DE10140103C1 - Zweiflanken-Wälzprüfgerät - Google Patents
Zweiflanken-WälzprüfgerätInfo
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Abstract
Eine Prüfvorrichtung für Zahnräder zum spielfreien Abwälzen mit einem Gegenrad (13) umfaßt ein Grundgestell (1) mit einer ortsfesten Spindel (2), auf der ein zu prüfendes Zahnrad (3) aufspannbar ist und die von einem Motor (5) antreibbar ist, einem Schwingschlitten (7), auf dem sich eine Drehachse (14) zur losen drehbaren Aufnahme des Gegenstandes (13) befindet und der in Richtung des Achsabstandes der beiden Zahnräder leicht beweglich geführt ist, eine erste Einrichtung, mit der ein vorgegebener Prüf-Achsabstand (20) zwischen den beiden Zahnrädern einstellbar ist, eine zweite Einrichtung, die eine vorgebbare Prüfkraft für den ständigen spielfreien Eingriff der beiden Zahnräder aufbringt und eine dritte Einrichtung, welche die während der Drehung der beiden Zahnräder auftretenden Schwankungen des Achsabstandes mißt. DOLLAR A Zur Vereinfachung und Kostensenkung des Aufbaus solcher Prüfvorrichtungen ist auf dem Grundgestell (1) der feststehende Teil (16) und an dem Schwingschlitten (7) der bewegliche Teil (17) eines Linearmotors (12) angeordnet und separat eine zugehörige CNC-Steuerung vorgesehen, die den Linearmotor für alle drei Einrichtungen einsetzbar macht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung für Zahnräder zum spielfreien Abwälzen mit einem
Gegenrad der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art. Eine solche Prüfvorrichtung ist
aus der DE 34 15 631 C2 bekannt.
Solche Vorrichtungen werden vielfach in automatischen Fertigungsstraßen für Zahnräder einge
setzt, um beispielsweise eine zuvor gefräste Verzahnung zu überprüfen, ehe der nächste Arbeits
gang am gleichen Werkstück vorgenommen wird. Dadurch kann vermieden werden, daß ein grob
fehlerhaftes Zahnrad unnötig weiter bearbeitet wird oder den nächsten Arbeitsgang behindert, zu
erhöhtem Werkzeugverschleiß führt oder gar das Werkzeug zerstört. Aufgrund der Prüfung wird
dieses Zahnrad rechtzeitig entdeckt und aus der Produktion genommen.
Zu diesem Zweck wird jedes Zahnrad einem Prüfgerät automatisch zugeführt und auf einer
Spindel aufgespannt, die sich motorisch antreiben läßt und deren Drehachse ortsfest ist. Das
Gegenrad bzw. Lehrzahnrad, das sich lose drehbar auf einem Schwingschlitten befindet, wird aus
einer sicheren Parkposition heraus auf das zu prüfende Zahnrad vorgefahren und mit dessen
Verzahnung automatisch in Eingriff gebracht. Nachdem die beiden Verzahnungen zur Zweiflan
kenanlage gekommen sind, wird der Schwingschlitten entgegen einer Federkraft ein wenig
ausgelenkt, so daß beim sogenannten Prüf-Achsabstand a" eine ausreichende Prüfkraft vorliegt.
Dann macht die Spindel mit dem Prüfrad mindestens eine volle Umdrehung, wobei sich das
Gegenrad in spielfreiem Eingriff mitdreht. Verzahnungsabweichungen führen dazu, daß sich der
Schwingschlitten dabei in Richtung des Achsabstandes hin und her bewegt. Diese
Achsabstandsänderungen werden gemessen und beim Überschreiten einer vorgegebenen oberen
oder unteren Toleranzgrenze wird das geprüfte Zahnrad aussortiert.
Es ist naheliegend, daß solche automatisch arbeitenden Prüfvorrichtungen ständig weiterent
wickelt werden, wobei hohe Betriebssicherheit, Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Ver
zahnungen sowie ein möglichst großer Informationsgehalt des Prüfergebnisses die entscheiden
den Auswahlkriterien sind. So sind bereits eine Reihe von Prüfgeräten bekannt, die für die
geschilderte Zweiflanken-Wälzprüfung eingesetzt werden, von denen hier aber nur einige
aufgeführt sind:
Das Zweiflanken-Wälzprüfgerät gemäß DE 34 15 631 C2 hat eine automatisch arbeitende Einfä delvorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das lose mitlaufende Gegenrad von einem Magneten, der auf einen Zahn des Gegenrades ausgerichtet ist, in einer bestimmten Drehstellung gehalten wird und daß dem Prüfrad eine Positioniervorrichtung zugeordnet ist, die ebenfalls mit einem Magneten oder einem Sensor arbeitet. Dadurch soll gewährleistet werden, daß beim Einfädeln ein Zahn des Gegenrades genau in eine Lücke des Prüfrades trifft. Ansonsten hat dieses Prüfgerät gemäß Fig. 6 seiner Patentschrift den klassischen Aufbau, daß nämlich der bewegliche erste Schlitten 14 mit einer mechanischen Feder F beaufschlagt ist und sich auf einem zweiten Schlitten 16 befindet, welcher seinerseits auf einer Flachführung 18 auf dem Grundgestell 2 verschiebbar gelagert ist, um den Prüf-Achsabstand einstellen zu können. Ob für diese Einstellung ein Pneumatikzylinder oder ein Schrittmotor mit Gewindespindel vorgesehen ist, geht aus der Druckschrift nicht hervor. Die Achsabstandsabweichungen ±Δa werden gemäß Fig. 6 mit einem herkömmlichen elektrischen Meßtaster gemessen.
Das Zweiflanken-Wälzprüfgerät gemäß DE 34 15 631 C2 hat eine automatisch arbeitende Einfä delvorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das lose mitlaufende Gegenrad von einem Magneten, der auf einen Zahn des Gegenrades ausgerichtet ist, in einer bestimmten Drehstellung gehalten wird und daß dem Prüfrad eine Positioniervorrichtung zugeordnet ist, die ebenfalls mit einem Magneten oder einem Sensor arbeitet. Dadurch soll gewährleistet werden, daß beim Einfädeln ein Zahn des Gegenrades genau in eine Lücke des Prüfrades trifft. Ansonsten hat dieses Prüfgerät gemäß Fig. 6 seiner Patentschrift den klassischen Aufbau, daß nämlich der bewegliche erste Schlitten 14 mit einer mechanischen Feder F beaufschlagt ist und sich auf einem zweiten Schlitten 16 befindet, welcher seinerseits auf einer Flachführung 18 auf dem Grundgestell 2 verschiebbar gelagert ist, um den Prüf-Achsabstand einstellen zu können. Ob für diese Einstellung ein Pneumatikzylinder oder ein Schrittmotor mit Gewindespindel vorgesehen ist, geht aus der Druckschrift nicht hervor. Die Achsabstandsabweichungen ±Δa werden gemäß Fig. 6 mit einem herkömmlichen elektrischen Meßtaster gemessen.
Das jüngere Gebrauchsmuster DE 200 05 299 U1 bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Quali
tätsprüfung von Zahnrädern, die sowohl eine nach dem Prinzip der Einflanken- oder Zweiflan
ken-Wälzprüfung arbeitende Meßeinheit mit einem Lehrzahnrad und einer Spannvorrichtung
aufweist als auch eine Fördereinrichtung zum Zuführen der Prüflinge zur Spannvorrichtung und
zum Abführen nach der Wälzprüfung besitzt. Sie soll im wesentlichen dadurch gekennzeichnet
sein, daß das Lehrzahnrad und die von der Spannvorrichtung aufgenommenen Prüfräder um
vertikale Achsen drehbar gelagert sind und daß die Fördereinrichtung einen Greifer zum Erfassen
der Prüfräder aufweist. Die Meßeinheit unterscheidet sich damit kaum von dem vorher beschrie
benen Prüfgerät der DE 34 15 631 C2, mit zwei Ausnahmen: Gemäß Fig. 6 dieser Druckschrift
befindet sich der Schwingschlitten 34 nicht auf dem Schlitten 30, sondern beide Schlitten sind
hintereinander auf der Tragplatte 28 angeordnet, in gleicher Richtung längsbeweglich geführt
und nur über eine Federanordnung miteinander verbunden. Dadurch soll eine größere Genauig
keit des entkoppelten Schwingschlittens erreichbar sein. Außerdem sollen sich dadurch beim
Abrollen der Zahnräder die Beschleunigungen des Schwingschlittens 34 mit dem Aufnehmer 38
besser erfassen lassen als üblicherweise, wenn die Achsabstandsänderungen mit einem
Wegaufnehmer gemessen werden.
Eine weitere bekannte "Prüfmaschine, insbesondere für Zahnräder" (DE 29 33 891 C2) befaßt
sich mit der Genauigkeit und Auswertung von Meßsignalen, die ein Meßfühler von den
Achsabstandsänderungen aufgenommen hat. Es handelt sich dabei um Schaltungen für einen
inzwischen veralteten Trägerfrequenz-Meßverstärker. Diese Druckschrift ist für den hier
interessierenden Stand der Technik nur in soweit von Bedeutung, als Fig. 4 die schematische
Darstellung eines kardanisch aufgehängten Prüfkopfes enthält, der für die Messung von
Zahnrichtungsfehlern und Konizitätsfehlern der Verzahnung verwendbar sein soll. Die
Konstruktion dieses Prüfkopfes ist jedoch sehr aufwendig und für den Einsatz in automatisch
arbeitenden Fertigungsstraßen nicht geeignet.
Die Erfindung "Automatische Vorrichtung und Verfahren für die Zahnradprüfung" gemäß der
US 4,488,359 ist gegenüber der vorherigen Patentschrift verbessert, weil neben den Achsab
standsänderungen auch Drehwinkeländerungen des Lehrzahnrades relativ zum Prüfrad gemessen
werden sollen, um die Aussagekraft der Messung zu erhöhen. Es werden zwar etwas modernere
Schaltungen beschrieben, jedoch ist der mechanische Aufbau der Vorrichtung, der wiederum nur
schematisch angedeutet ist, kaum weiterentwickelt worden. Gemäß deren Fig. 3 wird das
Lehrzahnrad 40 um seine horizontale Achse 98 drehbar in einer Gabel 66 gehalten, die in einen
zylindrischen Zapfen 68 übergeht, der seinerseits um die Achse 96 leicht schwenkbar und in
derselben Lagerung in Längsrichtung 90 leicht verschiebbar sein soll. Induktive Wegmeßsysteme
20 und 22 sollen die Bewegungen aufnehmen, die beim Prüfvorgang auftreten können.
Bei dieser Erfindung ist jedoch kein zweiter Schlitten oder eine entsprechende Einrichtung
vorgesehen, mit der ein anderer Prüf-Achsabstand einstellbar wäre, um z. B. Zahnräder mit
größeren Durchmessern zu prüfen. Statt dessen gibt es aber einen Schlitten 44, der eine drehbare
Spindel 51 trägt und der mit einem Arbeitszylinder 48 koaxial zu der zweiten Spindel 58
vorgeschoben oder zurückgezogen werden kann. Mit dieser Einrichtung werden die Prüfräder 38,
die eine Aufnahmebohrung haben, automatisch zentriert und gespannt. Dazu ist eine schräge
Rampe 36 vorgesehen, auf der die Prüfräder durch Schwerkraft der Prüfvorrichtung zugeführt
werden. Nach der Prüfung fährt der Schlitten 44 zurück, die Prüfräder werden wieder gelöst und
fallen zum Weitertransport in eine zweite schräge Rampe 42.
Aus der DE 42 31 275 A1 ist ein Zweiflankenwälzprüfgerät bekannt, in dem ein Messaufsatz,
der ein Lehrzahnrad oder ein zu prüfendes Zahnrad trägt, gegenüber einem Gerätebett mit Hilfe
eines Motors und einer Trapezgewindespindel linear antreibbar ist.
Zweiflanken-Wälzprüfgeräte unterscheiden sich wesentlich von Einflanken-Wälzprüfgeräten, mit
denen Zahnräder bei einem festen Achsabstand geprüft werden. Im letzteren Fall kommt beim
Drehen der beiden Zahnräder jeweils nur eine Flanke zur Anlage, und die momentane Dreh
winkelabweichung des getriebenen Zahnrades gegenüber der sich aus dem Übersetzungs
verhältnis ergebenden theoretisch richtigen Drehstellung wird gemessen. Ein Gerät dieser Art ist
zum Beispiel in dem US-Patent Nr. 3,358,374 beschrieben.
Bei anderen Gattungen von Meßgeräten, die weder Zweiflanken- noch Einflanken-
Wälzprüfgeräte sind, gibt es Entwicklungen, die zum Positionieren beispielsweise eines
Meßkopfes in X-, Y-, Z-Richtung Linearmotoren verwenden. Sie ersetzen die herkömmliche
Kombination aus Elektromotor und Kugelrollspindel, wie sie in 3D-Meßgeräten häufig
vorkommen. Eine besonders genaue, aber auch sehr aufwendige Lösung ist in DE 38 23 978 A1
beschrieben. Bei dieser Linearführung für Präzisionsmaschinen erfolgt die Lagerung des
beweglichen Teils gegenüber dem stationären durch Magnet- oder Luftlager und der elektrisch
angesteuerte Linearmotor ist in Supraleittechnik ausgeführt, damit die Verlustwärme in den
Magnetspulen keinen Einfluß auf die Genauigkeit des Meßgerätes hat. Das kann für absolute
Längenmessungen in Koordinaten-Meßgeräten erforderlich sein, für Relativmessungen von
Achsabstandsänderungen bei der Zweiflanken-Wälzprüfung ist der Aufwand zu groß.
In Tastköpfen für Koordinatenmeßgeräte (z. B. in EP 0 693 669 A2) sind an den Blattfeder
führungen des Tastelementes für die drei Auslenkrichtungen X, Y, Z Kraftgeneratoren angeordnet,
die in Verbindung mit den Blattfedern je eine Meßkraft erzeugen und auch zur Dämpfung oder
gar Klemmung in einer der Auslenkrichtungen genutzt werden. Diese Kraftgeneratoren bestehen
aus einer Spule und einem Magneten als Kern und nutzen von daher den gleichen physikalischen
Effekt wie ein Linearmotor, die maximalen Fahrwege sind jedoch kleiner als 1 mm.
Sehr ähnlich ist der Tastkopf mit elektronischer Führung gemäß DE 196 41 720 A1 aufgebaut,
der dadurch gekennzeichnet ist, daß seine Ansteuereinrichtung das Tastelement mittels der
Kraftgeneratoren auf einen Bereich mit gekrümmter Kontur fesselt, vorzugsweise auf einer
Kugeloberfläche. Dadurch soll es möglich sein, von einer unbekannten Werkstück-Oberfläche
zusätzlich zu den Raumkoordinaten noch die Normalenrichtung in dem betreffenden Meßpunkt
zu bestimmen. Bei dieser Erfindung führen die Magnetkerne in ihren Spulen, die in der Druck
schrift auch als elektromagnetische Direktantriebe bezeichnet werden, ebenfalls nur sehr kleine
Wege aus, weshalb diese Antriebsart bei Zweiflanken-Wälzprüfgeräten nicht einsetzbar ist.
Bei diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, den Aufbau eines Zweiflanken-
Wälzprüfgerätes, insbesondere für den automatischen Prüfablauf in Fertigungsstraßen, weiter zu
vereinfachen, ohne dadurch bewährte Funktionen der bekannten Prüfgeräte einzuschränken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Das Grundgestell der neuen Prüfvorrichtung trägt vorzugsweise den langgestreckten stationären
Teil eines Linearmotors und der Schwingschlitten den kurzen beweglichen Teil. Die Steuerung
für den Linearmotor ist so ausgelegt, daß nicht nur ein vorgegebener Prüf-Achsabstand
einstellbar ist, sondern vom Linearmotor auch eine vorgebbare Prüfkraft aufgebracht wird und
auftretende Achsabstandsschwankungen erfaßt werden.
Die dadurch erzielte Vereinfachung und Kosteneinsparung im Aufbau und der Montage eines
Zweiflanken-Wälzprüfgerätes sind offensichtlich. Der herkömmliche zweite Schlitten, der den
Schwingschlitten auf den Prüf-Achsabstand einstellt, ist gänzlich weggefallen. Der Linearmotor
wird nicht nur zum Positionieren des Schwingschlittens genutzt, sondern er ersetzt auch die
herkömmlichen, meist mechanischen Federn. Mit Hilfe der CNC-Steuerung ist es möglich, die
Größe der Prüfkraft optimal für die zu prüfenden Zahnräder einzustellen und sie auch über den
Bereich der Achsabstandsschwankungen konstant zu halten. Außerdem wird das an jedem
Linearmotor vorhandene lineare Meßsystem zusätzlich dazu verwendet, die beim spielfreien
Abrollen auftretenden Achsabstandsschwankungen zu messen und die Meßwerte von der CNC-
Steuerung speichern und auswerten zu lassen. Schließlich werden manuelle Einstellungen an
herkömmlichen automatisch arbeitenden Zweiflanken-Wälzprüfgeräten, wie Endschalter,
Anschläge usw. dadurch eingespart, daß sie für eine bestimmte Prüfrad-Lehrrad-Kombination
einmal an der CNC-Steuerung des Linearmotors programmiert und gespeichert werden und dann
auf Abruf wieder in gleicher Genauigkeit zur Verfügung stehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist als feststehender Teil des Linearmotors
der aus einer Reihe von Spulen bestehende langgestreckte Stator und als beweglicher Teil der aus
wenigen Permanentmagneten bestehende kurze Läufer des Linearmotors vorgesehen. Der Vorteil
bei einem Zweiflanken-Wälzprüfgerät liegt in der platzsparenden Anordnung dieses
Linearmotortyps. Außerdem ist vorteilhaft, daß der leicht bewegliche Schwingschlitten keine
Energiezuführung über ein Kabel benötigt und daß die in den Spulen entstehende Wärme vom
Grundgestell leichter abgeführt werden kann.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Gegenrad mit Hilfe einer zentralen Kugel
und einer entsprechenden Kalotte pendelnd auf dem Schwingschlitten gelagert und die
Auslenkungen seiner Drehachse beim spielfreien Abwälzen mit dem zu prüfenden Zahnrad sind
mit Hilfe von zwei senkrecht zueinander und zur Sollage der Drehachse angeordneten
elektrischen Wegaufnehmern meßbar. Auf diese einfache Weise lassen sich mit der
erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung auch Zahnrichtungs- und Konizitätsabweichungen am
Prüfrad bestimmen. Um sie gleichzeitig mit den Zweiflanken-Wälzabweichungen Fi" und fi" zu
messen, werden an der ortsfesten Spindel der Prüfvorrichtung vorzugsweise zwei einander
gegenüberliegende Schwingschlitten vorgesehen, von denen einer das Gegenrad mit der
feststehenden Drehachse und der andere ein zweites Gegenrad mit der pendelnden Drehachse
trägt. Diese Kombination läßt sich besonders vorteilhaft mit Schwingschlitten realisieren, die
erfindungsgemäß mit Linearmotoren ausgerüstet sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die pendelnd gelagerte Drehachse des Gegenrades,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer kombinierten Prüfvorrichtung.
In Fig. 1 trägt das Grundgestell 1 eine ortsfeste Spindel 2, auf der ein zu prüfendes Zahnrad 3
aufgespannt und um die Achse 4 drehbar ist. Ein Motor 5 treibt die Spindel an, deren Winkel
positionen von einem Drehgeber 6 erfaßt werden. Auf dem Grundgestell 1 befindet sich außer
dem ein Schwingschlitten 7, der mit Hilfe einer Wälzführung 8 zwischen den Anschlägen 9 und
10 linear geführt wird und in Richtung des Doppelpfeils 11 leicht beweglich ist. Der Schwing
schlitten 7 kann mit einem Linearmotor 12 angetrieben werden, der aus einem langgestreckten
Stator 16 auf dem Grundgestell 1 und einem kurzen Läufer 17 unter dem Schwingschlitten 7
besteht. Außerdem gehören zu dem Linearmotor 12 ein Wegmeßsystem, das sich aus einem
Glasmaßstab 18 und einem Abtastkopf 19 zusammensetzt, sowie eine nicht dargestellte CNC-
Steuerung. Auf dem Schwingschlitten 7 ist weiterhin ein feststehender Zapfen 15 zur Aufnahme
eines Gegenrades befestigt, das Lehrzahnrad 13, das sich lose um seine Achse 14 drehen kann.
Am Anfang einer Zweiflanken-Wälzprüfung befindet sich der Schwingschlitten 7 mit dem Lehr
zahnrad 13 in der hintersten Position am Anschlag 9. Das zu prüfende Zahnrad 3 kann ohne
Platzprobleme und Beschädigungsgefahr auf der Spindel 2 aufgenommen und mit einer nicht
näher gezeigten Spannvorrichtung zentrisch zur Achse 4 gespannt werden. Die CNC-Steuerung
ist mit dem Prüfvorgang und den aktuellen Abmessungen der beiden Zahnräder 3 und 13
programmiert und der automatische Ablauf kann beginnen.
Zum Einfädeln der Verzahnungen fährt der Linearmotor 12 den Schwingschlitten mit dem Lehr
zahnrad 13 bis auf einen kleinen Sicherheitsabstand an das Zahnrad 3 heran und fährt dann im
Schleichgang weiter. Stellt das Wegmeßsystem dabei fest, daß der Abstand 20 der Achsen 4 und
14 nicht kleiner wird als die Summe aus den Kopfkreisradien der beiden Zahnräder einschließ
lich der zulässigen Toleranz, zieht der Linearmotor 12 das Lehrzahnrad 13 wieder zurück, denn
die Steuerung geht davon aus, daß der Zahnkopf des einen Zahnrades nicht in die Lücke des an
deren Zahnrades gefunden hat. Nun dreht der Motor 5 das Zahnrad 3 mit Hilfe des Drehgebers 6
um eine halbe Zahnteilung weiter. Da die Kopfstärke immer wesentlich kleiner ist als die
Lückenweite am Zahnkopf des Gegenrades, wird der zweite Einfädelversuch gelingen, ohne daß
die Zahnköpfe sich berühren. Wenn nicht, geht die CNC-Steuerung davon aus, daß der Prüfling
keine ordnungsgemäße Verzahnung hat, und sortiert ihn aus. Wird andererseits beim langsamen
Vorfahren des Schwingschlittens 7 der Prüf-Achsabstand bereits wesentlich unterschritten, ist
das Zahnrad 3 zu klein und ebenfalls Ausschuß.
Nach erfolgreichem Einfädeln der beiden Verzahnungen liegt der Achsabstand 20 in einem er
warteten Bereich, und die CNC-Steuerung schaltet den Linearmotor 12 zur eigentlichen Wälz
prüfung in einen anderen Betriebsmodus um. Normalerweise sorgt die CNC-Steuerung eines
Linearmotors dafür, daß eine vorgegebene Position mit einer bestimmten Geschwindigkeit er
reicht und bei Behinderungen die Stromstärke erhöht wird, um doch noch zum Ziel zu kommen.
Bei der Zweiflanken-Wälzprüfung muß der Linearmotor nach dem Fahrmodus nun eine vorge
gebene Prüfkraft aufbringen. Dazu läßt die CNC-Steuerung in den Spulen des Stators 16 nur
einen bestimmten Strom fließen, unabhängig von der aktuellen Position des Schwingschlittens 7.
Erfindungsgemäß werden also mit dem Linearmotor nicht nur die herkömmlichen mechanischen
Federsysteme ersetzt, die relativ teuer sind, sondern die Prüfkraft ist auch konstant über den
Wälzabweichungen, was bei mechanischen Federn nicht gelingt.
Während der anschließenden Zweiflanken-Wälzprüfung dreht der Motor 5 in an sich bekannter
Weise das zu prüfende Zahnrad 3 um etwas mehr als eine volle Umdrehung, wobei sich das
Lehrzahnrad 13 unter der Prüfkraft in ständig spielfreiem Eingriff mitdreht. Gleichzeitig nimmt
der Abtastkopf 19 die auftretenden Verschiebungen des Schwingschlittens 7 am Glasmaßstab 18
des Linearmotors 12 ab, es wird dafür kein zusätzlicher Wegaufnehmer benötigt, und führt sie
der CNC-Steuerung zur Meßauswertung zu. Danach wird der Betriebsmodus wieder umgeschal
tet und der Linearmotor 12 fährt den Schwingschlitten 7 in die Ausgangsposition zurück. Die
Spannvorrichtung wird gelöst und das geprüfte Zahnrad 3 kommt je nach Meßauswertung zu den
Gutteilen, zur Nacharbeit oder zum Ausschuß.
Die neue Prüfvorrichtung weist gegenüber den bekannten Zweiflanken-Wälzprüfgeräten nicht
nur einen einfacheren Aufbau bezüglich des Schwingschlittens sondern auch bezüglich einer
pendelnden Lagerung des Gegenrades auf. Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungs
gemäße Ausführung dieser Lagerung.
Auf dem Schwingschlitten 7' ist ein feststehender konischer Zapfen 25 zusammen mit einer am
kleinen Durchmesser des Zapfens befindlichen Kugel 24 befestigt. Als Kalotte greifen eine
zylindrische Hülse 26 mit einem innenliegenden Bund 27 und ein Gegenstück 28, das in der
Hülse axial geführt wird, um die Kugel 24. Da Hülse 26 und Gegenstück 28 mit einer einstell
baren Feder 23 gegeneinander verspannt sind, besteht kein Spiel zwischen der Kugel 24 und der
Kalotte, welch letztere genau genommen nur aus je einer Innenkegelfläche am Bund 27 und an
der Stirnseite des Gegenstücks 28 besteht. Mit dieser Konstruktion kann sich die Achse 29 der
zylindrischen Hülse 26 um kleine Winkel relativ zum feststehenden Zapfen 25 bewegen. Da sich
am unteren Ende zwischen Hülse und Zapfen ein einfacher elastischer Ring 22 befindet, nimmt
die Achse 29 ohne Krafteinwirkung auf die Hülse die gleiche Lage ein wie die feststehende
Achse 14 des Zapfens 15 von Fig. 1.
Weiterhin ist gemäß Fig. 2 am Außendurchmesser der Hülse 26 das Gegenrad 30 über einen
Kugelkäfig 31 lose drehbar gelagert und wird mit dem Befestigungsring 21 axial gehalten. Im
Gegensatz zum Lehrzahnrad 13 für die Zweiflanken-Wälzprüfung ist das Gegenrad 30 für die
Konizitäts- und Zahnrichtungsprüfung nicht mit der vollen Zahnbreite ausgeführt. Durch eine
Ausnehmung sind nur die Zahnenden 32 ausgebildet, die mit dem zu prüfenden Zahnrad 3 zum
Eingriff kommen. Da die Kugel 24 etwa in der Mitte zwischen den beiden Zahnenden 32 ange
ordnet ist, wird sich das Gegenrad 30 mit seiner Achse 29 unter der Prüfkraft leicht z. B. einem
konischen Verlauf des zu prüfenden Zahnrades 3 anpassen. Die entsprechende Winkeländerung
der Hülse 26 ist mit Hilfe eines ersten Wegaufnehmers 33 meßbar, der auf dem Schwingschlitten
7' befestigt ist und den unteren Rand der Hülse 26 in Richtung des Achsabstandes antastet. Bei
Zahnrichtungsabweichungen wird sich die Achse 29 um einen kleinen Winkel in einer Ebene
drehen, die senkrecht zu dem in Fig. 2 gezeichneten Schnitt steht. Entsprechend ist auf dem
Schwingschlitten 7' noch ein zweiter Wegaufnehmer 33 befestigt, der den unteren Rand der
Hülse 26 senkrecht zur Richtung des ersten Wegaufnehmers antastet und daher verdeckt ist.
Die kombinierte Prüfvorrichtung in Fig. 3 zeigt auf der linken Seite das erfindungsgemäße
Zweiflanken-Wälzprüfgerät gemäß Fig. 1 mit feststehender Drehachse 14 und ortsfester Spindel
2, auf der das zu prüfende Zahnrad 3 aufgespannt ist. Rechts ist auf dem verlängerten Grund
gestell 1 ein zweiter Schwingschlitten 7' dargestellt, auf dem sich die pendelnd gelagerte Dreh
achse 29 gemäß Fig. 2 mit dem Gegenrad 30 befindet, das ebenfalls mit dem Zahnrad 3 in Ein
griff steht. Der zweite Schwingschlitten 7' ist erfindungsgemäß auch mit einem Linearmotor 12'
ausgerüstet, der die gleichen Funktionen ausführt wie beim Schwingschlitten 7. Lediglich die
Verschiebungen des Schwingschlittens 7' beim Drehen des Zahnrades 3 werden nicht gemessen,
sondern statt dessen die Winkelabweichungen der Achse 29 von ihrer Sollage, welche die beiden
Wegaufnehmer 33 messen. Die CNC-Steuerung wertet diese Meßwerte in bekannter Weise ge
trennt nach Konizitäts- und Zahnrichtungsabweichung des Zahnrades 3 aus.
In Fig. 3 sind die beiden Schwingschlitten 7 und 7' bezüglich der Spindel 2 um 180° versetzt
gegeneinander dargestellt, sie könnten aber aus Platzgründen auch um 120° oder einen anderen
Winkel versetzt angeordnet sein. Es kommt auch vor, daß zwei oder mehr unterschiedliche Ver
zahnungen auf jedem Werkstück automatisch geprüft werden müssen. In solchen Fällen wirken
sich die Vorteile der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung mit Linearmotor noch stärker aus.
1
Grundgestell
2
ortsfeste Spindel
3
zu prüfendes Zahnrad
4
Achse des Zahnrades
5
Motor
6
Drehgeber
7
,
7
' Schwingschlitten
8
Wälzführung
9
,
10
Anschlag
11
Doppelpfeil
12
Linearmotor
13
Lehrzahnrad
14
Achse des Lehrzahnrades
15
feststehender Zapfen
16
Stator
17
Läufer
18
Glasmaßstab
19
Abtastkopf
20
Prüf-Achsabstand
21
Befestigungsring
22
elastischer Ring
23
Feder
24
Kugel
25
konischer Zapfen
26
Hülse
27
Bund
28
Gegenstück
29
pendelnde Achse
30
Gegenrad
31
Kugelkäfig
32
Zahnende
33
Wegaufnehmer
Claims (4)
1. Prüfvorrichtung für Zahnräder zum spielfreien Abwälzen mit einem Gegenrad, das in der
Regel ein Lehrzahnrad ist, bestehend aus einem Grundgestell (1) mit
einer ortsfesten Spindel (2), auf der ein zu prüfendes Zahnrad (3) aufspannbar ist und die von einem Motor (5) mit einem koaxialen Drehgeber (6) gezielt antreibbar ist,
einem Schwingschlitten (7), auf dem sich eine feststehende oder eine pendelnd gelagerte Drehachse (14, 29) zur lose drehbaren Aufnahme des Gegenrades befindet und der in Richtung des Achsabstandes (20) der beiden Zahnräder leicht beweglich geführt ist,
einer ersten Einrichtung, mit der ein vorgegebener Prüf-Achsabstand (20) zwischen den beiden Zahnrädern einstellbar ist,
einer zweiten Einrichtung, die eine vorgebbare Prüfkraft für den ständig spielfreien Ein griff der beiden Zahnräder aufbringt,
einer dritten Einrichtung, welche die während der Drehung der beiden Zahnräder auftre tenden Schwankungen des Achsabstandes mißt,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Grundgestell (1) der feststehende Teil und an dem Schwingschlitten (7) der bewegliche Teil eines Linearmotors (12) angeordnet ist und daß eine zugehörige CNC-Steuerung vorgesehen ist, die den Linearmotor (12) für alle drei Einrichtungen einsetzbar macht.
einer ortsfesten Spindel (2), auf der ein zu prüfendes Zahnrad (3) aufspannbar ist und die von einem Motor (5) mit einem koaxialen Drehgeber (6) gezielt antreibbar ist,
einem Schwingschlitten (7), auf dem sich eine feststehende oder eine pendelnd gelagerte Drehachse (14, 29) zur lose drehbaren Aufnahme des Gegenrades befindet und der in Richtung des Achsabstandes (20) der beiden Zahnräder leicht beweglich geführt ist,
einer ersten Einrichtung, mit der ein vorgegebener Prüf-Achsabstand (20) zwischen den beiden Zahnrädern einstellbar ist,
einer zweiten Einrichtung, die eine vorgebbare Prüfkraft für den ständig spielfreien Ein griff der beiden Zahnräder aufbringt,
einer dritten Einrichtung, welche die während der Drehung der beiden Zahnräder auftre tenden Schwankungen des Achsabstandes mißt,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Grundgestell (1) der feststehende Teil und an dem Schwingschlitten (7) der bewegliche Teil eines Linearmotors (12) angeordnet ist und daß eine zugehörige CNC-Steuerung vorgesehen ist, die den Linearmotor (12) für alle drei Einrichtungen einsetzbar macht.
2. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als feststehender Teil des
Linearmotors der aus einer Reihe von Spulen bestehende langgestreckte Stator (16) und als
beweglicher Teil der aus wenigen Permanentmagneten bestehende kurze Läufer (17) des
Linearmotors (12) vorgesehen ist.
3. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur pendelnden Lage
rung der Drehachse (29) des Gegenrades eine Kugel (24) und eine Kalotte (27, 28) auf dem
Schwingschlitten (7') vorgesehen und in der Mitte des Gegenrades (30) angeordnet sind,
wobei elastische Mittel (22) die Drehachse (29) in einer Sollage gegenüber der Spindel (2)
des zu prüfenden Zahnrades halten.
4. Prüfvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Auslenkungen der pendeln
den Drehachse des Gegenrades (30) beim spielfreien Abwälzen mit dem zu prüfenden
Zahnrad (3) mit Hilfe von zwei senkrecht zueinander und zur Sollage der Drehachse (29)
angeordneten elektrischen Wegaufnehmern (33) meßbar sind.
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