DE10162113A1 - Verfahren und Vorrichtung zum mobilen und synchronen Bestimmen von Struktur und chemischen Elementen aus durch Röntgenstrahlen generierten Fluoreszenz- und Beugungserscheinungen an kristallinen Prüflingen, Bauteilen oder dergleichen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum mobilen und synchronen Bestimmen von Struktur und chemischen Elementen aus durch Röntgenstrahlen generierten Fluoreszenz- und Beugungserscheinungen an kristallinen Prüflingen, Bauteilen oder dergleichenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum mobilen und synchronen Bestimmen der Struktur und der chemischen Elemente von kristallinen Prüflingen, Bauteilen o. dgl. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die gleichzeitige Bestimmung von Strukturparametern, Gefügeparametern und chemischen Elementen die Flexibilität und Mobilität erhöht, einschränkende Bedingungen an Geometrie und Masse der Prüfteile weitgehend aufgehoben, die Messzeiten wesentlich verringert, die Robustheit der Einrichtungen bei gleichzeitiger Verringerung ihrer mechanischen Anfälligkeit erhöht und die Anwendung der Prozessanalytik vor Ort ermöglicht wird. DOLLAR A Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass der Schnittpunkt aus primären Röntgenstrahlen und den zu detektierenden sekundären Röntgenstrahlen durch eine Translationsbewegung in der Strahlenebene auf der oder in die Prüflingsoberfläche unter sukzessiver Veränderung des Abstandes zwischen Röntgenquelle und Detektor(en), jedoch unter Beibehaltung eines oder mehrerer zwischen Primärstrahl und Sekundärstrahl eingeschlossenen(er) konstanten(er) Winkels (Winkel) von Messpunkt zu Messpunkt so justiert wird, dass an den jeweiligen Messpunkten ein Intensitätsmaximum der Sekundärstrahlung erreicht wird, dann die spektrale Verteilung der emittierten und abgebeugten Sekundärstrahlung für die einzelnen Messpunkte separat bestimmt wird und die den einzelnen ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mobilen und
synchronen Bestimmen der Struktur und den chemischen
Elementen von kristallinen Prüflingen, Bauteilen o. dgl. bei
dem parallelisierte primäre Röntgenstrahlen auf die
Prüflingsoberfläche gerichtet, Fluoreszenzspektren und
Beugungserscheinungen im Prüfling generiert und diese als
sekundäre Strahlung von einem oder mehreren
energiedispersiven Detektoren empfangen werden, wobei die
spektrale Verteilung der emittierten und abgebeugten
Strahlung bestimmt wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur
Durchführung des obengenannten Verfahrens, mit einer
Strahlenquelle zum Aussenden von Röntgenstrahlung zwecks
Anregen eines Fluoreszenzspektrums und von
Beugungserscheinungen im Prüfling, beispielsweise einer mit
Ag-, Mo-, W- oder Rh-Anode ausgerüsteten, luftgekühlten
Röntgenröhre, einer Hochspannungsversorgung für die
Strahlenquelle, einem Blendensystem zum Parallelisieren der
primären Strahlen, einem sekundären Blendensystem zur
Aufnahme eines oder mehrerer Strahlenbündel der vom Prüfling
emittierten und abgebeugten Strahlung, mindestens einem
energiedispersiven Detektor zum Erfassen dieser Strahlung,
die in einem gemeinsamen strahlenschutzsicheren mobilen
Gehäuse angeordnet sind, das auf oder an dem Prüfling
ansetzbar ist, und einer Auswerteeinheit zum Verarbeiten der
emittierten und abgebeugten Strahlung.
Es ist bekannt (CARPENTER, D. A. et al. "Applications of a
Laboratory X-Ray Microprobe Analysis" Advances in X-Ray
Analysis, (1989), Vol. 32, 115), dass als Folge von
Wechselwirkung zwischen Röntgenstrahlung und Materie
Fluoreszenzstrahlung entsteht, deren Spektrum durch die
chemische Zusammensetzung der strahlungsangeregten Materie
bestimmt wird. Dieser Sachverhalt wird bei der
Röntgenfluoreszenzanalyse genutzt. Die von einem Prüfling
emittierte Fluoreszenzstrahlung wird mit geeigneten
Detektoren aufgenommen. Aus der gemessenen spektralen
Verteilung und der Intensitätsverteilung lassen sich Aussagen
über die chemische Zusammensetzung, die Konzentrationen und
Konzentrationsverteilungen, die Schichtdicken und Geometrien
gewinnen.
Bei der Röntgenfluoreszenzanalyse wird der Prüfling
bekanntlich mit Röntgenstrahlung angeregt, die aus der
charakteristischen Strahlung eines Elementes, beispielsweise
Mo, Rh, Ag oder W, und einem kontinuierlichen Spektrumsanteil
(Bremsspektrum) besteht.
Des weiteren ist aus B. E. WARREN, X-Ray Diffraction, Dover
Publications, New York 1990 bekannt, dass mit einer
derartigen Strahlenquelle auch Röntgenbeugungsuntersuchungen
durchführbar sind. Dabei entstehen die als LAUE-Diagramme
bezeichneten Beugungsbilder dann, wenn das bestrahlte
Prüflingsvolumen einkristallin und die BRAGG'sche Bedingung
erfüllt ist.
Sowohl die beim LAUE-Verfahren abgebeugte Strahlung als auch
die Fluoreszenzstrahlung bestehen aus rein monochromatischen
Komponenten.
Im Gegensatz zur Fluoreszenzstrahlung tritt die abgebeugte
Strahlung aber nur unter definierten Beugungswinkeln und in
diskreten Raumrichtungen aus.
Die Röntgendiffraktometrie fächert in viele
Verfahrensvarianten auf, die sich vorrangig bezüglich der Art
des Prüflings (Ein- oder Vielkristall, Kompaktmaterial,
Pulver), ihrer analytischen Aufgabenstellung, beispielsweise
Kristallstrukturaufklärung und -analyse, Phasen-, Gefüge-,
textur- und Spannungsbestimmung sowie der als Sonde genutzten
Strahlungskomponenten des Röntgenspektrums unterscheiden.
Beugungsanalysen werden hauptsächlich unter Nutzung einer
monochromatischen Strahlung, vorrangig mittels
winkeldispersiver Röntgendiffraktometer durchgeführt. Um das
Beugungsbild nach dieser Weise zu ermitteln, wird der
Prüfling durch Rotationsbewegung nacheinander unter
definierte Winkelpositionen in die einzelnen
Reflexionsstellungen gebracht, wodurch lange Messzeiten
entstehen. Auf Grund der geforderten Präzision der
Winkeleinstellung und der -reproduzierbarkeit sind derartige
Diffraktometer mechanisch aufwendig, verhältnismäßig groß und
schwer sowie mechanisch empfindlich. Außerdem sind diese
bekannten Diffraktometer nur für relativ kleine Prüflinge
geeignet und werden durchweg stationär betrieben.
Fehlende Mobilität, einschränkende Anforderungen an Geometrie
und Masse des Prüflings sowie lange Messzeiten sind
wesentliche Nachteile dieses Standes der Technik.
Es sind allerdings nach diesem Prinzip arbeitende sogenannte
mobile Diffraktometer bekannt (H. CHRISTIAN, F. X. ALFINGER:
"Mobile Diffraktometer-Einrichtungen" in V. HAUK, E.
MACHERAUCH (Eds.), HTM-Beiheft Eigenspannungen und
Lastspannungen, Carl Hanser Verlag, München Wien, 1982, pp
28-34), bei denen Größe und Geometrie des Prüflings kaum
Einschränkungen unterliegen, weil seine Position während des
Messvorganges unverändert bleibt. Trotzdem sind diese
bekannten Diffraktometer relativ unhandlich, mechanisch sehr
aufwendig und teuer, so dass ihr Einsatz Spezialaufgaben wie
beispielsweise der Eigenspannungsermittlung an Konstruktionen
oder in großen Bauteilen vorbehalten bleibt. Die durchweg
langen Messzeiten verhindern außerdem auch eine Anwendung in
der Prozessanalytik.
Bekannt sind auch röntgendiffraktometrische Filmverfahren,
bei denen gleichzeitig größere Teile des gesamten
Beugungsbildes registriert werden, wobei die Röntgenfilme
zunehmend durch flächenhafte Detektoren mit elektronischer
Speicherung der Beugungsbilder - sogenannte Bildplatten -
ersetzt werden (A. KÄMPFE, B. KÄMPFE, S. GOLDENBOGEN, B.
EIGENMANN, E. MACHERAUCH, D. LÖHE: "Two-dimensional detectors
for X-ray stress analysis on polycrystalline materials", in
T. Winkler, A. Schubert (Eds.), Material Mechanics, Fracture
Mechanics, Micro Mechanics, Druckhaus Dresden, 1999, pp. 656
bis 666).
Durch die aufwendigeren Auslese- und Auswertealgorithmen für
die zweidimensionalen
Informationsträger sind diese bekannten Meßsysteme teuer und
es werden Messzeitgewinne infolge synchroner Registrierung
größerer Teile des gesamten Beugungsbildes kompensiert.
Des weiteren ist für eine Aufnahme hinreichend großer Anteile
des gesamten Beugungsbildes in einem Messakt mit
flächenhaften Detektionssystemen keine platzsparende
Auslegung der Messeinrichtung möglich, wodurch eine
prozessnahe Analytik eingeschränkt oder erschwert wird.
Es sind auch Verfahren bekannt, bei denen das Beugungsbild
aus dem Bremsspektrum der Röntgenstrahlung generiert wird.
Unter Nutzung des Bremsspektrums werden an einkristallinen
Prüflingen oder Prüflingsbereichen die als LAUE-Diagramme
bezeichneten Beugungsbilder aufgenommen. Ihr
Informationsgehalt ist dahingehend eingeschränkt, dass sie
nur von einkristallinen Prüflingen oder -bereichen erzeugt
werden und im allgemeinen keine Aussagen über die Größe von
Kristallgitterabständen zulassen.
Außerdem ist dieses bekannte Verfahren an die Nutzung
flächenhafter Detektoren gebunden und damit zwangsläufig
auch mit deren Nachteilen behaftet.
Die Beugungsbilder können auch unter einem konstanten
Beugungswinkel aufgenommen werden. Dazu werden die
vorgenannten Röntgendiffraktometer mit einem
energiedispersiven Detektor unter konstantem Beugungswinkel
betrieben, wodurch die bereits aufgeführten Nachteile der
vorgenannten Röntgendiffraktometer nicht vermieden werden.
Aus diesem Grund bleibt der Einsatz dieser bekannten
Messtechnik der Lösung von Sonderaufgaben vorbehalten wie
etwa der Bestimmung von Eigenspannungsgradienten in die
Werkstücktiefe (Residual Stress Analysis in the Intermediate
Zone Between Surface and
Volume by Energy Disperse X-Ray Diffraction-Problems and
Attempts at their Solution, Proc. ICRS, Oxford, July 2000,
pp. 727-734).
Aus der DE 199 36 900 A1 ist außerdem ein Verfahren und eine
Einrichtung zum Erkennen und Separieren von durch
energiereiche Strahlen, insbesondere Röntgenstrahlen,
generierten Fluoreszenz- und Beugungserscheinungen in
kristallinen Prüflingen bekannt. Dieser bekannte Stand der
Technik ist nur für einkristalline Prüflinge oder
Prüflingsbereiche anwendbar und gestattet keine Bestimmung
von Gitterparametern.
Bei diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, dass die gleichzeitige
Bestimmung von Strukturparametern, Gefügeparametern und
chemischen Elementen die Flexibilität und Mobilität erhöht,
einschränkende Bedingungen an Geometrie und Masse der
Prüfteile weitgehend aufgehoben, die Messzeiten wesentlich
verringert, die Robustheit der Einrichtungen bei
gleichzeitiger Verringerung ihrer mechanischen Anfälligkeit
erhöht und die Anwendung der Prozessanalytik vor Ort
ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten
Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1
und durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 7 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der
Vorrichtung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
dass Struktur- und Gefügeparameter sowie chemische Elemente
aus durch Röntgenstrahlung generierten Fluoreszenz- und
Beugungserscheinungen weitgehend unabhängig von Geometrie und
Masse der Prüflinge bzw. Prüfteile flexibel und mobil auf
einfache Weise synchron bestimmt werden können, wobei die
Messzeiten erheblich reduziert werden. Dadurch kann das
erfindungsgemäße Verfahren für die Überwachung und Kontrolle
von Technologien und Produktionsprozessen, beispielsweise
Materialbeschichtungen und Halbzeugfabrikation, Messungen an
gefährdeten und/oder schwer zugänglichen Stellen mit großen
Vorteil gegenüber herkömmlichen Verfahren eingesetzt oder
überhaupt erst angewendet werden.
Fluoreszenzlinien und Beugungsreflexe lassen sich auch an
vielkristallinen Prüflingen eindeutig trennen, wodurch auch
ein sicherer Nachweis von Spurenelementen und/oder
Verunreinigungen in vielkristallinen Prüfteilen gelingt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelingt es,
Untersuchungen zum kristallinen Zustand des Prüflingsvolumens
wie Kristallparameter und -symmetrien, Mengenanteil einzelner
kristalliner Phasen, Vorzugsanordnungen der Kristallite im
Prüflingsvolumen (Texturen), Kristallitätsgrad, Störungen des
Kristallgitters, Eigenspannungen und/oder deren zeitlicher
und/oder lokaler Änderung vor Ort vorzunehmen, die bei
Anwendung konventioneller Diffraktometer zu um
Größenordnungen höhere Umweltbelastungen infolge der
notwendigerweise höheren Leistungen der Strahlenquellen
führen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Es zeigt bzw. zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bestimmtes Energiespektrum einer
polykristallinen Wolframprobe,
Fig. 3 die Energiespektren einer polykristallinen
Wolframprobe bei Änderung des
Einfallswinkels α des Primärstrahles zur
Prüflingsoberfläche und
Fig. 4 die durch Differenzbildung der Spektren
gemäß Fig. 3 separierten LAUE-Peaks.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
einer Röntgenröhre 2 mit einem primären Blendensystem 4 und
einem oder mehreren energiedispersiven Röntgendetektor(en) 3
mit einem oder mehreren sekundären Blendensystem(en) 5.
Diese Baugruppen sind in einem Gehäuse 6 angeordnet, das mit
Hilfe einer Positioniereinrichtung 10 auf den Prüfling 1
aufgesetzt wird. Die Positioniereinrichtung 10 gestattet es,
das Gehäuse 6 um eine Achse A, die durch die Schnittgerade
der Ebene - aufgespannt durch die Strahlachse B des primären
Blendensystems 4 und die Strahlachse C des sekundären
Blendensystems 5 - mit der Oberfläche O des Prüflings 1
bestimmt wird, zu schwenken sowie um die Oberflächennormale
ON des Prüflings 1 zu drehen.
Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
zur Eigenspannungs- und Texturanalyse verwendet werden.
Im Gehäuse 6 befindet sich eine Translationseinrichtung 7,
die es erlaubt, die Röntgenröhre 2 mit dem primären
Blendensystem 5 zum Detektor 3 mit dem sekundären
Blendensystem 4 zu verschieben, so dass der Schnittpunkt G
der Strahlachsen B des primären Blendensystems 4 und der
Strahlachse C des sekundären Blendensystems 5 in die
Oberfläche des Prüflings 1 justiert werden kann, ohne das der
Winkel dabei verändert wird.
Die Röntgenröhre 2 ist mit einer Hochspannungsversorgung 8
verbunden. Der Detektor 3, die Hochspannungsversorgung 8 und
die Positioniereinrichtung 10 sind mit der Detektor- und
Steuerelektronik 9 gekoppelt. Die Steuerung der gesamten
erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt über eine
Auswerteeinheit 11, beispielsweise einen PC.
Zur Durchführung der Messung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird die erfindungsgemäße Vorrichtung auf dem
Prüfling 1 aufgesetzt. Mittels der Translationseinrichtung 7
wird der Schnittpunkt der Strahlachsen B und C - bestimmt
durch das primäre Blendensystem 4 und das sekundäre
Blendensystem 5 - so auf der Prüflingsoberfläche O fixiert,
dass ein Intensitätsmaximum im Detektor 3 erreicht wird.
Das Energiespektrum der vom Prüfling 1 ausgehenden sekundären
Strahlung wird vom Detektor 3 erfasst. Die Fig. 2 zeigt
beispielsweise das Energiespektrum einer polykristallinen
Wolframprobe. In der nachfolgenden Tabelle sind die
registrierten Energiepeaks den verschiedenen
Strahlungsanteilen wie Röntgenfluoreszenzlinien des Prüflings
1, von der Röntgenröhre 2 emittierte und am Prüfling 1
gestreute charakteristische Strahlung und Laue-Peaks der
Röntgenbeugung des Prüflings 1 zugeordnet.
Die Fig. 3 verdeutlicht, dass bei Änderung des Einfallwinkels
α, beispielsweise von 20° auf 25°, die Lage der Energiemaxima
der Röntgenfluoreszenzlinien des Prüflings 1 und der
gestreuten charakteristischen Strahlung der Röntgenquelle
erhalten bleibt, während sich die Lage der Maxima der
LAUE-Peaks verschiebt (siehe 2 und 3).
In Fig. 4 sind die aus Fig. 3 berechneten Differenzspektren
dargestellt, die nur noch die LAUE-Peaks enthalten. Im
allgemeinen Fall können die Energiepeaks durch Entflechtung
des Spektrums separiert werden.
1
Prüfling
2
Röntgenröhre
3
Detektor
4
Primäres Blendensystem
5
Sekundäres Blendensystem
6
Gehäuse
7
Translationseinrichtung
8
Hochspannungsversorgung
9
Detektor- und Steuerelektronik
10
Positioniereinrichtung
11
Auswerteeinheit
A Achse des Gehäuses
B Strahlachse von
A Achse des Gehäuses
B Strahlachse von
4
C Strahlachse von
5
G Schnittpunkt der Strahlachsen
O Oberfläche von
O Oberfläche von
1
ON Oberflächennormale von
1
α Einfallswinkel
γ Winkel zwischen
γ Winkel zwischen
4
und
5
Claims (17)
1. Verfahren zum mobilen und synchronen Bestimmen der
Struktur und der chemischen Elemente von kristallinen
Prüflingen, Bauteilen o. dgl. bei dem parallelisierte
primäre Röntgenstrahlen auf die Prüflingsoberfläche
gerichtet, Fluoreszenzspektren und Beugungserscheinungen im
Prüfling generiert und diese als sekundäre Strahlung von
einem oder mehreren energiedispersiven Detektoren empfangen
werden, wobei die spektrale Verteilung der emittierten und
abgebeugten Strahlung bestimmt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass der Schnittpunkt aus
primären Röntgenstrahlen und den zu detektierenden sekundären
Röntgenstrahlen durch eine Translationsbewegung in der
Strahlenebene auf der oder in die Prüflingsoberfläche unter
sukzessiver Veränderung des Abstandes zwischen Röntgenquelle
und Detektor(en), jedoch unter Beibehaltung eines oder
mehrerer zwischen Primärstrahl und Sekundärstrahl
eingeschlossenen(er) konstanten(er) Winkels (Winkel) von
Messpunkt zu Messpunkt so justiert wird, dass an den
jeweiligen Messpunkten ein Intensitätsmaximum der
Sekundärstrahlung erreicht wird, dann die spektrale
Verteilung der emittierten und abgebeugten Sekundärstrahlung
für die einzelnen Messpunkte separat bestimmt wird und die
den einzelnen Messpunkten zuordenbaren Spektren ausgewertet
und/oder verglichen werden, wobei
- a) der messwinkelinvariante Spektrenanteil separiert und nach an sich bekannten Methoden der Röntgenfluoreszenzanalyse den chemischen Elementen zugeordnet und/oder
- b) aus den nur einzelnen Winkeln zuordenbaren Linien des Spektrums Struktur- und Gefügeparameter nach an sich bekannten Methoden der Röntgendiffraktometrie ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Translationsbewegung
durch eine Verschiebung des primären Blendensystems mit
Röntgenröhre oder sekundären Blendensystems mit Detektor
erzeugt wird, wobei die Prüflingsoberfläche linear oder
flächenhaft zum Bestimmen der Ausdehnung und der Kennwerte
chemisch und/oder strukturell homogener Bezirke abgescannt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Translationsbewegung
durch eine gegeneinander verlaufende Verschiebung des
primären Blendensystems mit Röntgenröhre und sekundären
Blendensystems mit Detektor erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Prüflingsoberfläche von der durch primären und sekundären
Blendensystem aufgespannten Strahlenebene unter einem
definierten Winkel, vorzugsweise 90°, durchdrungen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Parallelisierung der Primär- und Sekundärstrahlen durch
mindestens eine Glaskapillaroptik erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass für die
Parallelisierung der Sekundärstrahlen ein Kollimator
verwendet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einer Strahlenquelle zum Aussenden von
Röntgenstrahlung zwecks Anregen eines Fluoreszenzspektrums
und von Beugungserscheinungen im Prüfling, beispielsweise
einer mit Ag-, Mo-, W- oder Rh-Anode ausgerüsteten,
luftgekühlten Röntgenröhre, einer Hochspannungsversorgung
für die Strahlenquelle, einem Blendensystem zum
Parallelisieren der primären Strahlen, einem sekundären
Blendensystem zur Aufnahme eines oder mehrerer Strahlenbündel
der vom Prüfling emittierten und abgebeugten Strahlung,
mindestens einem energiedispersiven Detektor zum Erfassen
dieser Strahlung, die in einem gemeinsamen
strahlenschutzsicheren mobilen Gehäuse angeordnet sind, das
auf oder an dem Prüfling ansetzbar ist, und einer
Auswerteeinheit zum Verarbeiten dieser Strahlung,
dadurch gekennzeichnet, dass das
Blendensystem (4) für die primäre Strahlung mit der
Röntgenröhre (2) und das Blendensystem (5) für die sekundäre
Strahlung mit dem Detektor (3) in der Strahlenebene
geradlinig verschiebbar angeordnet sind, ohne dass sich der
von der primären und sekundären Strahlung eingeschlossene
Winkel (γ) beim Verschieben ändert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das Blendensystem (4) mit
Röntgenröhre (2) und das Blendensystem (5) mit Detektor (3)
gegeneinander verschiebbar ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass jeweils ein Blendensystem
mit Röntgenröhre bzw. Detektor fest, das andere verschiebbar
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das primäre
Blendensystem (4) mit der Strahlenquelle (2) fest verbunden
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass das sekundäre Blendensystem
(5) mit dem mindestens einen Detektor (3) starr verbunden
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass eine dem Gehäuse (6)
zugeordnete Einrichtung (10) zum Positionieren am oder auf
dem Prüfling vorgesehen ist, durch die das Gehäuse (6) um
eine durch die Schnittgerade der von dem primären und
sekundären Blendensystems (4; 5) mit der Oberfläche (O) des
Prüflings aufgespannten Ebene bestimmten Achse (A) schwenkbar
und um die Oberflächennormale (ON) des Prüflings drehbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das primäre Blendensystem
(5) aus einer Glaskapillaroptik besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das sekundäre
Blendensystem (5) aus jeweils einzelnen separaten
Glaskapillaroptiken besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das sekundäre Blendensystem
(5) aus Kollimatoren besteht, die nur spezielle Richtungen
der sekundären Röntgenstrahlen, d. h. Sektoren von solchen
Kreisflächen oder Kegelmänteln, erfassen, deren
Symmetrieachse durch den primären Röntgenstrahl gebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das primäre und sekundäre
Blendensystem (4; 5) miteinander einen konstanten Winkel (γ)
einschließen und die Strahlenachsen sich in einem Punkt
schneiden.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, dass die Winkelstellung
zwischen primären und sekundären Blendensystem (4; 5) auf
unterschiedliche Messwinkel einstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10162113A DE10162113A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-12-12 | Verfahren und Vorrichtung zum mobilen und synchronen Bestimmen von Struktur und chemischen Elementen aus durch Röntgenstrahlen generierten Fluoreszenz- und Beugungserscheinungen an kristallinen Prüflingen, Bauteilen oder dergleichen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10112201 | 2001-03-09 | ||
DE10162113A DE10162113A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-12-12 | Verfahren und Vorrichtung zum mobilen und synchronen Bestimmen von Struktur und chemischen Elementen aus durch Röntgenstrahlen generierten Fluoreszenz- und Beugungserscheinungen an kristallinen Prüflingen, Bauteilen oder dergleichen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10162113A1 true DE10162113A1 (de) | 2002-09-19 |
Family
ID=7677395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10162113A Ceased DE10162113A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-12-12 | Verfahren und Vorrichtung zum mobilen und synchronen Bestimmen von Struktur und chemischen Elementen aus durch Röntgenstrahlen generierten Fluoreszenz- und Beugungserscheinungen an kristallinen Prüflingen, Bauteilen oder dergleichen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10162113A1 (de) |
-
2001
- 2001-12-12 DE DE10162113A patent/DE10162113A1/de not_active Ceased
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