DE10134033A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Extrem-Ultraviolettstrahlung/weicher Röntgenstrahlung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Extrem-Ultraviolettstrahlung/weicher RöntgenstrahlungInfo
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Abstract
Verfahren zum Erzeugen von Extrem-Ultraviolettstrahlung/weicher Röntgenstrahlung, mittels einer Gasentladung, insbesondere für die EUV-Lithographie, bei dem in einem Entladungsgefäß (11) zwei Elektroden an Hochspannung gelegt werden, zwischen denen in einem Bereich zweier gleichachsiger Elektrodenausnehmungen (12, 13) eine Gasfüllung mit vorbestimmtem Gasdruck entsprechend eines auf dem linken Zweig der Paschen-Kurve erfolgenden Entladungsbetriebs bereitgestellt wird, in der ein die Strahlung abgebendes Plasma (10) unter Energiezufuhr ausgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasma (10) im Bereich der Elektrodenausnehmungen (12, 13) mittels einer Druckänderung der Gasfüllung verlagert wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erzeu
gen von Extrem-Ultraviolettstrahlung/weicher Röntgenstrahlung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bevorzugte Anwendungsgebiete für die Extrem-Ultraviolet
te (EUV) Strahlung oder die weiche Röntgenstrahlung im Be
reich von ca. 1 nm bis 20 nm Wellenlänge sind insbesondere
die EUV-Lithographie. Aus der WO 99/29125 ist ein Verfahren
mit den eingangs angesprochenen Merkmalen bekannt. Die bei
diesem Verfahren eingesetzte Vorrichtung besteht aus einer
Anode mit einer zentralen Bohrungsausnehmung und einer dieser
gegenüberliegenden hohlen Kathode. Die Vorrichtung arbeitet
in einer Umgebung konstanten Gasdrucks. Für die Erzeugung von
EUV-Strahlung werden Gase mit Elementen der Atomnummer Z < 3
bevorzugt, zum Beispiel Xe mit breitbandiger Emissionscharak
teristik. Wenn Hochspannung angewendet wird, gibt es einen
Gasdurchbruch, der von dem Druck und dem Elektrodenabstand
abhängt. Der Druck des Gases und der Elektrodenabstand sind
so gewählt, daß das System auf dem linken Zweig der Paschen-
Kurve arbeitet und infolgedessen kein dielektrischer Durch
bruch zwischen den Elektroden auftritt. Nur in der Nachbar
schaft der Hohlkathode sind die Feldlinien genügend ge
streckt, so daß der Durchbruchbedingung oberhalb einer be
stimmten Spannung entsprochen wird. Dann bildet sich ein
stromführender Plasmakanal axialsymmetrischer Form ent
sprechend der Elektrodenausnehmung zwischen den Elektroden
aus. Der mit der Vorrichtung verbundene elektrische Kreis ist
so ausgebildet, daß ein sehr hoher Entladungsstrom auftritt,
wenn der stromleitende Kanal aufgebaut wird. Dieser Strom
baut um den Strompfad ein magnetisches Feld auf. Die resul
tierende Lorentz-Kraft schnürt das Plasma ein. Es ist seit
langem bekannt, daß dieser Einschnürungseffekt das Plasma auf
sehr hohe Temperaturen erhitzen und Strahlung sehr kurzer
Wellenlänge erzeugen kann. Für die Vorrichtung ist nachgewie
sen, daß sie EUV-Licht (10 bis 20 nm) sehr wirkungsvoll er
zeugen kann, hohe Wiederholfrequenzen erlaubt und einen mode
raten Elektrodenverschleiß hat.
Das im kurzwelligen Bereich emittierende Plasma entsteht
entlang einer Symmetrieachse im Bereich der Hohlkathode bis
über die Ausnehmung der Anode hinaus, je nach den vorhandenen
Bedingungen. Relevante Parameter für eine Geometrie des Plas
mas sind bedingt durch die Formen der Elektroden, wie Parame
ter eines angelegten elektrischen Stromes, wie dessen Dauer,
dessen Form und dessen Amplitude, sowie die Gasdruckverhält
nisse und die Zusammensetzung des Gases der Gasfüllung im
Entladungsgefäß bzw. im Bereich der Elektroden.
Das bekannte Verfahren führt zu einem Pinch, also zu ei
nem Plasmakanal, dessen Strahlung aus dem Elektrodensystem
jedoch besser auskoppelbar sein sollte und der auch kürzer
sein sollte.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen so zu verbes
sern, daß die Auskoppelbarkeit der Strahlung aus den Elektro
den verbessert wird, und daß sich eine optimierte Plasmageo
metrie ergibt, nämlich ein axial kürzeres Emissionsgebiet.
Die vorstehende Aufgabe wird durch die Merkmale des
Kennzeichenteils des Anspruchs 1 gelöst.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß ein Druckgra
dient der Gasfüllung dazu benutzt wird, um den Pinch bzw. das
Plasma zu verlagern und/oder zu verformen. Diese Maßnahmen
führen zu einer Verbesserung der Auskoppelbarkeit der Strah
lung aus den Elektroden, zum Beispiel in einen Kollektor
einer EUV-Lithographie-Station. Die Verlagerung des Plasmas
kann so durchgeführt werden, daß es optisch gut zugänglich
ist, also möglichst wenig Abschattung erfolgt, auch nicht bei
Betrachtung aus großen Beobachtungswinkeln, bezogen auf die
Symmetrieachse. Auch kann eine optimale Anpassung des Licht
leitwerts der Strahlungsquelle, also des Plasmas, an das op
tische System erreicht werden. Der Lichtleitwert wird be
stimmt durch das Produkt aus der effektiven Fläche des Plas
mas und dem Öffnungswinkel. Grundsätzlich ist ein möglichst
geringer Lichtleitwert anzustreben, also eine Punktquelle, so
daß eine Nutzung eines möglichst großen Anteils des in einen
Halbraum abgestrahlten Lichts gewährleistet ist. Bei der hier
vorliegenden Quellgeometrie einer Elektrodenentladung redu
ziert sich das Problem im wesentlichen auf ein axial mög
lichst kurzes emittierendes Plasma, für das möglichst keine
Strahlungsabschattungsverluste auftreten sollen.
Das Verfahren kann am Beispiel einer Anpassung der EUV-
Lichtquelle an eine Optik einer EUV-Lithographie-Station nä
her beschrieben werden: Die EUV-Lichtquelle kann in einer
Halbleiter-Lithographie-Einrichtung der nächsten Generation
angewendet werden, für die eine Lichtquelle mit einer Haupt
wellenlänge von etwa 13,5 nm erforderlich ist. Außer der An
forderung an die Wellenlängen gibt es jedoch strenge Anforde
rungen an das Lichtquellenformat des lichtemittierenden Be
reichs und an die Gesamtleistung, die die Quelle zur Verfü
gung stellen muß. In beiden Hinsichten ist das bekannte Ver
fahren in seiner Leistung beschränkt. Zum einen, weil die
Geometrie der Elektroden nur einen begrenzten Zugang zu dem
lichtemittierenden Bereich erlaubt und der Rest des Lichts an
die umgebenden Wände verschwendet wird. Zum Zweiten bildet
eine axialsymmetrische Geometrie immer ein gestrecktes Plas
ma, das nicht wirkungsvoll konzentriert werden kann. Typische
Längen sind zur Zeit 3 bis 10 mm, während die Sammeloptik le
diglich Lichtquellenformate von etwa 2 mm und darunter verar
beiten kann.
Das Verfahren kann dahingehend modifiziert werden, daß
eine der Elektroden als Hohlkathode ausgebildet wird, in der
und/oder vor der in Bezug auf deren Umgebung ein Überdruck
der Gasfüllung ausgebildet wird. Mit einer Hohlkathode kann
Einfluß auf die Ausbildung des elektrischen Feldes genommen
werden, das sich im Bereich der Elektrodenausnehmungen zwi
schen den Elektroden ausbildet. Mit dem Bohrlochbereich der
Hohlkathode können die Feldlinien hinreichend gestreckt aus
gebildet werden, um für eine vorbestimmte Spannung den Durch
bruchsbedingungen zu genügen, so daß das System im Bereich
des linken Zweigs der Paschen-Kurve arbeitet. Da die sich
ausbildende elektrische Entladung außer von dem Elektroden
abstand und der Form der Elektroden auch vom Gasdruck der
Gasfüllung abhängt, ist es vorteilhaft, vor der Elektrode im
Bezug auf deren Umgebung einen Überdruck der Gasfüllung aus
zubilden. Der Überdruck hat zur Folge, daß sich die langen
Feldlinien in Bereiche geringeren Gasdrucks erstrecken, so
daß sich höhere Feldstärken für den elektrischen Durchbruch
ergeben. Infolgedessen wird das sich im Falle eines Durch
bruchs ausbildende Plasma als Folge des Druckgradienten ver
lagert. Die Verlagerung kann dabei in einen Bereich einer
verbesserten Zugänglichkeit mit verringerter Abschattung er
folgen.
Es ist zu bevorzugen, wenn das Gas der Gasfüllung über
die Hohlkathode eingelassen wird, von deren Elektrodenausneh
mung ausgehend ein Druckgefälle aufgebaut wird. Ausgangspunkt
des Druckgefälles und damit des angestrebten Druckgradienten
ist infolgedessen der der Anode benachbarte Bereich der Elek
trodenausnehmung der Hohlkathode. Entsprechend erfolgt eine
Verlagerung des Plasmas von der Elektrodenausnehmung der
Hohlkathode weg.
Eine weitere Verbesserung insbesondere der vorbeschrie
benen Ausführungsform läßt sich dadurch erreichen, daß eine
Düse verwendet wird, mit der Gas der Gasfüllung mit hoher Ge
schwindigkeit unter Verlagerung des Plasmas in das Entla
dungsgefäß geblasen wird. Bei dieser Ausführung ergibt sich
ein zusätzlicher Steuerungsparameter, der die Formung der
Isobarlinien vor der Elektrodenausnehmung der Kathode zu
steuern erlaubt. Insbesondere ist es möglich, den Pinchbe
reich des Plasmas noch weiter auswärts zu verlagern, was Vor
teile für die Kühlung der Einrichtung hat, mit der das Ver
fahren durchgeführt wird, insbesondere im Bereich der Elek
troden.
Das Verfahren kann dahingehend verbessert werden, daß
außer dem das Plasma ausbildenden Gas ein prozeßbeeinflussen
des Füllgas in das Entladungsgefäß eingebracht wird. Mit dem
Füllgas kann nicht nur eine Gradientenbildung bezüglich der
Gasfüllung des Entladungsgefäßes erreicht werden, sondern es
sind auch weitere Prozeßeinwirkungen möglich. Beispielsweise
kann die Reabsorption von EUV-Strahlung durch das für die
Gasentladung benutzte Primärgas minimiert werden. Dieses Pro
blem ist besonders schwerwiegend, wenn Xenon als Entladungs
gas benutzt wird, weil Xenon EUV-Strahlung stark reabsor
biert. Ein weiterer Vorteil kann sein, daß das Füllgas be
nutzt wird, die Entladung schneller zu löschen, als das Ent
ladungsgas, um damit höhere Wiederholungsraten zu erreichen.
Besonders vorteilhafterweise wird so verfahren, daß das
Füllgas rohrförmig um das das Plasma ausbildende Gas herum in
das Entladungsgefäß hineinströmt. Mit Hilfe des Füllgases
kann auf diese Weise eine sehr wirkungsvolle umfassende For
mung des Entladungsgases erreicht werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 7. Die Vorrich
tung unterliegt den oben bezüglich des Verfahrens beschriebe
nen Nachteilen, so daß sich für die Vorrichtung eine der oben
beschriebenen Aufgabe entsprechende Aufgabe ergibt. Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des An
spruchs 1 gelöst.
Die Ausbildung eines höheren Gasdrucks nahe einer als
Kathode ausgebildeten Elektrode in Bezug auf einen von dieser
Elektrode entfernten Bereich führt zu einem entsprechenden
Druckgradienten und insbesondere zu einem Druckgefälle. Eine
Folge dieses Druckgefälles ist eine Verlagerung des sich aus
bildenden Plasmas im Sinne einer guten Zugänglichkeit bzw.
einer verringerten optischen Abschattung bezüglich einer das
Licht verarbeitenden Optik.
In Ausgestaltung der vorbeschriebenen Vorrichtung ist es
zweckmäßig, diese so auszubilden, daß die Kathode als Hohlka
thode ausgebildet ist, durch die das Gas der Gasfüllung in
das Entladungsgefäß einbracht ist. Bei der Hohlkathode sind
die oben beschriebenen gestreckten Feldlinien vorhanden, de
ren Ausbildung eine Voraussetzung ist, um zu annehmbaren Be
dingungen für den linken Zweig der Paschen-Kurve kommen zu
können. Zugleich wird durch die Hohlkathode das Gas der Gas
füllung in das Entladungsgefäß eingespeist, also das Entla
dungs- bzw. Primärgas. Hierdurch ergibt sich eine einfache
konstruktive Ausgestaltung, da in diesem Fall des Einsatzes
des Hohlraums der Hohlkathode zum Zwecke der Gaszuleitung ei
ne besondere Ausbildung von einer Gaszuleitung dienenden
Räumlichkeiten entfällt.
Die Düse kann in unterschiedlicher Weise eingesetzt
werden. Vorteilhaft ist es, die Vorrichtung so auszubilden,
daß die Elektrodenausnehmung und/oder die Mittelbohrung als
Düse ausgebildet sind und/oder daß mit der Düse ein zur Hohl
kathode gerichteter Gasfluß erzeugbar ist. Die vorbeschriebe
nen Ausgestaltungen können insbesondere auch in Kombination
miteinander eingesetzt werden.
Eine weitere Spezifizierung der Vorrichtung kann dahin
gehend erfolgen, daß die Elektrodenausnehmung der Kathode ei
ne die Einspeisegeschwindigkeit des das Plasma ausbildenden
Gases und/oder die Gasverteilung beeinflussende Düse auf
weist. Die Düse kann so ausgebildet werden, daß eine erhebli
che Verlagerung des Plasmas in einen Bereich guter optischer
Zugänglichkeit ermöglicht wird.
Des weiteren kann es von Vorteil sein, wenn die Kathode
von der als Anode wirkenden Elektrode unter Bildung eines
Ringraums mit Abstand umgeben ist, und daß die Elektrodenaus
nehmung der Anode konisch öffnend ausgebildet ist. In diesem
Fall wird eine konzentrische Elektrodenanordnung ermöglicht,
die sich durch eine besondere Freizügigkeit bezüglich der Zu
gänglichkeit des Raums auszeichnet, in die das Plasma verla
gert wird. Die optische Zugänglichkeit kann weiter verbessert
werden, wozu insbesondere die konische Öffnung der Elektro
denausnehmung der Anode beiträgt. Auch bei in Bezug auf die
gemeinsame Elektrodenachse größeren Betrachtungswinkeln er
gibt sich eine geringe Abschattung und im Falle eines kurzen
Plasmas erscheint dieses auch bei größeren Betrachtungs
winkeln eher dem Ideal einer Punktquelle angenähert.
Die Vorrichtung kann so ausgebildet werden, daß mittels
des zwischen der Kathode und der Anode vorhandenen Ringraums
ein Füllgas in das Entladungsgefäß einleitbar ist. Das Füll
gas kann die Druckausbildung des Entladungsgases beeinflussen
und mithin zu einer Verlagerung und einer Formung des Plasmas
beitragen. Der zwischen der Kathode und der Anode vorhandene
Ringraum führt zu einer entsprechend symmetrischen Ausbildung
des mit Füllgas beschickten Bereichs des Entladungsgefäßes.
Im Falle einer Rotationssymmetrie der Elektroden ist dieser
Füllgasbereich entsprechend rotationssymmetrisch.
Wenn das Füllgas ein Extrem-Ultraviolettstrahlung reab
sorbierendes Gas und/oder ein Plasma löschendes Gas ist, kann
entsprechender Einfluß auf die Reabsorption von Extrem-Ultra
violettstrahlung und/oder auf die Wiederholfrequenzen genom
men werden. Bei Pulsbetrieb ist mithin ein schnellerer Ablauf
sich wiederholender Entladungsvorgänge möglich, was zu einer
verbesserten Lichtausbeute führt.
Eine Minimierung des Verbrauchs von Entladungsgas ergibt
sich, wenn die Vorrichtung so ausgebildet ist, daß das Entla
dungsgefäß außen im Bereich der Elektroden hauptsächlich mit
Füllgas gefüllt ist.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, die Vorrichtung so
auszubilden, das daß das Aspektverhältnis von Durchmesser zu
Tiefe der Ausnehmung der Kathode kleiner als eins ist. Hier
durch wird nicht nur der Gasverbrauch minimiert und die Gas
strömung ausgerichtet, so daß sich eine entsprechend große
Verlagerung des Plasmas in Strömungsrichtung des Entladungs
gases ergibt, sondern es wird auch dazu beigetragen, daß ein
Stromtransport über die Wand der Ausnehmung der Kathode und
die Wand der Hohlkathode und damit eine Schwächung des Plas
mas möglichst unterdrückt wird.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm der Abhängigkeit der Zündspannung von
dem Produkt aus Gasdruck und Elektrodenabstand,
Fig. 2 in schematischer Darstellung eine erste Elektro
denanordnung, und
Fig. 3 in schematischer Darstellung die Elektrodenanord
nung der Fig. 2 in abweichender Betriebsweise.
Fig. 1 veranschaulicht das Paschensche Gesetz, nämlich
eine Abhängigkeit der für Gasentladungen maßgeblichen Zünd
spannung u0 vom Produkt aus dem Gasdruck p und dem Elektro
denabstand d. Dabei ist U0 diejenige Spannung, bei der eine
selbständige Gasentladung in einer zwischen zwei Elektroden
ausgebildeten Gasentladungsstrecke auftritt. Die Gesetzmäßig
keit gilt für eine bestimmte Elektrodengeometrie und ein be
stimmtes Gas. Fig. 1 stellt klar, daß das strahlungserzeugende
Verfahren entsprechend dem linken Ast der Paschen-Kurve
durchgeführt werden soll, also mit einer Gasentladung, bei
der die Erzeugung des Plasmas mehrstufig über Sekundärionisa
tionsprozesse im Selbstdurchbruch erfolgt und die Plasmaver
teilung bereits in der Startphase in hohem Maße zydersymme
trisch ist. In das Plasma kann Energie eingekoppelt werden,
nämlich mittels eines gepulsten Stromes, der von einer Strom
quelle zur Verfügung gestellt werden muß. Durch geeignete
Wahl der Amplitude und der Periodendauer der Strompulse kann
die für die Lichtemission geeignete Temperatur des Plasmas
eingestellt werden. Es kommt zu Periodendauern im zwei- bis
dreistelligen Nanosekundenbereich. Während eines Pulses wird
das Plasma infolge der sich aufbauenden Lorentz-Kraft einge
schnürt und es kommt zu einem sogenannten Pinch.
Die Fig. 2, 3 zeigen Pinchanordnungen schematisch darge
stellter Elektroden. Die Elektroden sind im Bezug auf eine
Symmetrieachse 17 rotationssymmetrisch ausgebildet. Die An
ordnung der Elektroden ist konzentrisch. Dies Symmetrieachse
17 ist zugleich Mittelachse einer als Hohlkathode 14 ausge
bildeten Elektrode. Die Hohlkathode 14 hat eine Mittelbohrung
18 mit einer Elektrodenausnehmung 13 in einem Mündungsbereich
19 der Mittelbohrung 18, wobei dieser Mündungsbereich 19 Be
standteil einer Elektrodenausnehmung 20 einer weiteren, als
Anode 15 ausgebildeten Elektrode ist. Die Anode 15 ist eben
falls rotationssymmetrisch und umgibt die Hohlkathode 14 mit
einem Ringraum 16. Beide Elektroden sind in einem Entladungs
gefäß 11 untergebracht, das mit Entladungsgas gefüllt ist,
dessen Druck geringer ist, als der Atmosphärendruck.
Eine Besonderheit der Elektrodenausnehmung ist die Ge
stalt der Hohlkathode 14, die einen den Durchmesser der Mit
telbohrung 18 erheblich erweiternden Hohlraum 20 in der Nähe
der Elektrodenausnehmung 13 aufweist. Dadurch wird eine spe
zielle Ausbildung von Feldlinien 21 erreicht, von denen sich
beispielsweise Feldlinien 21' bis in den Hohlraum 20 er
strecken und damit ein Feld aufbauen, das in guter Näherung
parallel zur Symmetrieachse 17 verläuft. Wird die Spannung
genügend gesteigert, so kommt es bei einem Erreichen der
Zündspannung U0 entweder zum Selbstdurchbruch, der zur Aus
bildung eines Plasmas führt, oder es wird kurz vorher eine
getriggerte Gasentladung erzeugt. Die Gasentladung bildet
sich in der Nähe der Hohlkathode 14 vor deren Stirnwand 14'
bzw. vor der Elektrodenausnehmung 13 aus, da hier die Konzen
tration des elektrischen Feldes am größten ist und die Feld
stärke zur Anode 15 hin abnimmt, da sie eine sich konisch
öffnende Elektrodenausnehmung 12 aufweist, bei der also die
Ausnehmungswand 12' mit der Symmetrieachse 17 einen spitzen
Winkel bis hin zu 90 Winkelgrad bildet. Die konische Ausneh
mungswand 12' der Elektrodenausnehmung 12 ist dabei derart in
Bezug auf die Hohlkathode 14 angeordnet, daß der kleinste
Ausnehmungsdurchmesser der Anode 15, der gleich dem Außen
durchmesser des zwischen den Elektroden vorhandenen Ringraums
16 ist, auf Höhe der Stirnwand 14' der Hohlkathode 14 ange
ordnet ist.
Die Mittelbohrung 18 ist als Gaseinlass 22 ausgebildet.
Über den Gaseinlass 22 wird Entladungsgas durch die Mittel
bohrung 18 in den Hohlraum 20 eingelassen und kann von dort
aus durch die Elektrodenausnehmung 13 der Hohlkathode 14 in
die Elektrodenausnehmung 12 der Anode strömen bzw. in das
Entladungsgefäß, in dem ein Unterdruck aufrechterhalten wird.
Der Druck des Entladungsgases kann bereits innerhalb der
Hohlkathode 14 sinken. Jedenfalls aber von der Elektrodenaus
nehmung 13 an kann ein Druckgefälle aufgebaut werden. Die
Fig. 2 zeigt Isobaren 23 abnehmenden Drucks. Infolge der sich
daraus ergebenden Druckgradienten der Gasfüllung wird das
Plasma 10 in Richtung von der Kathode weg verlagert. Die Ver
lagerung erfolgt infolge der symmetrischen Ausbildung des
elektrischen Feldes und der Gasdruckverteilung in Richtung
der Symmetrieachse 17.
Das Ausmaß der Verlagerung des Plasmas 10 ist abhängig
von den Abmessungen der Elektrodenausnehmung 13 und von der
Strömungsgeschwindigkeit des Gases. Beispielsweise kann die
Elektrodenausnehmung 13 als Düse ausgebildet sein, mit der
Gas der Gasfüllung mit hoher Geschwindigkeit in das Entla
dungsgefäß 11 geblasen wird. Die Anordnung des Plasmas 10 in
der Elektrodenausnehmung 12 kann in großem Ausmaß dadurch
verändert werden, daß die geeigneten elektrischen und aerody
namischen Bedingungen gewählt werden. Insbesondere kann bei
der beschriebenen Ausbildung der Anoden erreicht werden, daß
das Plasma 10 nicht mehr eine zylindrische Geometrie hat,
sondern entsprechend der Darstellung auf ein geringeres, mehr
eiförmiges Volumen konzentriert ist. Zugleich mit der Verla
gerung erfolgt also auch eine in optischer Hinsicht vorteil
hafte Verformung des Plasmas 10.
Die vorstehenden Ausführungen gelten auch für die Aus
führungsform der Fig. 3. Hier ist die Besonderheit darge
stellt, daß der zwischen den Elektroden vorhandene Ringraum
16 als Gaseinlaß 24 genutzt wird. Es wird beispielsweise ein
Füllgas 25 benutzt, das infolge der ringförmigen bzw. rohr
förmigen Ausbildung des Ringraums 16 entsprechend rohrförmig
um das das Plasma 10 ausbildende Gas herum in das Entladungs
gefäß 11 strömt. Dieses Füllgas 25 hat eine formgebende Ein
wirkung auf das das Plasma ausbildende Gas. Fig. 3 zeigt im
Vergleich zu Fig. 2 die einengende Wirkung von strichpunktiert
dargestelltem Füllgas 25 auf das das Plasma erzeugende Gas
und damit auf dessen Isobaren 23. Auch mit Hilfe des Füllga
ses kann also im plasmaerzeugenden Gas für Druckänderungen
gesorgt werden, die wiederum zu Verlagerungen und/oder Ver
formungen des Plasmas 10 führen.
In Fig. 3 ist eine Düse 26 dargestellt, mit der Gaseinlaß
eines Entladungsgases an den Vorderseiten der Elektroden rea
lisiert ist. Die Austrittsgeschwindigkeit des Gases muß hoch
genug sein, um einen gemäß dem Pfeil 27 zur Hohlkathode 14
gerichteten Gasfluß zu erzeugen. Mit diesem wird vor der
Stirnwand 14' der Hohlkathode 14 ein höherer Druck erzeugt,
der zum Hintergrund entsprechend den Isobaren 23 abnehmenden
Drucks stark abfällt.
Die vorbeschriebene Ausbildung der Elektroden zur Pinch
formung über inhomogene Druckverhältnisse des im Entladungs
gefäß 11 befindlichen Gases, insbesondere des vor der Stirn
wand 14' der Hohlkathode befindlichen Gases, kann durch vor
bestimmte Bemessungen der Elektrodenausnehmung 13 ergänzt
werden. Insbesondere ist es von Vorteil, die Elektrodenaus
nehmung 13 als Kathodenöffnung so auszubilden, daß das As
pektverhältnis von Durchmesser d zu Tiefe b < 1 ist. Das
führt nicht nur zur Vergleichmäßigung der Strömung des Gases,
wenn dieses durch die Elektrodenausnehmung 13 in das Entla
dungsgefäß 11 gespeist wird, sondern es läßt sich auch der
Transport von für das Plasma bestimmten Ladungsträgern beein
flussen. Insbesondere wird der Stromtransport über die Elek
trodenausnehmung 13 und über die den Hohlraum 20 bildende
Wand der Hohlkathode 14 weitgehend unterdrückt. Auch das be
fördert die Ausbildung des Plasmas 10 in einen Bereich der
Elektrodenausnehmung 12, in dem eine optisch gute Zugänglich
keit gegeben ist, also ohne Abschattung des Plasmas, auch bei
größeren Beobachtungswinkeln zur Symmetrieachse 18.
Claims (15)
1. Verfahren zum Erzeugen von Extrem-Ultraviolettstrahlung/
weicher Röntgenstrahlung, mittels einer Gasentladung,
insbesondere für die EUV-Lithographie, bei dem in einem
Entladungsgefäß (11) zwei Elektroden an Hochspannung ge
legt werden, zwischen denen in einem Bereich zweier
gleichachsiger Elektrodenausnehmungen (12, 13) eine Gas
füllung mit vorbestimmtem Gasdruck entsprechend eines
auf dem linken Zweig der Paschen-Kurve erfolgenden Ent
ladungsbetriebs bereitgestellt wird, in der ein die
Strahlung abgebendes Plasma (10) unter Energiezufuhr
ausgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Plasma (10) im Bereich der Elektrodenausnehmungen
(12, 13) mittels eines Druckgradienten der Gasfüllung
verlagert und/oder verformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Elektroden als Hohlkathode (14) ausgebildet
wird, in der und/oder vor der in Bezug auf deren Umge
bung ein Überdruck der Gasfüllung ausgebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas der Gasfüllung über die Hohlkathode (14)
eingelassen wird, von deren Elektrodenausnehmung (13)
ausgehend ein Druckgefälle aufgebaut wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Düse (26) verwendet wird, mit
der Gas der Gasfüllung mit hoher Geschwindigkeit unter
Verlagerung des Plasmas (10) in das Entladungsgefäß (11)
geblasen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß außer dem das Plasma ausbildenden
Gas ein prozeßbeeinflussendes Füllgas (25) in das Entla
dungsgefäß (11) eingebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Füllgas (25) rohrförmig um das das Plasma (10)
ausbildende Gas herum in das Entladungsgefäß (11) hin
einströmt.
7. Vorrichtung zum Erzeugen von Extrem-Ultraviolettstrah
lung/Röntgenstrahlung mittels einer Gasentladung, insbe
sondere für die EUV-Lithographie, mit zwei in einem Ent
ladungsgefäß (11) an Hochspannung gelegten Elektroden,
die in einem Bereich zweier gleichachsiger Elektroden
ausnehmungen (12, 13) eine Gasfüllung vorbestimmten Gas
drucks entsprechend eines auf dem linken Zweig der
Paschen-Kurve erfolgenden Entladungsbetriebs aufweisen,
in der ein die Strahlung abgebendes Plasma (10) unter
Energiezufuhr ausgebildet ist, dadurch gekennzeich
net, daß der Gasdruck der Gasfüllung nahe einer als
Kathode ausgebildeten Elektrode höher ist, als in einem
davon entfernten Bereich des Entladungsgefäßes (11).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathode als Hohlkathode (14) ausgebildet ist,
durch die das Gas der Gasfüllung in das Entladungsgefäß
(11) eingespeist ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrodenausnehmung (13) der Kathode
eine die Einspeisegeschwindigkeit des das Plasma (10)
ausbildenden Gases erhöhende und/oder die Gasverteilung
beeinflussende Düse aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrodenausnehmung (13) und/oder
die Mittelbohrung (18) als Düse ausgebildet sind
und/oder daß mit der Düse (26) ein zur Hohlkathode (14)
gerichteter Gasfluß erzeugbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kathode von der als Anode (15)
wirkenden Elektrode unter Bildung eines Ringraums (16)
mit Abstand umgeben ist, und daß die Elektrodenausneh
mung (12) der Anode (15) konisch öffnend ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des zwischen der Kathode und der Anode (15)
vorhandenen Ringraums (16) ein Füllgas (25) in das Ent
ladungsgefäß (11) einleitbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Füllgas (25) ein Extrem-Ultraviolettstrahlung
reabsorbierendes Gas und/oder ein Plasma (10) löschendes
Gas ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß außen im Be
reich der Elektroden hauptsächlich mit Füllgas (25) ge
füllt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aspektverhältnis von Durchmes
ser (d) zu Tiefe (b) der Ausnehmung (13) der Kathode
kleiner als eins ist.
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