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Elektrische Isolierstoffe aus hochmolekularen Polycarbonaten Es ist
bereits vorgeschlagen worden, hochmolekulare Polycarbonate aus Di-monooxyaryl-alkanen,
insbesondere 4, 4'-Di-monooxyaryl-alkanen, wegen ihrer vorteilhafte@n elektrischen
Eigenschaften, als elektrische Isolierstoffe zu verwenden.
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Es wurde nun gefunden, daß sich nicht nur die Polycarbonate, die ausschließlich
aus Di-mon.o,oxyarylalkanen aufgebaut sind, hervorragend als elektrische Isolierstoffe
eignen, sondern daß diese Eigenschaft auch allen anderen thermoplastischen; Kunststoffen
aus hochmolekularen Podycarbonaten zukommt.
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Erfindungsgemäß werden somit hochmolekulare Polycarbonate außer solchen,
die ausschließlich aus Di-mo:n,oo@xya.ryl-alka,nen hergestellt sind, als elektrische
Isolierstoffe verwendet.
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Beispielsweise seien hochmolekulare Podycarbonate, deren Herstellungsverfahren
bereits anderweitig vorgeschlagen sind, genannt: Mischpolycarbonate aus Dimonooxyaryl-alkanen
und aliphatischen, cycloaliphatischen und/oder aromatischen Dioxyverb.indungen"
Polycarbonate aus Dioxydiarylsulfo:n[en oder aus Gemische von. Dioxydiarylsulfo,nen;
mit anderen biifunl;-tionellen Oxyverbindungem und Mischpolycarbonate aus mindestens
einer aliphatischen bzw. cyclo,aliphatischen und mindestens einer aromatischen Dioxyverbindung,
ausgenommen Di-monooxyaryl-alkan.e und Di-monoo@xyaryl-sulfone.
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Auf Grund einer guten Verarbeitbarkeit durch z. B. thermoplastische
Verformung oder aus Lösungen, sind die Polyc,arbonate in der Elektrotechnik vielseitig
verwendbar. So können im Preß-, Spritz- oder Gießverfahren beliebig geformte Gegenstände,
z. B. Blöcke, gegebenenfalls mit Einlassungen von Leitern, Kondensatoren, Widerständen,
und Röhren, hergestellt worden;, wobei diel geringe Leitfähigkeit und Obeirflächenleitfähigkeit
auch in feuchter Atmosphäre besonders vorteilhaft ist.
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Aus dem Schmelzfluß oder aus Lösungen, können Filmei und, Fasern hergestellt
werden, die zum Umwickeln bzw. Umspinnen von z. B. elektrischen Leitern verwendet
werden können. Gegebenenfalls können die so isolierten Leiter für kurze Zeit auf
eine Temperatur oberhalb des. Erweichungspu.nktes des Polycarbonats. erhitzt werden,
wodurch die einzelnen Filmschichten oder Fasern miteinander verschweißt werden.
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Aus dem Schmelzfluß oder aus Lösungen hergestellte Filme können auf
Grund der geringen Temperaturabhängigkeit der Dielektrizitätskonstanteund des Verlustwinkels
der Polycarbonate insbesondere vorteilhaft als Dielektrikum für elektrische Kondensatoren
verwendet werden. Zu diesen Zweck kann die Polycarbonatfolie als solche zwischen
die stromführenden Beläge eingelegt oder um diese gewickelt werden, oder de stromführenden
Beläge können z. B. durch Aufdampfen von Metallen auf die- Polycarbonatfodien aufgebracht
werden. Schließlich können auch außergewöhnlich dünne Filme, z. B. mit Dicken; von
Bruchteilen einfies [,, aus Lösungen auf Metallfolien hergestellt werden, die bei
gleichmäßiger Dicke eine gute Haftfestigkeit auf den Folien beisitzen,, so daß auch
auf diese Weise Kondensatoren vorteilhaft hergestellt werden können. Die Polycarbonate
schädigen dabei die Metalle nicht.
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Ferner können elektrische Leiter direkt mit den Polycarbonaten aus
Lösungen oder aus, der Schmelze überzogen werden. Dabei ist die hohe Elastizität
und Härte neben den günstigen elektrischen Eigenschaften der Polycarb.onate, insbesondere
ihre außergewöhnlich hohe Durchschlagsfestigkeit, von beson.derem:Vorteil. Schließlich
können Papier, Gewebebahnen, Glasgespinste und Glasmatten mit Lösungen der Poly=
carbonate getränkt und so mit dehn Kunststoff imprägniert und als Isoliermaterial
von z. B. elektrischen Leitern verwendet werden.
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Die niedrige Dielektrizitätskonstante, der niedrige Verlustwinkel
und der hohe Isolationswiderstand solcher Isolierungen wirken sich besonders günstig
bei der Isolierung von Hochfrequenzkab@eln und. -leitern aus.
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Die elektrischem; Eigenschaften aus Lösungen gewonnener Fasern., Filme
und Überzüge können: in manchen Fällen: durch ein nachträgliches Erwärmen, vorzugsweise
auf oberhalb 100°, jedoch unterhalb des Schmelzpunktes der Polycarbonate, verbessert
werden, ebenso die Haftfestigkeit auf Unterlagen.
Den Polycarbonaten
können gegebenenfalls Füllstoffe, Pigmente und Weichmacher zugesetzt werden. Als
Füllstoffe können z. B. Kaolin, Talkum, Glas und Glimmer, als Weichmacher z. B.
Phthalsäure- und Phosphorsäureester verwendet werden.
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Die große Zahl der erfindungsgemäß geeigneten hochmolekularen Polycarbonate
erlaubt es, bei gleichbleibenden, günstigen elektrischen Eigenschaften die physikalischen
Eigenschaften der Isolierstoffe z. B. in bezug auf Festigkeit, Dehnung, Elastizität
und Erweichungspunkt in weiten Grenzen zu variieren und dem vorgesehenen Verwendunzszweck
anzupassen.