DE10130700A1 - Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faserverstärkten thermoplastischen HarzformteilsInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faserverstärkten thermoplastischen Formteils bereit, wobei das Verfahren eine Form mit einer Matrize und einer Patrize verwendet und aufweist: Verfahren zum Einbringen eines geschmolzenen thermoplastischen Harzes, das Verstärkungsfasern enthält, deren mittlere Faserlänge auf mindestens 1 mm gehalten wird, zwischen der Matrize und der Patrize, um einen Formhohlraum mit dem geschmolzenen thermoplastischen Harz zu füllen, Öffnen eines Teils oder der gesamten Form in Dickenrichtung eines Formteils nach dem Einfüllen und Abkühlen eines Formteils, wobei ein lichtes Hohlraummaß auf der Dicke eines fertigen Formteils gehalten wird, das Verfahren, bei dem der Formhohlraum der Form mit der Atmosphäre verbunden werden kann, wobei das Verfahren ferner die folgende Schritte aufweist: (a) Ausbilden einer erstarrten Schicht an der Oberfläche des in den Formhohlraum eingefüllten geschmolzenen thermoplastischen Harzes, und anschließend (b) Durchbrechen zumindest eines Teils der erstarrten Oberflächenschicht, Einblasen der Luft durch den durchbrochenen Teil gleichzeitig mit oder nach dem Durchbrechen, und Öffnen eines Teils oder der gesamten Form gleichzeitig mit dem Einblasen der Luft, so daß ein dort definiertes lichtes Hohlraummaß die Dicke des fertigen Formteils erreicht, wodurch das nicht erstarrte geschmolzene thermoplastische Harz im Inneren verschäumt wird, wobei nach dem Verfahren mühelos ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von verschäumten faserverstärkten thermoplastischen Harzform
teilen.
Bisher sind faserverstärkte thermoplastische Harzform
teile, die mit Verstärkungsfasern verstärkt sind und in denen
Hohlräume bzw. Poren ausgebildet sind, als hochfeste Leicht
formteile bekannt. Als Verfahren zur Herstellung derartiger
Formteile bekannt sind zum Beispiel ein Verfahren, bei dem ein
langfaserhaltiges geschmolzenes thermoplastisches Harz durch
Einpressen bzw. Einspritzen in eine Form eingebracht wird und
die Form gleichzeitig mit oder unmittelbar vor der Beendigung
des Einfüllens um einen vorgegebenen Hub geöffnet wird, wo
durch das Harzinnere durch die elastische Erholung bzw. Rück
federung der langen Fasern verschäumt wird (JP-A-10-296 772);
sowie ein Verfahren, bei dem ein geschmolzenes thermoplasti
sches Harz, das Verstärkungsfasern von 2-100 mm Länge enthält,
in eine Form eingespritzt wird, die sich vorwärts und rück
wärts bewegen kann, und eine bewegliche Form unter Einblasen
von Gas in das geschmolzene thermoplastische Harz zurückgezo
gen wird, bis der Hohlraum das Volumen eines Formteils er
reicht, wodurch das geschmolzene thermoplastische Harz durch
die Rückfederung der Verstärkungsfasern verschäumt wird
(JP-A-10-305 462).
Bei dem ersteren Verfahren gibt es jedoch Probleme mit
der schlechten Formübertragbarkeit bzw. Abformbarkeit, da die
Kraft, die das Formteil beim Verschäumen des langfaserhaltigen
geschmolzenen thermoplastischen Harzes durch die Rückfede
rungskraft an die Formfläche der Form anpreßt, schwach ist
oder Produkte mit hohen Verschäumungszahlen schwer herzustel
len sind, da das Verschäumen nur durch die Rückfederungskraft
erfolgt. Beim letzteren Verfahren verbessert der Druck des
eingeblasenen Gases die Abformbarkeit. Bei dem Verfahren tre
ten jedoch insofern Probleme auf, als eine Vorrichtung zum
Einblasen eines unter hohem Druck stehenden Gases erforderlich
ist oder das Gewicht der Formteile schwer zu verringern ist,
da ein Gasleck durch Verdicken einer Hautschicht verhindert
werden muß.
Unter diesen Umständen besteht die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung darin, ein Verfahren zur Herstellung eines
hochfesten verschäumten faserverstärkten thermoplastischen
Harzformteils mit hervorragender Leichtbaueigenschaft und Ab
formbarkeit bereitzustellen.
Das heißt, die vorliegende Erfindung stellt ein Verfah
ren zur Herstellung eines verschäumten faserverstärkten ther
moplastischen Harzformteils bereit, wobei das Verfahren eine
Form mit einer Negativformhälfte bzw. Matrize und einer Posi
tivformhälfte bzw. Patrize verwendet und aufweist: Verfahren
zum Einbringen eines geschmolzenen thermoplastischen Harzes,
das Verstärkungsfasern enthält, deren mittlere Faserlänge auf
mindestens 1 mm gehalten wird, zwischen der Matrize und der
Patrize, um einen Formhohlraum mit dem geschmolzenen ther
moplastische Harz zu füllen, Öffnen eines Teils oder der ge
samten Form in Dickenrichtung eines Formteils nach dem Einfül
len und Abkühlen eines Formteils, wobei ein lichtes Hohlraum
maß auf der Dicke eines fertigen Formteils gehalten wird, das
Verfahren, bei dem der Formhohlraum der Form mit der Atmosphä
re verbunden werden kann, wobei das Verfahren ferner die fol
genden Schritte aufweist: (a) Ausbilden einer erstarrten
Schicht an der Oberfläche des in den Formhohlraum eingefüllten
geschmolzenen thermoplastischen Harzes, und anschließend (b)
Durchbrechen zumindest eines Teils der erstarrten Oberflächen
schicht, Einblasen der Luft durch den durchbrochenen Teil
gleichzeitig mit oder nach dem Durchbrechen, und Öffnen eines
Teils oder der gesamten Form gleichzeitig mit dem Einblasen
der Luft, so daß ein dort definiertes lichtes Hohlraummaß die
Dicke des fertigen Formteils erreicht, wodurch das nicht er
starrte geschmolzene thermoplastische Harz im Inneren ver
schäumt wird.
Der weitere Anwendungsbereich der vorliegenden Erfin
dung wird aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung er
sichtlich.
In der gesamten vorliegenden Beschreibung und den an
schließenden Patentansprüchen sind, wenn im Kontext nicht an
ders erforderlich, das Wort "aufweisen" und Abwandlungen wie
z. B. "weist auf" oder "aufweisend" ("mit") so aufzufassen,
daß sie den Einschluß einer angegebenen ganzen Zahl oder eines
Schritts oder einer Gruppe von ganzen Zahlen oder Schritten
bedeuten, aber nicht den Ausschluß irgendeiner anderen ganzen
Zahl oder eines Schritts oder einer Gruppe von ganzen Zahlen
oder Schritten.
Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht eines
verschäumten faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils
gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei (a) den Fall mit einem
auflaminierten Hautmaterial und (b) den Fall ohne auflaminier
tes Hautmaterial darstellt; und
Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 5 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 6 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 7 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 8 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 9 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 10 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 11 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 12 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 13 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Fig. 14 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Form, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschäumten
faserverstärkten thermoplastischen Harzformteils verwendet
wird.
Nachstehend wird die vorliegende Erfindung ausführlich
beschrieben.
Im folgenden werden Beispiele der vorliegenden Erfin
dung angegeben, auf welche die Erfindung aber nicht beschränkt
ist.
Wie in Fig. 1 durch einen Schnitt in Dickenrichtung der
Form dargestellt, setzt sich das verschäumte faserverstärkte
thermoplastische Harzformteil, das den Gegenstand der vorlie
genden Erfindung bildet, aus einer Hautschicht (einer erstarr
ten Oberflächenschicht) (1), die fast keine Hohlräume auf
weist, und einer verschäumten Schicht (2) mit Hohlräumen zu
sammen (Fig. 1a) oder weist eine Struktur auf, bei der nach
Wunsch ein Hautmaterial (16) auf die Oberfläche einer Haut
schicht auflaminiert ist (Fig. 1b).
Beim Erzielen eines geringen Gewichts und einer hohen
Festigkeit ist es wichtig, daß die verschäumte Schicht (2) ei
ne trägerunterstützte Struktur aufweist, in der die Verstär
kungsfasern kompliziert miteinander verschlungenen bzw. verwo
ben sind und die Fasern durch das thermoplastische Harz in der
Nähe ihrer Berührungsstellen fest aneinander fixiert sind. Um
die Fasern kompliziert miteinander zu verweben, müssen die
Verstärkungsfasern in einem Formteil eine mittlere Länge von
mindestens 1 mm aufweisen. Bei einer mittleren Faserlänge von
weniger als 1 mm kann das gewünschte Verhalten nicht erreicht
werden.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren notwendig, in einen Formhohlraum ein geschmol
zenes thermoplastisches Harz einzubringen, das Verstärkungsfa
sern enthält, deren mittlere Faserlänge auf mindestens 1 mm
gehalten wird.
Als mittlere Faserlänge wird eine massegemittelte Fa
serlänge verwendet, die eine allgemeine Kennzahl ist.
Da bei der vorliegenden Erfindung die Verstärkungsfa
sern in einem Formteil, wie oben beschrieben, eine mittlere
Länge von mindestens 1 mm aufweisen müssen, handelt es sich
bei den Verstärkungsfasern, deren mittlere Faserlänge auf min
destens 1 mm gehalten wird, um Verstärkungsfasern mit einer
solchen Länge, daß die Verstärkungsfasern in einem erhaltenen
Formteil eine mittlere Länge von mindestens 1 mm aufweisen.
Der in der folgenden Beschreibung verwendete Begriff "mittlere
Länge der Verstärkungsfasern" hat die gleiche Bedeutung wie
oben beschrieben.
Ein Verfahren zum Einbringen eines solchen geschmolze
nen thermoplastischen Harzes, das Verstärkungsfasern enthält,
deren mittlere Faserlänge auf mindestens 1 mm gehalten wird,
in einen Formhohlraum kann ein Verfahren mit Einbringen von
geschmolzenem Harz in einen Hohlraum sein, in dem das ge
schmolzene Harz durch Schmelzkneten von Verstärkungsfasern mit
einer mittleren Faserlänge von mindestens 3 mm und Körnern
oder Pellets aus thermoplastischem Harz beispielsweise in ei
ner Einpreßeinheit mit vorgeschalteter Eintragsschnecke herge
stellt wird, oder ein Verfahren mit Einbringen eines geschmol
zenen Harzes in einen Hohlraum, in dem das geschmolzene Harz
durch Schmelzkneten eines vorgeformten thermoplastischen Harz
materials gewonnen wird, das Verstärkungsfasern mit einer
mittleren Faserlänge von mindestens 3 mm enthält, z. B. lang
faserverstärkte thermoplastische Harzpellets.
Beim letzteren Verfahren werden die vorzugsweise einge
setzten langfaserverstärkten thermoplastischen Harzpellets
durch Imprägnieren von Glasseidensträngen mit einem geschmol
zenen thermoplastischen Harz, Abkühlen und Erstarren der ent
stehenden imprägnierten Stränge und anschließendes Zuschneiden
auf die geeignete Länge von beispielsweise etwa 2 bis 25 mm
zur Bildung von Pellets gewonnen. Derartige langfaserverstärk
te Harzpellets können allein verwendet werden oder durch Bei
mischen des langfaserverstärkten thermoplastischen Harzes zu
Harzpellets mit dem Matrixharz zur Einstellung der Verstär
kungsfasergehalts dienen und können auch durch Vermischen mit
anderen thermoplastischen Harzpellets eingesetzt werden.
Als verwendbare Verstärkungsfaser können verschiedene
herkömmlicherweise bekannte Verstärkungsfasern erwähnt werden,
wie z. B. Glasfaser, Kohlefaser und Aluminiumoxidfaser. Glas
fasern werden als beliebteste Fasern in großem Umfang verwen
det.
Als verwendbares thermoplastisches Harz kann jedes Harz
verwendet werden, solange es beim Extrusionsformen, Spritzgie
ßen, Formpressen und dergleichen verwendbar ist. Als Beispiel
können allgemein verwendete thermoplastische Harze erwähnt
werden, wie z. B. Polyethylene, Polypropylene, Polystrole,
Acrylnitril-Styrol-Butadien-Copolymere, Polyvinylchloride, Po
lyamide, Polycarbonate und Polyethylenterephthalate, Gemische
daraus oder Polymerlegierungen mit Verwendung dieser ther
moplastischen Harze. Der bei der vorliegenden Erfindung be
nutzte Begriff "thermoplastisches Harz" schließt alle diese
Spezies ein.
Außerdem enthalten solche thermoplastischen Harze nach
Bedarf Füllstoffe, wie z. B. Talkum" Wahlweise können ver
schiedene herkömmlicherweise eingesetzte Zusätze beigemengt
werden, wie z. B. Pigmente, Gleitmittel, Antistatika und Sta
bilisatoren.
Je stärker bei solchen Verstärkungsfasern und ther
moplastischen Harzen das Haftvermögen der Verstärkungsfasern
an dem thermoplastischen Harz ist, desto fester ist die Bin
dung zwischen den Fasern selbst durch das Einbettungsharz, und
die Festigkeit der verschäumten Formteile wird verbessert. Bei
Kombination beispielsweise eines Harzes auf Polypropylenbasis
als Einbettungsharz mit Glasfasern als Verstärkungsfasern ist
es daher wirkungsvoll, das Haftvermögen durch Anwendung einer
Oberflächenbehandlung auf die Glasfasern oder durch Beimengen
eines Modifikationsmittels zu dem Harz auf Polypropylenbasis
zu verbessern.
Der Verstärkungsfasergehalt in dem thermoplastischen
Harz variiert in Abhängigkeit von der Verschäumungszahl des
gewünschten verschäumten Formteils und von dessen gewünschten
Eigenschaften und beträgt im allgemeinen 10 bis 80 Gew.-%.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Herstellungsver
fahren anhand der nachfolgenden Zeichnungen erläutert.
Fig. 2 zeigt im Querschnitt die Kontur eines Beispiels
für die Form, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einzu
setzen ist. Die Form weist ein aus einer Patrize (7) und einer
Matrize (6) bestehendes Formenpaar auf, wobei eine der Form
hälften im allgemeinen mit einer Pressenvorrichtung verbunden
und beweglich ist, während die andere fixiert ist und die Form
vertikal oder horizontal geöffnet und geschlossen werden kann.
(In der Zeichnung ist die Patrize fixiert, die Matrize ist be
weglich, und die Form kann vertikal geöffnet und geschlossen
werden.)
Obwohl ein Verfahren zum Einbringen eines geschmolzenen
thermoplastischen Harzes, das Verstärkungsfasern enthält (und
das im folgenden einfach als geschmolzenes Harz bezeichnet
werden kann), in einen Formhohlraum frei wählbar ist, wird ge
wöhnlich ein Verfahren gewählt, bei dem in der Formfläche der
Matrize oder der Patrize oder beider eine Harzzufuhröffnung
(11) angebracht ist, die durch einen in der Form angebrachten
Harzzufuhrkanal (9) mit einer Harzzufuhrvorrichtung (8) ver
bunden ist (in der Zeichnung ist die Öffnung in der Formfläche
der Patrize angebracht), und das geschmolzene Harz wird durch
die Harzzufuhröffnung in den Hohlraum eingebracht.
In diesem Fall kann die Form auch so konstruiert wer
den, daß in dem Harzzufuhrkanal in der Nähe der Harzzufuhröff
nung ein frei bedienbares Ventil vorgesehen ist und die Zufuhr
eines geschmolzenen Harzes, daß sich in der Harzzufuhrvorrich
tung, wie z. B. in einer Einspritzeinheit, angesammelt hat,
sowie die Unterbrechung der Zufuhr frei gesteuert werden kön
nen.
Die Form kann eine Ansaugöffnung (11) aufweisen, die in
den Hohlraum mündet und an einer Formfläche der Matrize oder
der Patrize oder beider angebracht ist, und kann so konstru
iert sein, daß ein verschäumtes Formteil durch Evakuieren
durch die Öffnung an die Formfläche angesaugt wird. Dieses
Evakuieren ist eine bevorzugte Ausführungsform.
Die Ansaugöffnung (11) ist über einen Ansaugkanal mit
einer Evakuierungsvorrichtung verbunden, wie z. B. einer Vaku
umpumpe, und der Ansaugkanal kann mit, einem Ventil ausgestat
tet sein, mit dem das Ansaugen und dessen Unterbrechung frei
gesteuert werden kann, und kann außerdem mit einer Steuerein
richtung ausgestattet sein, um die Ansaugkraft nach Bedarf
einzustellen.
Die Ansaugöffnung (11) mündet in eine Formfläche der
Form und kann auch aus so feinen Poren bestehen, daß ein ge
schmolzenes Harz nicht eindringen kann. Sie kann auch ein Riß
an der Verbindungsstelle von Teilen sein, aus denen die Form
besteht, der im allgemeinen als Trennfuge bezeichnet wird. Al
ternativ kann die Form teilweise oder fast ganz aus porösem
Metall bestehen, das gasdurchlässig ist.
Außerdem kann die Form eine Struktur aufweisen, wobei
die Matrize oder die Patrize oder beide einen Abschnitt auf
weisen, der das Innere des Hohlraums mit dem Äußeren (der At
mosphäre) verbindet, und wobei die Luft durch diesen Abschnitt
in den Hohlraum eingeleitet wird.
Der Verbindungsabschnitt kann eine in der Formfläche
der Form ausgebildete Bohrung (18) oder auch ein zapfenähnli
ches Teil mit einer Bohrung sein. Alternativ kann der Randab
schnitt des Formhohlraums als Verbindungsabschnitt verwendet
werden.
In dem Fall, wo in der Formfläche der Form eine Bohrung
(18) vorgesehen ist, mündet z. B. die Bohrung (18) über einen
in der Form vorgesehenen Luftkanal (19) in die Atmosphäre. An
der Bohrung (18) kann ein Ventil (17) zum Öffnen und Schließen
der Bohrung angebracht werden, mit dem das Öffnen und Schlie
ßen der Bohrung frei gesteuert werden kann. Außerdem kann nach
Bedarf auch eine Steuereinrichtung zum Einstellen der Öff
nungsfläche der Bohrung vorgesehen werden. Wenn das zapfenähn
liche Teil (20) mit einer Bohrung verwendet wird, mündet die
Bohrung in die Atmosphäre, und das zapfenähnliche Teil ist mit
einer Antriebseinheit (21) verbunden, wie z. B. mit einem
Druckluftzylinder, um bezüglich der Formfläche der Form ausge
fahren und eingezogen zu werden (Fig. 14).
Bei der Ausführungsform mit Verwendung des Randab
schnitts des Formhohlraums können die Gleitflächen (22) der
Matrize und der Patrize kurz bemessen werden, so daß in dem
Zustand, wo die Form bis zu einem lichten Hohlraummaß geöffnet
ist, das der Dicke des fertigen Formteils entspricht (Fig.
12), keine Überlappung der Gleitflächen auftritt. Wenn die
Überlappung der Gleitflächen beseitigt ist, kann der Hohlraum
mit der Atmosphäre verbunden werden.
In diesem Fall wird der Abstand zwischen den Gleitflä
chen der Formhälften vorzugsweise auf: etwa 0,05 - 1 mm einge
stellt.
In dem Fall, wo die einzusetzende Form eine Stoßform
ohne Gleitflächen ist, bildet sich zwischen den aneinander an
stoßenden Formhälften ein Zwischenraum, und die Luft kann
durch den Zwischenraum in den Hohlraum eingeleitet werden
(Fig. 13).
Unter Verwendung einer solchen Form wird ein geschmol
zenes Harz (12) zwischen Matrize und Patrize eingefüllt.
Die Temperatur des verwendbaren geschmolzenen Harzes
variiert in Abhängigkeit von den Wärme- und Formgebungsbedin
gungen und vom Typ eines einzusetzenden Hautmaterials, falls
ein Hautmaterial verwendet wird, und wird auf eine optimale
Temperatur eingestellt. Wenn z. B. ein glasfaserverstärktes
Harz verwendet wird, das als Grundmasse ein Harz auf Polypro
pylenbasis enthält, dann beträgt die Temperatur des Harzes et
wa 170 bis 300°C, vorzugsweise etwa 200 bis 280°C.
Das Einfüllen des geschmolzenen Harzes (12) in den
Formhohlraum kann entweder durch Einpressen bzw. Einspritzen
oder durch Schließen von Matrize und Patrize ausgeführt wer
den. Die Art des Einfüllens des geschmolzenen Harzes kann je
nach der gewünschten Produktform frei gewählt werden.
Das erstere Verfahren durch Einpressen läßt sich durch
ein Verfahren veranschaulichen, bei dem zu Beginn der Zufuhr
eines geschmolzenen Harzes beide Formhälften so angeordnet
sind, daß das lichte Hohlraummaß kleiner als die Dicke eines
Formteils vor dem Verschäumen ist (Fig. 3), wobei die Form
gleichzeitig mit der Zufuhr des geschmolzenen Harzes geöffnet
wird, wodurch das geschmolzene Harz so in den Hohlraum einge
füllt wird, daß das lichte Hohlraummaß gleichzeitig mit der
Beendigung der Zufuhr des geschmolzenen Harzes gleich der Dik
ke des Formteils vor dem Verschäumen wird (Fig. 4), sowie
durch ein Verfahren, bei dem das geschmolzene Harz zugeführt
wird, während beide Formhälften so angeordnet sind, daß das
lichte Hohlraummaß gleich der Dicke des Formteils vor dem Ver
schäumen definiert ist, wodurch das geschmolzene Harz zuge
führt und in den Hohlraum eingefüllt wird.
Das letztere Verfahren mit Zuhalten der beiden Form
hälften kann durch ein Verfahren veranschaulicht werden, bei
dem zu Beginn der Zufuhr eines geschmolzenen Harzes zwischen
die Formhälften das lichte Hohlraummaß zwischen der Matrize
und der Patrize größer als die Dicke des Formteils vor dem
Verschäumen ist und die Form gleichzeitig oder nach der Zufuhr
des geschmolzenen Harzes geschlossen wird, bis das lichte
Hohlraummaß die Dicke des Formteils vor dem Verschäumen er
reicht, wodurch das geschmolzene Harz in den Formhohlraum ein
gefüllt wird.
Im ersteren Falle des Einpressens, wobei zu Beginn der
Zufuhr des geschmolzenen Harzes die Formhälften so angeordnet
sind, daß das lichte Hohlraummaß kleiner als die Dicke des
Formteils vor dem Verschäumen ist, beträgt das zu Beginn der
Zufuhr festgesetzte lichte Hohlraummaß, angegeben als Hohl
raumvolumen, gewöhnlich nicht weniger als 5 Vol.-% und weniger
als 100 Vol.-%, vorzugsweise nicht weniger als 30 Vol.-% und
nicht mehr als 70 Vol.-%, bezogen auf das Volumen einer vorge
gebenen geschmolzenen Harzmenge vor dem Verschäumen.
Wenn die Zufuhr des geschmolzenen Harzes in einem sol
chen Zustand beginnt, dann zieht sich die bewegliche Formhälf
te zurück, so daß mit fortschreitender Zufuhr des geschmolze
nen Harzes das lichte Hohlraummaß größer wird. Bei Beendigung
der Zufuhr einer vorgegebenen geschmolzenen Harzmenge wird das
Volumen des zugeführten geschmolzenen Harzes annähernd gleich
dem Fassungsvermögen des Hohlraums, und das geschmolzene Harz
füllt den Hohlraum aus.
In einem solchen Schritt kann die Vergrößerung des
lichten Hohlraummaßes gesteuert werden, indem die Formhälfte
mit Hilfe einer Presseneinheit oder dergleichen, die mit der
Form verbunden ist, mechanisch zurückgezogen wird. Als Alter
native kann das lichte Hohlraummaß durch Ausnutzung des Spei
sedrucks des zuzuführenden geschmolzenen Harzes vergrößert
werden. In jedem Fall ist es vorzuziehen, die Vergrößerung so
zu steuern, daß der am Harz anliegende Druck etwa 1 bis 50 MPa
erreicht.
Während der Vergrößerung des lichten Hohlraummaßes ist
sorgfältig darauf zu achten, daß das Hohlraumvolumen nicht das
Volumen des zugeführten geschmolzenen Harzes übersteigt. Es
entsteht jedoch auch dann kein besonderes Problem, wenn das
Hohlraumvolumen das Volumen des zugeführten geschmolzenen Har
zes übersteigt, wenn dies momentan oder in einer sehr kurzen
Zeit auftritt.
Das Verfahren, bei dem zu Beginn der Zufuhr eines ge
schmolzenen Harzes beide Formhälften so angeordnet sind, daß
das lichte Hohlraummaß gleich der Dicke eines Formteils vor
dem Verschäumen ist, erfordert außerdem im Falle des Einpres
sens lediglich, daß das lichte Hohlraummaß der Form ebenso wie
beim gewöhnlichen Spritzgießen vom Beginn bis zum Ende der Zu
fuhr des geschmolzenen Harzes auf der Dicke des Formteils vor
dem Verschäumen gehalten wird.
Wenn das geschmolzene Harz unter Zuhalten der Formhälf
ten in den Hohlraum eingefüllt wird, schließen die möglichen
Verfahren ein Verfahren ein, bei dem eine vorgegebene Menge
geschmolzenes Harz in einen Formhohlraum eingebracht wird, der
durch die beiden geöffneten Formhälften so definiert ist, daß
das lichte Hohlraummaß nicht kleiner ist als die Dicke des
Formteils vor dem Verschäumen, wobei die Formhälften nach oder
gleichzeitig mit der Beendigung der Zufuhr geschlossen werden,
so daß das lichte Hohlraummaß mit der Dicke des Formteils vor
dem Verschäumen übereinstimmt, wodurch das geschmolzene Harz
eingefüllt wird; sowie ein Verfahren, bei dem die Zufuhr des
geschmolzenen Harzes während des Zuhaltens der Form beginnt,
wobei die Zufuhr des geschmolzenen Harzes und das Zuhalten der
Form parallel ausgeführt werden, so daß das lichte Hohlraummaß
unmittelbar bei oder nach der Beendigung der Zufuhr des ge
schmolzenen Harzes gleich der Dicke des Formteils vor dem Ver
schäumen wird. Die Fig. 7 und 8 zeigen ein solches Verfah
ren mit Zuhalten der Form am Beispiel des Falls mit Auflami
nieren eines Hautmaterials (16). Wenn kein Hautmaterial aufla
miniert wird, kann das Einbringen des geschmolzenen Harzes
zwischen Matrize und Patrize im geöffneten Zustand auf die
gleiche Weise beginnen, wie weiter oben erwähnt, ohne vorher
ein Hautmaterial zwischen die Formhälften einzubringen.
Im Falle des Einpressens, wo zu Beginn der Zufuhr des
geschmolzenen Harzes die Formhälften so angeordnet sind, daß
sie ein lichtes Hohlraummaß definieren, das kleiner ist als
die Dicke des Formteils vor dem Verschäumen, ist bei diesen
Verfahren das Aussehen der Oberfläche der erhaltenen Formteile
um so besser, je enger das lichte Hohlraummaß während der Zu
fuhr des geschmolzenen Harzes ist. Wenn jedoch das lichte
Hohlraummaß zu eng ist, dann werden gewöhnlich die Verstär
kungsfasern in dem geschmolzenen Harz stark beschädigt. Daher
wird das lichte Hohlraummaß auf geeignete Weise in Abhängig
keit von der Dicke, der Größe und Gestalt des Formteils fest
gesetzt.
Da andererseits in dem Fall, wo das geschmolzene Harz
unter Zuhalten der Formhälften eingefüllt wird, der an dem
einzubringenden geschmolzenen Harz angreifende Druck niedriger
wird, kann die Beschädigung der Verstärkungsfasern in dem ge
schmolzenen Harz minimiert werden, wodurch die Verringerung
der Verschäumbarkeit oder die Verringerung der Festigkeit ver
hindert wird.
Angesichts dieser Tatsachen ist im allgemeinen das Ein
preßverfahren zweckmäßig, wenn das äußere Aussehen der ver
schäumten Formteile wichtig ist, und das Einfüllverfahren un
ter Zuhalten der Form ist zweckmäßig, wenn die Verschäumbar
keit oder Festigkeit wichtig ist.
Das geschmolzene Harz, das durch derartige Verfahren in
den Formhohlraum eingefüllt wird, befindet sich in einem Zu
stand, wo es nahezu keine oder in bestimmten Fällen nur wenige
Hohlräume enthält (das heißt, dieser Zustand bedeutet "nahezu
keine Hohlräume").
Ein solcher Zustand führt zur Ausbildung einer Haut
schicht (1) an der Oberfläche des geschmolzenen Harzes. Da die
Temperatur der Form im allgemeinen niedriger eingestellt ist
als die des geschmolzenen Harzes, beginnt das geschmolzene
Harz von seinem Oberflächenabschnitt aus zu erstarren, der
sich im Kontakt mit einer Formfläche der Form befindet, und
während einer wahlfreien Abkühlungszeit wird eine Hautschicht
ausgebildet, die fast keine Hohlräume oder nur geringfügige
Hohlräume aufweist.
Die Abkühlungszeit hat große Auswirkung auf die Bildung
einer Hautschicht. Je länger die Abkühlungszeit, desto leich
ter ist die Bildung einer Hautschicht, und desto dicker wird
eine Hautschicht.
Außerdem besteht die allgemeine Neigung, daß die durch
das anschließende Öffnen der Form erzielte Verschäumungszahl
abnimmt, wenn eine Hautschicht zu dick wird, während sich die
Festigkeit verschlechtert, wenn die Hautschicht zu dünn wird.
Daher wird die Dicke der Hautschicht in Abhängigkeit von der
gewünschten Verschäumungszahl oder Festigkeit eines verschäum
ten Formteils richtig ausgewählt. Im allgemeinen weist jede
Hautschicht eine solche Dicke auf, daß die Gesamtdicke der
vorderen und der hinteren Hautschicht 5 bis 20% der Dicke des
verschäumten Formteils beträgt.
Zu diesem Zweck kann die Abkühlungszeit, d. h. die
Zeitspanne zwischen der Beendigung des Einfüllens des ge
schmolzenen Harzes in den Hohlraum und dem Öffnen der Form im
nächsten Schritt, in Abhängigkeit von verschiedenen Bedingun
gen variieren, wie z. B. der Formtemperatur, der Temperatur
des zugeführten geschmolzenen Harzes und dem Typ des Harzes,
und beträgt im allgemeinen etwa 0,1 bis 20 Sekunden.
Vorzugsweise wird während oder nach der Bildung der
Hautschicht ein Ansaugen durch eine in der Form angebrachte
Ansaugöffnung (11) ausgeführt, wodurch die Hautschicht, die an
der Oberfläche des geschmolzenen Harzes entsteht, an die Form
fläche der Form angezogen wird.
Wenn die Form in Dickenrichtung des Formteils geöffnet
wird und dabei die Hautschicht an die Formfläche der Form an
gezogen wird, dann dehnt sich ein noch nicht erstarrter Ab
schnitt in dem zugeführten geschmolzenen Harz durch die Wir
kung der Rückstellkraft der Verstärkungsfasern aus, wodurch
Hohlräume entstehen und gleichzeitig damit eine verschäumte
Schicht gebildet wird (Fig. 5).
Wenn die Form in Dickenrichtung des Formteils unter
gleichzeitigem Ansaugen der Hautschicht an die Formfläche der
Form geöffnet wird, dann können sich die Verstärkungsfasern
mit stärkerer Rückstellkraft als derjenigen ausdehnen, die an
greift, wenn die Hautschicht nicht angesaugt wird.
Wenn der Hohlraum mit der Atmosphäre verbunden ist,
löst sich dabei der Teil der früher entstandenen Hautschicht,
welcher der Atmosphäre ausgesetzt ist, von der Formfläche der
Form, und die Hautschicht (23) in diesem Teil wird durch die
Hitze des geschmolzenen Harzes, das sich im Inneren noch im
nicht erstarrten Zustand befindet, wieder allmählich aufge
weicht.
In dem Fall, wo der Hohlraum durch eine in der Formflä
che der Form angebrachte Bohrung (18) mit der Atmosphäre ver
bunden ist, wird z. B. die Bohrung geschlossen gehalten, bis
an der Oberfläche des geschmolzenen Harzes eine Hautschicht
(1) entstanden ist, und wird nach der Ausbildung der Haut
schicht geöffnet, oder die Bohrung wird gleichzeitig mit dem
Beginn des Öffnens der Form in Dickenrichtung eines Formteils
geöffnet.
Ferner wird in dem Fall, wo die Verbindung zwischen dem
Hohlraum und der Atmosphäre am Rand des Formhohlraums herge
stellt wird, die Überlappung der Gleitflächen (22) der Form
hälften beseitigt (Fig. 12), oder durch das leichte Öffnen der
Form entsteht ein Zwischenraum zwischen den aneinanderstoßen
den Formhälften. Dadurch wird ein Zustand hergestellt, in dem
der Hohlraum und die Atmosphäre an dem geöffneten Abschnitt
miteinander verbunden sind (Fig. 13).
Bei Verwendung eines zapfenähnlichen Teils (20) mit ei
ner Bohrung kann eine Hautschicht gewaltsam durchbrochen wer
den, indem das zapfenähnliche Teil in der Form eingezogen
bleibt, bis sich an der Oberfläche des geschmolzenen Harzes
die Hautschicht gebildet hat, und nach der Bildung der Haut
schicht ausgefahren wird, um die Hautschicht zu durchstechen
(Fig. 14).
Eine teilweise erweichte Hautschicht (23) wird beim
Öffnen der Form durchbrochen, wodurch die Luft durch den
durchbrochenen Abschnitt in das nicht erstarrte geschmolzene
Harz aufgenommen wird (Fig. 5).
Wenn das zapfenähnliche Teil ausgefahren wird, um das
Formteil zu durchstechen, wird durch die in dem zapfenähnli
chen Teil ausgebildete Bohrung Luft in das geschmolzene Harz
auf genommen.
Wenn die Form während der Aufnahme von Luft in das
nicht erstarrte geschmolzene Harz geöffnet wird, entsteht ein
Unterdruck innerhalb des geschmolzenen Harzes, und die Hemmung
der Rückstellkraft der Verstärkungsfasern wird verhindert, was
zu einer Ausdehnung bzw. Verschäumung mit hoher Verschäumungs
zahl führt (Fig. 5).
Dies führt zu einem verschäumten Formteil mit einer
trägerunterstützten Struktur, indem Verstärkungsfasern in Öff
nungsrichtung der Form ausgerichtet sind, d. h. in Dickenrich
tung des verschäumten Formteils.
Um die Formübertragbarkeit bzw. Abformbarkeit von Form
teilen zu verbessern, muß beim Öffnen der Form die Hautschicht
an mindestens einer Oberfläche des geschmolzenen Harzes ausge
bildet sein, das in festem Kontakt mit der Formfläche der Form
in den Hohlraum eingefüllt wird.
Zu diesem Zweck wird z. B. in dem Fall, wo eine Ober
fläche des verschäumten Formteils als Produkt eine gestaltete
Oberfläche wird, zumindest in der Formfläche der Formhälfte
auf der Seite, wo die gestaltete Oberfläche ausgebildet wird,
vorzugsweise eine Ansaugöffnung vorgesehen, und die Form wird
unter gleichzeitigem Evakuieren durch die Ansaugöffnung geöff
net, wodurch beim Öffnen der Form die Hautschicht an die Form
fläche der Form angesaugt wird.
Ferner werden in dem Fall, wo beide Oberflächen eines
verschäumten Formteils gestaltete Oberflächen werden, vorzugs
weise Ansaugöffnungen in den Formflächen beider Formhälften
vorgesehen, und die Form wird unter gleichzeitigem Evakuieren
durch beide Ansaugöffnungen geöffnet, wodurch beim Öffnen der
Form die Hautschichten an beiden Oberflächen des Formteils an
die Formflächen der Formhälften angesaugt werden.
Die Öffnungsbewegung der Form wird vorzugsweise durch
eine in der Form selbst installierte Öffnungseinheit, eine an
der Form montierte Presseneinheit oder dergleichen zwangsge
steuert.
Was die zeitliche Steuerung des Ansaugbeginns von der
Formfläche der Form aus betrifft, erfolgt zwar das Ansaugen im
allgemeinen nach der Bildung einer Hautschicht in der Oberflä
chenschicht des geschmolzenen Harzes, das in den Hohlraum ein
gefüllt wird, aber in bestimmten Fällen kann das Ansaugen in
dem Schritt beginnen, in dem das geschmolzene Harz in den
Hohlraum eingefüllt wird, oder während des Abkühlungsschritts
zur Bildung einer Hautschicht.
Wenn das lichte Hohlraummaß gleich der Dicke des ferti
gen verschäumten Formteils wird, wird die Öffnungsbewegung der
Form unterbrochen, und das Formteil wird abgekühlt, während
das lichte Hohlraummaß auf dieser Dicke gehalten wird (Fig.
5).
Der Ansaugvorgang wird vorzugsweise fortgeführt, bis
die Abkühlung beendet ist.
In bestimmten Fällen kann auch eine Ausführungsform ge
wählt werden, in der das lichte Hohlraummaß bei der obener
wähnten Öffnungsbewegung größer wird als die Dicke des ferti
gen verschäumten Formteils und dann die Form geschlossen wird,
bis das lichte Hohlraummaß die Dicke des fertigen verschäumten
Formteils erreicht, bevor das eingebrachte geschmolzene Harz
vollständig erstarrt ist und während zumindest sein Mittelab
schnitt in Dickenrichtung sich noch im geschmolzenen Zustand
befindet, wodurch das Harz wieder zusammengedrückt wird.
In diesem Fall können die Hautschicht des eingebrachten
geschmolzenen Harzes und die Formfläche der Form in engeren
Kontakt gebracht werden, und das Profil der Form kann genauer
reproduziert werden.
Sobald die Abkühlung beendet ist, wird der Ansaugvor
gang unterbrochen und die Form vollständig geöffnet, und das
fertige Formteil, ein verschäumtes faserverstärktes thermopla
stisches Harzformteil, wird aus der Form entfernt (Fig. 6).
Verschäumte faserverstärkte thermoplastische Harzform
teile können nach solchen Verfahren mühelos hergestellt wer
den. Wenn bei solchen Verfahren eine Form mit einer Konstruk
tion verwendet wird, in der ein Teil der Form lokal bewegt
werden kann, lassen sich verschäumte faserverstärkte ther
moplastische Harzformteile herstellen, die lokal einen ver
schäumten Abschnitt aufweisen.
Bei der Herstellung eines solchen verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils, das lokal einen
verschäumten Abschnitt aufweist, kann zum Beispiel eine Form
verwendet werden, in der ein Teil der Form, wie in Fig. 9 dar
gestellt, aus einem Formelement mit verschiebbarer Formfläche
besteht, wie z. B. einem Gleitkern (14), und der Gleitkern,
der einen Teil der Formfläche der Form einnimmt, unabhängig
von der Form durch eine Formflächenbewegungsvorrichtung, wie
z. B. einen Hydraulikzylinder (15), lokal in der Öffnungs- und
Schließrichtung der Form verschoben werden kann.
In diesem Fall wird das Niveau der Formfläche des
Gleitkerns (14) zuvor auf das Niveau der Formfläche der Form
eingestellt, wodurch ein Formhohlraum gebildet wird. Dann wird
ein geschmolzenes Harz auf die obenerwähnte Weise zugeführt
und in den Hohlraum eingefüllt. Danach wird der Gleitkern (14)
in Richtung zunehmender Dicke bewegt, wobei eine Hautschicht
an die Formfläche angesaugt wird, wie in den Fig. 10 und 11
dargestellt, wodurch in diesem Abschnitt eine verschäumte
Schicht entsteht, und dann wird die Abkühlung ausgeführt. Da
durch entsteht mühelos ein verschäumtes faserverstärktes ther
moplastisches Formteil, das dort, wo sich der Gleitkern befin
det, lokal einen verschäumten Abschnitt aufweist.
In diesem Fall wird in einem Gleitkern, der sich in dem
Bereich befindet, wo der Hohlraum mit der Atmosphäre verbunden
ist, oder in einem dem Gleitkern gegenüberliegenden Bereich
der Formfläche vorzugsweise eine Bohrung (18) oder ein zap
fenähnliches Teil (20) mit einer Bohrung angebracht.
Falls ferner ein mit einem Hautmaterial integriertes
verschäumtes Formteil erforderlich ist, d. h. ein verschäumtes
faserverstärktes thermoplastisches Harzformteil, bei dem ein
Teil oder seine gesamte Oberfläche mit einem auflaminierten
Hautmaterial (16) bedeckt ist, kann dieses Formteil nach dem
obenerwähnten Verfahren hergestellt werden, wobei das Hautma
terial (16) zuvor so auf eine Formfläche der Form aufgelegt
wird, daß es einen Teil oder die gesamte Formfläche bedeckt,
wonach ein geschmolzenes Harz zugeführt und zwischen dem Haut
material und der Formfläche der Form eingefüllt wird und dann
das Ansaugen und das Öffnen der Form nach dem obenerwähnten
Verfahren ausgeführt werden. Je nach dem Typ des verwendeten
Hautmaterials ist unter Umständen ein Verfahren vorzuziehen,
bei dem das geschmolzene Harz zu Beginn zwischen die nicht ge
schlossenen Formhälften eingebracht wird und dann unter Zuhal
ten der Form in den Hohlraum eingefüllt wird (Fig. 7-8).
Beispiele des verwendbaren Hautmaterials sind unter an
derem diejenigen, die allgemein als Hautmaterialien eingesetzt
werden, wie z. B. Folien oder Filme aus verschiedenen Arten
thermoplastischer Harze oder thermoplastischer Elastomere,
Schaumstoffolie aus thermoplastischen Harzen oder thermopla
stischen Elastomeren, Faservliesstoffe, Gewebe und Stoffe, in
denen diese Materialien kombiniert sind.
Ferner kann es bei Verwendung eines Hautmaterials
schwierig sein, an der Oberfläche eines geschmolzenen Harzes
mit einem auflaminierten Hautmaterial eine Hautschicht auszu
bilden. In einem solchen Fall kann auch ein Verfahren ange
wandt werden, bei dem ein gasundurchlässiges Hautmaterial ver
wendet wird, und das mit einem geschmolzenen Harz verklebte
Hautmaterial dient als Hautschicht und wird an die Formfläche
der Form angesaugt.
Bei den früher beschriebenen Verfahren kann in Abhän
gigkeit vom Typ des thermoplastischen Harzes oder der zu ver
wendenden Verstärkungsfasern oder vom Gehalt an Verstärkungs
fasern eine gebildete Hautschicht schwer zu durchbrechen sein.
In solchen Fällen ist ein Vormischen eines Schaumbildners mit
dem Ausgangsmaterial, dem geschmolzenen Harz, wirksam, da eine
erstarrte Schicht durch den Druck, der durch das Ausblasen des
vom Schaumbildner in der Form erzeugten Gases entsteht, leicht
zu durchbrechen ist.
Für die Schaumbildnermenge, die für diesen Zweck einzu
setzen ist, kann ein geringer Anteil von nur 0,01 bis 5 Gew.-%
ausreichen, bezogen auf die im Ausgangsmaterial enthaltenen
Harzkomponenten, das Verstärkungsfasern enthaltende thermopla
stische Harz.
Durch Einpressen eines komprimierten Gases in ein ge
schmolzenes Harz durch eine Gasinjektionsöffnung oder eine
Harzzufuhröffnung, die in der Formfläche der Form vorgesehen
ist, kann das Durchbrechen der erstarrten Schicht unterstützt
werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können mühelos
verschäumte faserverstärkte thermoplastische Harzformteile mit
hohen Verschäumungszahlen und hervorragender Leichtbaueigen
schaft, hoher Festigkeit und Flächenabformbarkeit hergestellt
werden. Die nach einem solchen Verfahren erhaltenen verschäum
ten Formteile in Form von leichten Formteilen von hoher Fe
stigkeit können in großem Umfang auf verschiedenen Gebieten
als Innenmaterialien, Außenmaterialien oder Baumaterialien im
Kraftfahrzeug oder Baumaterialbereich oder für elektrische
Haushaltsgeräte eingesetzt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils, wobei das Verfah
ren eine Form mit einer Matrize und einer Patrize verwendet
und aufweist: Verfahren zum Einbringen eines geschmolzenen
thermoplastischen Harzes, das Verstärkungsfasern enthält, de
ren mittlere Faserlänge auf mindestens 1 mm gehalten wird,
zwischen der Matrize und der Patrize, um einen Formhohlraum
mit dem geschmolzenen thermoplastischen Harz zu füllen, Öffnen
eines Teils oder der gesamten Form in Dickenrichtung eines
Formteils nach dem Einfüllen, und Abkühlen eines Formteils,
wobei ein lichtes Hohlraummaß auf der Dicke eines fertigen
Formteils gehalten wird, wobei bei dem Verfahren der Formhohl
raum der Form mit der Atmosphäre verbunden werden kann, wobei
das Verfahren ferner die folgenden Schritte aufweist: (a) Aus
bilden einer erstarrten Schicht an der Oberfläche des in den
Formhohlraum eingefüllten geschmolzenen thermoplastischen Har
zes, und anschließend (b) Durchbrechen zumindest eines Teils
der erstarrten Oberflächenschicht, Einblasen der Luft durch
den durchbrochenen Teil gleichzeitig mit oder nach dem Durch
brechen, und Öffnen eines Teils oder der gesamten Form gleich
zeitig mit dem Einblasen der Luft, so daß ein dort definiertes
lichtes Hohlraummaß die Dicke des fertigen Formteils erreicht,
wodurch das nicht erstarrte geschmolzene thermoplastische Harz
im Inneren verschäumt wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils nach Anspruch 1,
wobei der Schritt (b) aufweist: Öffnen eines Teils oder der
gesamten Form in Dickenrichtung des Formteils, bis das dort
definierte lichte Hohlraummaß die Dicke des fertigen Formteils
erreicht, mit gleichzeitigem Evakuieren durch eine Ansaugöff
nung, die in der Formfläche einer oder beider der Matrizen-
bzw. Patrizen-Formhälften angebracht ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils nach Anspruch 1,
wobei der Schritt (b) aufweist: Öffnen eines Teils oder der
gesamten Form in Dickenrichtung des Formteils über die Dicke
des fertigen Formteils hinaus, um das nicht erstarrte ge
schmolzene thermoplastische Harz zu verschäumen, und Schließen
eines Teils oder der gesamten Form nach dem Verschäumen, so
daß das dort definierte lichte Hohlraummaß die Dicke des fer
tigen Formteils erreicht, wodurch das geschmolzene thermopla
stische Harz komprimiert wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils nach Anspruch 1, 2
oder 3, wobei sich der durchbrochene Teil der erstarrten Ober
flächenschicht in der Nähe der äußeren Umfangsfläche einer
Formfläche befindet.
5. Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils nach Anspruch 1,
wobei die Form eine zur Atmosphäre führende Öffnung aufweist
und wobei zumindest im Schritt (b) die Öffnung geöffnet wird,
um die der Öffnung entsprechende erstarrte Oberflächenschicht
zu durchbrechen, wodurch die Luft durch die Öffnung eingeführt
wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils nach einem der An
sprüche 1 bis 5, wobei in dem Ausgangsmaterial, dem Verstär
kungsfasern enthaltenden thermoplastischen Harz, ein Schaum
bildner in einem Anteil von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
thermoplastische Harz, enthalten ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines verschäumten faser
verstärkten thermoplastischen Harzformteils nach einem der An
sprüche 1 bis 6, wobei vor dem Einbringen des geschmolzenen
thermoplastischen Harzes zwischen der Matrize und der Patrize
ein Hautmaterial eingebracht wird und das geschmolzene ther
moplastische Harz zwischen dem Hautmaterial und der Formfläche
der Matrize bzw. der Patrize eingebracht wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SUMITOMO CHEMICAL CO. LTD., TOKIO/TOKYO, JP |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20140101 |