DE10146187C1 - Markierungsflüssigkeit - Google Patents
MarkierungsflüssigkeitInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Markierungsflüssigkeit, enthaltend Polymerteilchen auf Basis von Polyesteramidharzen, mit mindestens einem Markierungsmittel, gegebenenfalls weitere Färbemittel und Markierungsmittel, ein oder mehrere Salze eines mehrwertigen Kations, Wasser sowie gegebenenfalls Feuchthaltemittel und weitere übliche Additive. DOLLAR A Diese Markierungsflüssigkeit findet Anwendung in Auftrag- oder Schreibgeräten, wie z. B. Textmarkern, Highlightern und sogenannten "Neonschreibern".
Description
Die Erfindung betrifft eine Markierungsflüssigkeit gemäß Anspruch 1 und deren
Verwendung.
Markierungsflüssigkeiten werden dazu verwendet, Texte bzw. Textstellen durch ihre
leuchtende Farbe hervorzuheben. Die Markierungsflüssigkeit wird dabei üblicherweise von
einem Auftrags- oder Schreibgerät mit entsprechend ausgebildeter Spitze abgegeben.
Üblicherweise enthalten Markierungsflüssigkeiten Tagesleuchtfarben oder fluoreszierende
Färbemittel, die die Leuchtwirkung auf der Oberfläche einer Schreibunterlage, bspw. eines
Papiers, erzeugen. Die Markierungsflüssigkeit soll dabei beim Überstreichen des
geschriebenen Textes diesen zwar hervorheben, aber ihn nicht verändern, insbesondere
weder verwischen, noch verfärben.
Probleme ergeben sich nun, wenn Markierungsflüssigkeiten auf Wasserbasis verwendet
werden, um mit einem Tintenstrahldrucker ausgedruckte Texte zu markieren.
Tintenstrahldrucker sind weit verbreitet - ebenso wie das Markieren von Texten und
Textstellen mit sogenannten Textmarkern oder Highlightern. Die Tinten, die für den
Tintenstrahldruck verwendet werden, basieren meist auf wässrigen Flüssigkeiten und sind
entweder Lösungen wasserlöslicher Farbstoffe oder wässrige Dispersionen von Pigmenten
oder eingefärbte Polymerteilchen, die auch als pigmentierte Tinten bezeichnet werden. Die
pigmentierten Tinten setzen sich immer mehr durch, weil sie eine bessere Lichtechtheit
besitzen, als die meist unter Verwendung von wasserlöslichen Farbstoffen hergestellten, und
zudem feinere Druckbilder mit höherer Auflösung erlauben. Farbstoffbasierte Tinten dringen
zwar tiefer in das verwendete Papier ein und färben die Fasern intensiver an und haften
dadurch auch besser - sie haben aber den Nachteil einer geringeren Lichtechtheit und
können außerdem mit sogenannten "Tintenkillern", meist Lösungen von Reduktionsmitteln
und/oder Säuren, farblich verändert oder sogar gelöscht werden.
In der pigmentierten Strahldrucktinte sind die für den Druck verwendeten Pigmente mit
Stabilisatoren dispergiert, die beim Drucken nach dem Trocknen als Film auf dem Papier
zurückbleiben. Wenn nun eine wässrige Flüssigkeit mit dem getrockneten Text in Kontakt
kommt, so löst das wässrige Medium die das Pigment stabilisierende Schicht zumindest an,
wodurch die Pigmentteilchen verschoben werden können. Dadurch verwischt oder
verschmiert der Text. Dieser Trocknungsprozeß erfordert nun einige Minuten, in denen das
Druckbild besonders empfindlich ist. Dieselben Probleme können auch bei einem Text
auftreten, der mit einer pigmentierten Tinte auf Basis von Polymerteilchen ausgedruckt
wurde.
Für die pigmenthaltigen Strahldrucktinten werden sehr häufig wasserlösliche oder in Wasser
dispergierbare Polymere oder feinteilige Polymerdispersionen verwendet. Dies sind sehr
häufig Homo- oder Copolymere auf Basis von Acrylat, Methacrylat und Styrol, sowie
Copolymere auf Basis von Styrol und Acrylnitril. Diese Polymerdispersionen haben meist
einen basischen oder schwach sauren pH-Wert. Die Stabilisatoren werden daher meist auch
von wässrigen basischen oder schwach sauren Lösungen wieder gelöst oder angelöst.
Die in sogenannten Textmarkern oder Highlightern verwendeten Markierungsmittel sind
üblicherweise wässrige Zubereitungen eines fluoreszierenden Färbemittels oder
Tagesleuchtfarbstoffs, die oft zumindest schwach basisch sind. Pyranin (C. I. Solvent Green
7, No. 59.040), ein Farbstoff mit stark gelber Fluoreszenz, leuchtet z. B. am stärksten in
einem alkalischen Bereich von pH 8 bis 12.
Wenn man daher einen von einem Tintenstrahldrucker mit pigmenthaltiger oder
pigmentierter Tinte gedruckten Text mit einem eine alkalische Markierungsflüssigkeit
enthaltenden Textmarker oder Highlighter überstreicht, so wird auch nach gänzlichem
trocknen der Tinte der Stabilisator wieder angelöst, was zum Verwischen der Schrift durch
Verschieben der Pigmentteilchen führt. Ganz besonders empfindlich ist ein solcher Text
gegen Ende oder unmittelbar nach der Trocknungsphase. Dieses Problem tritt auch dann
auf, wenn destilliertes Wasser für die Herstellung der Markierungsflüssigkeit verwendet
wurde und der pH-Wert in etwa neutral ist.
Eine Lösung des Problems, die sich anzubieten scheint, besteht darin, die
Markierungsflüssigkeit im sauren Bereich einzustellen, da dann der Stabilisator, selbst wenn
er vom wässrigen Medium angelöst wird, sofort wieder ausgefällt werden könnte. Die
Zugabe von Säure hat sich allerdings in der Praxis als nicht geeignet erwiesen, da einerseits
Farbstoffe auf Änderung des pH-Wertes häufig durch Farbumschläge reagieren und
andererseits der Zusatz von Säuren die Markierungsflüssigkeit selbst instabilisiert.
Markierungsflüssigkeiten, die Pyranin (C. I. Solvent Green 7, No. 59.040) enthalten, zeigen
bei einer sauren Einstellung keinerlei Fluoreszenz und wären somit für den vorgesehenen
Verwendungszweck ungeeignet. Aber auch Markierungsflüssigkeiten mit einem pH-Wert im
schwach sauren Bereich bringen keine Verbesserung der Situation, da ihre Acidität geringer
ist als die Basizität der Stabilisatoren in den Tintenstrahldrucktinten, so daß diese damit auf
dem Papier nicht spontan ausgefällt werden können.
Die Hersteller von Tintenstrahldrucktinten dahin zu bringen, ihre Produkte an die
Gegebenheiten der Markierungsflüssigkeiten anzupassen, ist ebenfalls kein gangbarer Weg.
Aus WO 00/71629 A1 ist eine Tintenzubereitung zum Malen und Zeichnen bekannt, die
insbesondere für Kinder geeignet ist, welche aus Wasser, feinteiligen Polymerpartikeln
und einem neutralen, wasserlöslichen, anorganischem Salz besteht. Beispielhaft genannt
sind Natriumsulfat, Natriumchlorid, Natriumphosphat und Kaliumchlorid. Die
Tintenzubereitung kann auch wasserlösliche organische Substanzen wie Glycerin,
Zucker, Stärke oder organische Salze enthalten. Diese Zusätze sollen dazu verwendet
werden, das spezifische Gewicht der Tintenzubereitung zu erhöhen, um das Absetzen
der Polymerpartikel zu verhindern. Diese Tintenzubereitung soll wieder leicht zu
entfernen und nicht transparent sein.
EP 0 757 086 B1 beschreibt ein Tintensortiment für den Mehrfarb-Tintenstrahldruck,
bestehend aus einer ersten und einer zweiten Druckfarbe mit gleichem Ionencharakter,
wobei das Farbmittel beider Druckfarben eine pigmentierte Dispersion ist und wobei die
zweite Druckfarbe ein leicht wasserlösliches Salz einer organischen Säure oder einer
Mineralsäure enthalten soll. Beispielhaft genannt sind ein Ammoniumsalz oder ein
zweiwertiges Metallsalz. Diese Zusätze sollen das Ausbluten der Farben beim Mehrfarb-
Tintenstrahldruck verhindern. Gegenstand der Erfindung ist eine spezielle Kombination
von Lösungsmitteln, die zu einer stabilen Druckfarbe führen soll.
Keine der genannten Druckschriften gibt einen Hinweis darauf, wie das Wiederanlösen
und damit das Verwischen oder Verschmieren einer durch Tintenstrahldruck oder per
Hand auf ein Trägermaterial aufgebrachten Schrift verhindert werden kann.
Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Markierungsflüssigkeit bereitzustellen, die auch
beim Überstreichen von mit Tintenstrahldrucktinte, insbesondere mit pigmenthaltiger oder
pigmentierter Tinte geschriebenem Text, diesen nicht verwischt oder verschmiert und
insbesondere den in der Tintenstrahldrucktinte enthaltenen Stabilisator auszufällen vermag,
wobei die Markierungsflüssigkeit gleichzeitig ihre Stabilität behält.
Die Aufgabe wird gelöst mit einer Markierungsflüssigkeit, die Polymerteilchen eines mit
Fluoreszenzfarbstoffen, sog. Tagesleuchtfarben eingefärbten Polyesteramidharzes in einer
wässrigen Dispersion enthält. Derartige eingefärbte polymere sind nicht im Colour-Index
gelistet; daher kann auch keine entsprechende Zuordnung erfolgen. Sie sind im Handel
erhältlich, und werden bspw. von der Firma SWADA (London) Ltd., unter dem
Handelsnamen "Fiesta" vertrieben. Hierbei handelt es sich um feinteilige Pulver
in unterschiedlichen Einfärbungen, welche unter
Zusatz eines Stabilisierungsmittels, z. B. Hydroxyethylcellulose oder Natriumalginat, in Wasser
dispergiert und anschließend mittels einer Kugelmühle oder einer ähnlichen
Mahleinrichtung auf eine endgültige Teilchengröße im Bereich von 50-500 nm vermahlen
werden. Vorzugsweise werden farbige "Stammdispersionen" mit einem Polymergehalt
zwischen 30 und 40 Gew.-% weiterverarbeitet.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die Verwendung von mit Markierungsmittel
beladenen Polymerteilchen auf Basis von Polyesteramidharzen in Kombination mit Salzen
auf Basis mehrwertiger Kationen, in wässrigem Medium eine stabile Markierungsflüssigkeit
ergibt, die beim Überstreichen von mit pigmentierter Tintenstrahldrucktinte gedrucktem
Text oder mit pigmentierter Tinte geschriebenem Text diesen nicht negativ beeinträchtigt.
Die solcherart hergestellten Markierungsflüssigkeiten zeigen auch bei längerer Lagerung bei
wechselnden Temperaturen zwischen -20°C und +50°C - Temperaturen, wie sie bei
Transporten in unseren Klimazonen durchaus auftreten können - keine nachteiligen
rheologischen Veränderungen oder Separationen, Ausflockungen, Koagulationen oder
ähnliches durch die erwähnten Zusätze von Salzen mehrwertiger Kationen, vorzugsweise
von Salzen mit zweiwertigen oder dreiwertigen Kationen.
Kern der Erfindung ist daher die Kombination aus Polymerteilchen auf Basis von
Polyesteramidharzen als Träger oder Stabilisator für das Markierungsmittel mit Salzen auf
Basis mehrwertiger, insbesondere zweiwertiger oder dreiwertiger Kationen. Diese
Kombination liefert einerseits eine stabile Markierungsflüssigkeit und führt andererseits
beim Überstreichen von gedruckten oder geschriebenen Texten trotz wässrigem
Lösungsmittel nicht zu einem Verwischen oder Verschmieren. Mit der erfindungsgemäßen
Markierungsflüssigkeit ist es sogar möglich, Dokumente bereits direkt nach dem Drucken zu
markieren, ohne daß die Schrift verwischt. Dies war mit den bisher bekannten Textmarkern
oder Highlightern nicht möglich.
Der eine wesentliche Bestandteil der erfindungsgemäßen Markierungsflüssigkeit sind mit
fluoreszierenden Farbstoffen oder Tagesleuchtfarben beladene Polymerteilchen auf Basis
Polyesteramidharzen. Im Handel sind Polymerpulver in den unterschiedlichsten Einfärbungen
mit Fluoreszenzfarbstoffen, sog. Tagesleuchtfarben, erhältlich, bspw., wie oben bereits
ausgeführt, von der Firma SWADA (London) Ltd., so daß dem Fachmann, nach
entsprechender Aufbereitung, wie oben angeführt, eine breite Palette von unterschiedlich
gefärbten Polymerdispersionen auf Basis von Polyesteramidharzen zur Verfügung steht, die
er direkt weiterverarbeiten oder untereinander mischen und dann weiterverarbeiten kann.
Bei der Verarbeitung ist darauf zu achten, daß das Dispergieren, Mischen und Mahlen im
wesentlichen bei Zimmertemperatur erfolgt und daß eine Temperatur von 40°C in keinem
Fall überschritten wird. Im Bedarfsfall ist während des Mahlens zu kühlen. Der pH-Wert der
wässrigen Mischung ist zu kontrollieren und durch Zusatz einer verdünnten Mineralsäure,
z. B. Salzsäure oder einer verdünnten Carbonsäure, bspw. Essigsäure oder Zitronensäure, auf
einen pH-Wert von 5-7 vorzugsweise von 5,6-6,3, einzustellen.
Die vorgenannten handelsüblichen Polymerpulver sind bei Beachtung der genannten
Randbedingungen sehr leicht zu wässrigen Polymerdispersionen zu verarbeiten und später
leicht zu Markierungsmitteln in der geeigneten Farbe weiterzuverarbeiten. Grundsätzlich ist
es aber auch möglich, Polymerteilchen im Wege der Dispersionspolymerisation herzustellen
und sie nachträglich mit geeigneten Färbemittel einzufärben. Hierbei kann ein Teil der
Färbemittel in der wässrigen Lösung verbleiben. Derart hergestellte Markierungsmittel sind
oft weniger farbkräftig und weniger lichtbeständig. Den so erhaltenen Markierungsmitteln
können anschließend noch übliche Additive und dem Fachmann geläufige, wie
oberflächenaktive Substanzen, Feuchthaltemittel, pH-Stabilisatoren, Konservierungsmittel
usw. zugesetzt werden.
Der weitere wesentliche Bestandteil der erfindungsgemäßen Markierungsflüssigkeit ist ein
Salz auf Basis eines mehrwertigen Kations, insbesondere eines zweiwertigen oder
dreiwertigen Kations. Es können auch Mischungen von Salzen verschiedener, insbesondere
mehrwertiger Kationen eingesetzt werden. Auch Salze vierwertiger Kationen sind geeignet,
wenn diese in wässriger Lösung stabil sind, allein oder vor allem in Kombination mit
weiteren Salzen auf Basis zweiwertiger oder dreiwertiger Kationen. Die Salzbildung kann
dabei auch in situ, durch Neutralisation einer geeigneten Base mit einer Säure oder durch
die Umsetzung eines Metalloxids mit einer Säure, erfolgen. Bevorzugt werden dabei solche
Salze, die die Farbe der Markierungsflüssigkeit durch ihre Eigenfarbe in wässriger Lösung
möglichst wenig beeinflussen. Salze der gängigen einwertigen Kationen, wie Natrium,
Kalium und Ammonium haben sich als nicht so günstig erwiesen, da sie die
Wasserlöslichkeit der Stabilisatoren der Tintenstrahldrucktinten nicht beeinflussen und so
das Gegenteil des erfindungsgemäß beabsichtigten Effekts bewirken können.
Als besonders geeignet haben sich Salze zweiwertiger und/oder dreiwertiger Kationen
erwiesen, vor allem von solchen, die sich von Magnesium, Calcium, Zink, Zinn, Cobalt,
Eisen(II), Eisen(III), Aluminium und Titan ableiten. Das als Gegenion verwendete Anion ist
unkritisch und kann z. B. das Anion einer anorganischen oder organischen Säure, z. B. einer
Halogenwasserstoffsäure, wie Salzsäure, von Schwefelsäure oder Salpetersäure sowie einer
ein- oder mehrwertigen Carbonsäure insbesondere mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sein.
Besonders bevorzugt als Anionen sind Chlorid, Nitrat, Sulfat, Acetat, Citrat und Propionat.
Geeignet sind auch Borate und Phosphate. Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt mit
Calciumchlorid, Zinkchlorid, Zinkacetat, Zinknitrat, Zinnchlorid, Eisen-II-Sulfat, Eisen-II-
Chlorid, Aluminiumchlorid, Aluminiumacetat, Aluminiumhydroxidacetat, Titan-IV-Chlorid
und anderen.
Die Auswahl des Salzes eines mehrwertigen Kations erfolgt unter anderem auch im Hinblick
auf die gewünschte Farbe der Markierungsflüssigkeit Einige der Salze, insbesondere von
Eisen, Cobalt und Titan, weisen gelöst eine starke Eigenfarbe auf und können daher nur für
ebenfalls stark gefärbte Markierungsflüssigkeiten verwendet werden.
Die Gesamtmenge des Salzes liegt in einem Bereich bis zur Sättigung der Lösung, bevorzugt
zwischen 0,3 und 10 Gew.-%. Unter 0,3 Gew.-% ist die Wirkung nicht mehr ausreichend,
während mehr als 10 Gew.-% keine weitere Verbesserung der Eigenschaften mehr bringen.
Besonders bevorzugt liegt die Einsatzmenge zwischen
0,8 und 7 Gew.-%, insbesondere zwischen 1, 2 und 5 Gew.-%. Die Angaben in
Gewichtsprozent beziehen sich dabei jeweils auf die Gesamtmenge der
Markierungsflüssigkeit.
Die erfindungsgemäße Markierungsflüssigkeit kann außer dem bzw. den Polymerteilchen
auf Basis von Polyesteramidharz und dem oder den Salzen mehrwertiger Kationen noch
weitere für derartige Markierungsflüssigkeiten übliche Inhaltsstoffe enthalten.
Das Basismedium der erfindungsgemäßen Markierungsflüssigkeit ist wässrig.
Gegebenenfalls können auch in geringeren Anteilen wasserlösliche Lösungsmittel enthalten
sein, soweit dies zweckdienlich erscheint.
Als Zusatzstoffe kommen insbesondere Feuchthaltemittel bzw. Trocknungsverzögerer in
Betracht. Hier sind die üblicherweise für Markierungsflüssigkeiten eingesetzten Mittel zu
nennen. Insbesondere geeignet sind Glycerin, Diglycerin, Triglycerin, Propylenglykol,
Dipropylenglykol, Butylenglykole, Hexylenglykole, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Sorbit,
Mannit, Xylit, Glucose, Fructose, Saccharose, Harnstoff sowie weitere handelsübliche
Produkte. Die Feuchthaltemittel werden in den üblicherweise verwendeten Mengen
eingesetzt, bevorzugt in einem Anteil von 3 bis 15 Gew.-%.
Die erfindungsgemäße Markierungsflüssigkeit kann in an sich bekannter Weise zur
Herstellung von Textmarkern und Highlightern eingesetzt werden. Die damit hergestellten
Textmarker oder Highlighter sind besonders geeignet zur Markierung von mit
wasserbasierter Tinte gedruckten oder geschriebenen Texten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung der Markierungsflüssigkeit
zur Herstellung von Markierungsstiften, insbesondere solche zur Markierung von mit
pigmentierter Tinte gedruckten oder geschriebenen Texten.
Die Erfindung wird noch durch die folgenden Beispiele erläutert, ohne sie darauf zu
beschränken. Die in den Beispielen angegebenen Mengen sind jeweils in Gew.-%
(Gewichtsprozent), bezogen auf die Gesamtmenge der Markierungsflüssigkeit, angegeben.
Zur Benennung der eingesetzten nichtionischen Tenside wurden international übliche
Freinamen der INCI-Nomenklatur (INCI = International Cosmetic Ingredient Dictionary and
Handbook) verwendet.
Fiesta Solar Yellow NFS-7 | 40,000 |
Natriumalginat-Lösung (5 Gew.-%) | 10,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Ceteareth-20 | 2,000 |
Wasser, demineralisiert | 47,850 |
Das Ceteareth-20 (nichtionisches Tensid) wird in einem separaten Gefäß in etwa der
zehnfachen Wassermenge gelöst; ggf. ist leicht zu erwärmen. In einem geeigneten Behältnis
wird die restliche Wassermenge vorgelegt, dann wird die separat hergestellte
Natriumalginatlösung zugesetzt und Konservierungsmittel und die Tensidlösung zugegeben.
Unter Rühren mit einem hochtourigen Rührer, z. B. einer Zahnscheibe, wird dann bei etwa
1.500 U/min das Pigmentpulver langsam zugestreut und die Mischung bei Raumtemperatur
so lange gerührt, bis eine homogene Dispersion entstanden ist. Die Dispersion wird
anschließend mindestens zweimal durch eine Kugelmühle, z. B. FRYMA oder NETZSCH,
passiert, bis die gewünschte Teilchengrößeim Bereich zwischen 50 nm und 500 nm erreicht
ist. Man erhält eine gelb fluoreszierende Lösung. Diese "Stammdispersion" wird mit
verdünnter Salzsäure oder Zitronensäurelösung (oder einer anderen geeigneten
Mineralsäure oder Carbonsäure) auf einen pH-Wert von 5-7, vorzugsweise 5,5-6,5
eingestellt und, wie nachstehend beschrieben, zu Markierungsflüssigkeiten verarbeitet.
In analoger Weise können aus Fiesta Laser Red (rote Fluoreszenz), Fiesta Stellar Green NFS-8
(grüne Fluoreszenz), Fiesta Margenta NFS-10 (rotviolette Fluoreszenz), Fiesta Comet Blue
NFS-60 (blaue Fluoreszenz) oder Fiesta Astral Pink NFS-1 (zartrosa) weitere
"Stammdispersionen" zur Herstellung von Markierungsflüssigkeiten hergestellt werden.
Wesentlich ist dabei, daß die Temperatur der Mischung während des
Verarbeitungsprozesses nicht über 40°C steigt weil dann die Fluoreszenz der Mischungen
leidet.
Fiesta Solar Yellow NFS-7 (40 Gew.-%ig) | 45,000 |
Zinkacetat | 3,000 |
1.2-Propylenglykol | 10,000 |
Ceteareth-20 | 2,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Wasser, demineralisiert | 39,850 |
In einem separaten Gefäß das Zinkacetat in einer ausreichenden Menge Wasser gelöst
(Lösung 1). Das Ceteareth-20 wird in einem separaten Gefäß in der Restmenge Wasser
gelöst und dann Konservierungsmittel und 1.2-Propylenglykol zugegeben (Lösung 2). Die
"Stammdispersion" wird in einem geeigneten Gefäß vorgelegt. Unter leichtem Rühren mit
einem Propellerrührer wird nun die Lösung 2 zugesetzt und 5 min gerührt. Danach wird
unter etwas stärkerem Rühren die Lösung 1 zugegeben. Man rührt noch 30 min nach, stellt
den pH-Wert auf 5.3 bis 5.6 ein und filtriert den Ansatz anschließend durch ein Tuch. Man
erhält so eine gelbe, opake Markierungsflüssigkeit mit starker gelber Fluoreszenz und
ausgezeichneter Lichtstabilität, die in üblicher Weise zur Herstellung von Markiergeräten
verwendet werden kann.
Fiesta Comet Blue NFS-60 (40 Gew.-%ig) | 16,000 |
Zinkchlorid, wasserfrei | 4,500 |
1.2-Propylenglykol | 10,000 |
Ceteareth-20 | 2,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Wasser, demineralisiert | 67,350 |
Die Herstellung erfolgt analog zu Beispiel 1. Erhält eine blaue Markierungsflüssigkeit mit
schwach blauer Fluoreszenz und sehr guter Lichtstabilität.
Fiesta Laser Red NFS-3 (40 Gew.-%ig) | 50,000 |
Zinkoxid, wasserfrei | 3,000 |
Essigsäure (80% v/v) | 6,500 |
1.2-Propylenglykol | 12,500 |
Ceteareth-20 | 2,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Wasser, demineralisiert | 25,850 |
Zur Herstellung wird das Zinkoxid in der Essigsäure gelöst, wobei die Essigsäure vorher etwa
1 : 1 mit Wasser verdünnt wurde. Die Herstellung erfolgt ansonsten analog zu Beispiel 1.
Man erhält eine leuchtend rote, opake Markierungsflüssigkeit mit starker roter Fluoreszenz
und ausgezeichneter Lichtstabilität. Neben der Anwendung in Markiergeräten eignet sich
diese Farbe auch gut als Effektfarbe in Faserschreibern mit dünnerer Auftragspitze (sog.
"Neonschreiber").
Fiesta Solar Yellow NFS-7 (40 Gew.-%ig) | 35,000 |
C. I. Acid Blue 9 (No. 42090) | 0,300 |
Zinkchlorid, wasserfrei | 3,500 |
1.2-Propylenglykol | 12,000 |
Pareth-25-12 | 2,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Wasser, demineralisiert | 47,050 |
Die Herstellung erfolgt analog zu Beispiel 1, wobei dem Ansatz vor Zugabe der Lösungen 1
und 2 zunächst der in Wasser leicht lösliche Farbstoff C. I. Acid Blue 9 zugesetzt wird.
Danach wird weiter verfahren, wie unter Beispiel 1 beschrieben. Man erhält eine opake
Markierungsflüssigkeit mit deutlicher grüner Fluoreszenz und guter Lichtstabilität.
Fiesta Solar Yellow NFS-7 (40 Gew.-%ig) | 37,500 |
Fiesta Comet Blue NFS-60 (40 Gew.-%ig) | 12,500 |
Magnesiumsulfat | 4,000 |
1.4-Butylenglykol | 13,500 |
Ceteareth-20 | 2,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Wasser, demineralisiert | 30,350 |
Die Herstellung erfolgt analog zu Beispiel 1. Man erhält eine opake grüne
Markierungsflüssigkeit mit gelbgrüner Fluoreszenz und sehr guter Lichtstabilität.
Fiesta Solar Yellow NFS-7 (40 Gew.-%ig) | 30,000 |
Fiesta Laser Red NFS-3 (40 Gew.-%ig) | 20,000 |
Zinkacetat | 3,500 |
Saccharose | 10,000 |
Oleth-25 | 2,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Wasser, demineralisiert | 34,350 |
Die Herstellung erfolgt analog zu Beispiel 1. Man erhält eine opake Dispersion mit sehr
schöner orangener Fluoreszenz und ausgezeichneter Lichtstabilität. Neben der Verwendung
in Markiergeräten eignet sich auch diese Farbe besonders gut für sog. "Neonschreiber".
Fiesta Astral Pink NFS-1 (40 Gew.-%ig) | 35,000 |
Magnesiumsulfat | 3,000 |
Sorbitol (70 Gew-%ig) | 10,000 |
Pareth-25-12 | 2,000 |
Konservierungsmittel | 0,150 |
Wasser, demineralisiert | 49,850 |
Die Herstellung erfolgt analog zu Beispiel 1. Man erhält eine zartrosa gefärbte, opake
Markierungsflüssigkeit mit hellroter Fluoreszenz und guter Lichtstabilität. Sie eignet sich
ebenfalls gut für sog. "Neonschreiber".
Gegebenenfalls können den fertigen Mischungen noch weitere geeignete
Konservierungsmittel zugesetzt und die pH-Werte durch Zusatz von Säuren oder Laugen auf
den gewünschten Wert eingestellt werden. Es können auch Puffersubstanzen zur
Stabilisierung des erwünschten pH-Wertes zugesetzt werden.
Es empfiehlt sich, die Ansätze zu filtrieren, bspw. durch ein Tuch, um eventuelle Feststoffe
abzutrennen. Die gewonnenen Tinten eignen sich direkt zur Abfüllung in Markiergeräte wie
Textmarker oder Highlighter und können in üblicher Weise weiterverarbeitet werden. Sie
zeichnen sich durch niedrige Viskosität und hervorragende Leuchtkraft aus und können
auch gut auf frischen Ausdrucken von Tintenstrahldruckern oder auf frischen
handschriftlichen Notizen verwendet werden.
Claims (23)
1. Markierungsflüssigkeit enthaltend Polymerteilchen auf Basis von
Polyesteramidharzen, mit mindestens einem Markierungsmittel, ein oder mehrere
Salze eines mehrwertigen Kations und Wasser.
2. Markierungsflüssigkeit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie gegebenenfalls weitere Färbemittel und/oder
Markierungsmittel enthalten kann.
3. Markierungsflüssigkeit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerteilchen auf Basis von
Polyesteramidharzen mit fluoreszierendem Farbstoff beladene Polymerteilchen sind.
4. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Polymerteilchen auf Basis von Polyesteramidharzen
mit verschiedenen fluoreszierenden Farbstoffen oder Tagesleuchtfarben beladen
sind, enthalten kann.
5. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kombination von fluoreszierenden Farbstoffen
enthalten ist.
6. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerteilchen auf Basis von
Polyesteramidharzen in Form einer wässrigen Dispersion vorliegen.
7. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Salz ein Salz eines zweiwertigen oder
dreiwertigen Kations oder eine Mischung davon ist.
8. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Salz ein Salz von Magnesium, Calcium, Zink,
Zinn, Cobalt, Eisen(II), Eisen(III), Aluminium oder Titan(IV) ist.
9. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenion des mehrwertigen Kations von einer
anorganischen oder organischen Säure abgeleitet ist.
10. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenion des mehrwertigen Kations
ausgewählt ist aus Halogeniden, z. B. Chloriden, Nitraten, Sulfaten, geradkettigen,
verzweigten oder alicyclischen Alkanen mit ein bis zehn, insbesondere zwei bis vier
Kohlenstoffatomen und mit ein, zwei oder drei Carboxylgruppen, Boraten,
Phosphaten, oder Mischungen davon.
11. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Kation Magnesium, Calcium, Zink,
Zinn, Eisen(II) oder Cobalt ist.
12. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Kation Aluminium oder Eisen(III)
ist.
13. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Salz oder die Mischung der Salze in einem
Anteil von 0,3 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die verwendete Markierungsflüssigkeit,
enthalten ist.
14. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Salz oder die Mischung der Salze in einem
Anteil von 0,8 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die verwendete Markierungsflüssigkeit,
enthalten ist.
15. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Salz oder die Mischung der Salze in einem
Anteil von 1, 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die verwendete Markierungsflüssigkeit,
enthalten ist.
16. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie gegebenenfalls Feuchthaltemittel und andere
übliche Additive enthalten kann.
17. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Feuchthaltemittel Glycerin, Diglycerin,
Triglycerin, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Butylenglykole, Hexylenglykole,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Sorbit, Mannit, Xylit, Glucose, Fructose,
Saccharose, Harnstoff oder Mischungen daraus enthalten sind.
18. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Feuchthaltemittel in einer Menge von
3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die verwendete Markierungsflüssigkeit, enthalten ist.
19. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie gegebenenfalls nichtionische Tenside enthalten
kann.
20. Markierungsflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die nichtionischen Tenside ausgewählt wurden
unter Ceteareth-20, Oleth-25 oder Pareth-25-12.
21. Verwendung der Markierungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 20 zur
Herstellung von Auftrag- oder Schreibgeräten.
22. Verwendung der Markierungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 20 zur
Herstellung von Textmarkern und Highlightern, sowie sog. "Neonschreibern".
23. Verwendung der Markierungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 20 zum
Markieren von mit wäßriger pigmentierter Tinte gedruckten oder geschriebenen
Texten.
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