DE10145263A1

DE10145263A1 - Vorrichtung zur Kontrolle und Reduktion der Auswirkungen einer Flugzeugentführung

Info

Publication number: DE10145263A1
Application number: DE10145263A
Authority: DE
Inventors: Juergen Stueber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2001-09-13
Filing date: 2001-09-13
Publication date: 2003-04-10

Abstract

Es wird eine Trennwand zwischen Flugzeugkanzel und Passagierraum beschrieben, die einen direkten Zugang zur Flugzeugkanzel vom Passagierraum aus unmöglich macht. Weiter wird eine Kommunikationsvorrichtung beschrieben, die im Normalbetrieb die Kommunikation zwischen Piloten und Flugbegleitern ermöglicht und durch einen Steuercomputer überwacht wird. Im Bedarfsfall wird die direkte Kommunikation zwischen Piloten und Flugbegleitern manuell oder automatisch bzw. von einer Bodenstation aus unterbrochen. Flugzeugentführer sind hierdurch gezwungen, ihre Kommunikation mit den Piloten über die Bodenstation durchzuführen. Weiterhin werden geeignete Mikrofone und Kameras vorgesehen, um im Bedarfsfall (z. B. bei Flugzeugentführungen) den Passagierraum vom Boden aus zu überwachen.

Description

Am 11. September 2001 wurden im Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika gleichzeitig vier Passagierflugzeuge entführt und durch Selbstmordattentäter in die beiden Hochhäuser des World Trade Center's in New York City, sowie in das Verteidigungsministerium der USA in Washington DC gelenkt um diese zu zerstören. Hierbei kam eine zum Zeitpunkt der Patentanmeldung noch unübersehbare Anzahl von wahrscheinlich vielen tausend Menschen zu Tode.
Aufgabe dieser Erfindung ist es mit Hilfe einer hierfür geeigneten Vorrichtung solch katastrophalen Auswirkungen von Flugzeugentführungen zuverlässig zu verhindern. Hierzu wird mit Hilfe einer Trennwand die Flugzeugkanzel vom Passagierraum vollständig abgekapselt. Die Trennwand wird aus einem schussfesten und undurchsichtigen Material ausgeführt, zum Beispiel Stahl oder entsprechend geeignete Kunststoffe. Weiterhin wird die Trennwand soweit schalldicht ausgeführt, dass eine Kommunikation zwischen den Piloten und dem Passagierraum nur mit technischen Hilfsmitteln (einer Sprechanlage) möglich ist. Die Flugzeugkanzel kann nur durch eine nach Außen führende Tür betreten werden, und damit nur dann, wenn das Flugzeug am Boden steht.
Die Sprechanlage mit deren Hilfe die Kommunikation im Normalbetrieb zwischen Piloten und Passagierraum gewährleistet wird, kann durch den Piloten, die Flugbegleiter im Passagierraum, einen speziellen Steuercomputer, sowie, von außerhalb des Flugzeuges, durch eine Bodenstation ausgeschaltet werden. Der Steuercomputer für die Sprechanlage ist so ausgestaltet, dass er den gesamten Sprechverkehr aufzeichnet und nach einprogrammierten Schlüsselwörtern überprüft. Werden kritische Schlüsselwörter gesprochen (z. B. "Entführt") so unterbricht der Computer die Verbindung automatisch. Nach erfolgter Ausschaltung der Sprechanlage durch den Steuerungscomputer, den Piloten, den Flugbegleiter oder die Bodenstation kann die Sprechanlage nur beim am Boden stehenden Flugzeug wieder in den Normalbetrieb zurück geschaltet werden. Zudem kann die Bodenstation jederzeit den Sprechverkehr zwischen Passagierraum und Flugzeugkanzel mithören und sich auch einschalten. Wurde die Sprechanlage durch den Piloten, einen Flugbegleiter oder den Steuercomputer ausgeschaltet, so wird automatisch ein Notruf an die nächstgelegene Bodenstation abgesetzt und eine Sprechverbindung sowohl der Piloten als auch des Passagierraumes zur Bodenstation hergestellt.
Flugzeugentführer sind hierdurch gezwungen ihre Anweisungen an die Piloten nur indirekt, über eine Bodenstation weiter zu geben. Insbesondere haben Flugzeugentführer durch die Trennwand keine Möglichkeit selbst als Piloten das Flugzeug zu übernehmen und solch verheerenden Terrorakte wie vom 11.09.2001 durchzuführen.
Durch die Möglichkeit in die Vorgänge und Entscheidungen während einer Flugzeugentführungen mit Hilfe der Bodenstation unmittelbar Einfluss zu nehmen, können am Boden die Umstände der Flugzeugentführung, wie z. B. Identität der Entführer, Ziele, Vorgehensweise, etc., überprüft werden und geeignet entschieden werden. Im Extremfall, wie im oben beschriebenen Beispiel, kann die Bodenstation die Piloten völlig vom Geschehen im Passagierraum abkoppeln, und auf diese Weise vergleichbare Katastrophen verhindern.
Zur weiteren Erhöhung der Flugsicherheit werden im Passagierraum Mikrofone und Kameras installiert, die von der Bodenstation aus, mit Hilfe des Steuercomputers einzeln aktiviert werden können. Die Mikrofone und Kameras sind so verteilt, dass die Vorgänge und Gespräche im gesamten Passagierraum im Entführungsfall gezielt durch die Bodenstation abgehört werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich in bereits vorhandene Flugzeuge nachträglich installieren und kann in neuen Flugzeugen standardmäßig einbaut sein.
Die Vorrichtungen der Erfindung sind in Abb. 1 schematisch dargestellt. Hierbei sind (1) Flugzeug, (2) Flugzeugkanzel, (3) Passagierraum, (4) Trennwand, (5) Sprechanlage, (6) Computer zur Steuerung der Sprechanlage, (7) Mikrofone, (8) Kameras, (9) Bodenstation.

Claims

1. Vorrichtung zur vollständigen, konstruktiven Abschottung der Flugzeugkanzel vom Passagierraum, sowie eine Sprechvorrichtung zur Gewährleistung der Kommunikation zwischen den Piloten in der Kanzel und den Flugbegleitern im Passagierraum.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aus schuss- und sabotagefestem Material besteht, undurchsichtig ist, und so schalldicht, dass eine Kommunikation zwischen Flugzeugkanzel und Passagierraum nur durch eine Sprechanlage möglich ist.

3. Sprechanlage zur Kommunikation zwischen Flugzeugkanzel und Passagierraum dadurch gekennzeichnet, dass der Sprechverkehr irreversibel durch den Piloten, das Flugbegleitpersonal, die Bodenstation oder einen Steuercomputer ausgeschaltet werden kann. Die Wiederherstellung der Verbindung kann nur am stehenden Flugzeug vorgenommen werden.

4. Steuercomputer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Computer den Sprechverkehr zwischen Kanzel und Passagierraum aufzeichnet und auf einprogrammierte Schlüsselwörter hin überprüft, um die Sprechverbindung im Bedarfsfall automatisch irreversibel zu unterbrechen und einen Notruf an die Bodenstation abzusetzen.

5. Steuercomputer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Computer im Fall einer unterbrochenen Sprechverbindung die Kommunikation sowohl vom Passagierraum, als auch von der Flugzeugkanzel mit einer Bodenstation herstellt.

6. Steuercomputer nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass von der Bodenstation aus ein oder mehrere Mikrofone im Passagierraum aktiviert und abgehört werden können, sowie zur Aufzeichnung und Wiedergabe der empfangenen Tonsignale von den Mikrofonen im Passagierraum.

7. Steuercomputer nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass von der Bodenstation aus eine oder mehrere Kameras im Passagierraum aktiviert werden können, sowie zur Aufzeichnung und Wiedergabe der empfangenen Bildsignale von den Kameras im Passagierraum.