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Die Erfindung betrifft ein Zentralventil mit Saug- und
Druckventil sowie vom Druckventil gesteuertem Ausgangskanal
und vom Saugventil gesteuertem Eingangskanal, für einen
Plungerarbeitsraum einer Hochdruckpumpe, wobei das
Druckventil am einen Stirnende eines Gehäusekörpers, am in
Ausgangsrichtung hinteren Ende des Ausgangskanals, und das
Saugventil am anderen Stirnende des Gehäusekörpers, am in
Eingangsrichtung hinterem Ende des Eingangskanals, angeordnet ist.
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Derartige Zentralventile werden des öfteren bei
Hochdruckpumpen eingesetzt. Sie bieten den Vorteil einer
vergleichsweise einfachen Montage der Pumpe, weil die Eingangs- und
Ausgangskanäle in einem Gehäusekörper angeordnet sind, der
sich nach Art einer Sandwichanordnung zwischen den einen
Enden der die Plungerarbeitsräume bildenden Pumpenzylinder und
einem die Saug- und/oder Drucksammelleitungen umfassenden
Sammelstück anordnen läßt, wobei das Saugventil auf der
zylinderseitigen Stirnseite und das Druckventil auf der
zylinderfernen Stirnseite des Gehäusekörpers angeordnet ist.
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Des weiteren bieten Zentralventile den für Hochdruckpumpen
wichtigen Vorzug, daß sich die Plungerarbeitsräume mit
geringem Totwasservolumen ausbilden lassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Zentralventil zu
schaffen, welches eine besonders hohe Standfestigkeit bei
vergleichsweise geringem Herstellungsaufwand gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Eingangskanal einen zum zentralen Ausgangskanal
konzentrischen ringförmigen Querschnitt und der Gehäusekörper eine
geteilte Ausbildung mit den Außenumfang des Eingangskanals
bildendem Außenteil und den Innenumfang des Eingangskanals
bildendem, vom dazu konzentrischen Ausgangskanal axial
durchsetztem Innenteil aufweist.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den
Gehäusekörper zu segmentieren, um Zonen mit starker
Beanspruchung durch die Druckpulsationen der Pumpe zu vermeiden.
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Durch die Segmentierung wird die Herstellung des
Gehäusekörpers vereinfacht. Insbesondere wird die Herstellung des
Eingangskanals mit ringförmigem Querschnitt erleichtert, weil
dieser Kanal als Abstandsraum zwischen Innen- und Außenteil
ausgebildet sein kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
verjüngen sich die Außen- und Innenumfänge des Eingangskanals
konisch in Eingangsrichtung, wobei gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Außenumfang
einen in Eingangsrichtung vorderen Abschnitt mit größerem bzw.
stumpfem Konuswinkel und einen hinteren Abschnitt mit
kleinerem bzw. spitzem Konuswinkel aufweisen kann, während der
Innenumfang vorzugsweise etwa gleichen Konuswinkel wie der
hintere Abschnitt besitzen kann.
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Aufgrund dieser Merkmale wird eine nahezu exponentielle
Verengung des Querschnittes des Eingangskanales in
Eingangsrichtung erreicht, so daß beim Saughub der Pumpe die
Strömungsgeschwindigkeit des Pumpmediums über die Länge des
Eingangskanales kontinuierlich exponentiell zunimmt und der
Druck des zuströmenden Pumpenmediums analog abnimmt. Im
Ergebnis werden also sprunghafte Druck- bzw.
Geschwindigkeitsänderungen und dadurch verursachte Kavitation
vermieden.
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Das Saugventil besitzt zweckmäßig einen ringförmigen,
vorzugsweise als Ringscheibe ausgebildeten Ventilkörper, dem
ein äußerer Ringsitz am Außenteil und ein innerer Ringsitz
am Innenteil des Gehäusekörpers zugeordnet sind, wobei die
vorzugsweise ringscheibenförmigen Sitzflächen unter Bildung
von Ringkanten an die Außen- bzw. Innenumfänge des
Eingangskanals anschließen.
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Damit kann einerseits eine gute Dichtigkeit des Saugventiles
während des Druckhubes der Pumpe und andererseits eine
schnelle Öffnung des Saugventiles bei Beginn des Saughubes
gewährleistet werden.
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Um eine gute zentrische Lage des Außenteiles relativ zum
Innenteil des Gehäusekörpers gewährleisten zu können, ist es
zweckmäßig, wenn das im wesentlichen ringscheibenförmige
Außenteil axial an einen ausgangsseitigen Ringscheibenteil
bzw. Ringflansch des Innenteiles anschließt und das
Innenteil mit einem die Innenumfangsfläche des Eingangskanals
bildenden, mit dem Ringscheibenteil bzw. -flansch einstückig
verbundenen Axialfortsatz in die die Außenumfangsfläche des
Eingangskanals bildende Mittelöffnung des
ringscheibenförmigen Außenteils hineinragt.
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Hinsichtlich der axialen Dicken des ringscheibenförmigen
Außenteiles einerseits und des Ringscheibenteiles bzw.
Ringflansches des Innenteiles andererseits besteht eine
weitestgehende konstruktive Freiheit. Dementsprechend kann die
Radialfuge zwischen diesen beiden Teilen ohne weiteres in
einen Bereich gelegt werden, in dem bei einstückiger
Ausbildung des Gehäusekörpers große Beanspruchungen aufträten.
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Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung
der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben wird.
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Dabei zeigt
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Fig. 1 einen Axialschnitt eines Pumpenzylinders und
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Fig. 2 einen vergrößerten Axialschnitt der am
Pumpenzylinder vorgesehenen Zentralventilanordnung.
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In Fig. 1 ist von einer Hochdruckpumpe mit liegender
Zylinderanordnung und (beispielsweise) drei Zylindern ein die
Längsachse eines Zylinders enthaltender vertikaler
Axialschnitt dargestellt. Das zugehörige Kurbeltriebwerk sowie
die Führungen der Kreuzköpfe sind weggelassen.
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In jedem Zylinder 1 arbeitet ein als Plunger 2 ausgebildeter
Verdränger, wobei im Saughub des Plungers 2 über ein
Saugventil 3 Pumpmedium in den Arbeitsraum des Plungers 2
einströmt und beim nachfolgenden Druckhub des Plungers 2 über
ein Druckventil 4 ausgeschoben wird. Saugventil 3 und
Druckventil 4 sind in weiter unten dargestellter Weise zu einer
Zentralventileinheit 5 zusammengefaßt.
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Die Zylinder 1 der Zylinderanordnung sind zwischen einem
kurbelgehäuseseitigen Widerlagerstück 6 und einem
Saugleitungssammelstück 7 angeordnet, wobei jeder Zylinder 1 an das
Widerlagerstück 6 unter Zwischenschaltung einer
Widerlagerscheibe 8 und an das Saugleitungssammelstück 7 unter
Zwischenschaltung des Gehäusekörpers 9 der zugehörigen
Zentralventileinheit 5 sowie eines für alle Zylinder gemeinsamen
Drucksammelstückes 10 anschließt. Widerlagerstück 6 und
Saugleitungssammelstück 7 sind miteinander über starke Zuganker
11 verbunden, so daß jeder Zylinder 1 zwischen seiner
Widerlagerscheibe und dem Gehäusekörper 9 seiner
Zentralventileinheit 5 unter starkem axialen Druck eingespannt wird.
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Im Saugleitungssammelstück 7 ist eine Saugsammelleitung 12
angeordnet, die an jedem Zylinder 1 direkt bzw. über
Querbohrungen 13 mit zwei Saugbohrungen 14 kommuniziert, die
über das Drucksammelstück 10 durchsetzende Bohrungen 15 mit
dem Saugventil 3 verbunden sind.
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Innerhalb des Drucksammelstückes 10 ist eine Druckleitung
angeordnet, die an jedem Zylinder 1 in einen Aufnahmeraum 17
für das jeweilige Druckventil 4 mündet bzw. diesen
Aufnahmeraum 17 durchsetzt. Der Aufnahmeraum 17 ist als Sackraum mit
dem Gehäusekörper 9 der Zentralventileinheit 5 zugewandter
Öffnung ausgebildet.
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Der Zylinder 1 besitzt im dargestellten Beispiel einen
Doppelmantel mit einem auf einen Innenzylinder 18 thermisch
aufgeschrumpften Außenmantel 19. Innerhalb des
Innenzylinders 18 ist eine Plungerlaufbuchse 20 angeordnet, die mit
ihrem in der Zeichnung linken Ende an eine Dichtungspackung
21 für den Plunger 2 axial anschließt und deren rechtes Ende
als Führung und Widerlager einer Schraubendruckfeder 22
ausgebildet ist, die eine als Widerlager der Ventilfeder 23 des
Saugventiles 3 (vgl. auch Fig. 2) ausgebildete Buchse 24
gegen die zugewandte Stirnseite des Gehäusekörpers 9 der
Zentralventileinheit 5 spannt.
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Die Buchse 24 besitzt an ihrem in der Zeichnung linken Ende
einen nach innen ragenden Ringflansch, dessen
Innendurchmesser hinreichend groß für den Durchtritt des Plungers 2 ist.
Auf dem vorgenannten Ringflansch ist die als im Vergleich
zur Schraubendruckfeder 22 schwache Ventilfeder 23
abgestützt, die ebenfalls als Schraubendruckfeder und mit
hinreichend großem Durchmesser ausgebildet ist, um einen
Eintritt des Plungers in den Innenraum der Ventilfeder 23 zu
gestatten.
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Die Ventilfeder 23 spannt einen ringscheibenförmigen
Saugventilkörper 25 gegen einen ringförmigen äußeren Sitz 26
sowie einen ringförmigen inneren Sitz 27.
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Diese beiden Sitze 26 und 27 sind als ebene Kreisflächen in
einer gemeinsamen Ebene angeordnet, wobei der äußere Sitz 26
an einem ringscheibenförmigen Außenteil 28 und der innere
Sitz 27 an einem Innenteil 29 des zweiteiligen
Gehäusekörpers 9 angeordnet ist.
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Zwischen Außen- und Innenteil 28, 29 ist ein ringförmiger
Eingangskanal 30 ausgebildet, welcher im dargestellten
Axialschnitt des Gehäusekörpers 9 eine konusartige Form
aufweist.
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Die Außenumfangswand des Eingangskanals 30 wird durch eine
konusförmige Axialbohrung im Außenteil 28 gebildet, wobei
sich diese konusförmige Bohrung zum äußeren Sitz 26 hin
verjüngt. An der vom Sitz 26 abgewandten Stirnseite des
Außenteils 28 besitzt diese konusförmige Bohrung einen Abschnitt
mit gegenüber der übrigen Konusbohrung vergrößerten
Öffnungswinkel.
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Der Innenumfang des Saugkanals 30 wird durch die
konusförmige Außenumfangswand des Innenteiles 29 gebildet, welches
sich einstückig in eine axial an das Außenteil 28
anschließende Ringscheibe 31 fortsetzt, die das Außenteil 28 an
dessen Außenumfang mit einem Ringbund axial überlappt, so daß
Außen- und Innenteil 28, 29 relativ zueinander zentriert
gehalten werden. Der an den inneren Sitz 27 anschließende
Abschnitt des Innenteiles 29 besitzt gleichen Konuswinkel wie
der an den Sitz 26 anschließende Teil der Konusbohrung des
Außenteiles 28. An den konusförmigen Außenumfang des
Innenteiles 29 schließt axial ein Abschnitt mit zylindrischem
Außenumfang an, welcher unter Bildung einer Ringkehle in die
dem Außenteil 28 zugewandte Stirnseite der Ringscheibe 31
übergeht.
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Aufgrund der beschriebenen Form der Innen- und
Außenumfangsflächen des im Querschnitt ringförmigen Eingangskanales 30
bildet der Eingangskanal 30 an seinem vom Saugventil 3
entfernten Ende einen Ringraum mit relativ großem Querschnitt,
welcher sich dann in Richtung des Saugventiles 3 zunehmend
verengt, wobei trotz der einfachen geometrischen Form der
Außen- und Innenumfangsflächen des Eingangskanales 30 eine
exponentiell zunehmende Verengung zumindest näherungsweise
erreicht wird.
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Die Ringscheibe 31 wird von in Achsansicht der Ringscheibe
31 ringförmig angeordneten Schrägbohrungen 32 durchsetzt,
die mit ihrem einen Ende in den ringkehlenförmigen
Übergangsbereich zwischen dem Innenteil 29 und der angrenzenden
Stirnseite der Ringscheibe 31 einmünden. Die anderen Enden
der Schrägbohrungen 32 münden in eine Ringnut 33, die auf
der druckventilseitigen Stirnseite der Ringscheibe 31
ausgebildet ist und gemäß Fig. 1 mit den die Saugbohrungen 14
fortsetzenden Bohrungen 15 im Drucksammelstück 10
kommuniziert.
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Das Innenteil 29 sowie dessen Ringscheibe 31 werden von
einem zentralen Ausgangskanal 34 durchsetzt, welcher vom
Druckventil 4 gesteuert wird.
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Am Druckventil 4 erweitert sich der Ausgangskanal 34 unter
Bildung eines kegelförmigen Sitzes 35 in einen
Bohrungsabschnitt, dessen Durchmesser etwas größer ist als der
Durchmesser des Aufnahmeraumes 17 des Druckventiles 4 im
Drucksammelstück 10. Der genannte Bohrungsabschnitt und der
Aufnahmeraum 17 nehmen gemeinsam eine Führungsbuchse 36 für den
Ventilkörper 37 des Druckventiles 4 auf. Die Führungsbuchse
36 besitzt auf ihrem Außenumfang sternförmig angeordnete
Stege, die die Führungsbuchse 36 an der Innenumfangswand des
Aufnahmeraumes 17 sowie des daran anschließenden
Bohrungsabschnittes in der Ringscheibe 31 radial abstützen. In
Anpassung an den Durchmesser dieses Bohrungsabschnittes haben die
Stege innerhalb des Bohrungsabschnittes eine größere
Abmessung in Radialrichtung, so daß diese radial größeren Teile
der Stege mit der Ringstufe zwischen der Wandung des
Aufnahmeraumes 17 und der der Zentralventileinheit 5 zugewandten
Stirnseite des Drucksammelstückes 10 anschlagartig
zusammenwirken und die Führungsbuchse 36 an einer Axialverschiebung
in den Aufnahmeraum 17 hinein hindern.
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Die Führungsbuchse 36 besitzt an ihrem vom Ausgangskanal 34
fernen Ende einen verengten Innenraum, derart, daß eine
Ringstufe gebildet wird. Diese dient als Widerlager einer
als Schraubendruckfeder ausgebildeten Ventilfeder 38 des
Druckventiles 4. Mit ihrem anderen Ende ragt die Ventilfeder
38 in den Innenraum des Ventilkörpers 37 hinein, welcher die
Form eines zylindrischen Körpers mit dem Ventilsitz 35
angepaßtem kegelstumpfförmigen Boden aufweist.
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Zur Abdichtung des Aufnahmeraumes 17 des Druckventiles 4
gegenüber dem Gehäusekörper 9 der Zentralventileinheit 5 ist
in einer ringstufenförmigen Erweiterung des an den
Aufnahmeraum 17 axial anschließenden Bohrungsabschnittes in der
Ringscheibe 31 bzw. im Innenteil 29 eine Dichtung 39
angeordnet, welche gleichzeitig die Ringnut 33 nach radial innen
abdichtet. Nach radial außen ist die Ringnut 33 durch eine
Dichtung 40 in einer ringstufenförmigen Erweiterung der
Ringnut 33 an der Grenzfläche zwischen dem Gehäusekörper 9
der Zentralventileinheit 5 sowie des Drucksammelstückes 10
abgesperrt.
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In einer stirnseitigen Ringnut des ringscheibenförmigen
Außenteiles 28 des Gehäusekörpers 9 ist eine weitere Dichtung
41 angeordnet, die den Verbindungsbereich zwischen den
Schrägbohrungen 32 und dem Eingangskanal 30 abdichtet.
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Zur Abdichtung des Gehäusekörpers 9 der Zentralventileinheit
5 gegenüber dem Zylinder 1 besitzt der axial an den
Innenzylinder 18 anschließende Stirnseitenbereich des Außenteiles
28 eine Ringwulst, welcher durch entsprechende Verspannung
der Zuganker 11 mit sehr hoher Presskraft gegen den
zugewandten Stirnrand des Innenzylinders 18 gespannt wird.