DE10130615C2 - Verbindungsvorrichtung für einen Sensor oder Aktor - Google Patents
Verbindungsvorrichtung für einen Sensor oder AktorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungsvorrich
tung für einen Sensor oder Aktor, insbesondere für Oberflä
chenantennen in Magnetresonanzanlagen, bestehend aus zwei
lösbar miteinander verbindbaren Anschlusselementen, von denen
ein erstes Anschlusselement einen ersten elektrischen Leiter
aufweist, der mit dem Sensor oder Aktor verbunden ist, und
ein zweites Anschlusselement einen zweiten elektrischen Lei
ter aufweist, der mit einer Auswerteeinheit verbindbar ist,
wobei der erste und der zweite elektrische Leiter in den An
schlusselementen Spulensysteme sind, die bei einer Verbin
dung der beiden Anschlusselemente eine Signalübertragung
durch induktive Kopplung ermöglichen.
Die Erfassung und Weiterleitung von Sensorsignalen in einer
Hochfrequenzanlage, wie beispielsweise einer Magnetresonanz
anlage, stellt hohe Anforderungen an die Störsicherheit und
Zuverlässigkeit der Signalübertragung. Die Magnetresonanzto
mographie ist eine bekannte Technik zur Gewinnung von Bildern
des Körperinneren eines lebenden Untersuchungsobjekts. Mag
netresonanztomographiegeräte umfassen einen Grundfeldmagneten
zur Erzeugung eines homogenen Magnetfeldes für die Polarisie
rung der Atomkerne im zu untersuchenden Körper, mehrere Gra
dientenspulen für die Ortskodierung der Magnetresonanzsignale
sowie ein oder mehrere Hochfrequenzsendeantennen, die Hoch
frequenzimpulse zur Auslösung der Magnetresonanzsignale in
den zu untersuchenden Körper einstrahlen. Die erzeugten Mag
netresonanzsignale werden über einen Sensor erfasst und einer
Auswerteeinheit zur Berechnung der Magnetresonanzbilder zuge
führt. Als Sensoren werden entweder die für die Anregung der
Magnetresonanzsignale eingesetzte Hochfrequenzsendeantenne,
die so genannte Ganzkörperantenne, oder eine oder mehrere
nicht fest mit dem Magnetresonanztomographiegerät verbundene
Hochfrequenzempfangsantennen, so genannte Oberflächenanten
nen, eingesetzt. Mit einer Oberflächenantenne lassen sich
Magnetresonanzbilder mit einem besseren Signal/Rausch-
Verhältnis aufnehmen. Sie wird nahe an den zu untersuchenden
Körperbereich herangebracht und über ein Verbindungskabel mit
der Auswerteeinheit des Magnetresonanztomographiegerätes ver
bunden.
Die Verbindung zwischen der Oberflächenantenne und der Aus
werteeinheit ist zurzeit als galvanische Steckverbindung aus
gestaltet, bei der eines der beiden lösbar miteinander ver
bindbaren Anschlusselemente mit der Oberflächenantenne und
das andere mit der Auswerteeinheit verbunden ist. Diese
Steckverbinder haben den Vorteil einer flexiblen Handhabung,
da die Oberflächenantennen auf einfache Weise abgenommen und
durch andere Oberflächenantennen ersetzt und über die Steck
verbindung mit der Auswerteeinheit verbunden werden können.
Ein Nachteil der bekannten Steckverbinder besteht jedoch dar
in, dass sie sich aufgrund der frei zugänglichen elektrischen
Kontakte nur unzureichend desinfizieren lassen. Gerade auf
dem hier vorliegenden medizinischen Sektor ist jedoch eine
regelmäßige Desinfektion der eingesetzten Untersuchungsappa
raturen wichtig. Weiterhin tritt bei den bekannten Steckver
bindungen das Problem auf, dass sich unerwünschte Mantelwel
len auf den Zuleitungen ausbreiten, die zu einer für den Pa
tienten unangenehmen Erwärmung von angrenzendem Körpergewebe
führen können.
Aus der DE 36 16 389 C2 ist auf einem anderen technischen Ge
biet ein berührungslos wirkender Näherungsschalter bekannt,
der sich aus einem signalverarbeitenden Hauptteil und einem
an den Hauptteil ansteckbaren signalerfassenden Sensorteil
zusammen setzt. Die Signal- und Energieübertragung zwischen
Sensorteil und Hauptteil erfolgt bei diesem Näherungsschalter
über induktive Kopplung durch integrierte Kernspulen, die
sich bei einer Steckverbindung der beiden Teile unmittelbar
gegenüber liegen.
Das gleiche Prinzip der Signalübertragung durch induktive
Kopplung wird auch bei dem Biomagnetometer der DE 690 29 375 T2
eingesetzt. Mit diesem Biomagnetomerter werden kleinste Mag
netfelder gemessen, die beispielsweise vom Gehirn eines Pati
enten erzeugt werden. Das Biomagnetometer enthält eine supra
leitende magnetische Aufnahmespule, die mit einem hochemp
findlichen Magnetsignaldetektor, einem SQUID, verbunden ist.
Zur Herstellung der für die Supraleitung erforderlichen Tem
peraturen ist das gesamte System in Dewar-Gefäßen unterge
bracht. In der Druckschrift wird vorgeschlagen, Aufnahmespule
und Magnetsignaldetektor in zwei unterschiedlichen Dewargefä
ßen anzuordnen, die lösbar miteinander verbunden sind. Für
die Signalübertragung befinden sich in jedem Dewargefäß Über
tragungsspulen, die derart ausgebildet und angeordnet sind,
dass sie bei einer Verbindung der beiden Dewargefäße koaxial
ineinander geschoben werden.
Das in den beiden Druckschfriften eingesetzte Prinzip der
Signalübertragung durch induktive Kopplung scheint jedoch für
den Betrieb in einer Magnetresonanzanlage nicht geeignet, da
die Übertragungsspulen dort großen Hochfrequenzfeldern ausge
setzt sind, die die Signalübertragung stören und auch von
dieser beeinflusst werden.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsvorrichtung
für einen Sensor oder Aktor, insbesondere für eine Oberflä
chenantenne in einer Magnetresonanzanlage, anzugeben, die die
obigen Nachteile vermeidet und sich problemlos desinfizieren
lässt.
Die Aufgabe wird mit der Verbindungsvorrichtung gemäß Patent
anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Verbin
dungsvorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die vorliegende Verbindungsvorrichtung besteht aus zwei lös
bar miteinander verbindbaren Anschlusselementen, von denen
ein erstes Anschlusselement einen ersten elektrischen Leiter
aufweist, der mit dem Sensor oder Aktor verbunden ist, und
ein zweites Anschlusselement einen zweiten elektrischen Lei
ter aufweist, der mit einer Auswerteeinheit verbindbar ist,
wobei der erste und der zweite elektrische Leiter in den An
schlusselementen Spulensysteme sind, die bei einer Verbindung
der beiden Anschlusselemente eine Signalübertragung durch in
duktive Kopplung ermöglichen. Die Verbindungsvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Spulensystem aus zwei
koaxial angeordneten und in Reihe geschalteten Spulen be
steht, die gegensinnige Wicklungen aufweisen.
Durch diese Ausgestaltung der Verbindungsvorrichtung werden
die vom Sensor empfangenen oder an den Aktor gesendeten Sig
nale nicht mehr galvanisch, sondern durch induktive Kopplung
zwischen den beiden Anschlusselementen der Verbindungsvor
richtung, beispielsweise eines Steckverbinders, übertragen.
Diese Ausgestaltung ermöglicht die vollständige hermetische
Versiegelung des Sensors oder Aktors mit dem ersten An
schlusselement, so dass kein elektrischer Leiter freiliegt.
Dies ist besonders vorteilhaft für Oberflächenantennen, die
gegebenenfalls Körperflüssigkeiten ausgesetzt werden, wie
beispielsweise die Prostataspule. Mit der vorliegenden Ver
bindungsvorrichtung lassen sich vollständig desinfizierbare
und sterilisierbare Oberflächenantennen realisieren. In glei
cher Weise kann das gegebenenfalls mit dem Patienten in Be
rührung kommende zweite Anschlusselement der Verbindungsvor
richtung vollständig hermetisch versiegelt werden. Durch eine
vollständige Versiegelung lassen sich sämtliche Desinfizie
rungsmaßnahmen problemlos durchführen, so dass sich die vor
liegende Verbindungsvorrichtung für den Einsatz im medizini
schen Bereich in hervorragender Weise eignet.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Verbindungsvorrichtung
besteht darin, dass bei der Verbindung einer oder mehrerer
Oberflächenspulen über die Verbindungsvorrichtung mit der
Auswerteeinheit deutlich verminderte Ableitströme über die
Verbindungsleitung auftreten. Durch Unterdrückung des Gleich
taktmodes der Übertragung werden zudem auch die Mantelwellen
unterdrückt, so dass keine für den Patienten unangenehme Er
wärmung bei einer Berührung des Verbindungskabels auftritt.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen galvanischen Steckverbin
dern tritt bei der vorliegenden Verbindungsvorrichtung kei
nerlei Verschleiß elektrischer Kontakte auf.
Bei der vorliegenden Verbindungsvorrichtung wird die Vermin
derung der Abstrahlung der Koppelverbindung durch eine beson
dere Ausgestaltung der beiden Spulensysteme in den Anschluss
elementen erreicht. Jedes Spulensystem besteht aus zwei ko
axial angeordneten und in Reihe geschalteten Spulen, die ent
gegengesetzte bzw. gegensinnige Wicklungen aufweisen. Durch
diese Ausgestaltung heben sich die von den gegensinnigen Spu
len des jeweiligen Spulensystems erzeugten Felder im Außen
raum nahezu vollständig auf. Lediglich in der näheren Umge
bung, in der die induktive Kopplung zum jeweils anderen Spu
lensystem erfolgt, sind die Spulenfelder ausreichend stark.
Für eine optimale Wirkung dieser Kompensation im Außenraum
bzw. in der Umgebung der Verbindung sollten die gegensinnig
gewickelten Spulen jedes Spulenpaars die gleichen Dimensio
nen, d. h. den gleichen Windungsdurchmesser und die gleiche
Anzahl von Windungen aufweisen.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung in Bezug auf eine
Anwendung erläutert, bei der die Verbindungsvorrichtung eine
Verbindung zwischen einer als Spule ausgebildeten Oberflä
chenantenne und der Auswerteeinheit einer Magnetresonanzanla
ge herstellt. Selbstverständlich lassen sich mit der vorlie
genden Verbindungsvorrichtung jedoch auch andere Arten von
Sensoren oder Aktoren mit einer Auswerteeinheit verbinden.
Beispiele sind Sensoren zur Messung des Blutdruckes, der Tem
peratur oder eines EKG oder Aktoren zur Schallerzeugung oder
elektrischen Stimulation. Der Aufbau der Verbindungsvorrich
tung erfolgt dabei in gleicher Weise wie bei der Anwendung
mit der Oberflächenantenne.
Die Verbindungsvorrichtung besteht aus zwei lösbar miteinan
der verbindbaren Anschlusselementen, die vorzugsweise als
Steckverbinder ausgestaltet sind. Jedes der Anschlusselemente
weist ein Spulensystem als Induktivität auf. Die Induktivität
eines der Anschlusselemente ist mit der Oberflächenspule di
rekt oder über Zwischenelemente, beispielsweise eine Modula
tionsschaltung, elektrisch verbunden. Die Induktivität des
anderen Anschlusselementes ist über ein Verbindungskabel mit
der Auswerteeinheit verbunden oder zumindest verbindbar. Auf
dem nicht mit der Induktivität verbundenen Ende des Verbin
dungskabels kann beispielsweise ein herkömmlicher galvani
scher Steckverbinder für die Verbindung mit der Auswerteein
heit vorgesehen sein. Das Verbindungskabel kann jedoch auch
direkt, d. h. nicht lösbar, mit der Auswerteeinheit verbunden
sein.
Die Anschlusselemente selbst bestehen aus einem elektrisch
nicht leitenden Material, vorzugsweise aus einem Kunststoff.
Als Materialien können die gleichen Materialien verwendet
werden, wie sie bereits bei bekannten galvanischen Steckverb
indern auf dem vorliegenden Gebiet eingesetzt werden.
Die beiden Anschlusselemente müssen derart ausgebildet sein,
dass sie eine lösbare Verbindung ermöglichen. Dies kann durch
unterschiedliche mechanische Mechanismen erfolgen, die dem
Fachmann aus dem Bereich lösbarer mechanischer Verbindungen
bekannt sind.
Vorzugsweise sind die beiden Anschlusselemente als Steckverb
inder ausgestaltet, wobei beispielsweise ein Anschlusselement
eine Buchse, das andere den zugehörigen Stecker darstellen
kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Verbin
dungsvorrichtung sind die Spulensysteme derart dimensioniert
und in den Anschlusselementen angeordnet, dass sie durch Her
stellung der lösbaren Verbindung zwischen den Anschlussele
menten koaxial ineinander geschoben werden. Dies bedeutet,
dass die Spulen des einen Anschlusselementes bei der Verbin
dung die Spulen des anderen Anschlusselementes umschließen.
Auf diese Weise wird eine optimale induktive Kopplung zwi
schen den beiden Spulensystemen erreicht. Die Anschlussele
mente müssen hierbei selbstverständlich durch entsprechende
Ausformung derart ausgebildet sein, dass sie diese gegensei
tige Lage der Spulen durch die Verbindung ermöglichen.
Beim Einsatz der vorliegenden Verbindungsvorrichtung in einer
Hochfrequenz-Umgebung muss auf eine besonders geringe Ab
strahlung nach außen bzw. auf eine geringe Empfindlichkeit
gegenüber äußeren HF-Feldern geachtet werden. Dies wird in
einer Ausführungsform der vorliegenden Verbindungsvorrichtung
zusätzlich dadurch unterstützt, dass das bei der Verbindung
außen liegende Spulensystem zusätzlich von einer Schirmwin
dung umgeben ist. Diese Schirmwindung ist in dem entsprechen
den Anschlusselement um den Außenumfang des Spulensystems
herum ausgebildet. Da die Kopplung zum anderen (inneren) Spu
lensystem des anderen Anschlusselementes innerhalb dieser
Schirmwindung erfolgt, wird die Signalübertragung nicht be
einträchtigt und beide Spulensysteme sind gegenüber der Umge
bung abgeschirmt.
In einer Weiterbildung der vorliegenden Verbindungsvorrich
tung ist zusätzlich ein verlustloses Anpassungsnetzwerk zur
Kompensation von Einfügungsverlusten bei der induktiven Kopp
lung vorgesehen, das mit beiden Induktivitäten in den An
schlusselementen verbunden ist.
Neben der Signalübertragung von der Oberflächenspule zur Aus
werteeinheit lassen sich die Oberflächenspule oder mit dieser
verbundene elektrische Komponenten über die Verbindungsvor
richtung auch mit Steuersignalen beaufschlagen oder mit Ener
gie versorgen. Hierzu werden auf der Seite des zweiten An
schlusselementes eine oder mehrere Modulationsschaltungen zu
sammen mit einem oder mehreren Frequenzgeneratoren angeord
net, die zusätzliche Steuersignale und/oder Signale zur Er
zeugung einer Versorgungsspannung auf ein oder mehrere Trä
gerfrequenzen aufmodulieren und an die Oberflächenspulenan
ordnung übertragen. Auf Seite der Oberflächenspulenanordnung
bzw. des ersten Anschlusselementes ist zumindest eine Demodu
lationsschaltung vorgesehen, die die entsprechenden Steuersi
gnale bzw. Signale für die Spannungsversorgung aus dem Trä
gerfrequenzsignal extrahiert und den elektrischen Komponenten
zur Verfügung stellt.
Die vorliegende Verbindungsvorrichtung wird nachfolgend an
hand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeich
nungen nochmals kurz erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Beispiel für die Ausgestaltung
der Anschlusselemente der Verbindungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ein Beispiel für die prinzipielle Ausgestaltung der
Induktivitäten der Verbindungsvorrichtung;
Fig. 3 ein weiteres Beispiel für die prinzipielle Ausge
staltung der Induktivitäten der Verbindungsvorrich
tung;
Fig. 4 ein Beispiel für eine Anpassschaltung zur Kompensa
tion der reaktiven Einfügungsdämpfung bei der vor
liegenden Verbindungsvorrichtung;
Fig. 5 ein Beispiel für den elektrischen Aufbau einer
Oberflächenspule einer Magnetresonanzanlage mit der
vorliegenden Verbindungsvorrichtung; und
Fig. 6 ein weiteres Beispiel für den elektrischen Aufbau
einer Oberflächenspule einer Magnetresonanzanlage
mit der vorliegenden Verbindungsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Beispiel für eine Ausgestaltung
der Anschlusselemente 1, 2 der vorliegenden Verbindungsvor
richtung. Das erste Anschlusselement 1 ist hierbei als zylin
derförmiges Steckerelement ausgebildet, dass in eine entspre
chende buchsenförmige Öffnung des als Gegenstück ausgebilde
ten zweiten Anschlusselementes 2 eingeführt werden kann. In
dieser in der Figur gezeigten eingeführten Stellung lassen
sich beide Anschlusselemente, beispielsweise durch einen
Schnappmechanismus, mechanisch fixieren. Die Induktivitäten
3, 4 in den jeweiligen Anschlusselementen 1, 2 sind in dieser
Figur jeweils nur schematisch angedeutet. Das erste Anschlus
selement 1 ist entweder über ein Kabel mit dem Gehäuse der
Oberflächenspule verbunden oder direkt in dieses Gehäuse in
tegriert. Das zweite Anschlusselement 2 ist mit einem Kabel 7
verbunden, das mit dem System der Magnetresonanzanlage, ins
besondere der Auswerteeinheit, verbunden ist oder dort ange
steckt werden kann.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Ausgestaltung der Indukti
vitäten in den Anschlusselementen 1, 2, wie sie beispielswei
se in der Fig. 1 dargestellt sind. Die Figur zeigt schema
tisch die Induktivität 3 des ersten Anschlusselementes 1 und
die Induktivität 4 des zweiten Anschlusselementes 2 in einem
Zustand, in dem die beiden Anschlusselemente 1, 2 miteinander
verbunden sind. In diesem Zustand ist die Spulenanordnung 3
des ersten Anschlusselementes 1 koaxial in die Spulenanord
nung 4 des zweiten Anschlusselementes 2 eingeschoben. Die
elektrischen Verbindungen der Spulenanordnungen 3, 4 zur
Oberflächenspule 5 bzw. zum System, d. h. zur Auswerteeinheit
6, sind ebenfalls schematisch angedeutet.
Das vorliegende Beispiel zeigt eine Ausgestaltung der Induk
tivitäten der Verbindungsvorrichtung, bei der Störungen durch
externe Signale, beispielsweise das HF-Anregungsfeld der
Ganzkörperantenne, sowie unerwünschte Abstrahlung und Rück
kopplung des übertragenen Signals vermindert werden. Dies
wird dadurch erreicht, dass die Koppelinduktivitäten 3, 4 je
des Anschlusselementes 1, 2 nicht aus einer, sondern aus zwei
gleich großen Spulen 3a, 3b bzw. 4a, 4b mit entgegengesetzten
Windungen gebildet werden. Die Wicklungsrichtung ist in der
Fig. 2 durch die Pfeile angedeutet. Die Spulenanordnung 3 des
ersten Anschlusselementes 1 besteht aus einer unteren Spule
3a und einer oberen Spule 3b, deren Wicklungsrichtung entge
gengesetzt verläuft. Beide Spulen 3a, 3b sind in Reihe mit
einander verschaltet. In gleicher Weise sind die beiden Spu
len 4a und 4b des zweiten Anschlusselementes 2 ausgebildet.
Die unterschiedliche Wicklungsrichtung der Spulen bewirkt ei
ne starke Reduzierung des von den Spulen erzeugten Feldes mit
zunehmender Entfernung von den Spulen. In gleicher Weise sind
die Spulen auch gegen äußere elektromagnetische Felder unemp
findlich. Der Abstand der beiden Spulen 3a, 3b bzw. 4a, 4b
jedes Spulenpaares sollte hierbei im Bereich des Helmholtz-
Abstandes liegen. Bei diesem Abstand wird eine deutliche Re
duzierung des erzeugten Feldes in der Umgebung erreicht, ohne
die induktive Kopplung zwischen dem Spulenpaar 3 des ersten
Anschlusselementes 1 und dem Spulenpaar 4 des zweiten An
schlusselementes 2 nachteilig zu beeinflussen, die bei einer
Verbindung der beiden Anschlusselemente 1, 2 nahe beieinander
liegen.
Aus der Fig. 2 ist ebenfalls die unterschiedliche Dimensio
nierung der Spulenanordnungen 3, 4 der beiden Anschlussele
mente zu erkennen. Das Spulenpaar 3a, 3b des Steckers 1 hat
einen Durchmesser, der geringer ist als der Durchmesser des
Spulenpaares 4a, 4b der Buchse 2. Dadurch können sie problem
los ineinander geschoben werden. In der verbundenen Position
wird aufgrund des geringen Abstandes der Spulen eine optimale
Kopplung zwischen den Spulenpaaren 3 und 4 erreicht.
Ein weiteres Beispiel für einen Aufbau der Induktivitäten der
Anschlusselemente 1 und 2 der vorliegenden Verbindungsvor
richtung ist in der Fig. 3 dargestellt. In dieser Figur ist
für jedes Spulensystem aus Gründen der vereinfachten Darstel
lung nur eine Spule skizziert, die das jeweilige Spulensystem
repräsentiert. Bei dieser Ausführungsform weisen die beiden
Spulensysteme 3, 4 der beiden Anschlusselemente 1, 2 wiederum
einen unterschiedlichen Durchmesser auf, so dass sie bei Her
stellung der Verbindung ineinander geschoben werden. Zur Ver
meidung einer unerwünschten Abstrahlung in den Außenraum ist
im vorliegenden Beispiel die Spule 4 des zweiten Anschluss
elementes 2 mit einer HF-Abschirmung 8 umgeben. Diese Ab
schirmung schirmt bei eingeschobener Spule 3 des ersten An
schlusselementes 1 beide Spulen 3, 4 gegen den Außenraum ab,
ohne die Kopplung zwischen den Spulen 3, 4 zu beeinflussen.
Die Abschirmung, die vorzugsweise die Form eines einseitig
offenen Bechers aufweist, ist hierbei im Anschlusselement 2
der größeren Spule 4 ausgebildet.
Selbst wenn in den vorliegenden Beispielen die einzelnen Spu
len 3, 4, 3a, 3b, 4a, 4b immer mit zwei Spulenwindungen dar
gestellt wurden, versteht sich von selbst, dass die Spulen
auch nur mit einer oder einer Vielzahl von Windungen ausge
bildet sein können.
Zur Verringerung der Einfügungsverluste, die bei einer induk
tiven Koppelstrecke wie der der vorliegenden Verbindungsvor
richtung auftreten, kann eine Anpassungsschaltung an den bei
den Anschlusselementen 1, 2 vorgesehen sein. Eine derartige
Anpassungsschaltung ist beispielhaft in Fig. 4 dargestellt,
die ein Ersatzschaltbild für die induktive Kopplung mit den
beiden Induktivitäten L1 (3) und L2 (4) zeigt. Die mit der
Ersatz-Induktivität M (9) angedeuteten Kopplungsverluste wer
den durch entsprechend ausgewählte Kapazitäten der Größen
-jω(L1-M), -jω(L2-M) und -jω2M kompensiert. Derartige Anpas
sungsschaltungen sind dem Fachmann bekannt.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für den elektrischen Aufbau einer
einfachen Magnetresonanzoberflächenantenne mit passiver Ver
stimmschaltung und der vorliegenden Verbindungsvorrichtung.
Die Oberflächenspulen in einer Magnetresonanzanlage müssen
mit einer Verstimmschaltung bzw. einem Verstimmkreis verbun
den sein, um bei einer Anregung des Untersuchungsobjektes
durch die Hochfrequenzimpulse der Ganzkörperantenne zur Ver
meidung von Störungen aus der Resonanz gebracht zu werden.
Hierbei lassen sich sowohl passive wie auch aktive Verstimm
schaltungen einsetzen. Im vorliegenden Beispiel ist die Ober
flächenspule 5 mit einer passiven Verstimmschaltung 10 ver
bunden, die aus einer Spule und einem Kondensator sowie einer
Diodenschaltung besteht. Die Dioden sprechen ab einer be
stimmten an der Spule induzierten Spannung an und erzeugen
dadurch eine Verstimmung der Oberflächenantenne 5 zu. Die An
tenne 5 ist über ein Anpassungsnetzwerk 11 mit der Induktivi
tät 3 des ersten Anschlusselementes verbunden. Dieses steht
in induktiver Kopplung mit der Induktivität 4 des zweiten An
schlusselementes, das wiederum mit dem System 6 elektrisch
verbunden ist. Die in der Figur mit den beiden Induktivitäten
3 und 4 angedeutete induktive Kopplung kann mit einer Verbin
dungsvorrichtung gemäß den Ausführungsbeispielen der Fig. 1
bis 3 erfolgen.
Eine derartige Ausgestaltung lässt sich sehr vorteilhaft in
einer Magnetresonanzanlage einsetzen. Da die empfangenen Ma
gnetresonanzsignale bereits auf einer Trägerfrequenz aufmodu
liert sind, ist keine weitere Modulationsschaltung zwischen
der Oberflächenspule 5 und der Induktivität 3 der Verbin
dungsvorrichtung erforderlich.
Fig. 6 zeigt schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel ei
ner Magnetresonanzoberflächenantenne 5 mit der vorliegenden
Verbindungsvorrichtung. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
die Antenne 5 mit einer aktiven Verstimmschaltung versehen.
Die aktive Verstimmschaltung wird durch ein von der Magnetre
sonanzanlage übertragenes Verstimmsignal gesteuert, das von
einem Detektor 21 empfangen wird. Die Verstimmschaltung 10
besteht wiederum aus einem Kondensator und einer Spule. Die
Oberflächenspule 5 ist in diesem Beispiel mit einem Verstär
ker 17 verbunden, der das empfangene Magnetresonanzsignal zu
sätzlich verstärkt. Das Signal wird auch bei diesem Beispiel
über die Verbindungsvorrichtung mit zwei Induktivitäten 3, 4
zum System übertragen.
Auf der Seite des zweiten Anschlusselementes mit der Indukti
vität 4 sind in diesem Beispiel mehrere Frequenzmodulatoren
mit zugehörigen Frequenzgeneratoren vorgesehen. Ein Modulator
12 dient hierbei der Modulation des Verstimmsignals für den
Verstimmkreis 10 der Oberflächenspule 5 auf eine Trägerfre
quenz. Ein weiterer Modulator 13 dient der Modulation von Si
gnalen zur Erzeugung einer Versorgungsspannung über eine wei
tere Trägerfrequenz. Schließlich ist noch ein Demodulator 22
zur Extrahierung des Magnetresonanzsignals von einer Träger
frequenz vorgesehen. Die Trägerfrequenzen mit den aufmodu
lierten Signalen werden über entsprechende Übertragungsein
richtungen (Mischer 14 bzw. 15) über die Induktivitäten 3, 4
der Verbindungsvorrichtung übertragen. Auf der Seite der
Oberflächenspule 5 müssen dementsprechend Demodulationsein
heiten 18 für die Extrahierung der Versorgungsspannung von
der übertragenen Trägerfrequenz und 20 für die Extrahierung
des Verstimmsignals vorgesehen sein. Weiterhin ist in der Fi
gur ein Gleichrichter 19 zur Umsetzung der empfangenen Wech
selspannung in eine Gleichspannung zu erkennen. Zur Übertra
gung des Magnetresonanzsignals kann ebenfalls ein Modulator
16 auf der Seite der Oberflächenspule 5 angeordnet sein.
Bei dieser Ausgestaltung können nicht nur die empfangenen Ma
gnetresonanzsignale zum System übertragen, sondern auch Steu
ersignale und eine Spannungsversorgung durch Modulation auf
eine HF-Frequenz vom System zur Oberflächenspule übertragen
werden. Die Trägerfrequenzen für die Steuersignale und Span
nungsversorgungen werden derart gewählt, dass deren Oberwel
len außerhalb der auftretenden Magnetresonanz-Spektren sowie
der im Signalpfad enthaltenen Zwischenfrequenzprodukte lie
gen. Derartige Zwischenfrequenzen treten beispielsweise bei
2,5 MHz auf. Die Übertragung selbst kann entweder über eine
gemeinsame Koppelstrecke im Frequenzmultiplexverfahren erfol
gen, falls die Signale verschiedene Frequenzbänder belegen,
oder auch über getrennte Koppelstrecken durch Ausbildung ge
trennter Verbindungsvorrichtungen oder Verbindungsvorrichtun
gen mit mehreren voneinander unabhängigen Koppelinduktivitä
ten.
Claims (9)
1. Verbindungsvorrichtung für einen Sensor oder Aktor (5),
insbesondere für Oberflächenantennen in Magnetresonanzanla
gen, bestehend aus zwei lösbar miteinander verbindbaren An
schlusselementen (1, 2), von denen ein erstes Anschlussele
ment (1) einen ersten elektrischen Leiter (3) aufweist, der
mit dem Sensor oder Aktor (5) verbunden ist, und ein zweites
Anschlusselement (2) einen zweiten elektrischen Leiter (4)
aufweist, der mit einer Auswerteeinheit (6) verbindbar ist,
wobei der erste (3) und der zweite elektrische Leiter (4) in
den Anschlusselementen (1, 2) Spulensysteme (3, 4) sind, die
bei einer Verbindung der beiden Anschlusselemente (1, 2) eine
Signalübertragung durch induktive Kopplung ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Spulensystem (3, 4) aus zwei koaxial angeordneten
und in Reihe geschalteten Spulen (3a, 3b, 4a, 4b) besteht,
die gegensinnige Wicklungen aufweisen.
2. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spulensysteme (3, 4) derart dimensioniert und in den
Anschlusselementen (1, 2) angeordnet sind, dass sie durch die
Verbindung der beiden Anschlusselemente (1, 2) koaxial inein
ander geschoben werden.
3. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spulensystem (3), das bei der Verbindung der beiden
Anschlusselemente (1, 2) über das andere Spulensystem (4) ge
schoben wird, von einer HF-Abschirmung (8) umgeben ist.
4. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Reihe geschalteten Spulen (3a, 3b, 4a, 4b) jedes
Spulensystems (3, 4) eine identische Dimensionierung aufwei
sen.
5. Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein verlustloses Anpassungsnetzwerk (11) zur Kompensati
on von Einfügungsverlusten bei der induktiven Kopplung mit
den Spulensystemen (3, 4) verbunden ist.
6. Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Modulationsschaltung (12, 13) mit einem Frequenzge
nerator zur Übertragung von Steuersignalen und/oder Signalen
zur Erzeugung einer Versorgungsspannung durch Modulation auf
eine Trägerfrequenz zwischen der Auswerteeinheit (6) und dem
Spulensystem (4) des zweiten Anschlusselementes (2) und eine
Demodulationsschaltung (18, 20) zur Extrahierung der empfan
genen Steuersignale bzw. der Signale für die Spannungsversor
gung zwischen dem Sensor (5) und dem Spulensystem (3) des
ersten Anschlusselementes (1) vorgesehen sind.
7. Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlusselemente (1, 2) als Steckverbinder ausges
taltet sind.
8. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlusselemente (1, 2) als Stecker bzw. Buchse
ausgebildet sind.
9. Verwendung einer Verbindungsvorrichtung gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 8 zum Betrieb eines Sensors (5),
insbesondere von Oberflächenantennen, in einer Magnetreso
nanzanlage, wobei der Sensor (5) über die Verbindungsvorrich
tung mit einer Auswerteeinheit (6) der Magnetresonanzanlage
verbunden wird.
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