DE10145601A1

DE10145601A1 - Haushaltsmaschine

Info

Publication number: DE10145601A1
Application number: DE10145601A
Authority: DE
Inventors: Klaus Zucholl
Original assignee: Aweco Appliance Systems GmbH and Co KG
Current assignee: Aweco Appliance Systems GmbH and Co KG
Priority date: 2001-04-27
Filing date: 2001-09-15
Publication date: 2002-10-31

Abstract

Es wird eine Haushaltsmaschine, insbesondere eine Geschirrspülmaschine oder eine Waschmaschine, vorgeschlagen, die abhängig von der jeweiligen Form und/oder der Art des Spülmittels jeweils das bestmögliche Reinigungsergebnis gewährleistet. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass ein Sensor zur Erkennung der Form und/oder der Art eines der Spülflüssigkeit zuzugebenden Spülmittels vorgesehen ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Haushaltsmaschine zur Reinigung von Gegenständen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bislang sind in Haushaltsgeräten Sensoren bekannt geworden, die zur Erfassung der Ionenkonzentration in der Spülflüssigkeit, d. h. der sogenannten Wasch- oder Spülflotte, dienen.

Die Ionenkonzentration wird hierbei mittels einer Leitfähigkeitsmessung bestimmt, die Aussagen über ionogene Verbindungen in der Waschflotte erlauben. Aus einer solchen Messung kann ein ungefähres Maß für die Waschmittelkonzentration und/oder die Verschmutzung des Waschguts hergeleitet werden.

Eine solche Haushaltsmaschine ist beispielsweise in der Druckschrift EP 649 933 A1 beschrieben.

Seit einiger Zeit werden verstärkt Wasch- und Spülmittel in Tablettenform für den Reinigungsprozess eingesetzt. Diese Spülmitteltabletten sind teilweise aus mehreren Komponenten zusammengesetzt. So werden in Geschirrspülmitteltabletten oftmals spezielle Enthärter sowie Klarspülerkomponenten eingesetzt, die die bislang übliche Wasserenthärtung und Klarspülerdosierung der Geschirrspülmaschine überflüssig machen sollen. Problematisch ist hierbei die gezielte Freisetzung der einzelnen Komponenten im Lauf des Spülprozesses. Insbesondere sollte die Klarspülerkomponente erst im Klarspülgang freigesetzt werden.

Dies soll z. B. dadurch erreicht werden, dass die Klarspülerkomponente des Spülmittels in einer verkapselten Form vorliegt. Diese Hüllkomponente wird dann im Lauf des Spülprozesses, z. B. temperatur- und/oder pH-abhängig, aufgelöst, so dass die Klarspülerkomponente erst zu einem späteren Zeitpunkt freigesetzt wird. Nachteilig hierbei ist, dass die Programme der derzeit gebräuchlichen Geschirrspülmaschinen auf übliche Pulverwaschmittel ausgelegt sind und daher mit modernen Tablettenspülmitteln häufig nur unbefriedigende Reinigungsergebnisse erreicht werden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Haushaltsmaschine, insbesondere eine Geschirrspülmaschine oder eine Waschmaschine, vorzuschlagen, die abhängig von der jeweiligen Form und/oder der Art des Spülmittels jeweils das bestmögliche Reinigungsergebnis gewährleistet.

Dies wird ausgehend von einer Haushaltsmaschine der einleitend genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.

Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.

Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße Haushaltsmaschine dadurch aus, dass ein Sensor zur Erkennung der Form und/oder der Art eines der Spülflüssigkeit zuzugebenden Spülmittels vorgesehen ist. Das gleiche Spülmittel kann in unterschiedlicher Form, z. B. pulverförmig, flüssig oder tablettenförmig, zugegeben werden. Auch die Art des Spülmittels kann in einer stofflichen Zusammensetzung oder aber auch in seiner Qualität verschieden sein.

Durch einen erfindungsgemäßen Sensor können vorteilhafterweise ein oder mehrere Parameter, die eine relevante Spülmitteleigenschaft beeinflussen, für den gewünschten Einsatz des jeweiligen Spülmittels eingestellt werden. Durch Beeinflussung verschiedener Parameter, wie z. B. die Temperatur, kann beispielsweise über das Löslichkeitsverhalten die Freisetzung und/oder die Wirkung einzelner Spülmittelkomponenten beeinflusst werden.

Vorteilhafterweise wird in einer besonderen Ausführungsform der Programmablauf des Wasch- bzw. Spülprogramms abhängig von der Art und/oder der Form des Spülmittels gesteuert. So kann beispielsweise mit dem Beginn des Klarspülvorganges so lange gewartet werden, bis eine hierfür vorgesehene, gekapselte Komponente in einem Mehrkomponentenspülmittel tatsächlich freigesetzt wird. Einzelne Programmschritte können an die Freisetzung und die Art der jeweiligen Spülmittelkomponente angepasst werden.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die erfindungsgemäße Erkennung der Form und/oder der Art des Spülmittels mit Hilfe einer Leitwertmessung der Spülflotte durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass, abhängig von der Art und/oder der Konzentration eines Spülmittels oder Reinigers, der Leitwert der Spülflotte beeinflusst wird. Daher kann durch geeignete Auswertung einer Leitwertmessung auf die Form und/oder die Art eines Spülmittels zurückgeschlossen werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung wird der Löslichkeitsverlauf des Spülmittels dafür herangezogen, um die gewünschten Aussagen über die Form und/oder Art des Spülmittels zu treffen. Dieser Löslichkeitsverlauf wird unmittelbar mit der Leitwertmessung erfasst.

Insbesondere ist hierbei eine Auswertung der Steigung des Leitwerts über die Zeit von Vorteil. Die Auswertung der Steigung der Leitwertmessung über die Zeit stellt eine besonders einfache Möglichkeit zur Nutzung des Sensorsignals dar. Die Steigung dieses Zeitverlaufs des Leitwerts hängt unmittelbar von dem Löslichkeitsverhalten des Spülmittels und somit von der Form und/oder Art des Spülmittels ab. So wird beispielsweise bei Verwendung des gleichen Spülmittels in Pulver- oder Tablettenform ein deutlich unterschiedliches Löslichkeitsverhalten erzielt, was angesichts der unterschiedlichen Benetzungsflächen am Spülmittel mit Spülflüssigkeit ohne weiteres verständlich ist.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die Form und/oder die Art des Spülmittels anhand abgespeicherter Kennlinien des Leitwertverlaufs über die Zeit bestimmt. Auch diese Art der Spülmittelerkennung ist vergleichsweise einfach, dabei jedoch zur Unterscheidung einer Vielzahl von Leitwertverläufen verwendbar.

In einer Weiterbildung der Erfindung wird der zur Spülmittelerkennung vorgesehene Sensor zugleich zur Erkennung von Schmutzfracht verwendet. Insbesondere in der Ausführung als Leitwertsensor kann beispielsweise in einer bestimmten Ausführungsform die Schmutzfracht anhand der Entwicklung des Leitwertes zu Beginn eines Spülvorgangs bestimmt werden, bei dem die Spülpumpe zwar bereits angelaufen ist und Schmutz vom Spülgut in die Spülflotte übergeht, jedoch noch kein Spülmittel zudosiert wird.

Weiterhin kann mit einem erfindungsgemäßen Sensor zur Spülmittelerkennung auch eine Bestimmung der Spülmittelkonzentration erfolgen. Dies ist insbesondere in der Ausführung des Sensors als Leitwertsensor gut realisierbar, da der Leitwert der Spülflotte unmittelbar von der Konzentration des Spülmittels abhängt.

Die Programmsteuerung kann beim Ablauf der einzelnen Programmschritte alle auf die oben angeführte Weise erfassten Messwerte berücksichtigen. So kann der Programmablauf nicht nur unter Berücksichtigung der Art und Form des Spülmittels, sondern auch unter Berücksichtigung der Schmutzfracht bzw. der Spülmittelkonzentration variiert werden.

Mit einer solchen Steuerung des Reinigungsvorgangs ist ein optimales Reinigungsergebnis sichergestellt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figur nachfolgend näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt verschiedene Messdiagramme, die mit unterschiedlichen Spülmitteln bzw. unterschiedlichen Formen der Spülmittel über die Zeit gemessen wurden.

An der Y-Achse ist die Leitfähigkeit und an der X-Achse die Zeit aufgetragen.

Die beiden oberen Diagramme 1 und 2 wurden mit zwei unterschiedlichen Spülmitteln in Pulverform aufgenommen. Die beiden unteren Diagramme 3 und 4 geben den Messwertverlauf von zwei verschiedenen Tablettenreinigern wieder. Es ist ohne weiteres erkennbar, dass zum einen die Spülmittelform zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen führt. Die pulverförmigen Spülmittel lösen sich naturgemäß erheblich schneller und führen damit zu einem deutlich stärkeren Anstieg der Leitfähigkeit pro Zeiteinheit.

Darüber hinaus ist jedoch erkennbar, dass auch unterschiedliche Spülmittel der gleichen Form erfindungsgemäß zu unterscheiden sind, wie beispielsweise anhand der beiden Diagramme 1 und 2, die beide an pulverförmigen, jedoch verschiedenen Spülmitteln aufgenommen wurden.

Auch die beiden Diagramme, die tablettenförmigen Spülmitteln zuzuordnen sind, sind zumindest nach einer gewissen Zeit deutlich nach unterschiedlichen Spülmitteln zu unterscheiden.

Ein erfindungsgemäßer Sensor bedarf an sich keiner näheren Darstellung, da er z. B. im Fall eines Leitwertsensors mit Hilfe zweier in die Spülflotte ragender, korrosionsfester Elektroden realisiert werden kann. Der Sensor kann beispielsweise zwei Metallstifte im Wasserumlauf umfassen. Vorzugsweise empfiehlt sich eine Anordnung im Pumpensumpf der Haushaltsmaschine, da hierdurch eine dauerhafte und zuverlässige Benetzung mit der Spülflotte gewährleistet ist. Auch ein Metallstift mit dem Metallgehäuse der Maschine als Gegenelektrode oder ein wenigstens zweischaliges Metallgehäuse, deren Schalen gegeneinander isoliert sind, wären für einen erfindungsgemäßen Sensor verwendbar.

Claims

1. Haushaltsmaschine zur Reinigung von Gegenständen mit einer Spülflüssigkeit, insbesondere Geschirrspüler oder Waschmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Erkennung der Form und/oder der Art eines der Spülflüssigkeit zuzugebenden Spülmittels vorgesehen ist.

2. Haushaltsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungseinheit zur Steuerung des Programmablaufs abhängig von der Form und/oder der Art des Spülmittels vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein Leitwertsensor ist.

4. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswerteeinheit zur Auswertung des Löslichkeitsverlaufs des Spülmittels vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswerteeinheit zur Auswertung der Steigung des Leitwerts über die Zeit vorgesehen ist.

6. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kennlinienspeicher zur Spülmittelerkennung vorgesehen ist.

7. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schmutzfrachterkennung mit dem Sensor vorgesehen ist.

8. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit ein Leitfähigkeitsvergleich zu wenigstens zwei verschiedenen Zeitpunkten vorgesehen ist.

9. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei verschiedene Zeitpunkte zum Leitfähigkeitsvergleich vor der Spülmittelzugabe vorgesehen sind.

10. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor zur Bestimmung der Spülmittelkonzentration vorgesehen ist.

11. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung des Programmablaufs abhängig von der Spülmittelkonzentration vorgesehen ist.

12. Haushaltsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Schmutzfracht abhängige Steuerung des Programmablaufs vorgesehen ist.