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Die
Erfindung betrifft einen Vorrichtung zur Montage von plattenförmigen Bauelementen.
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Insbesondere
für den
Fassadenbau werden bislang bereits Vorrichtungen zum Halten von
plattenförmigen
Bauelementen, insbesondere von Glasplatten verwendet, die in Verbindung
mit einem Hebezeug dazu dienen, die plattenförmigen Bauelemente an den Montageort
zu bringen und dort während
der Montage zu halten.
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Wünschenswert
wäre es
hierbei, die plattenförmigen
Bauelemente drehbar aufzuhängen,
um am Ort der Montage durch die entsprechende Beweglichkeit des
Bauelementes die genaue Ausrichtung des Bauelementes vor der Fixierung
zu erleichtern.
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Bei
Verwendung herkömmlicher
Baugerüste ist
dies bislang nicht möglich,
da derartige Baugerüste
nur einen schmalen Spalt zwischen Gerüst und Fassadenebene freilassen.
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Aus
der Druckschrift
DE 38 34 311 ist
bereits eine Hilfsvorrichtung zum Montieren von Platten bekannt,
wobei die Platten sowohl in horizontaler als auch in vertikaler
Position gehandhabt werden können.
Hierfür
kann eine Platte beispielsweise mittels einem entsprechend ausgerüsteten Fahrzeug
an die Fassade eines Hauses angebracht werden.
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Nachteilig
bei dieser Vorrichtung ist jedoch, dass beim Vorhandensein eines
Gerüstes
am Gebäude
bzw. an sehr hohen Gebäuden
entsprechende Platten nicht bzw. nicht durch das Gerüst hindurch
an der Fassade angebracht werden können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung vorzuschlagen, mittels der
plattenförmige
Bauelemente in den Zwischenraum zwischen herkömmlichen Baugerüsten und
der Fassadenebene eines Gebäudes
einzubringen und am Montageort leicht auszurichten sind.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art durch die Merkmale der Ansprüche
1 bzw. 2 gelöst.
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Gemäß der Erfindung
ist ein Führungsring zur
Lagerung des Halteelements in Verbindung mit einem Grundkörper vorgesehen.
Mittels eines solchen Führungsrings
kann beispielsweise die Lagerung der Drehbewegung realisiert werden,
ohne dass am Ort der Drehachse der Drehbewegung eine Lagerung in
einem Drehgelenk vorgesehen wird. Der Führungsring wird dabei so ausgeführt, dass
er mit dem eingangs genannten Hebezeug zu verbinden ist.
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In
einer Weiterbildung dieser Ausführungsform
wird der Grundkörper
innerhalb des Führungsrings
angeordnet, wodurch sich eine besonders flache Bauweise ergibt.
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In
der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird der Führungsring
starr am Grundkörper
befestigt, wobei ein entsprechendes Aufnahmeelement zur Verbindung
mit dem Hebezeug vorzusehen ist, an dem der Führungsring rotierbar aufgehängt ist.
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Zur
Verwirklichung einer solchen rotierbaren Aufhängung eines starr am Grundkörper befestigten Führungsrings
werden Rollelemente zwischen dem Führungsring und dem Aufnahmeelement
vorgesehen, die eine Drehung des Führungsrings durch Abrollen
auf den Rollelementen erlauben.
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In
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird der Grundkörper
rotierbar am Führungsring
befestigt. In dieser Ausführungsform
kann der Führungsring
ein fest verbundenes Aufnahmeelement zur Verbindung mit einem Hebezeug
umfassen.
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In
der letztgenannten Ausführungsform
werden vorteilhafterweise Rollelemente zur Befestigung des Grundkörpers am
Führungsring
vorgesehen, so dass der Grundkörper
durch Abrollen auf den Rollelementen im Führungsring drehbar gelagert
ist.
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Die
Rollelemente für
beide oben angeführten Ausführungsformen
werden vorzugsweise als Rollenlager und/oder käfiggeführte Kugellager ausgebildet.
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Da
das Maß der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ohne zentrale Drehachse nicht mehr durch die Länge eines am Ort der Drehachse
anzubringenden Gelenks oder dergleichen vorgegeben ist, kann erfindungsgemäß eine deutlich
flachere Bauweise erreicht werden, die in den oben angeführten Spalt zwischen
Gerüst
und Fassadenebene einführbar
ist.
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In
vorteilhafter Weise wird das oder die genannten Halteelemente an
einem Grundkörper
befestigt, der seinerseits drehbar gelagert wird. Auf diese Weise
ist die erforderliche Anzahl von Halteelementen, die von der Bauart
des zu montierenden plattenförmigen
Bauelements abhängt,
problemlos anzubringen und gegebenenfalls sogar variierbar, während über die
drehbare Lagerung des Grundkörpers
die geforderte Vereinfachung der Ausrichtung des plattenförmigen Bauelements
bei der Montage gewährleistet
bleibt.
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Das
bzw. die Halteelemente können
hierbei als mechanische, pneumatische, hydraulische und/oder magnetische
Halteelemente ausgebildet sein. Grundsätzlich können alle derzeit bekannten und
zukünftig
bekannt werdenden Halteelemente verwendet werden, die geeignet sind,
entsprechende plattenförmige
Bauelemente zu halten.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, für
die Drehbewegung in einer Drehrichtung einen Drehwinkel von mindestens
360° vorzusehen,
z.B. eine Drehbarkeit in zwei Drehrichtungen um jeweils 180°. Somit kann mit
dem plattenförmigen
Bauelement am Montageort jede beliebige Winkelstellung eingenommen
werden.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung beider oben geschilderter Ausführungsformen
wird wenigstens eine Dämpfungs-
und/oder Feststellvorrichtung für
die Drehbewegung vorgesehen. Hierdurch sollen unkontrollierte Drehbewegungen
des über
die Haltelemente am Grundkörper
fixierten plattenförmigen Bauelemente
während
des Verfahrens und der Montage vermieden werden.
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Derartige
Dämpfungs-
und Feststellelemente können
kraft- oder formschlüssig
ausgebildet sein. Als Beispiel für
eine formschlüssige
Dämpfung
bzw. Feststellung können
ein oder mehrere Friktionskörper
vorgesehen werden, die durch Reibung am Führungsring oder am Grundkörper die
Drehbewegung dämpfen
oder vollständig
verhindern. Durch den Anpressdruck derartiger Friktionskörper kann
der Drehwiderstand gegebenenfalls variabel eingestellt werden.
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Eine
andere Variante zur Dämpfung
oder Feststellung wäre
dadurch realisierbar, dass die Rollelemente selbst mit einer Bremse
versehen werden.
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Eine
kraftschlüssige
Dämpfung
oder Feststellung wäre
beispielsweise durch eine magnetische Bremse insbesondere eine Wirbelstrombremse
realisierbar.
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Vorteilhafterweise
werden Energieversorgungselemente und/oder Steuerelemente für die in Bewegung
befindlichen Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung am Grundkörper befestigt.
Die Energieversorgungselemente können
beispielsweise in Form von Batterien bzw. Akkumulatoren, Druckspeichern
usw. ausgebildet werden.
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Die
Steuerelemente können
neben elektronischen Baueinheiten auch pneumatisch und/oder hydraulische
Steuerelemente, z.B. Regelventile oder dergleichen umfassen.
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In
einer bestimmten Ausführungsform
der Erfindung werden Energie und/oder Steuerleitungen über Schleifkontakte
oder Drehdurchführungen
gekoppelt. Hierbei werden elektrische Leitungen über Schleifkontakte gekoppelt,
während
pneumatische oder hydraulische Leitungen mit Hilfe sogenannter Drehdurchführungen
ebenfalls an den drehbar aufgehängten
Grundkörper
anzukoppeln sind.
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Die
am Grundkörper
in dem vorgenannten Ausführungsbeispiel
anzubringenden Steuerelemente bzw. Antriebsaggregate sollen hierbei
die Funktionen zur Erzeugung, Überwachung
und Aufrechterhaltungen beim Aufnehmen, Halten und Transportieren
der Lasten wahrnehmen. Ein oder mehrere Antriebsaggregate werden
daher vorteilhafterweise ebenfalls am Grundkörper montiert.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der
Figuren nachfolgend näher
erläutert.
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Im
Einzelnen zeigt
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß 1,
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3 eine
Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
der Erfindung,
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4 eine
Ausschnittsvergrößerung aus 3 im
Schnitt,
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5 eine
Weiterbildung der Vorrichtung gemäß 3 in der
Draufsicht,
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6 eine
Ausschnittsvergrößerung aus 5 in
Schnittdarstellung und
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7 eine
Draufsicht auf einen Grundkörper für eine Vorrichtung
gemäß den 3 und 5.
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Das
erste Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 und 2 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 mit
einem Führungsring 2 sowie
einem Grundkörper 3,
wobei der Führungsring 2 auf
in 1 nicht näher
dargestellte Weise starr mit dem Grundkörper 3 verbunden ist.
Die Verbindungselemente 4, 5 sind in der Seitenansicht
gemäß 2 erkennbar.
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Am
Grundkörper 3 sind
vier Halteelemente 6, 7, 8, 9 beispielsweise
in Form von Saughebern befestigt. Gegebenenfalls können die
Halteelemente 6, 7, 8, 9 zur
Anpassung an die zu haltenden plattenförmigen Bauelemente beweglich,
z.B. verschiebbar in eine oder mehrere Richtungen angebracht sein.
Der Führungsring 2 liegt
auf zwei Lagerrollen 10, 11 eines skizzenhaft
dargestellten Aufnahmeelementes 12 auf. Das Aufnahmeelement 12 ist
in nicht näher
dargestellter Weise zur Verbindung mit einem Hebezeug, z.B. einem
Kran oder dergleichen ausgestaltet, wobei sichergestellt ist, dass
die Lagerrollen 10, 11 auf gleicher Höhe und in
vorbestimmtem Abstand fixiert sind.
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In 2 ist
erkennbar, dass der Führungsring 2 in
der dargestellten Ausführungsform
aus Rundrohr gebildet ist, das in den Lagerrollen 10, 11 im
dementsprechenden konkaven Gegenprofil geführt ist. Der Führungsring 2 mitsamt
dem Grundkörper 3 ist
dementsprechend auf den Lagerrollen 10, 11 um
die Drehachse D drehbar gelagert, ohne dass im Bereich der Drehachse
D entsprechende Lagerelemente vorgesehen sind.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist in 3 dargestellt, in der der Führungsring 13 fest über Befestigungslaschen 14, 15 an
dem Aufnahmeelement 16 befestigt ist. In dieser Ausführungsform
ist der Grundkörper 17 mit
gabelförmigen
Rollenträgern 18, 19, 20, 21 versehen,
in denen Laufrollen 22, 23, 24, 25 drehbar
gelagert sind. Mit Hilfe der Laufrollen 22, 23, 24, 25 ist
der Grundkörper 17 um
die Mittelachse D drehbar im Führungsring 13 gelagert.
Der Führungsring 13 weist
hierbei wiederum ein Rohrprofil auf, so dass die Laufrollen 22, 23, 24, 25 mit
entsprechendem konkaven Profil unverlierbar am Führungsring 13 geführt sind
(vgl. 4).
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Auch
in diesem Ausführungsbeispiel
ist der Grundkörper 17 mit
vier Halteelementen, beispielsweise Saugern versehen, um ein nicht
näher dargestelltes
plattenförmiges
Bauelement zu halten.
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Die
Ausführungsform
gemäß 5 entspricht
im Wesentlichen dem vorgenannten anhand von 3 beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
Nunmehr ist jedoch zusätzlich
ein Friktionselement 30 vorgesehen, das den Führungsring 13 wenigstens teilweise
beidseits umgreift. In 6 ist das Friktionselement 30 mit
zwei Bremsbacken 31 deutlicher dargestellt. Die beiden
Bremsbacken 31, 32 sind über Drehbolzen 33, 34 an
der Halterung 35 drehbar befestigt. Sie können über einen
nur skizzenhaft dargestellten Spannhebel 36 betätigt, d.h.
in Richtung des Doppelpfeils P gelöst oder in umgekehrter Richtung
zum Bremsen oder Feststellen der Drehbewegung verspannt werden.
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7 zeigt
einen Grundkörper 3 mit
Führungsring 2,
wie im Ausführungsbeispiel
gemäß 1.
Nunmehr sind verschiedene Aggregate und Steuerelemente am Grundkörper 3 angebracht,
die zur Bedienung der Vorrichtung 1 dienen. Im Einzelnen
sind dies eine Vakuumpumpe 37 für die als Sauger ausgebildeten
Halteelemente 6, 7, 8, 9. Weiterhin sind
eine Steuerung 38, ein Bedienteil 39, eine Blinkleuchte 40 und
eine Warnhupe 41 am Grundkörper 3 angebracht.
Weiterhin befinden sich dort ein Vakuumtank 42, Batterien
oder Akkumulatoren 43, 44 sowie ein Mehrwegeventil 45.
Die Vakuumpumpe ist darüber
hinaus mit einem Rückschlagventil 46 versehen.
Auch ein Druckschalter 47 bzw. ein Mehrwegeventil 45 sind
für den
gesteuerten Betriebsablauf vorgesehen.
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Die
verschiedenen Aggregate, Steuer- und Warnelemente dienen den verschiedenen
Funktionen der Vorrichtung 1.
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Über das
Bedienteil 39 kann eine Bedienperson 39 die Aufnahme
und das Lösen
des plattenförmigen
Bauelementes sowie die Bewegungen der Vorrichtung 1 steuern.
Eine Blinkleuchte sowie eine Warnhupe dienen hierbei als Alarmgeber
im Falle einer Fehlfunktion.
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Die
Batterien 43, 44 versorgen alle elektrischen Bauelemente,
insbesondere die Steuerung 38 mit der erforderlichen elektrischen
Energie. Die Vakuumpumpe 37 mit dem Rückschlagventil 46 sorgt
für die
zuverlässige
Funktion der Sauger, wobei der Vakuumtank 42 hierbei eine
erhöhte
Betriebssicherheit gewährleistet.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind alle erforderlichen Aggregate für den Betrieb der Halteelemente 6, 7, 8, 9 am
Grundkörper 3 vorgesehen. Zusätzlich können auch
Antriebsmittel für
die gesteuerte Rotation des Grundkörpers 3 mit dem Führungsring 2 in
dem Aufnahmeelement 12 (vgl. 1) vorgesehen
werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
Zuführungen,
beispielsweise elektrische Zuführungen
oder pneumatische Zuführungen über Drehdurchführungen
bzw. Schleifkontakte von außen
an den Grundkörper 3 und
dessen Komponenten angekoppelt werden.
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Die
dargestellten Ausführungsformen
geben nur beispielhaft die Erfindung wieder. Wesentlich bei allen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
ist die Möglichkeit
der flachen Bauweise, die dadurch möglich ist, dass im Bereich
der Drehachse D keinerlei Lagerelemente vorhanden sind. Insbesondere
kann auf eine an diesem Ort physikalisch vorhandene Drehachse oder
ein entsprechendes anderweitiges Drehgelenk an dieser Stelle verzichtet
werden, die die Hintereinanderanordnung von Aufnahmeelement und
Grundkörper 3 erfordern
und somit der erfindungsgemäßen flachen
Bauweise entgegenstehen würde.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Führungsring
- 3
- Grundkörper
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Verbindungselement
- 6
- Halteelement
- 7
- Halteelement
- 8
- Halteelement
- 9
- Halteelement
- 10
- Lagerrolle
- 11
- Lagerrolle
- 12
- Aufnahmeelement
- 13
- Führungsring
- 14
- Befestigungslasche
- 15
- Befestigungslasche
- 16
- Aufnahmeelement
- 17
- Grundkörper
- 18
- Rollenträger
- 19
- Rollenträger
- 20
- Rollenträger
- 21
- Rollenträger
- 22
- Laufrolle
- 23
- Laufrolle
- 24
- Laufrolle
- 25
- Laufrolle
- 26
- Halteelement
- 27
- Halteelement
- 28
- Halteelement
- 29
- Halteelement
- 30
- Friktionselement
- 31
- Bremsbacke
- 32
- Bremsbacke
- 33
- Drehbolzen
- 34
- Drehbolzen
- 35
- Halterung
- 36
- Spannhebel
- 37
- Vakuumpumpe
- 38
- Steuerung
- 39
- Bedienteil
- 40
- Blinkleuchte
- 41
- Warnhupe
- 42
- Vakuumtank
- 43
- Batterie
- 44
- Batterie
- 45
- Mehrwegeventil
- 46
- Rückschlagventil
- 47
- Druckschalter