DE10159168A1 - Presseneinrichtung für eine Waschanlage - Google Patents
Presseneinrichtung für eine WaschanlageInfo
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Presseneinrichtung mit einer Presse zum Auspressen von Flüssigkeit enthaltenden Gegenständen, insbesondere zum Auspressen von Wäsche, mit einem Preßbehälter, in dem die auszupressenden Gegenstände, insbesondere Wäsche, aufgenommen werden, und einem Preßstempel, der in dem Preßbehälter verfahrbar ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Waschanlage zum Waschen von insbesondere Wäsche, insbesondere ein Taktwaschstraße, mit einer derartigen Presseneinrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Waschanlage.
- Bei großen Waschanlagen für Wäscherein wird die Wäsche üblicherweise in einer großen Waschstraße nach dem Gegenstromprinzip oder dem Badwechselprinzip gewaschen, wobei am Ende der Waschstraße eine Presse vorgesehen ist, in der die in der Wäsche befindliche Flüssigkeit ausgepresst wird. Hierzu werden die Wäscheposten taktweise aus einer Waschstraße oder über eine Beladevorrichtung wie z. B. ein Kippgerät über eine Rutsche in eine Entwässerungspresse eingebracht. Die beim Pressen aus der Wäsche ausgepresste Flüssigkeit wird üblicherweise an irgendeiner Stelle der Waschstraße wiederverwertet, um den Gesamtverbrauch an Flüssigkeit bzw. Wasser zu verringern. Hierzu wird nach dem Stand der Technik die ausgepresste Flüssigkeit, das sog. Pressenwasser in einem Tank zwischengespeichert und mittels einer oder mehrerer Pumpen an die entsprechenden Verbrauchsstellen der Waschstraße bzw. in die Waschzonen zugeführt. Dies führt dazu, dass für die Zwischenspeicherung des ausgepressten Wassers ein oder mehrere Tanks vorgesehen werden müssen, die aus hygienischen Gründen gereinigt werden müssen und einen entsprechenden Platzbedarf erfordern. Außerdem müssen Pumpen vorgesehen werden, um das Pressenwasser an die entsprechenden Verbrauchsstellen der Waschstraße bzw. an die Waschzonen zu befördern, wobei die Pumpen anfällig gegenüber Störungen sein können. Dies erfordert insgesamt einen hohen Aufwand bei der Herstellung und beim Betrieb der Waschanlagen.
- Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Waschanlage bzw. eine Presseneinrichtung bereitzustellen, die diese Nachteile des Standes der Technik vermeidet und insgesamt einfacher aufgebaut ist und entsprechend robust gegenüber Störungen im Betrieb ist und die an die Hygiene gestellten hohen Anforderungen erfüllt.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Presse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. eine Waschanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Waschanlage nach Anspruch 15. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass eine Vereinfachung in einer Waschanlage bzw. bei einer Presse dadurch erreicht werden kann, dass auf zusätzliche Tanks oder Pumpen zur Zwischenspeicherung von Pressenwasser bzw. Förderung des Pressenwassers aus den entsprechenden Tanks zu den Verbrauchern in der Waschanlage verzichtet werden kann, wenn die Presseneinrichtung nicht nur die Funktion übernimmt, die Flüssigkeit aus der Wäsche bzw. aus dem auszupressenden Gut zu pressen, sondern gleichzeitig die Förderung der ausgepressten Flüssigkeit zur Verbrauchsstelle.
- Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Presse mit mindestens einem Flüssigkeitsausgang ausgestattet ist, der über eine Leitungsanordnung direkt mit einem Verbraucher, insbesondere einer oder mehreren Kammern einer Waschstraße, verbunden ist. Die Leitungsanordnung ist dabei derart aufgebaut und dimensioniert, daß der Pressendruck ausreicht, um die Flüssigkeit bis an die Verbrauchsstelle zu befördern. Hierzu ist vorgesehen, daß die Presse, insbesondere der Pressenbehälter, in dem das auszupressende Gut aufgenommen und ausgepreßt wird, mit einem Flüssigkeitsausgang derart ausgebildet ist, daß er mit dem Preßstempel so zusammenwirken kann, daß die ausgepreßte Flüssigkeit unter einem ausreichend hohen Druck die Presse verläßt.
- Um vorteilhafterweise auf die Anforderungen oder den Bedarf der Verbrauchsstellen reagieren zu können, ist es vorteilhaft, am Preßbehälter oder in der Leitungsanordnung im Bereich des Flüssigkeitsausganges einen Ablauf vorzusehen, über welchen nicht verwendbare Flüssigkeit aus der Presse abgelassen werden kann. Dieser Ablauf kann mit einem Ablaßventil ausgestattet sein, das als Sicherheitsventil ausgebildet ist, um bei einer zu hohen Druckausbildung den Druck durch das Ablassen von ausgepreßter Flüssigkeit abbauen zu können.
- Darüber hinaus ist es weiterhin vorteilhaft, das Ablaßventil so auszubilden, daß über das Ablaßventil auch eine Zufuhr von Luft zum Preßbehälter ermöglicht wird, wenn der Preßstempel, der in dem Preßbehälter den Preßhub ausführt, in die Anfangsposition des Preßhubes gefahren wird, um ein Zurückfließen der ausgepreßten Flüssigkeit in den Preßbehälter zu vermeiden.
- Außerdem wirkt das Ablaßventil vorzugsweise mit einem Niveausensor im Preßbehälter zusammen, welcher das Flüssigkeitsniveau im Preßbehälter mißt, so daß bei einem zu hohen Flüssigkeitspegel überschüssige Flüssigkeit abgelassen werden kann. Dies ist beispielsweise dann erforderlich, wenn vermieden werden soll, daß der Preßstempel vollständig in die im Preßbehälter stehende Flüssigkeit eintaucht, um dadurch zu vermeiden, daß beispielsweise die ausgepreßte Wäsche durch herabtropfende Flüssigkeit vom Preßstempel wieder benäßt wird. Der Ablauf kann vorteilhaft mit dem Kanal zur Ableitung von überschüssigem Pressenwasser und/oder einer externen Rückgewinnungseinrichtung verbunden sein.
- In der Leitungseinrichtung ist ferner in vorteilhafterweiser Ausgestaltung der Erfindung ein Prozeßwasserzulauf, insbesondere ein Frischwasserzulauf mit einer steuerbaren Ventileinrichtung vorgesehen, über welchen der Leitungsanordnung Frischwasser zugeführt werden kann, um bei zu wenig Pressenwasser oder wenn das Pressenwasser nicht unmittelbar wieder verwendet werden kann. Der Frischwasserzulauf ist ebenfalls mit einer steuerbaren Ventileinrichtung, insbesondere einem Umschaltventil, ausgestattet, durch welches entweder die Leitungsanordnung von der Presse zum Verbraucher geschaltet oder die Verbindung vom Frischwasserzulauf zum Verbraucher steuerbar sind.
- Darüber hinaus ist es bei einer Anordnung der Presseneinrichtung in einer Waschanlage vorteilhaft, wenn in der Leitungsanordnung, mit der die ausgepreßte Flüssigkeit von der Presse zu den Verbrauchsstellen in der Waschanlage geführt wird, Durchflußmesser und Drucksensoren vorgesehen sind, um über diese eine Steuerung der Zufuhr an ausgepreßter Flüssigkeit zu den Verbrauchsstellen der Waschanlage zu ermöglichen. Insbesondere ist es durch derartige Durchflußmesser und Drucksensoren möglich, eine zusätzliche Flüssigkeitsversorgung automatisch zuzuschalten, wenn nicht genügend ausgepreßte Flüssigkeit von der Presse zur Verfügung gestellt werden kann.
- Hierzu ist es vorteilhaft, ein Umschaltventil zwischen der zusätzlichen Flüssigkeitsversorgung und der Zuleitung von der Presse vorzusehen, um bei Bedarf zusätzliche Flüssigkeit zu den Verbrauchsstellen der Waschstraße zuführen zu können. Die Steuerung des Umschaltventils kann hierbei vorteilhafterweise in Abhängigkeit von dem gesamten Flüssigkeitsbedarf der Verbrauchsstellen der Waschstraße sowie von dem bereits zugeführten Pressenwasser und/oder der aktuell ausgepressten Flüssigkeit erfolgen. Darüber hinaus kann auch die Wiederverwertbarkeit der ausgepressten Flüssigkeit in die Steuerung eingehen.
- Der vorzugsweise in der Leitungsanordnung von der Presse zu den Verbrauchsstellen der Waschanlage vorgesehene Drucksensor kann neben der Steuerung der Flüssigkeitszufuhr zu den Verbrauchsstellen der Waschstraße auch zur Steuerung des Ablassventils an der Presse bzw. der daran angeschlossenen Druckleitung eingesetzt werden, beispielsweise dahingehend, dass bei Ermittlung eines zu hohen Drucks in der Leitungsanordnung das Ablassventil geöffnet wird, um den Druck abzubauen.
- Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnung deutlich. Die Zeichnung zeigt dabei in rein schematischer Weise eine erfindungsgemäße Presse, die gemäß der Erfindung in einer Waschanlage eingebunden ist.
- Die Figur zeigt am Ende einer Waschstraße 14 eine Presse 1, bei der über eine Beladerampe 15 gewaschene Wäsche aus der Waschstraße 14 in den Pressbehälter 3 der Presse 1 gelangen kann. Bei der Presse 1 ist ein Pressstempel 2 vorgesehen, der in einem Pressbehälter 3 verfahrbar ist und gegenüber einer Pressplatte 5 wirkt. Beim Verfahren des Pressstempels 2 nach unten wird die im Pressbehälter 3 befindliche Wäsche komprimiert, so dass die darin befindliche Flüssigkeit aus der Wäsche herausgedrückt wird. Die dabei frei werdende Flüssigkeit wird über die Druckleitung 6 unter Druck ausgegeben, so dass sie über die schematisch dargestellten Leitungen 16 der Leitungsanordnung 6, 13, 16 der Waschstraße 14 zur Wiederverwendung zugeführt werden kann, wobei hier jeder Bereich der Waschstraße denkbar ist, insbesondere jedoch der Spülbereich bzw. der Vorwaschbereich und Einspülbereich. In der Leitungsanordnung 6, 13, 16 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Ventile 7 und 10 sowie ein Durchflussmesser 12 und gegebenenfalls ein Durchflußsensor 9 sowie ein Drucksensor 8 vorgesehen. Über die Ventile 7 und 10, den Durchflussmesser 12 bzw. Durchflußsensor 9 sowie den Drucksensor 8 kann die Zufuhr von ausgepresster Flüssigkeit aus der Presse 1 zur Waschstraße 14 mittels einer Steuereinrichtung automatisch gesteuert werden.
- Das Ventil 7 dient insbesondere als Ablassventil, um ausgepresste Flüssigkeit dem Abwasser 17 oder einer zusätzlichen externen Flüssigkeitsrückgewinnung zuzuführen. Das Ablaufventil 7 ist insbesondere auch als Sicherheitsventil ausgeführt, um die Druckleitung 6 zu öffnen, sofern der Druck in der Leitungsanordnung 6, 16 über ein bestimmtes Maß ansteigt. Darüber hinaus dient das Ablassventil 7 dazu, Flüssigkeit abzulassen, wenn der Niveausensor 4 einen zu hohen Flüssigkeitsstand im Pressbehälter 3 anzeigt, der dazu führen würde, dass der Pressstempel 2 komplett in die Flüssigkeit im Pressbehälter 3 beim Presshub eintauchen würde. Dies würde zu dem nachteiligen Effekt führen, dass die bereits ausgepresste Wäsche, der sogenannte Wäschekuchen, durch vom Pressstempel 2 herabtropfende Flüssigkeit bei der Ausgabe der ausgepressten Wäsche wieder benässt werden könnte. Deshalb wird über das Ablassventil 7 die im Pressbehälter befindliche Flüssigkeit soweit abgesenkt, bis ein bestimmtes vom Niveaumesser 4 festgestelltes Niveau erreicht wird, bei dem der Pressstempel 2 nicht komplett in die Flüssigkeit des Pressbehälters 3 eintaucht.
- Das Umschaltventil 10 dient dazu, zusätzlich oder alternativ zu der Flüssigkeit, die in der Presse 1 ausgepresst worden ist und zur Wiederverwertung in die Waschstraße 14 zugeführt werden soll, zusätzliche Flüssigkeit von einem zusätzlichen Versorger, beispielsweise Frischwasser zur Waschstraße zuzuführen. Dies kann beispielsweise dann erforderlich werden, wenn die ausgepresste Flüssigkeit aus der Presse 1 nicht den erforderlichen Bedarf der Waschstraße 14 abdeckt. Um dies festzustellen, sind in der Leitungsanordnung 16 die Durchflussmeßeinrichtungen 9 und 12 vorgesehen, die zum einen (Durchflusssensor 9) die der Waschstraße 14 zugeführte ausgepresste Flüssigkeit und zum anderen die gesamte der Waschstraße 14 zugeführte Flüssigkeit (Durchflussmesser 12) messen.
- Der Drucksensor 8 dient dazu festzustellen, ob der Druck in der Druckleitung 6 bzw. in der Leitungsanordnung 16 über ein zulässiges Maß ansteigt. In diesem Fall kann der gemessene Druck dazu verwendet werden, das Ablassventil 7 anzusteuern, um durch Ablassen von Flüssigkeit den Druck abzubauen.
- Mittels des Durchflusssensors 9 bzw. des Durchflußmessers 12 bzw. des Drucksensors 8 kann somit festgestellt werden, ob angesichts des Bedarfs der Waschstraße 14 genügend ausgepresste Flüssigkeit aus der Presse 1 zur Verfügung gestellt worden ist bzw. wird, und aufgrund dieser Messwerte kann das Umschaltventil 10 entsprechend automatisch gesteuert werden, um eine zusätzliche Versorgung mit Flüssigkeit sicherzustellen. Darüber hinaus kann auch das Ablassventil 7 mittels dieser Daten und der zusätzlichen Daten des Niveausensors 4 automatisch betätigt werden, um evtl. ausgepresste Flüssigkeit aus der Presse 1 dem Abwasser oder einer zusätzlichen Rückgewinnungsanlage zuzuführen. Ferner kann das Ablassventil 7 noch derart ausgebildet werden, dass es beim Hub des Pressstempels 2 bzw. während des Anhebens des Pressstempels 2 eine Zufuhr von Luft zum Pressbehälter 3 ermöglicht, um so ein Zurücksaugen von Flüssigkeit aus der Leitungsanordnung 16 durch den beim Hub des Pressstempels 2 erzeugten Unterdruck zu vermeiden.
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