DE10133802C1 - Verfahren zum Versetzen eines elektrischen Steuergeräts aus einem Ruhe- in einen Betriebszustand sowie Steuergerät - Google Patents
Verfahren zum Versetzen eines elektrischen Steuergeräts aus einem Ruhe- in einen Betriebszustand sowie SteuergerätInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versetzen eines elektrischen Steuergeräts für ein Kraftfahrzeug aus einem Ruhe- in einen Betriebszustand, wobei eine zum Erfassen von von zumindest einer entfernt angeordneten Schaltereinheit an einen zugeordneten Signaleingang des Steuergeräts übermittelten Wecksignalen vorgesehene Auswerteeinheit des Steuergeräts im Ruhezustand in regelmäßigen, relativ langen Zeitabständen für eine relativ kurze Zeitdauer aktiviert wird. Außerdem betrifft die Erfindung ein zur Anwendung eines solchen Verfahrens geeignetes Steuergerät. Von dem bekannten Stand der Technik unterscheidet sich das vorliegende Verfahren sowie das dementsprechende Steuergerät dadurch, daß sowohl die Zeitabstände zwischen den einzelnen Aktivierungen der Auswerteeinheit als auch die Dauer der jeweiligen Aktivierung individuell einstellbar sind und so an verschiedene Anforderungen anpaßbar sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versetzen eines
elektrischen Steuergeräts für ein Kraftfahrzeug aus einem Ruhe- in einen
Betriebszustand, wobei eine zum Erfassen von von zumindest einer entfernt
angeordneten Schaltereinheit an einen zugeordneten Signaleingang des
Steuergeräts übermittelten Wecksignalen vorgesehene Auswerteeinheit des
Steuergeräts im Ruhezustand in regelmäßigen, relativ langen Zeitabständen
für eine relativ kurze Zeitdauer aktiviert wird. Außerdem betrifft die Erfindung
ein zur Anwendung eines solchen Verfahrens geeignetes Steuergerät.
Derartige Verfahren bzw. Steuergeräte sind dazu vorgesehen in einem
Kraftfahrzeug eine Verringerung des Stromverbrauchs zu erreichen, indem
das Steuergerät in den Ruhezustand versetzt wird, wenn das Fahrzeug außer
Betrieb ist. Aufgrund eventuell geänderter Schalterzustände zugeordneter
Schaltereinheiten, wie z. B. der Zentralverriegelung muß aber dennoch eine
möglichst verzögerungsfreie Bereitstellung der vollen Funktionalität des
Steuergeräts ermöglicht sein. Die Verringerung des Stromverbrauchs ist
wegen der begrenzten Energiekapazität der Fahrzeugbatterie insbesondere
bei modernen Fahrzeugen, die über eine Vielzahl elektrischer Steuergeräte
verfügen, relevant. Die Forderungen gehen hier bis hin zu Ruhestrom
aufnahmen von weniger als 100 µA im zeitlichen Mittel.
Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowie entsprechend
ausgeführte Steuergeräte sind bereits in Kraftfahrzeugen im Einsatz, wobei
sowohl die relativ langen Zeitabstände, die zwischen den regelmäßig
wiederkehrenden Aktivierungen der Auswerteeinheit liegen, als auch die
relativ kurze Zeitdauer, während der dieses aktiviert ist, fest voreingestellt
sind.
Dabei ist es im Sinne einer möglichst großen Energieeinsparung erwünscht,
daß die Zeitabstände zwischen den einzelnen Aktivierungen der
Auswerteeinheit möglichst lang sind, während die Dauer der jeweiligen
Aktivierung möglichst kurz sein sollte. Demgegenüber stehen jedoch die
Forderungen, daß zum einen im Bedarfsfalle die Funktion des Steuergeräts
praktisch verzögerungsfrei - zumindest jedoch mit einer für den Benutzer nicht
erkennbaren Verzögerung - zur Verfügung steht, und daß zum anderen eine
Vielzahl von möglichen Wecksignalen erfaßt werden kann. Die fest
voreingestellten Werte für den zeitlichen Abstand und die Dauer der
Aktivierungen stellen insofern stets einen Kompromiß zwischen den einander
zuwiderlaufenden Bestrebungen nach optimierter Energieeinsparung und
bestmöglicher Verfügbarkeit dar.
Bei dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist ein solcher
Kompromiß nicht nötig, da sowohl die Zeitabstände zwischen den einzelnen
Aktivierungen der Auswerteeinheit als auch die Dauer der jeweiligen
Aktivierung individuell einstellbar sind, und so an verschiedene Anforderungen
anpaßbar sind.
Weitere besonders günstige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie des Steuergeräts sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei wird
auf die Tabellen 1) und 2) Bezug genommen.
Bei dem beispielhaften Steuergerät handelt es sich um ein sog.
Türsteuergerät, welches u. a. die Türverriegelung und den elektrischen
Fensterheber steuert. Es wird in hardwaremäßig identischer Ausführung
sowohl auf der Fahrer- als auch auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs
eingesetzt. Wie jedoch aus den Tabellen 1) und 2) für die Fahrer- bzw.
Beifahrerseite hervorgeht, sind den jeweiligen Steuergeräten softwaremäßig
durchaus unterschiedliche, an die jeweilige Einbauseite und die
dementsprechend anderen Anforderungen angepaßte Betriebsparameter
zugeordnet. Dabei ist in den Tabellen von oben nach unten ein Zustand
fortschreitender Verriegelung des Fahrzeugs dargestellt, der von der
Charakterisierung "Entriegelt", d. h. das Fahrzeug ist offen, bis zu "Safe mit
Fernbedienung" reicht, wobei letzteres bedeutet, daß das Fahrzeug von
außen verriegelt ist, und zusätzlich die Diebstahlwarnanlage aktiviert ist. Die
Spalten der Tabellen sind unterschiedlichen Schaltereinheiten wie z. B. dem
Drehfallenschalter oder dem Innenverriegelungstaster zugeordnet, deren
Signale von dem jeweiligen Steuergerät ausgewertet werden können.
In den Tabellenfeldern sind die der jeweiligen Kombination aus
Verriegelungszustand und Schaltereinheit zugeordneten Zeitabstände
zwischen zwei Aktivierungen der Auswerteeinheit angegeben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird davon ausgegangen, daß es je nach
Art des Verriegelungszustandes und der Aufgabe bzw. des Einbauortes des
Steuergeräts durchaus möglich ist, die Anzahl der möglichen Wecksignalen zu
verringern oder die Zeitabstände zu ihrer Auswertung zu vergrößern, ohne
daß mit diesen Maßnahmen eine spürbare Komforteinbuße verbunden wäre.
So werden beispielsweise im Zustand "Entriegelt" von dem der Fahrerseite
zugeordneten Steuergerät im Zeitabstand von jeweils 48 ms insgesamt sechs
mögliche Wecksignale erfaßt und ausgewertet, wozu eine Aktivierungsdauer
von ca. 200 µs erforderlich ist. Dagegen werden von dem der Beifahrerseite
zugeordneten Steuergerät im gleichen Verriegelungszustand ebenfalls im
Zeitabstand von jeweils 48 ms nur vier mögliche Wecksignale erfaßt und
ausgewertet. Die dazu erforderliche Aktivierungsdauer von ca. 160 µs ist um
20% geringer als die des Steuergeräts der Fahrerseite, was in diesem Falle
zugleich einer im zeitlichen Mittel um 20% geringeren Stromaufnahme
entspricht.
Im entriegelten Zustand, d. h. bei offenem Fahrzeug erwartet der Benutzer eine
unmittellbare Reaktion auf eine Schalterbetätigung, wie z. B. die Reaktion auf
die Betätigung eines Innenverriegelungstasters, die eine Zentralverriegelungs-
Aktion zur Folge hat, oder auf das Öffnen der Tür, bei dem der Drehfallen
schalter das Innenlicht einschaltet. Die in diesem Verriegelungszustand
gewählten Zeitabstände zwischen zwei aufeinanderfolgenden Erfassungen
möglicher Wecksignale sind mit 48 ms ausreichend kurz bemessen, um vom
Benutzer nicht als Verzögerung wahrgenommen zu werden.
Mit weiter fortschreitendem Verriegelungszustand wird die Anzahl der
ausgewerteten Signale weiter verringert. Dies ist ohne Komfortverlust z. B.
dadurch möglich, daß bei einem von außen verriegelten Fahrzeug auf die
Abfrage der im Innenraum angebrachten Schalter verzichtet wird.
Es werden aber auch die Zeitabstände zwischen den einzelnen Erfassungen
der Wecksignale verlängert, wobei eine Verdoppelung der Dauer des
Zeitintervalls - z. B. wie in den Tabellen angegeben von 48 ms auf 96 ms -
eine Halbierung des Stromverbrauchs bewirkt. Die Reaktion auf
Schalterbetätigungen wird dabei zunehmend träger, was in den Augen des
Benutzers als Komfortverlust gedeutet werden könnte. Dies muß vermieden
werden. Hilfreich sind hierbei zusätzliche Systeminformationen die in dem
Steuergerät vorliegen. So kann z. B. die Information, daß der Benutzer
Schalterbetätigungen wird dabei zunehmend träger, was in den Augen des
Benutzers als Komfortverlust gedeutet werden könnte. Dies muß vermieden
werden. Hilfreich sind hierbei zusätzliche Systeminformationen die in dem
Steuergerät vorliegen. So kann z. B. die Information, daß der Benutzer
üblicherweise eine zum Fahrzeug gehörende Fernbedienung und nicht den
Schlüssel zum Öffnen des Fahrzeugs benutzt, als Grundlage für eine weitere
Verlängerung der Zeitabstände dienen, und zwar für eine Verlängerung auf
ein Maß, welches zu einer Verzögerung führt, die bei der Benutzung des
Schlüssels als unakzeptabel empfunden würde, bei der Benutzung der
Fernbedienung hingegen nicht weiter störend wirkt.
Ein weiteres Beispiel für eine mögliche Verlängerung des Abfrageintervalls
bezieht sich auf den Drehfallenschalter. Wenn bei einem verriegelten
Fahrzeug die Betätigung des Drehfallenschalters, also das Öffnen der Tür,
erst nach ca. 96 ms erkannt wird, und erst dann z. B. eine Diebstahlwarnanlage
ausgelöst wird, so kann auch diese etwas trägere Reaktion auf die
Schalterbetätigung durchaus toleriert werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Versetzen eines elektrischen Steuergeräts für ein
Kraftfahrzeug aus einem Ruhe- in einen Betriebszustand, wobei eine
zum Erfassen von von zumindest einer entfernt angeordneten
Schaltereinheit an einen zugeordneten Signaleingang des Steuergeräts
übermittelten Wecksignalen vorgesehene Auswerteeinheit des
Steuergeräts im Ruhezustand in regelmäßigen, relativ langen
Zeitabständen für eine relativ kurze Zeitdauer aktiviert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der Zeitabstände und/oder der
Zeitdauer zum Erfassen der Wecksignale in Abhängigkeit der Aufgabe
und/oder des Einbauortes des Steuergeräts und/oder des
Verriegelungszustandes des Fahrzeugs veränderbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche
im Steuergerät vorliegende Systeminformationen zur Anpassung der
Länge der Zeitabstände und/oder der Zeitdauer zum Erfassen der
Wecksignale herangezogen werden.
3. Elektrisches Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, das in einen Betriebs- und
in einen Ruhezustand versetzbar ist, mit einer zum Erfassen von von
zumindest einer entfernt angeordneten Schaltereinheit an einen
zugeordneten Signaleingang des Steuergeräts übermittelten
Wecksignalen vorgesehenen Auswerteeinheit, welche im Ruhezustand in
regelmäßigen, relativ langen Zeitabständen für eine relativ kurze
Zeitdauer aktiviert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der
Zeitabstände und/oder der Zeitdauer zum Erfassen der Wecksignale in
Abhängigkeit der Aufgabe und/oder des Einbauortes des Steuergeräts
und/oder des Verriegelungszustandes des Fahrzeugs veränderbar ist.
4. Elektrisches Steuergerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder zur Übermittlung von Wecksignalen vorgesehenen, entfernt
angeordneten Schaltereinheit ein separater Signaleingang des
Steuergeräts zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10133802A DE10133802C1 (de) | 2001-07-11 | 2001-07-11 | Verfahren zum Versetzen eines elektrischen Steuergeräts aus einem Ruhe- in einen Betriebszustand sowie Steuergerät |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10133802A DE10133802C1 (de) | 2001-07-11 | 2001-07-11 | Verfahren zum Versetzen eines elektrischen Steuergeräts aus einem Ruhe- in einen Betriebszustand sowie Steuergerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10133802C1 true DE10133802C1 (de) | 2002-12-12 |
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ID=7691466
Family Applications (1)
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DE10133802A Expired - Fee Related DE10133802C1 (de) | 2001-07-11 | 2001-07-11 | Verfahren zum Versetzen eines elektrischen Steuergeräts aus einem Ruhe- in einen Betriebszustand sowie Steuergerät |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10133802C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US7154194B2 (en) | 2003-09-05 | 2006-12-26 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Power circuit of a vehicular electronic control unit |
US8655512B2 (en) | 2009-09-17 | 2014-02-18 | Robert Bosch Gmbh | Method for operating a number of control units |
CN108199470A (zh) * | 2018-01-19 | 2018-06-22 | 贵港市瑞成科技有限公司 | 一种智能配电箱系统及其控制方法 |
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-
2001
- 2001-07-11 DE DE10133802A patent/DE10133802C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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