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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Löten
von Flachbaugruppen und insbesondere von mit elektronischen Bauteilen
bestückten
Leiterplatten oder von Komponenten unter Verwendung von flüssigem Lot
und Schutzgas.
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Trotz der zur Verfügung stehenden,
hochentwickelten Lötanlagen
ist es immer wieder notwendig, Kleinserien oder besonders gestaltete
Bauteile von Hand oder mit Handlingsgeräten mit Hilfe von Lötkolben
zu bearbeiten, wobei das Lot über
einen Lotdraht entweder manuell oder automatisch zugeführt wird. Dieser
Lotdraht enthält
auch das zum Löten
notwendige Flußmittel.
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Beim Arbeiten mit Lötkolben
ist es schwierig, genau dosierte Lotmengen zu übertragen. Mehr oder weniger
genaue Lotmengen werden durch manuelle Bewegungen oder mit Hilfe
eines Handlinggerätes über eine
gesteuerte Manipulation erreicht.
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Vor allem bei feinen Lötstellen
ist es wichtig und wünschenswert,
daß nur
eine genau definierte Lotmenge übertragen
wird, damit sich kein unnötiger Lotüberschuß bildet.
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Ebenso ist es wichtig, mit geringst
möglichen Mengen
an Flußmittel
zu arbeiten, weil dessen Rückstände das
Lötbild
negativ beeinflussen.
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Schließlich ist es erforderlich,
mit nahezu oxidfreiem Lot zu arbeiten, weil vorhandene oder neu entstehende
Oxide zu Einschlüssen
und rauhen Lötstellen
führen.
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Die Herstellung von nacheinander
bearbeiteten Einzellötstellen
hat schließlich
noch den Nachteil, daß einzelne
Baugruppen geschädigt
werden können,
weil eine insgesamt sehr lange Lötzeit
bei permanent hoher Temperatur benötigt wird.
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Schließlich ist es erforderlich,
die Lötwerkzeuge
nach jedem Lötvorgang
mit Hilfe eines Schwammes oder einer Reinigungsbürste zu reinigen. Hiermit verbunden
ist in der Regel ein hoher Verschleiß.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, Maßnahmen
vorzusehen, die es erlauben, die oben beschriebenen, als kompliziert
empfundenen Lötarbeiten
deutlich zu vereinfachen und die mit den bisherigen Maßnahmen
verbundenen Nachteile zu vermeiden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die
Erfindung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles von Anspruch
1 vor, daß das
Lot in Form von mindestens einer definierten Menge hängend in
mindestens einer nach unten offenen Vertiefung eines zugleich zum
Transport dienenden Lötwerkzeuges
unter Schutzgas von einer geschmolzenes Lot aufweisenden Füllstation
zur Lötstelle
transportiert und dort ebenfalls unter Schutzgas an die Lötstelle übertragen wird.
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Die Verwendung eines zugleich als
Transporteinrichtung dienenden Lötwerkzeuges
mit von unten zugänglichem
Lot erlaubt die Durchführung von
selektiven Lötarbeiten
mit einer erzielbaren Qualität,
die bei Verwendung von Lötkolben
oder dergleichen nicht erzielbar ist. Darüber hinaus lassen sich alle
Maßnahmen
mit Robotern oder Handlingsgeräten
mit einer Genauigkeit ausführen,
die bisher nicht erreichbar war.
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Ein wesentlicher Vorteil besteht
darüber
hinaus darin, daß beliebig
viele Lötstellen
gleichzeitig hergestellt werden können, wozu es lediglich erforderlich
ist, an der Unterseite des Lötwerkzeuges
entsprechend der Anzahl und Lage der Lötstellen in gleicher Anzahl
und Lage als Lotdepot dienende Vertiefungen vorzusehen. Das Lot
wird in den besagten Vertiefungen aufgrund von Adhäsion und/oder
Kapillarität
gehalten und erst an der Lötstelle
abgegeben, weil dort die aufgrund von zuvor aufgebrachtem Flußmittel
gegebene Adhäsion
größer ist
als die Adhäsion zwischen
dem flüssigen
Lot und dem Werkstoff des Lötwerkzeuges.
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Weitere Merkmale der Erfindung gehen
aus Unteransprüchen
und der Zeichnung zusammen mit der Beschreibung hervor.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand
von Ausführungsbeispielen,
die in der Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
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1:
in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens mit dem Lötwerkzeug
in Transportstellung;
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2:
eine Ansicht wie in 1 mit
dem Lötwerkzeug
in der Arbeitsstellung;
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3:
eine Ansicht der Vorrichtung wie in 1 vor
dem Füllen
des Lötwerkzeuges
mit Lot;
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4:
eine Ansicht ähnlich
wie 3 von einer abgewandelten
Füllstation
für das
Lot und
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5:
eine Ansicht von einem letzten Ausführungsbeispiel betreffend eine
Vorrichtung mit Lötstation
und schutzgastechnisch integrierter Füllstation.
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Eine Vorrichtung 1 zum Löten an einer
einzigen Lötstelle 2 oder
zum gleichzeitigen Löten
an mehreren Lötstellen 2' von
Bauelementen 3, mit denen eine Leiterplatte 4 bestückt ist,
umfaßt
ein Lötwerkzeug 5 mit
einem oder mehreren Lotdepots 6, 6'. Die Lotdepots 6, 6' sind
nach Lage, Form und Gestalt sowie Größe an die Lötstellen 2, 2' angepaßt und derart
gestaltet, daß sie
nur eine definierte Lotmenge aufnehmen können. Die Lotdepots 6 beziehungsweise 6' sind
eine oder mehrere Vertiefungen ähnlich
einer Bohrung mit begrenzter Tiefe in der Unterseite 7 des
Lötwerkzeuges 5.
Sie sind nach unten offen und halten und tragen das Lot aufgrund
von Adhäsion und/oder
Kapillarität.
Ihr Querschnitt ist in der Regel gering.
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Die Lotdepots 6, 6' befinden
sich in einem Depotkörper 8,
der ein Teil des Lötwerkzeuges 5 ist.
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Das Lötwerkzeug 5 umfaßt ferner
eine Heizung 9, die dafür
sorgt, daß das
in den Lotdepots 6, 6' befindliche, mengenmäßig definierte
Lot 10 sowohl während
des Transportes als auch während
des Lötvorganges
beziehungsweise auch das Restlot danach nicht abkühlt. Schließlich gehört ein plattenförmiges Verbindungselement 12 gemäß Ausführungsbeispiel
(1) zu dem Lötwerkzeug 5 beziehungsweise
zu einer Halteeinrichtung 11 für das Lötwerkzeug 5 und Gleiches
gilt für
weitere Halte- und Verbindungsteile 13 und 14,
mit deren Hilfe das Lötwerkzeug 5 an
einem Handlingsgerät/Roboter 15 befestigbar
ist.
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Das Handlingsgerät beziehungsweise der Roboter 15 ist
gemäß den in 1 angegebenen Doppelpfeilen
in der Lage, das Lötwerkzeug 5 in
der jeweils gewünschten
Richtung zu bewegen. Auf Einzelheiten dieser, grundsätzlich bekannten
Handlingsgerätr/Roboter
kommt es hier im Einzelnen nicht an, so daß auch nähere Ausführungen dazu nicht erforderlich
sind.
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Wesentlich ist jedoch, daß das Lötwerkzeug 5 mit
seinen Lötdepots 6 derart
gekapselt ist, daß sich
das in den Lotdepots 6, 6' befindliche Lot 10 während des
Transportes von einer zum Füllen
der Lotdepots 6, 6' dienenden Stelle bis zur Lötstelle 2, 2',
permanent in einer Schutzgas-Atmosphäre befindet.
Dazu ist ein mit Schutzgas 16 gefüllter Raum 17 vorgesehen,
der zugleich das Lötwerkzeug 5 gemäß Ausführungsbeispiel
aufnimmt. Gebildet wird der Raum 17 von dem Inneren eines
Gehäuses 18,
das das Lötwerkzeug 5 umgibt
und in dem das Lötwerkzeug 5 unter
Schutzgas angeordnet ist.
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Das Gehäuse 18 weist an seinem
unteren Ende 19 und somit im Bereich der Lotdepots 6, 6' eine Öffnung 20 auf.
Die Größe und der
Querschnitt dieser Größe 20 entspricht
der Form und Gestalt des lotdepotseitigen Endes 21 des
Lötwerkzeuges 5.
Das Lötwerkzeug 5 läßt sich
daher grundsätzlich
mit seinem lotdepotseitigen Ende 21 durch die Öffnung 20 im
Gehäuse 18 in
Richtung der Lötstellen 2, 2' bewegen,
wenn die Öffnung 20 geöffnet ist
(2) und sich das Lötgut/die
Lötstellen 2, 2' in
ihrer Bearbeitungsstellung befinden.
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Während
des Transportes des Lotes von einer Füllstelle beziehungsweise von
einer Füllstation bis
unmittelbar über
beziehungsweise zu den Lötstellen 2, 2' ist
das untere Ende 19 des Gehäuses 18 mit Hilfe
eines Verschlußelementes 22 geschlossen.
Das Verschlußelement 22 ist
zum Beispiel plattenförmig und
mit Hilfe eines Stellantriebes 23 aus einer Schließstellung
gemäß 1 in eine Öffnungsstellung
gemäß 2 bewegbar. In der Schließstellung gemäß 1 dichtet das plattenförmige Verschlußelement 22 den
Raum 17 weitgehend ab, so daß Schutzgas 16 kaum
aus dem Raum 17 entweichen kann. Eine absolute Dichtheit
ist nicht erforderlich, wenn Schutzgas 16 permanent durch
eine Schutzgasleitung 24 nachströmt. Ein derartiges Nachströmen ist
insbesondere dann allerdings notwendig, wenn das plattenförmige Verschlußelement 22 geöffnet ist
und Lot 10 an die Lötstellen 2, 2' übertragen wird.
Dann umströmt
das Schutzgas 16 das auf die Lötstellen 2 aufgesetzte
Lötwerkzeug 5 permanent und
sorgt dafür,
daß die
Lötstellen 2, 2' nicht
mit oxidierendem Sauerstoff in Kontakt kommen.
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Die Schutzgasversorgung des Lötwerkzeuges 5 erfolgt
gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
durch den Raum 17, der hierzu an seinem der Öffnung 20 abgewandelten
Ende eine weitere Öffnung 25 aufweist.
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Durch die Öffnung 25 greift außerdem das stabförmige Halte-
und Verbindungsteil 13 und sichert das Lötwerkzeug 5 an
dem Halte- und Verbindungsteil 14, das gemäß Ausführungsbeispiel
unmittelbar an dem Handlingsgerät
beziehungsweise an dem Roboter 15 befestigt ist. Ein verlängerbarer
Balg 26 umgibt einerseits die Öffnung 25 oben am
Gehäuse 18 und
ferner umgibt der Balg nicht nur das gemäß Ausführungsbeispiel stabförmige Halte-
und Verbindungsteil 13, sondern zugleich auch eine Versorgungsöffnung 27,
an der die Schutzgasleitung 24 endet. Das Schutzgas strömt daher
von der Schutzgasleitung 24 in das Innere des Balges 26 und
dann durch die Öffnung 25 in
das Innere des Gehäuses 18 und
füllt,
den Raum 17 mit dem Lötwerkzeug 5 vollständig aus.
Nach dem Öffnen
des Verschlußelementes 22 mit
Hilfe des Stellantriebes 23 umströmt das Schutzgas 16 in
der bereits oben beschriebenen Weise das Lötwerkzeug 5 und die
Lötstellen 2, 2'. Eine
sichere Versorgung des in den Lotdepots 6, 6' befindlichen
Lotes 10 mit Schutzgas 16 ist daher gewährleistet.
Die unmittelbare Abgabe von Lot 10 an zum Beispiel stiftförmige Lötstellen 2, 2' ist
in 2 dargestellt. Das
Schutzgas 16 umströmt
das Lötwerkzeug
gemäß 2 während der Übertragung des Lotes 10,
wobei sich auch die Leiterplatte 4 aufgrund von vorstehenden
Randteilen günstig
auf den Schutz des Lotes 10 vor atmosphärischem Sauerstoff auswirkt.
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Schließlich kann vorgesehen sein,
daß das Schutzgas 16 auch
in Richtung des Pfeiles 28 (2)
durch einen oder mehrere Kanäle
im Lötwerkzeug 5 unmittelbar
in die Nähe
einzelner oder aller Lötstellen 2, 2' geführt wird.
Einzelheiten dieser Schutzgasversorgung von Lötstellen 2, 2' sind
in den Fig. – abgesehen
von dem Pfeil 28 – nicht
dargestellt.
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Die Übertragung des Lotes 10 vom
Lötwerkzeug 5 an
die Lötstelle 2 beziehungsweise
auf die Lötstellen 2, 2' erfolgt
aufgrund unterschiedlicher Adhäsion
zwischen dem vor dem Lötvorgang
auf die Lötstellen 2, 2' aufgetragenen
Flußmitteln 29 und dem
Lot 10 einerseits sowie der geringeren Adhäsion zwischen
dem Lot 10 und dem Werkstoff, der für die Herstellung der Lötdepots 6, 6' dient.
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Unabhängig davon benetzt das Lot 10 die Lötstellen 2, 2' aber
auch dann, wenn die Lotdepots 6, 6' Abmessungen
aufweisen, die ausreichend größer sind
als die Abmessungen der Kontaktstücke oder Kontaktflächen an
den Lötstellen 2, 2'.
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Das Flußmittel 29 ist in 1 lediglich schematisch
mit einer gestrichelten Linie dargestellt. Die Linie verdeutlicht
nur die Präsenz
des Flußmittels 29.
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Während
die Stellung des Lötwerkzeuges 5 und
die Stellung des Verschlußelementes 22 in 1 die Position zeigen, bevor
das Verschlußelement 22 geöffnet wird
beziehungsweise nachdem es nach der Übertragung von Lot wieder geschlossen
worden ist, zeigt 3 die
Position des Lötwerkzeuges 5 unmittelbar
bevor die Lotdepots 6, 6' mit Lot 10 gefüllt werden
beziehungsweise die Position unmittelbar nachdem die Lotdepots 6, 6' mit
Lot 10 gefüllt
worden sind. 3 zeigt
somit eine Füllstation 30 für die Lotdepots 6, 6' des
Lötwerkzeuges 5.
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Die Füllstation 30 umfaßt im Wesentlichen grundsätzlich bekannte
Komponenten, wozu ein Lottiegel 31 für flüssiges Lot 10 und
eine Heizung 32 sowie ein Motor 33 für eine Lotpumpe 34 gehören. Die Lotpumpe
erzeugt zusammen mit grundsätzlich
bekannten Einbauten 35 im Lottiegel 31 eine Lotwelle 36,
in die das Lötwerkzeug 5 zum
Füllen
der Lotdepots 6, 6' eintaucht.
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Gemäß dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich
der Lottiegel 31 in einem Gehäuse 37 mit einer Deckplatte 38,
die über
der Lotwelle 36 eine Öffnung 39 aufweist.
Durch die Öffnung 39 greift
das Lötwerkzeug 5 zum
Füllen
der Lotdepots 6, 6'. Zuvor müssen allerdings gegenüber der Darstellung
in 3 noch das zum Lötwerkzeug 5 gehörende Verschlußelement 22 und
ein zur Öffnung 39 gehörendes Verschlußelement 40 mit
Hilfe ihrer jeweiligen Stellelemente 23 beziehungsweise
41 geöffnet
werden. Erst dann kann das Lötwerkzeug 5 mit seinem/seinen
Lotdepots 6, 6 in die Lotwelle 36 eintauchen.
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Nach dem Füllen der Lötdepots 6, 6' wird
das Lötwerkzeug 5 in
die in 3 dargestellte
Position zurückgezogen,
wobei die Verschlußelemente 22 und 40 geschlossen
werden.
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Ebenso wie das Innere des das Lötwerkzeug 5 aufnehmenden
Gehäuses 18 mit
einem Schutzgas 16 gefüllt
ist, gilt grundsätzlich
Gleiches für
den Raum 42, der sich im Lottiegel 31 über dem
flüssigen Lot 10 befindet. Über eine
Leitung 47 wird der gesamte Raum 42 zwischen der
freien Oberfläche 43 des
flüssigen
Lotes 10 und dem Gehäuse 37 mit Schutzgas
gefüllt,
wodurch nicht nur verhindert wird, daß die freie Oberfläche 43 des
flüssigen
Lotes 10 im Lottiegel 31 eine Oxidschicht bildet,
sondern auch daß Sauerstoff
nach dem Andocken des Lötwerkzeuges 5 aus
dem Raum 42 des Lottiegels 31 in das Innere des
Gehäuses 18 mit
dem Lötwerkzeug 5 gelangen
kann.
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Die über der Lotwelle 36 in
der Deckplatte 38 gelegene Öffnung 39 wird gehäuseseitig
von einem freien Rand 44 begrenzt. Auf diesen freien Rand 44 setzt
das Gehäuse 18 mit
dem Lötwerkzeug 5 vor dem
Füllen
der Lotdepots 6, 6' auf, wie dies in 3 dargestellt ist. Zweckmäßigerweise
ist ferner eine Dichtung 45 vorgesehen und zwischen dem
Rand 44 der Öffnung 39 und
dem freien Rand am offenen Ende 19 des Gehäuses 18 wirksam.
Die Dichtung 45 befindet sich konkret an dem tiegelseitigen
Gehäuse 37.
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3 zeigt
schließlich
noch, daß die
beiden Stellantriebe 23 und 41 am Gehäuse 18 beziehungsweise
an der Deckplatte 38 des den Lottiegel 31 aufnehmenden
Gehäuses 37 derart
angeordnet sind, daß sie
in der Füllposition
parallel zueinander sowie in die gleiche Richtung, nämlich zu
dem Motor 33 der Pumpe 34 hin gerichtet sind.
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Eine abgewandelte Füllstation 30a bei grundsätzlich gleicher
Gestaltung der Vorrichtung 1a mit dem Lötwerkzeug 5a gemäß 1 ist in 4 dargestellt, wobei grundsätzlich gleiche
Teile dieselben Bezugszahlen und zusätzlich den Buchstabenindex
a aufweisen. In der Füllstation 30a wird
keine Lotwelle erzeugt, da eine Pumpe und ein Pumpenantrieb sowie
die zur Erzeugung der Lotwelle erforderlichen Einbauten völlig fehlen.
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Zur Reinigung der freien Oberfläche 43a des im
Lottiegel 31a befindlichen Lotes 10a ist ein Rakel 50a vorgesehen,
der von Hand mit Hilfe einer Stange 51a in der erforderlichen
Weise bewegt werden kann. An ihrem aus dem Lottiegel 31a herausragenden Ende
weist die Stange 51a einen Handgriff 52a auf.
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Zur Aufnahme von verunreinigten Lot 10a ist ein
im Lottiegel 31a befindlicher Behälter 53a vorgesehen,
der mit seinem freien Rand 54a etwas über die freie Oberfläche 43a des
Lotes 10a ragt. An seiner dem Rakel 50a zugewandten
Seite weist der Behälter 53a eine
Auflaufschräge 55a für vom Rakel 50a gesammeltes,
verunreinigtes Lot auf. Zur Entsorgung kann das verunreinigte Lot über die
Auflaufschräge 55a in
das Innere des Behälters 53a gleiten.
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In dem Raum 42a zwischen
der freien Oberfläche 43a des
Lotes 10a und der Deckplatte 38a des den Lottiegel 31a aufnehmenden
Gehäuses 37a befindet
sich wiederum eine Schutzgas-Atmosphäre. Das hierzu benötigte Schutzgas
wird über
eine Leitung 56a in den Raum 42a geführt.
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Seitlich versetzt über dem
Behälter 53a befindet
sich eine Öffnung 39a in
der Deckplatte 38a. Diese Öffnung 39a ist tiegelseitig
mit einem Verschlußelement 40a verschließbar.
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Zum Öffnen des Verschlußelementes 40a dient
wiederum ein Stellantrieb 41a. Der Stellantrieb 41a ist
an der Deckplatte 38a sowie gemäß Ausführungsbeispiel über dem
Behälter 53a angeordnet.
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Am freien Rand der Öffnung 39a befindet sich
wiederum eine Dichtung 45a wie bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel. Auf dieser Dichtung 45a setzt
das. als Schutzgehäuse
dienende Gehäuse 18a der
Vorrichtung 1a auf, wenn das/die Lotdepots des Lötwerkzeuges 5a mit
Lot 10a gefüllt werden
sollen.
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Zu dem Gehäuse 18a gehören auch
ein Verschlußelement 22a und
ein Stellantrieb 23a, die mit dem Verschlußelement 40a und
dem Stellantrieb 41a in grundsätzlich gleicher Weise zusammenarbeiten wie
bei dem zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Schließlich gilt auch hier, daß das Handlingsgerät 15a beziehungsweise
der Roboter 15a das Lötwerkzeug 5a nach
dem Aufsetzen des Gehäuses 18a auf
die Dichtung 45a sowie nach Öffnen der Verschlußelemente 22a und 40a mit
Hilfe der zugehörigen
Stellantriebe 23a und 41a derart weit in Richtung des
flüssigen
Lotes 10a bewegt, bis die Lotdepots sich durch Kontakt
mit dem flüssigen
Lot 10a selbsttätig
füllen
können.
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4 zeigt
schließlich
noch, daß die
Stellantriebe 23 und 41a auf verschiedenen Seiten
des Lötwerkzeuges 5a angeordnet
sind.
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Schließlich betrifft 5 eine weitere Ausführungsform zur Gestaltung einer
Vorrichtung 1b, die eine Lötstation 60b und eine
Füllstation 30b für flüssiges Lot
umfaßt,
die schutzgastechnisch zu einer Baueinheit integriert sind.
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Bei der Füllstation 30b handelt
es sich um eine modifizierte Variante der in 3 dargestellten Füllstation 30. Sie
umfaßt
daher ebenfalls eine Pumpe 34b mit einem Motor 33b und
mit Einbauten 35b im Lottiegel 31b zur Erzeugung
einer Lotwelle 36b. Schutzgas wird über die Leitung 47b in
den Raum 42b zwischen der Deckplatte 38b und der
freien Oberfläche 43b des
flüssigen
Lotes 10b gegeben.
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Auch befindet sich eine Öffnung 39b in
der Deckplatte 38b über
der Lotwelle 36b. An dieser Stelle fehlen jedoch gegenüber der
Ausfüh rungsform nach 3 das Verschlußelement
und der zugehörige
Stellantrieb. Stattdessen ist an die Öffnung 39b ein Gehäuse 61b angeschlossen,
in dessen Innerem 62b sowohl das Handlingsgerät/der Roboter 15b als auch
das von dem Handlingsgerät/Roboter 15b getragene
Lötwerkzeug 5b angeordnet
sind.
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Das Gehäuse 61b ist gasdicht
und weist nur einen Zugang/eine offene Verbindung 63b zur
Lotwelle 36b zum Füllen
der Lotdepots 6b, 6b' und eine weitere Öffnung 64b auf,
die grundsätzlich
geschlossen ist und nur zum Übertragen
des Lotes lOb auf Lötstellen 2b, 2b' geöffnet wird.
Die Öffnung 64b entspricht
der Öffnung 20 in
dem als Schutzgehäuse dienenden
Gehäuse 18 des
zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiels.
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Die Lage der Öffnung 64b wird bestimmt durch
die Stelle in der Lötstation 60b,
an der gelötet wird
beziehungsweise die Übertragung
des Lotes von den Lotdepots auf die Lötstellen erfolgt.
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Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Lötwerkzeug 5b mit
dem von ihm transportierten Lot 10b frei in dem Gehäuse 61b in horizontaler
Richtung und in vertikaler Richtung entsprechend den Doppelpfeilen
in 5 bewegbar. Das Lötwerkzeug 5b kann
daher an der Füllstation 30b das
Lot 10b aufnehmen und an der Lötstation 60b das Lot 10b wieder
abgeben.
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Die Öffnung 64b in dem
Gehäuse 61b ist grundsätzlich mit
Hilfe eines bewegbaren Verschlußelementes 65b verschließbar. Dieses
Verschlußelement 60b ist
ebenso wie die anderen Verschlußelemente
vorzugsweise plattenförmig
und wird mit Hilfe eines Stellantriebes 66b in die Stellungen „auf" „zu" bewegt.
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Zum Übertragen des Lotes aus den
Lotdepots 6b, 6b' auf die Lötstellen 2b, 2b' an
einer Leiterplatte 4b wird das Lötwerkzeug 5b im Bereich
der geöffneten Öffnung 64b ausreichend
nach unten bewegt, während
die Leiterplatte 4b mit den Lötstellen 2b, 2b' entsprechend
dem Doppelpfeil in 5 grundsätzlich auch
nach oben und nach unten bewegt werden kann. Auf weitere Einzelheiten
kommt es diesbezüglich
nicht an, denn wesentlich für
die Ausführungsform
gemäß 5 ist, daß sowohl
die Lötstation 60b als
auch die Füllstation 30b gemeinsam
gekapselt sind, so daß durch
die Leitung 47b in den Raum 42b zwischen der freien
Oberfläche 43b des
Lotes 10b in dem Lottiegel 31b und der Deckplatte 38b strömendes Schutzgas
unmittelbar auch das Lötwerkzeug 5b umströmt oder
auch gegebenenfalls durchströmt,
um sowohl während
des Transportes als auch während
der Übertragung
des Lotes 10b vom Lötwerkzeug 5b auf
die Lötstellen 2b, 2b' ein Oxidieren
des Lotes sicher und zuverlässig
zu verhindern.
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Als Schutzgas kann zum Beispiel Stickstoff verwendet
werden. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich,
andere Gase zu benutzen, wozu auch gehört, daß das Schutzgas einen sauerstoff-reduzierenden
Anteil enthalten kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die in
den Fig. dargestellten Ausführungsformen
beschränkt,
vielmehr sind auch noch Abwandlungen und Ergänzungen möglich, ohne von den grundsätzlichen
Erfindungsgedanken abzuweichen.