DE10152968C1 - Solarthermisches Kraftwerk und Verfahren zum Betreiben eines solarthermischen Kraftwerks - Google Patents
Solarthermisches Kraftwerk und Verfahren zum Betreiben eines solarthermischen KraftwerksInfo
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Abstract
Um ein solarthermisches Kraftwerk, umfassend mindestens einen Solarkollektorstrang mit einem Verdampferstrang und einem Überhitzerstrang, in dem flüssiges Wärmeübertragungsmedium verdampfbar und überhitzbar ist, eine Rezirkulationsleitung, mittels der flüssiges Wärmeübertragungsmedium aus dem Verdampferstrang rezirkulierbar ist, und eine Dampfturbine, welcher der erzeugte Dampf zuführbar ist, zu verbessern, daß sich ein hoher Nettowirkungsgrad ergibt, wird vorgeschlagen, daß die Rezirkulationsleitung, bezogen auf die Strömungsrichtung des Wärmeübertragungsmediums, einem Eingang des Solarkollektorstrangs nachgeschaltet in den Verdampferstrang eingekoppelt ist, so daß rezirkulierendes Wärmeübertragungsmedium nur eine Teillänge des Verdampferstrangs durchströmt.
Description
Die Erfindung betrifft ein solarthermisches Kraftwerk, umfassend mindestens
einen Solarkollektorstrang mit einem Verdampferstrang und einem Über
hitzerstrang, in dem flüssiges Wärmeübertragungsmedium verdampfbar und
überhitzbar ist, eine Rezirkulationsleitung, mittels der flüssiges Wärmeüber
tragungsmedium aus dem Verdampferstrang rezirkulierbar ist, und eine
Dampfturbine, welcher der erzeugte Dampf zuführbar ist.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines solar
thermischen Kraftwerkes, welches mindestens einen Solarkollektorstrang
umfaßt, in dem flüssiges Wärmeübertragungsmedium in einem Verdampfer
verdampft und in einem Überhitzer überhitzt wird, wobei flüssiges Wärme
übertragungsmedium aus einem Zwei-Phasen-Gemisch in dem Verdampfer
rezirkuliert wird, und bei dem der erzeugte Dampf einer Dampfturbine zu
geführt wird.
Ein derartiges Kraftwerk und ein derartiges Verfahren sind beispielsweise aus
dem Artikel "The Diss Project: Direct Steam Generation In Parabolic Troughs
Operation And Maintenance Experience & Update On Project Status" von
E. Zarza et al. in "Proceedings of Solar Forum 2001 Solar Energy: The Power
to choose; April 21-25, 2001, Washington DC" bekannt.
Mit dem sogenannten Rezirkulationskonzept, bei dem ein Abscheider vorge
sehen ist, welcher aus dem von dem Verdampferstrang gelieferten Zwei-
Phasen-Gemisch flüssiges Wärmeübertragungsmedium und Dampf vonein
ander trennt, wobei das flüssige Wärmeübertragungsmedium rezirkuliert wird
und der Dampf dem Überhitzer zugeführt wird, läßt sich eine sichere Betriebs
weise eines solarthermischen Kraftwerkes erreichen.
In der DE 41 26 038 A1 ist ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk offenbart,
welches zur solaren Dampferzeugung Solarpaneele umfaßt, die von einem
Wärmetransportmedium durchströmt werden, welches seine Wärme über
Wärmetauscherheizflächen an Speisewasser abgibt.
Aus der DE 30 17 699 A1 ist ein Sonnenkraftwerk mit einem auf einem Turm
angeordneten und über ein Spiegelfeld bestrahlten Solarerhitzer bekannt, der
in einen eine Dampfturbine enthaltenden Wasser-Dampfkreislauf eingeschaltet
ist, wobei vor den Solarerhitzer ein Vorwärmer für das Arbeitsmittel geschaltet
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solarthermisches Kraftwerk der
eingangs genannten Art und ein Verfahren zum Betreiben eines solarthermi
schen Kraftwerkes so zu verbessern, daß sich ein hoher Nettowirkungsgrad
ergibt.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten solarthermischen Kraftwerk
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rezirkulationsleitung an einem An
kopplungspunkt in den Verdampferstrang eingekoppelt ist, welcher in Strö
mungsrichtung des Wärmeübertragungsmediums einem Eingang des Solar
kollektorstrangs nachgeschaltet ist, so daß rezirkulierendes Wärmeüber
tragungsmedium nur eine Teillänge des Verdampferstrangs durchströmt.
Längs eines Verdampferstrangs fällt der Druck in Strömungsrichtung des
Wärmeübertragungsmediums ab. Wird dann das zu rezirkulierende Wärme
übertragungsmedium dem Eingang des Verdampferstrangs nachgeschaltet
eingekoppelt, so muß eine entsprechende Förderpumpe für das Wärmeüber
tragungsmedium in der Rezirkulationsleitung eine geringere Druckdifferenz
überwinden. Da die Leistungsaufnahme der Rezirkulationspumpe
direkt proportional zu dieser Druckdifferenz ist, nimmt die Pumpe dabei
weniger Leistung auf und insgesamt erhöht sich dann der Nettowirkungsgrad
des solarthermischen Kraftwerks.
Es hat sich gezeigt, daß der Hauptvorteil des Rezirkulationskonzeptes darin
liegt, daß der Verdampfungsendpunkt im Verdampferstrang mit geringer
Schwankungsbreite festgelegt wird, das heißt dem Überhitzerstrang Dampf mit
guter Volumenstromstabilität auch bei Schwankungen der solaren Einstrah
lungsbedingungen zuführbar ist. Durch die Verkürzung der Rezirkulationslänge
bleibt diese Festlegung des Verdampfungsendpunktes, das heißt Festlegung
mit geringerer Schwankungsbreite, weitgehend unverändert, während sich die
Leistungsaufnahme der Rezirkulationspumpe verringern läßt. Der wesentliche
Vorteil des Rezirkulationskonzeptes bleibt also erhalten, während sich der
Nettowirkungsgrad des solarthermischen Kraftwerkes erhöht.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die vom rezirkulierten flüssigen Wärme
übertragungsmedium durchlaufene Teillänge des Verdampferstrangs höchstens
80% und vorteilhafterweise höchstens 50% dessen Gesamtlänge beträgt. Die
Ankopplungsstelle der Rezirkulationsleitung an den Verdampferstrang ist damit
so gegenüber dem Eingang des Verdampferstranges versetzt, daß eben nur
die entsprechende Teillänge durchlaufen wird. Dadurch läßt sich das zu
rezirkulierende flüssige Wärmeübertragungsmedium auf einem geringeren
Druckniveau einkoppeln, so daß die Rezirkulationspumpe eben eine geringere
Druckdifferenz überwinden muß.
Insbesondere ist dann die Rezirkulationsleitung an den Verdampferstrang so
angekoppelt, daß flüssiges Wärmeübertragungsmedium auf einem niedrigeren
Druckniveau in den Verdampferstrang einkoppelbar ist als das Druckniveau an
dem Eingang des Solarkollektorstrangs, um so entsprechend die Leistungs
aufnahme der Rezirkulationspumpe zu verringern.
Günstigerweise ist die Rezirkulationsleitung über einen Abscheider ausgangs
seitig an den Verdampferstrang gekoppelt, um aus dem Zwei-Phasen-
Gemisch, welches vom Verdampferstrang bereitgestellt wird, flüssiges Wärme
übertragungsmedium und Dampf zu trennen. Das flüssige Wärmeüber
tragungsmedium wird in der Rezirkulationsleitung zum Verdampferstrang
geführt und der Dampf wird zum Überhitzer geführt.
Das Rezirkulationskonzept läßt sich auf einfache Weise realisieren, wenn der
Solarkollektorstrang eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten Rinnen
kollektoren umfaßt. Durch die Rinnenkollektoren läßt sich Solarstrahlung
sammeln und damit Wärmeübertragungsmedium erhitzen, welches einen
Rinnenkollektor durchströmt. Durch eine Mehrzahl von Rinnenkollektoren
lassen sich Solarkollektorstränge großer Länge aufbauen, bei denen das
Wärmeübertragungsmedium über eine große Strecke erhitzt wird. Beispiels
weise lassen sich Solarkollektorstränge einer Länge in der Größenordnung von
1 km realisieren.
Günstigerweise ist dabei die Rezirkulationsleitung zwischen zwei benachbarten
Rinnenkollektoren an den Verdampferstrang gekoppelt, so daß die Einkopplung
nicht direkt in einem Rinnenkollektor stattfindet und damit der konstruktive
Aufwand zu der Herstellung eines Rinnenkollektors nicht erhöht wird.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Rezirkulationsleitung eingangsseitig in
einem Abstand zu einem Eingang der bezogen auf die Strömungsrichtung des
Wärmeübertragungsmediums ersten Rinnenkollektors an den Verdampfer
strang gekoppelt ist. Dadurch wird er erste Rinnenkollektor bzw. weitere dem
ersten Rinnenkollektor nachgeschaltete Rinnenkollektoren bezüglich der Re
zirkulation übersprungen, so daß das rezirkulierte Wärmeübertragungsmedium
nur eine Teillänge des Verdampferstrangs durchläuft.
Insbesondere ist zur Förderung des zu rezirkulierenden flüssigen Wärme
übertragungsmediums in der Rezirkulationsleitung eine Rezirkulationspumpe
vorgesehen.
Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner durch ein gattungsgemäßes Ver
fahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das zu rezirkulierende flüssige
Wärmeübertragungsmedium in den Verdampfer an einer Stelle eingekoppelt
wird, welche auf einem niedrigeren Druckniveau liegt als ein Verdampferein
gang, wobei das zu rezirkulierende Wärmeübertragungsmedium so einge
koppelt wird, daß es nur eine Teillänge des Verdampfers durchläuft.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist die bereits im Zusammenhang mit
dem erfindungsgemäßen solarthermischen Kraftwerk geschilderten Vorteile
auf.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen wurden ebenfalls bereits im Zusammen
hang mit dem erfindungsgemäßen solarthermischen Kraftwerk erläutert.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zu
sammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Blockschaltbilddarstellung eines aus dem Stand
der Technik bekannten solarthermischen Kraftwerks;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Solar
kollektorstrangs mit einer Rezirkulationsleitung;
Fig. 3 den Druckverlauf längs des Solarkollektorstrangs gemäß Fig. 2
bei verschiedenen Rezirkulationslängen und
Fig. 4 den Nettowirkungsgrad eines solarthermischen Kraftwerks in Ab
hängigkeit von der Rezirkulationsrate bei unterschiedlichen Rezir
kulationslängen.
Ein solarthermisches Kraftwerk, welches in Fig. 1 als Ganzes mit 10 bezeich
net ist, umfaßt ein Solarkollektorfeld 12 und einen Generatorblock 14 mit einer
Dampfturbine 16, mittels der durch Dampfentspannung mechanische
Energie in elektrische Energie umwandelbar ist. Der hierzu benötigte Dampf
wird von dem Solarkollektorfeld 12 bereitgestellt.
Das Solarkollektorfeld 12 umfaßt mindestens einen Solarkollektorstrang 18
und insbesondere eine Mehrzahl von solchen Solarkollektorsträngen, die
parallel zueinander geschaltet sind. Dies ist in Fig. 1 durch einen weiteren
Solarkollektorstrang 20 angedeutet.
Durch eine Versorgungsleitung 22 wird dem Solarkollektorfeld 12 flüssiges
Wärmeübertragungsmedium, insbesondere Wasser, zugeführt. Für die ent
sprechenden Solarkollektorstränge 18, 20 sind dazu jeweilige Abzweigungen
24 vorgesehen, deren erster Ausgang 26 an einen jeweiligen Eingang 28 eines
Solarkollektorstrangs 18 gekoppelt ist, und deren zweiter Ausgang 30 an einen
Eingang des benachbarten Solarkollektorstrangs (in Fig. 1 der Solarkollektor
strang 20) bzw. einen Eingang der dem benachbarten Solarkollektorstrang
zugeordneten Abzweigung gekoppelt ist.
Der Solarkollektorstrang 18 umfaßt als Verdampfer einen Verdampferstrang 32
und als Überhitzer einen Überhitzerstrang 34. In dem Verdampferstrang 32
wird das flüssige Wärmeübertragungsmedium mindestens teilweise verdampft,
wobei an einem Ausgang 36 des Verdampferstrangs 32 insbesondere ein
Zwei-Phasen-Gemisch aus flüssigem und dampfförmigem Wärmeüber
tragungsmedium vorliegt. In dem Überhitzerstrang 34 wird der Dampf weiter
überhitzt.
Der Verdampferstrang 32 und der Überhitzerstrang 34 sind jeweils durch eine
Mehrzahl von hintereinander geschalteten Rinnenkollektoren 36 gebildet, die
von dem Wärmeübertragungsmedium durchströmt werden. Bei dem in Fig. 1
gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt der Verdampferstrang 32 sechs hinter
einander geschaltete Rinnenkollektoren und der Überhitzerstrang 34 zwei in
Reihe geschaltete Rinnenkollektoren.
Ein Ausgang 38 des Überhitzerstrangs 34 ist an einen ersten Eingang einer
Zusammenführung 42 gekoppelt. Ein entsprechender Ausgang eines
benachbarten Solarkollektorstrangs (in Fig. 1 der Solarkollektorstrang 20) ist
an den zweiten Eingang 44 dieser Zusammenführung 42 gekoppelt bzw. die
einem benachbarten Solarkollektorstrang zugeordnete Zusammenführung ist
über ihren Ausgang an den zweiten Eingang 44 der Zusammenführung 42
gekoppelt.
Ein Ausgang 46 der Zusammenführung 42 ist an eine Sammelleitung 48
gekoppelt, über die überhitzter Dampf der Dampfturbine 16 zugeführt wird.
In dem Generatorblock 14 wird nach der Dampfentspannung in einer als
Ganzes mit 50 bezeichneten Anordnung kondensiertes flüssiges Wärme
übertragungsmedium zur Schließung des Wärmeübertragungsmedium-Kreis
laufs in die Versorgungsleitung 22 eingekoppelt. Es können dabei auch eine
oder mehrere Abscheidungseinrichtungen und Wärmeübertragereinrichtungen
vorgesehen sein. Eine solche Anordnung 50 ist in der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung Nr. 101 28 562.0-13 vom 13. Juni 2001 beschrie
ben, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Zwischen dem Verdampferstrang 32 und dem Überhitzerstrang 34 ist ein
Abscheider 52 angeordnet, mittels dem sich das Zwei-Phasen-Gemisch,
welches von dem Verdampferstrang 32 an einem Ausgang 54 bereitgestellt
wird, in die flüssige Phase und die Dampfphase trennen läßt. Die Dampfphase
wird dem Überhitzerstrang 34 über eine Dampfleitung 56 zugeführt.
Das aus dem Zwei-Phasen-Gemisch gewonnene flüssige Wärmeübertragungs
medium wird über eine Rezirkulationsleitung 58 in die Versorgungsleitung 22
zurückgeführt. Dazu ist in der Rezirkulationsleitung 58 dem Solarkollektor
strang 18 zugeordnet eine Zusammenführung 60 vorgesehen, deren erster
Eingang an einen Ausgang für flüssiges Wärmeübertragungsmedium des
Abscheiders 52 gekoppelt ist. Ihr zweiter Eingang ist an den entsprechenden
Ausgang des Abscheiders des benachbarten Solarkollektorstrangs (in Fig. 1
Solarkollektorstrang 20) gekoppelt bzw. an den entsprechenden Ausgang einer
dem benachbarten Solarkollektorstrang zugeordneten Zusammenführung.
Zur Förderung des flüssigen Wärmeübertragungsmediums in der Rezirkula
tionsleitung 58 ist eine Rezirkulationspumpe 62 vorgesehen, wobei das zu
rezirkulierende Wärmeübertragungsmedium über eine Zusammenführung 64
in die Versorgungsleitung 22 eingekoppelt wird. Ein weiterer Eingang dieser
Zusammenführung 64 ist mit der Anordnung 50 verbunden. Ein Ausgang
dieser Zusammenführung 64 ist an einen Eingang der Abzweigung 24 gekop
pelt. Damit wird das über den Abscheider 52 abgeschiedene flüssige Wärme
übertragungsmedium zur Rezirkulation wiederum den entsprechenden Ein
gängen der Solarkollektorstränge 18, 20 zugeführt. Das rezirkulierte Wärme
übertragungsmedium durchströmt also den Verdampferstrang 32 des
jeweiligen Solarkollektorstrangs 18 über die gesamte Länge diese Verdampfer
strangs 32.
Damit die Dampfturbine 16 einen optimalen Wirkungsgrad aufweist, muß
Dampf einer bestimmten Temperatur und mit einem bestimmten Druck
zugeführt werden. Wird die Länge des Überhitzerstrangs 34 festgelegt, dann
muß entsprechend die Länge des Verdampferstrangs 32 so gewählt werden,
daß sich der notwendige Dampfstrom bilden kann. Bei einer Überhitzerstrang
länge von 200 m beispielsweise ergibt eine Verdampferstranglänge von 800 m
bei einem Betriebsdruck von 100 bar eine Eingangstemperatur von ca. 250°C
für den Überhitzerstrang 34. Bei einem Betriebsdruck von 100 bar ist die
Differenz zwischen dieser Einlaßtemperatur von 250°C und der Sättigungs
temperatur von Wasser-Dampf ungefähr 60 K.
Erfindungsgemäß ist nun eine Rezirkulationsleitung 66 vorgesehen, welche,
wie in Fig. 2 gezeigt, nicht an einen Eingang 68 des Solarkollektorstrangs 18
gekoppelt ist, sondern an einem in Strömungsrichtung des Wärmeüber
tragungsmedium nachgeschalteten Ankopplungspunkt im Verdampferstrang.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt ein Verdampfer
strang 70 des Solarkollektorstrangs 18 acht hintereinander angeordnete
Rinnenkollektoren 72 (Rinnenkollektoren 72.1 bis 72.8) und ein entsprechen
der Überhitzerstrang 74 zwei hintereinander geschaltete Rinnenkollektoren.
Wie bereits im Zusammenhang mit dem solarthermischen Kraftwerk gemäß
Fig. 1 beschrieben, ist zwischen dem Verdampferstrang 70 und dem Über
hitzerstrang 74 ein Abscheider 76 beispielsweise als Abscheidetrommel
angeordnet, um aus dem von dem Verdampferstrang 70 gelieferten Zwei-
Phasen-Gemisch an Wärmeübertragungsmedium Dampf zur Zuführung zum
Überhitzerstrang 74 und flüssiges Wärmeübertragungsmedium zur Rezirkula
tion über die Rezirkulationsleitung 66 abtrennen zu können. Über eine
Rezirkulationspumpe 78 wird das in dem Abscheider 76 abgetrennte Wärme
übertragungsmedium auf der Rezirkulationsleitung 66 befördert.
Ansonsten ist das entsprechende solarthermische Kraftwerk gleich aufgebaut
wie in Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben.
Die Ankopplung der Rezirkulationsleitung 66 an den Eingang 68 des Ver
dampferstrangs 70 (in Fig. 2 ist die entsprechende Rezirkulationsleitung mit
durchgezogener Linie gezeichnet), entspricht dem in Zusammenhang mit Fig.
1 beschriebenen Stand der Technik. Ein entsprechender Anschlußpunkt liegt
dabei auf dem gleichen Druckniveau wie der Eingang 68.
Dadurch, daß erfindungsgemäß der Anschlußpunkt der Rezirkulationsleitung 66
bezogen auf die Strömungsrichtung des Wärmeübertragungsmediums dem
Eingang 68 nachgeschaltet ist, liegt der entsprechende Anschlußpunkt auf
einem niedrigeren Druckniveau. Die Rezirkulationspumpe 78 muß dann zur
Einkopplung des flüssigen Wärmeübertragungsmediums in den Verdampfer
strang 70 eine geringere Druckdifferenz überwinden, das heißt sie läßt sich mit
geringerer Leistung betreiben. Durch die nur teilweise Rezirkulation, das heißt
nicht über die gesamte Länge des Verdampferstranges 70, wird damit der
Eigenbedarf der Rezirkulationspumpe 78 gesenkt und der Nettowirkungsgrad
des solarthermischen Kraftwerkes erhöht sich.
Durch die Rezirkulation von flüssigem Wärmeübertragungsmedium von einem
Ausgang des Verdampferstrangs 70 zurück in den Verdampferstrang 70 läßt
sich ein Verdampfungsendpunkt und somit der Dampfstrom festlegen, welcher
von dem Verdampferstrang 70 dem Überhitzerstrang 74 zugeführt wird. Da
durch wiederum wird der Verdampfungsendpunkt über die Rezirkulation von
flüssigem Wärmeübertragungsmedium festgelegt. Schwankungen der solaren
Einstrahlungsbedingungen haben dann keinen Einfluß mehr auf den Ver
dampfungsendpunkt.
Es wurde früher vor allem angenommen, daß die Rezirkulation von flüssigem
Wärmeübertragungsmedium vorteilhaft ist, um eine gute Kühlung des Wärme
übertragungsmediums zu erreichen; es hat sich aber gezeigt, daß die Fest
legung des Verdampfungsendpunktes eine weitaus größere Wichtigkeit auf
weist.
Durch die erfindungsgemäße nur teilweise Rezirkulation wird die Festlegung
des Verdampfungsendpunktes gegenüber einer vollständigen Rezirkulation -
nicht beeinflußt. Da die Leistungsaufnahme der Rezirkulationspumpe 78 direkt
proportional zum Druckunterschied ist und dieser Druckunterschied bei einer
dem Eingang 68 nachgeschalteten Einkopplung sinkt, läßt sich der Energie
eigenbedarf der Rezirkulationspumpe 78 senken, wobei wie erwähnt dies im
wesentlichen keinen Einfluß auf die Festlegung des Verdampfungsendpunktes
hat. Die dabei eventuell verringerte Kühlung des Wärmeübertragungsmediums
hat im wesentlichen keinen Einfluß auf den Wirkungsgrad des solarthermischen
Kraftwerks.
Es kann beispielsweise vorgesehen sein, daß, wie in Fig. 2 gezeigt, die
Rezirkulationsleitung 66 über einen Ankopplungspunkt 80 in den Verdampfer
strang 70 eingekoppelt wird, welcher zwischen dem zweiten Rinnenkollektor
72.2 und dem dritten Rinnenkollektor 72.3 liegt. Das flüssige Wärme
übertragungsmedium wird dann nur über sechs Rinnenkollektoren, nämlich die
Rinnenkollektoren 72.3 bis 72.8, rezirkuliert anstatt über alle acht Rinnen
kollektoren 72.1 bis 72.8, wenn wie aus dem Stand der Technik bekannt die
Rezirkulationsleitung 66 mit dem Eingang 68 des Verdampferstrangs 70
verbunden ist.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel liegt ein Ankopplungspunkt 82 der
Rezirkulationsleitung 66 in den Verdampferstrang 70 zwischen dem vierten
Rinnenkollektor 72.4 und dem fünften Rinnenkollektor 72.5. Der Rezirku
lationsweg des flüssigen Wärmeübertragungsmediums im Verdampferstrang
70 umfaßt dann die vier Rinnenkollektoren 72.5 bis 72.8.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel liegt ein Ankopplungspunkt 84
zwischen dem sechsten Rinnenkollektor 72.6 und dem siebten Rinnenkollektor
72.7, so daß der Rezirkulationsweg die beiden letzten Rinnenkollektoren 72.7
und 72.8 umfaßt.
In Fig. 3 ist der zugehörige Druckverlauf über der Verdampferstranglänge
gezeigt; die Zahlen 1 bis 8 geben dabei bei gleich beabstandeten Rinen
kollektoren 72.1 bis 72.8 die Mitte zwischen den jeweiligen benachbarten
Rinnenkollektoren an; das heißt der Punkt 1 entspricht der Mitte zwischen dem
Rinnenkollektor 72.1 und dem Rinnenkollektor 72.2.
Der Kurvenverlauf 86 in durchgezogenen Linien zeigt den Druckverlauf für den
Ankopplungspunkt 68, das heißt den Stand der Technik. Wie man sieht, fällt
der Druck über die Länge des Verdampferstrangs 70 ab, wobei insbesondere
nach dem 4. Rinnenkollektor 72.4 der Druck stärker abfällt.
Der Kurvenverlauf 88 in durchbrochenen Linien mit Strichen unterschiedlicher
Länge entspricht dem Ankopplungspunkt 80. Der Druck an diesem An
kopplungspunkt 80 ist dabei geringer als der Druck an dem Ankopplungspunkt
68, das heißt die Rezirkulationspumpe 78 muß nur noch die Druckdifferenz
zwischen einem Ausgang 90 des Verdampferstrangs 70 und dem Druck am
Ankopplungspunkt 80 überwinden. Diese Druckdifferenz ist geringer als die,
wenn der Ankopplungspunkt 68 ist.
Ferner gezeigt ist ein Kurvenverlauf 92 entsprechend einer Rezirkulation über
den Ankopplungspunkt 82 und ein weiterer Kurvenverlauf 94 bei dem An
kopplungspunkt 84.
Wie man sieht, liegt das Druckniveau bei dem jeweiligen Ankopplungspunkt,
wenn die Rezirkulationsleitung 66 dem Eingang 68 nachgeschaltet ist,
niedriger, als wenn das flüssige Wärmeübertragungsmedium zur Rezirkulation
über den Eingang 68 eingekoppelt wird.
Die entsprechende verringerte Druckdifferenz äußert sich in einer ver
ringerten Leistungsaufnahme der Rezirkulationspumpe, wodurch wiederum der
Nettowirkungsgrad des solarthermischen Kraftwerks erhöht wird.
Diese Erhöhung des solaren Nettowirkungsgrades N in Abhängigkeit der
Rezirkulationsrate R ist in dem Diagramm gemäß Fig. 4 gezeigt:
Die Kurve 96 entspricht dabei einer Rezirkulation über acht Kollektoren, die Kurve 98 einer Rezirkulation über sieben Kollektoren, die Kurve 100 einer Rezirkulation über drei Rinnenkollektoren und die Kurve 102 einer Rezirku lation über einen Rinnenkollektor des Verdampferstrangs 70 gemäß Fig. 2, welcher insgesamt acht Rinnenkollektoren umfaßt. Aus dem Diagramm ist ersichtlich, daß sich der Nettowirkungsgrad verschlechtert, wenn bei kon stanter Rezirkulationsrate die Rezirkulationslänge im Verdampferstrang 70 er höht wird. Je größer die Rezirkulationsrate, desto stärker ist diese Verschlechterung.
Die Kurve 96 entspricht dabei einer Rezirkulation über acht Kollektoren, die Kurve 98 einer Rezirkulation über sieben Kollektoren, die Kurve 100 einer Rezirkulation über drei Rinnenkollektoren und die Kurve 102 einer Rezirku lation über einen Rinnenkollektor des Verdampferstrangs 70 gemäß Fig. 2, welcher insgesamt acht Rinnenkollektoren umfaßt. Aus dem Diagramm ist ersichtlich, daß sich der Nettowirkungsgrad verschlechtert, wenn bei kon stanter Rezirkulationsrate die Rezirkulationslänge im Verdampferstrang 70 er höht wird. Je größer die Rezirkulationsrate, desto stärker ist diese Verschlechterung.
Die Rezirkulationsrate ist dabei definiert als Verhältnis des Massestroms des
rezirkulierten Wärmeübertragungsmediums zum Massestrom des über die Ver
sorgungsleitung zugeführten flüssigen Wärmeübertragungsmediums
(Frischwasserstrom). In der Praxis haben sich Rezirkulationsraten um 1 als
vorteilhaft erwiesen.
Das beste Ergebnis erhält man, wenn das flüssige Wärmeübertragungsmedium
nur über einen Rinnenkollektor, nämlich den Rinnenkollektor 72.8, rezirkuliert
wird. In diesem Falle ist der Nettowirkungsgrad sogar in erster Näherung un
abhängig von der Rezirkulationsrate.
Erfindungsgemäß wird also durch Einkopplung des zu rezirkulierenden flüs
sigen Wärmeübertragungsmediums in den Verdampferstrang 70 nach
geschaltet dem Eingang 68 der Nettowirkungsgrad des solarthermischen
Kraftwerkes 10 erhöht.
Claims (10)
1. Solarthermisches Kraftwerk, umfassend mindestens einen Solarkollektor
strang (18) mit einem Verdampferstrang (70) und einem Überhitzer
strang (74), in dem flüssiges Wärmeübertragungsmedium verdampfbar
und überhitzbar ist, eine Rezirkulationsleitung (66), mittels der flüssiges
Wärmeübertragungsmedium aus dem Verdampferstrang (70) rezirkulier
bar ist, und eine Dampfturbine (16), welcher der erzeugte Dampf zu
führbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rezirkulationsleitung (66)
an einem Ankopplungspunkt (80; 82; 84) in den Verdampferstrang (70)
eingekoppelt ist, welcher in Strömungsrichtung des Wärmeüber
tragungsmediums einem Eingang (68) des Solarkollektorstrangs (18)
nachgeschaltet ist, so daß rezirkulierendes Wärmeübertragungsmedium
nur eine Teillänge des Verdampferstrangs (70) durchströmt.
2. Solarthermisches Kraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die von rezirkulierendem flüssigem Wärmeübertragungsmedium
durchströmte Teillänge des Verdampferstrangs (70) höchstens 80%
dessen Gesamtlänge ist.
3. Solarthermisches Kraftwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die von rezirkulierendem flüssigem Wärmeübertragungs
medium durchströmte Teillänge des Verdampferstrangs (70) höchstens
50% dessen Gesamtlänge ist.
4. Solarthermisches Kraftwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rezirkulationsleitung (66) an den Ver
dampferstrang (70) so angekoppelt ist, daß flüssiges Wärme
übertragungsmedium auf einem niedrigeren Druckniveau in den
Verdampferstrang (70) einkoppelbar ist als das Druckniveau an dem
Eingang (68) des Solarkollektorstrangs (18).
5. Solarthermisches Kraftwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rezirkulationsleitung (66) über einem
Abscheider (76) an den Verdampferstrang (70) ausgangsseitig gekoppelt
ist.
6. Solarthermisches Kraftwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Solarkollektorstrang (18) eine Mehr
zahl von hintereinander angeordneten Rinnenkollektoren (72.1 bis 72.8)
umfaßt.
7. Solarthermisches Kraftwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rezirkulationsleitung (66) zwischen zwei benachbarten Rinnen
kollektoren an den Verdampferstrang (70) gekoppelt ist.
8. Solarthermisches Kraftwerk nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rezirkulationsleitung (66) in einem Abstand zum
Eingang (68) des bezogen auf die Strömungsrichtung des Wärmeüber
tragungsmediums ersten Rinnenkollektors (72.1) an den Verdampfer
strang (70) gekoppelt ist.
9. Solarthermisches Kraftwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Förderung des zu rezirkulierenden
flüssigen Wärmeübertragungsmediums in der Rezirkulationsleitung (66)
eine Rezirkulationspumpe (78) vorgesehen ist.
10. Verfahren zum Betreiben eines solarthermischen Kraftwerkes, welches
mindestens einen Solarkollektorstrang umfaßt, in dem flüssiges Wärme
übertragungsmedium in einem Verdampfer verdampft und in einem
Überhitzer überhitzt wird, wobei flüssiges Wärmeübertragungsmedium
aus einem Zwei-Phasen-Gemisch in dem Verdampfer rezirkuliert wird,
und bei dem der erzeugte Dampf einer Dampfturbine zugeführt wird, da
durch gekennzeichnet, daß das zu rezirkulierende flüssiges Wärme
übertragungsmedium in den Verdampfer an einer Stelle eingekoppelt
wird, welche auf einem niedrigeren Druckniveau liegt als ein Ver
dampfereingang, wobei das zu rezirkulierende Wärmeübertragungs
medium so eingekoppelt wird, daß es nur eine Teillänge des Verdampfers
durchläuft.
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