DE10192731B4 - Sitz und Verfahren zum Führen der Bewegungsabläufe eines Sitzes - Google Patents

Sitz und Verfahren zum Führen der Bewegungsabläufe eines Sitzes Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Führen der Bewegungsläufe eines Sitzes (10), der wenigstens drei Sitzelemente (16, 18, 22), die gegeneinander bewegbar sind, und wenigstens zwei Stellglieder (26, 27) umfasst, um die drei Elemente (16, 18, 22) gegeneinander zu versetzen, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ansteuerung eines ersten Stellgliedes (27) in eine Richtung ein zweites Stellglied (26) zunächst in eine bestimmte Richtung und dann in die entgegengesetzte Richtung angesteuert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Sitz und ein Verfahren zum Führen der Bewegungsabläufe eines Sitzes, der wenigstens drei Sitzelemente, die gegeneinander bewegbar sind, und wenigstens zwei Stellglieder umfasst, um die drei Elemente gegeneinander zu versetzen.
  • Ein derartiges Verfahren, das aus der DE 81 05 791 U1 bekannt ist, lässt sich insbesondere auf Fahrzeugsitze anwenden, die in Passagierflugzeugen zum Einsatz kommen.
  • Sitze in Passagierflugzeugen umfassen im Allgemeinen einen bezüglich eines Gestells versetzbaren Sitzteil. Eine schrägstellbare Rücklehne ist an ein Ende des Sitzteiles angelenkt, an dessen anderem Ende eine Beinstütze angelenkt ist, die durch eine bewegliche Fußstütze verlängert ist.
  • Der Sitz ist mit elektrischen Stellgliedern ausgerüstet, um die verschiedenen Sitzelemente gegeneinander zu versetzen.
  • Bei einigen Sitzen kann die Höhe des Sitzteiles verändert werden, da eine Bewegung zwischen dem Sitzteil und dem Sitzgestell möglich ist. Diese Versetzung kann mit einem speziellen Stellglied bewirkt werden, das zwischen den Sitzteil und das Gestell eingebaut ist. Sie kann auch die Folge eines mechanischen Aufbaus des Sitzes sein, der den Sitzteil mit einem anderen Sitzelement, beispielsweise mit seiner Rücklehne verbindet. Wenn beispielsweise die Rücklehne des Sitzes zurückgestellt wird, wird der Sitzteil gleichzeitig abgesenkt.
  • Bei einem Sitz, der eine derartige Synchronizität zwischen den Bewegungen der Rücklehne und des Sitzteiles aufweist, ist es bekannt, dass dann, wenn die Beinstütze im Wesentlichen vertikal verläuft und die Fußstütze ausreichend ausgefahren ist, das Absenken des Sitzteiles bei einer Bewegung der Rücklehne dazu führen kann, dass das untere Ende der Fußstütze in einen Kontakt insbesondere mit dem Boden kommt, da die Anordnung aus der Fußstütze und der Beinstütze nur vom Ende des Sitzteiles gehalten ist. Beim Absenken des Sitzteiles wird somit die Anordnung aus der Fußstütze und der Beinstütze erheblichen mechanischen Belastungen ausge setzt, die diese beschädigen können.
  • Es ist allgemein bekannt, dass die Versetzung eines Sitzelementes unter der Steuerung eines Stellgliedes zu einer Beeinträchtigung anderer Elemente des Sitzes führen kann, wenn diese in einen Kontakt mit einem Hindernis kommen.
  • Durch die Erfindung soll dieses Problem dadurch beseitigt werden, dass ein Verfahren zum Führen der Bewegungsabläufe eines Sitzes vorgeschlagen wird, durch das vermieden werden kann, dass ein Sitzelement, das von einem anderen Sitzelement mitgenommen wird, großen mechanischen Belastungen ausgesetzt wird, während ein Stellglied angesteuert wird, das indirekt darauf einwirkt.
  • Dazu ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ansteuerung eines ersten Stellgliedes in eine Richtung ein zweites Stellglied zunächst in eine bestimmte Richtung und dann in die entgegengesetzte Richtung angesteuert wird.
  • Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahren sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 8.
  • Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Sitz mit wenigstens drei Sitzelementen, die gegeneinander beweglich sind, und mit wenigsten zwei Stellgliedern zum Versetzen der drei Elemente gegeneinander, welcher gekennzeichnet ist durch Einrichtungen zum Ansteuern eines ersten Stellgliedes in einer Richtung und automatische Einrichtungen zum Ansteuern des zweiten Stellgliedes zuerst in eine bestimmte Richtung und dann in der entgegengesetzten Richtung, während das erste Stellglied in einer Richtung angesteuert wird.
  • Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Sitzes sind Gegenstand der Ansprüche 10 und 11.
  • Im Folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnungen ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 in einer schematischen Ansicht das Ausfüh rungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes,
  • 2 in einem Flußdiagramm die Arbeitsweise eines Sitzes, bei dem das Verfahren der Führung seiner Bewegungsabläufe gemäß der Erfindung ausgeführt wird, und
  • 3 in einem Flußdiagramm die Arbeitsweise eines Sitzes während einer Grundphase des Führungsverfahrens, welche die Beinstütze in ihre Abflugposition bringen soll.
  • Der in 1 dargestellte Sitz 10 ist ein Passagiersitz eines Flugzeuges. Dieser Sitz ist auf dem Boden 12 des Flugzeuges befestigt.
  • Der Sitz 10 umfasst ein Gestell 14, das fest mit dem Boden 12 verbunden ist und an dem sich ein im Wesentlichen horizontaler Sitzteil 16 abstützt.
  • An ein Ende des Sitzteiles 16 ist eine Rücklehne 18 angelenkt, die zwischen einer im Wesentlichen vertikal hochgestellten Position und einer im Wesentlichen horizontal zurückgeklappten Position bewegbar ist.
  • Der Sitzteil 16 ist bezüglich des Gestells 14 in einer vertikalen Richtung beweglich angebracht. Ein an sich bekannter Mechanismus senkt den Sitzteil 16 ab, während die Rücklehne 18 ihre hochgestellte Position gebracht wird, und hebt den Sitzteil 16 an, wenn die Rücklehne 18 in ihre zurückgeklappte Position gebracht wird.
  • Am anderen Ende des Sitzteiles 16 ist eine Beinstütze 20 angelenkt, die zwischen einer im Wesentlichen vertikalen nach unten vom Sitzteil 16 abgeklappten Position und einer Position versetzbar ist, in der sie im Wesentlichen horizontal in der Verlängerung des Sitzteiles 16 verläuft. Die Beinstütze wird vom Sitzteil 16 gehalten.
  • Der Sitz 10 umfasst weiterhin eine Fußstütze 22, die gleitend verschiebbar bezüglich der Beinstütze 20 in deren Verlängerung angeordnet ist.
  • Die Fußstütze 22 ist zwischen einer in das Innere der Beinstütze 20 eingeschobenen Position und einer herausgezogenen Position versetzbar, in der sie diese verlängert und praktisch vollständig ausgefahren ist.
  • Ein erstes elektrisches Stellglied 24 ist zwischen dem Sitzteil 16 und der Beinstütze 20 angeordnet, um letztere zwischen der abgeklappten Position und der ausgestellten Position zu versetzen.
  • Es ist gleichfalls ein zweites Stellglied 26 zwischen der Beinstütze 20 und der Fußstütze 22 vorgesehen, um für die Versetzung der Fußstütze 22 zwischen ihrer eingefahrenen und ihrer ausgefahrenen Position zu sorgen.
  • Ein drittes Stellglied 27 ist zwischen dem Sitzteil 16 und der Rücklehne 18 vorgesehen, um für die Versetzung der Rücklehne 18 zwischen ihrer hochgestellten Position und ihrer zurückgeklappten Position zu sorgen.
  • Diese drei Stellglieder arbeiten mit konstanten Geschwindigkeiten, die voneinander verschieden sein können. Jedes der drei Stellglieder 24, 26 und 27 wird mit elektrischem Strom von einer zentralen Steuereinheit 28 versorgt. Diese Steuereinheit 28 ist getrennt mit jedem Stellglied 24, 26 und 27 verbunden, damit diese unabhängig voneinander angesteuert werden können.
  • Der Sitz umfasst weiterhin eine Armlehne 30, an der eine Bedienungstastatur 32 angebracht ist, die es erlaubt, die Stellglieder 24, 26 und 27 unabhängig voneinander anzusteuern, um für ihre Versetzung zu sorgen.
  • Die Steuereinheit 28 umfasst eine Versorgungsquelle 34 für die Stellglieder. Letztere besteht beispielsweise aus einem Transformator, der mit dem allgemeinen elektrischen Versorgungsnetz des Flugzeuges über geeignete Anschlusseinrichtungen verbunden ist.
  • Für jedes Stellglied ist eine Versorgungsschnittstelle 36, 38 und 39 vorgesehen, die für die Versorgung der Stellglieder 24, 26 und 27 über die Versorgungsquelle 34 jeweils sorgt. Die Schnittstellen sorgen dafür, dass der Versorgungstrom der Stellglieder in Abhängigkeit von der gewünschten Stellrichtung geformt wird.
  • Die Versorgungsschnittstellen 36, 38 und 39 werden über eine Informationsverarbeitungseinheit 40 gesteuert. Diese Informationsverarbeitungseinheit 40 ist mit der Tastatur 32 verbunden, um die Befehlsanweisungen des Passagiers zu empfangen.
  • Die Informationsverarbeitungseinheit 40 umfasst beispielsweise einen Mikroprozessor, der ein geeignetes Programm ausführen kann, das im Folgenden beschrieben wird.
  • Die Informationsverarbeitungseinheit 40 umfasst weiterhin einen Taktgeber, der es dem Mikroprozessor erlaubt, eine oder mehrere Zeitverzögerungen vorzusehen, um die Arbeitsdauer der verschiedenen Stellglieder zu steuern.
  • Zwischen den Versorgungsschnittstellen 36, 38, 39 und den Stellgliedern 24, 26 und 27 sind jeweils Einrichtungen 41, 42, 43 angeordnet, die dazu bestimmt sind, charakteristische Variablen des von den Stellgliedern 24, 26 und 27 verbrauchten elektrischen Stromes während ihrer Arbeit zu verfolgen. Diese Einrichtungen sind mit der zentralen Informationsverarbeitungseinheit 40 verbunden.
  • Die charakteristischen Variablen des von den Stellgliedern verbrauchten elektrischen Stromes geben die von dem betreffenden Stellglied erzeugte Kraft wieder.
  • Jede Einrichtung 41 bis 43 kann beispielsweise die momentane Stärke des vom zugehörigen Stellglied verbrauchten Stromes während der Betriebsphase bestimmen.
  • Jedes Stellglied 24, 26 und 27 ist schließlich mit einem oder mehreren Positionsmessfühlern ausgerüstet.
  • Die Messfühler 44, 46 und 47 für die jeweiligen Stellglieder 24, 26 und 27 sind mit der Informationsverarbeitungseinheit 40 verbunden. Die Informationsverarbeitungseinheit 40 wird daher über die laufende Position jedes Stellgliedes informiert.
  • Die Messfühler bestehen beispielsweise aus Potentiometern oder Mikrokontakten, die zwischen den festen und den beweglichen Teilen der Stellglieder angeordnet sind.
  • Zum Betrieb des Sitzes führt die Informationsverarbeitungseinheit 40 ein an sich bekanntes Programm aus, mit dem die Versorgungsschnittstellen 36, 38 und 39 so angesteuert werden, dass diese für die Versorgung der Stellglieder 24, 26 und 27 in der einen oder der anderen Richtung durch Um kehr der Stromrichtung in Abhängigkeit von den von der Informationsverarbeitungseinheit 40 empfangenen Informationen sorgen.
  • In 2 ist das Flußdiagramm eines Programms dargestellt, das von Informationsverarbeitungseinheit beim Zurückstellen der Rücklehne des Sitzes in die senkrechte Position ausgeführt wird.
  • In einem Schritt 100 befiehlt der Passagier durch Berühren einer geeigneten Taste der Tastatur 32 das Rückstellen der Rücklehne. Im einen Schritt 102 wird das Stellglied in Betrieb gesetzt, um die Rücklehne 18 in ihre senkrechte Position zu bringen. Gleichzeitig mit dem Rückstellen der Rücklehne wird der Sitzteil 16 fortschreitend abgesenkt.
  • Während der Arbeit des Stellgliedes 27 wird ein erster Test 104 durchgeführt, um zu verifizieren, dass der Befehl zum Zurückstellen der Rücklehne noch gültig ist, das heißt, dass der Benutzer des Sitzes immer noch die entsprechende Taste der Tastatur betätigt. Wenn das nicht der Fall ist, wird im Schritt 106 das Anhalten des Stellgliedes 27 befohlen, das auf die Rücklehne einwirkt.
  • Wenn der Befehl weiter gültig ist, wird im Schritt 108 verifiziert, ob die Sitzlehne 18 ihre maximale senkrechte Position erreicht hat oder nicht. Diese Verifizierung wird ausgehend von den Informationen bewirkt, die vom Positionsmessfühler 47 kommen. Wenn die maximale Position erreicht ist, wird im Schritt 106 gleichfalls das Anhalten der Rücklehne befohlen.
  • Wenn umgekehrt der Benutzer seinen Befehl der Rückstellung der Rücklehne beibehält und die Rücklehne ihre maximale Position nicht erreicht hat, arbeitet das Stellglied 27 weiter.
  • Parallel zu den Tests, die am Stellglied 27 ausgeführt werden, das auf die Rücklehne und den Sitzteil einwirkt, wird im Schritt 110 die Position der Fußstütze unmittelbar beim Anfahren des Stellgliedes 27 im Schritt 102 gespeichert. Diese Speicherung durch die Informationsverarbeitungseinheit 40, die den Positionswert betrifft, der vom Messfühler 46 gemessen wird, der zum Stellglied 26 gehört, erlaubt es, die Fußstütze bezüglich der Beinstütze 20 zu versetzen.
  • Im folgenden Schritt 112 wird eine Verzögerung um eine bestimmte Zeitdauer T1 ausgelöst. Im Schritt 114 wird die Arbeit des Stellgliedes 26 ausgelöst, das die Fußstütze 22 ansteuert. Das Stellglied wird in einer ersten Richtung betrieben, die zu einem Zurückziehen der Fußstütze 22 und somit zu einer Abnahme der Gesamtlänge der Anordnung führt, die aus der Beinstütze 20 und der Fußstütze 22 besteht.
  • Eine Gruppe von Tests wird anschließend in einer Schleife ausgeführt, um zu bestimmen, wann der Betrieb des Stellgliedes 26 angehalten werden sollte, das auf die Fußstütze 22 einwirkt.
  • Ein erster Test 116 bestimmt, ob die Fußstütze 22 sich in der vollständig zurückgezogenen Position befindet. Dieser erste Test wird beispielsweise ausgehend von der vom Messfühler 46 kommenden Position des Stellgliedes 26 durchgeführt.
  • Wenn sich die Fußstütze tatsächlich in der maximal zurückgezogenen Position befindet, wird das Anhalten des Stellgliedes 26 im Schritt 118 befohlen. Falls das nicht der Fall ist, wird der Test des Schrittes 120 durchgeführt.
  • Dieser Test dient zur Bestimmung, ob die Zeitverzögerung T1, die im Schritt 112 begonnen ist, abgelaufen ist oder nicht. Wenn das der Fall ist, wird im Schritt 118 das Anhalten der Fußstütze befohlen.
  • Wenn umgekehrt die Zeitverzögerung noch nicht abgelaufen ist, wird im Schritt 122 bestimmt, ob die Rücklehne angehalten ist oder nicht. Dieses Anhalten kann die Folge einer Fehlfunktion des Sitzes oder der Tatsache sein, dass die Rücklehne ihre vollständig senkrechte Position erreicht hat und dass die Rücklehne im Schritt 106 angehalten wurde, nachdem dieser Zustand im Test verifiziert wurde, der im Schritt 108 durchgeführt wurde.
  • Die Tests der Schritte 116 bis 122 werden nacheinander in einer Schleife ausgeführt, solange eine der Bedingungen zum Anhalten nicht verifiziert ist.
  • Wenn die Rücklehne tatsächlich angehalten ist, wird das Anhalten des Stellgliedes 26 im Schritt 124 befohlen, das die Fußstütze steuert.
  • Nach dem Anhalten der Fußstütze im Schritt 118 oder 124 wird diese im Schritt 126 durch das Stellglied 26 in die am Anfang gespeicherte Position zurückgeführt, wobei das Stellglied 26 in eine zur anfänglichen Steuerung entgegengesetzten Richtung angesteuert wird. Das Stellglied wird somit so angesteuert, dass das zu einem Herausschieben der Fußstütze führt.
  • Bevor indessen der Schritt 126 ausgeführt wird, wenn die Fußstütze im Schritt 118 angehalten wurde, wird nach dem Schritt 118 ein Test 127 durchgeführt, um den Schritt 126 nur dann auszulösen, wenn die Rücklehne 18 tatsächlich angehalten ist.
  • Zu diesem Zweck wird der Test des Schrittes 127 in einer Schleife ausgeführt, bis das verifiziert ist.
  • Einzelheiten des Schrittes 126 werden im Folgenden anhand des Flußdiagramms von 3 beschrieben.
  • Nach den Schritten 106 und 126 wird der Algorithmus zum Rückstellen der Rücklehne im Schritt 130 beendet.
  • Das Flußdiagramm vom 3 ist das Diagramm des Algorithmus, der im Schritt 126 ausgeführt wird, um die Fußstütze in ihre Anfangsposition zurückzuführen, die im Schritt 110 gespeichert wurde.
  • Im Schritt 200 wird am Anfang das Stellglied 26 in Betrieb gesetzt, um für ein Herausfahren der Fußstütze zu sorgen. Das Stellglied 26 wird somit in einer Richtung angesteuert, die der Richtung entgegengesetzt ist, in die es im Schritt 114 angesteuert wurde.
  • Der Algorithmus umfasst dann einen Schritt 202, in dem die Stromstärke i des vom Stellglied 27 verbrauchtes Stromes bestimmt wird. Diese Stromstärke wird der Informationsverarbeitungseinheit 40 über die Einrichtungen 42 zugeleitet.
  • Im Schritt 204 gewinnt die Informationsverarbeitungseinheit 40 eine Abschätzung der Ableitung di/dt nach der Zeit der Stärke des verbrauchten Stroms. Diese Abschätzung wird über eine Berechnung der zeitlichen Ableitung der Stromstärke i erzeugt, die von den Einrichtungen 42 kommt.
  • Im Schritt 206 wird ein Test durchgeführt, um die abgeschätzte Stromstärke i mit einem Schwellenwert I zu vergleichen, der in der Informationsverarbeitungseinheit 40 gespeichert ist.
  • Dieser Schwellenwert I wird experimentell festgelegt und entspricht dem kleinsten Wert des vom Stellglied 26 verbrauchten Stromes, wenn die Fußstütze auf ein Hindernis trifft, während sie in die ausgefahrene Position zurückgeführt wird.
  • Wenn der Wert der Stromstärke i, der von den Einrichtungen 42 kommt, über dem Schwellenwert I liegt, wird im Schritt 208 eine Rückführung des Stellgliedes nach hinten über eine kurze Strecke durch die Informationsverarbeitungseinheit 40 befohlen, die die Schnittstelle 38 in dieser Richtung steuert. Die Rückführung nach hinten wird beispielsweise während einer kurzen bestimmten Zeitdauer bewirkt, während der der Motor des Stellgliedes 26 in die umgekehrte Richtung in Drehung versetzt wird.
  • Als eine Variante kann die Rückführung nach hinten über eine bestimmte kurze Strecke des Stellgliedes bewirkt werden, wobei die Steuerung des letzteren durch den Messfühler 26 erfolgt.
  • Beim Auslösen dieser kurzen Rückführung nach hinten im Schritt 208 wird im Schritt 210 das Anhalten des Stellgliedes 26 befohlen, wodurch der Schritt 126 des in 2 dargestellte Algorithmus beendet wird.
  • Wenn umgekehrt im Schritt 206 die abgeschätzte Stromstärke i unter dem bestimmten Schwellenwert liegt, wird im Schritt 212 ein zweiter Test durchgeführt. In diesem Schritt wird der Ableitungswert di/dt der Stärke i des vom Stellglied 26 verbrauchten Stromes nach der Zeit mit einem Schwellenwert D verglichen, der in der Informationsverarbeitungseinheit 40 gespeichert ist. Dieser Schwellenwert D entspricht einem kleinsten Wert der Ableitung der Stärke des vom Stellglied 26 verbrauchten Stromes nach der Zeit, während die Fußstütze 22 an ein Hindernis stößt, wenn diese in ihre ausgefahrene Position zurückgeführt wird. Wenn der abgeschätzte Wert der Ableitung di/dt der Stärke des verbrauchten Stromes nach der Zeit über dem Schwellenwert D liegt, wird im Schritt 208 eine kurze Rückführung des Stellgliedes nach hinten ausgeführt.
  • Wenn diese Bedingung andererseits nicht erfüllt ist, wird die Arbeit des Stellgliedes in der Richtung, die zum Ausfahren der Fußstütze 22 führt, fortgesetzt und wird der Schritt 214 ausgeführt. In diesem Schritt wird ein Test durchgeführt, um zu bestimmen, ob die Fußstütze 22 ihre Anfangsposition erreicht hat oder nicht, die im Schritt 110 gespeichert worden ist.
  • Wenn diese Anfangsposition nicht erreicht ist, werden die aufeinanderfolgenden Schritte 204 bis 212 erneut ausgeführt. Wenn im Gegensatz dazu die Anfangsposition erreicht ist, wird das Anhalten der Fußstütze im Schritt 210 befohlen.
  • Die Rückkehr der Fußstütze in ihre Ausgangsposition wird über die Informationsverarbeitungseinheit aus der laufenden Position des Stellgliedes abgeschätzt, die vom Messfühler 46 kommt.
  • Es versteht sich, dass mit einer Steuerung der Stellglieder, wie sie beschrieben wurde, während einer Steuerung der Rücklehne in ihre zurückgestellte Position, was zu einem Absenken des Sitzteiles führt, die Fußstütze 22 gleichzeitig mit der Versetzung der Rücklehne zunächst in eine Richtung, die zu ihrem Zurückziehen führt, und dann in eine entgegengesetzte Richtung versetzt wird, die zu einer Versetzung in ihre ausgefahrene Position führt.
  • Während des Absenkens des Sitzteiles unter der Wirkung der Rückstellung der Rücklehne wird die Anordnung aus der Beinstütze und der Fußstütze somit nicht mechanisch dadurch beaufschlagt, dass sie auf den Boden aufstößt, selbst wenn zum Zeitpunkt der Steuerung der Rücklehne die Fußstütze nahezu oder bereits in Kontakt mit dem Boden steht.
  • Diese technische Lösung erlaubt es somit, keine Ermüdung am Sitzaufbau und an den Elementen hervorzurufen, die dessen Betätigung erlauben.
  • Wenn umgekehrt das ausgeführte Verfahren nicht zum Ziel hat, ein Anstoßen des unteren Endes der Fußstütze am Boden zu verhindern, kann die Fußstütze in jede der möglichen Positionen gebracht werden. Insbesondere erlaubt es der Rückstellbefehl der Fußstütze in ihre Anfangsposition, dass diese so nahe wie möglich zu der Position gebracht wird, die sie vor der Ansteuerung der Rücklehne eingenommen hatte.
  • Das beschriebene Verfahren zum Bewegen der Rücklehne und der Fußstütze kann auf alle anderen Sitzelemente angewandt werden, die während ihrer Versetzung einander beeinflussen und bei denen die Gefahr besteht, dass eines der Sitzelemente mit einem Hindernis in Kontakt kommt.
  • Der Schritt 208 ist fakultativ. Wenn somit einer der Tests, die in den Schritten 206 und 212 durchgeführt werden, zu einem positiven Ergebnis kommt, wird das Anhalten der Fußstütze direkt im Schritt 210 befohlen.
  • Als Variante kann der Schritt 110 zur Positionsspeicherung unterdrückt werden und kann der Test des Schrittes 214 dadurch ersetzt werden, dass eine zweite Zeitverzögerung T2 vorgesehen wird, die beim Auslösen der Fußstütze im Schritt 200 initialisiert wird. Die Dauer dieser Zeitverzögerung ist so gewählt, dass in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Stellgliedes in seinen beiden Versetzungsrichtungen die Versetzungsstrecken während der Zeitspannen T1 und T2 im Wesentlichen identisch sind.
  • Bei dieser Variante wird die Zeitverzögerung während des Auslösen des Stellgliedes im Schritt 200 initialisiert und wird im Test, der im Schritt 214 ausgeführt wird, verifiziert, ob die Zeitverzögerung beendet ist.
  • Bei noch einer Ausbildungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird während des Zurückklappens der Rücklehne statt einem Zurückziehen der Fußstütze die Beinstütze wenigstens teilweise zurückgestellt.
  • Bei noch einer Variante wird die Beinstütze gleichzei tig mit dem Zurückziehen der Fußstütze teilweise hochgestellt.
  • In beiden Fällen wird die Beinstütze in ihre Ausgangsposition nach dem Anhalten der Rücklehne zurückgestellt.

Claims (11)

  1. Verfahren zum Führen der Bewegungsläufe eines Sitzes (10), der wenigstens drei Sitzelemente (16, 18, 22), die gegeneinander bewegbar sind, und wenigstens zwei Stellglieder (26, 27) umfasst, um die drei Elemente (16, 18, 22) gegeneinander zu versetzen, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ansteuerung eines ersten Stellgliedes (27) in eine Richtung ein zweites Stellglied (26) zunächst in eine bestimmte Richtung und dann in die entgegengesetzte Richtung angesteuert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung des zweiten Stellgliedes (26) in die bestimmte Richtung während einer ersten bestimmten Zeitdauer bewirkt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung des zweiten Stellgliedes (26) in die entgegengesetzte Richtung während einer zweiten bestimmten Zeitdauer bewirkt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite bestimmte Zeitdauer so gewählt sind, dass in Abhängigkeit von der Versetzungsgeschwindigkeit des zweiten Stellgliedes (26) in der bestimmten Richtung und in der entgegengesetzten Richtung, die Versetzungsstrecken in beiden Richtungen im Wesentlichen identisch sind.
  5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Ansteuern des zweiten Stellgliedes (26) in der bestimmten Richtung die laufende Position des zweiten Stellgliedes (26) gemessen und gespeichert wird und dass die Ansteuerung des zweiten Stellgliedes (26) in die entgegengesetzten Richtung höchstens bis zur Rückstellung des zweiten Stellgliedes (26) in die gespeicherte Position bewirkt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine charakteristische Variable der vom zweiten Stellglied (26) erzeugten Kraft verfolgt wird, während dieses in der entgegengesetzten Richtung verwandt wird, und dass wenigstens ein bestimmtes Bewertungskriterium bezüglich der oder jeder charakteristischen Variable abgeschätzt wird, wobei das zweite Stellglied (26) in einer bestimmten Befehlsabfolge so angesteuert wird, dass seine Versetzung in der entgegengesetzten Richtung beendet wird, wenn wenigstens eines der bestimmten Bewertungskriterien erfüllt ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die bestimmte Befehlsfolge eine Folge ist, die aus der Gruppe gewählt ist, die aus dem Anhalten des zweiten Stellgliedes (26) und dem Antreiben des zweiten Stellgliedes (26) in der bestimmten Richtung besteht.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine charakteristische Variable der erzeugten Kraft eine charakteristische Variable des elektrischen Stromes ist, der vom zweiten Stellglied (26) verbraucht wird, die aus der Gruppe gewählt ist, die aus der Stärke des vom Stellglied verbrauchten Stromes und ihrer Ableitung nach der Zeit besteht.
  9. Sitz (10) mit wenigstens drei Sitzelemente (16, 18, 22), die gegeneinander beweglich sind, und mit wenigstens zwei Stellglieder (26, 27) zum Versetzen der drei Elemente (16, 18, 22) gegeneinander, gekennzeichnet durch Einrichtun gen zum Ansteuern eines erstens Stellgliedes (27) in einer Richtung und automatische Einrichtungen zum Ansteuern des zweiten Stellgliedes (26) zuerst in einer bestimmten Richtung und dann in der entgegengesetzten Richtung, während das erste Stellglied (27) in einer Richtung angesteuert wird.
  10. Sitz nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch: – einen beweglichen Sitzteil (16), – eine an den Sitzteil angelenkte Rücklehne (18), – eine Beinstütze (20), die an den Sitzteil (16) angelenkt ist, und – eine Fußstütze (22), die bezüglich der Beinstütze (20) versetzbar angebracht ist, wobei – das erste Stellglied (27) die Rücklehne (18) und den Sitzteil (16) gemeinsam so versetzen kann, dass der Sitzteil (16) bei einem Zurückstellen der Rücklehne (18) abgesenkt wird, und – das zweite Stellglied (26) die Fußstütze (22) bezüglich der Beinstütze (20) versetzen kann.
  11. Sitz nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch: – einen beweglichen Sitzteil (16), – eine an den Sitzteil angelenkte Rücklehne (18), – und eine Beinstütze (20), die an den Sitzteil (16) angelenkt ist, wobei – das erste Stellglied (27) die Rücklehne (18) und den Sitzteil (16) gemeinsam so versetzen kann, dass der Sitzteil (16) bei einem Zurückstellen der Rücklehne (18) abgesenkt wird, und – das zweite Stellglied (26) die Beinstütze (20) bezüglich des Sitzteils (16) zurückstellen kann.
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