DE19718660A1 - Verfahren zur Triggerung einer gasisolierten Schaltfunkenstrecke und Vorrichtung zur Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Triggerung einer gasisolierten Schaltfunkenstrecke und Vorrichtung zur Anwendung des VerfahrensInfo
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- H01T2/00—Spark gaps comprising auxiliary triggering means
Landscapes
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
- Lasers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Triggerung einer
Schaltfunkenstrecke und eine Schaltfunkenstrecke, die gemäß
dem Verfahren betrieben wird.
Das Ziel ist für Hochspannungsentladungen bei den verschieden
sten Prozessen einen Schalter zur Verfügung zu haben, der zu
einem vorbestimmten Zeitpunkt zuverlässig in den leitenden Zu
stand überführbar ist. Hierzu ist eine Lösung bekannt, bei der
dem Isoliergas in der Funkenstreckenkammer leicht photoioni
sierbare, gasförmige Additive (Fluorbenzene) beigemischt wer
den, die dann durch Bestrahlen mit eine Lichtquelle geeigneter
Wellenlänge über Photoionisation die Startelektronen für die
Ausbildung des Zündkanals freimachen (J. Phys. D: Appl. Phys.,
17(1984)903-918. Printed in Great Britain).
Als Lichtquellen, die die Funkenstrecke in den leitenden Zu
stand versetzen, sog. Triggerlichtquellen, haben sich inkohä
rente Lichtquellen wie UV-Strahler oder kohärente Lichtquellen
wie Laser bewährt. Letzteres ist unter dem Begriff Lasertrig
gerung bekannt.
Mit der Lasertriggerung wird die zeitlich gezielte Auflösung
eines elektrischen Durchschlags in einer Funkenstrecke durch
die Bestrahlung des Elektrodenzwischenraums bzw. der Elektro
denoberfläche mit Laserlicht erreicht. Die zur Triggerung der
Funkenstrecke erforderliche Laserenergie hängt vom ausgenutz
ten Mechanismus der photoelektrischen Ladungsträgererzeugung
und von der Betriebsart der Funkenstrecke ab.
Grundsätzlich wird zwischen dynamisch beanspruchten Schaltern
und Gleichspannungsschaltern unterschieden. An Gleichspan
nungsschaltern liegt die zu isolierende Spannung vor der Trig
gerung der Funkenstrecke ständig an. Ein elektrischer Durch
schlag in einer gasisolierten Homogenfeldanordnung kann nur
erfolgen, wenn der effektive Stoßionisationskoeffizient αeff
im Gas größer Null ist und folglich eine lawinenartige Vermeh
rung freibeweglicher Ladungsträger infolge der Stoßionisation
stattfinden kann. Bei Feldstärken kleiner der statischen
Durchbruchfeldstärke gilt αeff ≦ 0. Da der Gleich
spannungsschalter vor dem Triggerereignis sicher isolieren
soll, muß seine Betriebsspannung unter seiner statischen
Durchbruchspannung UDC liegen.
Die Ionisierungsenergie von Gasatomen liegt oberhalb von Wi =
12 eV und ist damit wesentlich größer als die Photonenenergie
der Laserstrahlung, die je nach Wellenlänge des Lasers kleiner
als Wph = 4. . .5 eV ist. Die freibeweglichen Ladungsträgers des
Plasmas können folglich nur durch eine gleichzeitige Absorp
tion mehrerer Photonen, durch die sogenannte Multiphotonenio
nisation erzeugt werden (siehe Grey Morgan, C.: "Laser-induced
Breakdown of Gases", Rep. Prag. Phys., Vol. 38., 1975, p. 621-665).
Die Multiphotonenionisation ist ein stark nichtlinearer
Effekt, der erst bei hohen Bestrahlungsstärken in Erscheinung
tritt. Zur Erzeugung eines leitfähigen Plasmas, das eine zur
Triggerung eines Gleichspannungsschalters ausreichende
Ladungsträgerdichten von n < 1016 cm-3 besitzt (Dougal, R. A.
et al. : "Fundamental Processes in the Laser-Triggered Electri
cal Breakdown of Gases", J. Appl. Phys., Vol. 60, No.12, 1986,
p. 4240 - 4247), liegt die erforderliche Bestrahlungsstärke
bei I = 1 GW.cm-2. Sie ist nur mit einer Fokussierung des La
serstrahls im Elektrodenzwischenraum zu erreichen. Die erfor
derlichen Laserenergien betragen W < 100 mJ.
Wird der Laserstrahl auf die Elektrodenoberfläche fokussiert
sind die Triggerenergien etwa eine Größenordnung geringer als
bei einer Fokussierung im Gasvolumen zwischen den Elektroden.
Die erforderliche Laserenergie liegt bei W = 10 mJ (siehe
Dougal, R. A. et al.: "Fundamental Processes in Laser-
Triggered Electrical Breakdown of Gases", J. Appl. Phys.,
Vol. 17, p. 903-918). Verdampftes Metall aus Elektrodenmate
rial erhöht hier die Leitfähigkeit des Plasmas. Zusätzlich
werden freibewegliche Elektronen durch Photoemission aus der
Elektrodenoberfläche ausgelöst.
In der Pulsed-Power-Technik und bei nahezu allen kurzzeitphy
sikalischen Anwendungen werden die Schaltfunkenstrecken mit
impulsförmigen Spannungen u(t) beaufschlagt und somit dyna
misch beansprucht. Zur Triggerung dynamisch beanspruchter
Schalter ist der Energieaufwand geringer. Die Spannung am
Schalter überschreitet die statische Durchbruchspannung sehr
rasch. Die Funkenstrecke bricht bei vergleichsweise hohen
Feldstärken von selbst durch, wenn auf natürliche Weise, d. h.
durch radioaktive Strahlung oder durch Höhenstrahlung, ein
freibewegliches Startelektron gebildet wurde.
Die gezielte Überführung eines dynamischen Schalters in den
leitenden Zustand findet vor dem Auftreten eines auf natürli
che Weise entstandenen Startelektrones statt. Bevor die Fun
kenstrecke von selbst durchbricht werden zum Triggerzeitpunkt
mittels Laserlicht Startelektronen erzeugt. Während der Vor
entladungsdauer erfolgt der Lawinenaufbau und die Streameraus
breitung zwischen den Elektroden. Nach Ablauf der Vorentla
dungsdauer bricht die Spannung zwischen den Elektroden zusam
men und die Funkenstrecke ist im leitenden Zustand.
Im Gegensatz zu Gleichspannungsschaltern ist bei dynamisch be
anspruchten Schaltern die Voraussetzung für die Ausbildung ei
nes Entladungskanals, ein Feldstärkewert über die statischen
Durchbruchfeldstärke, infolge der kurzzeitigen Überschreitung
der statischen Durchbruchspannung bereits erfüllt. Es genügt
daher eine vergleichsweise geringe Ladungsträgerdichte, im
Idealfall ein einzelnes Startelektron, um die Funkenstrecke
gezielt auszulösen. Dazu ist eine geringere Bestrahlungsstärke
erforderlich als zur Erzeugung eines hochleitfähigen Plasmas
mit hoher Ladungsträgerdichte.
Die aufzuwendenden Triggerlaserenergien liegen im Bereich von
1 mJ und die Bestrahlungsstärken bei wenigen MW.cm-2. Eine
Fokussierung des Laserstrahls ist nicht erforderlich. Bei ei
ner Beleuchtung der Elektrodenoberfläche werden zusätzlich zu
den im Gasvolumen entstandenen Ladungsträgern Elektronen durch
Photoemission aus der Metalloberfläche bereitgestellt. Die
aufzuwendende Triggerlaserenergie ist dann, ähnlich wie bei
Gleichspannungsschaltern, niedriger als bei einer aus
schließlichen Beleuchtung des Zwischenelektrodenraums.
Wird der Triggerlaserstrahl nicht fokussiert und parallel zu
den Elektrodenoberflächen geführt, besteht die Möglichkeit,
mehrere Entladungskanäle gleichzeitig auszulösen. Um möglichst
viele Entladungskanäle zu erzeugen, sind daher langgestreckte
und schienenförmig angeordnete Elektrodengeometrien besonders
geeignet. Derartig ausgeführte Mehrkanalschalter werden als
Railgap-Funkenstrecken bezeichnet. Sie besitzen eine äußerst
geringe Schalterimpedanz und wegen der vergleichsweise großen
zu beanspruchenden Elektrodenoberfläche eine hohe Lebensdauer.
Railgap-Schalter mit einer Elektrodenlänge von 50 cm wurden
von Taylor et. al. am National Research Council of Canada un
tersucht. Als Triggerlaser dienten ein KrF-Laser (= 248 nm)
und ein Stickstofflaser (= 337 nm). Mit Ar/SF6- und N2/SF6-
Schaltgasgemischen und ohne optimierende Zusätze erfolgte die
Auslösung der Funkenstrecke mit Laserenergien im Bereich von W
= 20 mJ.
Eine Verringerung der erforderlichen Triggerlaserenergie wurde
durch die Beimischung von leicht photoionisierbaren Gasadditi
ven, wie Fluorobenzenen bei Verwendung des KrF-Lasers und Tri
n-Propylamin beim Einsatz des Stickstofflasers erzielt. Mit 1
mJ KrF-Laserstrahlung konnten so 70-100 Entladungskanäle pro
Meter Elektrodenlänge erzielt werden. Die minimale Trigger
energie war W = 100 µJ, die geringste Bestrahlungsstärke
betrug I = 300 kW.cm-2. Bei der Triggerung mittels N2-Laser
war der Energieaufwand W = 60 µJ (siehe Taylor, R. S. et al.:
"UV Radiation Triggered Rail-Gap Switches", Rev. of Scient.
Instrum., Vol. 55, No. 2, 1984, p. 52 - 63). Die Bestrahlungs
stärke lag hier jedoch bei ca. T = 4 MW.cm-2 und damit wesent
lich höher als bei der Triggerung mit KrF-Strahlung.
Der Bedarf an Licht- bzw. Laserenergie zur fehlerfreien Auslö
sung der Funkenstrecke ist hoch. Damit einher geht der Bedarf
an Triggerlichtquellen mit höherer Energie, das sich insbeson
dere in den Kosten für das Triggerlichtsystem niederschlägt.
Daraus ergibt sich die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde
liegt, nämlich ein Verfahren für eine Schaltfunkenstrecke be
reitzustellen, mit dem die Funkenstrecke zeitlich exakt mit
möglichst geringer Laserenergie vom sperrenden in den leiten
den Zustand übergeführt werden kann. Dazu soll eine Schaltfun
kenstrecke bereitgestellt werden, mit der sich das Verfahren
zuverlässig durchführen läßt. Die Triggerlichtquelle soll en
ergiearm sein.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und mit
einer Schaltfunkenstrecke gemäß Anspruch 7 gelöst.
In den Unteransprüchen 2 bis 6 sind vorteilhafte Verfahrens
schritte gekennzeichnet. Die Unteransprüche 8 bis 13 kenn
zeichnen für die Ausführung vorteilhafte bauliche Maßnahmen.
Die zur Triggerung der Schaltfunkenstrecke notwendige Licht- bzw.
Laserenergie ist gegenüber dem Stand der Technik sehr
niedrig. Das Verfahren benötigt keine strahlfokussierenden
Mittel wie Linsen und dazu notwendige Feinjustiereinrichtun
gen. Das Verfahren ist zur Optimierung bestehender Laser
schaltsysteme ohne wesentliche Designänderung anwendbar. Be
sonders vorteilhaft ist die Optimierung des Schaltverhaltens
von Funkenstrecken mit gleichartigen, schienenförmigen Elek
troden, also Mehrkanalschalter, den sog. Railgap-Funken
strecken.
Im folgenden wird das Verfahren und die Schaltfunkenstrecke
und der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau der Schaltfunkenstrecke,
Fig. 2 den Aerosolgenerator im Prinzip,
Fig. 3 die Zündverzugszeit und die Standardabweichung (Jit
ter),
Fig. 4 die Selbstdurchbruchspannung der Funkenstrecke in Ab
hängigkeit der Aerosol-Partikel-Konzentration.
Die Schaltfunkenstrecke 4 ist eine Rail-Gap-Funkenstrecke, die
senkrecht zu der Achse der elektrischen Feldlinien und paral
lel zu den beiden Elektroden mit einem Stickstoff-Triggerlaser
9 beleuchtet wird. Das Aerosol ist ein Magnesium-Aerosol,
dementsprechend ist mindestens eine der beiden Opferelektroden
des Aerosolgenerators 1 aus Magnesium.
Entscheidend für die Anwendung der Metall-Aerosol-Triggerme
thode zur Optimierung des Schaltverhaltens bestehender Systeme
ist, daß durch die Partikelbeimischung kein verfrühter Selbst
durchbruch der Laserschalter vor der Auslösung des Triggerla
sers 9 auftritt.
Messungen der Selbstdurchbruchspannung der Railgap-Funken
strecke 4 in Abhängigkeit von der Partikelkonzentration np,
die proportional zur Funkenfrequenz fF des Aerosolgenerators 1
ist, zeigen, daß das Selbstdurchbruchverhalten der Funken
strecke 4 von der Partikelbeimischung nicht beeinflußt wird
(Fig. 4). Durch die Anwendung von Metall-Aerosol-Schaltgasen
wird das Triggerspannungsintervall nicht eingeschränkt.
Mit Mg-Partikeln im Schaltgas erfolgt eine fehlerfreie Trigge
rung der Funkenstrecke 4 bei Laserenergien von W = 200 nJ. Bei
dieser Triggerenergie ist die Schaltsteuerung geringer als
ohne Partikelbeimischung und einer um Faktor 1000 höheren
Laserenergie, Fig. 3, rechts.
Die Bestrahlungsstärke liegt bei der geringsten untersuchten
Triggerlaserenergie bei I = 300 W.cm-2 und ist damit um 4
Größenordnungen niedriger als bei bisherigen Ansätzen zur Ver
ringerung der erforderlichen Triggerlaserenergie. Die erfor
derliche Laserenergie selbst ist um 3 Größenordnungen gerin
ger.
Die Funktionsweise der Methode ist nicht an eine bestimmte
Elektrodengeometrie der Funkenstrecke gebunden. Eine gezielte
Auslösung eines dynamisch beanspruchten Laserschalters hängt
in erster Linie davon ab, ob bei einer bestimmten Laserenergie
Startelektronen erzeugt werden können. Dabei spielt der ge
nutzte Startladungsträgerprozeß die maßgebliche Rolle und
nicht die Elektrodengeometrie.
Die physikalische Grundlage der Metall-Aerosol-Triggermethode
ist die hohe Quantenausbeute der Photoemission von Elektronen
aus kleinen sphärischen Metallpartikeln in einer Gas
atmosphäre. Sie liegt in der Größenordnung von Y < 10-4. Bei
einer Bestrahlung der Partikel mit Licht genügen somit Ne =
104 Photonen um ein freibewegliches Elektron zu erzeugen.
Als Ursache für die hohe Quantenausbeute wird die vernachläs
sigbare Rückstreuung von Elektronen an Gasteilchen in Richtung
der Partikeloberfläche mit anschließender Absorption des Elek
trons angesehen. Eine Elektronenemission in Richtung der Flä
chennormalen besitzt die höchste Austrittswahrscheinlichkeit.
Die Metallpartikel 2 werden mit Hilfe des Aerosolgenerators 1
erzeugt, der nach dem Funkenerosionsprinzip arbeitet. Zur
technischen Umsetzung der Triggermethode wird die Gaszuleitung
3 der Schaltfunkenstrecke 4 aufgetrennt und der
Funkenerosionsgenerator 1 dazwischengeschaltet, Fig. 1. Diese
Art der Aerosolerzeugung und -beimischung ist für eine Dauer
betrieb des Laserschalters mit gleichbleibenden Schalteigen
schaften geeignet. Mit anderen Methoden der Aerosolerzeugung,
wie beispielsweise der Drahtexplosionsmethode, kann eine Lang
zeitstabilität der Schalteigenschaften bei einem repetierenden
Betrieb der Funkenstrecke nicht erreicht werden.
Im Funkenerosionsgenerator 1 entstehen die kugelförmigen Me
tallpartikel 2 infolge der Funkenentladungen zwischen den bei
den Opferelektroden 7, Fig. 2. Die Entladung wird aus der Ka
pazität CS gespeist und brennt repetierend mit der Funkenfre
quenz fF Im Lichtbogenfußpunkt wird Elektrodenmaterial aufge
schmolzen und in flüssiger Form in den Gasraum geschleudert,
wo es kugelförmig erstarrt und vom Gasstrom 8 in die Schalt
funkenstrecke 4 transportiert wird.
Die Opferelektroden 7 bestehen aus dem vorgegebenen Metall.
Die Austrittsarbeit des Partikelmaterials WA muß kleiner sein
als die Photonenenergie der Triggerlaserstrahlung Wph. Um eine
Sedimentation der Partikel in der Funkenstrecke zu vermeiden,
muß der Partikeldurchmesser kleiner als Dp = 500 nm sein. Die
erforderliche Partikelkonzentration liegt in der Größenordnung
von np = 104 cm-3. Das wird mit einem Gasstrom von < 1 l/min
und mit Mg-Elektroden erreicht. Der Entladekreis des Aerosol
generators ist so ausgelegt, daß die Speicherkapazität Cs = 20
nF ist, die Ladespannung 1 kV beträgt und die Repetierfrequenz
mindestens 5 Hz ist.
Die Triggermethode wird an der Railgap-Funkenstrecke 4 einge
setzt und mit der Beimischung von Magnesiumpartikeln 2 un
tersucht. Die Austrittarbeit von Magnesium beträgt WA = 3,66
eV. Die Photonenenergie des verwendeten N2-Triggerlasers 9 (=
337 nm) liegt mit Wph = h = 3,68 eV leicht darüber. Der
mittlere Magnesium-Partikeldurchmesser ist Dp = 100 nm und die
Partikelkonzentration im Schaltgas np < 104 cm-3.
Zunächst wurde aus experimentellen Gründen mit einer
Schaltgasgrundmischung von Argon und SF6 gearbeitet. Prinzi
piell aber ist der Einsatz eines Mischgases für die Funktion
der Triggermethode nicht notwendig. Es kann auch ein einkompo
nentiges oder höherkomponentiges Schaltgas zum Betrieb der
Schaltfunkenstrecke 4 verwendet werden.
Der geringe Energiebedarf zur Triggerung der Funkenstrecke 4
mit Aerosolschaltgas wird bei der Messung der Zündverzugszeit
der Funkenstrecke 4, der Zeitdauer vom Beginn des Laserimpul
ses bis zum Beginn des Spannungszusammenbruchs über der Fun
kenstrecke 4, in Abhängigkeit von der Triggerlaserenergie be
sonders deutlich, Fig. 3. Bei einer Grundgasmischung von 10%
SF6 in Argon, einem Gasdruck von p = 2 barabsolut und ohne Mg-
Partikelbeimischung findet bei einer Laserenergie von W = 20
µJ nur noch sporadisch eine Lasertriggerung statt. In mehr als
50% aller Triggerversuche bricht die Funkenstrecke 4 hier bei
höheren Spannungswerten erheblich nach dem Lasereinstrahlzeit
punkt von selbst durch. Die Zündverzugszeit und die Schalt
streuung der Funkenstrecke 4 (Jitter) sind mit 145 ns bzw. 167
ns dementsprechend hoch, vgl. Fig. 3.
1
Funkenerosionsgenerator, Aerosolgenerator
2
Metallpartikel
3
Gaszuleitung, Verbindungsleitung
4
Schaltfunkenstrecke, Railgap-Funkenstrecke, Funkenstrecke
5
Gaszuleitung, Zuleitung
6
Schaltgasversorgung
7
Elektroden, Opferelektroden
8
Gasstrom
9
Triggerlichtquelle, Triggerlaser, N2
-Triggerlaser
Claims (13)
1. Verfahren zur Triggerung einer gasisolierten und unter vor
gegebenen Isoliergasdruck gestellten Schaltfunkenstrecke
mit einer Lichtquelle, bestehend aus den Schritten:
- - ein Funkenerosionsgenerator (Aerosolgenerator) (1) wird in die die Zuleitung (3) einer Isoliergaskomponente zur Schaltfunkenstrecke (4) eingebaut und unter vorgegebenen Druck gestellt,
- - im Funkenerosionsgenerator (Aerosolgenerator) (1), in dem Funkenentladungen zwischen zwei Elektroden (7), den Opferelektroden, stattfinden und der mit einer vorgebba ren Repetierfrequenz betrieben wird, wird am Fußpunkt des durch die jeweilige Entladung erzeugten Funkenlichtbogens Elektrodenmaterial aufgeschmolzen und in flüssiger Form in den Zwischenraum der Opferelektro den (7) geschleudert, wo es zu kleinen kugelförmigen, in der durchströmenden Isoliergaskomponente nicht absinken den, schwebefähigen Partikeln (Metall-Aerosol) er starrt, von dem Gasstrom mitgerissen und zur Schaltfun kenstrecke (4) transportiert wird,
- - der Zwischenraum zwischen den Elektroden der Fun kenstrecke wird zum Zwecke der Zündung mit einer Licht quelle (9) vorbestimmter Wellenlänge, der Triggerlicht quelle, zumindest teilausgeleuchtet, wodurch die Start elektronen zum Aufbau eines Entladungskanals (vorzugs weise bei Längstriggerung) oder mehrerer Entla dungskanäle (vorzugsweise bei Quertriggerung) zwischen den Elektroden der Schaltfunkenstrecke (4) zum vorgege benen Zeitpunkt über Photoemission aus den im Isoliergas vorhandenen Metall-Aerosol-Partikeln freigesetzt werden, - die Achse des Triggerlichtstrahls (9) wird zentral durch den Raum zwischen den Elektroden der Schaltfunkenstrecke (4) gelenkt, und zwar entlang der Achse des elektrischen Feldes (Längstriggerung) zwischen den beiden Elektroden oder senkrecht dazu (Quertriggerung).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schaltfunkenstrecke (4) ein einkomponentiges Isolier
gas, wie SF6 oder N2, oder ein mindestens zweikomponentiges
Isoliergas, wie ein N2/Ar-Gemisch oder Luft im einfachsten
Fall, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Isolier-/Schaltgas eine Mischung aus 98-86% Ar und
komplementär dazu SF6 verwendet wird und die nichtelektro
negative Gaskomponente Ar durch den Aerosolgenerator (1)
strömt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Triggerlichtquelle (9) eine inkohärente, zur Photoemis
sion von Elektronen aus Aerosolpartikeln geeignete Licht
quelle verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Triggerlichtquelle (9) ein Laser verwendet wird, der
durch Photoemission aus Partikel des Isoliergasaerosols
Elektronen aus löst.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltfunkenstrecke (4) als Gleichspannungsschalter
oder als dynamisch beanspruchter Schalter verwendet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ver
fahrensansprüchen 1 bis 6, bestehend aus einer lichtgetrig
gerten Schaltfunkenstrecke,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Achse des Lichtstrahls der Triggerlichtquelle (9) durch ein lichtdurchlässiges Fenster wie Quarzglas in der Wand der Schaltfunkenstrecke (4) (Quertriggerung) oder durch ein solches in einer der beiden Elektroden führt (Längstrigge rung) und durch das Zentrum des Elektrodenzwischenraums geht,
ein Funkenerosionsgenerator (Aerosolgenerator) (1) unmit telbar an eine Schaltgasversorgung (6) mit Druckregulier einrichtungen angeschlossen und weiter über eine Druckgas leitung (3) an die Kammer der Schaltfunkenstrecke (4) ge koppelt ist,
in der Verbindungsleitung (3) zwischen dem Funkenerosionsgenerator (1) und der Funkenkammer der Schaltfunkenstrecke (4) mindestens eine weitere Zuleitung (5) für eine weitere Isoliergaskomponente mündet, so daß ein mindestens einkomponentiges Isoliergas der Schaltfun kenstrecke (4) zugeführt wird,
mindestens eine der beiden Elektroden des Aerosolgenerators (1) aus einem leicht ablatierbaren, metallischen Material besteht oder damit beschichtet ist (Opferelektrode), welche die Quelle für das Metall-Aerosol ist, und die andere aus einem wenig ablatierbaren Metall besteht, oder beide aus diesem leicht ablatierbaren Material bestehen oder be schichtet sind und damit beide Quelle (Opferelektroden) für das Metall-Aerosol sind.
die Achse des Lichtstrahls der Triggerlichtquelle (9) durch ein lichtdurchlässiges Fenster wie Quarzglas in der Wand der Schaltfunkenstrecke (4) (Quertriggerung) oder durch ein solches in einer der beiden Elektroden führt (Längstrigge rung) und durch das Zentrum des Elektrodenzwischenraums geht,
ein Funkenerosionsgenerator (Aerosolgenerator) (1) unmit telbar an eine Schaltgasversorgung (6) mit Druckregulier einrichtungen angeschlossen und weiter über eine Druckgas leitung (3) an die Kammer der Schaltfunkenstrecke (4) ge koppelt ist,
in der Verbindungsleitung (3) zwischen dem Funkenerosionsgenerator (1) und der Funkenkammer der Schaltfunkenstrecke (4) mindestens eine weitere Zuleitung (5) für eine weitere Isoliergaskomponente mündet, so daß ein mindestens einkomponentiges Isoliergas der Schaltfun kenstrecke (4) zugeführt wird,
mindestens eine der beiden Elektroden des Aerosolgenerators (1) aus einem leicht ablatierbaren, metallischen Material besteht oder damit beschichtet ist (Opferelektrode), welche die Quelle für das Metall-Aerosol ist, und die andere aus einem wenig ablatierbaren Metall besteht, oder beide aus diesem leicht ablatierbaren Material bestehen oder be schichtet sind und damit beide Quelle (Opferelektroden) für das Metall-Aerosol sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden der Schaltfunkenstrecke (4) derart gestaltet
sind, daß im durchgeschalteten Zustand mindestens ein
Lichtbogenkanal zwischen den beiden Elektroden besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Elektroden der Schaltfunkenstrecke (4) gleich,
schienenförmig sind und parallel (Rail-Gap) zueinander lie
gen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Triggerlichtquelle (9) eine inkohärent strahlende
Lichtquelle ist wie z. B. eine UV-Lichtquelle ist, deren
Wellenlänge geringer als die langwellige Grenze für Photo
emission von Elektronen aus den Aerosolpartikel ist, und in
vorgegebener Intensität abstrahlt.
11. Vorrichtung nach Ansprüchen 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Triggerlichtquelle (9) ein Laser wie z. B. ein Stick
stofflaser ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Quelle für die Metallpartikel des Aerosols aus Magne
sium oder Kupfer oder einem sonst leicht Metallpartikel
spendenden Metall ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gaszuführung (3) am Funkenerosionsgenerator (1) unmit
telbar am Zwischenraum der beiden Opferelektroden (7) mün
det.
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