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Die
Erfindung betrifft ein Verteilergetriebe mit einer mit einer Antriebsmaschine
verbundenen Antriebswelle und zwei Abtriebswellen.
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Aus
der Praxis bekannte Fahrzeuge sind jeweils mit verschiedenen Antriebskonzepten,
wie beispielsweise einen Front-, Heck- oder Allradantrieb, ausgeführt. Jedes
der Antriebskonzepte hat einen starken Einfluss auf das Fahrverhalten,
den Federungskomfort, die Wirtschaftlichkeit, die Sicherheit sowie
die Raumökonomie.
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Bei
rein Front- oder Heckgetrieben Fahrzeugen ist die angetriebene Fahrzeugachse
direkt mit dem Getriebeausgang eines Getriebes verbunden, mittels
dem mehrere Übersetzungen
darstellbar sind. Ein von einer Antriebsmaschine erzeugtes Antriebsmoment
wird über
das Getriebe bedarfsgerecht zu den Antriebsrädern der angetriebenen Fahrzeugachse
bzw. der Antriebsachse geführt.
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Bei
allradgetriebenen Fahrzeugen, d. h. bei Fahrzeuge die mit mehreren
angetriebenen Achsen ausgeführt
sind, wird die Leistung der Antriebsmaschine bzw. das Getriebeausgangsmoment
im Antriebsstrang in Fahrzeuglängsrichtung
zwischen den verschiedenen Antriebsachsen verteilt und in Fahrzeugquerrichtung
jeweils zu den Antriebsrädern
der Antriebsachsen geleitet.
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Die
vorbeschriebene Leistungsverteilung in Fahrzeuglängsrichtung sowie in Fahrzeugquerrichtung
wird im Allgemeinen mittels so genannter Differenzialgetriebe durchge führt, welche
bei aus der Praxis bekannten Antriebssträngen zwischen dem Getriebe
und dem Abtrieb des Fahrzeuges angeordnet werden. Dabei werden sogenannte
Längsdifferenzialgetriebe
in Fahrtrichtung gesehen zur Längsverteilung
der Antriebsleistung der Antriebsmaschine zwischen mehreren angetriebene
Fahrzeugachsen eingesetzt. Des Weiteren werden sogenannte Querdifferenziale
bzw. Ausgleichsgetriebe in Bezug auf die Fahrtrichtung eines Fahrzeuges
für eine
Querverteilung der Antriebsleistung auf Antriebsräder einer Fahrzeugachse
eingesetzt.
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Die
in der Praxis herkömmlich
verwendeten Bauarten von Differenzialgetrieben sind sogenannte Kegelraddifferenziale,
Stirnraddifferenziale in Planetenbauweise oder auch Schneckenraddifferenziale. Insbesondere
Stirnraddifferenziale werden wegen der Möglichkeit zur unsymmetrischen
Momentenverteilung meist als Längsdifferenziale
eingesetzt. Kegelraddifferenziale sind mittlerweile für einen
Querausgleich bei Fahrzeugen Standard. Schneckenraddifferenziale
werden sowohl zur Längsverteilung
als auch für
eine Querverteilung eingesetzt.
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Bei
derartigen aus der Praxis bekannten differenzialgesteuerten Allradantrieben
bzw. Allradsystemen erfolgt die Momentenverteilung auf die Vorder- und
die Hinterachse durch ein Planetenrad- oder ein Kegelraddifferenzial.
Mit Planetenraddifferenzialen ist das Antriebsmoment durch Wahl
der Übersetzung beliebig
auf die beiden Antriebsachsen bzw. Fahrzeugachsen verteilbar. Gängige Momentenaufteilungen
zwischen Vorder- und Hinterachse liegen bei 50% : 50% bis 33% :
66%. Bei Kegelradifferenzialen liegt die Momentenverteilung fest
bei 50% : 50%. Durch die Wahl eines festen Momentenverhältnisses zwischen
Vorder- und Hinterachse ist die Zugkraftaufteilung nur für einen
Punkt, den Auslegungspunkt, ideal.
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Das
Antriebsmoment wird also nicht proportional zu der dem momentanen
Fahrzustand entsprechenden Achslast aufgeteilt. Sollen bei hohem Schlupf
die Traktionsreserven vollständig
ausgenutzt werden, was theoretisch nur bei variabler Momentenverteilung
zwischen Vorder- und Hinterachse möglich ist, kann das Längsdifferenzial
gebremst oder gesperrt werden. Durch eine mit zunehmender Drehzahldifferenz
kontinuierlich einsetzende Sperrwirkung, wie beispielsweise mittels
einer Viskosperre, wird dabei das Fahrverhalten nicht negativ beeinflusst,
und dauerhafte Verspannungen im Antriebsstrang, wie sie bei formschlüssigen Sperren
auftreten, werden vermieden.
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Darüber hinaus
sind sogenannte kupplungsgesteuerte Allradantriebe bekannt, bei
welchen Kupplungen, wie beispielsweise Lamellenkupplungen, mit von
außen
einstellbarem Kupplungsmoment eingesetzt werden. Dabei kann das
Kupplungsmoment entsprechend dem momentanen Fahrzustand des Fahrzeugs
gewählt
werden. Auf diese Weise ist es möglich,
die Momentenaufteilung zwischen Vorder- und Hinterachse an die dynamischen
Achslaständerungen,
also abhängig
von Beschleunigung, Steigung, Beladung usw., anzupassen.
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Weiters
sind Mischformen, d. h. sogenannte differenzial- und kupplungsgesteuerte
Systeme, bekannt, bei welchen der Allradantrieb über eine elektronisch schaltbare
Lamellenkupplung und/oder ein sperrbares Differenzial realisiert
ist.
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Nachteilig
dabei ist jedoch, dass eine variable Momentenverteilung im Antriebsstrang
bei den beiden letztgenannten Systemen zur Antriebsverteilung durch
einen verlustbehafteten Schlupfbetrieb der Kupplungen erreicht wird,
was eine Wirkungsgradverschlechterung eines solchen Antriebsstranges
zur Folge hat.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verteilergetriebe
zur Verfügung
zu stellen, mit welchem eine einfache, bedarfsgerechte und wirkungsgradoptimierte
Verteilung eines Antriebsmomentes auf mehrere Fahrzeugachsen durchführbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einem Verteilergetriebe gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verteilergetriebe
mit einer mit einer Antriebsmaschine verbundenen Antriebswelle und
zwei Abtriebswellen ist ein Antriebsmoment einer Antriebsmaschine
zwischen zwei antreibbaren Fahrzeugachsen eines Fahrzeuges auf einfache
Art und Weise wirkungsgradoptimiert verteilbar, da das Verteilergetriebe
jeweils in einem Leistungsstrang zwischen der Antriebswelle und
einer der Abtriebswellen mit einem Schaltelement ausgebildet ist,
deren Übertragungsfähigkeiten
stufenlos variierbar sind, und zusätzlich wenigstens mit einem Verteilerradsatz
mit einer definierten Übersetzung derart
ausgeführt
ist, dass das Antriebsmoment bei Vorliegen des ersten Schaltelementes
mit einer Übertragungsfähigkeit,
bei der über
das erste Schaltelement im Wesentlich kein Drehmoment führbar ist, und
bei gleichzeitig synchronem zweiten Schaltelement mit einem mit
der Übersetzung
des Verteilerradsatzes korrespondierenden Grundverteilungsgrad zwischen
den beiden Abtriebswellen verlustfrei verteilbar ist.
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Zusätzlich ist
der Verteilungsgrad des Antriebsmoments der Antriebsmaschine zwischen
den beiden Abtriebswellen in Abhängigkeit
der jeweils steuer- und regelbaren Übertragungsfähigkeiten
der Schaltelemente derart veränderbar,
weshalb mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Verteilergetriebes einerseits die Funktionalität eines
herkömmlichen
Differenzialgetriebes, bei dem das Antriebsmoment mit geringen Verlusten
und einem fest vorgegebenen Grundverteilungsgrad zwischen zwei antreibbaren
Fahrzeugachsen verteilt wird, zur Verfügung steht. Andererseits besteht
durch die bedarfsweise Veränderlichkeit
der Übertragungsfähigkeiten
der beiden Schaltelemente die Möglichkeit,
das Antriebsmoment mit von dem Grundverteilungsgrad abweichenden
Verteilungsgraden zwischen den beiden Abtriebswellen des Verteilergetriebes
wirkungsgradoptimiert und betriebszustandsabhängig zu verteilen.
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Das
bedeutet, dass das Antriebsmoment einer Antriebsmaschine derart
gesteuert und geregelt zwischen zwei antreibbaren Fahrzeugachsen
eines Fahrzeuges verteilbar ist, dass insbesondere eine gezielte
Verbesserung des Fahrverhaltens sowie ein identisches Einlenkverhalten
bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen, wie bei trockener Fahrbahn, Nässe, Eis
oder Schnee, erreichbar ist.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen
und den unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispielen,
wobei zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
in der Beschreibung der verschiedenen Ausfüh rungsbeispiele für bau- und
funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Es
zeigt:
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1 eine
stark schematisierte Darstellung eines Antriebsstranges eines Fahrzeuges,
wobei ein Hauptgetriebe und ein erfindungsgemäß ausgeführtes Verteilergetriebe jeweils
als Räderschema
dargestellt sind;
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2 ein
Schaltschema des in 1 dargestellten Getriebes;
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3 eine
grafische Darstellung eines Zusammenhanges zwischen den Übertragungsfähigkeiten
der beiden reibschlüssigen
Schaltelemente des Verteilergetriebes gemäß 1 und einem
Verteilungsgrad des Antriebsmomentes zwischen zwei Abtriebswellen
des Verteilergetriebes;
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4 das
in 1 dargestellte Verteilergetriebe in vergrößerter Alleindarstellung;
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5 eine
zweite Ausführungsform
des Verteilergetriebes; und
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6 eine
dritte Ausführungsform
des Verteilergetriebes des in 1 dargestellten
Antriebsstranges.
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Bezug
nehmend auf 1 ist ein Antriebsstrang 1 mit
einer als Brennkraftmaschine ausgeführten Antriebsmaschine 2,
einem Getriebe 3, einem dem Getriebe nachgeschalteten Verteilergetriebe 4, einer
Fahrzeugvorderachse 5 und einer Fahrzeughinterachse 6 gezeigt,
wobei das Getriebe 3 und das Verteilergetriebe 4 ein
Mehrgruppengetriebe ausbilden und jeweils als Räderschema dargestellt sind.
Ein von der Antriebsmaschine 2 erzeugtes Antriebsmoment
wird im Antriebsstrang 1 über das Getriebe 3 und
das Verteilergetriebe 4 zu den Fahrzeugachsen 5 und 6 geführt. Das
gezeigte Getriebe 3 ist vorliegend als ein Automatgetriebe
ausgeführt und
kann in Abhängigkeit
des jeweilig vorliegenden Anwendungsfalles jedes andere aus der
Praxis bekannte Getriebe sein, mit dem verschiedene Übersetzungen
für Vorwärts- und
Rückwärtsfahrt
darstellbar sind.
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Das
Automatgetriebe 3 weist getriebeeingangsseitig einen ersten
Planetenradsatz 7 und getriebeausgangsseitig einen zweiten
Planetenradsatz 8 auf. Der zweite Planetenradsatz 8 ist
als ein doppelter Planetenradsatz ausgeführt, wobei zwischen den beiden
Planetenradsätzen 7, 8 fünf Schaltelemente
mit den Bezeichnungen A, B, C, D, E angeordnet sind. Zur Darstellung
einer Übersetzung
des Automatgetriebes 3 sind jeweils zwei dieser Schaltelemente
geschlossen, während
die anderen geöffnet sind.
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In
dem Automatgetriebe 3 sind sechs Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang
einstellbar, wobei ein in 2 näher gezeigtes
Schaltschema 9 den Zusammenhang zwischen den einzelnen Übersetzungsstufen
des Automatgetriebes 3 und den Schaltelementen A, B, C,
D, E wiedergibt.
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Dem
Automatgetriebe 3 ist beispielhaft eine vorliegend als
Zweimassenschwinger ausgeführte Einrichtung 10 zur
Schwingungsentkopplung vorgeschaltet, über welche ein An triebsmoment
der Antriebsmaschine 2 des Fahrzeuges auf eine Getriebeeingangswelle 11 und
auf ein Hohlrad 12 des ersten Planetenradsatzes 7 geführt wird. Über die
Einrichtung 10 zur Schwingungsentkopplung werden Drehschwingungen
im Antriebsstrang gedämpft,
da der Zweimassenschwinger Bewegungsenergie speichert und Resonanzen
im Getriebe und im weiteren Teil des Antriebsstrangs vermeidet.
Insofern kann die genannte Einrichtung 10 beispielsweise
als herkömmlicher
Reibungsdämpfer
ausgeführt
sein, aber beispielsweise auch als „klassischer" hydrodynamischer Drehmomentwandler.
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Das
Hohlrad 12 des ersten Planetenradsatzes 7 ist
mit einem Außenlamellenträger 13 des Schaltelementes
E, welches als reibschlüssige
Lamellenkupplung ausgeführt
ist, verbunden. Zwischen einem Sonnenrad 14 des ersten
Planetenradsatzes 7 und dem Hohlrad 12 des ersten
Planetenradsatzes 7 wälzen
sich Planetenräder 15 ab,
welche drehbar auf einem Planetenträger 16 gelagert sind.
Das Sonnenrad 14 des ersten Planetenradsatzes 7 ist
fest mit einem schematisch angedeuteten Getriebegehäuse 17 oder
einem gehäusefest
ausgeführten
Bauteil des Getriebes 3 verbunden.
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Der
Planetenträger 16 des
ersten Planetenradsatzes 7 ist mit einem Außenlamellenträger 18 des
Schaltelementes A, welches vorzugsweise als Lamellenkupplung ausgeführt ist,
und mit einem Außenlamellenträger 19 des
ebenfalls als Lamellenkupplung ausgeführten Schaltelementes B verbunden.
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Ein
Innenlamellenträger 20 des
Schaltelementes E ist mit einem Planetenträger 21 des zweiten
Planetenradsatzes 8 verbunden, so dass der Kraftfluss von
der Getriebeeingangswelle 11 bei geschlossenem Schaltelement
E direkt über
den Planetenträger 21 des
zweiten Planetenradsatzes 8 auf den zweiten Planetenradsatz 8 geführt wird.
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Ein
Innenlamellenträger 22 des
Schaltelementes A ist mit einem kleinen Sonnenrad 23 des zweiten
Planetenradsatzes 8 verbunden, so dass der Planetenträger 16 des
ersten Planetenradsatzes 7 bei geschlossenem Schaltelement
A fest mit dem kleinen Sonnenrad 23 des zweiten Planetenradsatzes 8 verbunden
ist.
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Des
Weiteren ist ein Innenlamellenträger 24 des
Schaltelementes B mit einem großen
Sonnenrad 25 des zweiten Planetenradsatzes 8 verbunden.
Bei geschlossenem Schaltelement B wird demnach ein Eingangsdrehmoment
des Automatgetriebes von der Getriebeeingangswelle 11 über das
Hohlrad 12, die Planetenräder 15 und den Planetenträger 16 des
ersten Planetenradsatzes 7 direkt auf das große Sonnenrad 25 des
zweiten Planetenradsatzes 8 geführt. Zusätzlich ist das große Sonnenrad 25 des
zweiten Planetenradsatzes 8 mit einem Innenlamellenträger 26 des
Schaltelementes C, welches als Lamellenbremse ausgeführt ist,
fest verbunden. Ein Außenlamellenträger 27 des
Schaltelements C ist fest mit dem Getriebegehäuse 17 verbunden.
Daraus folgt, dass das große
Sonnenrad 25 bei geschlossenem Schaltelement C fest mit
dem Getriebegehäuse 17 verbunden
ist.
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Das
Schaltelement D ist vorliegend ebenfalls als Lamellenbremse ausgeführt, wobei
ein Außenlamellenträger 28 des
Schaltelementes D fest mit dem Getriebegehäuse 17 verbunden ist.
Ein Innenlamellenträger 29 des
Schaltelementes D ist mit dem Planetenträger 21 des zweiten
Planetenradsatzes 8 verbunden.
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Zwischen
dem großen
Sonnenrad 25 und einem Hohlrad 30 des zweiten
Planetenradsatzes 8 wälzen
sich breite Planetenräder 31 ab.
Zwischen dem kleinen Sonnenrad 23 des zweiten Planetenradsatzes 8 und
den breiten Planetenrädern 31 wälzen sich
schmale Planetenräder 32 ab,
wobei die breiten Planetenräder 31 und
die schmalen Planetenräder 32 jeweils
von dem Planetenträger 21 des
zweiten Planetenradsatzes 8 gehalten sind. Das Hohlrad 30 des
zweiten Planetenradsatzes 8 ist mit einer Getriebeabtriebswelle 33 verbunden, über welche
das entsprechend der in dem Getriebe 3 eingestellten Übersetzung
gewandelte Getriebeausgangsmoment in das Verteilergetriebe 4 eingeleitetet
wird.
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Mit
dem ersten Planetenradsatz 7 bzw. dem Umlaufgetriebebauteil
ist über
eine geeignete Ansteuerung des Schaltelementes E sowie der Schaltelemente
A und B eine Leistungsverzweigung des Getriebeeingangsmomentes auf
zwei Leistungspfade des Automatgetriebes durchführbar. An dem zweiten Planetenradsatz 8 wird
im Gegensatz zu dem als Leistungsverzweigungselement ausgebildeten
ersten Planetenradsatz 7 eine Leistungssummierung derart
durchgeführt,
dass ein aufgeteiltes und der jeweilig eingelegten Übersetzung
entsprechend umgewandeltes Getriebeeingangsmoment summiert auf die
Getriebeabtriebswelle 33 geführt wird.
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Die
Schaltelemente A bis E des Automatgetriebes 3 sind vorliegend
hydraulisch betätigbar,
wobei es selbstverständlich
im Ermessen des Fachmannes liegt, die Schaltelemente alternativ
dazu über
eine geeignete mechanische, elektrische oder elektromechanische
Aktuatorik anzusteuern.
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Das
zu dem in 1 dargestellte Automatgetriebe 3 gehörige Schaltschema 9 der 2 ist
in Form einer Tabel le wiedergegeben, in deren Kopfspalte die einzelnen
Gangstufen für
Vorwärtsfahrt "1", "2", "3", "4", "5", "6" und Rückwärtsfahrt "R" aufgeführt sind. Des Weiteren sind
in der Kopfzeile des Schaltschemas 9 die einzelnen Schaltelemente
A bis E, eine Gesamtübersetzung
i_ges des Automatgetriebes 3 sowie ein Stufensprung phi,
der jeweils aus einem Quotient aus den Werten zweier aufeinanderfolgender
Gesamtübersetzungen
gebildet ist, aufgeführt.
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Aus
dem Schaltschema 9 geht hervor, dass beispielsweise zur
Einstellung der ersten Gangstufe bzw. der ersten Übersetzung "1" die Schaltelemente A und D geschlossen
sind, während
die Schaltelemente B, C und E sich gleichzeitig in geöffnetem
Zustand befinden. Die eingestellte Gesamtübersetzung i_ges ist dann 4,17.
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Bei
einer Hochschaltung ausgehend von der ersten Gangstufe "1" in die zweite Gangstufe "2" bleibt das Schaltelement A geschlossen
und das Schaltelement C wird zugeschaltet, wobei gleichzeitig das
Schaltelement D abgeschaltet wird. Die Zuschaltung des als Lamellenkupplung
ausgebildeten Schaltelementes C erfolgt mit einer Schlupfphase des
Schaltelementes C zum Ausgleich einer Differenzdrehzahl in dem Automatgetriebe 3.
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Des
Weiteren geht aus dem Schaltschema 9 der 2 hervor,
dass das Schaltelement A zur Darstellung der Gangstufen "1" bis "4" jeweils
geschlossen ist, und dass jeweils das Schaltelement D, C, B oder
E als weiteres Schaltelement zur Darstellung der entsprechenden Übersetzungsstufe
des Automatgetriebes 3 verwendet wird. Diejenigen Schaltelemente,
welche zur Einstellung einer Gangstufe geschlossen sind, sind in
der Tabelle des Schaltschemas 9 durch einen Punkt gekennzeichnet,
wobei die Zellen der Tabelle, welche keinen Punkt aufweisen, die
Schaltelemente kennzeichnen, die jeweils geöffnet sind.
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Aus
dem Schaltschema 9 ist ableitbar, dass weder das Schaltelement
A noch das Schaltelement D bei einer Hochschaltung zugeschaltet
werden, hingegen das Schaltelement B bei der Hochschaltung von der
Gangstufe "2" in die Gangstufe "3", das Schaltelement C bei einer Hochschaltung
von der Gangstufe "1" in die Gangstufe "2" und das Schaltelement E bei der Hochschaltung
von der Gangstufe "3" in die Gangstufe "4" zugeschaltet wird.
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Vorliegend
egalisieren bei Schaltungen jene Schaltelemente, welche zur Einstellung
der neuen Gangstufe zugeschaltet werden, Differenzdrehzahlen im
Getriebe über
einen sogenannten Schlupfbetrieb.
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Werden
die beiden Schaltelemente C und D gleichzeitig von der Getriebesteuerung
angesteuert, liegt im Getriebe 3 eine derartige Überbestimmung vor,
dass am Abtrieb ein aufgrund einer eingeschränkten Beweglichkeit im Getriebe
generiertes schaltelementseitiges Bremsmoment vorliegt. Dies resultiert
aus der Tatsache, dass die gleichzeitige Ansteuerung der Schaltelemente
C und D, welche vorliegend als Lamellenbremsen ausgeführt sind,
im Bereich der Getriebeabtriebswelle 33 die gleiche Wirkung
entfaltet wie eine Feststellbremse eines Fahrzeugs, d. h. dass an
der Getriebeabtriebswelle 33 ein mehr oder weniger großes Bremsmoment
anliegt, welches in Abhängigkeit
der jeweils eingestellten Höhe
der Übertragungsfähigkeiten
der Schaltelemente C und D steht.
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Die
Getriebeabtriebswelle 33, die mit einer Antriebswelle 61 des
Verteilergetriebes 4 verbunden ist, ist mit einem Sonnenrad 34 eines
als Stufenplaneten ausgeführten
Verteilerradsatzes 35 des Verteilergetriebes 4 verbunden,
welches mit einem auf einem Planetenträger 36 des Verteilerradsatzes 35 drehbar
gelagerten Doppelplaneten 37 kämmt, wobei der Planetenträger 36 eine
Abtriebswelle des Verteilergetriebes 4 darstellt. Der Doppelplanet 37 ist
mit einem ersten kleineren Planetenrad 37A und einem damit
integral ausgeführten
zweiten größeren Planetenrad 37B ausgeführt, wobei
das größere Planetenrad 37B mit
einem zweiten Sonnenrad 38 des Verteilerradsatzes 35 kämmt.
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Das
zweite Sonnenrad 38 ist mit einem Innenlamellenträger 39 eines
ersten reibschlüssigen Schaltelementes 40 des
Verteilergetriebes 4 und einem Außenlamellenträger 41 eines
zweiten reibschlüssigen
Schaltelementes 42 des Verteilergetriebes 4 verbunden.
Ein Außenlamellenträger 43 des ersten
reibschlüssigen
Schaltelementes 40 ist mit dem Planetenträger 36 des
Verteilerradsatzes 35 verbunden, der wiederum mit einem
Zahnrad 44 mit einer Zahnradstufe 45 kämmt. Die
Zahnradstufe 45 umfasst vorliegend zwei Stirnräder 45A und 45B gebildet,
wobei das Stirnrad 45A mit dem Zahnrad 44 des
Planetenträgers 36 kämmt und
das Zahnrad 45B mit einer in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden und mit
der Fahrzeugvorderachse 5 wirkverbundenen Seitenwelle 46 drehfest
verbunden ist. Ein Innenlamellenträger 47 des zweiten
reibschlüssigen
Schaltelementes 42 des Verteilergetriebes 4 ist
mit einer Welle 48 verbunden, über welche ein Drehmoment in Richtung
der Fahrzeughinterachse 6 führbar ist und die eine Abtriebswelle
des Verteilergetriebes 4 darstellt.
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Im
Betrieb eines Kraftfahrzeuges wird ein Antriebsmoment der Antriebsmaschine
von einer Ausgangswelle 49 der Antriebsmaschine 2 über die Einrichtung 10 zur
Schwingungsentkopplung auf die Getriebeeingangswelle 11 geführt und
in das Getriebe 3 eingeleitet. In Abhängigkeit der jeweils in dem Getriebe 3 eingestellten Übersetzung
wird das Antriebsmoment der Antriebsmaschine 2 über die
in den Kraftfluss des Getriebes 3 zugeschalteten Bauteile des
Getriebes 3 auf die Getriebeabtriebswelle 33 und das
damit verbundene erste Sonnenrad 34 des Verteilerradsatzes 35 geführt.
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Die
beiden reibschlüssigen
Schaltelement 40 und 42 sind vorliegend als steuer-
und regelbare reibschlüssige
Lamellenkupplungen ausgeführt,
deren Übertragungsfähigkeit
jeweils über
eine in 4 bis 7 lediglich
schematisiert dargestellte Aktuatorik 50 stufenlos variierbar
ist. Mit den Kupplungen 40 und 42 besteht die
Möglichkeit,
das Getriebeausgangsmoment des Getriebes 3 variabel und
bedarfsgerecht zwischen den beiden antreibbaren Fahrzeugachsen 5 und 6 zu
verteilen. Die Systematik der Ansteuerung der beiden Kupplungen 40 und 42 sowie
die daraus resultierende Verteilung des anliegenden Antriebsmomentes
auf die Fahrzeugachsen 5 und 6 wird anhand der
Darstellung in 3 näher erläutert.
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3 zeigt
drei stark schematisierte Verläufe,
wovon ein erster Verlauf gk_40 einen Verlauf einer Übertragungsfähigkeit
der ersten Kupplung 40 zwischen einem unteren Grenzwert
W(u) und einem oberen Grenzwert W(o) darstellt. Ein weiterer Verlauf gk_42
stellt den Verlauf der Übertragungsfähigkeit der
zweiten Kupplung 42 dar, der mit dem Verlauf gk_40 der
ersten Kupplung k_40 korrespondiert. Ein dritter Verlauf vt stellt
den Verlauf eines Verteilungsgra des vt des Antriebsmomentes zwischen
den beiden Fahrzeugachsen 5 und 6 graphisch dar.
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Im
Punkt I, in welchem die Übertragungsfähigkeit
der ersten Kupplung 40 dem unteren Grenzwert W(u) entspricht,
wird über
die erste Kupplung 40 im Wesentlichen kein Drehmoment übertragen. Gleichzeitig
ist die Übertragungsfähigkeit
der zweiten Kupplung 42 auf den oberen Grenzwert W(o) eingestellt,
bei dem sich die zweite Kupplung 42 in einem synchronen
Zustand befindet und zwischen den beiden Kupplungshälften der
zweiten Kupplung 42 kein Schlupf auftritt. In diesem Betriebszustand
der beiden Kupplungen 40 und 42 wird das Getriebeausgangsmoment
mit einem mit der Übersetzung
des Verteilerradsatzes 35 korrespondierenden Grundverteilungsgrad
zwischen den beiden Abtriebswellen wenigstens annähernd verlustfrei
verteilt, wobei die Verlustleistung im Getriebe 3 sowie
im Verteilergetriebe 4 im Wesentlichen im Bereich der Zahnradpaarungen
der beiden Getriebe sowie in der ersten Kupplung 40 auftritt,
da die übrigen
sich im Kraftfluss des Antriebsstranges 1 befindlichen
Schaltelemente der beiden Getriebe ohne Schlupf in geschlossenem Zustand
betrieben werden.
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Dabei
kann die Übersetzung
des Verteilerradsatzes 35 derart ausgebildet sein, dass
in dem vorbeschriebenen Betriebszustand der beiden Kupplungen 40 und 42 das
Getriebeausgangsmoment zu 70% der Fahrzeughinterachse und zu 30%
zu der Fahrzeugvorderachse 5 geführt wird. Selbstverständlich liegt
es im Ermessen des Fachmannes die Übersetzung des Verteilerradsatzes 35 an
den jeweils vorliegenden Anwendungsfall anzupassen, so dass das
Getriebeausgangsmoment mit einem anderen Grundverteilungsgrad zwischen
den beiden Fahrzeugachsen 5 und 6 bei synchroner
zweiter Kupplung 42 und bei Vorliegen der ersten Kupplung mit
einer Übertragungsfähigkeit,
bei der im Wesentlichen kein Drehmoment über die erste Kupplung 40 führbar ist,
verteilt wird.
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Im
Bereich zwischen dem Punkt I und einem zweiten Punkt II des Diagramms
gemäß 3 wird die Übertragungsfähigkeit
der zweiten Kupplung 42 derart gesteuert und geregelt eingestellt,
dass die Kupplung 42 in ihrem synchronen Zustand verbleibt. Gleichzeitig
wird die Übertragungsfähigkeit
der ersten Kupplung 40 von ihrem unteren Grenzwert W(u), bei
dem sie kein Drehmoment überträgt, in Richtung des
oberen Grenzwertes W(o) der Übertragungsfähigkeit
verändert,
bei welchem sich die erste Kupplung 40 ebenfalls in ihrem
synchronen Zustand befindet. Das bedeutet, dass die Übertragungsfähigkeit der
ersten Kupplung 40 im Bereich zwischen dem Punkt I und
dem Punkt II stetig angehoben wird. Dies hat zur Folge, dass sich
der Verteilungsgrad des Antriebsmomentes zwischen den beiden Fahrzeugachsen
ausgehend von dem Grundverteilungsgrad ändert, da mit steigender Übertragungsfähigkeit
der ersten Kupplung 40 ein zunehmender Teil des Antriebsmomentes
auf die Fahrzeugvorderachse 5 geführt wird.
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Bei
Vorliegen des Betriebszustandes des Antriebsstranges 1,
der dem Punkt II des Diagramms gemäß 3 entspricht
und bei dem sich beide Kupplungen 40 und 42 in
synchronem Zustand befinden, werden die beiden Abtriebswellen des
Verteilergetriebes 4, welche vorliegend von dem Planetenträger 36 des
Verteilerradsatzes 35 und der Welle 48 entsprechen,
mit gleichen Drehzahlen angetrieben, da das Verteilergetriebe 4 gesperrt
ist und als Block umläuft.
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In
einem Bereich zwischen dem zweiten Punkt II und einem dritten Punkt
III des Diagramms gemäß 3 wird
die Übertragungsfähigkeit
der ersten Kupplung 40 derart geregelt und gesteuert eingestellt,
dass die erste Kupplung 40 in ihrem Synchronzustand gehalten
wird. Gleichzeitig wird die Übertragungsfähigkeit
der zweiten Kupplung 42 ausgehend von dem oberen Grenzwert
W(o) der Übertragungsfähigkeit,
bei welchem die zweite Kupplung 42 synchron ist, stetig
in Richtung des unteren Grenzwertes W(u) der Übertragungsfähigkeit
reduziert, bei dem die zweite Kupplung 42 im Wesentlichen
kein Drehmoment mehr in Richtung der Fahrzeughinterachse 6 überträgt.
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Wie
der 3 zu entnehmen ist, steigt der Verlauf vt des
Verteilungsgrades des Antriebsmomentes zwischen den Fahrzeugachsen 5 und 6 mit zunehmender
Reduzierung der Übertragungsfähigkeit
der zweiten Kupplung 42 bis hin zu seinem maximalen Wert
im Punkt III an, bei dem das Abtriebmoment vollständig auf
die Vorderachse 5 übertragen wird.
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Mittels
der beiden steuer- und regelbaren Kupplungen 40 und 42 besteht
die Möglichkeit,
das Antriebsmoment der Antriebsmaschine 2 bzw. das Getriebeausgangsmoment
des Getriebes 3 bedarfsgerecht, stufenlos und wirkungsgradoptimiert
zwischen den beiden Fahrzeugachsen 5 und 6 zu
verteilen. Eine Verbesserung des Wirkungsgrades wird einerseits
durch die vorbeschriebene erfindungsgemäße Vorgehensweise bei der Steuerung
und Regelung der beiden Kupplungen 40 und 42 erreicht,
da stets eine der beiden Kupplungen 40 bzw. 42 schlupffrei betrieben
wird, während
die andere Kupplung 42 bzw. 40 mit einer mit der
betriebssituationsabhängigen
Antriebsleistungsverteilung im Antriebsstrang korrespondierenden
Differenzdrehzahl betrieben wird. Mittels dieser Betriebsstrategie
lassen sich die Reibungsverluste mit allen Vorteilen eines kupplungsgesteuerten
Allradantriebes minimieren.
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Andererseits
wird der Wirkungsgrad des Antriebsstranges auch dadurch verbessert,
dass zur Darstellung eines Grundverteilungsgrades des Getriebeausgangsmomentes
zwischen den beiden Fahrzeugachsen 5 und 6, der
einem bevorzugten Verteilungsgrad des Getriebeausgangsmomentes entspricht,
keine der beiden Kupplungen 40 und 42 schlupfend
betrieben werden muss.
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Des
Weiteren besteht durch den Einsatz der beiden steuer- und regelbaren
Kupplungen 40 und 42 im Verteilergetriebe 4 vorteilhafterweise
die Möglichkeit,
das Getriebe 3 ohne ein separates Anfahrelement, wie beispielsweise
einen hydrodynamischen Drehmomentwandler oder eine reibschlüssige Anfahrkupplung,
auszuführen
oder ein Anfahrelement als zusätzliches
Bauelement in den Antriebsstrang integrieren zu müssen, da
entweder eine der beiden Kupplungen 40 bzw. 42 oder
beide Kupplungen 40 und 42 die Funktion eines
Anfahrelementes übernehmen
können
und über
bereits vorhandene Ansteuerungselemente solcher aus der Praxis bekannte
separater Anfahrelemente angesteuert werden können. Damit ist lediglich ein
weiterer Ansteuerungspfad für die
Kupplungen 40 und 42 erforderlich, um die vorbeschriebene
Veränderung
des Verteilungsgrades des Antriebsmomentes zwischen den Fahrzeugachsen durchführen zu
können.
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Dabei
besteht zusätzlich
die Möglichkeit,
die während
eines Anfahrvorganges von einem herkömmlichen Anfahrelement aufzunehmende Reibleistung
bzw. Reibarbeit auf die beiden Kupplungen 40 und 42 aufzuteilen.
Das bedeutet, dass in Abhängigkeit
der Wärmeentwicklung
in den beiden Kupplungen 40 und 42 die jeweils
weniger belastete Kupplung 40 oder 42 als Anfahrkupplung
herangezogen werden kann.
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Selbstverständlich liegt
es im Ermessen des Fachmannes die beiden Kupplungen 40 und 42 während des
Anfahrvorganges derart anzusteuern, dass die Funktionalität eines
Anfahrelementes zunächst von
der ersten Kupplung 40 und anschließend von der zweiten Kupplung 42 oder
umgekehrt zur Verfügung
gestellt wird. Das bedeutet natürlich
auch, dass in Abhängigkeit
der Reibbelastung während
des Anfahrvorganges zwischen den beiden Kupplungen gewechselt wird
oder auch nur eine der beiden Kupplungen als Anfahrelement verwendet
werden kann.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verteilergetriebe
besteht auf einfache Art und Weise die Möglichkeit, eine Anfahrstrategie
an den jeweiligen Typ der Antriebsmaschine anzupassen. So besteht
die Möglichkeit,
die beiden Kupplungen 40 und 42 des Verteilergetriebes 4 als
Anfahrhilfe für
ein mit einer Dieselbrennkraftmaschine ausgeführten Antriebsstrang einzusetzen,
da abgasaufgeladene Dieselbrennkraftmaschinen bekannterweise eine
Anfahrschwäche aufweisen.
Bei einem Anfahren über
die beiden Kupplungen 40 und 42 kann der Abtrieb
des Kraftfahrzeuges zunächst
von der Dieselbrennkraftmaschine entkoppelt werden und auf eine
für einen
anfahr-leistungsbetonten Anfahrvorgang erforderliche Drehzahl geführt werden.
Bei Erreichen dieser Drehzahl wird der Kraftfluss zwischen der Dieselbrennkraftmaschine
und dem Abtrieb des Fahrzeuges über die
beiden Kupplungen 40 und 42 auf einfache Art und
Weise wieder hergestellt.
-
Ist
das Getriebe 3 beispielsweise als ein stufenloses Getriebe
mit einem Kettenvariator ausgeführt,
besteht vorteilhafterweise die Möglichkeit,
den Variator bei stehendem Fahrzeug in seine Anfahrübersetzung
zu verstellen, da der stehende Abtrieb des Fahrzeuges bei gleichzeitig
geöffneten
Kupplungen 40 und 42 des Verteilergetriebes 4 von
dem Getriebe 3 getrennt ist.
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Darüber hinaus
ist aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Antriebsstranges 1 mit dem Verteilergetriebe 4,
das mit den beiden Kupplungen 40 und 42 ausgeführt ist,
eine optimale Beeinflussung der Fahrdynamik, der Traktion sowie
der Stabilität
eines Fahrzeuges gewährleistet.
Des Weiteren ist der Antriebsstrang 1 im Vergleich zu aus
der Praxis bekannten Lösungen
durch ein geringeres Gewicht gekennzeichnet. Anfahrvorgänge sind
bereits im Allradmodus durchführbar,
womit eine maximale Beschleunigung bei variierbarer Momentenverteilung
zur Verfügung
gestellt wird.
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Die
beiden Kupplungen 40 und 42 des Verteilergetriebes 41 sind
in geeigneter Weise derart zu dimensionieren, dass das Antriebsmoment
bzw. das Getriebeausgangsmoment des Getriebes 1 auch bei Dynamikeffekten
im Antriebsstrang, wie einem Radabriss, der bei einem plötzlichen
Verlust der Haftreibung der Antriebsräder auftritt, oder einem Reibwertsprung
des Untergrunds, der beispielsweise bei Überfahren von Eisplatten stattfindet,
auf jeden Fall über
die Kupplungen 40 und 42 zu den beiden Fahrzeugachsen 5 und 6 führbar ist.
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Aufgrund
der Möglichkeit
der Integration des Verteilergetriebes 4 in das Getriebe 3 ergibt
sich gegenüber
herkömmlichen
und von Hauptgetrieben getrennt ausgeführten Verteilergetrieben ein
erhebliches Optimierungspotenzial, da Schnittstellen zwischen dem
Getriebe 3 und dem Verteilergetriebe 4 entfallen
und Schmier- und Kühlkreisläufe sowie
eine hydraulische Aktuatorik des Getriebes 3 mit der Aktuatorik 50 des
Verteilergetriebes miteinander verbunden werden können.
-
Weiter
Bezug nehmend auf 4 bis 6 sind drei
verschiedene Ausführungsformen
des Verteilergetriebes 4 dargestellt, wobei die in 4 dargestellte
Ausführungsform
des Verteilergetriebes 4 im Wesentlichen dem in 1 dargestellten
Verteilergetriebe entspricht. Das in 5 dargestellte
Verteilergetriebe 4 unterscheidet sich von dem in 4 dargestellten
Verteilergetriebe lediglich in der Ausgestaltung des Verteilerradsatzes 35,
der bei der Ausführung
gemäß 5 als
ungestufter, einteiliger Planet mit kegeligen Zentralrädern in
Beveloidbauweise ausgeführt
ist. Das in 6 grafisch dargestellte Verteilergetriebe 4 ist
mit zwei Verteilerradsätzen 35A und 35B ausgeführt, wodurch
sich die später
beschriebene Funktionalität
des Verteilergetriebes 4 ergibt.
-
Die
beiden Kupplungen 40 und 42 des Verteilergetriebes 4 werden
bei den in 4 bis 6 dargestellten
Ausführungsformen über die
mit elektrohydraulischen Komponenten ausgeführte Aktuatorik 50 angesteuert,
wobei die Aktuatorik 50 im Bereich der zweiten Kupplung 42 hier
beispielhaft zusätzlich
mit einer mechanischen Komponente 51 ausgeführt ist,
mittels der eine Fahrbarkeit eines mit dem Verteilergetriebe 4 ausgeführten Fahrzeuges beim
Ausfall der elektrohydraulischen Komponente der Aktuatorik 50 sichergestellt
wird. Die mechanische Komponente 51 der Aktuatorik 50 ist
vorliegend als eine Federeinrichtung ausgeführt, die die zweite Kupplung 42 ohne
den von der elektrohydraulischen Komponente der Aktuatorik 50 anliegenden
Ansteuerdruck in einem synchronen Zustand bzw. in einem geschlossenen
Zustand hält.
Das bedeutet, dass die zweite Kupplung 42 von der elektrohydraulischen Komponente
der Aktuatorik 50 durch einen entsprechenden Ansteuerdruck
bedarfsweise geöffnet
oder derart schlupfend betrieben werden kann, dass die vorbeschriebenen
erfindungsgemäßen Zustände des Verteilergetriebes 4 bzw.
des Antriebsstranges 1 darstellbar sind.
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Die
Ausgestaltung der Aktuatorik 50 mit den elektrohydraulischen
Komponenten und der mechanischen Komponente 51 bietet zusätzlich die
Funktionalität
einer Parkbremse, welche bei einer Kombination des Verteilergetriebes
mit einem als Automatgetriebe ausgeführten Getriebe 3 zur
Fahrzeugsicherung im Fahrzeugstillstand abtriebsseitig des Hauptgetriebes
benötigt
wird.
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Selbstverständlich liegt
es im Ermessen des Fachmannes, das Getriebe 1 mit einer
herkömmlichen
Parksperreneinrichtung 52 auszuführen, welche, wie in 4 und 5 dargestellt,
der Welle 48 zugeordnet sein kann, oder wie in 6 dargestellt, der
ersten Abtriebswelle 55 des Verteilergetriebes 4 zugeordnet
sein kann. Voraussetzung ist, dass eine Parksperreneinrichtung im
Kraftfluss des Antriebsstranges 1 den beiden Abtriebswellen
des Verteilergetriebes 1 und den beiden Kupplungen 40 und 42 nachgeschaltet
angeordnet wird, da bei stehendem Fahrzeug von der Aktuatorik kein
hydraulischer Ansteuerdruck an den beiden Kupplungen 40 und 42 anliegt
und die Kupplungen geöffnet
sind. Damit ist der Abtrieb von der Abtriebsmaschine entkoppelt
und frei bewegbar.
-
Der
Verteilerradsatz 35 ist bei der Ausführungsform des Verteilergetriebes 4 gemäß 4 als ein
Plusradsatz ausgeführt,
mit dem bei synchroner zweiter Kupplung 42 und mit einer Übertragungsfähigkeit
des ersten Schaltelementes, bei der im Wesentlichen kein Drehmoment über die
erste Kupplung 40 führbar
ist, konstruktiv ein Grundverteilungsgrad definierbar ist, bei dem
der der Fahrzeugvorderachse 5 zuzuführende Anteil des Getriebeausgangsmomentes
kleiner als 30% ist.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verteilergetriebes
kann der Verteilerradsatz selbstverständlich auch als Minusradsatz
ausgeführt
sein, mit welchem jeweils ein Grundverteilungsgrad definierbar ist,
bei dem der der Fahrzeugvorderachse zuzuführende Anteil des Getriebeausgangsmomentes
größer als
30% ist.
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Um
einen Grundverteilungsgrad zur Verfügung stellen zu können, bei
welchem der der Fahrzeugvorderachse zuzuführende Anteil des Getriebeausgangsmoments
kleiner als 30% ist, sind die Planetenräder 37A und 37B des
Doppelplaneten 37 mit zwei Verzahnungsstufen auszuführen. Dazu
können
die Planetenräder 37A und 37B mit
gleicher Zähnezahl
und ungleichen Moduli oder jeweils mit gleichem Modul jedoch mit
ungleicher Zähnezahl
ausgeführt
sein. Dabei ist es jedoch erforderlich, dass die beiden Verzahnungen
exakt zueinander positioniert sind, was jedoch einen hohen Fertigungsaufwand nach
sich zieht.
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Diese
Fertigungsproblematik wird bei der in 5 dargestellten
Ausführungsform
des Verteilergetriebes 4 umgangen, indem die beiden Verzahnungsebenen
des Verteilerradsatzes 35 in Beveloidbauweise ausgeführt werden.
Dabei sind die beiden Planetenräder 37A und 37B des
Doppelplaneten 37 als ungestufter, einteiliger, zylindrischer
Wälzkörper ausgeführt, in
die die beiden Sonnenräder 34 und 38 des
Verteilerradsatzes 35 eingreifen. Aufgrund der einteiligen
Ausgestaltung des Doppelplaneten 37 werden fertigungsbedingte
Werkzeugausläufe
vermieden, wodurch eine deutlich kompaktere Bauweise erreicht wird
und eine Positionierung der Zahnprofile der beiden Planetenräder zueinander
obsolet ist.
-
Das
in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel des Verteilergetriebes 4 ist
mit zwei Verteilerradsätzen 35A und 35B ausgeführt, wobei
der erste Verteilerradsatz als einfacher Planetenradsatz und der zweite
Verteilerradsatz 35B als Doppelplanetensatz ausgeführt ist.
Ein Planetenträger 53 des
ersten Verteilerradsatzes 35A ist mit der Getriebeabtriebswelle 33 des
Getriebes 3 verbunden. Ein Sonnenrad 54 des ersten
Verteilerradsatzes 35A ist mit der ersten Abtriebswelle 55 des
Verteilergetriebes 4 verbunden, welche vorliegend in beliebiger
Art und Weise mit der Fahrzeugvorderachse 5 des in 1 dargestellten Antriebsstranges 1 wirkverbunden
ist. Ein Hohlrad 56 des ersten Verteilerradsatzes 35A ist
mit einem Hohlrad 57 des zweiten Verteilerradsatzes 35B verbunden.
Ein Planetenträger 58 des
zweiten Verteilerradsatzes 35B ist mit einer zweiten Abtriebswelle 59 des Verteilergetriebes 4,
welche vorliegend zur Fahrzeughinterachse 6 eines Antriebsstranges
eines Fahrzeugs führt,
verbunden. Zwischen einem Sonnenrad 60 des zweiten Verteilerradsatzes 35B und dem
Sonnenrad 54 des ersten Verteilerradsatzes 35A sowie
zwischen dem Planetenträger 58 des zweiten
Verteilerradsatzes 35B und dem Sonnenrad 60 des
zweiten Verteilerradsatzes 35B ist jeweils die erste Kupplung 40 bzw.
die zweite Kupplung 42 angeordnet.
-
Die
beiden Kupplungen 40 und 42 sind vorliegend als
steuer- und regelbare reibschlüssige
Lamellenkupplungen ausgeführt,
deren Übertragungsfähigkeiten
jeweils über
die Aktuatorik 50 einstellbar sind. Mit den reibschlüssigen Kupplungen 40 und 42 besteht
die Möglichkeit,
ein Antriebsmoment einer Antriebsmaschine bzw. ein Getriebeausgangsmoment
eines Getriebes variabel und bedarfsgerecht zwischen den beiden
Abtriebswellen 55 und 59 des Verteilergetriebes 4 zu
verteilen.
-
Die
Ansteuerung der beiden Kupplungen 40 und 42 sowie
die daraus resultierende Verteilung des an dem Verteilergetriebe
anliegenden Antriebsmomentes zwischen den beiden Fahrzeugachsen 5 und 6 bzw.
den Abtriebswellen 55 und 59 entspricht grundsätzlich der
vorstehenden Beschreibung der Ansteuerung der Kupplungen des Ausführungsbeispieles
gemäß 1,
wobei sich aufgrund der beiden Verteilerradsätze 35A und 35B in
Verbindung mit der Ansteuerung der beiden Kupplungen 40 und 42 andere
Grenzen für
die einstellbaren Werte eines Verteilungsgrades des Antriebsmomentes
zwischen den beiden Fahrzeugachsen 5 und 6 als
bei dem in 1, 4 und 5 dargestellten
Verteilergetriebe 4 einstellen.
-
Dies
ist darin begründet,
dass die beiden verteilerradsätze 35A und 35B entsprechend
ihrer konstruktiven Ausgestaltung jeweils ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis aufweisen.
Diese Übersetzungsverhältnisse
der beiden Verteilerradsätze 35A und 35B bestimmen
zwei verschiedene Grundverteilungsgrade, welche sich bei geschlossener
erster Kupplung 40 oder bei geschlossener zweiter Kupplung 42 bei
gleichzeitig geöffneter
zweiter Kupplung 42 bzw. gleichzeitig geöffneter
erster Kupplung 40 einstellen. D. h., dass zur Einstellung
definierter Grundverteilungsgrade jeweils Verteilerradsätze mit den
entsprechenden mechanisch vorgegebenen Übersetzungen vorzusehen sind.
Die sich in Abhängigkeit
der Ansteuerung der beiden Kupplungen 40 und 42 jeweils
einstellenden Grundverteilungsgrade des Verteilergetriebes 4 sind
in allen Fahrsituationen eines Fahrzeugs, wie in einer Vorwärtsfahrt,
einer Rückwärtsfahrt,
einem Zug- oder Schubbetrieb des Antriebsstranges oder während einer
Kurvenfahrt wirksam.
-
So
wird bei geschlossener zweiter Kupplung 42 der zweite Verteilerradsatz 35B überbrückt und das
Antriebsmoment wird dem zweiten Grundverteilungsgrad entsprechend,
bei dem beispielsweise 30% des Antriebsmomentes auf die Fahrzeugvorderachse 5 und
70% des Antriebsmomentes auf die Fahrzeughinterachse 6 des
Antriebsstranges 1 geführt
wird, verteilt. Gleichzeitig führt
der erste Verteilerradsatz 35A wie ein aus der Praxis an
sich bekanntes offenes Differenzial lediglich Ausgleichsbewegungen
aus, wodurch Verspannungen im Antriebsstrang 1 vermieden
werden. Der zweite Verteilerradsatz 35B verläuft verlustfrei
in verblocktem Zustand um, wobei das Fahrzeug mit dominierender Hinterachse
zum Übersteuern
neigt.
-
Bei
geschlossener erster Kupplung 40 und gleichzeitig geöffneter
zweiter Kupplung 42 wird das Antriebsmoment zwischen den
beiden Abtriebswellen 55 und 59 des Verteilergetriebes 4 dem
ersten Grundverteilungsgrad entsprechend verteilt, wobei der Grundverteilungsgrad
konstruktiv derart festgelegt sein kann, dass 60% des Antriebsmomentes
auf die Fahrzeugvorderachse und 40% des Antriebsmomentes auf die
Fahrzeughinterachse des Antriebsstranges 1 geführt wird.
Die beiden Verteilerradsätze 35A und 35B führen in
diesem Betriebszustand der Kupplungen 40 und 42 lediglich
Ausgleichsbewegungen aufgrund unterschiedlicher Schlupfzustände an den
Antriebsrädern
sowie unterschiedlicher Kurvenradien während Kurvenfahrten aus und
das Fahrzeug neigt mit dominierender Fahrzeugvorderachse zum Untersteuern.
-
Werden
beide Kupplungen 40, 42 gleichzeitig geschlossen
bzw. in synchronem Zustand betrieben, sind die beiden Verteilerradsätze 35A und 35B gesperrt
bzw. verblockt, so dass keine getriebeseitige Ausgleichstätigkeit
vorliegt und bei schwierigen Fahrbahnverhältnissen eine optimale Traktion
zur Verfügung
gestellt werden kann.
-
Durch
eine geeignete Ansteuerung können zwischen
den beiden Grundverteilungsgraden des Antriebsmomentes zwischen
den Abtriebswellen 55 und 59 des Verteilergetriebes 4,
die eindeutige Betriebszustände
darstellen, stufenlos alle Verteilungsgrade eingestellt werden,
um die für
die jeweilige Fahrsituation günstigste
Antriebscharakteristik erzeugen zu können. So besteht beispielsweise
die Möglichkeit
während
eines Anfahrvorganges oder bei sprungartigen Änderungen des Reibwertes des
Untergrunds die antreibbaren Fahrzeugachsen des Antriebsstranges
eines Fahrzeugs mit gleichen Drehzahlen anzutreiben, was durch gleichzeitiges
Schließen
der beiden Kupplungen 40 und 42 erreicht wird.
-
Des
Weiteren besteht die Möglichkeit,
den Antriebsstrang 1 während
einer gradlinigen Bewegung oder in leichten Kurven mit einer dominierenden Hinterachse
darzustellen, wozu die zweite Kupplung 42 in synchronem
Zustand zu betreiben ist und über die
erste Kupplung 16 im Wesentlichen kein Drehmoment zu führen ist.
Dieser Betriebszustand des Antriebsstrangs ist zudem auch für ein Notprogramm geeignet,
welches beim Ausfall der erfindungsgemäßen Ansteuerung der beiden
Kupplungen 40 und 42 zur Verfügung gestellt wird und bei
dem die zweite Kupplung 42 über die entsprechend ausgeführte Aktuatorik 50,
vorzugsweise mit einer als Federspeicher ausgeführten mechanischen Komponente 51,
in geschlossenem Zustand gehalten wird.
-
In
Kurvenfahrten, in welchen eine im Wesentlichen untersteuerndes Fahrverhalten
eines Fahrzeuges erwünscht
ist, wird die erste Kupplung bei gleichzeitig geöffneter zweiter Kupplung in
synchronem Zustand betrieben, so dass das Fahrzeug mit einer dominierenden
Vorderachse dargestellt wird.
-
Alternativ
hierzu kann die mechanische Komponente der Aktuatorik auch als ein
ungeregelter Hydraulikzylinder geführt sein, mittels welcher die zweite
Kupplung des Verteilergetriebes, welche der Fahrzeughinterachse
zugeordnet ist, in geschlossenem bzw. synchronem Zustand gehalten
wird.
-
Werden
die beiden Kupplungen mittels hydraulischen Zylindern mit einer
gemeinsamen Verbindung zu einem einzigen Steuerdruck betätigt, könnend durch
die Höhe
des Druckniveaus des Steuerdrucks drei stabile Betriebssituationen
erzeugt werden. Ist der Steuerdruck unterhalb eines ersten unteren
Druckwertes, ist die zweite Kupplung 42 aufgrund der mechanischen
Komponente, d. h. dem Federspeicher, oder einem ungeregelten Hydraulikzylinder geschlossen.
Entspricht der Steuerdruck einem mittleren Druckwert, wird eine
sogenannte Sperrsituation des Verteilergetriebes 4 dargestellt,
bei dem beide Kupplungen 40 und 42 geschlossen
sind. Das bedeutet, dass bei Vorliegen des mittleren Druckwertes
des Steuerdrucks die Schließkraft
der mechanischen Komponente 51 der Aktuatorik 50,
die alternativ auch als ungeregelter Hydraulikzylinder ausgeführt sein kann,
gerade noch ausreicht, die zweite Kupplung 42 geschlossen
zu halten.
-
Die
dritte stabile Betriebssituation liegt dann vor, wenn der Steuerdruck
einem hohen Druckwert entspricht, bei der die erste Kupplung 40 geschlossen
ist und die elektrohydraulische Komponente der Aktuatorik 50 der
Schließkraft
der mechanischen Komponente 51 bzw. der Schließkraft des
ungeregelten Hydraulikzylinders derart entgegenwirkt, dass die Übertragungsfähigkeit
der zweiten Kupplung 42 reduziert wird und die zweite Kupplung 42 zumindest schlupfend
betrieben wird.
-
Selbstverständlich kann
es alternativ hierzu auch vorgesehen sein, die beiden Kupplungen
des Verteilergetriebes jeweils mit einem eigenen Drucksignal anzusteuern.
In diesem Fall entfällt
der erzwungene und von dem Steuerdruck unabhängige Schließzustand
der zweiten Kupplung 42, was die Anordnung einer herkömmlichen
Parksperreneinrichtung mit untrennbarer mechanischer Anbindung an eine
der Fahrzeugachsen des Antriebsstranges zwingend erforderlich macht.
-
Die
vorbeschriebenen Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verteilergetriebes
mit den beiden Kupplungen und mit einem Verteilerradsatz oder mit
zwei Verteilerradsätzen
bieten vorteilhafterweise die Möglichkeit,
während
des Betriebs eines Antriebsstrang ein Antriebsmoment einer Antriebsmaschine
mit variierbaren Verteilungsgraden zwischen zwei antreibbaren Fahrzeugachsen
mit geringem konstruktiven Aufwand sowie im Vergleich zu aus der
Praxis bekannten Lösungen
mit reduziertem Bauraumbedarf zu verteilen. Damit kann eine dem
jeweiligen Fahrzeugtyp angepasste variable Momentenverteilung dargestellt
werden, mittels der charakteristische Fahrdynamikeigenschaften erzielt
werden können.
-
- 1
- Antriebsstrang
- 2
- Antriebsmaschine
- 3
- Getriebe
- 4
- Verteilergetriebe
- 5
- Fahrzeugvorderachse
- 6
- Fahrzeugvorderachse
- 7
- erster
Planetenradsatz
- 8
- zweiter
Planetenradsatz
- 9
- Schaltschema
- 10
- Einrichtung
zur Schwingungsentkopplung
- 11
- Getriebeeingangswelle
- 12
- Hohlrad
des ersten Planetenradsatzes
- 13
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes E
- 14
- Sonnenrad
des ersten Planetenradsatzes
- 15
- Planetenräder des
ersten Planetenradsatzes
- 16
- Planetenträger des
ersten Planetenradsatzes
- 17
- Getriebegehäuse
- 18
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes A
- 19
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes B
- 20
- Innenlamellenträger des
Schaltelementes E
- 21
- Planenträger des
zweiten Planetenradsatzes
- 22
- Innenlamellenträges des
Schaltelementes A
- 23
- kleines
Sonnenrad des zweiten Planetenradsatzes
- 24
- Innenlamellenträger des
Schaltelementes B
- 25
- großes Sonnenrad
des zweiten Planetenradsatzes
- 26
- Innenlamellenträger des
Schaltelementes C
- 27
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes C
- 28
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes D
- 29
- Innenlamellenträger des
Schaltelementes D
- 30
- Hohlrad
des zweiten Planetenradsatzes
- 31
- breite
Planetenräder
des zweiten Planetenradsatzes
- 32
- schmale
Planetenräder
des zweiten Planetenradsat
-
- zes
- 33
- Getriebeabtriebswelle
- 34
- Sonnenrad
des Verteilerradsatzes
- 35
- Verteilerradsatz
- 35A
- erster
Verteilerradsatz
- 35B
- zweiter
Verteilerradsatz
- 36
- Planetenträger des
Verteilerradsatzes
- 37
- Doppelplanet
des Verteilerradsatzes
- 37A,
37B
- Planetenrad
des Doppelplaneten
- 38
- zweites
Sonnenrad des Verteilerradsatzes
- 39
- Innenlamellenträger der
ersten Kupplung
- 40
- erstes
reibschlüssiges
Schaltelement, erste Kupp
-
- lung
- 41
- Außenlamellenträger des
zweiten reibschlüssigen
-
- Schaltelementes
- 42
- zweites
reibschlüssiges
Schaltelement, zweite
-
- Kupplung
- 43
- Außenlamellenträger der
ersten Kupplung
- 44
- Zahnrad
- 45
- Zahnradstufe
- 45A,
45B
- Stirnrad
- 46
- Seitenwelle
- 47
- Innenlamellenträger der
zweiten Kupplung
- 48
- Welle
- 49
- Ausgangswelle
- 50
- Aktuatorik
- 51
- mechanische
Komponente der Aktuatorik
- 52
- Parksperreneinrichtung
- 53
- Planetenträger des
ersten Verteilerradsatzes
- 54
- Sonnenrad
des ersten Verteilerradsatzes
- 55
- erste
Abtriebswelle des Verteilergetriebes
- 56
- Hohlrad
des ersten Verteilerradsatzes
- 57
- Hohlrad
des zweiten Verteilerradsatzes
- 58
- Planetenträger des
zweiten Verteilerradsatzes
- 59
- zweite
Abtriebswelle des Verteilergetriebes
- 60
- Sonnenrad
des zweiten Verteilerradsatzes
- 61
- Antriebswelle
des Verteilergetriebes
- gk_40
- Verlauf
der Übertragungsfähigkeit
der ersten Kupp
-
- lung
- gk_42
- Verlauf
der Übertragungsfähigkeit
der zweiten
-
- Kupplung
- vt
- Verteilungsgrad