DE10140944A1 - System zur Reduzierung der Festkörperreibung eines Kraftfahrzeugmotors - Google Patents
System zur Reduzierung der Festkörperreibung eines KraftfahrzeugmotorsInfo
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Abstract
Bei bekannten Kraftfahrzeugmotoren wird der Schmierölhaushalt von einer vom Verbrennungsmotor angetriebenen Ölförderpumpe gewährleistet. Da der Schmierölförderdruck von der Drehzahl des Verbrennungsmotors abhängig ist, wirkt sich die Schmierung in der Start- und Auslaufphase des Motors ungünstig auf das Schmierverhalten aus und es treten Verschleißerscheinungen auf. DOLLAR A Eine elektrisch betriebene und geregelte Ölförderpumpe schafft Abhilfe. Der erforderliche Schmieröldruck wird vor dem Starten des Motors erzeugt und beim Auslaufen des Triebwerks entsprechend erhöht, um den Verschleiß im Motor zu reduzieren. Des weiteren wird durch ein Steuergerät in Verbindung mit Sensoren der Abgasturbolader vor Verschleiß geschützt sowie der Gesamtwirkungsgrad und damit die Abgabeleistung des Motors erhöht. DOLLAR A Einbau des Systems in sämtlichen Kraftfahrzeugen möglich und besonders für Kraftfahrzeuge im Kurzstreckenbetrieb geeignet, um die Laufleistung des Motors zu erhöhen.
Description
Bei der Erfindung handelt es sich um ein Thema aus der Kraftfahrzeugtechnik.
Innerhalb der Kraftfahrzeugtechnik speziell um die Schmierung von
Verbrennungsmotoren die mit einer Druckumlaufschmierung geschmiert
werden.
Auf den mir bekannten Stand der Motorschmiertechnik gehe ich nachfolgend
ein. Es muss hier allerdings bezüglich des Arbeitsverfahrens und den
Anforderungen an das jeweilige Fahrzeug differenziert werden, weshalb ich
den jeweiligen Stand der Technik unterteile in das 4-Takt- und das 2-
Taktverfahren. Die Beantragung des Patents bezieht sich allerdings nicht auf
2-Taktmotoren bei denen das Kurbelgehäuse zur Vorverdichtung des
Kraftstoffluftgemisches verwendet wird.
Die Druckumlaufschmierung ist die weitverbreitetste Schmierart und findet bei
fast allen Personenkraftwagen und Lastkraftwagen, die sich überwiegend auf
der Straße bewegen, Anwendung.
Hier wird das Motoröl von einer Ölförderpumpe, die vom Motor angetrieben
wird, aus einer Ölwanne unterhalb des Motors abgesaugt, über einen Haupt-
und Nebenstromölfilter gereinigt und unter Druck zu den einzelnen
Schmierstellen gefördert. Von den Schmierstellen tropft das Öl wieder zurück
zur Ölwanne und der Kreislauf beginnt von vorne. Steigt die Motordrehzahl
und damit die Drehzahl der Ölförderpumpe über ein bestimmtes Maß an, wird
der zuviel erzeugte Druck über ein Druckbegrenzungsventil begrenzt und in
die Ölwanne zurückgeleitet.
Die Trockensumpfschmierung findet Anwendung bei Fahrzeugen, bei denen
das Motorenöl in der Ölwanne durch hohe Seitenbeschleunigungen, wie bei
Fahrzeugen im Rennsport, oder durch zu hohe Neigungen, wie bei
geländegängigen Fahrzeugen, herausfliest. Bei einer herkömmlichen
Druckumlaufschmierung kann das Schmieröl nicht mehr angesaugt werden
und die zuverlässige Schmierung der Schmierstellen versagt.
Die Trockensumpfschmierung ist vom Prinzip gleich aufgebaut wie die
Druckumlaufschmierung, mit Ausnahme der Ölwanne. Statt der Ölwanne
verfügen diese Schmiersysteme über einen Ölvorratsbehälter von dem das Öl
über eine Ölpumpe zu den Schmierstellen gefördert und durch eine
Absaugpumpe direkt von den Schmierstellen dem Ölvorratsbehälter wieder
zugeführt wird. Allerdings wird auch hier die Ölpumpe mechanisch
angetrieben.
Da beim 2-Taktmotor, bis auf wenige Ausnahmen, das Kurbelgehäuse zur
Vorverdichtung des Kraftstoffluftgemisches verwendet wird, kann hier keine
Ölwanne angebracht werden die das Schmieröl bevorratet.
Bei Zweitaktmotoren mit Mischungsschmierung wird deshalb das Schmieröl
dem Kraftstoff direkt, in einem bestimmten Mischungsverhältnis, zugesetzt.
D. h. bei jedem Betankungsvorgang wird Schmieröl, meist im Verhältnis 1 : 25
bis 1 : 50 Schmieröl zu Kraftstoff, mitgetankt. Durch die Vernebelung des
Kraftstoff-Luft-Ölgemisches im Kurbelgehäuse gelangt das Schmieröl so zu
den Schmierstellen. Allerdings muss beim 2-Taktverfahren, bei dem die
Vorverdichtung im Kurbelgehäuse ausgeführt wird, auf Gleitlager verzichtet
werden. Dieser verfügt in der Regel über Wälzlager, die mit sehr wenig
Schmieröl auskommen.
Durch Frischölschmierung wird der selbe Effekt wie bei der
Mischungsschmierung erreicht. Der Unterschied hierbei ist, dass Kraftstoff und
Schmieröl getrennt getankt werden. Die Mischung der beiden Komponenten
findet erst im Vergaser oder Ansaugkanal statt, wobei das
Mischungsverhältnis durch unterschiedliche Motordrehzahlen variieren kann.
Reibungsprobleme sind in der Lager- und Antriebstechnik von großer
Bedeutung, denn die Reibung in den Gleitlagern ist verantwortlich für den
Verschleiß und die Leistungsverluste des Motors und beeinflussen somit direkt
den Wirkungsgrad des Triebwerks. In einem Kraftfahrzeugmotor treten
Reibungsprobleme hauptsächlich im Bereich Kolben/Zylinder, in der
Kurbelwellenlagerung, Pleuellagerung, Nockenwellenlagerung sowie im
Kolbenbolzenbereich auf. Um einen reibungslosen bzw. verschleißarmen Lauf
zu garantieren müssen die beiden Reibpartner durch einen tragenden
Schmierölfilm vollkommen voneinander getrennt werden.
Beim Starten des Triebwerks entstehen in den verschiedenen Schmierstellen
des Motors Kräfte. Durch die gegensätzliche Bewegungsrichtung der
Lagerschale zum Lager entsteht eine Reibungskraft FR, die mit zunehmender
Normalkraft FN proportional zunimmt. Beim Ottomotor ist die Normalkraft vom
Verbrennungsdruck und der Kolbenfläche abhängig, welche über den
Kolbenbolzen und die Pleuelstange auf die Kurbelwelle übertragen wird.
Um nun den Verschleiß zwischen Lagerschale und Lager zu minimieren wird
Schmieröl zwischen die beiden Komponenten gebracht.
Wie beim Aquaplaning schwimmt das Lager auf dem Schmierölfilm, der sich in
der Lagerschale befindet, auf und verhindert dadurch eine direkte Berührung
der Lagerschale und Lager. Es bildet sich ein sogenannter tragender
Schmierkeil, welcher aber einen gewissen Schmieröldruck und eine
Bewegung der beiden Komponenten voraussetzt.
Moderne Verbrennungsmotoren werden daher über eine
Druckumlaufschmierung mit Schmieröl versorgt. Eine mechanisch
angetriebene Ölpumpe stellt den Öldruck, welcher für die Schmierung von
Gleitlagern unerlässlich ist, sicher. Während des Betriebs des
Verbrennungsmotors ist die Schmierung der Gleitlager ausreichend
gewährleistet, da die vom Motor angetriebene Ölpumpe die Lager mit
Schmieröl versorgt.
In der Startphase allerdings, ist noch kein Öldruck im Schmiersystem
vorhanden, da sich der Motor erst drehen muss um die Ölpumpe anzutreiben.
Auch wenn sich die Ölpumpe dreht dauert es doch einen gewissen Zeitraum
bis sich der Öldruck im gesamten System aufgebaut hat.
Während dem Startvorgang kommt es dadurch zur Festkörper- bzw.
Mischreibung in den Hauptlagern der Kurbelwelle, in den Nockenwellenlagern
und in den Pleuellagern, da der Öldruck und dadurch der Ölfilm zwischen der
Lagerschale und dem entsprechenden Zapfen noch nicht vorhanden ist.
Nicht selten kommt es dann zum Ausschlagen der betreffenden Lager was
sich letztendlich in defekten Achswellendichtringen, eingelaufenen
Nockenwellen, Leistungsverlusten, erhöhtem Schmierölverbrauch sowie einer
Reduzierung der Gesamtlaufleistung des Triebwerks bemerkbar macht.
Bei der Druckumlaufschmierung wird nicht nur ein gewisser Schmieröldruck
vorausgesetzt, sondern auch eine erforderliche relative
Mindestgeschwindigkeit zwischen Lager und Welle. Da nun beim Auslaufen
der Maschine genauso wie beim Anfahren zum einen die
Relativgeschwindigkeit der Komponenten und zum anderen der Öldruck der
Schmiermittelpumpe abnimmt kommt es auch hier zu einer Berührung der
Reibpartner und damit zum Metallabrieb zwischen Welle und Lagerschale
bzw. Kolben und Zylinder.
Motoren, die mit einem Abgasturbolader aufgeladen werden unterliegen
hohen thermischen Belastungen, Abgasturbolader erreichen
Spitzendrehzahlen von über 100.000 min-1. Geschmiert wird die Welle,
welche Pumpen- und Turbinenrad miteinander verbindet über die motoreigene
Druckumlaufschmierung.
Da Ottomotoren Höchstdrehzahlen von 6000-7000 min-1 erreichen,
Dieselmotoren im Nutzfahrzeugbereich oft nur 2500-3000 min-1, kommt es
beim falschen Abstellen des Motors zu Lagerschäden im Abgasturbolader.
D. h. der Bediener beschleunigt den Motor kurz vor dem Abstellen und stellt
ihn dann ab. Das Turbinenrad des Laders wird dadurch erheblich höher
beschleunigt als der Motor und speichert den Abgasstrom in kinetischer
Energie. Der Abbau dieser kinetischer Energie bis zum Stillstand dauert
jedoch länger als der Motor läuft und damit der Schmieröldruck gewährleistet
ist, so dass die Welle des Abgasturboladers dabei Schaden nimmt.
Wird der zeitliche Ablauf eines Motorkaltstarts etwas eingehender betrachtet,
so lässt sich folgendes feststellen:
Der Bediener dreht den Zündschlüssel, das Anlasserritzel greift in den Zahnkranz der Schwungscheibe, der Motor beginnt sich zu drehen und beschleunigt auf die Anlasserdrehzahl die bei ca. 200 min-1 liegt. Es entsteht zunächst ein Bereich zwischen Festkörper- und Mischreibung in den unterschiedlichen Baugruppen. In gleichem Verhältnis wie die Anlasserdrehzahl dreht sich die Schmierölpumpe. In dieser entsteht allmählich mit zunehmender Drehzahl ein Saugdruck, der zu einem späteren Zeitpunkt so groß sein wird, dass das in der Ölwanne befindliche kalte Schmieröl angesaugt wird. D. h. das Öl befindet sich keinesfalls in der gesamten Ansaugleitung, geschweige denn in den Schmierstellen, sondern wird lediglich in Bewegung gesetzt. Während diesem Beginn der Schmierölförderung hat der Motor schon einige Umdrehungen hinter sich und zwar ohne Schmierung. Nun wird die Ansaugleitung zwischen Ölförderpumpe und Ölwanne mit Öl gefüllt, der Ölspiegel in der Ölansaugleitung steigt an bis zur Ölförderpumpe. Wiederum befindet sich in dieser Zeitspanne kein Schmieröl in den Schmierstellen und der Motor dreht weiter.
Der Bediener dreht den Zündschlüssel, das Anlasserritzel greift in den Zahnkranz der Schwungscheibe, der Motor beginnt sich zu drehen und beschleunigt auf die Anlasserdrehzahl die bei ca. 200 min-1 liegt. Es entsteht zunächst ein Bereich zwischen Festkörper- und Mischreibung in den unterschiedlichen Baugruppen. In gleichem Verhältnis wie die Anlasserdrehzahl dreht sich die Schmierölpumpe. In dieser entsteht allmählich mit zunehmender Drehzahl ein Saugdruck, der zu einem späteren Zeitpunkt so groß sein wird, dass das in der Ölwanne befindliche kalte Schmieröl angesaugt wird. D. h. das Öl befindet sich keinesfalls in der gesamten Ansaugleitung, geschweige denn in den Schmierstellen, sondern wird lediglich in Bewegung gesetzt. Während diesem Beginn der Schmierölförderung hat der Motor schon einige Umdrehungen hinter sich und zwar ohne Schmierung. Nun wird die Ansaugleitung zwischen Ölförderpumpe und Ölwanne mit Öl gefüllt, der Ölspiegel in der Ölansaugleitung steigt an bis zur Ölförderpumpe. Wiederum befindet sich in dieser Zeitspanne kein Schmieröl in den Schmierstellen und der Motor dreht weiter.
Inzwischen startet das Triebwerk und beschleunigt auf Leerlaufdrehzahl von
ca. 700 bis 900 min-1. Die Ölförderung wird nun zwar sprunghaft
vorangetrieben, aber in gleichem Maße auch der Verschleiß in den
Lagerstellen.
Jetzt wird die Ölleitung zwischen Ölpumpe und Ölfilter befüllt und
währenddessen bewegen sich die Reibpartner immer noch ohne Schmierung.
Glücklicherweise befindet sich im Ölfilter schon Schmieröl, so dass dieser
nicht erst noch auch befüllt werden muss und die Schmierstellen nicht noch
länger auf das erforderliche Öl warten müssen. Bei einem Ölfilterwechsel
allerdings muss auch dieser von der Ölpumpe zunächst befüllt werden bevor
das Öl weitergeleitet werden kann. Da der Ölfilter ein inneres Raumvolumen
von ca. einem halben Liter aufweist, ist die Füllzeit und die damit verbundene
Trockenlaufzeit des Motors nicht ganz unkritisch zu sehen.
Vom Ölfilter wird nun das Schmieröl zu den einzelnen Schmierstellen
gefördert und die eigentliche Schmierung beginnt einzusetzen. Auch hier
vergeht kostbare Zeit während der Motor "trocken" läuft. Schmierstellen in der
Nähe der Ölförderpumpe werden zuerst geschmiert, Schmierstellen wie z. B.
die Nockenwelle, die sich relativ weit weg von der Ölpumpe befindet, werden
zuletzt geschmiert. Ebenso im Kolbenbolzenbereich ergeben sich Probleme,
da das Öl einen "beschwerlichen" Weg über dünne Kanäle in der Kurbelwelle
zu Kanälen in der Pleuelstange bis zum Kolbenbolzen Bereich zurücklegen
muss. Der Vorgang ist umso schwieriger je kälter und zähflüssiger das Öl ist.
Allgemein wirkt sich die Zähigkeit des Öls auf den zeitlichen Verlauf der
Durchschmierung des Triebwerks negativ aus, so dass sich in dieser
zusätzlichen entstehenden Zeitspanne Verschleißerscheinungen in den
Schmierstellen zeigen.
Das Erlöschen der Öldruckkontrollleuchte ist hierbei keineswegs ein Indiz für
die gesamte Durchschmierung des Motors. In den meisten Fällen befindet sich
der Sensor der Kontrollleuchte direkt hinter dem Ölfilter und nicht im letzten
Glied der Schmierölkette so dass die Öldruckkontrollleuchte lediglich den
Druckaufbau im Ölfilter anzeigt.
Es wird nun deutlich wie "lange" doch die Zeitspanne beträgt bis auch wirklich
jede Komponente im Motor mit Schmieröl versorgt wird. Sicherlich liegt diese
im Sekundenbereich, dennoch multiplizieren sich diese Sekunden mit der
Anzahl der Motorstarts im Laufe der Nutzungsdauer. D. h. je mehr Motorstarts
innerhalb der Nutzungsdauer, desto größer der Motorverschleiß.
Kurzstreckenfahrer legen im Laufe der Zeit zwar eine geringere Strecke
zurück als Langstreckenfahrer, aber die Anzahl der Motorstarts und der damit
verbundene Verschleiß ist hierbei relativ zur Fahrstrecke bedeutend höher.
Das Hauptproblem der bisherigen Ausführungen besteht darin, dass der Motor
sich schon bewegt, bevor der erforderliche Schmieröldruck erreicht wird.
Ebenso dreht sich der Motor noch beim Auslaufen, wenn sich der erforderliche
Schmieröldruck abgebaut hat. Weiterhin kann sich der Abgasturbolader nach
Abstellen des Motors noch bewegen, obwohl der Motor und die
Ölförderpumpe zum Stillstand gekommen sind und somit die erforderliche
Schmierung versagt.
Darüber hinaus wird der zuviel geförderte Schmieröldruck bei höheren
Motordrehzahlen zur Ölwanne zurück geleitet. Hierbei entstehen Verluste in
Form von Ölwärme die dem Triebwerk entnommen werden und dadurch den
Gesamtwirkungsgrad des Motors negativ beeinflussen.
Der Bedarf an Öldruck ist in der Start- bzw. Auslaufphase des Motors höher
als im Betrieb, da in der Start- bzw. Auslaufphase die Geschwindigkeit der
Reibpartner zueinander durch die niedrige Drehzahl des Motors sehr niedrig
ist. Das Angebot an Öldruck seitens der mechanischen Ölförderpumpe jedoch
ist in der Start- bzw. Auslaufphase niedrig und im Betrieb sogar so hoch, dass
der überschüssige Öldruck abgebaut werden muss und hierdurch Verluste
entstehen. Dies liegt daran, dass die Drehzahl und damit der Öldruck der
Ölförderpumpe in proportionalem Zusammenhang zur Motordrehzahl stehen,
da der Motor die Ölförderpumpe direkt antreibt.
Grundsätzlich sollte der Ölförderdruck der Ölpumpe gesteuert werden können.
Denn nur dann, wenn auch Bedarf an Ölförderdruck besteht, soll auch Öldruck
geliefert werden. Deshalb wird bei meiner Erfindung die mechanische
Ölförderpumpe ausgebaut und durch eine elektrisch angetriebene
Ölförderpumpe ersetzt. Bei einer elektrisch angetriebenen Ölförderpumpe
kann der Öldruck durch Verändern der elektrischen Spannung geregelt
werden. D. h. der Schmieröldruck ist jetzt steuerbar. Besteht seitens des
Motors Bedarf an Öldruck wird dieser Bedarf durch die Ansteuerung der
elektrischen Ölförderpumpe über das gesamte Drehzahlspektrum des
Kraftfahrzeugmotors gedeckt. Ein im Steuergerät des Fahrzeugs abgelegtes
Kennfeld, steuert den Druck der elektrischen Ölförderpumpe in Abhängigkeit
der Motordrehzahl, der Temperatur und damit der Viskosität des Schmieröls,
sowie dem jeweiligen Lastzustand des Verbrennungsmotors. Weiterhin wird
der Abgasturbolader mit einem Drehzahlsensor versehen, so dass erkannt
wird ob sich dieser noch dreht, wenn der Motor schon steht. Es ist nun
möglich unabhängig von der Motordrehzahl einen Öldruck zu erzeugen und
zwar immer dann, wenn auch Bedarf seitens des Motors besteht.
Vor dem eigentlichen Startvorgang wird nun die elektrische Ölförderpumpe
gestartet und der Motor bis ins letzte Glied der Schmierölkette
durchgeschmiert. Erst dann wird der Motor gestartet, wobei sich dieser
unmittelbar danach im Bereich der Flüssigkeitsreibung befindet und keinen
Verschleiß verursacht.
Der Fahrer hat nun die Auswahl zwischen einem Schon- und einem
Schnellstart. Ein Öldrucksensor misst den Öldruck. Ist dieser Druck erreicht,
erlischt eine Signalleuchte im Sichtbereichs des Fahrers und dieser kann den
Startvorgang beginnen. Falls der Fahrer nun schnell den Motor starten muss,
kann dieser Schonstart umgangen werden in dem er den Motor direkt startet,
ohne auf die Freigabe des Öldrucksensors zu warten.
Bei dem angeführten Beispiel handelte es sich um eine Konstruktion die ich im
Rahmen meiner Diplomarbeit zum Maschinenbauingenieur an der
Fachhochschule Ravensburg Weingarten realisierte.
Als Versuchsmotor dient ein 4-Zylinder Vier-Taktmotor Ottomotor der Firma
Daimler Benz, der als Stationärmotor im KFZ-Labor der Fachhochschule
Ravensburg/Weingarten untergebracht ist.
Sämtliche Zusatzaggregate wie Generator, Wasserpumpe, Ölpumpe,
Servolenkpumpe, Auspuffanlage, Lüfter, Anlasser, Kühlwasserkreislauf und
Luftfilter sind wie beim baugleichen Motor in eingebautem KFZ vorhanden, so
dass auch die hier die gleiche Leistung wie beim eingebauten Motor
entnommen wird.
Hersteller: Mercedes Benz AG
Motortyp: M111 E23
Bauart: Reihenmotor
Arbeitsverfahren: Otto 4-Takt
Zahl der Zylinder: 4
Zahl der Ventile: 16
Gesamthubvolumen: 2295 cm3
Motortyp: M111 E23
Bauart: Reihenmotor
Arbeitsverfahren: Otto 4-Takt
Zahl der Zylinder: 4
Zahl der Ventile: 16
Gesamthubvolumen: 2295 cm3
Hub: 88,4 mm
Bohrung: 90,9 mm
Hub/Bohrung: 0,972
Zylinderabstand: 97 mm
Kurbelgehäusehöhe: 224,4 mm
Pleuellänge: 149 mm
Hauptlager: 58 mm
Pleuellager: 48 mm
E-Ventil: 35 mm
A-Ventil: 31 mm
Verdichtung: 10,4
max. Nennleistung: 110 KW
bei Drehzahl: 5400 min-1
Bohrung: 90,9 mm
Hub/Bohrung: 0,972
Zylinderabstand: 97 mm
Kurbelgehäusehöhe: 224,4 mm
Pleuellänge: 149 mm
Hauptlager: 58 mm
Pleuellager: 48 mm
E-Ventil: 35 mm
A-Ventil: 31 mm
Verdichtung: 10,4
max. Nennleistung: 110 KW
bei Drehzahl: 5400 min-1
max. Drehmoment: 220 Nm
bei Drehzahl: 3700-4500 min-1
bei Drehzahl: 3700-4500 min-1
max. zulässige Drehzahl: 6200 min-1
Zündfolge: 1-3-4-2
Kraftstoff: unverbleiter Ottokraftstoff Super nach DIN EN 228
Gemischaufbereitung: HFM-Motorsteuerung
Kraftstoff: unverbleiter Ottokraftstoff Super nach DIN EN 228
Gemischaufbereitung: HFM-Motorsteuerung
Die Druckleitung der elektrischen Schmierölpumpe wird an der selben Stelle
angeschlossen wie die Druckleitung der mechanischen Pumpe.
Die Saugleitung für die elektrische Schmierölpumpe wird an die
Ölablassschraube angebracht. Dies bietet sich aus zwei Gesichtspunkten an.
Zum einen muss keine zusätzliche Bohrung eingearbeitet werden und zum
anderen handelt es sich bei der Ölablassschraube um die tiefste Stelle der
Ölwanne, so dass hier ausreichend Schmieröl für die Förderung vorhanden
ist.
In der nachfolgenden Konstruktion wird die mechanische Ölförderpumpe durch
eine elektrische Ölförderpumpe ersetzt.
Bei der Konstruktion wird die mechanische Ölpumpe ausgebaut und durch eine
Konstruktion ersetzt die es erlaubt eine externe elektrisch angetriebene
Schmierölpumpe anzuschließen (vgl. Abb. 1).
Eine Anschlussplatte (1), die dem geometrischen Lochbild der mechanischen
Ölpumpe entspricht, wird an der Ölpumpenaufnahmefläche mit 3
Innensechskantschrauben M8 × 40 angeflanscht. Der Anschlussflansch (8) wird
an der Ölwanne mit zwei Schrauben M6 × 20 befestigt.
Da die Bauteile (1), (9), (4) und (6) im Motorinneren befestigt sind und sich der
Anschlussflansch (8) außerhalb der Ölwanne befindet, muss sich dieser axial
gegenüber dem Distanzstück (6) verschieben lassen. Abgedichtet wird das
Distanzstück gegenüber dem Anschlussflansch mit einem Druckring (5), der
sich in einer Ringnut des Anschlussflansches befindet. Nach Einbau der
Ölwanne wird der Anschlussflansch über das Distanzstück gesteckt und mit
zwei Schrauben M6 × 20 an der Ölwanne verschraubt. Der Anschlussflansch (8)
wird gegenüber der Ölwanne mittels eines O-Rings (7) abgeschlossen.
An den Anschlussflansch (8) ist nun eine gerade Einschraubverschraubung
M14 × 1,5 angebracht, die mit einer Kupferdichtung (2) abgedichtet wird. Hier
wird die elektrische Schmierölpumpe angeschlossen. Die Saugseite der Pumpe
wird an eine gerade Einschraubverschraubung M14 × 1,5, die an der
Ölablassschraube angebracht wird, angeschraubt.
Die Abb. 2 und 3 zeigen die in die Ölwanne eingebaute Konstruktion.
Der Ölkreislauf wird durch die gestrichelte Linie verdeutlicht. An der Stelle 1 wird
das Öl abgesaugt und an der Stelle 2 dem Schmierkreislauf wieder zugeführt.
Die Saugseite der Elektropumpe wird mittels einer flexiblen Druckleitung an die
Ölablassschraube der Ölwanne angeschlossen; die Druckseite der Pumpe
direkt an das Bauteil 8. Der Ölstrom mündet dann direkt in den motorinternen
Schmierkreis.
- a) Schonender Motorstart, da der Motor vor dem Start durchgeschmiert wird
- b) Schonender Motorauslauf, da die elektrisch angetriebene Ölförderpumpe den Öldruck unabhängig von der Motordrehzahl aufrecht erhält.
- c) Schutz des Abgasturboladers
- d) Wirkungsgradverbesserung des Gesamttriebwerks, da die elektrische Ölpumpe nur den Öldruck liefert der auch benötigt wird. Hierbei wird kein Öldruck in Ölwärme umgesetzt.
- e) Aus (d) ergeben sich beiläufig noch Kraftstoffeinsparungen und eine Reduzierung der Umweltbelastung.
- f) Steigerung der Laufleistung besonders bei Kurzstreckenfahrten mit vielen Motorkaltstarts.
Bei der Entwicklung der Öltemperatur ist festzustellen, dass die
Motoröltemperatur bei elektrischem Pumpenantrieb, im Durchschnitt 9°C
unterhalb der Motoröltemperatur des mechanischen Antriebs liegt.
Die zusätzliche Erwärmung der 5,5 ltr. Motorenöl um 9°C kostet Energie, die der
Motor als Verlustenergie verbucht. (vgl. Abb. 4)
Bei der Gegenüberstellung des Kraftstoffverbrauchs ergibt sich eine
Reduzierung von 0,22 Liter pro Stunde zu Gunsten der elektrischen Ölpumpe.
(vgl. Abb. 5 und 6).
Bei der Gegenüberstellung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs ergibt sich
eine Reduzierung von 20,9 g/KWh, bei einer Belastung von 50 Nm, zu Gunsten
des elektrischen Schmiersystems (vgl. Abb. 7). Ebenso eine Reduzierung
von 10,0 g/KWh, bei einer Belastung von 100 Nm, zu Gunsten des elektrischen
Schmiersystems (vgl. Abb. 8).
Die für eine bestimmte Belastung erforderliche Motorleistung liegt beim
elektrisch betriebenen Schmiersystem um 0,38 KW niedriger, als beim
mechanisch angetriebenen Schmiersystem (vgl. Abb. 9).
Das Schmierölangebot der elektrischen Pumpe kann dem Schmierölbedarf der
Schmierstellen stufenlos angepasst werden. Das Schmierölangebot der
mechanischen Pumpe ist hingegen von der Motordrehzahl linear abhängig (vgl.
Abb. 10). Hierdurch ergibt sich in der Start- und Auslaufphase
übermäßiger Verschleiß und im Betrieb übermäßige Verluste. Ab dem Erreichen
der Übergangsdrehzahl nü (Die Drehzahl bei der die Mischreibung in
Flüssigkeitsreibung übergeht) kann kein Verschleiß mehr stattfinden. Dazu
muss jedoch schon Öldruck an den Schmierstelen anliegen. Konkret bedeutet
dies, dass beim elektrischen Schmiersystem der Verschleiß ab Erreichen der
Übergangsdrehzahl nü unterbunden wird. Beim mechanischen Schmiersystem
hingegen, wird der Verschleiß erst bei der Überschneidung von Angebot und
Bedarf unterbunden. Das Druckangebot in Abb. 10 beschreibt das
Angebot der mechanischen Pumpe. Durch den Einbau des elektrisch
betriebenen Schmiersystems kann das Angebot exakt dem Bedarf angepasst
werden.
Im Zeitalter der Mechatronik, ist der derzeitige mechanische Antrieb der
Ölförderpumpe nicht mehr zeitgemäß. Der Wirkungsgrad wird verschlechtert und
die Steuerungsmöglichkeiten sind begrenzt.
Vergleicht man den Kraftfahrzeugmotor mit dem Verbrennungsmotor eines
Blockheizkraftwerkes, so stellt man fest, dass die Laufleistung eines BHK das ca.
100-fache der Laufleistung des Kraftfahrzeugmotors beträgt. Diese Motoren
werden im Mittel nach einer Durchschnittslaufzeit von 7 Jahren abgestellt. Der
Verschleiß ist hier hauptsächlich deswegen so niedrig weil sich dieser
Verbrennungsmotor permanent in Bewegung befindet und die beiden Reibpartner
hier vollkommen voneinander getrennt sind. Dies ist beim Kraftfahrzeug jedoch
ausschließlich mit meiner Erfindung möglich.
Claims (5)
- System zur Reduzierung der Festkörperreibung eines Kraftfahrzeugmotors der durch nachfolgende Unterpunkte gekennzeichnet ist:
- 1. Aufbau des Schmieröldrucks vor dem Startvorgang des Motors durch eine elektrische Ölförderpumpe.
- 2. Sicherstellung des Schmieröldrucks beim Auslaufen des Motors durch eine elektrische Ölförderpumpe.
- 3. Schutz des Abgasturboladers durch Aufrechterhaltung des Schmieröldrucks bei Motorstillstand durch eine elektrische Ölförderpumpe.
- 4. Ansteuerung der elektrischen Ölförderpumpe durch ein Steuergerät in dem der Öldruck im letzten Glied der Schmierölkette, die Öltemperatur, die Motordrehzahl, der Lastzustand sowie die Drehzahl des Abgasturboladers als Sensorgrößen eingehen um den Bedarf an Schmieröldruck zu decken und den Gesamtwirkungsgrad des Motors und damit die Abgabeleistung zu verbessern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001140944 DE10140944A1 (de) | 2001-08-21 | 2001-08-21 | System zur Reduzierung der Festkörperreibung eines Kraftfahrzeugmotors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001140944 DE10140944A1 (de) | 2001-08-21 | 2001-08-21 | System zur Reduzierung der Festkörperreibung eines Kraftfahrzeugmotors |
Publications (1)
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