DE10152891A1 - Verfahren zum lagegenauen Ausstanzen von Behältern aus einer thermoplastischen Kunststofffolie und Thermoformmaschine zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum lagegenauen Ausstanzen von Behältern aus einer thermoplastischen Kunststofffolie und Thermoformmaschine zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Durch die Erfindung wird bei einer Thermoformmaschine mit einer Formstation und einer nachgeschalteten Stanzstation ein lagegenaues Ausstanzen der geformten Behälter erreicht. Dies erfolgt in der Weise, dass sich die während des Betriebes verändernden Parameter - Temperatur der Rollenketten der Transporteinrichtung und/oder Zugkraft in den Rollenketten - gemessen und mit einem Referenzwert verglichen werden, bei denen lagegenaue Ausstanzungen erzielt werden. Bei Abweichungen wird der Vorschubschritt der Vorschubschritt der Transporteinrichtung oder der Abstand zwischen den Stationen verändert, um die lagegenauen Ausstanzungen zu erreichen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum lagegenauen Ausstanzen von Behältern aus einer thermoplastischen Kunststofffolie nach der Gattung des Hauptanspruches sowie eine Thermoformmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
- Aus der DE 198 03 300 C1 ist eine Thermoformmaschine bekannt, bei der eine Folienbahn erwärmt und in einer Formstation durch Differenzdruck zu Behältern verformt wird und bei der diese Behälter in einer nachgeschalteten Stanzstation ausgetrennt werden. Zumindest soweit, dass sie nur noch an kleinen Stegen mit der Folienbahn verbunden bleiben, so dass sie in einer nachfolgenden Stapelstation ausgebrochen und gestapelt werden können.
- Da die geformten Teile - meist behälterförmig und deshalb der Einfachheit wegen nachfolgend generell Behälter genannt - in einer Formstation geformt und in einer nachfolgenden Stanzstation ausgestanzt werden, besteht bei diesem Verfahren prinzipiell das Problem des Auftretens von Stanzversatz. Je nach Behälterform und geplanter Verwendung der Behälter darf dieser Stanzversatz ein bestimmtes Maß nicht überschreiten.
- Bei der Inbetriebnahme der Thermoformmaschine - z. B. nach einem Werkzeugwechsel - wird der Abstand zwischen beiden Stationen automatisch oder manuell auf ein Vielfaches des Vorschubschrittes der Folientransporteinrichtung eingestellt. Die Transporteinrichtung bei solchen Thermoformmaschinen besteht aus umlaufenden Rollenketten mit Einrichtungen - Stacheln oder Kluppen - zum Festhalten der Folienbahn. Mittels Servomotoren als Antrieb der Rollenketten durch Verdrehung eines Kettenrades ist es möglich, einen sehr genauen, reproduzierbaren Drehwinkel des Kettenrades einzugeben, was einen entsprechenden Transportschritt der Folienbahn bewirkt.
- Trotz dieses genauen Verdrehwinkels treten in der Praxis Schwankungen im Stanzversatz auf, die nicht immer akzeptiert werden können. Es sind Verfahren bekannt, diesem Stanzversatz entgegenzuwirken.
- In der DE 43 01 200 A1 wird vorgeschlagen, das Stanzwerkzeug schwimmend in der Stanzstation zu lagern und mit Zentriereinrichtungen zu versehen, so dass sich beim Schließen der Stanzstation die Schnittlinie zum Behälter ausrichtet. Dieses Verfahren funktioniert aber nur bei einer ganz bestimmten Behältergestalt und bei dickerer Folie. Dünnwandige Teile werden deformiert, bevor eine Verschiebung - oder ohne dass eine Verschiebung - des relativ schweren Bandstahlschnittes erfolgt. Eine extrem langsame Schließbewegung der Stanzstation ist eine Bedingung, ohne die das Verfahren in keiner Weise funktioniert. Dies reduziert die Taktzahl der Formmaschine und erschwert den Stanzvorgang.
- Bei Verpackungsmaschinen, bei denen die geformten Behälter gefüllt und nachfolgend mit einer Deckfolie in einer zwischengeschalteten Siegelstation vor dem Ausstanzen versiegelt werden, ist es zur Verbesserung dieses Problems - Abstand zwischen Formstation, Siegelstation und Stanzstation - bekannt (DE-PS 24 37 127), die Lage der Behälter über einen Sensor abzufragen. Es erfolgt dann taktweise eine Stationsnachführung in richtige Position zu den eingeformten Behältern. Dies erfordert folglich zwischen dem Ende des Transportschrittes und dem Schließen der Siegel- bzw. Stanzstation eine Horizontalverschiebung dieser recht schweren Stationen in oder entgegen der Transportrichtung, was einen teuren Motor mit entsprechender Genauigkeit und Dynamik erfordert und zudem Zeit benötigt. Durch letzteres wird die Taktzahl der Maschine negativ beeinflusst. Dieses Verfahren funktioniert zudem nicht beim Anfahren der Thermoformmaschine, weil dann zunächst nur eine Folienbahn ohne eingeformte Behälter vorliegt, so dass der Sensor keine Behälterkante oder -fläche erfassen kann. Leichte Deformationen oder Verwerfungen, auch thermisch bedingt, der Folienbahn oder der Behälterwand, deren Lage abgefragt wird, führen zu falscher Verstellung der Stationen und damit zu Stanzversatz. Die Genauigkeit der Stanzung soll immerhin im Bereich von wenigen Zehntel Millimeter liegen!
- Als Ursache des Stanzversatzes wurde bisher hauptsächlich der Folienschrumpf der zunächst erwärmten Folienbahn angenommen, die während des Tiefziehens abkühlt und auf dem Weg zur Stanzstation einer weiteren Abkühlung unterworfen ist. Diese Abkühlung und der Folienschrumpf hat Spannungen zur Folge, was ein Verziehen der Folienbahn mit den eingeformten Behältern zur Folge hat. Es ist bekannt, diesen Auswirkungen durch Einformen von Dehnrillen oder durch Schlitzen der Folienbahn in einzelne Bahnen entgegenzuwirken, ohne dass man dadurch die Probleme des Stanzversatzes in Vorschubrichtung wesentlich reduzieren konnte.
- In der Praxis zeigte sich, dass sich nach der Inbetriebnahme der Thermoformmaschine mit exakt richtig eingestelltem Abstand zwischen Formstation und Stanzstation Veränderungen während des Betriebes der Thermoformmaschine ergeben. Um diese Veränderungen auszugleichen ist es durch den Anmelder bekannt, die Stanzstation mit einer Verstelleinrichtung für den daran befestigten Bandstahlschnitt zu versehen. Wenn sich Stanzversatz einstellt, muss die erforderliche Verstellung motorisch durch manuelle Drucktasterbetätigung herbeigeführt werden. Das Ergebnis ist zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Dieses Verfahren ist umständlich und ungenau und erfordert ständige Beobachtung insbesondere beim Anfahren der Thermoformmaschine.
- Es wird davon ausgegangen, dass wesentliche Ursachen dieses vor allem während des Betriebes der Thermoformmaschine auftretenden und sich verändernden Stanzversatzes noch gar nicht erkannt wurden. Unserer Auffassung nach gibt es zwei bisher unberücksichtigte Ursachen hierfür:
Die eine wesentliche Ursache ist die sich während des Betriebes verändernde Temperatur der beiden Rollenketten der Transporteinrichtung. Bei der Inbetriebnahme der Thermoformmaschine beträgt diese beispielsweise 20°C und erhöht sich nach längerer Betriebsdauer auf ca. 80°C. Pausen, Betriebsstörungen, sich ändernde Verhältnisse - z. B. Kühlung der Führungsschienen der Rollenketten - führen zu Schwankungen der Temperatur der Rollenketten innerhalb dieses Temperaturbereiches. Außerdem ist diese Temperatur nicht gleich über die ganze Länge der Rollenketten. Eine Erwärmung der Rollenketten findet statt in der Heizstation der Thermoformmaschine und über die Seitenränder der erwärmten Folienbahn durch Wärmeleitung. Ferner durch Wärmeleitung über die im Bereich der Formstation ebenfalls erwärmten Führungsschienen. Ab der Formstation kühlen die Rollenketten wieder ab, ebenso während des Rücklaufes, ausgenommen im Bereich der Heizung, durch den sie ebenfalls geführt werden müssen. Es liegt also eine zeitlich und örtlich unterschiedliche Temperatur der Rollenketten während des Betriebes vor. Bei einem Abstand von 1000 mm zwischen Form- und Stanzstation und einer Temperaturveränderung von 60°C bedeutet dies eine Längenänderung der Rollenketten dieses Bereiches von ca. 1 mm. In diesem Größenbereich schwankt der Stanzversatz folglich allein bedingt durch Temperaturveränderung der Rollenketten. Dabei ist zu bedenken, dass der Transportmotor bei unverändertem Verdrehwinkel des Antriebskettenrades immer eine bestimmte Anzahl von Kettenteilungen transportiert, der Transportweg sich also ändert, wenn sich der Abstand zwischen zwei Rollen der Rollenketten durch Temperaturschwankungen ändert! - Eine weitere bisher vernachlässigte Ursache von Vorschubungenauigkeiten liegt in der sich verändernden Zugkraft in den Rollenketten. Zum Transport der Folienbahn ist von den Rollenketten eine Zugkraft aufzubringen, die zu einer Längenänderung der Rollenketten führt. Verändert sich diese Zugkraft während des Betriebes der Thermoformmaschine, ändert sich auch der Abstand der Rollen der Rollenketten und damit der Vorschubschritt der Folienbahn. Eine solche Veränderung der Zugkraft tritt ein durch sich ändernde Reibungsverhältnisse, diese wiederum bedingt durch die Temperatur der Führungsschienen und Rollenketten, unterschiedlichen seitlichen Zug auf die Rollenketten durch die Folienbahn, bedingt durch Schrumpf der erwärmten Folienbahn beim Abkühlen zwischen Formstation und Stanzstation. Viele Parameter wirken sich hier aus. Eine Zugkraftveränderung von 1000 N während des Betriebes der Thermoformmaschine hat eine Längenänderung der handelsüblich eingesetzten Rollenketten von ca. 0,06% zur Folge. Das heißt, die Länge der Rollenketten zwischen Formstation und Stanzstation verändert sich bei einem Abstand von 1000 mm um 0,6 mm.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Auswirkungen der sich während des Betriebes der Thermoformmaschine verändernden Temperatur der Rollenketten der Folientransporteinrichtung und/oder der sich verändernden Zugkraft in den Rollenketten zu kompensieren und den Stanzversatz zu minimieren. Damit sollten ohne manuelle Überwachung präzisere Behälter bezüglich Stanzversatz hergestellt werden können. Das dazu vorgeschlagene Verfahren sollte unabhängig der Behältergestalt eingesetzt werden können und Ausschuss nach Pausen bzw. Betriebsunterbrechungen reduzieren. Das Verfahren sollte geringe Aufwendungen erfordern und die Taktzahl der Thermoformmaschine nicht verringern.
- Zur Lösung der Aufgabe werden die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches vorgeschlagen. Die Thermoformmaschine zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Anspruches 12. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der schematischen Zeichnungen der Thermoformmaschine näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1 Eine Seitenansicht der Thermoformmaschine.
- Fig. 2 eine Seitenansicht einer Thermoformmaschine mit Füll- und Siegelstation.
- Fig. 3 einen Querschnitt durch die Transporteinrichtung im Bereich der Heizeinrichtung.
- Fig. 4 eine Darstellung der Transporteinrichtung.
- Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung des Umlenkbereiches der Transporteinrichtung.
- Fig. 6 einen Querschnitt durch den Kettenspanner entlang der Linie A-A in Fig. 5.
- Die Thermoformmaschine besteht aus einem Gestell 1, einer Formstation 2, einer Stanzstation 3 und einer Transporteinrichtung 4 zum intermittierenden Transport einer Folienbahn 5 durch die Thermoformmaschine. Falls diese Folienbahn 5 von einer Rolle 6 abgewickelt wird ist eine Heizeinrichtung 7 zum Erwärmen der Folienbahn 5 vorgesehen. Wird die Folienbahn 5 direkt von einem Extruder zugeführt kann ggf. auf diese Heizeinrichtung 7 verzichtet werden. Der Stanzstation 3 kann eine Stapelstation 8 nachgeordnet sein zur Bildung von Behälterstapeln 9. Die Restfolie wird aufgewickelt oder einer Mühle zugeführt. Es sind aber auch andere Gestaltungen bekannt, um die aus der Folienbahn 5 ausgestanzten Behälter 10 Nachbearbeitungsstationen, z. B. über ein Transportband, zuzuführen. Auch können zwischen Formstation 2 und Stanzstation 3 eine Fülleinrichtung 11 und eine Siegelstation 12 zum Herstellen gefüllter und versiegelter Behälter 10 angeordnet sein. Eine solche Verpackungen herstellende Thermoformmaschine ist in Fig. 2 dargestellt.
- Die Transporteinrichtung 4 für die Folienbahn 5 besteht aus zwei umlaufenden Rollenketten 13 mit Spitzlaschen 14 oder anderen Greifeinrichtungen, z. B. Kluppen, die die Folienbahn 5 durchdringen oder festklemmen.
- Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Thermoformmaschine im Bereich der Heizeinrichtung 7. Zur Führung und Aufnahme der Rollenketten 13 dienen Führungsleisten 15, die sich über die Länge der Thermoformmaschine erstrecken. Fig. 4 zeigt eine Längsdarstellung der Transporteinrichtung 4, die neben den Führungsschienen 15 pro Rollenkette 13 Umlenkkettenräder 16, 17, 18 sowie ein Antriebskettenrad 19 und einen Kettenspanner 20 aufweisen. Die beiden Antriebskettenräder 19 sitzen auf einer gemeinsamen Querwelle 21, die von einem Servomotor 22 aus angetrieben wird, der mit einer Steuerung 23 in Verbindung steht.
- Um den Transportschritt der Rollenketten 13 den sich ändernden Bedingungen während des Betriebes der Thermoformmaschine bezüglich Temperatur der Rollenketten 13 und/oder sich ändernden Zugkräften in den Rollenketten 13 anpassen zu können werden verschiedene Lösungen vorgeschlagen.
- Gemäß einer ersten Ausführungsform werden zur Erfassung der Temperatur der Rollenketten 5 ein oder mehrere, vorzugsweise berührungslos arbeitende Sensoren 24 im Bereich einer oder beider Rollenketten 13 angeordnet, die mit der Steuerung 23 verbunden sind. Werden mehrere Sensoren 24 angeordnet, bildet die Steuerung 23 entweder einen Mittelwert über alle Sensoren 24 sowie einen zeitlichen Mittelwert während des Vorschubschrittes der Transporteinrichtung 4. Oder es wird generell zu einem gewissen Zeitpunkt während eines Taktes der Thermoformmaschine gemessen. Verfahrensmäßig wird die Temperatur der Rollenketten 13 zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen, z. B. beim Start der Thermoformmaschine, bei dem aufgrund des Abstandes A zwischen Formstation 2 und Stanzstation 3 und des eingestellten Transportschrittes der Transporteinrichtung 4 lagegenaue Ausstanzungen der Behälter 10 erzielt werden. Dies ist die Referenztemperatur, die von der Steuerung 23 registriert und mit der nun während des Betriebes der Thermoformmaschine erfassten aktuellen Temperatur der Rollenketten 13 - ggf. mit deren Mittelwert - verglichen wird. Eine auf diese Weise ermittelte Temperaturdifferenz wird wahlweise in zweierlei Weise von der Steuerung 23 verarbeitet.
- Eine erste Möglichkeit besteht darin, den Verdrehwinkel des Antriebkettenrades 19 zu verändern und damit den Vorschubschritt der Rollenketten 13 zu beeinflussen, was von der Steuerung 23 aus automatisch errechnet wird aufgrund von einmal festgelegten Berechnungsparametern, die dem Längenausdehnungskoeffizienten der Rollenkette 13 Rechnung tragen.
- Eine zweite Möglichkeit besteht darin, den Abstand A zwischen Formstation 2 und Stanzstation 3 entsprechend zu verändern, indem die Steuerung 23 einen Verstellmotor 25 ansteuert, der eine horizontale Verschiebung der Stanzstation 3 herbeiführt. Dieser Stellmotor 25 ist bei Thermoformmaschinen dieser Gattung in der Regel sowieso vorhanden, da je nach Behältergestalt und Nutzenabstand sowieso eine Einstellung des Abstandes A auf ein Mehrfaches des Nutzenabstandes erfolgen muss. Dies wird neben einer umständlichen manuellen Verstellung in bekannter Weise mit Verstellmotoren 25 bewirkt.
- Beispiel: Angenommen werden ein Abstand A von 1000 mm, ein Transportschritt von 250 mm = 4 Nutzen zwischen Formstation 2 und Formstation 3. Die Teilung der Rollenketten sei 12,7 mm, die Zähnezahl des Antriebskettenrades 19 betrage 20 Zähne. 250 mm Vorschub entsprechen damit 19,685 Zähnen und damit einem Verdrehwinkel des Antriebskettenrades 19 von 0,984 Umdrehungen.
- Erhöht sich die Temperatur der Rollenketten 13 um 30°C längen sich die Rollenketten 13 bei einem Längenausdehnungskoeffizienten von 0,000 016 1/°C (Stahl) von 250 mm auf 250,12 mm. Gemäß Möglichkeit 1 wird der Verdrehwinkel auf 0,9835 Umdrehungen verringert, um die Auswirkungen dieser Temperaturerhöhung auszugleichen. Gemäß Möglichkeit 2 wird der Abstand A um 0,48 mm vergrößert, um denselben Effekt zu erzielen. Ohne diesen Ausgleich der Temperaturerhöhung würde sich ein Stanzversatz von ca. 0,5 mm ergeben.
- Um eine sich während des Betriebes der Thermoformmaschine verändernde Zugkraft in den Rollenketten 13 und damit deren Längung auszugleichen wird vorgeschlagen, die Stromaufnahme des Servomotors 22 bzw. dessen Drehmoment zu bestimmten Zeiten oder integriert über einen Transportschritt mittels eines Sensors 32 zu messen und mit einem Referenzwert zu vergleichen, bei dem gute Stanzergebnisse erzielt werden, z. B. beim Start der Thermoformmaschine. Ändern sich Faktoren, die die Zugkraft in den Rollenketten 13 beeinflussen, wird dies von der Steuerung 23 erfasst und umgesetzt in eine Veränderung des Verdrehwinkels des Antriebskettenrades 19 oder in eine Veränderung des Abstandes A zwischen den Stationen 2, 3. Dies wird über die Steuerung 23 automatisch erreicht und mit den Auswirkungen der Temperaturveränderung der Rollenkette 13 überlagert.
- Eine wesentlich einfachere Erfassung der Auswirkungen einer Temperaturveränderung der Rollenketten 13 und einer Änderung der Zugkraft in den Rollenketten 13 wird nachfolgend anhand der Fig. 5 und 6 beschrieben. Jede Rollenkette 13 verläuft über den Kettenspanner 20, von dem sie unter einer bestimmten Vorspannkraft gehalten wird. Diese wird im dargestellten Beispiel über einen oder mehrere Pneumatikzylinder 26 erzeugt, die dadurch über den ganzen Hub des Kettenspanners 20 konstant gehalten wird. Eine Feder an dieser Stelle ist möglich, bewirkt aber eine progressive Spannkraft.
- Ein Kettenspanner 20 besteht aus einem Kettenrad 27, das drehbar in zwei Gleitstücken 28 gelagert ist, wobei die beiden Gleitstücke 28 in je einem Schlitz 29 des ortsfesten Lagerbockes 30 verschiebbar geführt sind. Ein Sensor 31 erfasst induktiv, kapazitiv oder optisch die Lage des Gleitstückes 28 und leitet das Signal an die Steuerung 23 weiter.
- Ändert sich die Länge der Rollenkette 13 durch Temperaturveränderung und/oder Veränderung der Zugkraft, so verändert sich die Lage des Gleitstückes 28. Diese sich ändernde Lage ist auf diese Weise einfach zu erfassen und beinhaltet beide Veränderungen. Verfahrensmäßig stellt man folglich bei guten Stanzergebnissen die Lage des Gleitstückes 28 als Referenzwert fest. Bei Veränderungen der Lage wird über die Steuerung 23 eine Veränderung entweder des Verdrehwinkels des Antriebskettenrades 19 oder eine Veränderung des Abstandes A zwischen den Stationen 2, 3 vorgenommen.
- Es ist vorteilhaft, beide Kettenspanner 20 mit je einem Sensor 31 zu versehen und einen Mittelwert zu bilden, der als Messwert herangezogen wird. Man hat so einen Mittelwert, falls die beiden Rollenketten 13 eine unterschiedliche Temperatur bzw. unterschiedliche Zugkräfte aufweisen.
- Prinzipiell ist es bei dem beschriebenen Verfahren möglich und vorteilhaft, die Veränderung des Vorschubschrittes der Transporteinrichtung 4 bzw. die Veränderung des Abstandes A während des Tiefziehens der Behälter 10 vorzunehmen, wodurch die Taktzahl der Thermoformmaschine in keiner Weise negativ beeinflusst wird. Die Erfassung von Veränderungen während des Betriebes erfolgt kurz vor oder kurz nach einem Transportschritt, die Anpassung während eines Tiefziehvorganges vor dem folgenden Transportschritt.
- Nach Unterbrechungen des Betriebes der Thermoformmaschine werden die sich inzwischen ergebenden Veränderungen beim ersten Takt ermittelt und bereits beim zweiten Takt werden Veränderungen ausgeglichen und lagegenaue Ausstanzungen erzielt.
- Wenn die Thermoformmaschine - wie in Fig. 2 dargestellt - mit einer Fülleinrichtung 11 und einer Siegelstation 12 versehen ist kann es erforderlich sein, auch die Siegelstation 12 so den sich ändernden Verhältnissen anzupassen, dass lagegenaue Siegelungen entstehen. In dem Fall, dass zwei Stationen 2, 12 betroffen sind, bietet es sich an, den Abstand A, B beider Stationen zur Formstation 2 über je einen Verstellmotor 25 anzupassen.
Claims (15)
1. Verfahren zum lagegenauen Ausstanzen von Behältern aus einer
thermoplastischen Kunststofffolie, die in einer Formstation einer
Thermoformmaschine geformt, in einer nachfolgenden Stanzstation ausgetrennt
und von einer Transporteinrichtung intermittierend zwischen beiden Stationen
durch Erfassung der Seitenränder der Folienbahn mittels umlaufenden
Rollenketten bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung
der Temperatur der Rollenketten (13) und/oder die Veränderung der Zugkräfte in
den Rollenketten (13), bezogen auf einen Referenzzeitpunkt, an dem ein
lagegenaues Ausstanzen erfolgt, mittels eines Sensors (24, 31, 32) erfasst und
eine Veränderung zur Anpassung des Transportschrittes der Rollenketten (13)
oder zur Veränderung des Abstandes (A) zwischen Formstation (2) und
Stanzstation (3) hereingezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einbau einer
Fülleinrichtung (11) und einer Siegelstation (12) zwischen Formstation (2) und
Stanzstation (3) die erfasste Veränderung zur Anpassung des Abstandes (B)
zwischen Formstation (2) und Siegelstation (12) herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Veränderung der Temperatur der Rollenketten (13) durch direkte Messung über
einen oder mehrere Sensoren (24) ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung zu
einem festgelegten Zeitpunkt innerhalb eines Taktes der Thermoformmaschine
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur
integrierend über einen Transportschritt der Thermoformmaschine gemessen
und ein Mittelwert gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei
Einsatz mehrerer Sensoren (24) ein Mittelwert über alle Sensoren (24) gebildet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zugkraftveränderung in den Rollenketten (13) durch Messung der
Stromaufnahme oder des Drehmoments des Servomotors (22) über einen
Sensor (32) erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung zu
einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb eines Taktes der Thermoformmaschine
erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Messung
integrierend über einen Transportschritt der Transporteinrichtung (4) erfolgt und
ein Mittelwert gebildet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswirkungen
einer Temperaturveränderung der Rollenketten (13) und/oder einer
Zugkraftveränderung in den Rollenketten (13) durch die sich ergebende
Veränderung der Lage eines Kettenspanners (20) der Transporteinrichtung (4)
über einen oder mehrere Sensoren (31) ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruche 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einsatz
mehrerer Sensoren (31) ein Mittelwert über alle Sensoren (31) gebildet wird.
12. Thermoformmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
mit einer Formstation, einer nachgeschalteten Stanzstation, - wahlweise einer
zwischengeschalteten Fülleinrichtung und einer Siegelstation - und einer
intermittierend betriebenen Transporteinrichtung für die Folienbahn, bestehend
aus zwei umlaufenden Rollenketten mit Mitteln zum Erfassen der Seitenränder
der Folienbahn, gekennzeichnet durch Sensoren (24, 31, 32) zur Erfassung der
Temperaturveränderung der Rollenketten (13) während des Betriebes der
Thermoformmaschine und/oder zur Erfassung der sich ändernden Zugkraft in
den Rollenketten (13), wobei die Sensoren (24, 31, 32) mit einer Steuerung (23)
in Verbindung stehen, die einen Servomotor (22) zur Verdrehung des
Antriebskettenrades (19) der Transporteinrichtung (4) oder einen Servomotor
(25) zur Veränderung der Lage der Stanzstation (3) und ggf. der Siegelstation
(12) ansteuert.
13. Thermoformmaschinen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Sensoren (24) so angeordnet und ausgebildet sind, dass sie die Temperatur der
Rollenketten (13) direkt messen.
14. Thermoformmaschinen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Sensoren (32) so angeordnet und ausgebildet sind, dass sie die Stromaufnahme
oder das Drehmoment des Servomotors (22) für die Transporteinrichtung (4) der
Rollenketten (13) messen.
15. Thermoformmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Sensoren (31) so angeordnet sind, dass sie die Veränderung der Lage des
Kettenspanners (20) für die Rollenketten (13) erfassen.
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DE10152891A Expired - Fee Related DE10152891B4 (de) | 2001-10-26 | 2001-10-26 | Verfahren zum lagegenauen Ausstanzen von Behältern aus einer thermoplastischen Kunststofffolie und Thermoformmaschine zur Durchführung des Verfahrens |
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