DE10150538A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung des Blutalkoholgehalts - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung des Blutalkoholgehalts

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    • G16HHEALTHCARE INFORMATICS, i.e. INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR THE HANDLING OR PROCESSING OF MEDICAL OR HEALTHCARE DATA
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    • GPHYSICS
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    • G16H50/00ICT specially adapted for medical diagnosis, medical simulation or medical data mining; ICT specially adapted for detecting, monitoring or modelling epidemics or pandemics
    • G16H50/20ICT specially adapted for medical diagnosis, medical simulation or medical data mining; ICT specially adapted for detecting, monitoring or modelling epidemics or pandemics for computer-aided diagnosis, e.g. based on medical expert systems

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ermittlung des Blutalkoholgehalts.
  • Bekanntlich bringt das Fahren eines Kraftfahrzeugs bereits bei einem relativ geringen Blutalkoholgehalt Unsicherheiten mit sich. Deshalb hat der Gesetzgeber in vielen Staaten eine obere Grenze für den Blutalkoholgehalt festgelegt. In Deutschland liegt diese zur Zeit bei 0,5 ‰.
  • Üblich ist es, die Höhe der Blutalkoholkonzentration durch Analyse der Atemluft zu ermitteln, wie es beispielsweise aus der DE 43 00 029 A1 oder der DE 41 13 199 A1 zu entnehmen ist, für die im übrigen eine Vielzahl einschlägiger Schriften in Betracht gezogen wurde.
  • Die Analyse der Atemluft wird hauptsächlich von der Polizei durchgeführt, wobei Atemluft in ein Behältnis geblasen und diese mittels eines Indikators untersucht wird.
  • Eine andere Möglichkeit ist die Bestimmung der Blutalkoholkonzentration durch Analyse entnommener Blutproben. Diese Untersuchung wird in der Regel in gerichtsmedizinischen Instituten durchgeführt. Aber auch im Rahmen von Hausarrestsystemen kommt dieses Verfahren zur Anwendung, wie aus DE 38 83 763 T2 zu entnehmen ist.
  • Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung des Blutalkoholgehalts über die Messung von Pupillenreaktionen, s. DE 691 27 092 T2.
  • Die genannten Untersuchungen betreffen stets den jeweils eingetretenen Folgezustand nach einer vorausgegangenen Alkoholaufnahme.
  • Für den Fahrer eines Kraftfahrzeugs wäre es aber interessant, vorher zu wissen, wann er oder sie soviel Alkohol zu sich genommen haben würde, dass die Fahrtauglichkeit beeinträchtigt oder der gesetzliche Grenzwert überschritten wäre.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglichen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erwartende Blutalkoholkonzentration zu bestimmen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Bezug auf das Verfahren durch die Merkmale des Anspruches 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 13 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungsgegenstände ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Die Erfindung ermöglicht es, die aufgrund einer vorausgegangenen und/oder erwogenen Alkoholaufnahme zu bestimmten zukünftigen Zeitpunkten zu erwartende Blutalkoholkonzentration im voraus im Rahmen einer gewissen Genauigkeit zu ermitteln. Sie liefert damit eine Möglichkeit an die Hand, die geeignet ist, die Alkoholaufnahme im Hinblick auf gesetzlich festgelegte Grenzwerte verantwortungsbewusst zu steuern.
  • Diese Möglichkeit bieten die bekannten, zwangsläufig stets nachträglichen Analysen der Atemluft oder einer Blutprobe nicht. Weiterhin kann nicht ausgeschlossen werden, daß nach dem Zeitpunkt der Analyse noch ein weiterer Anstieg der BAK erfolgt, wie z. B. im Falle einer verzögerten Resorption des getrunkenen Alkohols, die bei verlangsamter Passage vom Magen in den Darm vorkommen kann.
  • Im folgenden wird die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert, die Berechnung der zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erwartenden Blutalkoholkonzentration auszuführen.
  • Die nach dem Trinken einer bestimmten Menge von Alkohol entstehende Blutalkoholkonzentration (BAK) hängt von gewissen, individuell verschiedenen Parametergrößen ab. Zu diesen gehören das Geschlecht, das Körpergewicht (kg)und die Konstitution (wenig, durchschnittlich viel oder reichlich Körperfett). Diese Parametergrößen werden in eine Einrichtung, wie z. B. einen Mikroprozessor mit Speicher, eingegeben und abgespeichert. Falls bekannt, sollte auch die individuelle Eliminationsrate des Alkohols aus dem Blut mit eingegeben und abgespeichert werden.
  • Diese Größen werden beispielsweise mittels einer Anzeige an dem Gerät abgefragt und eingegeben.
  • Auf die gleiche Weise kann zum jeweiligen Trinkbeginn für die jeweilige Person eine Chiffre-Nummer eingegeben werden, beispielsweise bestehend aus dem Anfangsbuchstaben des Namens und dem Geburtsdatum in sechs Ziffern, sodass gleichzeitig für mehrere Personen mit demselben Gerät die jeweiligen Daten kontinuierlich errechnet werden können.
  • Aufgrund der eingegebenen Parametergrößen wird der jeweiligen Person durch das Gerät ein Faktor r zugeordnet. Dieser Faktor ist ein durch gerichtsmedizinische Untersuchungen an Personen unterschiedlicher Konstitution empirisch ermittelter Wert. Er liegt - je nach Geschlecht und Konstitution - zwischen 0,50 und 0,70.
  • Der Faktor r wird mit dem Körpergewicht (kg) multipliziert. Das erhaltene Produkt liefert einen rechnerischen Annäherungswert für den Anteil der Körpermasse (kg), innerhalb derer sich aufgenommener Alkohol verteilen kann. Diese Körpermasse wird allgemein als "reduzierte Körpermasse" RK bezeichnet.

    RK = Körpergewicht (kg) × r
  • Für r können folgende Werte eingesetzt werden: Körperfett

  • Die maximal erreichbare Blutalkoholkonzentration BAKmax (in ‰) entspricht dem Verhältnis aus der in die Blutbahn aufgenommenen Alkoholmenge (g) zu der reduzierten Körpermasse (kg) und ist lediglich ein vorläufiger, theoretischer Wert, da hierbei der frühzeitig beginnende Abbau des Alkohols und weitere physiologische Vorgänge noch nicht berücksichtigt sind.
  • Der getrunkene und im Magen-Darm-Kanal mit sonstigen Nahrungsbestandteilen vermischte Alkohol wird überwiegend über die stark durchblutete Schleimhaut des oberen Dünndarms in die Blutbahn aufgenommen. Diese Aufnahme erfolgt nicht durch aktive Resorption aus dem Darm, sondern durch einfache Diffusion in das Blut, die dem Konzentrationsgefälle zwischen Darminhalt und Blut folgt. Der insgesamt getrunkene Alkohol wird nicht vollständig in nachweisbarer Form in die Blutbahn aufgenommen, sondern unter Verminderung um das sogenannte "Resorptionsdefizit", welches somit nicht zur Blutalkoholkonzentration (BAK) beitragen kann. Deshalb muss zur Ermittlung der BAK der dem "Resorptionsdefizit" entsprechende Alkoholanteil von der insgesamt getrunkenen Alkoholmenge subtrahiert werden.
  • Bei der Subtraktion dieses Alkoholanteils ist jedoch Vorsicht geboten: Dieser Alkoholanteil ist zwar bei größerer Nahrungsaufnahme tendenziell ebenfalls größer (etwa entsprechend der Erfahrung, dass eine gute Nahrungsgrundlage die Alkoholwirkung mindern kann), hängt aber noch von verschiedenen weiteren Faktoren ab (wie u. a. der Verweildauer des Speisebreis im Magen), deren Komplexität und Variabilität rechnerisch nicht sicher zu erfassen ist. Ein zu hoch angesetzter Abzug würde zur Angabe eines zu niedrigen Wertes für die BAK führen. Deshalb wird ein sicherheitshalber niedrig angesetzter Abzug zur Grundlage der weiteren Rechnung gemacht.
  • Findet gleichzeitig mit der Alkoholaufnahme eine Nahrungsaufnahme statt oder war eine Nahrungsaufnahme beim selben Anlass nicht länger als eine Stunde vor Trinkbeginn vorausgegangen, so werden diese Situationen berücksichtigt. Hierbei wird der Wert der Alkoholaufnahme in Abhängigkeit von der Größe der Nahrungsaufnahme korrigiert, indem er um einen bestimmten Prozentsatz verringert wird, nämlich um beispielsweise
    0% im Fall keiner oder geringer Nahrungsaufnahme
    5% im Fall einer durchschnittlichen Mahlzeit
    10% im Fall einer sehr reichlichen Mahlzeit.
  • Für die weitere Berechnung werden die derart korrigierten Werte verwendet.
  • Die Eingabe zur Nahrungsaufnahme erfolgt vorteilhafter Weise nach der Eingabe der individuellen Parametergrößen. Hierzu wird eine der oben genannten drei Möglichkeiten aus einem Menü mit der Pfeiltaste ausgewählt.
  • Zur Bestimmung der Menge einer Alkoholaufnahme sind vorzugsweise Eingabeformen vorgesehen, durch die die Art und die Menge des jeweils konsumierten Getränks angegeben werden. Zur Angabe der Art können übliche Bezeichnungen wie helles Bier, Starkbier, Weisswein, Kornschnaps etc. oder der Alkoholgehalt des betreffenden Getränks in Vol-% verwendet werden. Die Angaben zur Menge können durch Größe und Anzahl der Gläser, wie ein großes Bierglas (0,5 l), Weinglas (125 ml), Schnapsglas (20 ml) etc. oder durch Angabe der getrunkenen Volumina in Litern oder in Millilitern erfolgen. Bei Mischgetränken wird nur der Anteil des alkoholhaltigen Getränks eingegeben.
  • Aus den angegebenen Größen, bzw. den jeweils zugeordneten Werten, werden die jeweils aufgenommenen Volumina an reinem Alkohol und daraus durch Multiplikation mit dessen spezifischem Gewicht (0,79 g/ml) die jeweils aufgenommenen Mengen an reinem Alkohol in Gramm ermittelt und um die oben genannten Korrekturwerte von 0%, 5% bzw. 10% verringert.
  • Daten zum Zeitraum und zum zeitlichen Verlauf der Alkoholaufnahme, die zur Ermittlung der zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erwartenden BAK ebenfalls erforderlich sind, können in verschiedenen Modi eingegeben werden, die verschiedenen praktischen Situationen und Fragestellungen angepasst sind. Alle Daten können jederzeit korrigiert werden, z. B. wenn eine angegebene Alkoholmenge nicht völlig getrunken worden ist.
  • Bei allen Modi ist als Zeitpunkt der Alkoholaufnahme der Zeitpunkt des jeweiligen Trinkbeginns der jeweils getrunkenen Einheiten, z. B. Gläser, einzugeben.
  • Diese Maßnahme geht von der folgenden Überlegung aus. Die Blutalkoholkonzentration ist zu jedem Zeitpunkt das momentane Ergebnis von gegenläufigen biologischen und biochemischen Prozessen, die alle innerhalb weniger Minuten nach dem ersten Schluck einsetzen.
  • Bereits beim Kontakt eines alkoholhaltigen Getränks mit der Mundschleimhaut beginnt eine Diffusion des Alkohols aus dem Verdauungskanal in die Blutbahn, welche die BAK ansteigen lässt. Gleichzeitig setzt auch eine Weiterdiffusion des Alkohols aus der Blutbahn ins Körpergewebe ein, die zwischen Blutbahn und Körpergewebe einen Konzentrationsausgleich anstrebt. Im Zuge dieser Weiterdiffusion wird ferner das Lebergewebe mit Alkohol durchsetzt, woraufhin unter dem Einfluß der Leberenzyme umgehend der Abbau des Alkohols beginnt. Dieser wird über Zwischenstufen zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert und in dieser Form ausgeschieden.
  • Der Abbau des Alkohols erfolgt - in Abhängigkeit von der begrenzten Kapazität der alkoholabbauenden Enzyme - weitgehend unabhängig von der jeweils vorhandenen BAK und somit ab Trinkbeginn nahezu linear. Die Eliminationsrate ER liegt - weitgehend unabhängig vom Körpergewicht der einzelnen Personen - bei durchschnittlich 0,15 ‰/h. Die untere Grenze liegt bei 0,10 ‰/h. In der Regel ist die individuelle Eliminationsrate (die durch Trinkversuche annähernd ermittelt werden könnte) nicht bekannt. Deshalb wird die zu erwartende BAK auf der Grundlage der durchschnittlichen Eliminationsrate von 0,15 ‰/h und außerdem auch auf der Grundlage der am unteren Rand des Normbereichs liegenden Eliminationsrate von 0,10 ‰/h berechnet. Die Berechnung mit 0,15 ‰/h führt zur Ermittlung der bei durchschnittlicher individueller Eliminationsrate zu erwartenden BAK, die Berechnung mit 0,10 ‰/h zur Ermittlung der bei unterdurchschnittlicher Eliminationsrate zu erwartenden BAK. Beide Werte werden ausgegeben.
  • Der sich bei der geringeren Eliminationsrate von 0,10 ‰/h ergebende Wert liegt naturgemäß höher. Sicherheitshalber empfiehlt es sich deshalb, bei unbekannter individueller Eliminationsrate von dem sich bei 0,10 ‰/h ergebenden höheren Wert auszugehen.
  • Bei bekannter individueller Eliminationsrate ist die Möglichkeit vorgesehen, diese zusammen mit den sonstigen individuellen Parametern als Grundlage für die weitere Berechnung einzugeben.
  • Die für einen bestimmten Zeitpunkt jeweils zu erwartende BAK wird laufend errechnet, indem die ab Trinkbeginn bis zu diesem Zeitpunkt in die Blutbahn aufgenommene Alkoholmenge in Gramm (Ermittlung wie oben unter eingeschränkter Berücksichtigung der Nahrungsaufnahme) durch die reduzierte Körpermasse in Kilogramm (ermittelt wie oben aufgrund der eingegebenen individuellen Daten) dividiert wird mit dem Zwischenergebnis der ohne Eliminationsvorgänge theoretisch maximal erreichbaren BAKmax im ‰ (wie oben dargestellt).
  • Von diesem Zwischenergebnis wird sodann das Produkt aus Eliminationsrate ER in ‰/h und der seit Trinkbeginn vergangenen Zeit t (in Stunden) subtrahiert, um die momentane BAKmom zu erhalten.

    BAKmom = BAKmax - ER × t

    Mit: BAKmax = (in die Blutbahn aufgenommene Alkoholmenge)/RK
  • Man erhält zwei Werte für BAKmom, wenn beide Werte der obigen Eliminationsraten von 0,10 bzw. 0,15 ‰/h verwendet werden.
  • Die Größe BAKmom kann auch die zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu erwartende Blutalkoholkonzentration angeben, wenn beispielsweise auf eine spätere Abfahrtszeit hochgerechnet werden soll und dementsprechend für t eine in der Zukunft liegende Zeit eingesetzt wird.
  • Es ist auch möglich, bei einer sich ergebenden BAKmom, die oberhalb des gesetzlichen Grenzwertes liegt, durch Eingabe des gesetzlichen Grenzwertes den Zeitpunkt zu errechnen, zu welchem infolge des fortlaufenden Alkoholabbaus die BAK bis zum eingegebenen gesetzlichen Grenzwert abgesunken sein wird. Es ist selbstverständlich auch möglich, den gesetzlichen Grenzwert als Konstante in den Algorithmus einzugeben und den Zeitpunkt, wann dieser Grenzwert erreicht sein wird, bei jeder Abfrage automatisch mit auszugeben.
  • Die zu allen Zeitpunkten bestehende BAK, bzw. die Blutalkoholkurve, ergibt sich dann jeweils aus theoretisch maximal erreichbarer BAK minus Elimination. Sie kann laufend errechnet werden oder auch nur bei Abfrage. Hierbei wird berücksichtigt, dass Elimination nur für die Zeiträume angerechnet werden kann, zu denen tatsächlich Alkohol im Blut vorhanden ist. Dies ist von Bedeutung bei mäßigem und von Pausen unterbrochenem Alkoholgenuß. Die Zeiten, zu denen keine Elimination anzurechnen ist, ermittelt das Gerät laufend aufgrund der Eingaben für den zeitlichen Verlauf der Alkoholaufnahme.
  • Der Erfindungsgegenstand wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:
    Die Vorrichtung besteht u. a. aus einer Steuereinheit, die mit einem Festwertspeicher und einem Speicher mit wahlfreiem Zugriff verbunden ist. Mit der Steuereinheit ist auch ein Anzeigetreiber verbunden, der seinerseits mit einer Anzeigeeinrichtung verbunden ist. Ein Taktgeber in der Form einer Oszillatorschaltung liefert Taktimpulse an eine Frequenzteilerschaltung, die ihrerseits mit der Steuereinheit verbunden ist. Ferner sind mit der Steuereinheit über einen Signalgebertreiber ein Signalgeber sowie eine Eingabeeinheit verbunden.
  • Die Steuereinheit kann durch einen Mikroprozessor gebildet sein. In dem Festwertspeicher sind das Programm sowie die für das Programm erforderlichen festgelegten Daten gespeichert. Diese Daten umfassen beispielsweise Angaben darüber, wieviel Prozent Alkohol ein bestimmtes Getränk pro Volumeneinheit aufweist. Beispielsweise wäre gespeichert, dass normales Bier 5 Vol-% Alkohol enthält. Entsprechende Werte können für z. B. Wein, Liköre, Spirituosen usw. gespeichert sein.
  • Die Eingabeeinheit umfasst in der Praxis mehrere Druckschalterknöpfe, um alphanumerische Zeichen und Pfeil-Positionen eingeben zu können.
  • Der Signalgeber dient dazu, einen Benutzer darauf aufmerksam zu machen, dass sein Blutalkoholgehalt die zum Fahren eines Kraftfahrzeugs zulässige Grenze überschritten hat.
  • Das Verfahren läuft beispielsweise wie folgt ab:
    Nachdem ein Startknopf betätigt worden ist, werden im Schritt S1 Angaben über das Geschlecht, das Körpergewicht, die Konstitution und die individuelle Eliminationsrate abgefragt und, soweit bekannt, eingegeben.
  • Nachfolgend wird im Schritt S2 eine Zeitangabe für den Trinkbeginn abgefragt und eingegeben.
  • In den Schritten S3 und S4 wird die Art und Menge des betreffenden Getränks eingegeben. Dazu wird auf der Eingabeeinheit die entsprechende Taste gedrückt, wodurch auf der Anzeigeeinrichtung ein Menü aufgerufen wird, das die gängigsten Arten alkoholischer Getränke umfasst. Aus diesen Getränken wird das betreffende ausgewählt, z. B. "normales Bier". Die Art des Getränkes kann auch dadurch angegeben werden, dass anstatt beispielsweise "normales Bier" der Vol-%-Wert des entsprechenden Getränks eingegeben wird.
  • Vorteilhafterweise erscheint nach der Auswahl des alkoholhaltigen Getränks eine Reihe von Mengenangaben mit den üblicherweise auftretenden Mengen in Litern oder Millilitern, wie z. B. 0,33 l, 0,25 l usw. Diese Mengen können auch als Brüche, wie z. B. R, angegeben werden. Der Benutzer markiert die entsprechende Mengenangabe mit einem Pfeil und betätigt die Eingabetaste auf der Eingabeeinheit. Die Schritte S2 bis S4 sind bei der Aufnahme weiterer Getränke zu wiederholen.
  • Nachdem die Getränkearten und die Getränkemengen eingegeben worden sind, kann mit Hilfe des oben angegebenen Algorithmus der vorhandene Blutalkoholgehalt berechnet werden. Wenn der Benutzer nach einer gewissen Zeit wissen möchte, wie groß sein Blutalkoholgehalt zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist, betätigt er auf der Eingabeeinheit den entsprechenden Knopf, um mit Hilfe der Steuereinheit die Berechnung durchzuführen. Nach Betätigung eines anderen Knopfes wird vor der Berechnung eine Zeitangabe in der Zukunft eingegeben, wodurch der dann zu erwartende Blutalkoholwert abgefragt werden kann.
  • Zur Berechnung der aufgenommenen Gesamtalkoholmenge bestimmt das Programm aufgrund der im Festwertspeicher abgespeicherten Daten den angegebenen alkoholhaltigen Getränken entsprechenden Alkoholprozentgehalt, der mit der Getränkemenge multipliziert wird. Dadurch wird ein Ausgangswert erhalten.
  • Jedesmal wenn die Taste für die Berechnung gedrückt wird, wird der noch vorhandene Blutalkoholgehalt berechnet und angezeigt.
  • Sollte gleichzeitig mit oder vor der Zunahme des alkoholhaltigen Getränks eine Nahrung verzehrt werden, so wird ähnlich wie vorhergehend bei den Schritten S2 bis S4 der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme, sowie die Nahrungsart und -menge anhand von Menüs abgefragt und eingegeben.
  • Die Berechnung des Blutalkoholgehalts erfolgt dann derart, dass ab der Eingabe zur Zeit t2 die Berechnung unter Berücksichtigung des restlichen Blutalkoholgehalts, der nach dem Trinken des alkoholhaltigen Getränks zum Zeitpunkt t1 noch verblieben ist, erfolgt und der zu einem Abfragezeitpunkt tx noch vorhandene Blutalkoholgehalt berechnet wird.
  • Falls beim Beginn des Verfahrens zur Ermittlung des Blutalkoholgehalts eine die Zeitangabe "jetzt" eingestellt worden ist, ist es nicht erforderlich, erneut die Zeit zum Zeitpunkt t2 einzugeben, da sie selbsttätig durch den Taktgeber und den Frequenzteiler weiterläuft.
  • Jedesmal, wenn eine Angabe über ein Getränk oder eine Speise eingegeben wird, werden die diesbezüglichen Werte, wie sie oben genannt wurden, unmittelbar bei der Berechnung des jeweiligen Blutalkoholgehalts berücksichtigt.
  • Die oben beschriebene Vorrichtung kann als eine eigenständige, kleine Einheit in der Art eines Taschenrechners ausgestaltet sein. Sie kann aber auch in ein anderes - z. B. technisches oder elektronisches - Gerät integriert sein, das zumindest eine Steuereinheit sowie eine oder mehrere Speichereinrichtungen umfasst. Ein solches Gerät wäre beispielsweise ein Mobiltelefon, das üblicherweise eine Steuereinheit, eine Eingabetastatur und eine Anzeige umfasst.
  • Ferner kann in Betracht gezogen werden, über eine Sende/Empfangsvorrichtung die einzugebenden Daten an eine Empfangs/Sendevorrichtung zu übermitteln, wo der Wert des Blutalkoholgehalts berechnet und dann dieser Wert von der anfragenden Person empfangen werden kann. Diese Möglichkeit ließe sich im Rahmen des Systems UMTS umsetzen.

Claims (16)

1. Verfahren zur Ermittlung der Blutalkoholkonzentration einer Person, gekennzeichnet durch die Schritte:
a) Festlegen von personenspezifischen Ausgangsparametern,
b) Eingabe eines Nahrungsaufnahmewerts und/oder eines Alkoholaufnahmewerts im Fall einer Nahrungs- und/oder Alkoholzufuhr sowie der jeweiligen Aufnahmezeiten,
c) Ermitteln der Blutalkoholkonzentration durch einen Algorithmus auf der Grundlage der Werte der gespeicherten personenspezifischen Ausgangsparameter und der unter
d) eingegebenen Nahrungs- bzw. Alkoholaufnahmewerte sowie der entsprechenden Aufnahmezeiten,
e) Erneutes Ermitteln der Blutalkoholkonzentration, indem die Schritte b) und c) ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils ermittelte Blutalkoholkonzentration gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils ermittelte Blutalkoholkonzentration angezeigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein visuelles und/oder akustisches Signal erzeugt wird, wenn eine ermittelte Blutalkoholkonzentration einen vorgegebenen Wert überschreitet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die personenspezifischen Ausgangsparameter das Geschlecht der Person, das Körpergewicht der Person und eine Angabe der Konstitution der Person umfassen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blutalkoholgehalt (‰) BAK durch die folgende Formel berechnet wird:

BAKmom = BAKmax - ER × t

mit BAKmax = (aufgenommene Alkoholmenge)/(r × Körpergewicht)
0,55 < r < 0,75
ER = Alkohol-Eliminationsrate (‰/h)
0,10 < = ER < = 0,15
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konstitutionsangabe durch drei Werte erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Art der Alkoholaufnahme durch die üblichen Bezeichnungen von alkoholhaltigen Getränken, wie helles Bier, Starkbier, Weisswein, Kornschnaps etc. oder durch die Angabe des Alkoholgehalts des Getränks in Vol-% angegeben wird, wobei den angegebenen Größen Werte zur weiteren Berechnung zugeordnet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge alkoholhaltiger Getränke durch Größe und Anzahl der geleerten Gläser, wie großes Bierglas (0,5 l), Weinglas (125 ml), Schnapsglas (20 ml) etc. oder durch Angabe der getrunkenen Volumina in Litern oder Millilitern erfolgt, wobei den angegebenen Größen Werte zur weiteren Berechnung zugeordnet werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Vorrichtungselemente in ein Handy integriert werden und/oder bereits in einem Handy vorhandene Elemente hierfür genutzt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vom Eingabe- und Anzeigegerät aus die Werte an eine Rechenstation übertragen, dort die Berechnung durchgeführt und das Ergebnis zurück übertragen wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Gerät gleichzeitig die Werte für mehrere Personen ermittelt werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass alle Vorrichtungselemente in einem Handy integriert sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass schon im Handy vorhandene Elemente Bestandteile der Vorrichtung sind.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ein-, Ausgabe- und Rechengerät oder das Ein-, Ausgabe und Sende-/Empfangsgerät ein eigenes Gerät im Taschenrechnerformat ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie dergestalt ausgerüstet ist, dass gleichzeitig die Werte mehrerer Personen verfolgt werden können.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2945648A1 (fr) * 2009-05-13 2010-11-19 Samra Sur Soc D Aide A La Mait Dispositif d'estimation d'une alcoolemie previsionnelle, procede et produit programme d'ordinateur correspondants.
CN111007214A (zh) * 2019-12-27 2020-04-14 广东省九江酒厂有限公司 酒类醉度的人体模型测定方法

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