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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern von Falzmechanismen nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
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Bei Falzwerken erfolgt die Steuerung des Falzvorganges im 2. Falz, beispielsweise
die Punktur- bzw. Falzklappen- und Falzmesserbewegung, über Kurvenscheiben und
entsprechende Kurvenrollen. Bei Falzwerken mit Sammelfunktion liegen jeweils zwei
Kurvenscheiben parallel, wobei eine Kurvenscheibe die Steuer-Kurvenscheibe ist
und die andere Kurvenscheibe die Abdeck-Kurvenscheibe ist.
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Ein derartiger Sammel- und Falzzylinder eines Falzapparates bzw. Falzwerkes ist in
der DE 38 10 439 gezeigt.
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Die Umfangskonturen dieser Kurvenscheiben, beispielsweise der
Falzmesserkurvenscheibe und der Falzmesserkurven-Abdeckscheibe, werden über
zwei in einem gemeinsamen Hebel gelagerte Kurvenrollen auf den
Falzmechanismus, beispielsweise auf das Falzmessersystem, übertragen.
Bei der Sammelproduktion verhindert die mit einer entsprechenden
Differenzgeschwindigkeit bewegte Abdeck-Kurvenscheibe jeden 2. Falzvorgang.
Die Abdeck-Kurvenscheibe und damit die zugehörige Abdeck-Kurvenrolle wirken im
Falzzyklus nur kurzzeitig. Damit muß die zur Abdeck-Kurvenscheibe zugehörige
Abdeck-Kurvenrolle bei jedem Eingriff neu beschleunigt werden.
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Das oben genannte ständig erforderliche Beschleunigen der Abdeck-Kurvenrolle
führt zu einer erhöhten mechanischen Beanspruchung, beispielsweise erhöhten
Verschleiß, der Abdeck-Kurvenrolle und der Abdeck-Kurvenscheibe.
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Es ist Aufgabe der Erfindung den Verschleiß an der Abdeck-Kurvenscheibe und der
auf dieser ablaufenden Abdeck-Kurvenrolle zu minimieren.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteil ist, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung die Abdeck-Kurvenrolle
an der Abdeck-Kurvenscheibe ständig im Eingriff bleibt. Eine erhöhte mechanische
Beanspruchung durch den ständig wiederkehrenden Beschleunigungsvorgang ist
somit vermeidbar.
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Die Abdeck-Kurvenrolle der Abdeck-Kurvenscheibe ist gegenüber der bisherigen
Ausführung unabhängig zur Steuer-Kurvenrolle gelagert, wobei beispielsweise die
Abdeck-Kurvenrolle in einem ersten Hebel und die Steuer-Kurvenrolle in einem
zweiten Hebel gelagert ist. Die Abdeck-Kurvenrolle wird über eine Feder oder über
ein anderweitig ausgestaltetes auf diese oder auf den die Abdeck-Kurvenrolle
tragenden Hebel zug- oder druckausübendes Element, wie beispielsweise eine
Gasfeder, ein Arbeitszylinder usw., ständig auf der geschlossenen Abdeck-
Kurvenscheibe gehalten. Die Feder oder das zug- oder druckausübende Element
stützt sich vorzugsweise am Falzzylinderkörper ab.
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Die Kurvenrolle ist somit ständig im Eingriff mit der Abdeck-Kurvenscheibe, d. h. die
Kurvenrolle folgt somit ständig der Kontur, insbesondere Umfangskontur, der
Abdeck-Kurvenscheibe.
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Ein mechanisches Element, beispielsweise ein Anschlag, am Hebel der Abdeck-
Kurvenrolle verhindert im Wirkbereich der Abdeck-Kurvenscheibe das Absenken der
Steuer-Kurvenrolle.
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Ein weiterer Vorteil dieses Erfindungsvorschlages ist die Reduzierung der zu
bewegenden Massen beim Steuern des Falzvorganges bzw. beim Steuern der den
Falzvorgang ausführenden Falzmechanismen und Falzsysteme.
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Dieser Vorteil ergibt sich durch die getrennte Lagerung der Abdeck-Kurvenrolle von
der Steuer-Kurvenrolle.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in
Verbindung mit der Beschreibung.
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Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Die Zeichnungen zeigen schematisch und teilweise geschnitten:
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Fig. 1 eine Abdeck-Kurvenrolle und eine Steuer-Kurvenrolle jeweils in
einem separaten Hebel angeordnet
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Fig. 2 eine Abdeck-Kurvenrolle und eine Steuer-Kurvenrolle jeweils in
einem separaten Hebel angeordnet und jeweils mit einer den
Kurvenrollen zugehörigen Kurvenscheibe im Eingriff stehend,
dargestellt im aktiven Bereich der Steuer-Kurvenscheibe
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Fig. 3 eine Abdeck-Kurvenrolle und eine Steuer-Kurvenrolle jeweils in
einem separaten Hebel angeordnet und jeweils mit einer den
Kurvenrollen zugehörigen Kurvenscheibe im Eingriff stehend,
dargestellt im nicht aktiven Bereich der Steuer- und Abdeck-
Kurvenscheibe
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Fig. 4 eine Abdeck-Kurvenrolle und eine Steuer-Kurvenrolle jeweils in
einem separaten Hebel angeordnet, wobei die Abdeck-Kurvenrolle
mit der zugehörigen Abdeck-Kurvenscheibe im Eingriff steht und die
Steuer-Kurvenrolle von der Steuer-Kurvenscheibe abgehoben ist
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Einem für die Erfindung wesentlichen, nicht näher dargestellten, Falz- und
Sammelzylinder kommt die Aufgabe zu, eine längsgefaltete Bahn an ihrer vorderen
Kante mit Punkturnadeln zu erfassen und sie bei Nichtsammelproduktion, nachdem
ein Abschnitt der Bahn von einem benachbarten Schneidzylinder abgetrennt wurde,
um den Falz- und Sammelzylinder herumzuführen, bis ein etwa in der Mitte des
Bahnabschnittes ebenfalls an diesem Zylinder angeordnetes Falzmesser dem
Bahnabschnitt einen Querfalz erteilt und diesen in eine geöffnete Falzklappe eines
benachbarten Falzklappenzylinders drückt. Bei Sammelproduktion wird ein
Bahnabschnitt von der Punkturnadel gehalten ein weiteres Mal zur Übernahmestelle
um den Falz- und Sammelzylinder herumgeführt. Die Punkturnadeln übernehmen
dann einen weiteren Bahnabschnitt und führen beide Bahnabschnitte
übereinanderliegend soweit um den Zylinder herum, bis das ausfahrende Falzmesser
beide Lagen gemeinsam in eine Falzklappe des Falzklappenzylinders hineindrückt.
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Fig. 1 zeigt eine Abdeck-Kurvenrolle 1 und eine Steuer-Kurvenrolle 2. Die Abdeck-
Kurvenrolle 1 ist drehbar in einem Hebel 3 gelagert. Die Steuer-Kurvenrolle 2 ist
drehbar in einem Hebel 4 gelagert.
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Die Abdeck-Kurvenrolle 1 und die Steuer-Kurvenrolle 2 sind dabei drehbar auf
Achsen 5; 6 gelagert.
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Der Hebel 4 ist mit einer Achse 7 verbunden, die durch eine Achse 8 eines
Falzzylinders führt und, nicht näher dargestellt, mit den zu steuernden
Falzmechanismen, beispielsweise Falzklappen, Punkturnadeln oder Falzmesser, in
Verbindung steht. Der Hebel 3 ist beispielsweise über ein Lagerelement 9 drehbar
auf der Achse 7 gelagert. Der Hebel 3 ist mit einem Anschlag 10 ausgeführt, wobei
der Anschlag 10 mit einer am Hebel 4 angeordneten und nach unten offenen Nut 11
in Wirkverbindung treten kann. Der in die Nut 11 eingreifende Anschlag 10 stellt eine
lösbare mechanische Verbindung 17 dar.
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Alternativ kann, nicht näher dargestellt, der Hebel 3 auch an einer anderen Stelle
gelagert sein, wobei für die Ausgestaltung der Lagerung unbedingt berücksichtigt
werden muß, dass der Anschlag am Hebel 3 ein Absenken des Hebels 4 verhindern
kann.
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Am Hebel 3 ist ein Befestigungsmittel 12 angeordnet, an welchem ein eine Kraft 13
ausübendes Element 14 anordbar ist.
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Alternativ kann, nicht näher dargestellt, der Anschlag 10 auch am Hebel 4
angeordnet sein, wobei dann der Anschlag 10 mit einer am Hebel 3 angeordneten
und nach oben offenen Nut 11 in Wirkverbindung treten kann.
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Die lösbare mechanische Verbindung 17 ist derart ausgestaltet, dass der Hebel 3
bzw. die Abdeck-Kurvenrolle 1 in ständigem Kontakt mit einer Abdeck-Kurvenscheibe
15 verbleibt, somit ständig der Kontur, insbesondere Umfangskontur, der Abdeck-
Kurvenscheibe 15 folgt und ein Absenken des Hebels 4 unter das Niveau des Hebels
3 verhindert wird.
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Fig. 2 zeigt die Steuer-Kurvenrolle 2, wie diese mit einer Steuer-Kurvenscheibe 16
im Eingriff ist. Die Steuer-Kurvenscheibe 16 und die Abdeck-Kurvenscheibe 15 liegen
auf gleicher Höhe bzw. auf gleichem Niveau. Die mit der Abdeck-Kurvenscheibe 15
im Eingriff stehende Abdeck-Kurvenrolle 1 liegt hinter der Steuer-Kurvenrolle 2 und ist
somit von dieser verdeckt. Die Kurvenrollen 1; 2 laufen dabei auf den
Umfangskonturen der Kurvenscheiben 15; 16 und werden von diesen beschleunigt.
Die Abdeck-Kurvenrolle 1 ist über die am Hebel 3 angeordnete und auf diesen eine
Kraft 13, Zug- oder Druckkraft, ausübendes Element 14 ständig auf der
geschlossenen Abdeck-Kurvenscheibe 15 gehalten, wobei sich das Element 14
vorzugsweise am Falzzylinderkörper abstützt. Das Element 24 kann beispielsweise
eine Feder, eine Gasfeder, ein Arbeitszylinder oder dergleichen sein. Das als Feder
ausgestaltete Element 14 kann als Zug- oder Druckfeder ausgeführt sein.
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In Fig. 2 dargestellter Stellung der Steuer-Kurvenrolle 2 zur Steuer-Kurvenscheibe 16
werden, nicht näher dargestellt, sowohl ein Falzmesser, als auch Punkturnadeln
mittels dem die Steuer-Kurvenrolle 2 tragenden Hebel 4 derart gesteuert, so dass die
Punkturnadeln zurückgezogen werden bzw. das Falzmesser herausgeschwenkt wird
und einen Falz bewerkstelligt.
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Fig. 3 zeigt die Abdeck-Kurvenrolle 1, wie diese mit einer Abdeck-Kurvenscheibe 15
im Eingriff ist, und die Steuer-Kurvenscheibe 2, wie diese mit einer Steuer-
Kurvenscheibe 16 im Eingriff ist. Die Unfangskontur der Steuer-Kurvenscheibe 16
überragt die Umfangskontur der Abdeck-Kurvenscheibe 15, d. h. die Steuer-
Kurvenscheibe 16 liegt über der Abdeck-Kurvenscheibe 15. Die Abdeck-Kurvenrolle
1 ist wie bereits oben beschrieben auf der geschlossenen Abdeck-Kurvenscheibe 15
mittels des Elementes 14 gehalten.
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In der in Fig. 3 dargestellten Stellung der Steuer-Kurvenrolle 2 zur Steuer-
Kurvenscheibe 16 betätigt, nicht näher dargestellt, der die Steuer-Kurvenrolle 2
tragende Hebel 4 ein Falzmesser und Punkturnadeln derart, so dass das Falzmesser
zurückgezogen wird und die Punkturnadeln ausgefahren werden.
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Soll der Sammel- und Falzzylinder von einer einfachen Produktion, der sogenannten
Nichtsammelproduktion, auf Sammelproduktion umgestellt werden, so wird die
Abdeck-Kurvenscheibe 15 in ihren Wirkbereich verdreht, wie nachfolgend in Fig. 4
beschrieben.
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Fig. 4 zeigt die Abdeck-Kurvenrolle 1, wie diese mit einer Abdeck-Kurvenscheibe 15
im Eingriff ist, wobei die Umfangskontur der Abdeck-Kurvenscheibe 15 die
Umfangskontur der Steuer-Kurvenscheibe 16 überragt. Damit ändert sich die relative
Winkellage der Abdeck-Kurvenscheibe 15 zur Steuer-Kurvenscheibe 16. Die
Umfangsbereiche mit kleinerem und größerem Durchmesser treffen dadurch zu
anderen Zeitpunkten als bei der einfachen Produktion aufeinander, womit das
eingangs erwähnte Sammeln zweier Falzexemplare und deren gemeinsames
Querfalzen ermöglicht wird.
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Normalerweise betätigt die in der Fig. 4 dargestellte Stellung der
Steuer-Kurvenscheibe 16 den die Steuer-Kurvenrolle 2 tragende Hebel 4 derart, dass ein
Falzmesser herausgeschwenkt wird und ein Falz bewerkstelligt wird. Dies wird aber
mittels der die Steuer-Kurvenscheibe 16 umfangsmäßig überragenden Abdeck-
Kurvenscheibe 15 verhindert, wobei der am Hebel 3 der auf der Abdeck-
Kurvenscheibe 15 ablaufenden Abdeck-Kurvenrolle 1 angeordnete Anschlag 10 in
die am Hebel 4 angeordnete Nut 11 eingreift.
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Somit wird die Steuer-Kurvenrolle 2 bzw. der die Steuer-Kurvenrolle 2 tragende
Hebel 4 mittels dem Hebel 3 bzw. den am Hebel 3 angeordneten Anschlag 10
arretiert, so dass die Steuer-Kurvenrolle 2 nicht mehr im Eingriff mit der Steuer-
Kurvenscheibe 16 steht und ein Absinken des Hebels 4 unter das Niveau des Hebels
3 verhindert wird. Somit folgt die derart arretierte Steuer-Kurvenrolle 2 bzw. der die
Steuer-Kurvenrolle 2 tragende Hebel 4 der Bewegung der auf der Abdeck-
Kurvenscheibe 15 ablaufenden Abdeck-Kurvenrolle 1. Der Anschlag 10 am Hebel 3
der Abdeck-Kurvenrolle 1 verhindert somit im Wirkbereich der Abdeck-
Kurvenscheibe 15 das Absenken der Steuer-Kurvenrolle 2 bzw. den Eingriff der
Steuer-Kurvenrolle 2 mit der Steuer-Kurvenscheibe 16.
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Die das Falzmesser herausschwenkende bzw. Punkturnadeln zurückziehende
Stellung der Steuer-Kurvenscheibe 16 wird mittels der Abdeck-Kurvenscheibe 15 und
dem über den Anschlag 10 mit dem Hebel 4 der Steuer-Kurvenrolle 2 in Verbindung
stehenden Hebel 3 der Abdeck-Kurvenrolle 1 unterdrückt.
Bezugszeichenliste
1 Abdeck-Kurvenrolle
2 Steuer-Kurvenrolle
3 Hebel
4 Hebel
5 Achse
6 Achse
7 Achse
8 Achse
9 Lagerelement
10 Anschlag
11 Nut
12 Befestigungsmittel
13 Kraft
14 Element
15 Abdeck-Kurvenscheibe
16 Steuer-Kurvenscheibe
17 Mechanische Verbindung