DE10146900A1 - Schaltungsanordnung und Verfahren zur potentialgetrennten Ansteuerung in Serie geschalteter, abschaltbarer Halbleiterschaltelemente - Google Patents
Schaltungsanordnung und Verfahren zur potentialgetrennten Ansteuerung in Serie geschalteter, abschaltbarer HalbleiterschaltelementeInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur potentialgetrennten Ansteuerung von mindestens zwei elektrisch in Serie geschalteten Halbleiterschaltelementen (5.1, 5.2 bis 5.n), wobei die Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) jeweils mittels einer Treiberschaltung ((4.1, 4.2 bis 4.n) angesteuert sind und zur Ansteuersignaleingabe einen potentialtrennenden Übertrager (T1) aufweisen. DOLLAR A Eine gemeinsame Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung (2) erzeugt ein Schaltsignal (v¶drive¶) für einen Treiberstromkreis (3), der durch eine Reihenschaltung der Primärwicklungen der Übertrager (T1) gebildet ist. DOLLAR A Die Beschaltungsmittel (RT1, DT1, DT2 und DZ1), die jeweils auf der Sekundärseite der Übertrager (T1) vorhanden sind, erzeugen für das zugehörige Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) während einer Einschaltphase (t1-t2) einen positiven Spannungsimpuls und während einer Ausschaltphase (t1-t2) einen negativen Spannungsimpuls, sowie während einer zwischen der Ausschaltphase (t2-t3) und der nächsten Einschaltphase liegenden Phase (t3-t4) eine Bedämpfung und ein Abfallen des Schaltsignals auf 0V.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung und ein Verfahren zur potentialgetrennten Ansteuerung elektrisch in Serie geschalteter, abschaltbarer Halbleiterschaltelemente, insbesondere MOSFET'-s (metal oxide semiconductor field effect transistor) und IGBT'-s (insulated gate bipolar transistor).
- Solche Schaltungsanordnungen mit schnell schaltenden Halbleiterbauelementen, wie sie in der Hochspannungstechnik bzw. Leistungselektronik vorzugsweise im Bereich von 1 kV bis 100 kV zum Einsatz kommen, benötigen für ihren Betrieb eine Ansteuerung mit schnellen Anstiegszeiten für die Gateansteuerimpulse der Halbleiterbauelemente.
- Der Einsatz dieser Schaltungsanordnungen ist dort zu sehen, wo die Sperrfähigkeit eines einzelnen Halbleiterbauelementes nicht ausreicht bzw. verfügbare Einzelhalbleiter keine zufriedenstellenden Eigenschaften des Schaltverhaltens aufweisen und damit die angestrebten Schaltfrequenzen nicht erreichen.
- Bekannt sind potentialgetrennte Ansteuerungen durch optische Kopplung mittels Lichtwellenleitersystemen. Weitere bekannte Konzepte ergeben sich durch magnetische Kopplung oder kapazitive Kopplung über eine Kondensatorkette.
- Eine Ansteuerung von in Reihe geschalteten Halbleiterbauelementen über eine kapazitive Kopplung ist in Raulet, C.: Interrupteur à 5 MOSFET série 2000 V/15 A, Electronique 3/1990 beschrieben. Dabei stellt die Ansteuerschaltung einen kapazitiven Spannungsteiler dar, dessen Knotenpunkte über MOSFET'-s als Source- Folger gepuffert werden. Die Kondensatorkette ist dabei mit einem kapazitiven Snubber (Überspannungsschutzelement) vergleichbar. Das Ansteuerverhalten wird dabei durch Push- pull-Treiber (Gegentakttreiber) auf jeder Spannungsstufe zwar verbessert, Resonanzen innerhalb des gesamten Schalters sind jedoch kaum vermeidbar und machen sich insbesondere bei einer großen Anzahl von Stufen (> ca. 5) durch unpräzises Schalten der Einzelelemente, d. h. durch unterschiedliche Schaltzeitpunkte bemerkbar. Da der Ansteuerkreis direkt mit dem Lastkreis gekoppelt ist, erweist sich eine präzise Ansteuerung der in Reihe geschalteten Halbleiterbauelemente somit als schwierig. Die Schaltung ist nur für den Bereich kleiner Ausschaltströme und einer geringen Anzahl von Einzelelementen geeignet.
- Eine weitere Schaltung ist in der Offenlegungsschrift DE 10 02 7819 A1 beschrieben. Dabei wird eine Schaltungsanordnung zum determinierten Einschalten schnell schaltender Thyristoren angegeben. Der Nachteil dieser Schaltungsanordnung besteht darin, daß sie nur zum Einschalten nicht abschaltbarer Halbleiterbauelemente einsetzbar ist.
- Ausgehend von der Verwendung schnell schaltender Halbleiterbauelemente, ergibt sich die Notwendigkeit auch abschaltbare Halbleiterbauelemente einzusetzen. Dabei stellen sich hohe Anforderungen an die Ansteuerung der abschaltbaren Halbleiterbauelemente, die mit bisher bekannten Konzepten nicht oder nur unzureichend realisierbar sind.
- Als besonders kritisch ist dabei die Sicherstellung einer exakt symmetrischen Sperrspannungsaufteilung auf die einzelnen in Reihe geschalteten Halbleiterbauelemente im dynamischen Betriebsfall während der Ein- und Ausschalttransienten anzusehen, d. h. beim Übergang vom eingeschalteten in den ausgeschalteten Zustand und umgekehrt. Ein direkter Einfluß auf die Sperrspannungsverteilung ergibt sich durch Abweichungen der individuellen Schaltzeitpunkte der Einzelelemente.
- Da die Sperrspannungstragfähigkeit für viele Anwendungen in den genannten Bereichen nicht ausreichend ist, bzw. die Einzelhalbleiterbauelemente keine zufriedenstellenden Eigenschaften bezüglich ihres Schaltverhaltens aufweisen, sind die angestrebten hohen Schaltfrequenzen mit den bekannten Schaltungsanordnungen nicht oder nur schwer erreichbar.
- Deshalb müssen üblicherweise zusätzliche Schaltungsmaßnahmen im Lastkreis erfolgen, beispielsweise durch RC, RCD-Snubber, um die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit auf niedrige Werte zu begrenzen.
- Nachteilig an diesem Konzept ist neben einem zusätzlichen Bauelementeaufwand im Lastkreis, auch die durch diese Technik anfallende Verlustleistung. Da die Verlustleistung proportional zur Schaltfrequenz wächst, ist diese Technik nur bei relativ niedrigen Schaltfrequenzen einsetzbar.
- Zur signifikanten Verringerung bzw. Vermeidung der genannten Nachteile ist eine möglichst präzise Ansteuerung der einzelnen in Reihe geschalteten Halbleiterbauelemente mit einem exakt definierten Schaltpunkt sowohl beim Einschalten als auch beim Ausschalten erforderlich.
- Ausgehend von der aus DE 10 02 7819 A1 bekannten Schaltungsanordnung, liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Reihenschaltung aus einer beliebigen Anzahl von abschaltbaren Halbleiterschaltementen wie MOSFET'-s oder IGBT'-s mit einem Ansteuerkonzept anzugeben, mit dem ein ausreichend präziser Schaltpunkt für schnell schaltenden Halbleiterschaltelemente mit möglichst geringem schaltungstechnischen Aufwand erreicht wird.
- Diese Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung zur potentialgetrennten Ansteuerung von mindestens zwei elektrisch in Serie geschalteten Halbleiterschaltelementen, die jeweils mittels einer Treiberschaltung angesteuert werden und eine gemeinsame Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung aufweisen, mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und ein Verfahren zur potentialgetrennten Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
- Die der Erfindung zugrundeliegende Anordnung ist eine Reihenschaltung aus einer beliebigen Anzahl von abschaltbaren Halbleiterschaltelementen wie MOSFET'-s und IGBT'-s. Aus der genannten Reihenschaltung von Halbleiterschaltelementen ergibt sich eine gesamte Sperrspannungstragfähigkeit, welche über der Sperrspannungstragfähigkeit des Einzelelementes liegt. Durch die Verwendung schneller Halbleiterschaltelemente ist prinzipiell eine hohe Schaltfrequenz erreichbar.
- Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung läßt sich auf vorteilhafte Weise für abschaltbare Halbleiterschaltelemente, wie beispielsweise MOSFET'-s und IGBT'-s, einsetzen. Weitere Vorteile zeigen sich in einem überschaubaren und kostengünstigen Aufbau der Schaltungsanordnung.
- Eine weitere Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand der Ausführungsbeispiele, die in Zeichnungsfiguren näher erläutert sind.
- Es zeigen:
- Fig. 1 eine Schaltungsanordnung zur potentialgetrennten Ansteuerung von abschaltbaren Halbleiterschaltelementen mit in Reihe geschalteten Treiberschaltungen,
- Fig. 2 eine Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung,
- Fig. 3 eine erste Ausführungsvariante einer Treiberschaltung,
- Fig. 4 eine zweite Ausführungsvariante einer Treiberschaltung,
- Fig. 5 eine dritte Ausführungsvariante einer Treiberschaltung,
- Fig. 6 ein Ersatzschaltbild der Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente während der Einschaltphase,
- Fig. 7 ein Ersatzschaltbild der Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente während der Ausschaltphase, und
- Fig. 8 eine Darstellung der relevanten Spannungs- und Stromverläufe in der Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente.
- Fig. 1 zeigt eine Schaltungsanordnung zur potentialgetrennten Ansteuerung von abschaltbaren Halbleiterschaltelementen 5.1, 5.2 bis 5.n, die mittels Treiberschaltungen 4.1, 4.2 bis 4.n angesteuert werden, wobei die Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n mit einer einem Treiberstromkreis 3 in Reihe geschalteten Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung 2 geschaltet werden. Dabei wird der Treiberstromkreis 3 von einem Strom idrive durchflossen.
- Die den Treiberschaltungen 4.1, 4.2 bis 4.n nachgeschalteten Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n, welche insbesondere MOSFET'-s oder IGBT'-s sind, werden mittels eines Signals vgate angesteuert.
- In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Ausführung einer Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung 2 für den Treiberstromkreis 3 (vergl. Fig. 1) aufgezeigt, die mit einer Spannung UForward gespeist wird, und die einen Gate-Treiber 21 aufweist, an dessen Eingang eine rechteckförmige Spannung uPWM zugeführt wird. Der Gate-Treiber 21 ist an eine Versorgungsspannung sowie an einen Masseanschluß angeschlossen.
- Der Ausgang des Gate-Treibers 21 ist über einen Widerstand RB mit einem Halbleiterschaltelement Q1 an dessen Gate-Eingang verbunden.
- Zum Einschalten der Reihenschaltung der Halbleiterschaltaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n wird das Halbleiterschaltelement Q1 mittels des rechteckigen Spannungsimpulses uPWM über den Gate-Treiber 21 eingeschaltet, wodurch ein Strom idrive von der Spannungsquelle uForward durch die Primärwicklungen jeweils eines in den Treiberschaltungen 4.1, 4.2 bis 4.n (vergl. Fig. 3, 4 und 5) befindlichen Übertragers T1 fließt. Dabei bildet sich an den Sekundärseiten der jeweiligen Übertrager T1 eine Rechteckspannung, mit einer positiven Polarität, die nachfolgend als Schaltsignal vpulse bezeichnet wird. Der primärseitige Strom idrive setzt sich dabei aus einem rechteckförmigen Anteil einer Stromkomponente mit dem Betrag ü.iRT1, wobei ü das Übersetzungsverhältnis zwischen Primär- und Sekundärwicklung beschreibt, und einem dreieckförmigen Magnetisierungsstrom Imag über der Übertrager-Reihenschaltung zusammen.
- Beim Ausschalten des Halbleiterschaltelementes Q1 kommutiert der Magnetisierungsstrom auf die Sekundärseiten der Übertrager T1 der Treiberschaltungen 4.1, 4.2 bis 4.n (vergl. Fig. 3, 4 und 5) und erzwingt damit an allen Sekundärwicklungen der jeweiligen Übertrager T1 ein Schaltsignal vpüIse mit einer negativen Polarität. Dies geschieht in allen Übertragern T1 exakt zum gleichen Zeitpunkt, so daß die jeweiligen Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n ebenso exakt zum gleichen Zeitpunkt ausgeschaltet werden.
- Um eine schnelle Kommutierung der Magnetisierungsströme der in Fig. 3, 4 und 5 aufgeführten einzelnen Übertrager T1 der Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n in deren Sekundärstromkreisen zu erzielen, muß die Sperrspannung am Halbleiterschaltelement Q1 ungehindert überschwingen, was bedeutet, daß die üblicherweise eingesetzten Netzwerke zur Sperrspannungsbegrenzung hier nicht angewendet werden können. Die Höhe des Überschwingens der Sperrspannung am Halbleiterschaltelement Q1 wird allein durch eine parasitäre Kapazität Coss und die Streuinduktivität Lσ zwischen dem Emitteranschluß und dem Kollektoranschluß des Halbleiterschaltelementes Q1 bestimmt.
- Ein unkontrolliertes Ausschwingen dieses Schwingkreises wird somit sehr vorteilhaft durch eine Beschaltung mit einer ersten Dioden D1, einer zweiten Diode Dd und einem Widerstand RD verhindert.
- Am Kollektoranschluß des Halbleiterschaltelementes Q1 ist die erste von einem Primärstrom idrive durchflossene Diode D1 vorhanden, welche einen Rückfluß der Energie aus der parasitären Kapazität Coss nach der Streuinduktivität Lσ am Halbleiterschaltelement Q1 verhindert.
- Nach dem Ausschalten des Halbleiterschaltelementes Q1 bewirkt die Schaltungsanordnung aus der ersten vom Primärstrom idrive durchflossene Diode D1, sowie der zweite Diode Dd und dem Widerstand RD, die dem Treiberstromkreis 3 parallel geschaltet ist, ein exponentielles Abklingen der Sperrspannung am Halbleiterschaltelement Q1 mit etwa der Zeitkonstante von RD.Coss. Damit wird ein parasitäres Wiedereinschalten der Serienschaltung aus den Halbleiterschaltelementen 5.1, 5.2 bis 5.n sicher verhindert.
- Der Emitteranschluß des Halbleiterschaltelementes Q1 ist mit dem Masseanschluß verbunden.
- In den Fig. 3, 4 und 5 sind verschiedene Ausführungsvarianten einer Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n zur potentialgetrennten Ansteuerung der nachgeschalteten Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n aufgezeigt. Die Funktion der Schaltungen und der einzelnen Bauelemente wird im Folgenden detailliert erläutert.
- Jede Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n besitzt am Eingang einen potentialtrennenden Übertrager T1. Die Reihenschaltung aller Primärwicklungen der einzelnen Übertrager T1 bildet den in Fig. 1 gezeigten Treiberstromkreis 3.
- Die in den Fig. 3 und 4 aufgezeigten Ausführungsvarianten mit einer dem Übertrager T1 nachfolgenden jeweils parallelen Beschaltung aus einem Widerstand RT1, der mit einer Diode DT1 in Reihe geschaltet ist, einem Widerstand R2 und zweier in Reihe geschalteter Dioden DT2, DZ1, erfüllen drei unterschiedliche Funktionen innerhalb eines Schaltzyklus, die in der Beschreibung der Fig. 6, 7 und 8 näher erläutert werden.
- In der in Fig. 3 dargestellten ersten Ausführungsvariante der Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n wird das Schaltsignal vulse, welches über der Diode DT2 und der Diode DZ1, die insbesondere eine Zenerdiode ist, abfällt, zur Ansteuerung eines Gate- Treibers 23, der beispielsweise als integrierter Schaltkreis ausgeführt ist, verwendet. Der Ausgang des Gate-Treibers 23 ist über einen Widerstand RG mit dem Eingang des jeweiligen Halbleiterschaltelementes 5.1, 5.2 bis 5.n verbunden. Somit erfolgt die Gateansteuerung des jeweiligen Halbleiterschaltelementes 5.1, 5.2 bis 5.n mit dem Signal vgate des Gate-Treibers 23, d. h. das jeweilige Halbleiterschaltelement 5.1, 5.2 bis 5.n wird über den Gate-Treiber 23 ein- und ausgeschaltet.
- Bei der in Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsvariante ist der Eingang des jeweiligen Halbleiterschaltelementes 5.1, 5.2 bis 5.n über den Widerstand RG direkt mit dem Schaltsignal vpulse gekoppelt. Somit steuert das Schaltsignal vpulse das Halbleiterschaltelementes 5.1, 5.2 bis 5.n, d. h. am Gate des Halbleiterschaltelementes 5.1, 5.2 bis 5.n liegt das Signal vgate direkt an.
- In Fig. 5 ist eine dritte Ausführungsvariante einer Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n aufgezeigt. Dabei weist der potentialtrennende Übertrager T1 im sekundärseitigen Strompfad eine Anordnung aus den miteinander parallelgeschalteten Dioden DT1 und DZ1, sowie einen dem Übertrager T1 parallelgeschalteten Widerstand RT1 und einer dem Übertrager T1 parallelgeschalteten Diode DT2 auf, die dafür eingerichtet sind, das Einschalten des Halbleiterschaltelementes 5.1, 5.2 bis 5.n über den Strompfad der Diode DZ1 und dem Widerstand RT1, das Ausschalten des Halbleiterschaltelementes 5.1, 5.2 bis 5.n über den Strompfad der Dioden DT1 und DT2, sowie das Sperren über den Widerstand RT1 und optional über den Widerstand R2 zu realisieren.
- In der Fig. 6 ist das gültige Ersatzschaltbild der Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n während der Einschaltphase angegeben. Eine Darstellung der dazu relevanten Spannungs- und Stromverläufe ist in Fig. 8 aufgezeigt.
- Die Ansteuersignalerzeugung 2 generiert während einer Einschaltphase t1-t2 einen rechteckförmigen Spannungsimpuls vdrive an den Klemmen des Treiberstromkreises 3 durch das Einschalten des Halbleiterschaltelementes Q1, das einen Strom idrive im Treiberstromkreis 3 zur Folge hat. Der Strom idrive wird der Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n zugeführt, welche damit die daran angeschlossenen Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n mit dem Schaltsignal vgate schaltet.
- Während der Einschaltphase t1-t2 addieren sich jeweils ein rechteckförmiger Anteil einer Stromkomponente mit dem Betrag ü.iRT1 und einer zweiten Stromkomponenten Imag,max. Das Spannungssignal vdrive bewirkt über der Summe der Hauptinduktivitäten Lm der Übertrager T1 nach dem Induktionsgesetz einen linearen Stromanstieg mit der Steigung vdrive/-(n.Lm), wobei n die Anzahl der Treiberschaltungen 4.1, 4.2 bis 4.n bzw. die Anzahl der Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n darstellt. Über die zeitliche Integration ergibt sich somit eine dreieckförmige Magnetisierungsstromkomponente, die quadratisch proportional zur im magnetischen Kreis des Übertragers T1 gespeicherten Energie ist. Durch die im Ansteuerstromkreis vorhandene unvermeidbare parasitäre Streuinduktivität Lσ wird die Anstiegsgeschwindigkeit des Stromes nach dem Einschalten herabgesetzt.
- In der Fig. 7 ist das gültige Ersatzschaltbild der Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n während der Ausschaltphase t2-t3 angegeben. Eine Darstellung der dazu relevanten Spannungs- und Stromverläufe ist in Fig. 8 aufgezeigt.
- Das Ausschalten t2-t3 des Treiberstromkreises 3 erzwingt eine eindeutig zeitlich determinierte Kommutierung des primärseitigen Magnetisierungsstromes auf die Sekundärseite der Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n. Dieser sekundärseitige Magnetisierungsstrom idemag, der die in den Fig. 3, 4 und 5 dargestellte Diode DT2 durchfließt, ergibt sich nach dem Übersetzungsverhältnis ü zwischen Primär- und Sekundärwicklungen des Übertragers T1. Er bewirkt den Vorzeichenwechsel des Schaltsignals vpulse. Der negative Betrag der Spannungen UDT2, UDZ1 des Schaltsignals vpulse ist durch die Dioden DT2 und DZ1 festgelegt. Die Dauer der Ausschaltphase t2-t3 ist bestimmt durch die im magnetischen Kreis des Übertragers T1 gespeicherte Energie, die auf die Sekundärseite reflektierte Hauptinduktivität Lm sowie den negativen Betrag des Schaltsignals vpulse. Nach dem Induktionsgesetz ergibt sich dabei ein Abfallen des Stromes idemag.
- Nachfolgend wird die Funktion Sperren t3-t4, die zwischen der Ausschaltphase t2-t3 und der nächsten Einschaltphase t1-t2 liegt, mittels des optional verwendeten Widerstandes R2 beschrieben. Nach der Ausschaltphase dämpft der Widerstand R2 das Abklingen des Schaltsignals vpulse, unterdrückt ein eventuelles Überschwingen, das durch Resonanzeffekte bedingt ist, zu positiven Werten und verhindert somit ein erneutes Wiedereinschalten. Anschließend bewirkt der Widerstand R2, daß das Schaltsignal auf 0 V gesetzt wird.
- In der Fig. 8 sind die relevanten Spannungs- und Stromverläufe des Schaltsignals vpulse, des Primärstromes idrive und des induzierten Sekundärstromes während des Einschaltens t1-t2, des Ausschaltens t2-t3 sowie während des Sperrens t3-t4 der Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n aufgeführt.
- Der Verlauf des Schaltsignals vpulse ist in der Kurve a bei einer Beschaltung der Treiberschaltung 4.1, 4.2 bis 4.n mit dem Widerstand R2 und in der Kurve b ohne die Verwendung des Widerstandes R2 aufgeführt. Dabei zeigt die Verwendung des Widerstandes R2 eine bessere Dämpfung des Schaltsignals vpulse nach der Ausschaltphase, wodurch ein eventuelles Überschwingen des Schaltsignals vpulse zu positiven Werten unterdrückt wird und somit ein eventuelles Wiedereinschalten der Halbleiterschaltelemente 5.1, 5.2 bis 5.n verhindert wird. Bezugszeichenliste 2 Ansteuersignalerzeugung
3 Treiberstromkreis
4.1 bis 4.n Treiberschaltung
5.1 bis 5.n Halbleiterschaltelement
21 Gate-Treiber
23 Gate-Treiber
D1 Diode
Dd Diode
DT1 Diode
DT2 Diode
DZ1 Diode
Lm Hauptinduktivität
Lσ Streuinduktivität
Q1 Halbleiterschaltelement
R2 Widerstand
RB Widerstand
RD Widerstand
RG Widerstand
RT1 Widerstand
T1 Übertrager
t1-t2 Einschalten
t2-t3 Ausschalten
t3-t4 Sperren
UDT2 Spannung über der Diode DT2
UDz1 Spannung über der Diode DZ1
ü Übersetzungsverhältnis zwischen Primär- und Sekundärwicklung
Claims (16)
1. Schaltungsanordnung zur potentialgetrennten Ansteuerung von mindestens zwei
elektrisch in Serie geschalteten Halbleiterschaltelementen (5.1, 5.2 bis 5.n), wobei
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf der Sekundärseite der Übertrager (T1)
Beschaltungsmittel (RT1, DT1, DT2 und DZ1) vorhanden sind, die als Schaltsignal (vpulse)
für das zugehörige Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) während einer
Einschaltphase (t1-t2) einen positiven Spannungsimpuls und während einer Ausschaltphase (t1-t2)
einen negativen Spannungsimpuls erzeugen, sowie während einer zwischen der
Ausschaltphase (t2-t3) und der nächsten Einschaltphase liegenden Phase (t3-t4)
eine Bedämpfung und ein Abfallen des Schaltsignals (vpulse) auf 0 V bewirken.
a) die Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) jeweils mittels einer Treiberschaltung
(4.1, 4.2 bis 4.n) angesteuert sind, die zur Ansteuersignaleingabe einen
potentialtrennenden Übertrager (T1) aufweisen,
b) eine gemeinsame Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung (2) vorhanden ist, deren
rechteckförmiges Ausgangssignal als Schaltsignal (vdrive) in einen Treiberstromkreis
(3) eingespeist ist, der durch eine Reihenschaltung der Primärwicklungen der
Übertrager (T1) gebildet ist,
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Übertrager (T1) eine Beschaltung aus einem Widerstand (RT1), der mit einer Diode
(DT1) in Reihe geschaltet ist und zweier in Reihe geschalteter Dioden (DT2, DZ1)
parallel geschaltet ist, die dafür eingerichtet ist, den Schaltzyklus für die
Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) mittels eines Schaltsignals (vgate) zu realisieren.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
jeweiligen Treiberschaltungen (4.1, 4.2 bis 4.n) einen Gate-Treiber (23) aufweist, der dafür
eingerichtet ist, ein Schaltsignal (vpulse), welches über den Dioden (DT2, DZ1) abfällt,
zur Ansteuerung des Gate-Treiber (23) zu verwenden und mittels des Ausgangssignals
(vgate) des Gate-Treibers (23), der über einen Widerstand (RG) mit dem Eingang des
jeweiligen Halbleiterschaltelementes (5.1, 5.2 bis 5.n) verbunden ist, das
Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) zu steuern.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gate-
Treiber (23) als integrierter Schaltkreis ausgeführt ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Eingang des jeweiligen Halbleiterschaltelementes (5.1, 5.2 bis 5.n) über einen Widerstand
(RG) direkt mit dem Schaltsignal (vpulse) der jeweiligen Treiberschaltung (4.1, 4.2 bis
4.n)
gekoppelt ist und das Schaltsignal (vpulse) dafür eingerichtet ist, das
Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) direkt anzusteuern.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Übetrager (T1) sekundärseitig ein Widerstand (R2)
parallelgeschaltet ist, der dafür eingerichtet ist, nach der Ausschaltphase das Abklingen des
Schaltsignals (vpulse) zu dämpfen, ein eventuelles Überschwingen zu positiven Werten zu
unterdrücken und somit ein eventuelles Wiedereinschalten des Halbleiterschaltelementes
(5.1, 5.2 bis 5.n) zu verhindern.
7. Schaltungsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) abschaltbare, schnell
schaltende Halbleiterbauelemente der Leistungselektronik, insbesondere MOSFET'-s
(metal oxide semiconductor field effect transistor) oder IGBT'-s (insulated gate bipolar
transistor) sind.
8. Schaltungsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung (2) für den
Treiberstromkreis (3) einen Gate-Treiber (21) aufweist, an dessen Eingang eine Spannung (uPWM)
anliegt, der Gate-Treiber (21) an eine Versorgungsspannung sowie an einen
Masseanschluß angeschlossen ist, dessen Ausgang über einen Widerstand (RB) mit einem
Halbleiterschaltelement (Q1) an dessen Gate-Eingang verbunden ist, und der
Emitteranschluß des Halbleiterschaltelementes (Q1) mit dem Masseanschluß verbunden ist.
9. Schaltungsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am Kollektoranschluß des Halbleiterschaltelementes (Q1) eine erste vom
Primärstrom (idrive) durchflossene Diode (D1) vorhanden ist, welche dafür eingerichtet
ist, einen Rückfluß der Energie aus der parasitären Kapazität (Coss) nach der
Streuinduktivität (Lσ) am Halbleiterschaltelement (Q1) zu verhindern und die erste Diode (D1),
sowie eine zweiten Diode (Dd) und ein Widerstand (RD), die dem Treiberstromkreis (3)
parallelgeschaltet sind, dafür eingerichtet sind, nach dem Ausschalten des
Halbleiterschaltelementes (Q1) ein exponentielles Abklingen der Sperrspannung am
Halbleiterschaltelement (Q1) zu bewirken und ein parasitäres Wiedereinschalten der
Serienschaltung der Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) sicher zu vermeiden.
10. Schaltungsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Halbleiterschaltelement (Q1) aus einer Vielzahl von elektronischen
Schalterelementen aufgebaut ist, die insbesondere MOS-gesteuerte Leistungsschalter,
wie FET's, IGBT's oder MCT's (MOS-controlled thyristor) sind.
11. Verfahren zur potentialgetrennten Ansteuerung von mindestens zwei elektrisch in
Serie geschalteten, insbesondere abschaltbaren Halbleiterschaltelementen (5.1, 5.2 bis
5.n),
wobei
a) die Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) jeweils mittels einer Treiberschaltung
(4.1, 4.2 bis 4.n) angesteuert werden, die zur Ansteuersignaleingabe einen
potentialtrennenden Übertrager (T1) aufweisen,
b) mittels einer Einrichtung zur Ansteuersignalerzeugung (2) ein rechteckförmiges
Schaltsignal (vdrive) erzeugt wird, welches in einen Treiberstromkreis (3) eingespeist
wird und der Treiberstromkreis (3) von einem Strom (idrive) durchflossenen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf der Sekundärseite der Übertrager (T1) mittels
von Beschaltungesmitteln (RT1, DT1, DT2 und DZ1) während einer Einschaltphase (t1-t2)
ein positiver Spannungsimpuls und während einer Ausschaltphase (t2-t3) ein
negativer Spannungsimpuls erzeugt wird, sowie während einer zwischen der
Ausschaltphase und der nächsten Einschaltphase liegenden Phase (t3-t4) eine Bedämpfung
und ein Abfallen des Schaltsignals (vpulse) auf 0 V bewirkt wird, und diese Impulse als
Schaltsignal (vpulse) dem zugehörigen Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) zum Ein-
und Ausschalten zugeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines
Gatetreibers (23) der jeweiligen Treiberschaltung (4.1, 4.2 bis 4.n) das Schaltsignal (vpulse)
erzeugt wird, daß über einen Widerstand (RG) als Schaltsignal (vgate) dem jeweiligen
Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) zugeführt wird und das jeweilige
Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) damit gesteuert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige
Halbleiterschaltelement (5.1, 5.2 bis 5.n) über einen Widerstand (RG) direkt mit dem
Schaltsignal (vpulse) der jeweiligen Treiberschaltung (4.1, 4.2 bis 4.n) gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einschalten der mindestens zwei Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) über
einen Strompfad, der eine Diode (DZ1) und einen Widerstand (RT1) enthält, das
Ausschalten der mindestens zwei Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) über einen
Strompfad, der eine erste Diode (DT1) und eine zweite Diode (DT2) enthält, das
Sperren über den Widerstand (RT1) und optional über den Widerstand (R2) realisiert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Einschalten der Reihenschaltung der mindestens zwei Halbleiterschaltemente (5.1,
5.2 bis 5.n) das Halbleiterschaltelement (Q1) mittels des rechteckigen
Spannungsimpulses (UPWM) eingeschaltet wird, wodurch ein Strom (idrive) durch die Primärwicklungen
jeweils eines Übertragers (T1) fließt und dabei an den Sekundärseiten der jeweiligen
Übertrager (T1) ein rechteckförmiges Schaltsignal (vpulse) mit einer positiven Polarität
gebildet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Ausschalten des Halbleiterschaltelementes (Q1) der Magnetisierungsstrom auf die
Sekundärseiten der Übertrager (T1) kommutiert und damit an allen
Sekundärwicklungen der jeweiligen Übertrager (T1) ein Schaltsignal (vpulse) mit einer negativen Polarität
exakt zum gleiche Zeitpunkt erzwungen wird, wodurch die jeweiligen
Halbleiterschaltelemente (5.1, 5.2 bis 5.n) ebenso exakt zum gleichen Zeitpunkt ausgeschaltet werden.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001146900 DE10146900A1 (de) | 2001-09-24 | 2001-09-24 | Schaltungsanordnung und Verfahren zur potentialgetrennten Ansteuerung in Serie geschalteter, abschaltbarer Halbleiterschaltelemente |
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