Die Erfindung betrifft eine Transceivereinheit für die Datenübertragung im Zeitmulti
plexverfahren.
Bei der Datenübertragung im Zeitmultiplexverfahren werden mehrere niederbitratige
Datensignale zu einem Zeitmultiplexsignal zusammengefasst, wobei jeweils ein oder
mehrere Bit eines niederbitratigen Signals zusammengefasst werden. Zudem wird
üblicherweise das Zeitmultiplexsignal einen gewissen Overhead beinhalten, der u. a. für
das Demultiplexen der einzelnen zeitlichen Kanäle bzw. Managementaufgaben in den
Sende- bzw. Empfangseinheiten erforderlich ist.
Da Übertragungsstrecken üblicherweise bidirektional ausgebildet sind, werden in der
Praxis eine Sendeeinheit und eine Empfangseinheit jeweils zu einer Transceivereinheit
zusammengefasst. Im Folgenden werden dabei die Begriffe Sendeeinheit und
Empfangseinheit jeweils in Bezug auf das Senden und Empfangen der niederbitratigen
Signale verstanden.
Eine derartige Transceivereinheit umfasst an jedem Eingang für ein niederbitratiges
Signal üblicherweise eine Takt- und Datenaufbereitungseinheit, mit welcher das
ankommende niederbitratige Datensignal hinsichtlich des Signalverlaufs, der
beispielsweise durch die Übertragungseigenschaften einer vorhergehenden
Übertragungsstrecke beeinträchtigt ist, wieder aufbereitet wird. Hierzu wird aus dem
Datensignal mittels einer Phasenregelschleife der Takt des Datensignals gewonnen und
nach einer entsprechenden Abtastung der einzelnen Bit des Signals das Signal in seiner
ursprünglichen Form regeneriert. Das so regenerierte Signal wird zusammen mit dem
Takt einem Pufferspeicher zugeführt. Für das Zusammenfassen der regenerierten,
niederbitratigen Datensignale zu einem Zeitmultiplexsignal werden aus jedem einem
Datensignal zugeordneten Pufferspeicher ein oder mehrere Bit nacheinander ausgelesen,
wobei jedes ausgelesene Bit, entsprechend der wesentlich höheren Bitrate des
Zeitmultiplexsignals, einem entsprechenden Bit des Zeitmultiplexsignals zugeordnet
wird. Wie bereits erwähnt, beinhaltet das Zeitmultiplexsignal nicht nur reine Datenbits
der niederbitratigen Signale, sondern zusätzlich einen entsprechenden Overhead und
Idle-Zellen, um eine konstante (starre) Bitrate des Zeitmultiplexsignals zu erreichen.
Beispielsweise können so vier Datensignale mit einer Bitrate von je 200 Mbit/s zu
einem Zeitmultiplexsignal mit einer Bitrate von 1,25 Gbit/s zusammengefasst werden.
Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass die einzelnen niederbitratigen
Datensignale dieselbe Bitrate aufweisen. Es ist möglich, Datensignale mit
unterschiedlicher (im Wesentlichen konstanter bzw. nur innerhalb relativ enger Grenzen
schwankender) Bitrate zu einem Zeitmultiplexsignal zusammenzufassen.
Datensignale können in der Praxis nicht mit vollkommen konstanter Taktrate erzeugt
werden, sondern weisen vielmehr bestimmte Schwankungen der Taktrate auf.
Datenübertragungseinrichtungen nach dem Stand der Technik sind in der Lage, die
Taktrate von Datensignalen innerhalb von Grenzen kleiner als 200 ppm konstant zu
halten. Dennoch muss in entsprechenden Sende- bzw. Empfangseinheiten dafür Sorge
getragen werden, dass derartige Schwankungen der Taktrate nicht zu Datenverlusten
führen. Schwankungen der Taktrate der niederbitratigen Datensignale können bei der
Datenübertragung beispielsweise dadurch kompensiert werden, dass dem Zeit
multiplexsignal Füllbits (oder Idle-Zellen) hinzugefügt werden, wenn die einzelnen
niederbitratigen Signale eine Taktrate aufweisen, die geringer ist als ein maximal
zulässiger Wert. Dies bedingt jedoch einen entsprechenden schaltungstechnischen oder
Software-Aufwand in den Sendeeinheiten bzw. Empfangseinheiten.
Auch bei den niederbitratigen Signalen besteht die Möglichkeit, Füllbits hinzuzufügen
oder (von vornherein vorgesehene) Füllbits wegzulassen, um Schwankungen in der
Bitrate des Signals ausgleichen zu können.
Zur Realisierung dieser Technik, wurden für die Datenübertragung beispielsweise
entsprechend dem SONET/SDH oder ATM-Standard integrierte Schaltkreise
entwickelt, die sämtliche Funktionen einer Takt- und Datenaufbereitungseinheit
übernehmen. Derartigen integrierten Schaltkreisen, wie beispielsweise dem Clock-and-
Data-Recovery-Schaltkreis SY87701V der Firma MICREL, wird neben dem
Datensignal ein hochgenauer, konstanter Referenztakt zugeführt. Das Datensignal wird
einer ersten Phasenregelschleife des Schaltkreises zugeführt, mit welcher aus dem
Datensignal der Takt des Datensignals regeneriert und unter Verwendung des
regenerierten Taktsignals das Regenerieren des Datensignals vorgenommen wird.
Mittels einer zweiten Phasenregelschleife wird der dem Schaltkreis zugeführte
Referenztakt vervielfacht. Der vervielfachte Referenztakt wird ebenfalls der ersten
Phasenregelschleife zugeführt und dient als "training frequency", um die erste
Phasenregelschleife auch dann zentriert zu halten, wenn dieser kein Datensignal
zugeführt ist. Gleichzeitig wird der vervielfachte, konstante Referenztakt einem
Ausgang zugeführt, so dass das betreffende Ausgangssignal für eine nachfolgende
Multiplexstufe zur Erzeugung eines Zeitmultiplexsignals nach dem betreffenden
Standard mit starrer Bitrate erzeugt werden kann (Micrel, SY87701V, Clock and Data
Recovery, Datasheet, April 2001).
Daneben wurden auch Übertragungsverfahren entwickelt, bei denen geringfügige
Schwankungen der Bitraten der niederbitratigen Signale innerhalb bestimmter
Toleranzen (z. B. 200 ppm) akzeptiert und nicht durch Füllbits ausgeglichen werden.
In der Sendeeinheit eines Transceivers für diese Technik der Datenübertragung im
Zeitmultiplexverfahren werden die Daten des empfangenen Zeitmultiplexsignals
zunächst in die Daten der einzelnen zu sendenden niederbitratigen Datensignale
aufgesplittet und die betreffenden Daten jedes Signals bzw. jedes Kanals in jeweils
einen Pufferspeicher eingelesen. Das Füllen des Pufferspeichers ist dabei auch von den
Schwankungen der Bitrate des betreffenden niederbitratigen Signals abhängig. Soll das
ursprüngliche niederbitratige Datensignal (ohne Füllbits) wieder gewonnen werden, so
ist es erforderlich, die Auslesegeschwindigkeit des Pufferspeichers für das Erzeugen des
gedemultiplexten niederbitratigen Signals der Füllgeschwindigkeit anzupassen. Hierzu
wird bei bekannten Transceivereinheiten ein spannungsgesteuerter Oszillator
verwendet, dessen Steuereingang eine Spannung zugeführt ist, die ein Maß für den
mittleren Füllstand des Pufferspeichers ist. Das Ausgangssignal des
spannungsgesteuerten Oszillators kann mittels einer Phasenregelschleife vervielfacht
werden. Das in seiner Taktrate vervielfachte Ausgangssignal dem Pufferspeicher
zugeführt und als Takt für das Auslesen des Pufferspeichers verwendet.
Die Taktvervielfachung ist in der Praxis oft erforderlich, da spannungsgesteuerte
Oszillatoren nur für relativ niedrige Frequenzen, beispielsweise 20 MHz, zu akzeptablen
Preisen erhältlich sind und zudem derartige Oszillatoren für niedrige Frequenzen eine
deutlich geringere Baugröße aufweisen als entsprechende Oszillatoren für hohe
Frequenzen.
Aus der DE 34 36 722 C2 ist eine Anordnung für den Breitband- und diensteintegrierten
Datenverkehr über Glasfasern bekannt, welche es ermöglicht, in der
vermittlungsseitigen teilnehmerindividuellen Einrichtung der Anordnung sowohl in
Sende- als auch in Empfangsrichtung zwischen Breitband- und Schmalbandkoppelfeld
und der Teilnehmeranschlussleitung eine Schaltungseinheit mit dem gleichen Aufbau
und den gleichen Funktionen zur Aufbereitung, Multiplexbildung und zum Trennen von
ISDN-Schmalbandkanal (2 Mbit/s) und Breitbandkanal (140 Mbit/s) zu verwenden. Die
Struktur dieser Schaltungseinheit umfasst die erforderliche Anzahl von
Phasenregelschleifen für den Sende- bzw. Empfangsteil welchen jeweils ein Taktnormal
von 139 bzw. 264 Mhz zuführbar ist.
Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Transceivereinheit für die Datenübertragung im
Zeitmultiplexverfahren zu schaffen, welche die Datenübertragung von niederbitratigen
Signalen ermöglicht, deren Bitrate innerhalb zulässiger enger Grenzen schwanken kann,
welche mit geringem schaltungstechnischen Aufwand und damit kostengünstig
realisierbar ist und welche eine geringe Baugröße aufweist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass sich der schaltungstechnische
Aufwand zur Realisierung einer Transceivereinheit für die Datenübertragung im
Zeitmultiplex drastisch reduzieren lässt, wenn der zweiten Phasenregelschleife der Takt-
und Daten-Aufbereitungseinheit der Empfangseinheit kein konstanter Referenztakt
zugefügt wird, der mittels eines separaten Oszillators erzeugt werden müsste. Statt
dessen wird dieser zweiten Phasenregelschleife der Takt des Oszillators der
Sendeeinheit für den betreffenden Kanal zugeführt, welcher entsprechend dem Takt des
gedemultiplexten empfangenen Datensignals (innerhalb gewisser relativ enger Grenzen)
schwankt.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass die Funktion der ersten
Phasenregelschleife der Sendeeinheit in keiner Weise beeinträchtigt wird, wenn dieser
anstelle eines konstanten Referenztakts das in seiner Taktrate schwankende
Ausgangssignal des Oszillators der betreffenden Sendeeinheit erhält.
Auf diese Weise kann ein separater Oszillator zur Erzeugung des Referenztakts für die
erste Phasenregelschleife der Empfangseinheit eingespart werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Oszillatoren der Sendeeinheit so
ausgebildet, dass ihre Frequenz mittels eines digitalen Signals einstellbar ist. Hierdurch
ergibt sich der Vorteil, dass der Füllstand des jeweils zugeordneten Pufferspeichers
nicht mehr in ein analoges Signal, insbesondere eine analoge Steuerspannung für einen
spannungsgesteuerten Oszillator umgewandelt werden muss.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jede Takt- und Daten-
Aufbereitungseinheit der Empfangseinheit der Transceivereinheit als integrierter
Schaltkreis ausgebildet. Hierdurch ergibt sich ein äußerst kostengünstiger Aufbau und
eine geringe Baugröße der Transceivereinheit. Es können an sich bekannte integrierte
Schaltkreise verwendet werden, wie sie beispielsweise für die Datenübertragung nach
dem SONET/SDH- oder ATM-Standard entwickelt wurden. Die Entwicklung neuer
Schaltkreise ist nicht erforderlich.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer Transceivereinheit nach der Erfindung
und
Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild einer Takt- und Datenaufbereitungseinheit.
Die in Fig. 1 dargestellte Transceivereinheit 1 umfasst eine Empfangseinheit 3 und eine
Sendeeinheit 5. Eingängen E1 bis E4 der Empfangseinheit 3 ist jeweils ein elektrisches
Signal S1 bis S4 niederer Bitrate zugeführt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist
jeder Eingang E1 bis E4 mit einer optisch-elektrischen Wandeleinheit 7 verbunden,
welcher über einen Lichtwellenleiter 9 ein dem elektrischen Signal S1 bis S4
entsprechendes optisches Signal zugeführt wird. Aus Gründen einer einfacheren
Darstellung ist in Fig. 1 nur für den ersten Kanal, dem der Eingang E1 und das
niederbitratige Signal S1 zugeordnet ist, der schematische Signallauf mit den
betreffenden Komponenten vollständig dargestellt. Jeder weitere Kanal weist auf der
niederbitratigen Seite (vor der Multiplexereinheit bzw. nach der Demultiplexereinheit)
einen identischen Signallauf und identische Komponenten auf.
Das elektrische Signal S1 wird vom Eingang E1 der Empfangseinheit 3 einem Eingang
einer Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11 zugeführt. Diese Einheit erzeugt bzw.
regeneriert aus dem ihr zugeführten Datensignal S1 den Takt dieses Signals und erzeugt
nach einer entsprechenden Abtastung des Signals S1 mittels des regenerierten Takts das
aufbereitete Signal S1r. Neben diesem regenerierten Signal S1r führt die Takt- und
Daten-Aufbereitungseinheit 11 auch das regenerierte Taktsignal T1r einer
Multiplexeinheit 13 zu.
Die Empfangseinheit 3 in Fig. 1 umfasst drei weitere Takt- und Daten-
Aufbereitungseinheiten 11 (angedeutet durch die Punkte in Fig. 1), welchen über
weitere Eingänge E2 bis E4 jeweils ein entsprechendes Datensignal niederer Bitrate S2
bis S4 zugeführt ist. Die Ausgangssignale S2r, T2r bis S4r, T4r werden entsprechend
erzeugt und der Multiplexeinheit 13 zugeführt.
Die Multiplexeinheit 13 erzeugt aus den ihr zugeführten Signalen das
Zeitmultiplexsignal Smux, welches über einen Ausgang Amux der Empfangseinheit 3 bei
dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer elektrisch-optischen
Wandlereinheit 15 zugeführt ist. Das durch diese erzeugte optische Zeitmultiplexsignal
ist einem Lichtwellenleiter 17 zugeführt.
Einem Eingang Emux der Sendeeinheit 5 wird elektrisches Zeitmultiplexsignal S'mux
zugeführt, welches zuvor mittels einer optisch-elektrischen Wandlereinheit 19 aus
einem optischen Zeitmultiplexsignal erzeugt wurde. Ausgehend vom Eingang Emux wird
das elektrische Zeitmultiplexsignal S'mux einer Demultiplexeinheit 21 der Sendeeinheit 5
zugeführt. Die Demultiplexeinheit 21 extrahiert aus dem empfangenen
Zeitmultiplexsignal S'mux wieder die vier, den einzelnen Kanälen entsprechenden
empfangenen Datensignale niederer Bitrate S'1 bis S'4 und führt diese jeweils einem
Pufferspeicher 23 der Demultiplexeinheit 21 zu.
Jedem Pufferspeicher 23 ist ein Taktsignal Tbuf,1 bis Tbuf,4 zugeführt, wobei das
jeweilige Taktsignal festlegt, mit welcher Taktrate die einzelnen Bits aus dem
jeweiligen Pufferspeicher 23 ausgelesen werden.
Jedes aus einem Pufferspeicher 23 ausgelesene Signal S'1 bis S'4 wird einem Ausgang
A1 bis A4 der Empfangseinheit 5 und anschließend einer elektrisch-optischen
Wandlereinheit 25 zugeführt. Nach der elektrisch-optischen Wandlung wird jedes der
Signale S'1 bis S'4 einem Lichtwellenleiter 27 zugeführt.
Der Vorgang des Auslesens der einzelnen Signale aus den Pufferspeichern 23 wird
weiter unten anhand der Fig. 2 näher erläutert.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung das Blockschaltbild der als integrierten
Schaltkreis ausgebildeten Takt- und Datenaufbereitungseinheit 11. Eine solche Takt-
und Daten-Aufbereitungseinheit 11 ist in der Transceivereinheit 1 für jeden Kanal, d. h.
für jedes der zu multiplexenden Signale niederer Bitrate S1 bis S4 vorgesehen.
Der Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11 ist jeweils eines der Signale niederer
Bitrate Si (i = 1, . . ., 4) zugeführt, wobei das betreffende Signal zunächst zu einem
Phasendetektor 29 einer ersten Phasenregelschleife 31 gelangt. Die Phasenregelschleife
31 umfasst des Weiteren eine Einheit 33 zur Filterung des bzw. der ihr zugeführten
Signale, wodurch das Einschwingverhalten und Einrastverhalten der
Phasenregelschleife bestimmt wird, einen spannungsgesteuerten Oszillator 35 sowie
einen weiteren Phasen-/Frequenzdetektor 37. Der Einheit 33 ist als weiteres
Eingangssignal das Ausgangssignal des Phasen-/Frequenzdetektors 37 zugeführt.
Das grundsätzliche Prinzip der Funktionsweise der ersten Phasenregelschleife 31
entspricht der Funktionsweise einer üblichen Phasenregelschleife, so dass auf eine
detailliertere Erläuterung verzichtet werden kann. Am Ausgang des
spannungsgesteuerten Oszillators 35 liegt das aus dem Eingangssignal Si regenerierte
Taktsignal Tir (i = 1, . . ., 4) an. Mit Hilfe dieses regenerierten Taktsignals nimmt der
Phasendetektor 29 eine Abtastung des ihm zugeführten Signals Si vor und erzeugt an
einem weiteren Ausgang das regenerierte Datensignal Sir (i = 1, . . ., 4), welches an einem
weiteren Ausgang der Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11 abgegeben wird.
Im unteren Bereich der Fig. 2 ist eine zweite Phasenregelschleife 39 der Takt- und
Daten-Aufbereitungseinheit 11 dargestellt, welche einen Phasen-/Frequenzdetektor 41,
eine Filtereinheit 43, einen spannungsgesteuerten Oszillator 45 sowie eine Teilereinheit
47 umfasst.
Der zweiten Phasenregelschleife 39 ist, wie in Fig. 1 dargestellt, jeweils das Signal
eines externen spannungsgesteuerten Oszillators 49 der Sendeeinheit 5 zugeführt. Dabei
ist für jeden Kanal der Transceivereinheit 1 bzw. der Sendeeinheit 5 ein separater
spannungsgesteuerter Oszillator 49 vorgesehen. Der Ausgangstakt Tref,i (i = 1, . . ., 4) jedes
externen spannungsgesteuerten Oszillators 49 ist, wie bereits erwähnt, jeweils der
zweiten Phasenregelschleife 39 einer Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11
zugeführt. Die zweite Phasenregelschleife fungiert durch die vorhandene Teilereinheit
47 als Frequenzvervielfacher.
Der vervielfachte Referenztakt n × Tref,i, welcher am Ausgang der zweiten
Phasenregelschleife 39 auftritt, ist einerseits als weiteres Referenzsignal dem Phasen-
/Frequenzdetektor 37 der ersten Phasenregelschleife 31 und andererseits einem weiteren
Ausgang der Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11 zugeführt.
Der ersten Phasenregelschleife 31 dient der vervielfachte Referenztakt n × Tref,i zur
Verbesserung deren Einrastverhaltens bzw. als "Training frequency", um die
Phasenregelschleife zentriert zu halten, wenn kein Datensignal Si anliegt.
Ein derartiger integrierter Schaltkreis, der die Funktionen der Takt- und Daten-
Aufbereitungseinheit 11 beinhaltet, ist beispielsweise von der Firma MICREL, Inc.
erhältlich (integrierter Schaltkreistyp SY87701V). Dieser Schaltkreis ist insbesondere
für SONET/SDH- bzw. ATM-Anwendungen entwickelt worden. Dabei wird dem
Schaltkreis jeweils ein hochkonstanter Referenztakt zugeführt und mittels der zweiten
Phasenregelschleife in seiner Taktrate vervielfacht.
Das Vervielfachen der Taktrate ist erforderlich, da quarzbasierte spannungsgesteuerte
Oszillatoren für entsprechend hohe Frequenzen überhaupt nicht erhältlich oder
entsprechend teuer sind. Zudem sind spannungsgesteuerte Oszillatoren für höhere
Frequenzen deutlich baugrößer als solche für niedrigere Frequenzen. Es wird daher die
Kombination eines preiswerten quarzbasierten spannungsgesteuerten Oszillators für
niedrige Frequenzen in Verbindung mit einem Frequenzvervielfacher, z. B. einer
Phasenregelschleife mit einem nicht quarzbasierten spannungsgesteuerten Oszillator
verwendet.
Die Besonderheit der Schaltung gemäss Fig. 1 liegt nun darin, dass der zweiten
Phasenregelschleife 39 der Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11 kein konstanter
Referenztakt zugeführt ist, sondern das in gewissen Grenzen in seiner Frequenz
schwankende Ausgangssignal Tref,i des betreffenden externen spannungsgesteuerten
Oszillators 49 der Sendeeinheit 5. Die Schwankungen der Frequenz des Takts Tref,i
rühren daher, dass dem spannungsgesteuerten Oszillator 49 als Steuergröße die
Steuerspannung Uref,i (i = 1, . . ., 4) zugeführt ist, welche jeweils den Füllstand des
betreffenden Pufferspeichers 23 der Demultiplexeinheit 21 repräsentiert.
Die Demultiplexeinheit 21 ist dabei so ausgebildet, dass die geschlossene Regelschleife,
bestehend aus dem Pufferspeicher 23, dem spannungsgesteuerten Oszillator 49 und der
zweiten Regelschleife der Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11 versucht, den
Füllstand des Pufferspeichers 23 jeweils in einem mittleren Bereich zu halten. Hierzu
wird die Steuergröße Uref,i jeweils (zeitlich) so gewählt, dass das Auslesen der Bits des
Pufferspeichers mit einer solchen Taktrate des Signals Tbuf,i (i = 1, . . ., 4) erfolgt, dass sich
der gewünschte mittlere Füllstand des Pufferspeichers 23 einstellt. Das Signal Tbuf,i ist,
wie vorstehend erläutert, mit dem Ausgangssignal n × Tref,i der zweiten
Phasenregelschleife 39 der Einheit 11 identisch, das durch Frequenzvervielfachung aus
dem Ausgangssignal Tref,i des spannungsgesteuerten Oszillators 49 entsteht.
Die zweite Phasenregelschleife 39 der Takt- und Daten-Aufbereitungseinheit 11 dient
somit gleichzeitig zwei unterschiedlichen Zwecken: Einerseits ist diese
Phasenregelschleife 39 ohnehin erforderlich, um die "training frequency" für die erste
Phasenregelschleife 31 zu erzeugen. Zum anderen dient sie zur Frequenzvervielfachung
des Taktsignals Tref,i des spannungsgesteuerten Oszillators 49, um das Taktsignal Tbuf
für das Auslesen der Bits des betreffenden Pufferspeichers 23 zu erzeugen.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass die erstgenannte Funktionalität,
nämlich das Erzeugen der "training frequency" auch mit einem in seiner Frequenz
geringfügig schwankenden Taktsignal möglich ist. Erst hierdurch kann die
zweitgenannte Funktionalität gewährleistet werden.
Die Ausführungsform gemäss den Fig. 1 und 2 ermöglicht somit eine äußerst
kostengünstige und baukleine Realisierung einer Transceivereinheit für die
Datenübertragung im Zeitmultiplexverfahren.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Demultiplexeinheit 21 weitere Signale
Sdiv,i (i = 1, . . ., 4) erzeugt, welche jeweils einer Teilereinheit 47 der zweiten
Phasenregelschleife 39 der Einheiten 11 zugeführt sind und das Teilerverhältnis der
jeweiligen Teilereinheit 47 und damit den Multiplikator n des Ausgangssignals n × Tref,i
der zweiten Phasenregelschleife 39 bestimmen.