DE10136463A1 - Kurbelgehäuseentlüftung - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kurbelgehäuseentlüftung für eine Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäuseentlüftungsventile. Das Kurbelgehäuseentlüftungsventil neigt bei extremen Klimabedingungen wegen des in den Verbrennungsabgasen stets enthaltenen Wasserdampfes zum Eingefrieren. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen in den Öleinfülldeckel ein Überdruckventil einzubauen, welches die Entlüftung des Kurbelgehäuses übernimmt, wenn das Kurbelgehäuseentlüftungsventil eingefriert.

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf eine Kurbelgehäuseentlüftung für eine Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäuseentlüftungsventil.
• Brennkraftmaschinen besitzen zur Entlüftung des Kurbelgehäuses ein Kurbelgehäuseentlüftungsventil über welches Verbrennungsabgase, die sich im Kurbelraum ansammeln, abziehen können.
• Die Verbrennungsabgase gelangen über Undichtheiten an den Kolbenringen in den Kurbelraum. Die Verbrennungsabgase enthalten auch Wasserdampf, der bei der Verbrennung der als Treibstoff verwendeten Kohlenwasserstoffe entsteht. Dieser Wasserdampf kann beim Betrieb der Brennkraftmaschine in Gebieten mit extrem niedrigen Umgebungstemperaturen dazu führen, daß das Kurbelgehäuseentlüftungsventil einfriert und seine Funktion nicht mehr erfüllen kann. Die Folge ist ein Überdruck der sich im Kurbelgehäuse aufbaut, und der zum Austritt von Schmieröl aus dem Kurbelgehäuse und/oder zur Beschädigung von Bauteilen führen kann.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau von Überdruck im Kurbelgehäuse und folglich den Austritt von Schmieröl aus dem Kurbelgehäuse oder evtl. Bauteilschäden zu verhindern, wenn das Kurbelgehäuseentlüftungsventil als Folge extremer Kälteeinwirkung seine Funktion nicht mehr erfüllt.
• Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zusätzlich zum Kurbelgehäuseentlüftungsventil ein Überdruckventil im Öleinfülldeckel angeordnet ist.
• Wenn das Kurbelgehäuseentlüftungsventil als Folge extremer Kälte einfriert übernimmt das Überdruckventil im Öleinfülldeckel die Funktion einen Überdruck im Kurbelgehäuse zu verhindern. Da das Überdruckventil im Regelfall, also bei funktionierendem Kurbelgehäuseentlüftungsventil, nicht ständig von den wasserdampfhaltigen Verbrennungsabgasen durchströmt ist, neigt es nicht zum Einfrieren und bleibt funktionstüchtig.
• Eine vorteilhafte Weiterbildung kann dem Anspruch 2 entnommen werden. Das Überdruckventil kann mit einem Warnkontakt versehen werden, so daß der Bediener durch eine Anzeige am Bedienpult auf das Versagen des Kurbelgehäuseentlüftungsventil aufmerksam gemacht wird und Gegenmaßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit des Kurbelgehäuseentlüftungsventil s in die Wege leiten kann.
• Zum besseren Verständnis der Erfindung ist die Funktion eines Kurbelgehäuseentlüftungsventil s an Hand einer Zeichnung erläutert.
• Ein Kurbelgehäuseentlüftungsventil besteht aus einem Ventilgehäuse 1 mit einem Eingang 2 und einem Ausgang 3. Das Kurbelgehäuseentlüftungsventil verbindet den Kurbelraum einer Brennkraftmaschine mit dem Ansaugbereich. Der Weg der vom Kurbelraum kommenden Verbrennungsabgase ist durch Pfeile angedeutet. Die durch Undichtheiten der Kolbenringe in den Kurbelraum eindringenden Verbrennungsabgase enthalten Wasserdampf, der bei extrem niederen Temperaturen zur Eisbildung im Kurbelgehäuseentlüftungsventil führen kann.
• Das Kurbelgehäuseentlüftungsventil weist zur Druckregulierung eine Gummimembrane 4 auf, welche durch eine Feder 5 gegen einen Anschlag 6 gedrückt wird. Wie in der Zeichnung durch Pfeile angedeutet, besteht zwischen Eingang 2 und Ausgang 3 eine Verbindung. Wenn die Brennkraftmaschine arbeitet bildet sich in deren Ansaugbereich ein Unterdruck, der sich über den Ausgang 3 fortpflanzt und dazu führt, daß sich die Gummimembrane 4 gegen die Kraft der Feder 5 nach unten wölbt bis sie auf einer Dichtfläche 7 zur Anlage kommt. Für den Fall, daß sich im Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine ein Überdruck aufbaut, hebt die Gummimembrane 4 wieder von der Dichtfläche 7 ab und Abgas kann vom Eingang 2 zum Ausgang 3 strömen.
• Da das Abgas Wasserdampf enthält, kann sich in einem Gespinst 8 Eis bilden, so daß die Druckregulierung eingeschränkt oder total behindert ist. Gleiches gilt wenn die Gummimembrane 4 durch Eisbildung an der Dichtfläche 7 festfriert.
• Das Kurbelgehäuseentlüftungsventil kann folglich seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Die Folge ist ein Überdruck im Kurbelgehäuse der zum Ölaustritt, beispielsweise an den Wellendichtringen der Kurbelwelle und/oder zur Zerstörung dieser oder anderer Bauteile führt.
• Ferner wurde beobachtet, daß bei Überdruck im Kurbelgehäuse Öl aus der Lagerung des Turbolader über den Verdichter ins Ladeluftrohr übertritt incl. aller negativen Begleiterscheinungen.
• Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen in einem Öleinfülldeckel ein Überdruckventil anzuordnen. Da dieses bei intaktem Kurbelgehäuseentlüftungsventil geschlossen ist, und daher nicht von den wasserdampfhaltigen Verbrennungsabgasen durchströmt wird tritt hier keine Eisbildung auf.
• Beim Versagen des Kurbelgehäuseentlüftungsventils durch Eisbildung wird der Überdruck im Kurbelgehäuse über das Überdruckventil abgelassen.
• Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist darin zu sehen, daß das im Öleinfülldeckel angeordnete Überdruckventil mit einem Warnkontakt kombiniert ist. Der Überdruck kann dem Fahrer am Bedienpult des Fahrzeuges angezeigt werden, so daß dieser eventuell die Funktionstüchtigkeit des regulären Kurbelgehäuseentlüftungsventils durch Auftaumaßnahmen wieder herstellen kann.

Claims (2)

1. Kurbelgehäuseentlüftung für eine Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäuseentlüftungsventil, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Kurbelgehäuseentlüftungsventil ein Überdruckventil im Öleinfülldeckel angeordnet ist.

2. Kurbelgehäuseentlüftung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil mit einem Warnkontakt kombiniert ist, derart, daß Überdruck im Kurbelgehäuse im Bedienpult des Fahrzeugaggregates angezeigt wird.