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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
genauen Steuern der relativen Position von zwei Oberflächen. Insbesondere
bezieht sich diese Erfindung auf piezoelektrische oder magnetostriktive
Betätigungsvorrichtungen.
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Piezoelektrische
Materialien und magnetostriktive Materialien (nachfolgend gemeinsam
als „piezoelektrische
Materialien" bezeichnet)
verformen sich, wenn ein elektrisches Feld oder ein magnetisches
Feld angelegt wird. Folglich sind piezoelektrische Materialien,
wenn sie als eine Betätigungsvorrichtung
verwendet werden, in der Lage, die relative Position von zwei Oberflächen zu
steuern.
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Eines
der am häufigsten
verwendeten piezoelektrischen Materialien ist Quarz. Andere piezoelektrische
Materialien umfassen bestimmte Keramikmaterialien und bestimmte
Polymermaterialien. Da sie in der Lage sind, die relative Position
von zwei Oberflächen
zu steuern, wurden piezoelektrische Materialien in der Vergangenheit
als Ventilbetätigungsvorrichtungen
und Positionssteuerungen für
Mikroskope verwendet. Piezoelektrische Materialien, insbesondere diejenigen
des Keramiktyps, sind in der Lage, eine große Menge an Kraft zu erzeugen.
Sie sind jedoch nur in der Lage, eine kleine Verschiebung zu erzeugen,
wenn eine hohe Spannung angelegt wird. Im Fall von piezoelektrischer
Keramik kann diese Verschiebung ein Maximum von 0,1 % der Länge des Materials
betragen. Daher werden piezoelektrische Materialien als Ventilbetätigungsvorrichtungen
und Positionssteuerungen für
Anwendungen verwendet, die kleine Verschiebungen erfordern.
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Zwei
Verfahren zum Erzeugen von mehr Verschiebung pro Einheit von angelegter
Spannung umfassen bimorphe Anordnungen und Stapelanordnungen. Bimorphe
Anordnungen umfassen zwei piezoelektrische Keramikmaterialien, die
zusammengebunden sind und durch einen Rand an ihren Kanten beschränkt sind,
derart daß sich,
wenn eine Spannung angelegt wird, eines der piezoelektrischen Materialien
verkleinert und das andere piezoelektrische Material ausdehnt. Die
resultierende (mechanische) Spannung bewirkt, daß die Materialien eine Kuppel bilden.
Die Verschiebung in der Mitte der Kuppel ist größer als die Verkleinerung oder
Ausdehnung der einzelnen Materialien. Das Beschränken des Rands der bimorphen
Anordnung verringert jedoch den Betrag der erhältlichen Verschiebung. Darüber hinaus ist
die Kraft, die durch eine bimorphe Anordnung erzeugt wird, wesentlich
niedriger als die Kraft, die durch die Verkleinerung oder Ausdehnung
der einzelnen Materialien erzeugt wird.
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Die
Stapelanordnungen enthalten mehrere Schichten aus piezoelektrischem
Material, die mit Elektroden angeordnet sind, die miteinander verbunden
sind. Eine Spannung über
die Elektroden bewirkt, daß sich
der Stapel ausdehnt oder zusammenzieht bzw. kontrahiert. Die Verschiebung
des Stapels ist gleich wie die Summe der Verschiebungen der einzelnen
Materialien. Folglich sind, um merkliche Verschiebungsabstände zu erreichen,
eine sehr hohe Spannung oder viele Schichten erforderlich. Herkömmliche
Stapelbetätigungsvorrichtungen
verlieren jedoch Positionskontrolle aufgrund der thermischen Ausdehnung
des piezoelektrischen Materials und des Materials/der Materialien,
auf dem/denen der Stapel befestigt ist.
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Aufgrund
der hohen Stärke
oder Steifheit des piezoelektrischen Materials ist es zum Öffnen und Schließen gegen
starke Kräfte
in der Lage, wie z. B. die Kraft, die durch einen hohen Druck erzeugt
wird, der auf einen großen
Oberflächenbereich
wirkt. Folglich ermöglicht
die hohe Stärke
des piezoelektrischen Materials die Verwendung einer großen Ven tilöffnung,
die die Verschiebung oder Betätigung
reduziert, die notwendig ist, um das Ventil zu öffnen oder zu schließen.
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Die
typische Betätigungsabstandsanforderung
für Flüssigkeits-
und Gas- (nachfolgend gemeinsam als „Fluid" bezeichnet) ventile ist klein, im allgemeinen
weniger als 5 μm.
Die meisten sind jedoch durch den Druck einer Elastomerabdichtung
abgedichtet. In der Praxis ist es die Bildung einer Abdichtung,
die durch die erforderliche Kompression der Elastomerabdichtung
bewirkt wird, die einen großen Teil
des 5-μm-Betätigungsabstands
benötigt.
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Die
DE 196 54 782 C2 zeigt
einen Einspritzinjektor mit teleskopartig ineinander verschachtelten Piezo-Körpern. Die
Piezo-Körper
sind mittels hutförmiger
Elemente derart miteinander verbunden, daß eine Erhöhung des Hubs erreicht wird.
Die Piezo-Körper
dehnen sich dabei in der gleichen Richtung aus. Der Verschluß eines
Ventils erfolgt über eine
Kugel.
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Die
DE 197 43 299 C2 offenbart
eine Vorrichtung zum Steuern eines Stellglieds, wobei die Ansteuerung
mit Hilfe eines piezoelektrischen Aktors erfolgt. Eine Ventilnadel
liegt gegen die Federkraft des Aktors in einem V-förmigen Ventilsitz
auf.
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Aus
der
DE 195 46 570
C1 ist eine Fluidpumpe mit einer flächigen Kontaktabdichtung bekannt. Ein
Verdränger,
der mit einer Auslaßöffnungen
ein Ventil bildet, wird mittels eines Piezo-Biegewandlers betätigt. Im
Ruhezustand ist der Verdränger
in flächigem
Kontakt mit einem Pumpenkörper,
in dem die Auslaßöffnung gebildet
ist.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Betätigungsvorrichtung
und ein Array von Betätigungsvorrichtungen
zur genauen Steuerung der relativen Position von zwei Oberflächen zu
schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Betätigungsvorrichtungsanordnung
gemäß Anspruch
1 und ein Array von Betätigungsvorrichtungsanordnungen
gemäß Anspruch
15 gelöst.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine piezoelektrische Betätigungsvorrichtungsanordnung
bzw. Aktuatoranordnung. Darüber
hinaus bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein- und zweidimensionale
Arrays von piezoelektrischen Betätigungsvorrichtungsanordnungen.
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Es
wurde von den Erfindern festgestellt, daß durch Zusammendrücken zweier
sauberen flachen Oberflächen
eine gute Abdichtung gebildet werden kann. Es ist daher nicht notwendig,
eine Elastomerabdichtung zu haben, solange die beiden Gegenoberflächen sauber
und flach sind, und solange die Kraft ausreichend ist, um die Oberflächen in
Kontakt zueinander zu halten.
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Daher
verwendet die vorliegende Erfindung die starke Kraft, die durch
piezoelektrische Materialien erzeugt wird, um eine Kraft zu liefern,
die ausreichend ist, um die relative Position zweier flachen Oberflächen zueinander
genau zu steuern. Darüber hinaus überwindet
die vorliegende Erfindung den minimalen Betätigungsabstand, der von piezoelektrischen
Materialien erhältlich
ist, dadurch, daß keine Elastomerabdichtungen
erforderlich sind, und daß der
Betätigungsabstand,
der von piezoelektrischen Materialien erhältlich ist, durch eine einmalige
Struktur effektiv gedoppelt wird.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Anmeldung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Bodenansicht der piezoelektrischen Betätigungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
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2a eine
perspektivische Draufsicht der piezoelektrischen Betätigungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
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2b eine
Draufsicht der Schichten von 2a;
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3 eine
erste Querschnittsansicht der Betätigungsvorrichtung von 1;
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4a eine
zweite Querschnittsansicht der Betätigungsvorrichtung von 1;
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4b eine
dritte Querschnittsansicht der piezoelektrischen Betätigungsvorrichtung
von 1;
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5a eine
Querschnittsansicht wie in 3, die die
Betätigungsvorrichtung
in einem offenen Zustand zeigt;
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5b eine
Querschnittsansicht wie in 4a, die
die Betätigungsvorrichtung
in einem offenen Zustand zeigt;
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6 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Betätigungsvorrichtung
von 1;
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7a eine
perspektivische Draufsicht eines alternativen Ausführungsbeispiels
der piezoelektrischen Betätigungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
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7b eine
Querschnittsansicht der Betätigungsvorrichtung
von 7a;
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8 eine
Querschnittsansicht eines eindimensionalen Arrays von piezoelektrischen
Betätigungsvorrichtungen;
und
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9 eine
perspektivische Ansicht eines zweidimensionalen Array von piezoelektrischen
Betätigungsvorrichtungen.
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Die
in den 1, 2a und 2b gezeigte
piezoelektrische Betätigungsvorrichtung 10 umfaßt einen
Stapel von mehreren Schichten 12 aus einzelnen piezoelektrischen
Materialien, die mit Elektrodenschichten 14 und einer Öffnungsschicht 16 versetzt
sind. Ein Boden 8 der Betätigungsvorrichtung 10 umfaßt ferner
eine Öffnungsschicht 16.
Die Öffnungsschicht 16 umfaßt eine
Mehrzahl von Öffnungen,
vorzugsweise eine erste Öffnung 18 und eine
zweite Öffnung 20.
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Die
Betätigungsvorrichtung 10 ist
mit insgesamt vier Schichten 12 (12-1, 12-2, 12-3 und 12-4) und
drei Elektrodenschichten 14 (14-1, 14-2 und 14-3)
gezeigt, die nur zu Demonstrationszwecken betrachtet werden sollen,
da vorzugsweise mehr als vier Schichten 12 und entsprechende
Elektrodenschichten 14 verwendet werden. Bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
umfaßt
die Betätigungsvorrichtung 10 eine
ausreichende Anzahl von Schichten, um zumindest 3 μm an Betätigung zu
liefern. Bei einem noch bevorzugteren Ausführungsbeispiel liefert die
Betätigungsvorrichtung 10 darüber hinaus etwa
20 μm an
Betätigung.
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Die
Betätigungsvorrichtung 10 weist
einen ringförmigen
Hohlraum 25 auf, der darin definiert ist, und der in den 3, 4a und 4b gezeigt
ist. In dem Hohlraum 25 ist gegenüberliegend zu der Öffnungsschicht 16 ein
zylindrischer Kern 27 gebildet. Der Kern 27 weist
einen Durchmesser auf, der größer ist
als der Durchmesser der ersten Öffnung 18. Gleichartig
zu der Betätigungsvorrichtung 10 enthält der Kern 27 einen
zweiten Stapel von mehreren Schichten 12 aus einzelnen
piezoelektrischen Materialien. Der Hohlraum 25 ist innerhalb
der Betätigungsvorrichtung 10 durch
maschinelle Bearbeitung, Ultraschallfräsen, Laserschneiden oder andere
geeignete Mittel gebildet. Zusätzlich
können
Abschnitte des Hohlraums 25 teilweise in die nicht gehärteten piezoelektrischen
Materialien durchgeschlagen werden, und das verbleibende Material
durch maschinelle Bearbeitung, Ultraschallfräsen, Laserschneiden oder andere
geeignete Mittel entfernt werden.
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Die
erste Öffnung 18,
die innerhalb der Öffnungsschicht 16 definiert
ist, weist einen Durchmesser von etwa 75 μm auf. Der Hohlraum 25 weist
einen Außendurchmesser
von etwa 4 mm auf und einen Innendurchmesser, der den Kern 27 bildet,
von etwa 3 mm. Die zweite Öffnung 20 weist
einen Durchmesser von zumindest 75 μm auf, vorzugsweise etwa 150 μm. Obwohl
die erste Öffnung 18,
der Kern 27, der Hohlraum 25 und die zweite Öffnung 20 mit
einem „Durchmesser" beschrieben sind,
wird ein Fachmann auf diesem Gebiet erkennen, daß andere Querschnitte verwendet
werden können,
wie z. B. Ovale, Quadrate, Rechtecke und dergleichen.
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Die Öffnungsschicht 16 besteht
aus einem Material, das ähnliche
thermische Ausdehnungseigenschaften aufweist wie die Schichten 12.
Ein geeignetes Material für
die Öffnungsschicht 16 ist
Silizium. Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel besteht die Öffnungsschicht 16 ebenfalls
aus piezoelektrischen Materialien. Die erste Öffnung 18 und die zweite Öffnung 20 sind,
falls sie aus Silizium bestehen, durch chemisches Ätzen, Ultraschallfräsen, Laserschneiden
und andere geeignete Mittel innerhalb der Schicht 16 gebildet.
Die erste Öffnung 18 und
die zweite Öffnung 20 sind,
falls sie aus piezoelektrischen Materialien bestehen, durch maschinelle
Bearbeitung, Ultraschallfräsen,
Laserschneiden oder andere geeignete Mittel innerhalb der Schicht 16 gebildet.
Zusätzlich
können
Abschnitte der ersten Öffnung 18 und
der zweiten Öffnung 20 teilweise
in die nicht gehärteten
piezoelektrischen Materialien durchgeschlagen werden und das verbleibende
Material kann durch maschinelle Bearbeitung, Ultraschallfräsen, Laserschneiden
oder andere geeignete Mittel entfernt werden.
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Die
elektrische Verbindung der Elektrodenschichten 14 ist in
den 2a, 2b, 4a und 4b gezeigt.
In jeder Schicht 12 sind Anpassungslöcher 31 gebildet.
Die Löcher 31 sind
durch maschinelle Bearbeitung, Ultraschallfräsen, Laserschneiden, teilweises
Durchschlagen und teilweise maschinelle Bearbeitung oder andere
geeignete Mittel gebildet. Die Elektrodenschicht 14 ist
aus einem elektrisch leitfähigen
Material gebildet, wie z. B. einer Schicht von elektrisch leitfähiger Tinte,
die auf die Oberseite jeder Schicht 12 gedruckt ist, mit
der Ausnahme der obersten Schicht 12-1, die keine Elektrodenschicht 14 benötigt. Andere
geeignete elektrisch leitfähige
Materialien können
verwendet werden, wie z. B. aufgedampfte Metallschichten.
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Die
oberste Schicht 12-1 weist elektrisch leitfähige Anschlußflächen P1,
P2, P3 und P4 auf, die auf der obersten Oberfläche 9 derselben angeordnet sind.
Wie in 2b gezeigt, ist die Elektrodenschicht 14-1 auf
der Schicht 12-2 angeordnet, außer in den Bereichen 23,
die um die Löcher 31-4 und 31-1 definiert
sind. Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel wird ein Vakuum
angelegt, um die Elektrodenschicht 14-1 in die Löcher 31-3 und 31-2 zu
ziehen. Die Elektrodenschicht 14-2 wird auf die Schicht 12-3 gedruckt,
außer
in den Bereichen 23, die um die Löcher 31-3 und 31-2 definiert
sind. Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel wird ein Vakuum
angelegt, um die Elektrodenschicht 14-2 in die Löcher 31-1 und 31-4 zu
ziehen. Diese Struktur von abwechselnden Bereichen 23 zwischen
den Löchern 31-4/31-1 und 31-3/31-2 auf
den aufeinanderfolgenden Schichten 12 ermöglicht die
elektrische Verbindung von jeder zweiten Schicht 12 durch
das Füllen
von Löchern 31 mit
einem elektrischen Leiter 29, nachdem die Schichten 12 mit
Elektrodenschichten 14, die darauf angeordnet sind, gestapelt
wurden. Beispielsweise bildet der Leiter 29 innerhalb der
Löcher 31-1, 31-2 eine
elektrische Verbindung mit der Elektrodenschicht 14-2,
aber bildet aufgrund der Bereiche 23 keine elektrische
Verbindung mit den Elektrodenschichten 14-1, 14-3.
Darüber
hinaus bildet der Leiter 29 innerhalb der Löcher 31-3, 31-4 eine
elektrische Verbindung mit den Elektrodenschichten 14-1 und 14-3,
aber aufgrund der Bereiche 23 keine elektrische Verbindung
mit der Elektrodenschicht 14-2.
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Die
Anschlußflächen P1
und P2 sind elektrisch miteinander verbunden, und die Anschlußflächen P3
und P4 sind elektrisch miteinander verbunden. Eine Spannung, die
an P1/P2 und an P3/P4 angelegt wird, bewirkt, daß sich die Betätigungsvorrichtung 10 in
eine Richtung, die durch Pfeil A gezeigt ist, ausdehnt, und bewirkt,
daß sich
der Kern 27 in einer Richtung, die dem Pfeil A entgegengesetzt
ist, zusammenzieht. Die Spannung, die an die Elektrodenschichten 14 angelegt
wird, erzeugt ein elektrisches Feld über die Schichten 12 der
Betätigungsvorrichtung 10,
und bewirkt, daß sich
die Schichten 12 in die Richtung, die durch den Pfeil A
gezeigt ist, ausdehnen, und daß sich
der Kern 27 in der Richtung, die dem Pfeil A entgegengesetzt
ist, zusammenzieht. Folglich ist die Gesamtverschiebung der Ausdehnung
der Betätigungsvorrichtung 10 und
der Zusammenziehung des Kerns 27 gleich wie zweimal die Summe
der Verschiebung, die durch die einzelnen Schichten 12 geliefert
wird. Umgekehrt bewirkt die Entfernung der Spannung, die an die
Elektroden 14 angelegt ist, daß sich die Betätigungsvorrichtung 10 in
einer Richtung, die der Richtung, die durch den Pfeil A gezeigt
ist, entgegengesetzt ist, zusammenzieht, und sich der Kern 27 in
der Richtung, die durch den Pfeil A gezeigt ist, ausdehnt.
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Bei
noch einem weiteren Ausführungsbeispiel
sind entweder die Anschlußflächen P1
und P2 elektrisch miteinander verbunden, oder die Anschlußflächen P3
und P4 sind elektrisch miteinander verbunden. Bei diesem Ausführungsbeispiel
bewirkt Spannung, die an P1/P2 angelegt wird, daß sich die Betätigungsvorrichtung 10 in
einer Richtung, die durch den Pfeil A gezeigt ist, ausdehnt, und
eine Spannung, die an P1/P2 angelegt ist, bewirkt, daß sich der
Kern 27 in einer Richtung, die dem Pfeil A entgegengesetzt
ist, zusammenzieht.
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Während der
Verwendung wird von einer Spannungsquelle 60, wie z. B.
einer Batterie, einem Standardnetzstecker, einem Kondensator, einer
photovoltaischen Zelle oder einer beliebigen geeigneten Quelle Spannung
an die Betätigungsvorrichtung 10 angelegt.
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Die
Ausdehnung der Betätigungsvorrichtung 10 und
die Zusammenziehung des Kerns 27 bewegen eine flache Fläche 28,
die auf einem Ende des Kerns 27 angeordnet ist, weg von
einer Innenoberfläche 19 der
ersten Öffnung 18.
In den 3, 4a und 4b ist
die erste Öffnung 18 in
einem geschlossenen Zustand gezeigt, wobei die Betätigungsvorrichtung 10 zusammengezogen
und der Kern 27 ausgedehnt ist, um die Fläche 28 an
die Oberfläche 19 abzudichten.
In den 5a und 5b ist
die erste Öffnung 18 in
einem geöffneten Zustand
gezeigt, wobei die Betätigungsvorrichtung 10 ausgedehnt
und der Kern 27 zusammengezogen ist, um die Fläche 28 von
der Oberfläche 19 zu
lösen.
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Die
Betätigungsvorrichtung 10 in
dem offenen Zustand plaziert die zweite Öffnung 20 in Fluidkommunikation
mit der ersten Öffnung 18.
Die Betätigungsvorrichtung 10 in
dem geschlossenen Zustand dichtet die zweite Öffnung 20 von der
ersten Öffnung 18 ab.
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Aufgrund
der Anpassung von Materialien des Kerns 27, der Betätigungsvorrichtung 10 und
optional der Öffnungsschicht 16 wird
die relative Position der Oberfläche 19 und
der Fläche 28 durch
Temperaturänderungen
nicht wesentlich beeinträchtigt. Beispielsweise
sind Temperaturänderungen
nicht ausreichend, um die Kontaktabdichtung zwischen der Oberfläche 19 und
der Fläche 28 zu
beeinträchtigen.
Dies ermöglicht
sehr genaue Steuerung der relativen Position der Flächen 19 und 28 sowohl
in dem offenen als auch dem geschlossenen Zustand.
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Um
eine vollständige
Abdichtung sicherzustellen, sind die Oberfläche 19 und die Fläche 28 glatt und
flach. Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel sind beide Flächen 19 und 28 poliert.
Bei noch einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel, das in 6 gezeigt
ist, weist die Oberfläche 19 eine ringförmige Einfügung 30 auf,
und auf der Fläche 28 ist
eine passende ringförmige
Einfügung 30' angeordnet.
Die Einfügungen 30, 30' bestehen aus
Materialien, die nicht zusammendrückbar sind, und die ähnliche
thermische Ausdehnungseigenschaften aufweisen wie die Schichten 12.
Ein geeignetes Material für
die Einfügungen 30, 30' ist Silizium.
Vorzugsweise ist die Einfügung 30 ein
ringförmiger Rand,
der um die Öffnung 18 angeordnet
ist. Der ringförmige
Rand 30 weist eine Breite von etwa 200 μm auf.
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Die
Betätigungsvorrichtung 10 ist
angepaßt, um
Fluid durch die erste Öffnung 18 zu
empfangen, und ist angepaßt,
um sich selektiv zu öffnen
oder zu schließen,
um die erste Öffnung 18 in
Fluidkommunikation mit der zweiten Öffnung 20 zu plazieren.
Umgekehrt ist die Betätigungsvorrichtung 10 angepaßt, um Fluid
durch die zweite Öffnung 20 zu
empfangen und ist angepaßt,
um sich selektiv zu öffnen
oder zu schließen,
um die zweite Öffnung 20 in
Fluidkommunikation mit der ersten Öffnung 18 zu plazieren.
Folglich kann die Betätigungsvorrichtung 10 bidirektional verwendet
werden.
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Die
Bewegung, die durch jede Schicht 12 geliefert wird, ist
proportional zu der Spannung, die an die Elektrodenschichten 14 angelegt
wird. Folglich verhält
sich die erforderliche Spannung für die Schichten 12 mit
der gleichen Gesamtgröße und Verschiebung
invers zu der Anzahl der Schichten 12. Beispielsweise verschiebt
sich eine Betätigungsvorrichtung 10 mit
hundert Schichten 12, hundert Elektrodenschichten 14 und
einer Gesamtdicke von 5 mm um etwa 5 μm, wenn 50 Volt angelegt werden.
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Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
die Betätigungsvorrichtung 10 würfelförmig und weist
Abmessungen auf, die gleich sind zu etwa 5 mm mal 5 mm mal 5 mm.
Die Betätigungsvorrichtung 10 weist
eine typische Betätigungsspannung
von etwa 50 Volt auf und eine maximale Verschiebung von etwa 20 μm. Bei diesem
Ausführungsbeispiel
ist jede Schicht 12 der Betätigungsvorrichtung 10 etwa 200 μm dick, jede
Elektrodenschicht 14 ist etwa 0,1 μm dick und die Öffnungsschicht 16 ist
etwa 500 μm dick.
Folglich würde
die Betätigungsvorrichtung 10 bei
diesem Ausführungsbeispiel
etwa fünfundzwanzig
Schichten 12 und vierundzwanzig Elektrodenschichten 14 umfassen.
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Bei
einem alternativen Ausführungsbeispiel umfaßt die Öffnungsschicht 16 nicht
die zweite Öffnung 20,
statt dessen ist die zweite Öffnung
in der Oberseite der Betätigungsvorrichtung 10 definiert, wobei
die zweite Öffnung 20 in
Fluidkommunikation mit dem Hohlraum 25 ist, wie es in den 7a und 7b gezeigt
ist.
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Der
Fluidfluß durch
die Betätigungsvorrichtung 10 kann
durch Variieren der Spannung, die an die Elektrodenschichten 14 angelegt
ist, um die Betätigungsvorrichtung 10 teilweise
zu öffnen,
zwischen dem offenen und dem geschlossenen Zustand geregelt werden.
Folglich führt
bei dem oben beschriebenen Beispiel, bei dem 50 Volt etwa 5 μm Betätigungsabstand
liefern, das Anlegen von 40 Volt zu einem Betätigungsabstand von etwa 4 μm.
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Die
Betätigungsvorrichtung 10 ist
ferner angepaßt,
um als ein eindimensionales Array 40 von Betätigungsvorrichtungen 10 angeordnet
zu werden, wie es in 8 gezeigt ist. Die Betätigungsvorrichtung 10 ist
ferner angepaßt,
um als ein zweidimensionales Array 50 von Betätigungsvorrichtungen 10 angeordnet
zu werden, wie es in 9 gezeigt ist. Die Arrays 40, 50 sind
nur der Einfachheit halber als regelmäßige Arrays gezeigt. Die vorliegende
Erfindung soll unregelmäßige ein-
und zweidimensionale Arrays umfassen.
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Das
Array 40, 50 ist angepaßt, um Fluid durch die erste Öffnung 18 von
einer gemeinsamen Quelle zu empfangen, und ist angepaßt, um sich
selektiv zu öffnen
oder zu schließen,
um die ersten Öffnungen 18 aller
Betätigungsvorrichtungen 10 in
Fluidkommunikation mit den zweiten Öffnungen 20 zu setzen,
um somit das Fluid zu einer gemeinsamen Rohrleitung auszugeben.
Es wird darauf hingewiesen, daß das
Array 40, 50 ebenfalls angepaßt sein kann, um Fluid durch
die zweiten Öffnungen 20 von einer
gemeinsamen Quelle zu empfangen, und angepaßt, um sich selektiv zu öffnen oder
zu schließen, um
die zweiten Öffnungen 20 aller
Betätigungsvorrichtungen 10 in
Fluidkommunikation mit den Öffnungen 18 zu
plazieren, um somit das Fluid zu einer gemeinsamen Rohrleitung auszugeben.
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Alternativ
ist das Array 40, 50 angepaßt, um Fluid durch die ersten Öffnungen 18 von
einer gemeinsamen Quelle zu empfangen, und ist angepaßt, um sich
selektiv zu öffnen
oder zu schließen,
um die ersten Öffnungen 18 von
zumindest einigen Betätigungsvorrichtungen 10 in
Fluidkommunikation mit den zweiten Öffnungen 20 zu plazieren,
und somit das Fluid zu einer ersten gemeinsamen Rohrleitung auszugeben.
Das Array 40, 50 kann ferner angepaßt sein,
um sich selektiv zu öffnen
oder zu schließen, um
die Öffnungen 18 von
anderen der Betätigungsvorrichtungen 10 in
Fluidkommunikation mit den zweiten Öffnungen 20 zu plazieren,
und somit das Fluid zu einer zweiten gemeinsamen Rohrleitung auszugeben.
Somit kann das Array 40, 50 als ein Dreiwegeventil
verwendet werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß das
Array 40, 50 außerdem angepaßt sein
kann, um sich selektiv zu öffnen
oder zu schließen,
um die zweiten Öffnungen 20 von
zumindest einigen der Betätigungsvorrichtungen 10 in
Fluidkommunikation mit den Öffnungen 20 zu
plazieren, und somit das Fluid an eine erste gemeinsame Rohrleitung
auszugeben. Das Array 40, 50 kann ferner angepaßt sein,
um sich selektiv zu öffnen
oder zu schließen,
um die zweiten Öffnungen 20 von
anderen der Betätigungsvorrichtungen 10 in
Fluidkommunikation mit den ersten Öffnungen 18 zu setzen,
und somit das Fluid zu einer zweiten gemeinsamen Rohrleitung auszugeben.
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Der
Fluidfluß durch
das Array 40 kann durch Variieren der Spannung, die an
die Elektroden 14 angelegt ist, geregelt werden, wie es
oben beschrieben ist. Zusätzlich
kann der Fluß optional
durch Liefern von Spannung an die Elektroden 14 von nur
den Betätigungsvorrichtungen
von Array 40, 50, die notwendig sind, um den gewünschten
Fluß zu
liefern, geregelt werden. Darüber
hinaus können
beide Verfahren kombiniert werden, so daß einige Betätigungsvorrichtungen 10 des
Arrays 40, 50 vollständig geöffnet sein können, einige
geschlossen, und andere teilweise geöffnet.
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Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden
die Schichten 12 durch Mischen von Keramikpulver mit organischen
Lösungsmitteln
und Wasser hergestellt, um eine halbfeste Masse zu liefern. Die
Masse wird in der gewünschten
Dicke auf ein Trägermaterial
gegossen. Keramiken in dieser Form sind in dem „grünen" oder „ungebrannten" Zustand. Der Keramikguß wird in
die Form, die für
jede Schicht 12 der Betätigungsvorrichtung 10 gewünscht ist,
geschnitten. Wie oben beschrieben, werden die Elektrodenschichten 14 auf
die Schichten 12 angeordnet, während diese in dem grünen Zustand
sind.
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Das
Trägermaterial
wird von den Schichten 12 abgezogen, und sie werden einzeln
aufeinander gestapelt, um die gewünschte Höhe der Betätigungsvorrichtung 10 zu
liefern. Der Stapel von Schichten 12 wird einem Hitze/Kompressionszyklus
unterworfen. Der Stapel wird auf etwa 2.000 psi zusammengedrückt und
auf 80°C
erwärmt.
Dieser Zyklus dient dazu, alle Luftlöcher zwischen den Schichten 12 und 14 der
Betätigungsvorrichtung 10 zu
entfernen.
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Die
elektrisch leitfähigen
Anschlußflächen P1,
P2, P3, P4 sind auf der Schicht 12-1 angeordnet, und die
Löcher 31 sind
mit dem elektrischen Leiter 29 gefüllt. Ein Vakuum kann angelegt
werden, um dabei zu helfen, den elektrischen Leiter 29 in
die Löcher 31 zu
ziehen.
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Die
Betätigungsvorrichtung 10 wird
dann in einem Brennofen oder Ofen gehärtet. Es werden Standarderwärmungskurven,
die in der Technik bekannt sind, verwendet, um die Betätigungsvorrichtung 10 zu
härten.
Bei einer solchen Erwärmungskurve
wird die Temperatur innerhalb des Brennofens auf etwa 400°C erhöht. Die
Temperatur bleibt für
etwa eine Stunde bei etwa 400°C.
Diese erste Halteperiode ermöglicht
es den organischen Lösungsmitteln und
dem Wasser innerhalb der Schichten 12, 14, langsam
von der Betätigungsvorrichtung 10 zu
verdampfen. Am Ende der einstündigen
Periode wird die Temperatur auf etwa 900°C erhöht, und allmählich auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Am Ende dieses Zyklus weist die Betätigungsvorrichtung 10 eine
gehärtete
Struktur auf.
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Um
die Betätigungsvorrichtung 10 mit
den oben beschriebenen Ausdehnungs- und Zusammenziehungseigenschaften
zu versehen, muß die
Betätigungsvorrichtung über einen
Polungsprozeß polarisiert
werden. Die Betätigungsvorrichtung 10 wird
auf etwa 500°C
erwärmt,
und eine Spannung von etwa 400 Volt wird an die Elektroden angelegt.
Die Spannung wird während
des gesamten Erwärmungs-
und Abkühlungsprozesses
an die Betätigungsvorrichtung 10 angelegt.
Der Polungsprozeß richtet
die Kristallstruktur innerhalb der Betätigungsvorrichtung 10 aus, um
Ausdehnung und Zusammenziehung zu ermöglichen. Während des Polungsprozesses
werden entweder die Anschlußflächen P1
und P3 elektrisch miteinander verbunden, oder die Anschlußflächen P2 und
P4 sind elektrisch miteinander verbunden. Die Spannung, die an P1/P3
oder P2/P4 angelegt wird, bewirkt, daß sich die Kristallstruktur
der Keramikmaterialien innerhalb der Schichten 12 der Betätigungsvorrichtung 10 ausrichtet,
und ermöglicht
somit die Ausdehnung und Zusammenziehung, die oben beschrieben sind.
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Nach
dem Polungsprozeß wird
in der Betätigungsvorrichtung 10 durch
maschinelle Bearbeitung, Ultraschallfräsen, Laserschneiden oder andere
geeignete Mittel, wie sie oben beschrieben sind, der Hohlraum 25 gebildet.
Zusätzlich
können
Abschnitte des Hohlraums 25 teilweise durch die Grünkeramik geschlagen
werden, und das verbleibende Material kann durch maschinelle Bearbeitung,
Ultraschallfräsen,
Laserschneiden oder andere geeignete Mittel, die oben beschrieben
sind, entfernt werden. In dem Fall, daß Abschnitte des Hohlraums 25 und
des Kerns 27 in der Betätigungsvorrichtung 10 vor
dem Polungsprozeß durchgeschlagen
werden, müssen die
Anschlußflächen P1/P3
und die Anschlußflächen P2/P4
während
dem Polungsprozeß elektrisch
miteinander verbunden sein.