DE10139418A1 - Otto-Brennkraftmaschine mit direkter Einspritzung - Google Patents
Otto-Brennkraftmaschine mit direkter EinspritzungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Otto-Brennkraftmaschine mit direkter Einspritzung in den Brennraum (15), welche nach einem strahlgeführten Brennverfahren arbeitet, mit zumindest einer Einspritzeinrichtung (6) und einer Zündeinrichtung (5) pro Zylinder (2). Um die Schichtungsfähigkeit und die Standzeit der Einspritzeinrichtung zu erhöhen ist vorgesehen, dass die Zündeinrichtung (5) zentral, vorzugsweise im Bereich der Zylinderachse (1a) und die Einspritzeinrichtung (6) seitlich versetzt in unmittelbarer Nähe des Zündortes (5b), angeordnet ist, wobei der Abstand (Z) zwischen der Mündung (6b) der Einspritzeinrichtung (6) und dem Zündort (5b) 0,1 bis 0,24 mal dem Kolbendurchmesser (D) beträgt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Otto-Brennkraftmaschine mit direkter Einspritzung in
den Brennraum, welche nach einem strahlgeführten Brennverfahren arbeitet, mit
zumindest einer Einspritzeinrichtung und einer Zündeinrichtung pro Zylinder.
Bei Otto-Brennkraftmaschinen mit direkter Einspritzung wird zwischen wandge
führten und strahlgeführten Brennverfahren unterschieden. Bei wandgeführten
Brennverfahren wird der Einspritzstrahl mehr oder weniger direkt auf die Brenn
raumwand gerichtet. Dadurch steht eine erhöhte Aufbereitungszeit für die Ge
mischbildung zur Verfügung. Durch die relativ großen Freiheiten in der Anord
nung der Einspritzeinrichtung - meistens nahe der Zylinderwand - können die
Gaswechselventile hinsichtlich Lage und Anordnung optimal ausgelegt werden.
Da Einspritzstrahl und Zündeinrichtung relativ weit entfernt voneinander ange
ordnet sind, kommt es zu keiner direkten Zündkerzenbenetzung. Das System ist
gegenüber Veränderungen in der Form des Einspritzstrahles nur wenig empfind
lich. Nachteilig ist allerdings, dass wandgeführte Brennverfahren begrenzte
Schichtungsfähigkeit aufweisen. Bei wandgeführten Brennverfahren ergibt sich
eine gezielte Kolbenwandbenetzung. In Folge des längeren Gemischtransportwe
ges wirken sich die Grundströmung und die Fluktuationen stärker auf die Ge
mischschichtung und somit auf die Verbrennung aus.
Bei strahlgeführten Brennverfahren dagegen wird der Einspritzstrahl nicht auf die
Brennraumwand oder den Kolbenboden gerichtet, sondern es wird eine weitge
hende Zerstäubung des Einspritzstrahles im Bereich der Zündeinrichtung ange
strebt. Strahlgeführte Brennverfahren haben gegenüber wandgeführten Brenn
verfahren den Vorteil, dass sich eine extreme Schichtungsfähigkeit realisieren
lässt, was sich unmittelbar günstig auf den Kraftstoffverbrauch niederschlägt.
Zudem kann eine hohe Schichtungsstabilität erreicht werden. Die zentrale An
ordnung der Einspritzeinrichtung und der Zündkerze resultieren allerdings in ei
ner reduzierten Größe der Gaswechselventile. Weiters nachteilig ist, dass es oft
mals zu einer Benetzung der Zündeinrichtung kommt. Dies kann sich ungünstig
auf die Verbrennungsstabilität auswirken. Das Brennverfahren weist darüber
hinaus eine hohe Empfindlichkeit gegenüber der Qualität und Form des Einspritz
strahles auf.
Bei bekannten strahlgeführten Brennverfahren ist üblicherweise die Einspritzein
richtung zentral im Bereich der Zylinderachse angeordnet. Die Zündkerze dage
gen wird - je nach konstruktiven Gegebenheiten - seitlich versetzt dazu in der
Brennraumdecke positioniert. Die Anordnung der Mündung der Einspritzeinrich
tung im Bereich der Zylinderachse hat allerdings den Nachteil, dass in diesem
Bereich sich nur sehr geringe Strömungsgeschwindigkeiten ausbilden, was dazu
führt, dass Kraftstoffreste an der Mündung nicht weggeblasen werden. Dadurch
kann es zu einem Verkoken der Mündung der Einspritzeinrichtung kommen, wo
durch diese eine relative kurze Standzeit aufweisen.
Die GB 2 276 206 A zeigt eine Brennkraftmaschine mit einer zentral im Bereich
der Zylinderachse angeordneten Einspritzeinrichtung, welche nahe einer außer
halb des Zentrums positionierten Zündkerze vorgesehen ist: Die Einspritzung des
Kraftstoffes erfolgt nicht direkt in den Brennraum, sondern in eine Einspritzkam
mer der Einspritzeinrichtung, welche von einem Hubventil vom Brennraum ge
trennt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer direkteinspritzenden Otto-Brennkraftma
schine mit strahlgeführtem Brennverfahren die Schichtungsfähigkeit und die
Standzeit der Einspritzeinrichtung zu erhöhen.
Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, dass die Zündeinrichtung zentral, vor
zugsweise im Bereich der Zylinderachse und die Einspritzeinrichtung seitlich ver
setzt in unmittelbarer Nähe des Zündortes angeordnet ist, wobei der Abstand
zwischen der Mündung der Einspritzeinrichtung und dem Zündort 0,1 bis 0,24mal
dem Kolbendurchmesser beträgt.
Durch die dezentrale Anordnung der Einspritzeinrichtung liegt die Mündung der
Einspritzeinrichtung in einem Bereich mit höheren Strömungsgeschwindigkeiten,
wodurch Kraftstoffreste wirksam weggeblasen werden. Durch die unmittelbare
Nähe zur Zündeinrichtung können extreme Ladungsschichtungen bei außeror
dentlich guter Zündfähigkeit und damit ein besonders geringer Kraftstoff
verbrauch realisiert werden.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der Neigungswinkel der Strahlachse der
Einspritzeinrichtung zur Zylinderkopfdichtebene etwa zwischen 40° und 80° be
trägt, und dass der Winkel zwischen der Strahlachse der Einspritzeinrichtung und
der Achse der Zündeinrichtung etwa zwischen 10° und 65° beträgt, wobei vor
zugsweise die Achse der Zündeinrichtung parallel zur Zylinderachse angeordnet
ist. Durch diese konstruktive Anordnung lässt sich eine sehr hohe Schichtungs
stabilität erreichen. Gleichzeitig wird die Benetzung der Zündkerze auf ein Min
destmaß beschränkt.
Zur Ausbildung von extremen Ladungsschichten mit hoher Stabilität ist es be
sonders günstig, wenn im Kolben eine flache, ausgerundete und im wesentlichen
kreisförmige Kolbenmulde ausgebildet ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist,
dass die Kolbenmuldenmitte - im Grundriss betrachtet - bezüglich der Zylinder
achse in Richtung der Strahlachse der Einspritzeinrichtung verschoben ist, wobei
die Verschiebung besonders vorzugsweise zwischen 0,02 bis 0,08mal dem Kol
bendurchmesser beträgt. Die für eine magere Verbrennung günstigste Kolben
tiefe ergibt sich zwischen etwa 0,04 bis 0,1mal dem Kolbendurchmesser. Der
mittlere Kolbenmuldendurchmesser sollte dabei etwa zwischen 0,35 bis 0,5mal
dem Kolbendurchmesser liegen.
Zur Erreichung einer besonders hohen Abmagerungsfähigkeit ist es von Vorteil,
wenn die durch den Zylinderkopf gebildete Brennraumdecke und/oder der Kol
benboden so geformt sind, dass während des Kompressionshubes des Kolbens
eine gezielte Strömung, vorzugsweise eine Walzenströmung, von der Einspritz
einrichtung zur Zündeinrichtung im oberen Totpunkt initiiert wird. Durch die ge
zielte Strömung zur Zündeinrichtung wird zusätzliche Luft zum Zündort geführt,
wodurch ein Verkoken der Zündeinrichtung vermieden werden kann. Die gezielte
Strömung zur Zündeinrichtung wird begünstigt, wenn der Kolbenboden auf der
Seite der Einspritzeinrichtung eine Quetschfläche aufweist.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
schematisch
Fig. 1 die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine in einem Schnitt in einer
die Zylinderachse beinhaltenden Motorquerebene,
Fig. 2 die Brennkraftmaschine in einer Ventilachsenebene,
Fig. 3 einen Kolben der Brennkraftmaschine im Schnitt,
Fig. 4 diesen Kolben im Grundriss,
Fig. 5 die Brennkraftmaschine in einem Schnitt während eines Kompres
sionstaktes und
Fig. 6 eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine mit einer weiteren Kol
benform im Schnitt im Bereich des oberen Kolbentotpunktes.
Die Brennkraftmaschine weist ein Zylindergehäuse 1 mit zumindest einem in ei
nem Zylinder 2 hin- und hergehenden Kolben 3 auf. Die Zylinderachse ist mit 1a
bezeichnet. In einem am Zylindergehäuse 1 befestigten Zylinderkopf 4 ist eine
Zündeinrichtung 5 und eine Einspritzeinrichtung 6 angeordnet. Zwischen der
Achse 5a der Zündeinrichtung 5 und der Strahlachse 6a der Einspritzeinrichtung
6 wird ein Winkel α von etwa 10° bis 65° aufgespannt. Die Strahlachse 6a der
Einspritzeinrichtung 6 schließt mit der Zylinderkopfdichtebene 7 einen Winkel γ
von etwa 40° bis 80° ein.
Die Einspritzeinrichtung 6 ist auf der Einlassseite E im Zylinderkopf 4 angeord
net. Die Auslassseite ist mit A bezeichnet.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, beträgt der Abstand Z zwischen der Mündung 6b
der Einspritzeinrichtung 6 und dem Zündort 5b etwa 0,1 bis 0,24mal dem Kol
bendurchmesser D.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Zylinderkopf 4 in einer durch die Ventilach
sen 8a und 9a des Einlassventiles 8 und des Auslassventiles 9 aufgespannten
Ventilachsenebene. Mit Bezugszeichen 10 ist ein Einlasskanal, mit Bezugszeichen
11 ein Auslasskanal bezeichnet.
In Fig. 3 und 4 ist schematisch die Form der Oberfläche des Kolbens 3 darge
stellt. Der Kolbenboden 3a des Kolbens 3 weist eine flache ausgerundete Kol
benmulde 12 mit einer im wesentlichen kreisrunden Form auf. Die Kolbentiefe T
beträgt etwa zwischen 0,04 bis 0,1mal dem Kolbendurchmesser D. Der mittlere
Muldendurchmesser M beträgt etwa zwischen 0,35 bis 0,5mal dem mittleren
Kolbendurchmesser D. Die Kolbenmulde 12 ist - im in Fig. 4 dargestellten
Grundriss gesehen - geringfügig in Richtung der Strahlachse 6a bezüglich der
Zylinderachse 1a verschoben, wobei die Verschiebung X, also der Abstand zwi
schen der Kolbenmuldenmitte 13 und der Kolbenachse 3b bzw. der Zylinderachse
1a etwa zwischen 0,02 bis 0,08mal dem Kolbendurchmesser D beträgt.
Um eine gezielte Strömung von der Mündung 6b der Einspritzeinrichtung 6 zum
Zündort 5b zu erreichen, sind die Einlasskanäle 10, sowie die Brennraumdecke
4a und der Kolbenboden 3a tumbleg-erzeugend ausgebildet, wodurch während
des Kompressionstaktes des Kolbens 3 eine Walzenströmung gemäß dem in
Fig. 5 angedeuteten Pfeilen 14 im Brennraum 15 entsteht. Der Strahlkegel des
über die Einspritzeinrichtung 6 eingespritzten Kraftstoffes ist mit 16 angedeutet.
Um die gezielte Strömung von der Mündung 6b zum Zündort 5b darüber hinaus
zu unterstützen, kann der Kolbenboden 3a auf der Seite der Einspritzeinrichtung
6 eine Quetschfläche 17 aufweisen, wodurch im in Fig. 6 dargestellten oberen
Totpunkt des Kolbens 3 eine zum Zündort 5b gerichtete Quetschströmung 18
entsteht.
Das mit der beschriebenen Brennkraftmaschine durchgeführte strahlgeführte
Brennverfahren hat den Vorteil, dass extreme Schichtungsfähigkeit bei hoher
Schichtungsstabilität erzielt werden kann. Dies ermöglicht sehr geringe spezifi
sche Kraftstoffverbräuche. Durch die seitlich versetzte Einspritzeinrichtung 6 wird
ein Verkoken der Mündung 6b infolge höherer Strömungsgeschwindigkeiten im
Mündungsbereich wirksam vermieden. Die zentral angeordnete Zündeinrichtung
5 ermöglicht eine gute Flammenausbreitung und somit eine gleichmäßige
Verbrennung.
Claims (9)
1. Otto-Brennkraftmaschine mit direkter Einspritzung in des Brennraum (15),
welche nach einem strahlgeführten Brennverfahren arbeitet, mit zumindest
einer Einspritzeinrichtung (6) und einer Zündeinrichtung (5) pro Zylinder
(2), dadurch gekennzeichnet, dass die Zündeinrichtung (5) zentral, vor
zugsweise im Bereich der Zylinderachse (1a) und die Einspritzeinrichtung
(6) seitlich versetzt in unmittelbarer Nähe des Zündortes (5b) angeordnet
ist, wobei der Abstand (Z) zwischen der Mündung (6b) der Einspritzeinrich
tung (6) und dem Zündort (5b) 0,1 bis 0,24mal dem Kolbendurchmesser
(D) beträgt.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Neigungswinkel (γ) der Strahlachse (6a) der Einspritzeinrichtung (6) zur Zy
linderkopfdichtebene (7) etwa zwischen 40° und 80° beträgt.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel (α) zwischen der Strahlachse (6a) der Einspritzeinrichtung
(6) und der Achse (5a) der Zündeinrichtung (5) etwa zwischen 10° und 65°
beträgt, wobei vorzugsweise die Achse (5a) der Zündeinrichtung (5) parallel
zur Zylinderachse (1a) angeordnet ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass im Kolben (3) eine flache, ausgerundete und im wesentli
chen kreisförmige Kolbenmulde (12) ausgebildet ist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kolbenmuldenmitte (13) - im Grundriss betrachtet - bezüglich der Zylin
derachse (1a) in Richtung der Strahlachse (6a) der Einspritzeinrichtung (6)
verschoben ist, wobei die Verschiebung (X) besonders vorzugsweise zwi
schen 0,02 bis 0,08mal dem Kolbendurchmesser (D) beträgt.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolbenmulde (12) eine Kolbentiefe (T) zwischen etwa 0,04 und 0,1mal
dem Kolbendurchmesser (D) aufweist.
7. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Muldendurchmesser (M) der Kolbenmulde (12) etwa
zwischen 0,35 bis 0,5mal dem Kolbendurchmesser (D) beträgt.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die durch den Zylinderkopf (4) gebildete Brennraumdecke
(4a) und/oder der Kolbenboden (3a) so geformt sind, dass während des
Kompressionshubes des Kolbens (3) eine gezielte Strömung von der Ein
spritzeinrichtung (6) zur Zündeinrichtung (5) im oberen Totpunkt initiiert
wird.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kolbenboden (3a) auf der Seite der Einspritzeinrichtung (6) eine Quetsch
fläche (17) aufweist.
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