DE10153960A1

DE10153960A1 - Verfahren und Gießmaschine zum Stranggießen von Knüppel- und Blockformaten oder dergleichen

Info

Publication number: DE10153960A1
Application number: DE10153960A
Authority: DE
Inventors: Hans Streubel
Original assignee: SMS Demag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 2001-11-06
Filing date: 2001-11-06
Publication date: 2003-05-22
Also published as: EP1441871A2; US20080041554A1; AU2002350668A1; US20050067135A1; US20090178777A1; ATE359887T1; DE50209992D1; EP1441871B1; WO2003039789A3; WO2003039789A2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggießen von Knüppel- und Blockformaten mit ein- oder mehrseitigen Profilüberhöhungen. DOLLAR A Zur Verbesserung der Innenqualität des gegossenen Stranges wird dieser in seinem Richtbereich von profilierten Rollen geführt und hinter dem Richtbereich mittels wenigstens eines Rollenpaares mit glatten Rollen einer Soft-Reduction unterzogen. Um Maschinenhöhen, Hallenhöhen und Fundamentkosten zu reduzieren, wird eine entsprechende Gießmaschine dergestalt ausgebildet, daß dem Richtbereich des gegossenen Stranges mit profilierten Rollen mindestens ein Rollenpaar mit glatten Rollen für eine Soft-Reduction nachgeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Gießmaschine zum Stranggießen von Knüppel- und Blockformaten mit ein- oder mehrseitigen Profilerhöhungen.
Bei Stranggießanlagen ist bekannt, Seigerungen und Kernporositäten durch Soft- Reduction zu minimieren oder gar zu vermeiden. Dazu wird im Bereich der Resterstarrung der gegossene Strang mit einem oder vorzugsweise mehreren Rollenpaaren gezielt in der Dicke reduziert. Dabei kann die Dickenreduzierung im Bereich der Soft-Reduction gleich- oder ungleichmäßig erfolgen. Bei Blockanlagen werden für die Soft-Reduction die Strangquerschnitte mit ein- oder mehrseitigen Profilüberhöhungen ausgebildet, um eine deutliche Verbesserung der Stranginnenqualität bei geringem Kraftbedarf zu erreichen. Die Soft-Reduction erfolgt dann im Richtbereich des gegossenen Stranges durch Anstellung der Richtrollen. Dazu müssen die Gießgeschwindigkeit und die Strangkühlung so eingestellt werden, daß die Resterstarrung im Richtbereich erfolgt. Bei hohen Gießgeschwindigkeiten und/oder großen Gießquerschnitten muß dann entsprechend der Gießradius vergrößert werden, was zu erheblichen Mehrkosten führt. Ebenfalls ist eine Anstellung der Rollen gegen Distanzstücke oder vorzugsweise positionsgeregelte Hydraulikzylinder erforderlich, um mit den glatten Rollen eine Strangreduzierung am falschen Ort zu vermeiden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Gießmaschine für Knüppel- und Blockformate oder dergleichen zu schaffen, bei der der Gießradius nicht durch die Soft-Reduction bestimmt wird, sondern vornehmlich aus gießtechnischen und qualitativen Gründen kostengünstig gewählt werden kann.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einem Verfahren der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art dadurch gelöst, daß der gegossene Strang in seinem Richtbereich von profilierten Rollen geführt wird und hinter dem Richtbereich mittels wenigstens eines Rollenpaares mit glatten Rollen einer Soft-Reduction unterzogen wird.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Rollenpaare im Bereich der Soft-Reduction-Strecke entsprechend der Sumpfspitzenlage auf- oder zugefahren werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist verfahrensmäßig vorgesehen, daß die Soft-Reduction vorzugsweise mit einem Rollenpaar erfolgt.
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Lage der Sumpfspitze mit Rechenmodellen und/oder meßtechnisch (Wegmessung, Kraftmessung) ermittelt wird und die Rollen entsprechend angestellt werden.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß bei zweiseitiger Profilüberhöhung dies vorzugsweise auf gegenüberliegenden Seiten erfolgt. Vorteilhaft ist hierbei, daß die Überhöhung je Seite maximal 6% beträgt.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß bei Stahlgüten mit starken Seigerungstendenzen und/oder Kernporositäten die Profilüberhöhungen des Stranggußquerschnittes auf allen vier Seiten erfolgt. Zweckmäßig ist hierbei, daß die Überhöhung je Seite maximal 4% beträgt.
In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Breite der Profilierung zwischen 30 und 80% der entsprechenden Seitenlänge beträgt.
Die Erfindung betrifft auch eine Gießmaschine zum Gießen von Knüppel- und Blockformaten oder dergleichen mit ein- oder mehrseitigen Profilüberhöhungen. Erfindungsgemäß ist bei einer solchen Gießmaschine vorgesehen, daß dem Richtbereich des gegossenen Stranges mit profilierten Rollen mindestens ein Rollenpaar mit glatten Rollen für die Soft-Reduction nachgeordnet ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Gießmaschine wird vorgeschlagen, daß im Richtbereich des gegossenen Stranges hinter dem Tangentpunkt mindestens ein Paar profilierter Rollen angeordnet ist. Zweckmäßig ist, daß das/die Rollenpaar(e) zur Anpassung an die Sumpfspitzenlage diese in und entgegen der Gießrichtung horizontal verschiebbar gehalten sind.
In Fortbildung der Gießmaschine wird vorgeschlagen, daß das/die Rollenpaar(e) horizontal und/oder vertikal im Bereich der Soft-Reduction angeordnet sind.
Eine besondere zweckmäßige Ausgestaltung der Gießmaschine sieht vor, daß die Profilierung der Rollen gleich oder größer als die Profilierung des Strangquerschnittes ist. Eine weitere Fortbildung der Gießmaschine zeichnet sich dadurch aus, daß die Profilüberhöhung mindestens auf einer Strangseite angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von schematischen Zeichnungen erläutert, denen weitere Merkmale der Erfindung zu entnehmen sind.
Es zeigen:
Fig. 1 die Stranggießmaschine mit Richtbereich und Soft-Reduction- Bereich;
Fig. 2 verschiedene Strangprofile mit Profilüberhöhungen.
Fig. 1 zeigt die Stranggießmaschine in schematischer Darstellung mit Kokille und dem, von nicht näher dargestellten Rollen geführten, gegossenen Strang, der in seinem Richtbereich von profilierten Rollen geführt wird. Dem Richtbereich folgt der Soft-Reduction-Bereich mit glatten Rollen zur gezielten Soft-Reduction horizontal oder vertikal. Die Rollenprofilierung ist mindestens gleich oder größer als die Strangprofilierung.
Durch Verschieben des/der Rollenpaar(e) und/oder auf- bzw. zufahren der Rollen ist eine optimale Lage (Bereich der Resterstarrung) für die Soft-Reduction möglich, wodurch die angestrebte Verbesserung der Innenqualität sicher erreicht wird. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann ferner ein kleinerer Gießradius erzielt werden, wodurch Maschinenhöhen, Hallenhöhen und Fundamentkosten erheblich reduziert werden können.
Fig. 2 zeigt drei verschiedene Strangprofile nämlich mit einer einseitigen Profilüberhöhung, einer beidseitigen Profilüberhöhung sowie mit einer allseitigen Profilüberhöhung.

Claims

1. Verfahren zum Stranggießen von Knüppel- und Blockformaten oder dergleichen mit ein- oder mehrseitigen Profilüberhöhungen, dadurch gekennzeichnet, daß der gegossene Strang in seinem Richtbereich von profilierten Rollen geführt wird und hinter dem Richtbereich mittels wenigstens eines Rollenpaares mit glatten Rollen einer Soft-Reduction unterzogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenpaare im Bereich der Soft-Reduction-Strecke entsprechend der Sumpfspitzenlage auf- oder zugefahren werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Soft-Reduction vorzugsweise mit einem Rollenpaar erfolgt.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Sumpfspitze mit Rechenmodellen und/oder meßtechnisch (Wegmessung, Kraftmessung) ermittelt wird und die Rollen entsprechend angestellt werden.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei zweiseitiger Profilüberhöhung dies vorzugsweise auf gegenüberliegenden Seiten erfolgt.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stahlgüten mit starken Seigerungstendenzen und/oder Kernporositäten die Profilüberhöhungen des Stranggußquerschnittes auf allen vier Seiten erfolgt.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einseitiger Profilierung die Überhöhung maximal 8% der reduzierten Strangdicke beträgt.

8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei zweiseitiger Profilierung die Überhöhung je Seite maximal 6% beträgt.

9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei allseitiger Profilierung die Überhöhung je Seite maximal 4% beträgt.

10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Profilierung zwischen 30 und 80% der entsprechenden Seitenlänge beträgt.

11. Gießmaschine zum Gießen von Knüppel- und Blockformaten oder dergleichen mit ein- oder mehrseitigen Profilüberhöhungen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Richtbereich des gegossenen Stranges mit profilierten Rollen mindestens ein Rollenpaar mit glatten Rollen für Soft-Reduction nachgeordnet ist.

12. Gießmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Richtbereich hinter dem Tangentpunkt mindestens ein Paar profilierter Rollen angeordnet ist.

13. Gießmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das/die Rollenpaar(e) zur optimalen Anpassung an die Sumpfspitzenlage diese in und entgegen der Gießrichtung horizontal verschiebbar sind.

14. Gießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das/die Rollenpaar(e) horizontal und/oder vertikal im Bereich der Soft- Reduction angeordnet sind.

15. Gießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung der Rollen gleich oder größer als die Profilierung des Strangquerschnittes ist.

16. Gießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilüberhöhung mindestens auf einer Strangseite angeordnet ist.