DE10164208A1 - Verfahren zur Administrierung von Anwesenheitsinformation in einem Telekommunikations- und/oder Datennetz - Google Patents
Verfahren zur Administrierung von Anwesenheitsinformation in einem Telekommunikations- und/oder DatennetzInfo
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Abstract
Verfahren zur Administration von Anwesenheitsinformation in einem Telekommunikations- und/oder Datennetz, insbesondere zur Realisierung eines auf der Anwesenheitsinformation basierenden Dienstes, wobei Administrationsdaten für einen Administrationsvorgang per Spracheingabe und -erkennung oder per Tastatureingabe eines PIN-Codes oder in einem vordefinierten Kurznachrichten-Rahmen oder an einer IP-basierten Schnittstelle, außerhalb einer SIP-Methode, eingegeben und nachträglich in ein SIP-konformes Format zur Durchführung des Administrationsvorganges umgesetzt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Administrierung von Anwesenheits- bzw. Verfügbarkeitsinformation in einem Telekommunikations- und/oder Datennetz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Sowohl in Telekommunikationsnetzen - dem Festnetz ebenso wie Mobilfunknetzen- als auch in Datennetzen - dem Internet ebenso wie Intranets - werden seit Jahren in zunehmendem Maße Dienste bereitgestellt und genutzt, die auf Informationen über die Anwesenheit bzw. Verfügbarkeit von Teilnehmern beruhen und nachfolgend auch als "presence-basierte Services" bezeichnet werden.
- In Next-Generation-Networks (NGN) spielen presence-basierte Services eine weiter erheblich zunehmende Rolle. Bei presence-basierten Services/Applikationen wird Information über die Verfügbarkeit von Teilnehmern (wie und wo ist ein Teilnehmer erreichbar) für den Service/die Applikation ausgenutzt. Beispielsweise kann diese Information dazu dienen,
- - einem Teilnehmer zu signalisieren, ob und wie ein von ihm gewünschter Gesprächspartner erreichbar ist, um bei einem Wechsel in den Zustand der Erreichbarkeit dann z. B. automatisch einen Verbindungsaufbau einzuleiten,
- - Rufweiter- bzw. Rufumleitungs-Szenarien zu optimieren oder
- - Konferenzen einzuleiten, wenn alle gewünschten Teilnehmer als verfügbar gekennzeichnet sind.
- Für eine sinnvolle Dienstnutzung müssen folgende Funktionen zur Verfügung stehen:
- 1. Ein Teilnehmer muß Information über seinen Anwesenheits("Presence")-Zustand festlegen können.
- 2. Der Teilnehmer muß jederzeit den Personenkreis festlegen können, der auf seine Anwesenheitsinformation Zugriff haben darf (z. B. alle Personen die in seinen Outlook-Kontaktadressen aufgeführt sind oder alle Teilnehmer in einer Closed- User-Group).
- 3. Der Teilnehmer muß sich auf Mitteilungen über den Anwesenheits-Status (nachfolgend auch "Presence-Status") eines anderen Teilnehmers oder eines bestimmten Dienstes subskribieren können (z. B. für den Erhalt einer Information, sobald Teilnehmer X "Present" ist).
- 4. Der Teilnehmer muß über das Eintreten der von ihm gewünschten Bedingungen (eines vorab definierten Zustandes) informiert werden können (z. B. Teilnehmer X ist in den Zustand "Present" gewechselt).
- Im Bereich Telekommunikation werden diese Funktionen in der Regel über eine graphische Benutzereingabe auf PCs oder Handhelds eingegeben. Ein auf dem Endgerät vorhandener SIP-User- Agent setzt diese Information dann in die entsprechenden SIP- Methoden um: "REGISTER", um den eigenen Presence-Status und die Zugriffsrechte festzulegen; "SUBSCRIBE", um mitzuteilen, daß man über den Presence-Status eines bestimmten Teilnehmers informiert werden will; "NOTIFY" schließlich ist die Information, daß der gewünschte Teilnehmer den subskribierten Anwesenheits-Status eingenommen hat. In der Regel wird diese Information an einen sogenannten Presence-Server gesendet, der dann die entsprechenden Aktionen einleitet, z. B. das Abspeichern der REGISTER-Information oder die Ausgabe von NOTIFY, falls die durch SUBSCRIBE festgelegte Bedingung erfüllt ist.
- Es ist also festzuhalten, daß bisher die Anwesenheitsinformation in der Regel über ein SIP-basiertes Endgerät des Teilnehmers verwaltet wird und daher nur für SIP-Teilnehmer verfügbar ist. Dies stellt eine empfindliche Einschränkung des Nutzerkreises dar, die weder im Interesse potentieller Nutzer noch der Dienstanbieter (die ja möglichst viele Nutzer erreichen möchten) liegt.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe der Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens der gattungsgemäßen Art zugrunde, welches eine wesentliche Erweiterung des Nutzerkreises von presence-basierten Services und somit von deren Einsatzbreite und Wirkungsmöglichkeiten erlaubt.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Die Erfindung schließt den grundlegenden Gedanken ein, sowohl für die Eingabe des Presence-Status als auch für den Zugriff auf hiervon abgeleitete Informationen und Dienstmerkmale eine Anbindung durch bisher in diesem Zusammenhang nicht einsetzbare Schnittstellen bereitzustellen.
- Im folgenden werden einige Alternativen beschrieben, wie Anwesenheitsinformation von jedem beliebigen Teilnehmer administriert werden kann bzw. wie ein beliebiger Teilnehmer über das Eintreten der von ihm gewünschten Bedingung informiert werden kann. Die einzige Figur gibt insoweit eine schematische, synoptische Darstellung der nachfolgend aufgeführten Varianten A) bis E) in einer Netzstruktur, bei der die Anwesenheitsinformation mittels SIP-Methoden auf einem Presence- Server administriert wird und welche verschiedene Administrierungs-Schnittstellen und Formatumsetzungsmöglichkeiten hat. Die Figur ist im Zusammenhang mit den nachfolgenden Erläuterungen der Varianten A) bis E) weitgehend selbsterklärend, so daß eine gesonderte Figurenbeschreibung verzichtbar ist.
- Die eingangs aufgeführten Funktionen 1), 2) und 3) können demnach von jedem beliebigen Teilnehmer (PSTN/ISDN, H.323, SIP) über folgende Wege administriert werden:
- Das Web-Interface kann entweder direkt vom Presence-Server angeboten werden (interne Schnittstelle zwischen Web-Interface und Presence-Service) oder über einen separaten Web-Server, der dann wiederum die an der Webschnittstelle administrierte Information auf die bekannten SIP-Methoden umsetzt.
- Bei klassischen PSTN/ISDN-Telefonen erfolgt in vielen Fällen die Dienststeuerung über PIN-Codes. Der Teilnehmer wählt eine vorgegebene Nummer und steuert dann über Tastenkombinationen (z. B. *1234#) seinen Dienst (z. B. Rufumleitung bei Mobiltelefonen).
- Analog können bestimmte Tastenfolgen dazu benutzt werden, um den eigenen Presence-Status zu setzen bzw. um über die Buchstabeneingabe (analog wie den Telefonbüchern bei Mobil- oder Schnurlostelefonen) festzulegen, auf welchen Teilnehmer subskribiert werden soll, bzw. um Restriktionen festzulegen.
- Die PIN-Codes werden entweder direkt im Presence-Server umgesetzt (z. B. wenn dieser ein PSTN/ISDN- oder H.323-Interface hat) oder sie werden in einem PSTN/ISDN-SIP-Gateway auf die entsprechenden SIP-Methoden umgesetzt. Auch eine Umsetzung auf die in SIP definierten INFO-Methods ist möglich. In diesem Fall muß wiederum der Presence-Server die PIN-Codes in die entsprechende Presence-Information umsetzen.
- Über eine vordefinierte Struktur einer SMS bzw. über Keywörter kann die Presence-Information festgelegt werden (z. B. PS (für Presence Status) = present; PS = not present; Sub (für Subscribe) = Rudi Stelzl oder Sub = +49 89 722 23693). Die SMS wird dann an eine vorgegebene Nummer gesendet.
- Analog zu A) und B) kann diese Information direkt an einen Presence-Server gehen, der die Umsetzung vornimmt, oder die Information kann auf einem separaten Server in die entsprechenden Meldungen umgesetzt werden. Ein Mapping der SMS auf Instant-Messaging-Meldungen ist ebenfalls möglich. In diesem Fall muß wiederum der Presence-Server die Information umsetzen.
- Der Teilnehmer wählt die Nummer des Voice-Portals und kann per Sprachdialog die Presence-Information steuern (z. B. die Spracheingabe "Von 14 Uhr bis 16 Uhr bin ich im Büro erreichbar." könnte umgesetzt werden in einen Presence-Status: Office; dieser Status wäre gültig im Zeitraum 14 bis 16 Uhr). Die "Automatic-Speech-Recognition"-Funktion des Voice-Portals kann über Keyword-Spotting die wesentliche Information herausfiltern, und das Voice-Portal kann diese Information (wie unter A) beschrieben) über eine "interne Schnittstelle" zum Presence-Server weiterleiten oder auf die entsprechenden SIP- Methoden umsetzen und an den Presence-Server senden.
- Zur Steuerung der Presence-Information können auch indirekte (d. h. nicht vom Teilnehmer aktiv gesteuerte) Informationen verwendet werden. Z. B. ist ein Teilnehmer, wenn er von seinem Büro aus ein Telefonat führt, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch nach dem Telefonat noch am Platz erreichbar. Über "IN-like"-Trigger kann eine Vermittlungsstelle diese Information an einen Presence-Server weiterleiten. In diesem Fall ist es sinnvoll, wenn der Presence-Status nach einer einstellbaren Zeit (z. B. 15 min) automatisch wieder in den Zustand "nicht erreichbar" wechselt, sofern keine weitere Statusänderung bzw. Auffrischung des Status "erreichbar" (durch ein weiteres Telefonat) erfolgt.
- Weitere Bespiele für die indirekte Gewinnung von Presence- Information sind Aktivitäten des Teilnehmers wie:
- - Internet-Einwahl,
- - Absendung von E-Mails,
- - Tastatureingaben am PC.
- Möglich ist auch die Gewinnung von Information aus Kalendersystemen (z. B. Outlook). Einige dieser Möglichkeiten sind sicherlich datenschutzrechtlich bedenklich, könnten aber aufgrund firmeninterner Regelungen oder bei Zustimmung durch den Betroffenen sehr wohl eingesetzt werden.
- Für die weiter oben beschriebene Funktion 4) ergeben sich folgende Alternativen:
- Der Teilnehmer bekommt eine SMS oder eine Instant-Message zustellt, sobald der gewünschte Zustand erreicht wurde.
- Insbesondere für PSTN/ISDN und H.323, die ja nicht unmittelbar eine SIP-NOTIFY-Meldung empfangen können, kann der Presence-Server die gewünschte Information an ein Voice-Portal weiterleiten, das über einen Rufaufbau und das Vorlesen einer Standardansage oder einer vorher vom Teilnehmer festgelegten Ansage über den Presence-Status informiert.
- Das Erreichen des gewünschten Zustands kann auch an einen Server gemeldet werden, der dann automatisch einen Ruf zwischen den beiden Teilnehmern initiiert oder sogar eine Konferenz einleitet.
- Das Erreichen des gewünschten Zustands kann auch optisch oder akustisch angezeigt werden. Der Teilnehmer kann dann gegebenenfalls über Anruf einer speziellen Nummer detailliertere Information erfragen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn er sich für mehrere Teilnehmer subscribiert hat.
- J) Pop-Up-Fenster am PC
- Darüberhinaus wird vorgeschlagen, daß die unter F) bis I) genannten (oder auch weitere) Verfahren nicht notwendigerweise a priori festgelegt werden müssen. Der Presence-Server kann das Verfahren aufgrund der Presence-Information des Teilnehmers (der das SUBSCRIBE ausgeführt hat) auswählen und dadurch eine höhere Erreichenswahrscheinlichkeit erzielen.
- Falls z. B. der Teilnehmer gerade selbst nicht am Arbeitsplatz, sondern in einem Meeting ist, ist eine SMS bzw. eine Instant-Message vorteilhafter als eine Ansage, da diese ja nicht entgegengenommen werden könnte.
Claims (7)
1. Verfahren zur Administration von Anwesenheitsinformation
in einem Telekommunikations- und/oder Datennetz, insbesondere
zur Realisierung eines auf der Anwesenheitsinformation
basierenden Dienstes,
dadurch gekennzeichnet,
dass Administrationsdaten für einen Administrationsvorgang
per Spracheingabe und -erkennung oder per Tastatureingabe
eines PIN-Codes oder in einem vordefinierten Kurznachrichten-
Rahmen oder an einer IP-basierten Schnittstelle, außerhalb
einer SIP-Methode, eingegeben und nachträglich in ein SIP-
konformes Format zur Durchführung des
Administrationsvorganges umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Administrationsvorgang um die Änderung
eines Anwesenheitsstatus handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Administrationsvorgang um die Definition
eines Teilnehmerkreises handelt, der auf die
Anwesenheitsinformation zugreifen kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Administrationsvorgang um die
Subskription von Anwesenheitsinformation eines anderen Teilnehmers
oder eines auf der Anwesenheitsinformation basierenden
Dienstes handelt.
5. Verfahren zur Administration von Anwesenheitsinformation
in einem Telekommunikations- und/oder Datennetz, insbesondere
zur Realisierung eines auf der Anwesenheitsinformation
basierenden Dienstes,
dadurch gekennzeichnet,
dass Administrationsdaten für eine Änderung des
Anwesenheitsstatus ohne aktive Eingabe durch den Teilnehmer, dessen
Anwesenheitsstatus administriert wird, aus einem externen
Informationssystem eingespeist und nachträglich in ein SIP-
konformes Format zur Durchführung der Änderung des
Anwesenheitsstatus umgesetzt werden.
6. Verfahren zur Administration von Anwesenheitsinformation
in einem Telekommunikations- und/oder Datennetz, insbesondere
zur Realisierung eines auf der Anwesenheitsinformation
basierenden Dienstes,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Rahmen eines Administrationsvorganges anfallende
Ausgangsdaten per Sprachsynthese und -ausgabe oder per
Textausgabe in einem vordefinierten Kurznachrichten-Rahmen oder
einer Instant-Message oder durch optische oder akustische
Signalisierung oder über ein Pop-Up-Fenster an einem
Datenendgerät ausgegeben werden, wobei vor der Ausgabe eine Umsetzung
aus einem SIP-konformen Primärformat in ein dem Ausgabemodus
adäquates Sekundärformat erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Administrationsvorgang um die
Information über eine Änderung des Anwesenheitsstatus eines
vorbestimmten Teilnehmers handelt.
Priority Applications (4)
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