DE10135501A1 - Elektrosol-Haarspray - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Haarbehandlung mittels eines Elektrosols sowie ein Haarsprayprodukt, bestehend aus einer elektrohydrodynamisch versprühbaren Haarsprayzusammensetzung, enthaltend mindestens einen haarkosmetischen Wirkstoff und einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Elektrosols.
Description
- Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Haarbehandlung mittels eines Elektrosol-Haarsprays sowie ein Haarsprayprodukt bestehend aus einer elektrohydrodynamisch versprühbaren Zusammensetzung und einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Elektrosols.
- Haarsprayprodukte werden üblicherweise entweder als in Aerosolbehältern abgefüllte, Treibgase enthaltende Aerosol-Sprays angeboten oder als treibgasfreie sogenannte Pumpsprays, welche mittels einer mechanischen Sprühpumpe versprüht werden. Dabei kommt den Aerosol- Sprays aufgrund ihrer besseren Performance und ihren besseren Anwendungseigenschaften eine wesentlich größere Bedeutung zu. Die herkömmlichen Aerosol- und Pumphaarsprays sind in ihren Anwendungseigenschaften nicht in jeder Hinsicht völlig zufriedenstellend. Sie haben beispielsweise den Nachteil, dass sie Sprays mit einer relativ breiten Tröpfchengrößenverteilung erzeugen. Zu kleine Tropfen sind wegen der Gefahr der Inhalierbarkeit und Lungengängigkeit unerwünscht. Nachteile von zu großen Tropfen sind der sogenannte Nasseffekt, der sogenannte Perlenketteneffekt, bei dem sich auf dem Haar sichtbare, schlecht verlaufende und schlecht trocknende perlenartige Tröpfchen bilden sowie lange Trocknungszeiten, schlechte Verteilung auf dem Haar, ein verschlechtertes Sprühbild etc. Neben der mittleren Tröpfchengröße ist insbesondere die Tröpfchengrößenverteilung ausschlaggebend für die Qualität eines Haarsprays, da bereits eine relativ geringe Anzahl von sehr großen Tropfen erhebliche Nachteile bringt. Ein Maß für die Tröpfchengrößenverteilung sind die dv(50) bzw. dv(90) Werte. Diese Werte geben den maximalen Durchmesser an, den 50% bzw. 90% aller Tröpfchen besitzen. Für typische Aerosolhaarsprays liegt der durchschnittliche dv(50) Wert bei ca. 40 µm und der durchschnittliche dv(90) Wert bei ca. 75 µm. Bei typischen Pumphaarsprays liegt der durchschnittliche dv(50) Wert bei ca. 75 µm und der durchschnittliche dv(90) Wert bei ca. 120 µm. Insbesondere der dv(90) Wert sollte nicht über 140 µm, vorzugsweise nicht über 130 µm liegen. Ansonsten werden die Sprays als sehr nass empfunden. Es werden deshalb Haarsprays mit verbesserten Anwendungseigenschaften, insbesondere mit einer engeren Tröpfchengrößenverteilung gesucht.
- Es wurde nun gefunden, dass die genannten Aufgaben gelöst werden durch ein Verfahren zur Haarbehandlung, wobei eine elektrohydrodynamisch versprühbare Zusammensetzung zur Verfügung gestellt wird und diese mittels einer Vorrichtung zum elektrohydrodynamischen Versprühen in Form eines Elektrosols auf das zu behandelnde Haar aufgesprüht wird. Gegenstand der Erfindung ist ein entsprechendes Verfahren sowie ein Haarsprayprodukt bestehend aus
- A) einer elektrohydrodynamisch versprühbaren Haarsprayzusammensetzung enthaltend mindestens einen haarkosmetischen Wirkstoff und
- B) einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Elektrosols.
- Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann gegenüber herkömmlichen Haarsprays eine engere Tröpfchengrößenverteilung erreicht werden, die insgesamt kleinere Tröpfchen, d. h. einen kleineren mittleren Tropfendurchmesser zuläßt, ohne den Anteil der inhalierbaren Fraktion zu erhöhen. Diese Verteilung ist bei polymerhaltigen, haarfestigenden Haarsprays besonders vorteilhaft, da die Gesamtmenge des benötigten Polymers niedriger liegen kann, was sich durch einen angenehmeren Griff und natürlicheren Halt bemerkbar macht.
- Ein Elektrosol ist ein Spray, welches ohne Mitwirkung eines Treibgases durch Anlegen eines elektrischen Feldes an eine Flüssigkeit gebildet wird. Die entstehenden Tröpfchen haben kontrollierte Größe, Form, Struktur und elektrische Ladung. Die Teilchengrößenverteilung ist sehr eng: Dieses Sprühverfahren wird auch als elektrohydrodynamisches Sprühen bezeichnet. Die Spraytröpfchen sind hierbei entweder elektrisch aufgeladen oder die elektrische Aufladung der Spraytröpfchen kann durch geeignete, an sich bekannte Maßnahmen zur Entladung ganz oder teilweise entfernt sein. Die Prinzipien und Vorrichtungen zum elektrohydrodynamischen Sprühen bzw. zur Erzeugung von Elektrosolsprays mit oder ohne nachfolgender Entladung der Spraytröpfchen sind bekannt und beispielsweise beschrieben in GB 1 569 707, US 5,813,614, WO 98/03267 oder WO 94/12285 sowie in der in diesen Veröffentlichungen jeweils zitierten Literatur. Die dort beschriebenen Techniken und Vorrichtungen sind Bestandteil dieser Anmeldung. Eine geeignete Zusammensetzung, z. B. eine Polymerlösung wird in einem kleinen halbleitenden Gefäß einem elektrischen Feld ausgesetzt und dadurch treibmittelfrei versprüht. Aufgrund des geringeren elektrischen Potentials des Haares werden die versprühten Tröpfchen vom besprühten Gegenstand angezogen. Versprüht man eine rasch verdunstende Lösung eines Polymers, so entstehen sehr feine Polymerfasern, die aufgrund der elektrischen Ladung vom Substrat angezogen werden und an ihm haften. Es entsteht ein reguläres Netzwerk, da sich Fasern gleicher Ladung abstoßen.
- Die zu versprühende Flüssigkeit weist einen elektrischen Widerstand bei 20°C von vorzugsweise mindestens 106 Ωcm, insbesondere von 106 bis 1010 Ωcm, besonders bevorzugt von 107 bis 109 Ωcm auf. Geeignete Lösungsmittel sind Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Als alkoholisches Lösungsmittel können C1- bis C4-Monoalkohole, d. h. Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol und Butanol eingesetzt werden, von denen Ethanol und Isopropanol besonders bevorzugt sind. Geeignete mehrwertige Alkohole sind z. B. Glykole wie Ethylenglykol und Propylenglykole oder Glycerin. Geeignete Kohlenwasserstoffe sind insbesondere lineare, verzweigte oder cyclische C5- bis C12- Alkane oder deren Gemische, z. B. n-Pentan, Isopentan, Neopentan, n-Hexan, Cyclohexan oder die verzweigten Hexanisomere. Die zu versprühende Zusammensetzung kann auch eine Wasser-in-Öl-Emulsion sein. Die Tropfen der dispergierten wässrigen Phase haben dann einen mittleren Durchmesser unter 10 µm und die Ölphase macht 50 bis 99, vorzugsweise 80 bis 99 Gew.-% der Zusammensetzung aus.
- Die Viskosität der zu versprühenden Zusammensetzung beträgt vorzugsweise maximal 50 mPa.s, insbesondere 1 bis 50 mPa.s, besonders bevorzugt 2 bis 25 mPa.s, gemessen mit einem Rotationsviskosimeter RheoStress 100 der Firma Haake bei einer Temperatur von 25°C und einem Schergefälle von 0,5 bis 1400 s-1.
- Sprühvorrichtung und Viskosität werden so abgestimmt, dass die mittlere Tröpfchengröße vorzugsweise kleiner 100 µm, besonders bevorzugt kleiner 80 µm beträgt oder dass der dv(90) Wert maximal 140 µm, vorzugsweise maximal 130 µm beträgt. Die mittlere Tröpfchengröße und die Tröpfchengrößenverteilung können z. B. bestimmt werden mit Hilfe eines Partikelmessgerätes auf Basis von Laserstrahlbeugung, z. B. eines Malvern Particle Sizer Messgerätes.
- Die zu versprühende Zusammensetzung enthält vorzugsweise haarkosmetische Wirkstoffe, welche nichtionisch sind, z. B. haarpflegende oder haarfestigende nichtionische Polymere, nichtionische Tenside, Öle, nichtionische Farbstoffe, nichtionische Lichtschutzstoffe, UV-Filter, optische Aufheller, nichtionische Silikonverbindungen, Proteine, Proteinhydrolysate, Vitamine, Provitamine, Panthenol, Duftstoffe oder Parfümöle. Diese Stoffe können in einer Menge von jeweils 0,01 bis 10 Gew.-% und in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 20 Gew.-% enthalten sein unter der Voraussetzung, dass die elektrohydrodynamische Versprühbarkeit noch gewährleistet ist.
- Geeignete Polymere sind ausgewählt aus synthetischen oder natürlichen bzw. modifizierten natürlichen Polymeren mit nichtionischem Charakter. Es kann auch ein Gemisch mehrerer Polymere eingesetzt werden. Unter haarfestigenden Polymeren werden erfindungsgemäß solche Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,01 bis 5%- iger wässriger, alkoholischer oder wässrig-alkoholischer Lösung in der Lage sind, auf dem Haar einen Polymerfilm abzuscheiden und auf diese Weise das Haar zu festigen.
- Geeignete synthetische, nichtionische filmbildende, haarfestigende Polymere sind z. B. Homopolymere des Vinylpyrrolidons, des Vinylcaprolactams oder des N- Vinylformamids. Weitere geeignete synthetische filmbildende, nichtionische, haarfestigende Polymere sind z. B. Copolymerisate aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat, Terpolymere aus Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und Vinylpropionat, Polyacrylamide; Polyvinylalkohole sowie Polyethylenglykol/Polypropylenglykol Copolymere, die z. B. unter den Handelsbezeichnungen Ucon® der Union Carbide vertrieben werden; Copolymere aus Vinylpyrrolidon und Dialkylaminoalkylacrylaten, -methacrylaten, -acrylamiden oder -methacrylamiden oder Terpolymere aus Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam und Dialkylaminoalkylacrylaten, -methacrylaten, -acrylamiden oder -methacrylamiden.
- Geeignete natürliche bzw. modifizierte natürliche Polymere sind z. B. solche auf Basis von Polysacchariden oder Polysaccharidderivaten oder Gemische aus Oligo-, Mono- und Disacchariden. Weitere geeignete, natürliche Polymere sind chinesisches Balsamharz, Guar bzw. Guarderivate und Cellulosederivate. Als Derivate kommen insbesondere Hydroxyalkylderivate z. B. Hydroxyethyl- oder Hydroxypropylcellulose oder Hydroxyethyl- oder Hydroxypropylguar in Frage. Sofern die genannten Stoffe viskositätserhöhende Eigenschaften haben, werden sie nur in solchen Mengen eingesetzt, bei denen die elektrohydrodynamische Versprühbarkeit noch gewährleistet ist.
- Die Polymere sind in der zu versprühenden Zusammensetzung löslich oder dispergierbar und sie sind vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 20, besonders bevorzugt von 0,1 bis 10 Gew.-% enthalten sofern die Viskosität gering genug und der elektrische Widerstand groß genug ist, um die elektrohydrodynamische Versprühbarkeit zu gewährleisten. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die zu versprühende Zusammensetzung eine im wesentlichen wasserfreie, ethanolische Lösung eines nichtionischen Polymers, insbesondere Polyvinylpyrrolidon oder PVP/VA Copolymer.
- Die nichtionischen Tenside können in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 5 Gew.-% vorliegen. Geeignete Tenside sind beispielsweise die im "International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook", 7. Auflage, Band 2 im Abschnitt "Surfactants", insbesondere im Unterabschnitt "Surfactants - Emulsifying Agents" aufgeführten nichtionischen Tenside.
- Nichtionische Tenside sind z. B. oxethylierte Fettalkohole, oxethylierte Nonylphenole, Alkylpolyglycoside, Fettsäuremono- und -diglyceride, ethoxyliertes und hydriertes oder nicht hydriertes Rizinusöl, Fettsäurealkanolamide, oxethylierte Fettsäureester. Falls die zu versprühende Zusammensetzung in Form einer Wasser-in-Öl Emulsion vorliegt, ist vorzugsweise ein Tensid mit niedrigem HLB-Wert, insbesondere mit einem HLB-Wert kleiner 10 enthalten.
- Bevorzugte haarpflegende Substanzen sind leicht flüchtige, hydrophobe, bei Raumtemperatur (20°C) flüssige Stoffe mit einem Siedepunkt im Bereich von 30 bis 250°C, vorzugsweise von 60 bis 220°C. Geeignet sind z. B. flüssige Kohlenwasserstoffe, flüssige cyclische oder lineare Silikone (Dimethylpolysiloxane) oder Gemische der genannten Stoffe. Geeignete Kohlenwasserstoffe sind Paraffine oder Isoparaffine mit 5 bis 14 C-Atomen, besonders bevorzugt mit 8 bis 12 C-Atomen, insbesondere Dodekan oder Isododekan. Geeignete flüssige, leicht flüchtige Silikone sind cyclische Dimethylsiloxane mit 3 bis 8, vorzugsweise 4 bis 6 Si-Atomen, insbesondere Cyclotetradimethylsiloxan, Cyclopentadimethylsiloxan oder Cyclohexadimethylsiloxan. Geeignet sind weiterhin Dimethylsiloxan/Methylalkylsiloxan Cyclocopolymere, z. B. Silicone FZ 3109 von Union Carbide, welches ein Dimethylsiloxan/Methyloctylsiloxan Cyclocopolymer ist. Geeignete flüchtige lineare Silikone weisen 2 bis 9 Si- Atome auf. Geeignet sind z. B. Hexamethyldisiloxan oder Alkyltrisiloxane wie Hexylheptamethyltrisiloxan oder Octylheptamethyltrisiloxan.
- Weitere bevorzugte haarpflegende Substanzen sind nicht flüchtige, hydrophobe Öle mit einem Schmelzpunkt von unterhalb 25°C und einen Siedepunkt von über 250°C, vorzugsweise über 300°C. Hierfür kann prinzipiell jedes dem Fachmann allgemein bekannte Öl eingesetzt werden. In Frage kommen pflanzliche oder tierische Öle, Mineralöle, Silikonöle oder deren Mischungen. Geeignete Silikonöle sind Polydimethylsiloxane, phenylierte Silikone, Polyphenylmethylsiloxane, Phenyltrimethicone, Poly{C1-C20)alkylsiloxane, Alkylmethylsiloxane. Geeignet sind weiterhin Kohlenwasserstofföle, z. B. Paraffin- oder Isoparaffinöle, Squalan, Öle aus Fettsäuren und Polyolen, insbesondere Triglyceride. Geeignete pflanzliche Öle sind z. B. Sonnenblumenöl, Kokosöl, Rizinusöl, Lanolinöl, Jojobaöl, Maisöl, Sojaöl. Besonders bevorzugt sind Kohlenwasserstofföle, insbesonders Mineralöle (Paraffinum liquidum).
- Bei dem erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel kann es sich um ein haarfärbendes Mittel handeln. Es enthält dann mindestens einen farbgebenden Stoff, welcher zur Erzielung der haarfärbenden Wirkung kein Wasser benötigt, vorzugsweise ein Pigment, insbesondere ein anorganisches Pigment. Die Gesamtmenge an Farbstoffen beträgt in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung etwa 0,01 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,2 bis 4 Gew.-%. Geeignete Pigmente können natürlichen Ursprungs sein, beispielsweise hergestellt aus Kreide, Ocker, Umbra, Grünerde, gebranntem Terra di Siena oder Graphit. Bei den Pigmenten kann es sich um Weißpigmente wie z. B. Titandioxid oder Zinkoxid, um Schwarzpigmente wie z. B. Eisenoxidschwarz, Buntpigmente wie z. B. Ultramann oder Eisenoxidrot, um Glanzpigmente, Metalleffekt-Pigmente, Perlglanzpigmente sowie um Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzpigmente handeln, wobei vorzugsweise mindestens ein Pigment ein farbiges, nicht-weißes Pigment ist. Geeignet sind Metalloxide, -hydroxide und -oxidhydrate, Mischphasenpigmente, schwefelhaltige Silicate, Metallsulfide, komplexe Metallcyanide, Metallsulfate, -chromate und - molybdate sowie die Metalle selbst (Bronzepigmente). Geeignet sind insbesondere Titandioxid (CI 77891), schwarzes Eisenoxid (CI 77499), gelbes Eisenoxid (CI 77492), rotes und braunes Eisenoxid (CI 77491), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI 77289), Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, CI 77510), Carmine (Cochineal). Besonders bevorzugt sind Pigmente auf Mica- bzw. Glimmerbasis welche mit einem Metalloxid oder einem Metalloxychlorid wie Titandioxid oder Wismutoxychlorid sowie gegebenenfalls weiteren farbgebenden Stoffen wie Eisenoxiden, Eisenblau, Ultramarine, Carmine etc. beschichtet sind und wobei die Farbe durch Variation der Schichtdicke bestimmt ist. Derartige Pigmente werden beispielsweise unter den Handelsbezeichnung Rona®, Colorona®, Dichrona® und Timiron® von der Firma Merck, Deutschland vertrieben.
- Als bevorzugte haarpflegende Wirkstoffe können außer den bereits oben genannten leicht flüchtigen und nicht flüchtigen flüssigen Silikonen weitere Silikonverbindungen in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthalten sein. Hierbei kann es sich z. B. um Silikone mit tensidischem Charakter handeln. Geeignet sind Siloxan/Polyoxyalkylen Copolymere. Dies sind Siloxane mit Polyalkylenoxidgruppen, insbesondere Silikone, die mit Polypropylenoxid, Polyethylenoxid oder deren Gemischen modifiziert sind. Die Alkylenoxidgruppen können dabei seitenständig oder endständig sein oder es kann sich um lineare Polydimethylsiloxan/Polyalkylenoxid Blockcopolymere handeln. Die mit Alkylenoxiden modifizierten Siloxane tragen die INCI-Bezeichnung Dimethicone Copolyol. Geeignete Silikontenside sind im Handel erhältlich, beispielsweise DC 3225 C, DC Q2-5220, DC 193, DC 190 oder DC Q4-3667 von Dow Corning, Silwet® L- 7200 von OSI Specialties, Abil® B8830, Abil® B8851, Abil B8863 oder Abil® EM97 von Goldschmidt, SF-1188 von General Electric oder KF353A von Shin Etsu. Weitere geeignete Silikonverbindungen sind hochmolekulare Silikonharze (silicone resin, silicone gum), Polydiethylsiloxane, phenylsubstituierte Siloxane (INCI-Bezeichung: Phenyltrimethicone), Polymethylphenylsiloxane, hydroxysubstituierte Siloxane (INCI-Bezeichnung: Dimethiconol) oder deren Gemische.
- Besonders bevorzugt ist ein Verfahren zur Haarbehandlung, bei welchem das Haar mit einer elektrohydrodynamisch versprühbaren Zusammensetzung behandelt wird, welche mittels einer Vorrichtung zum elektrohydrodynamischen Versprühen in Form eines Elektrosols auf das zu behandelnde Haar aufgesprüht wird und wobei die Zusammensetzung einen Stoff enthält, der beim Sprühen ein mindestens teilweise festes oder gelartiges Material bildet, z. B. in Form von Fasern, Faserfragmenten oder Partikeln. Hierfür geeignete Stoffe, Zusammensetzungen und Vorrichtungen sind in der WO 98/03267 zur Wundbehandlung der Haut beschrieben. Auf Haaren angewendet, ergibt sich eine neuartige, vorteilhafte Methode zur Festigung der Frisur oder zur Anlagerung von haarkosmetischen Wirkstoffen an das Haar. Geeignete Lösungsmittel sind insbesondere schnell verdampfende Lösungsmittel wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Wasser, Methylenchlorid oder Aceton. Faserbildende Materialien sind z. B. Polyhydroxybuttersäure, Polyvinylalkohol, Polymilchsäure oder Polyglykolsäure. Die bei Verwendung von rasch verdunstenden Lösungsmitteln entstehenden kurzen Polymerfasern sind in der Lage, auch Haare zu vernetzen, die zu weit voneinander entfernt sind, um durch herkömmliche Haarsprays verbunden zu werden. Das Haar wird mit einem feinen, kaum wahrnehmbaren Netz von Polymerfasern umgeben und die Frisur fixiert. Gegenüber herkömmlichen Haarsprays kann die notwendige Polymermenge reduziert werden, da eine Umhüllung des Haares nicht notwendig ist.
- Die nachfolgenden Beispielrezepturen für elektrohydrodynamisch versprühbare haarkosmetische Zusammensetzungen sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern.
- 5 g Luviskol® VA37 E (PVP/VA Copolymer, 50%ig in Ethanol)
- 95 g Ethanol (99,8%ig)
- 5 g Luviskol® VA37 E (PVP/VA Copolymer, 50%ig in Ethanol)
- 0,5 g DC 190 Surfactant (Dow Corning, Dimethicone Copolyol
- 94,5 g Ethanol (99,8%ig)
- 5 g Luviskol® VA64 E (PVP/VA Copolymer, 50%ig in Ethanol)
- 0,5 g DC 193 Surfactant (Dow Corning, Dimethicone Copolyol
- 94,5 g Ethanol (99,8%ig)
- 5 g Luviskol® K90 (Polyvinylpyrrolidone)
- 0,5 g DC 190 Surfactant (Dow Corning, Dimethicone Copolyol
- 94,5 g Ethanol (99,8%ig)
- Beispiel 5
- 5 g Luviskol® K30 (Polyvinylpyrrolidone)
- 0,5 g DC 193 Surfactant (Dow Corning, Dimethicone Copolyol
- 94,5 g Ethanol (99,8%ig)
Claims (11)
1. Verfahren zur Haarbehandlung, wobei eine
elektrohydrodynamisch versprühbare Zusammensetzung zur
Verfügung gestellt wird und diese mittels einer
Vorrichtung zum elektrohydrodynamischen Versprühen in
Form eines Elektrosols auf das zu behandelnde Haar
aufgesprüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusammensetzung mindestens einen
haarkosmetischen Wirkstoff enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusammensetzung mindestens einen Stoff
enthält, welcher beim Versprühen ein mindestens
teilweise festes oder gelartiges Material bildet.
4. Haarsprayprodukt bestehend aus
A) einer elektrohydrodynamisch versprühbaren
Haarsprayzusammensetzung enthaltend mindestens
einen haarkosmetischen Wirkstoff und
B) einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Elektrosols.
5. Haarsprayprodukt nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der elektrische Widerstand der
Zusammensetzung (A) mindestens 106 Ωcm, vorzugsweise 107 bis
109 Ωcm bei 20°C beträgt.
6. Haarsprayprodukt nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Viskosität der
Zusammensetzung (A) höchstens 50 mPa.s bei 20°C beträgt.
7. Haarsprayprodukt nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der haarkosmetische
Wirkstoff ausgewählt ist aus haarpflegenden oder
haarfestigenden nichtionischen Polymeren,
nichtionischen haarpflegenden Tensiden, Ölen,
nichtionischen Farbstoffen, UV-Filtern, optischen
Aufhellern, nichtionischen Lichtschutzstoffen,
nichtionischen Silikonverbindungen, Proteinen,
Proteinhydrolysaten, Vitaminen, Provitaminen, Panthenol,
Duftstoffen und Parfümölen.
8. Haarsprayprodukt nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das nichtionische Polymer ausgewählt
ist aus Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylcaprolactarn,
Poly-N-vinylformamid, Polyacrylamid,
Polyvinylalkohol, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat Copolymeren,
Copolymeren aus Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und
Vinylpropionat, Copolymeren aus Vinylpyrrolidon und
Dialkylaminoalkylacrylaten, -methacrylaten,
-acrylamiden oder -methacrylamiden, Terpolymeren aus
Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam und
Dialkylaminoalkylacrylaten, -methacrylaten, -acrylamiden oder
methacrylamiden,
Polyethylenglykol/Polypropylenglykol Copolymeren, Polysaccharide,
Polysaccharidderivate und Mischungen der genannten Polymere.
9. Haarsprayprodukt nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der haarkosmetische
Wirkstoff in einem flüssigen organischen
Trägermaterial gelöst oder dispergiert vorliegt, wobei das
Trägermaterial ausgewählt ist aus Wasser-in-Öl-
Emulsionen, C1- bis C4-Alkoholen und linearen,
verzweigten oder cyclischen flüssigen
Kohlenwasserstoffen.
10. Haarsprayprodukt nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
eine im wesentlichen wasserfreie ethanolische Lösung
von Polyvinylpyrrolidon oder Vinylpyrrolidon/Vinyl-
acetat Copolymer ist.
11. Elektrohydrodynamisch versprühbare haarkosmetische
Zusammensetzung enthaltend eine Lösung oder
Dispersion eines haarkosmetischen Wirkstoffs in einem
flüssigen organischen Trägermaterial, wobei der
elektrische Widerstand der Zusammensetzung mindestens 106 Ωcm,
vorzugsweise 107 bis 109 Ωcm bei 20°C beträgt.
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