.
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Die
Deutsche Patentschrift
DE
101 31 304 A1 beschreibt ein Verfahren zum standortgebundenen
Entrichten von Porto für
Postdienstleistungen, mit dem jederzeit an jedem Ort sogar mobil-Porto
für Postdienstleistungen,
wie z.B. Briefsendungen, entrichtet werden. Dabei wird auch die
Gültigkeit
eines Portocodes durch einen Vergleich mit den in einer Speichereinrichtung
hinterlegten Portocodes und gegebenenfalls Teilen von weiteren zugeordneten
Informationen überprüft.
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Es
ist ferner bekannt, dass das Internet seinen Nutzern einen einfachen
Zugriff auf Informationsinhalte und Dienste bietet. Hierzu wird
seitens des PC des Nutzers ein Standard-Programm namens "Browser" verwendet. Mit diesem
Programm ist der Internet-Nutzer in der Lage, über das Internet erreichbare
zentrale Dienste, sog. "Web-Server", aufzurufen und
deren Informationsinhalte oder Dienste in Anspruch zu nehmen. Vorteilhaft
an diesem Verfahren ist insbesondere, dass aufgrund von Standardisierungen
im Bereich der Schnittstellen (z. B. HTML Hyper-TextMarkupLanguage) und der Protokolle
(z. B. http Hyper-TextTransferProtocol)
Daten zwischen beliebigen Web-Servern und Browsern i.d.R. spontan und
ohne jegliche vorherige Ankündigungen
oder Vereinbarungen ausgetauscht werden können.
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Darstellung
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren
so weiter zu entwickeln, dass die Frankierungen auf eine möglichst
einfache und schnelle Weise erzeugt werden können. Hierzu wird seitens des
Nutzers ein Standard-Programm verwendet. Vorzugsweise soll ein möglichst umfassender
Schutz vor missbräuchlich
erfolgten Freimachungen erzielt werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
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Ein
Vorteil hierbei ist, dass zumindestens ein Teil der für einen
Frankiervorgang erforderlichen Verfahrensschritte zentral gesteuert
werden kann. Die in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eingesetzte zentrale Steuerung eines Teils des Frankiervorgangs
ermöglicht
eine flexible Änderung
von Parametern der Frankierung, beispielsweise eine kurzfristige
Implementierung neuer Sicherheitsmerkmale oder eine Realisierung
geänderter Frankierparameter,
beispielsweise zur Auswahl von Personen, die zu einer Nutzung des
Frankierverfahrens berechtigt sind oder zur Abrechnung von Frankiervorgängen.
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Es
ist besonders vorteilhaft, die Erfindung so fortzuentwickeln, dass
das Kundensystem auf Funktionen und/oder Daten des zentralen Systems
zugreift.
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Um
dies in einer besonders einfachen und zweckmäßigen Weise durchzuführen, ist
es vorteilhaft, dass für
einen Betrieb des Kundensystems ein Programm eingesetzt wird, das
wenigstens ein auf dem Zentralsystem laufendes Programm aufrufen kann.
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Zweckmäßigerweise
wird das Verfahren so durchgeführt,
dass in dem Kundensystem ein Standard-Web-Browser eingesetzt wird.
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Es
ist vorteilhaft, dass die Frankieranfrage vom Kundensystem an das
Zentralsystem über
ein standardisiertes Übertragungsprotokoll übermittelt wird.
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Es
ist zweckmäßig, dass
das Zentralsystem auf die Frankieranfrage hin einen gültigen Frankiervermerk
erzeugt und dass das zentrale Frankiersystem den gültigen Frankiervermerk
zu einem ungültigen
Vorabdruck verwandelt.
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Außerdem ist
es vorteilhaft, dass das Zentralsystem den gültigen Frankiervermerk durch
einen ungültigen
Vorabdruck ersetzt.
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Es
ist vorteilhaft, dass das Zentralsystem den gültigen Frankiervermerk in einem
temporären Register
zwischenspeichert und den Zugriff hierauf kontrolliert.
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Zweckmäßigerweise
wird das Verfahren so durchgeführt,
dass dem Kundensystem der Zugriff auf den ungültigen Vorabdruck ermöglicht wird.
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Es
ist vorteilhaft, dass dem Kundensystem Informationen bereitgestellt
werden, die den Zugriff auf das temporäre Register mit dem gültigen Frankiervermerk
ermöglichen.
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Dabei
ist vorteilhaft, dass das Kundensystem den ungültigen Vorabdruck als Ergebnis
des angeforderten Frankiervermerks darstellt.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, dass bei Durchführung eines Druckprozesses
im Kundensystem eine Rückkopplung
zum Zentralsystem in der Weise erfolgt, dass auf das temporäre Register
mit dem gültigen
Frankiervermerk zugegriffen wird.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, dass der übertragene
gültige
Frankiervermerk nicht im Kundensystem dargestellt, sondern unmittelbar
ausgedruckt wird.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Datensicherheit ist es zweckmäßig, dass der gültige Frankiervermerk so
erzeugt wird, dass er das Ergebnis einer irreversiblen Verknüpfung von
Daten enthält.
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Auch
die sich so ergebende hohe Datensicherheit kann noch weiter dadurch
verbessert werden, dass der Frankiervermerk die irreversible Verknüpfung zwischen
von dem Kundensystem bereitgestellten Daten mit Daten des Zentralsystems
(ZS) enthält.
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Eine
Erhöhung
der Datensicherheit lässt
sich ferner dadurch erreichen, dass der gültige Frankiervermerk Informationen über das
Frankierdatum enthält.
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Zur
Erhöhung
der Manipulationssicherheit ist es ferner zweckmäßig, dass der gültige Frankiervermerk
Informationen über
einen vorgesehenen Empfänger
der Postsendung enthält.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Überprüfung der Echtheit von Frankiervermerken nach
Anspruch 19.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Vorrichtung zur Frankierung von Postsendungen mit einem Zentralsystem
und einem Kundensystem sowie einem vorgeschalteten System.
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Erfindungsgemäß wird diese
Vorrichtung so ausgestattet, dass das vorgeschaltete System ein temporäres Register
enthält,
in dem gültige
Frankiervermerke gespeichert werden können.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
dieser Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das vorgeschaltete
System eine Schnittstelle enthält,
die so ausgestattet ist, dass in dem temporären Register gespeicherte Informationen
unmittelbar an einen mit dem Kundensystem verbundenen Drucker übermittelt
werden können.
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Weitere
Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildung.
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Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Zeichnung zeigt:
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1:
eine Prinzipdarstellung eines Ablaufplans für eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung.
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Die
nachfolgend dargestellte Ausführungsform
ist lediglich beispielhaft zu verstehen.
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In
der dargestellten Ausführungsform
der Erfindung ist das Zentralsystems in Verbindung mit einem vorgeschalteten
Web-Server.
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Hierbei
ist es besonders zweckmäßig, dass der
vorgeschaltete Web-Server die nachfolgend dargestellten Funktionen
erfüllt.
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Durch
die Erweiterungen werden die Erfindung betreffende Funktionalitäten umgesetzt,
die (serverseitig) außerhalb
des Bereichs der Web-Standard-Technologie stehen. Seitens des Web-Browsers werden hingegen
keine Änderungen
vorgenommen.
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In 1 ist
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
eines aus Sicht des Kunden-Browsers zweistufigen Prozesses der Anforderung
und Übermittlung
von Frankiervermerken dargestellt.
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Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Frankiersystems
können
verschiedene zweckmäßige Ausführungsformen
von Frankierverfahren durchgeführt werden.
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Die
nachfolgende Darstellung nimmt beispielhaft Bezug auf besonders
vorteilhafte Durchführungsarten
erfindungsgemäßer Verfahren.
Diese Darstellung erfolgt anhand der Bezugszeichen von 1.
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Ein
Kunde fordert mit einem Zugriffsprogramm einen Frankiervermerk an.
Hierbei wird zweckmäßigerweise
eine Frankieranfrage von dem Kundensystem an das Zentralsystem übermittelt (A1).
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Dies
geschieht in einer besonders einfachen und zuverlässigen Weise
dadurch, dass die Übertragung
der Frankieranfrage von dem Kundensystem an das Zentralsystem mit
einem standardisierten Übertragungsprotokoll
erfolgt. Bei dem eingesetzten Übertragungsprotokoll
handelt es sich beispielsweise um HTML oder XTML. Dies hat den weiteren
Vorteil, dass von dem Kundensystem ein Standard-Web-Browser eingesetzt
werden kann.
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Das
Zentralsystem erzeugt einen gültigen Frankiervermerk.
Dieser Frankiervermerk wird zweckmäßigerweise so verarbeitet,
dass er während seiner
Erzeugung und unmittelbar danach für das Kundensystem nicht zugänglich ist.
Dies hat den Vorteil, dass mit Hilfe des Kundensystems zunächst keine
gültigen
Frankiervermerke erzeugt werden können.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erzeugung des Frankiervermerks unmittelbar nach Eingang
einer Frankieranfrage in dem Zentralsystem.
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Es
ist jedoch gleichfalls möglich,
in anderen, gleichfalls vorteilhaften Ausführungsformen die Erzeugung
des gültigen
Frankiervermerks von der Frankieranfrage weiter zu entkoppeln.
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Nachfolgend
werden die Anforderung eines Frankiervermerks sowie hieran anschließende Verfahrensschritte
beispielhaft dargestellt.
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Die
Frankieranfrage wird geprüft
und nach Authentifizierung zu dem Zentralsystem zur Erstellung eines
gültigen
Freimachungsvermerks weitergeleitet (A2).
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Nachfolgend
wird ein besonders bevorzugt ausgestaltetes Zentralsystem dargestellt.
Dieses Zentralsystem ist so ausgestaltet, dass es für Frankiersysteme
besonders geeignete Verfahrensschritte durchführen kann. Da es sich insbesondere
für die Erzeugung
von Frankierungen entsprechend den STAMPIT-Verfahren der Deutschen
Post eignet, wird der Server nachfolgend auch als STAMPIT-Server bezeichnet.
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Parallel
zur Bearbeitung des Frankiervermerks in dem Zentralsystem (STAMPIT-Server)
wird dem Kunden vorzugsweise als Antwort auf seine gültige Portodruck-Anfrage
eine Standard-HTML-Seite bereitgestellt
(A3). Vorzugsweise stützt
sich die geeignete Eingabeschnittstelle, vorzugsweise eine Standard-HTML-Seite technisch
auf ein sog. "Cascading
Stylesheet" (CSS). "Cascading StyleSheets CSS" können auf
vielen Standard-Browsern
neuerer Machart verwendet werden. Sie bieten die Möglichkeit,
Informationsinhalte durch Festlegung von Schrift arten, Schriftgrößen, Positionierungen
etc. zu "formatieren". Unter Verwendung
der CSS-Technologie ist es möglich,
Freimachungsvermerke so einheitlich und korrekt zu drucken, dass
diese in der Brief- und Paketproduktion maschinenlesbar sind.
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Für die hier
vorliegende erste Stufe der Übertragung
(Bildschirmansicht) wird als Frankiervermerk auf die Grafik des
ungültigen
Vorabdrucks verwiesen.
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Anders
als Standard-CSS wird das hier verwendete CSS indivi duell für jeden
Frankiervorgang angefertigt und auf dem Web-Server hinterlegt. Es beinhaltet neben
anderen Formatierungen die offen zugängliche Adresse des in der
HTML-Browseransicht anzuzeigenden ungültigen Vorabdrucks. Wichtig
im Rahmen der Erfindung ist, dass der Zugriffsschutz auf das Register
des später
im zweiten Schritt beim Ausdruck benötigten gültigen Frankiervermerks in
Form eines kryptografischen Sitzungsschlüssels ebenfalls in das CSS
integriert wird.
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Von
dem vorgeschalteten Web-Server wird ein Datensatz an das Kundensystem übertragen (A4).
Vorzugsweise erfolgt die Übertragung
in einem Standard HTML-Format. Die Formatierung ist insbesondere
individuell für
die Frankierung festgelegt, vorzugsweise durch CSS.
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Vor,
nach oder während
der Rückübertragung
des ungültigen
Vorabdrucks zum Kunden wird eine Anfrage an den STAMPIT-Server zur
Erstellung eines gültigen
PC-Frankiervermerks gesandt. Diese Anfrage beinhaltet alle zur Erstellung
einer gültigen Frankierung
erforderlichen Angaben, u.a. die Seriennummer des Kunden, die Authentifizierung
des Kunden (PIN), das gewünschte
Produkt und Entgelt, das Datum der Frankierung und Teile der Anschrift
des Empfängers
(A5).
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Der
gültige
Frankiervermerk wird im STAMPIT-Server erzeugt (A6).
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Der
Dateninhalt des maschinenlesbaren Barcodes des Frankiervermerks
wird zurück übertragen
(A7).
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Der
Dateninhalt des maschinenlesbaren Barcodes wird in eine druckbare
Grafik verwandelt und in einem temporären Register zwischengespeichert
(A8).
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Durch
den zuvor erstellten kryptografischen Sitzungsschlüssel, der
in das individuell für
die Frankierung verwendete CSS integriert ist, wird sichergestellt,
dass das Register nur ein einziges Mal und nur durch den authentifizierten
Kunden abgerufen werden darf.
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Mit
dem Ausdruck des Frankiervermerks startet die in der Standard-Web-Technologie
nicht erforderliche zweite Stufe der Web-Kommunikation. Gemäß der im
CSS hinterlegten Zugriffsinformationen auf den gültigen Frankiervermerk wird
für den Kunden
unsichtbar eine zweite Verbindung zum Web-Server aufgebaut (A9).
Der Web-Server prüft anhand
des kryptografischen Sitzungsschlüssels die Berechtigung zum
Zugriff auf den gültigen
Frankiervermerk und gibt diesen heraus.
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Anders
als bei Web-Standard-Technologie wird die Grafik des gültigen Frankiervermerks,
der Sitzungsschlüssel
und das CSS anschließend
auf dem Web-Server gelöscht.
Der Zugriff und die Löschung
werden protokolliert.
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Der
gültige
Frankiervermerk wird ohne Anzeige im Browser direkt an den Drucker übermittelt und
ausgedruckt (A10).
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Abwandlung 1:
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Bei
dem oben beschriebenen Ablauf wird der gültige Frankiervermerk zum frühestmöglichen
Zeitpunkt vom STAMPIT-Server angefordert (A2). Alternativ wäre es möglich, hiermit
bis zur Rückkopplung durch
den Ausdruck zu warten (oben A9). Die frühe Anforderung ist in der Praxis
darin begründet,
dass eine zusätzliche
Wartezeit für
den Kunden nach Starten des Druckvorgangs vermieden werden soll.
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Abwandlung 2:
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Bei
dem oben beschriebenen Ablauf wird als ungültiger Vorabdruck des Frankiervermerks
eine für alle
Kunden verwendete Grafik eingesetzt. Alternativ wäre es möglich, mit
der Übermittlung
der Bildschirmdarstellung (oben A4) so lange zu warten, bis der
gültige
Frankiervermerk vom STAMPIT-Server vorliegt. Dieser könnte dann
zur Bildschirmdarstellung ungültig
gemacht werden.
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Die
zur Umsetzung des beschriebenen zentralen Frankiersystems vorzunehmenden Änderungen
betreffen ausschließlich
den Web-Server.
Dieser muss um Funktionalitäten
zur Umsetzung der vom STAMPIT-Server gelieferten Daten eines gültigen Frankiervermerks
in eine druckbare Grafik, um deren temporäre Speicherung in einem Register
und um die Erzeugung und Speicherung von individuellen CSS erweitert
werden.
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Eine
besonders bevorzugte praktische Umsetzung der Erfindung sieht vor,
CSS so zu verwenden, dass zum einen zwischen Grafiken, die am Bildschirm
dargestellt werden, und solchen, die im Ausdruck verwendet werden,
unterschieden werden kann. Hierzu sind serverseitige Erweiterungen
erforderlich, um CSS bei einem ersten Kommunikationsschritt individuell
zu erzeugen, mit einem kryptografischen Sitzungsschlüssel zu versehen
und zum Zugriff durch den berechtigten Nutzer temporär zu speichern.
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Die
Erfindung offenbart mehrere zweckmäßige Ausführungsformen für die Unterdrückung von Mehrfachausdrucken
von erzeugten gültigen
Frankiervermerken und vermeidet so eine missbräuchliche Erzeugung von weiteren
Frankiervermerken.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung ermöglichen
auch eine Nutzung von Standard-Technologien im Bereich des Kundensystems,
so dass die Erfindung auch konventionellen Computern einen Zugang
zu Frankierverfahren ermöglicht,
ohne dass es erforderlich ist, dass diese besonders ausgestattet
werden.
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Selbstverständlich ist
es jedoch möglich,
die Datensicherheit dadurch zu erhöhen, dass auch die Kundensysteme
modifiziert werden.
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Ferner
ist es zweckmäßig, die
Frankiervermerke mit digitalen Informationen zu versehen, welche
die Fälschungssicherheit
weiter erhöhen.
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Auf
die in diesen Druckschriften offenbarten Verfahrensschritte zur
Einbettung von verschlüsselten
digitalen Informationen in Freimachungsvermerke und die Verfahrensschritte
zur Überprüfung der Echtheit
der erzeugten Freimachungsvermerke wird voll inhaltlich Bezug genommen.
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- A1
- Anforderung
eines Frankiervermerks durch das Kunden
-
- system
KS
- A2
- Weiterleitung
der Frankieranfrage an das Zentralsystem
-
- ZS
- A3
- Bereitstellung
einer Eingabeschnittstelle
- A4
- Übertragung
eines Datensatzes an das Kundensystem KS
- A5
- Frankieranfrage
an den Zentralserver ZS mit Informa
-
- tionen
zur Erstellung einer gültigen
Frankierung
- A6
- Erzeugung
des gültigen
Frankiervermerks
- A7
- Übertragung
des maschinenlesbaren Frankiervermerks an
-
- den
vorgeschalteten Server VS
- A8
- Zwischenspeicherung
des Dateninhalts des Frankier
-
- vermerks
in einem temporären
Register TR
- A9
- Aufbau
einer weiteren Verbindung von dem Kundensystem KS
-
- zu
dem vorgeschalteten Web-Server
- A10
- Übermittlung
und Ausdruck des gültigen Frankiervermerks
- KS
- Kundensystem
- TR
- Temporäres Register
- VS
- Vorgeschaltetes
System
- ZS
- Zentralsystem