DE10145931B4 - Fördergurt für Schüttgut - Google Patents
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Abstract
Fördergurt
für Schüttgut aus
einer in die Kategorie „schwer
entflammbar" eingeordneten Elastomeren-Mischung, dadurch gekennzeichnet,
dass der Fördergurt
mindestens auf der dem Schüttgut
(7) zugewandten Seite eine strukturierte Oberfläche (11) mit einer Vielzahl
von in der Fläche
(3) stetig aneinander schließenden stalagmitenartigen
Ausstülpungen
(4) aufweist, deren Abstände
und Höhen
in der Größenordnung
einiger 10 μm
liegen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fördergurt für Schüttgut gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
- Derartige beispielsweise aus der
US 5 353 920 bekannte Fördergurte sind im industriellen Bereich,- insbesondere bei der Gewinnung mineralischer Rohstoffe, beispielsweise von Braun- oder Steinkohlen – weit verbreitet. Sie dienen häufig dazu, das hereingewonnene Schüttgut, beispielsweise ein Gemisch aus Steinkohlen und Bergen, über kilometerweite Entfernungen unter- und/oder übertage zu transportieren, wobei das Schüttgut dann üblicherweise mittels einer oder mehrerer Übergabestationen von einem Fördergurt auf den nächsten abgeworfen wird, um die Länge der Fördergurte und die damit verbundene erforderliche Leistung der zugehörigen Antriebseinheiten in wirtschaftlich und sicherheitstechnisch vertretbaren Grenzen zu halten. - Jeweils eine dieser Antriebseinheiten ist üblicherweise am Untertrum des Fördergurtes in der Nähe des Übergabe- bzw. Abwurfortes angeordnet, um den beladenen Fördergurt effektiv bis zum Abwurfort ziehen zu können. Nach dem Abwurf des Schüttgutes ist dieser allerdings normalerweise mit einer merklichen Schicht von anbackendem Schüttgut-Feinstaub bedeckt, der beim Durchgang des Fördergurtes durch die Antriebseinheit einerseits zu einer ungewollten Schmierung und damit zu einer eingeschränkten Kraftübertragung oder einer erhöhten Leistungsanforderung an die Antriebseinheit führt und andererseits – insbesondere dann, wenn die Antriebseinheit zur effektiven Kraftübertragung auf den Fördergurt ein ganzes System von Transport- und Umlenkrollen aufweist – Anbackungen zumindest im Eingangsbereich der Antriebseinheit erzeugt, die die Leistungsanforderung ebenfalls erhöhen und daher – aus Sicherheitsgründen bei abgeschalteter Antriebseinheit – häufig entfernt werden müssen – üblicherweise von Hand.
- Um die vorgenannten Effekte zu reduzieren, wird jeder Antriebseinheit daher im allgemeinen ein umfangreiches Reinigungssystem aus einem oder mehreren Abstreifern und mindestens einem unterhalb des Untertrums des in Rede stehenden Fördergurtes angeordneten Reinigungsförderer vorgeschaltet, wobei letzterer die aufgenommenen Schüttgutreste parallel zum Hauptstrom des Scshüttgutes abwirft. Diese Reinigungssysteme sind oft teilweise erfolgreich und verlangen dann bei stillgesetzter Antriebseinheit zusätzliche Manipulationen von Hand.
- Aus diesen Gründen liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fördergurt für Schüttgüter zur Verfügung zu stellen, der weitgehend selbstreinigend ausgebildet ist und der weitgehend von Anbackungen freigehalten wird.
- Die Erfindung löst die Aufgabe mit Hilfe der Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruchs 1.
- Dabei erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß der Fördergurt mindestens auf der dem Schüttgut zugewandten Seite mit einer strukturierten Oberfläche versehen ist und eine Vielzahl von in der Fläche stetig aneinanderschließenden stalagmitenartigen Ausstülpungen aufweist, deren Abstände und Höhen in der Größenordnung einiger 10μm liegen, weil auf einer solchen Oberfläche auch kleine Staubpartikel nur mit einem geringen Teil ihrer Oberfläche auf der Oberfläche des Fördergurtes aufsitzen und daher nur eine geringe Adhäsionskraft zwischen beiden Oberflächen aufgebaut wird, die bereits mit geringen Erschütterungen überwindbar ist, so daß der größte Teil des bisher an einem Fördergurt anbackenden Schüttgut-Feinstaubs an einer Übergabestation bereits mit dem Schüttgut-Hauptstrom abgeworfen wird. Der Rest fällt dann entweder vor Erreichen der Antriebseinheit unmittelbar von der Oberfläche des Untertrums ab oder kann gemäß Patentanspruch 6 mit einer einfachen Wassersprühanlage abgewaschen werden, da auch Wassertropfen auf einer mikrostrukturierten Oberflächen der vorgenannten Art nur mit einem geringen Teil ihrer Oberfläche auf derjenigen der Unterlage aufsitzen, daher einen großen Kontaktwinkel, d.h. eine schlechte Benetzbarkeit, aufweisen und sehr leicht abrollen, wobei sie selbst hydrophobe Staubartikel leicht mitnehmen.
- Als vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform des vorliegenden Fördergurtes anzusehen, bei der die mikrostrukturierte Oberfläche in das Gurtmaterial eingeprägt ist, da dies eine besonders einfache Herstellung der gewünschten mikrostrukturierten Oberfläche gestattet, indem beispielsweise der bei seinem Herstellungsprozeß noch nicht endgültig ausvulkanisierte Fördergurt kontinuierlich an einer entsprechend – beispielsweise durch Sandstrahlen oder Ionenätzung – vorbereiteten Prägewalze vorbeigezogen oder diskontinuierlich unter einem entsprechenden Prägestempel entlanggeführt wird.
- Andererseits liegt auch eine vorteilhafte Weiterbildung des in Rede stehenden Fördergurts vor, wenn die mikrostrukturierte Oberfläche in eine auf das Gurtmaterial laminierte Schicht aus schwer entflammbaren Elastomeren oder Polymeren eingeprägt ist, da mit einer solchen Laminierung mit nachfolgender Prägung – ebenfalls entweder kontinuierlich mit einer Prägewalze oder diskontinuierlich mit einem Prägestempel – die Eigenschaften der schmutzabweisenden Oberfläche gegenüber einer solchen Oberfläche aus Gurtmaterial durch geschickte Auswahl noch deutlich verbessert werden können. Entsprechende Vorteile sind auch ge geben, wenn die mikrostrukturierte Oberfläche in eine auf das Gurtmaterial aufgeklebte Folie aus schwer entflammbaren Elastomeren oder Polymeren eingeprägt ist, wobei hier auch noch der Vorteil zutage tritt, daß der Herstellungsprozeß für jede der erforderlichen Komponenten auf einer speziellen, verhältnismäßig einfachen Anlage durchgeführt werden kann, was dann gleichfalls auch für die Herstellung der Klebverbindung gilt.
- Die bereits im Zusammenhang mit der vorstehenden Beschreibung des Gegenstandes des Patentanspruchs 1 erwähnte Wassersprühanlage, der der Fördergurt ausgesetzt wird hat den Vorteil, daß sie durch ein einziges oder einige wenige quer zur Bewegungsrichtung des Fördergurtes ausgerichtete einfache Rohre mit einer Mehrzahl von Düsenbohrungen verwirklicht werden kann, deren Platzbedarf sehr gering ist und die nur einer minimalen Wartung bedürfen – zumindest dann, wenn das Wasser – wie beispielsweise im untertägigen Berg- und Tunnelbau üblich – keine wesentlichen Verschmutzungen aufweist und die Rohre aus rostfreiem Material bestehen.
- Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fördergurtes ist in der Zeichnung dargestellt.
- Es zeigen:
-
1 : Ausschnitt aus der mikrostrukturierten Oberfläche eines Fördergurtes. -
2 : Anordnung eines Fördergurtes im Bereich einer Übergabestation in schematischer Darstellung. - Die
1 zeigt einen Ausschnitt aus der mikrostrukturierten Oberfläche eines Fördergurtes1 , der auf einer Hautschicht2 , die integrierter Bestandteil des Gurtmaterials oder auch eine speziell aufgebrachte Schicht aus anderen Elastomeren oder Polymeren sein kann, eine Vielzahl von in der Fläche3 stetig aneinanderschließenden stalagmitenartigen Ausstülpungen4 trägt, wobei diese aus der Hautschicht2 übergangslos herausstehen und aus deren Material gebildet sind. Von den Abständen und den Höhen der Ausstülpungen wird dabei vorausgesetzt, daß sie in der Größenordnung einiger 10 μm liegen und damit merklich kleiner sind als der mittlere Korndurchmesser des zu erwartenden Schüttgut-Feinstaubes. - Die
2 zeigt die Anordnung eines Fördergurtes 1 im Bereich einer Übergabestation5 in schematischer Darstellung, wobei das Obertrum6 zunächst mit Schüttgut7 , beispielsweise einem Gemisch aus Steinkohlen und Bergen, beladen ist. Am Abwurfort8 läuft der Fördergurt1 über eine Umlenkrolle9 in sein Untertrum und wirft dabei das Schüttgut7 ab – beispielsweise auf einen weiteren Fördergurt10 . Der größte Teil des bis dahin auf der Oberfläche11 aufsitzenden Schüttgut-Feinstaubs12 wird dabei mit abgeworfen; der Rest wird an einer Wassersprühanlage13 vorbeigeführt, die im einfachsten Fall aus einem quer zur Bewe gungsrichtung des Fördergurtes1 angeordneten. Rohr14 mit Düsenöffnungen15 besteht, aus denen Wasser16 gegen den Fördergurt1 gesprüht wird. Das Wasser16 wird üblicherweise einer sowieso vorhandenen Druckwasserleitung entnommen und nach dem Aufsprühen mit dem abgewaschenen Schüttgut-Feinstaub12 dem Grubenwasser zugeführt, der gereinigte Fördergurt1 läuft dann ohne Verschmutzung in die nachfolgende Antriebseinheit17 . -
- 1,10
- Fördergurte
- 2
- Hautschicht
- 3
- Fläche
- 4
- Ausstülpungen
- 5
- Übergabestation
- 6
- Obertrum
- 7
- Schüttgut
- 8
- Abwurfort
- 9
- Umlenkrolle
- 11
- Oberfläche
- 12
- Schüttgut-Feinstaub
- 13
- Wassersprühanlage
- 14
- Rohr
- 15
- Düsenöffnungen
- 16
- Wasser
- 17
- Antriebseinheit
Claims (5)
- Fördergurt für Schüttgut aus einer in die Kategorie „schwer entflammbar" eingeordneten Elastomeren-Mischung, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördergurt mindestens auf der dem Schüttgut (
7 ) zugewandten Seite eine strukturierte Oberfläche (11 ) mit einer Vielzahl von in der Fläche (3 ) stetig aneinander schließenden stalagmitenartigen Ausstülpungen (4 ) aufweist, deren Abstände und Höhen in der Größenordnung einiger 10 μm liegen. - Fördergurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturierte Oberfläche (
11 ) in das Gurtmaterial eingeprägt ist. - Fördergurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturierte Oberfläche (
11 ) in eine auf das Gurtmaterial aufgeklebte Folie (2 ) aus schwer entflammbaren Elastomeren oder Polymeren eingeprägt ist. - Fördergurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturierte Oberfläche (
11 ) in eine auf das Gurtmaterial laminierte Schicht (2 ) aus schwer entflammbaren Elastomeren oder Polymeren eingeprägt ist. - Fördergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördergurt einer Wassersprühanlage (
13 ) ausgesetzt wird.
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DE2001145931 DE10145931B4 (de) | 2001-09-18 | 2001-09-18 | Fördergurt für Schüttgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001145931 DE10145931B4 (de) | 2001-09-18 | 2001-09-18 | Fördergurt für Schüttgut |
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DE10145931A1 DE10145931A1 (de) | 2003-04-03 |
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ID=7699409
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001145931 Expired - Fee Related DE10145931B4 (de) | 2001-09-18 | 2001-09-18 | Fördergurt für Schüttgut |
Country Status (1)
Country | Link |
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5353920A (en) * | 1993-09-23 | 1994-10-11 | S&S Slides, Inc. | Extensible continuous haulage system |
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2001
- 2001-09-18 DE DE2001145931 patent/DE10145931B4/de not_active Expired - Fee Related
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