DE10158125A1 - Käsezubereitung mit Parmesan - Google Patents
Käsezubereitung mit ParmesanInfo
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Abstract
Streichfähige Käsezubereitung, die Parmesankäse und wenigstens einen der Bestandteile Wasser, Milch, Milchprodukte Milchbestandteile, tierische Eiweiße, pflanzliche Eiweiße, Speisefett, Speiseöl und/oder Sojaprodukt enthält, wobei einer der Bestandteile oder mehrere enthalten sein können und wobei der Anteil an Parmesankäse mindestens 10 Gew.-% beträgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein vielseitiges Lebensmittel und insbesondere eine streichfä
hige Käsezubereitung, bei welcher als Käse Parmesan verwendet wird und der
Hartkäse auf einfache Weise in eine streichfähige Zubereitung überführt wird.
Parmesan, ein beliebter Hartkäse, wird wegen seines intensiven Geschmacks meist
nur als Zutat für italienische Gerichte, insbesondere Pastagerichte, verwendet. Par
mesan wird in der Regel gehobelt, geraspelt oder gerieben und zum Überbacken
angewendet und dient insbesondere als geschmacksverbessernde Zutat, die einem
Gericht eine besondere Geschmacksnote verleiht. Es ist bekannt, Parmesan zum
Beispiel zu Salat, als Nachspeise mit Obst, auf Pizza und selbstverständlich zu Pa
sta, Risotto, Gnocchi etc. zu essen. Aus dem Rezeptbuch und aus der italienischen
Gastronomie sind außerdem verschiedene Soßenvariationen bekannt, in die der
Parmesan gemischt wird. Selten wird Parmesan im Ganzen mit Brot zu Wein ge
gessen.
So beschreibt die DE 34 06 622 eine fleischhaltige Zubereitung mit viel Ballaststof
fen zur Herstellung von Wurst, der als Geschmacksnuance geringe Mengen Parme
san zugesetzt werden.
Aus der DE 691 05 654 T2 ist eine mit Zwiebel- und Boullionpulver gewürzte To
matensoße bekannt, die als Hauptbestandteil 30% Tomatenpaste und zur Ge
schmacksabrundung Parmesan enthält.
Die DE 18 02 423 beschreibt keine streichfähige Käsezubereitung, sondern ein
knabberfähiges gepopptes Lebensmittel. Das Lebensmittel enthält nur 4% Parme
san. Außerdem sind in größerem Maße fremde geschmacksprägende Bestandteile
(Cheddarkäse, Senf-, Zwiebel- und Knoblauchpulver) vorhanden. Die Herstellung
dieses Lebensmittels erfordert kompliziert physikalisch vorbehandelte (z. B. sprüh
getrocknete) oder sogar stark chemisch veränderte Hauptausgangsstoffe, was sich
nachteilig auf Herstellungskosten und Aroma auswirkt.
Die DE 689 12 309 T2 beschreibt einen Brotaufstrich mit Essig, Knoblauch und 2 bis
6% Parmesan. Die Rezeptur enthält mit 2 bis 4% Knoblauch fast soviel Knoblauch
wie Parmesan, d. h. der Geschmack des Lebensmittels wird im wesentlichen nicht
von Parmesan bestimmt.
Die US-3956520 beschreibt eine Käsezubereitung aus Käsefüllstoff und Parmesan.
Die Herstellung des verwendeten Käsefüllstoffs ist aufwendig. Weiterhin ist die Kä
sezubereitung nicht streichfähig.
Aus der EP-021 313 sind Soßen für Teigwaren bekannt, die neben einem Hartkäse
zwingend hohe Konzentrationen an frisch verarbeitetem Basilikum und Knoblauch
enthalten. Diese essentiellen Bestandteile Knoblauch und Basilikum bilden nicht nur
den Hauptgeschmack der Käsesoße, sondern sind durch den hohen Gehalt an kon
servierend wirkenden Schwefelverbindungen des Knoblauchs und ätherischem Öl
entscheidend für die mikrobiologische Stabilität der Käsesoße nötig.
Die bekannten Anwendungsbeispiele für Parmesan zeigen, daß er bislang vor allem
als ergänzender Bestandteil für die Zubereitung von Gerichten oder als Reibkäse,
insbesondere für die italienische Küche, gesehen wird, bei denen der Geschmack
des Hauptbestandteils z. B. Pasta oder Pizza im Vordergrund steht und Parmesan
der Speise nur eine besondere Geschmacksnuance verleihen soll.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vielseitiges Lebensmittel
von streichfähiger Konsistenz zu schaffen, das vorwiegend nach Parmesan
schmeckt, und das insbesondere als Brotaufstrich, Creme, Pastete, Füllung oder
Dip zu Snacks oder als Basis für neue Rezepte verwendet werden kann, wobei ne
ben einer Normalversion auch Diät- und Funktional-Food-Versionen des Lebens
mittels umfaßt sein sollen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus
führungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Eine streichfähige Käsezubereitung mit Parmesan umfaßt erfindungsgemäß einen
Anteil Parmesan, der gerieben oder geraspelt sein kann und der mit flüssigen,
halbfesten und/oder festen Hilfsstoffen zu einer streichfähigen Masse verarbeitet
wird.
Beispiele für Hilfsstoffe, die die Konsistenz der Zubereitung beeinflussen bzw. mit
bestimmen können, sind Wasser, Milch, Milchbestandteile, Milchprodukte, wie Sah
ne, Dickungsmittel als Sahneersatz, sowie pflanzliche und tierische Eiweiße, wie
Gelatine, Milcheiweiß, Sojaeiweiß, Polysaccharide, wie Stärke, Stärkederivate,
Mehl, Agar-Agar, Speiseöle, -fette, Sojaprodukte, Stabilisatoren, Emulgatoren, Dic
kungsmittel, Gewürze, Kräuter, u. a.
Als Milchprodukte gemäß der vorliegenden Anmeldung sind sowohl Milcherzeugnis
se, die zur Verwendung als Lebensmittel bestimmt sind, wie z. B. Creme Fraiche,
Sauerrahm, Quark bzw. Frischkäse, Mascarpone, Ricotta, Sauermilch, Joghurt, Kefir,
Buttermilch Sahne, Kondens- und Trockenmilch, Molke, Milchmisch- und Milch
halbfetterzeugnisse, als auch Milcherzeugnisse zu verstehen, die überwiegend aus
Milch- und Milchbestandteilen bestehen, wie z. B. u. a. Konsummilch, Butter, Butter
reinfett und Käsearten.
Der Begriff Milcheiweiß gemäß der vorliegenden Erfindung beinhaltet sowohl das in
den Zubereitungen natürlich vorhandene Milcheiweiß, als auch Milcheiweißerzeug
nisse, die zur Eiweißanreicherung durch Abtrennung des gesamten oder von Teilen
des Milcheiweißes von den anderen Bestandteilen gewonnen werden.
Zu den Milcheiweißerzeugnissen durch Isolierung von Teilen des Milcheiweißes im
Rahmen der vorliegenden Erfindung zählen z. B. wasserlösliches Milcheiweiß (wie
Casein-Derivate), aufgeschlossenes Milcheiweiß (wie Caseinat), Nähr-, Säure- und
Labcasein.
Außerdem kann der Eiweißgehalt der erfindungsgemäßen Zubereitung auch durch
andere tierische und pflanzliche Eiweiße, wie Sojaeiweiß oder Eibestandteile, erhöht
und die Konsistenz der Zubereitung eingestellt werden. Leicht und schnell läßt sich
zum Beispiel die Konsistenz einer erfindungsgemäßen Parmesanzubereitung durch
Miteinarbeitung von schaumig bis steif geschlagenem Eiklar auflockern und regulie
ren.
Weiterhin kann ein oder mehrere Sojaprodukte mit Parmesan die streichfähige Kä
sezubereitung bilden. Hier kann z. B. Sojamilch, die als sog. Sojadrink im Handel ist,
verwendet werden.
Ein Vorteil der parmesanhaltigen Käsezubereitung liegt insbesondere in ihrer un
komplizierten Herstellung. Schon durch Vermischen von geriebenem Parmesan mit
Milch und/oder Sahne läßt sich rasch eine streichfähige Masse herstellen, wobei
Anzahl und Kombinationsmöglichkeiten von Hilfsstoffen für die Grundsubstanz der
Käsezubereitung kaum Grenzen gesetzt sind.
Der Anteil an Parmesan liegt bei mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise bei 15-35 Gew.-%,
sehr vorzugsweise bei 20-25 Gew.-% sowie vorzugsweise bei maximal 50 Gew.-%.
Alle Prozentangaben in dieser Beschreibung sind als Gewichtsprozente zu
verstehen.
Der Anteil an Parmesan ist insbesondere so gewählt, daß nach Zusatz der oben ge
nannten Hilfsstoffe eine streichfähige Masse entsteht, die selbst bei Kühlung auf
Kühlschranktemperatur eine gute Streichfähigkeit behält.
Es hat sich herausgestellt, daß Parmesan wegen seiner flüssigkeits-aufnehmenden
Eigenschaften die Funktion eines Verdickungsmittels übernehmen kann. Die Rei
fung von Hartkäsen wie Parmesan läuft im ganzen Laib gleichzeitig ab. Während
des Reifeprozesses werden u. a. Peptone, Peptide, Aminosäuren und Aromastoffe
gebildet. Parmesankäse wird auch mehrere Jahre gelagert und gewinnt dabei an
wertvollen Inhalts- und Aromastoffen. Mit zunehmender Lagerzeit verliert der Käse
Feuchtigkeit, so daß er immer härter wird. Dabei bildet sich ein Geflecht aus Calci
umcaseinat, das Fett und Aromastoffe einschließt. Die bei der Käseherstellung ab
gebauten Proteine bilden in Flüssigkeiten zunächst kleine Aggregate mit unregel
mäßiger und oft langgestreckter Form, die dann unter Gelbildung zu einem dreidi
mensionalen Netzwerk von einigen µm zusammentreten. Parmesan kann daher in
Ergänzung zu oder anstelle herkömmlicher Verdickungsmittel in Lebensmitteln jegli
cher Art verwendet werden. Die Geschwindigkeit der Gelbildung durch Parmesan
nimmt mit steigender Temperatur zu und dieser Effekt kann auch im Rahmen der
vorliegende Erfindung ausgenutzt werden. Aufgrund ihrer bipolaren Struktur können
in Parmesan enthaltene Proteine und Peptide, wie Casein auch Emulgatorfunktion
übernehmen.
Ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Käsezubereitung besteht darin, daß sie in
der Regel keine künstlichen Konservierungsstoffe benötigt und dennoch ausrei
chend lang haltbar ist. Auch Aromastoffe und Geschmacksverstärker sind im allge
meinen nicht notwendig, da der Eigengeschmack des Parmesan der Käsezuberei
tung eine ausreichende geschmackliche Eigenart verleiht.
Je nach Wahl der als Ausgangssubstanz gewählten Parmesan-Sorte kann die Zube
reitung einen nussigen Geschmack aufweisen.
Unter der Bezeichnung "Parmesan" werden insbesondere die Käsesorten Parmigia
no, Reggiano, Grana Padano und Trentingrana, aber auch Käsesorten von ähnli
cher Konsistenz und ähnlichem Geschmack verstanden. Auch Parmesan deutscher
Herkunft oder Parmesello können verwendet werden.
Die bevorzugten Mengen sind 10-50 Gew.-% Parmesan, 0-90 Gew.-% Wasser,
0-90 Gew.-% Milch, 0-90 Gew.-% Milchprodukt(e), 0-20 Gew.-% Fett(e) oder
Öle(e), 0-50 Gew.-% Eiweiß, 0-90 Gew.-% Sojaprodukt(e) sowie 0-20 Gew.-%
Kräuter.
Im folgenden werden drei Rezeptbeispiele aufgeführt, mit denen eine cremige bzw.
schaumige Grundmasse hergestellt werden kann (Beispiele 1 bis 3).
100 g flüssige Sahne
30-50 g geriebener Parmesan
15-20 g steifgeschlagenes Eiweiß (Eiklar)
5-10 g Butter
30-50 g geriebener Parmesan
15-20 g steifgeschlagenes Eiweiß (Eiklar)
5-10 g Butter
Die Sahne wird auf mindestens 50°C erhitzt und unter ständigem Rühren wird Par
mesan hinzugefügt. Es wird solange gerührt, bis sich eine cremige Masse gebildet
hat. Um die Masse zu lockern, können steifgeschlagenes Eiweiß und zerlassene
Butter hinzugefügt werden. Dadurch erhält die erfindungsgemäße Grundmasse ei
nen besonders angenehmen Geschmack. Außerdem kann die Masse durch Zusatz
von Creme Fraiche geschmeidig gemacht werden.
Diese Zubereitung ist besonders gut als Brotaufstrich, Dip zu Snacks, Toast oder
Cremesuppen etc. geeignet.
100 g flüssige Sahne
30-50 g geriebener Parmesan
1-2 Teelöffel Likör
30-50 g geriebener Parmesan
1-2 Teelöffel Likör
Der geriebene Parmesan wird bei mindestens 50°C geschmolzen und mit 3-4 Eß
löffeln flüssiger Sahne vermischt, bis eine dicke cremige Masse entsteht. Die restli
che Sahne wird separat (halb)-steif geschlagen und dann mit der dicken Masse
vermischt, bis eine schaumige homogene Masse entsteht. Dieser Masse wird nun
der Likör zugefügt. Eventuell können Butter und Schaumstabilisatoren zugefügt
werden.
Diese Zubereitung ist besonders gut zu Desserts, insbesondere Fruchtsalat, Eis
creme oder als Kuchenfüllung geeignet.
100 g ungesüßte Sojamilch (Sojadrink)
30 g geriebener, milder Parmesan
1 Eßlöffel Magerquark (0,2% Fett)
1 Teelöffelspitze Agar-Agar
1 Teelöffel Honig
30 g geriebener, milder Parmesan
1 Eßlöffel Magerquark (0,2% Fett)
1 Teelöffelspitze Agar-Agar
1 Teelöffel Honig
2/3 der Sojamilch werden mit Parmesan vermischt, 1/3 der Sojamilch wird mit Agar-
Agar vermischt. Die Massen werden dann gemeinsam aufgekocht. Anschließend
werden Magerquark und dann Honig zugegeben. Die Menge an Agar-Agar wird so
gewählt, daß die Masse gebunden wird, aber es wird so wenig zugegeben, daß die
Masse cremig bleibt und nicht ausgeliert.
Durch Zusatz von anderen Verdickungs-, Dickungs- und Geliermitteln kann die
Cremigkeit bzw. Streichfestigkeit der parmesanhaltigen Käsezubereitung auf den
bestimmten Anwendungszweck eingestellt werden. Unter Verdickungsmitteln wer
den Stoffe zum Andicken oder Binden von Flüssigkeiten verstanden, die entweder
allein oder als Mischung natürlicher oder modifizierter Stoffe, gegebenfalls nach Zu
gaben von Puffern, Salzen und Verdünnungsmitteln hergestellt werden. Im Gegen
satz zum Geliermittel bilden Dickungsmittel keine Gele.
Gelier- und Verdickungsmittel, sowie Emulsionsstabilisatoren, die in der vorliegen
den Erfindung verwendet werden können, sind beispielsweise Alginsäure (E-400),
Johannisbrotkernmehl (E410), Guarkernmehl (E-412), Tamarindenmehl, Pektine
(E-440), Stärke und Stärkederivate (E-1410-E1451), Dextrine, Cellulose (E-460) und
Cellulosederivate (E-461-E466), Agar-Agar (E-406), Carragen (E-407).
Insbesondere niederveresterte Pektine mit einem Veresterungsgrad unter 50%, Car
rageen, Agar-Agar und Alginate (Salze von Polymannuronssäure) liefern mit den in
der erfindungsgemäßen Zubereitung anwesenden Calciumsalzen Gele, welche im
Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Eindickung der Zubereitung und/oder zur
Stabilisierung der Emulsionen in der parmesanhaltigen Käsezubereitung dienen
können.
Daher lassen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung einfach kalorienarme Va
riationen von erfindungsgemäßen Zubereitungen herstellen, die nur mit dem Min
destgehalt von 10% an teurem und kalorienreichen Parmesan auskommen und so
mit eine leichte, kalorienarme und preisgünstige Alternative darstellen.
Außerdem sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Sahne oder andere hoch
kalorische Hilfsstoffe durch Cellulosederivate und/oder andere kalorienreduzierte
Dickungsmittel ersetzbar. Zusätzlich können durch die Verwendung fettarmer oder
cholesterinreduzierter Milch bzw. Quark für kalorienreduzierte und/oder für bilan
zierte Diäten geeignete streichfähige parmesanhaltige Zubereitungen mit angenehm
nussigem Geschmack als diätetische Ausführungsform hergestellt werden.
Wird in der erfindungsgemäßen Zubereitung als Speisefett bis zu 20% Diätmargari
ne eingesetzt, lassen sich je nach Wahl der einsetzten Diätmargarine durch das
streichfähige parmesanhaltige Lebensmittel zusätzlich erwünschte physiologische
Wirkungen, wie Senkung der Blutfettwerte, Schonformen für Magen-, Darm-, Leber-
und Galleerkrankungen, Beeinflussung von Fettresorptionsstörungen erzielen, oder
durch Halbfettmargarine der Kaloriengehalt der Zubereitung noch weiter reduzieren.
Unter Diätmargarine werden im der vorliegenden Erfindung pflanzliche Speisefette
verstanden, die mindestens 40% ungesättigte Fettsäuren im Fettanteil enthalten. Ist
die Diätmargarine bei Resorptions- und Transportstörungen zugelassen, sollten
mindestens 90% der Fettsäuren im Fettanteil der Diätmargarine mittelkettig sein. Bei
Halbfettmargarine sollte der Brennwert um mindestens 40% niedriger sein.
Zur Herstellung einer besonders kalorienarmen parmesanhaltigen Lebensmittels
kann ein Teil des Milchprodukts durch Wasser ersetzt, oder der Parmesan nur mit
Wasser angerieben und falls notwendig mit Hilfe eines Verdickungsmittels zu einer
gleichmäßigen Creme verarbeitet werden.
Zur besseren Vermischung des Parmesans mit den hinzugefügten Grundstoffen
kann die Mischung erwärmt werden, wobei die Temperatur vorzugsweise über dem
Schmelzbereich von Parmesan gewählt wird. Das Vermischen des geriebenen bzw.
geraspelten Parmesans mit den übrigen Grundstoffen erfolgt vorzugsweise bei leicht
erhöhten Temperaturen von mindestens 38°C, vorzugsweise mindestens 50°C und
insbesondere 60°-90°C.
Wenn die Herstellung zusätzlich unter Vakuum, also einem Druck unterhalb von 0,5 bar,
insbesondere unter 100 mbar erfolgt, wird deutlich weniger Luft und damit auch
Sauerstoff in die Zubereitung eingearbeitet als beim Vermischen unter Umgebungs
druck, wodurch Haltbarkeit und Stabilität der Käsezubereitung entscheidend verbes
sert werden. Auch eine Herstellung unter Schutzgas kann zur Stabilitätserhöhung
der Zubereitung führen. Dieses Verfahren ist insbesondere bei hochtourigen Rühr
werken und bei Herstellung leichter parmesanhaltiger Käsecremes mit hohem
Gasanteil zu empfehlen.
Herstellung und/oder Abpacken der Zubereitung können ebenfalls unter Vakuum
und/oder Schutzbegasung durchgeführt werden. Die Begasung kann dabei entwe
der durch einen Wechsel von Evakuieren oder anschließender Begasung mit
Schutzgas oder durch das Verdrängen des Sauerstoffs durch Schutzgasspülung
erfolgen. Ist die Herstellung bereits unter Vermeidung von Sauerstoff erfolgt, kann
bereits eine Überschichtung der parmesanhaltigen Käsezubereitung mit Schutzgas
vor Verschluß des Endbehältnisses ausreichend sein.
Als Treib- und Schutzgase können unter anderem gebräuchliche Gasen wie bei
spielsweise E 938 Argon E 939 Helium E 941 Stickstoff E 942 Distickstoffmonoxid
verwendet werden. Auch CO2 eignet sich zur Schutzbegasung.
Durch Zugabe von Aromastoffen können der Käsezubereitung verschiedene Ge
schmacksrichtungen gegeben oder das feine Parmesanaroma abgerundet werden.
Die Geschmacksstoffe können entweder künstliche oder natürliche Aromastoffe
sein, wobei insbesondere natürliche Nußzutaten, wie z. B. Pistazie, Walnuß, Hasel
nuß oder Erdnuß, besonders gut zu dem nussigen Eigengeschmack des Parmesan
käses passen. Vorzugsweise werden diese in einer Menge von 1-15 Gew.-% zu
gegeben.
Auch Obstaromen bzw. -stücke, wie z. B. Birne, Apfel, Zitrone etc. verleihen der Kä
sezubereitung einen besonders angenehmen Geschmack. Ferner können der Kä
sezubereitung fein gehackte Salate, Kräuter- und Gemüsepüree, Radicchio, Rucola,
Paprika, Zucchini etc. hinzugefügt werden. Vorzugsweise werden diese in einer
Menge von 1-20 Gew.-% zugegeben.
Um die Haltbarkeit zu erhöhen oder das feine Aroma auch bei längerer Aufbrauchs
zeit zu bewahren, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, die parme
sanhaltige Zubereitung durch Antioxidantien zu schützen. Vorzugsweise werden für
diesen Zweck natürliche Antioxidantien wie Tocopherole (E-Vitamine) und Ester der
Ascorbinsäure gewählt.
Aromastoffe und/oder Geschmacksverstärker sind im allgemeinen in der vorliegen
den Erfindung nicht erforderlich, können aber zur Intensivierung des Eigenge
schmacks z. B. bei gemüsehaltigen Zubereitungen oder Fertiggratins zugesetzt
werden.
Ergänzend können Getreidekörner, insbesondere Weizen- oder Haferkörner in ge
riebener, gemahlener oder gepreßter Form hinzugefügt werden.
Wenn gewünscht, kann die vorliegende Erfindung durch Zusatz von Mineralstoffen,
Spurenelementen, Vitaminen, Bioflavonoiden, Cholin, Oligosacchariden, mehrfach
ungesättigen Fettsäuren, Omega-3-Fettsäuren, Pflanzenextrakten, Ballaststoffen,
probiotischen Kulturen und/oder anderen zur Nahrungsergänzung zugelassenen
Zusatzstoffen in Form eines wertvollen Nahrungsergänzungsmittels mit gesund
heitsfördernden Wirkungen (Functional Food) ausgeführt werden.
Ein außergewöhnlicher Geschmack kann durch Hinzufügen von Likören, wie z. B.
Mandel-, Eier- oder Zitronenlikör, in Anteilen von 2-10%, insbesondere 5-10%, er
reicht werden. Eine Schicht mit Rotwein oder Rotweinextrakt kann durch den Gehalt
an wertvollen Bioflavonoiden und Polyphenolen die parmesanhaltige Zubereitung
zum wohlschmeckenden Nahrungsergänzungsmittel erweitern.
Zur Abrundung des optischen Gesamteindrucks können natürliche, naturstoffanalo
ge oder synthetische Farbstoffe zusetzt werden. Insbesondere zu bevorzugen sind
natürliche Farbstoffe wie Carotinoide E 160 ff, von denen einige neben der Färbe-
auch Vitaminwirkung besitzen.
Der Geschmack der Käsezubereitung kann schließlich durch Hinzugabe von Ge
würzstoffen, wie z. B. Salz oder Pfeffer, abgerundet werden.
Wie bereits erwähnt, ist die Käsezubereitung auch ohne Zusatz von Konservie
rungsstoffen ausreichend lange haltbar.
Ist eine Konservierung der erfindungsgemäßen Käsezubereitung wünschenswert,
kann ein geeignetes Konservierungsmittel in Abhängigkeit der Eigenschaften der
Gesamtzubereitung (wie pH-Wert, Komponenten der Rezeptur u. a.) unter den ge
eigneten, zugelassenen Konservierungsmitteln ausgewählt werden. Verwendet wer
den können beispielsweise das bei Käsezubereitungen übliche hochmolekulare na
türliche Peptid C143H230N42O37S7 Nisin (E 234), Propionsäure CH3CH2COOH, ihre
Salze (E-230 bis E-238) oder die universell einsetzbare in folgender Formel gezeigte
Sorbinsäure (E 200):
Sorbinsäure (E-200) kommt in Form ihres d-Lactons (Parascorbinsäure, (S)-2-
Hexen-5-olid) in der Vogelbeere (Sorbus aucuparia) vor, aus der sie auch gewonnen
werden kann. E-200 ist in der Hauptsache antimykotisch wirksam, und vermag dar
über hinaus auch andere Mikroorganismen im Wachstum zu hemmen, indem sie
dort physiologische Dehydrierungsvorgänge inhibiert. Die Einsatzmengen für dieses
Konservierungsmittel liegen vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 0,3%. Obwohl
Sorbinsäure im Sauren ihre höchste Wirkung entfaltet, ist ihr Effekt bei weitem nicht
so pH-abhängig wie bei Benzoesäure (E-210). Die Einstellung der Zubereitung auf
den gewünschten pH-Wert kann u. a. durch ein handelsübliches Säuerungsmittel, z. B.
Adipin-, Äpfel- (E296), Bernstein-, Citronen- (E-330), Essig- (E-260), Milch- (E-
270), Wein- (E-334) oder Ascorbinsäure erfolgen.
Da einige Mikroorganismen in der Lage sind, Sorbinsäure zu 1,3-Pentadien zu de
carboxylieren, welches bei Käsezubereitungen zu Fehlaromen führen kann, sollten
Milchprodukte mit lebenden Kulturen vor Einsatz in einer erfindungsgemäßen par
mesanhaltigen Käsezubereitung auf dis Bildung von Fehlaromen geprüft werden.
Claims (29)
1. Streichfähige Käsezubereitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie Parmesankä
se und wenigstens einen der folgenden Bestandteile: Wasser und/oder Milch
und/oder Milchprodukt(e) und/oder Milchbestandteil(e) und/oder tierische(s)
und/oder pflanzliche(s) Eiweiß(e) und/oder Speisefett(e) und/oder -öl(e) und/oder
Sojaprodukt(e) enthält, wobei der Anteil an Parmesankäse mindestens 10 Gew.-%
beträgt.
2. Käsezubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Parmesankäse aus einer Gruppe von Hartkäsesorten, umfassend Parmigiano,
Reggiano, Grana Padano, Trentingrana, Parmesello oder Hartkäsesorten mit ähnli
cher Konsistenz und Geschmack, gewählt wird.
3. Käsezubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil an Parmesan 15-35 Gew.-% beträgt.
4. Käsezubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil an Parmesan 20-25 Gew.-% beträgt.
5. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil an Parmesan maximal 50 Gew.-% beträgt.
6. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie 0-90 Gew.-% Wasser, 0-90 Gew.-% Milch, 0-90 Gew.-% Milch
produkt(e), 0-20 Gew.-% Speisefett(e) und/oder Speiseöl(e), 0-50 Gew.-% Ei
weiß(e), 10-50 Gew.-% Parmesan, 0-90 Gew.-% Sojaprodukt(e) enthält.
7. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung maximal 20 Gew.-% Speisefett(e) und/oder
Speiseöl(e) enthält.
8. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Milchbestandteil, Milcheiweiß, Milchfett oder Milchzucker ist.
9. Käsezubereitung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Speise
fett Butter, Margarine oder Diätmargarine ist.
10. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Eiweiß pflanzliches Eiweiß, Hühnereiweiß, Milcheiweiß oder So
jaeiweiß ist.
11. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Milchprodukt Molke, Sahne, Butter, Quark, Creme Fraiche, Sau
errahm, Mascarpone, Joghurt, Ricotta, Buttermilch, Sauermilch, Kefir, Kondens
milch, Trockenmilch, oder eine andere Käsesorte ist.
12. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung 1-20 Gew.-% Kräuter, Gemüse oder Salat ent
hält.
13. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung 1-15 Gew.-% Nußstückchen oder geriebene
Nüsse enthält.
14. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung 1-15 Gew.-% Obststückchen oder ein Obst
aroma enthält.
15. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung 2-10 Gew.-% Likör oder Wein enthält.
16. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung zusätzlich natürliche oder künstliche Aromastoffe
enthält.
17. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zur Herstellung als Ausgangsmaterial verwendete geriebene oder
geraspelte Parmesan mit einem flüssigen oder halbfesten Träger angerieben und
bis zur gleichmäßigen Konsistenz vermengt worden ist.
18. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung bei Temperaturen oberhalb des Schmelzbe
reichs von Parmesan vermischt worden ist.
19. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung bei mindestens 50°C vermischt worden ist.
20. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung bei mindestens 60°C-90°C vermischt worden
ist.
21. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie einen schaumig geschlagenen Bestandteil, insbesondere Sahne
oder geschlagenes Eiklar enthält.
22. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung mit geschlagener Schlagsahne, insbesondere im
Verhältnis 30% Käsezubereitung: 40% Schlagsahne versetzt ist.
23. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung Stabilisatoren enthält.
24. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung Gewürzstoffe enthält.
25. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung Agar-Agar und/oder Verdickungs- und/oder Ge
liermittel enthält.
26. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung kalorienreduziert bzw. kalorienarm ist.
27. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verwendete Milch und/oder das Milchprodukt und/oder der Milch
bestandteil kalorienreduziert bzw. -arm ist.
28. Streichfähige Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Käsezubereitung keine Schmelzsalze enthält.
29. Käsezubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Käsezubereitung keine Konservierungsstoffe enthält.
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Cited By (2)
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Cited By (4)
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WO2020178788A1 (en) * | 2019-03-06 | 2020-09-10 | Umami S.R.L. | Food compound |
CN115812795A (zh) * | 2022-12-23 | 2023-03-21 | 光明乳业股份有限公司 | 一种芥末味涂抹奶酪及其制备方法 |
CN115812795B (zh) * | 2022-12-23 | 2024-01-30 | 光明乳业股份有限公司 | 一种芥末味涂抹奶酪及其制备方法 |
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