DE10128276A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschleunigen von Briefhüllenzuschnitten in einer Briefhüllenherstellungsmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschleunigen von Briefhüllenzuschnitten in einer BriefhüllenherstellungsmaschineInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Beschleunigen von Briefhüllenzuschnitten in einer Briefhüllenherstellungsmaschine von einer ersten Geschwindigkeit auf eine zweite Geschwindigkeit während einer Beschleunigungsphase beschrieben, wobei eine drehend antreibbare Beschleunigungswalze die Beschleunigung der Briefhüllenzuschnitte in Durchlaufrichtung durch die Briefhüllenherstellungsmaschine bewirkt und gewährleistet werden soll, dass an den Briefhüllenzuschnitten bzw. den fertigen Briefhüllen keine Abdrücke oder Gleitspuren entstehen und die Störanfälligkeit des Briefhüllenherstellungsprozesses durch den Beschleunigungsvorgang minimiert wird. Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, während der Beschleunigungsphase die Drehzahl der Beschleunigungswalze von einer ersten Drehzahl, die der ersten Geschwindigkeit entspricht, in eine zweite Drehzahl, die der zweiten Geschwindigkeit entspricht, zu ändern.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Be
schleunigen von Briefhüllenzuschnitten in einer Briefhüllenherstellungsmaschine,
wobei unter Beschleunigung erfindungsgemäß sowohl positive als auch negative
Beschleunigungen, d. h. sowohl die Geschwindigkeit der Briefhüllenzuschnitte stei
gernde Beschleunigungen als auch die Geschwindigkeit der Briefhüllenzuschnitte
verringernde Verzögerungen, zu verstehen sind. Unter den Oberbegriff Briefhüllen
fallen Briefumschläge sowie Versandtaschen aller Art.
Es sind zwei Arten von Briefhüllenherstellungsmaschinen bekannt. Bei Maschinen
der einen Art werden bereits fertig geschnittene, stapelweise zur Verfügung gestellte
Briefhüllenzuschnitte zu Briefhüllen verarbeitet. Derartige Maschinen werden übli
cherweise als Blattmaschinen bezeichnet, wobei der Begriff "Blatt" andeuten soll,
dass vereinzelbar vorliegende Zuschnittblätter verarbeitet werden. Im Gegensatz
dazu wird bei Maschinen der anderen Art eine auf eine Vorratsrolle aufgewickelte
Material- bzw. Papierbahn zu Briefhüllen verarbeitet. Dabei wird die Materialbahn
direkt von der Vorratsrolle in die Maschine eingezogen und an einer geeigneten
Stelle der Bearbeitungsstrecke von einer Trennschnittvorrichtung zurechtgeschnit
ten, so dass erst innerhalb der Briefhüllenherstellungsmaschine die Briefhüllenzu
schnitte entstehen. Solche Maschinen werden als Rollenmaschinen bezeichnet.
Sowohl bei Blatt- als auch bei Rollenmaschinen kann es erforderlich sein, die
Durchlaufgeschwindigkeit der Briefhüllenzuschnitte durch die Maschine zu ändern,
d. h. die Briefhüllenzuschnitte zu beschleunigen oder zu verzögern. Beispielsweise
werden bei Rollenmaschinen die in der Maschine zurechtgeschnittenen Zuschnitte
beschleunigt, um sie in Durchlaufrichtung hinreichend voneinander zu beabstanden.
Es ist bekannt, die Briefhüllenzuschnitte mit Hilfe einer sogenannten Segmentwalze
zu beschleunigen. Die Segmentwalze weist zwei verschiedene Radien auf, die sich
beispielsweise jeweils über einen Umfangsbereich von 180° erstrecken, so dass an
zwei gegenüberliegenden Stellen des Umfangs jeweils ein scharfkantiger Absatz
entsteht. Die Segmentwalze dreht sich stets mit konstanter Drehzahl und wirkt mit
einer vorzugsweise aus Gummi bestehenden Gegenwalze zusammen, die passiv
von der Segmentwalze angetrieben wird. Die Briefhüllenzuschnitte bewegen sich
zwischen Segmentwalze und Gegenwalze hindurch, wobei ausschließlich derjenige
Umfangsbereich der Segmentwalze, der den größeren Radius aufweist, in Kontakt
mit den Zuschnitten kommt. Derjenige scharfkantige Absatz der Segmentwalze, der
zuerst mit dem zu beschleunigenden Zuschnitt in Berührung kommt, wird als Fass
kante bezeichnet.
In Durchlaufrichtung vor der Segmentwalze wird die Materialbahn bzw. werden die
bereits zugeschnittenen Briefhüllenzuschnitte mit einer bestimmten ersten Ge
schwindigkeit durch die Maschine transportiert. Die konstante Drehzahl und/oder der
größere Radius der Segmentwalze wird so gewählt, dass sich an der Umfangsfläche
der Segmentwalze mit dem größeren Radius die gewünschte zweite Geschwindig
keit einstellt, auf welche die Briefhüllenzuschnitte beschleunigt werden sollen. Gibt
nun die der Segmentwalze in Durchlaufrichtung vorgeschaltete Transportvorrichtung
oder Trennschnittvorrichtung den Briefhüllenzuschnitt frei, so muß die Segmentwal
ze derart getaktet sein, dass sie frühestens zu diesem Zeitpunkt mit ihrer Fasskante
den freigegebenen Briefhüllenzuschnitt erfaßt und in Zusammenwirkung mit der Ge
genwalze auf die zweite Geschwindigkeit beschleunigt. Die Abstimmung der Taktung
der Segmentwalze mit der ihr vorgeschalteten Transportvorrichtung oder Trenn
schnittvorrichtung stellt einen naturgemäß unerwünschten Aufwand dar. Darüber
hinaus erzeugt die scharfkantige Fasskante unschöne Abdrücke in den Briefhüllen
zuschnitten und damit in den späteren Briefhüllen. Außerdem kommt es immer wie
der vor, dass die Fasskante die Vorderkante eines zu beschleunigenden Briefhüllen
zuschnitts aus der Transportebene anhebt und es dadurch beispielsweise durch
Anlaufen der angehobenen Vorderkante an ein in Durchlaufrichtung folgendes
Werkzeug zu Störungen kommt. Da die Umfangsgeschwindigkeit der Segmentwalze
konstant ist, tritt während der Beschleunigungsphase auch ein nicht zu vermeiden
der Schlupf zwischen Segmentwalze und zu beschleunigendem Briefhüllenzu
schnitt auf, so dass an letzterem und somit auch an den fertigen Briefhüllen uner
wünschte Gleitspuren entstehen können.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie eine Vor
richtung zum Beschleunigen von Briefhüllenzuschnitten in einer Briefhüllenher
stellungsmaschine zu schaffen, welches bzw. welche es gewährleistet, dass an den
Briefhüllenzuschnitten bzw. den fertigen Briefhüllen keine Abdrücke oder Gleitspu
ren entstehen und die Störanfälligkeit des Briefhüllenherstellungsprozesses durch
den Beschleunigungsvorgang minimiert wird.
Diese Aufgabe wird mittels eines Verfahrens bzw. einer Vorrichtung gemäß An
spruch 1 bzw. 9 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Beschleunigen von Briefhüllenzuschnitten
in einer Briefhüllenherstellungsmaschine von einer ersten Geschwindigkeit auf eine
zweite Geschwindigkeit während einer Beschleunigungsphase vorgeschlagen, wo
bei eine um ihre Längs- bzw. Symmetrieachse drehend antreibbare, zylindrische
Beschleunigungswalze die Beschleunigung der Briefhüllenzuschnitte in Durchlauf
richtung durch die Briefhüllenherstellungsmaschine bewirkt und während der Be
schleunigungsphase die Drehzahl der Beschleunigungswalze von einer ersten Dreh
zahl, die der ersten Geschwindigkeit entspricht, in eine zweite Drehzahl, die der
zweiten Geschwindigkeit entspricht, geändert wird.
Der Antrieb der vorzugsweise mit wenigstens einer Gegenwalze zusammenwirken
den Beschleunigungswalze kann mit Hilfe eines Servomotors erfolgen, der die erfin
dungsgemäß gewünschte Drehzahländerung während der Beschleunigungsphase
bewirkt, welche nicht länger als einige Bruchteile eines Maschinentaktes dauert. Die
Antriebseinrichtung kann jedoch auch über ein zwischen einem Antriebsmotor und
der Beschleunigungswalze angeordnetes, mechanisches Getriebe erfolgen, welches
automatisch die gewünschte periodische Winkelbeschleunigung und -verzögerung
der Beschleunigungswalze bewirkt. Beispiele für derartige Getriebe, welche die er
findungsgemäß kurzen Umschaltzeiten einhalten können, sind Kurvenscheibenge
triebe bzw. Ungleichförmigkeitsgetriebe.
Anstatt die Beschleunigungswalze direkt an die zu beschleunigenden Briefhüllenzu
schnitte angreifen zu lassen ist erfindungsgemäß auch denkbar, eine an sich be
kannte Gurttransporteinrichtung, insbesondere eine Sauggurttransporteinrichtung,
mittels der Beschleunigungswalze anzutreiben. Hierbei fungiert vorzugsweise die in
Durchlaufrichtung vordere Umlenkwalze der Gurttransporteinrichtung als erfindungs
gemäß angetriebene bzw. beschleunigte Beschleunigungswalze. Da der Endlosgurt
oder die Endlosgurte der Gurttransporteinrichtung die Briefhüllenzuschnitte schlupf
frei halten und transportieren, werden bei dieser Variante die Briefhüllenzuschnitte
indirekt über die zwischengeschalteten Endlosgurte von der Beschleunigungswalze
beschleunigt.
Die Beschleunigungswalze wird erfindungsgemäß vorzugsweise mit kreisrundem
Querschnitt ausgebildet, d. h. ohne eine scharfkantige Fasskante, wie sie an den
Segmentwalzen gemäß Stand der Technik vorhanden ist. Erfindungsgemäß werden
dadurch alle Nachteile, die mit einer scharfkantigen Faßkante verbunden sind, be
seitigt. Insbesondere werden mechanische Ab- oder Eindrücke auf den Brief
hüllenzuschnitten vermieden und die Vorderkante des zu beschleunigenden Brief
hüilenzuschnitts wird nicht mehr aus der Transportebene angehoben. Der Schlupf
zwischen Beschleunigungswalze und Briefhüllenzuschnitt wird minimiert bzw. gänz
lich ausgeschaltet, so dass die Briefhüllenzuschnitte keine während des Beschleu
nigungsvorgangs erzeugten Gleitspuren mehr aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung kann an
verschiedenen Stellen der Briefhüllenherstellungsmaschine durchgeführt bzw. an
geordnet werden: Bei Rollenmaschinen ist beispielsweise denkbar, die Beschleuni
gungswalze in Durchlaufrichtung der Briefhüllenzuschnitte durch die Maschine direkt
hinter einer Trennschnittvorrichtung anzuordnen, welche die Briefhüllenzuschnitte
von der Material- bzw. Papierbahn abschneidet und unmittelbar an die Beschleuni
gungswalze abgibt. Zwischen der Trennschnittvorrichtung und der Beschleuni
gungswalze kann jedoch auch eine beliebig ausgebildete Transportvorrichtung an
geordnet sein, welche die Briefhüllenzuschnitte mit der ersten Geschwindigkeit von
der Trennschnittvorrichtung zur Beschleunigungswalze transportiert und dort zwecks
Beschleunigung auf die zweite Geschwindigkeit abgibt. Bei der Transportvorrichtung
kann es sich um ein oder mehrere Transportwalzenpaare, um wenigstens einen mit
wenigstens einer Gegenwalze zusammenwirkenden Transportgurt oder um eine
Sauggurtvorrichtung handeln, bei welcher die Briefhüllenzuschnitte von Saugluft
gehalten werden, welche durch Perforationslöcher in wenigstens einem Sauggurt
und/oder durch die Zwischenräume zwischen mehreren Sauggurten angesaugt wird.
Auf diese Weise kann auch eine in Durchlaufrichtung hinter der Beschleunigungs
walze angeordnete Weitertransportvorrichtung ausgebildet sein, welche die be
schleunigten Briefhüllenzuschnitte von der Beschleunigungswalze übernimmt und
mit der zweiten Geschwindigkeit weitertransportiert.
Besonders vorteilhaft ist es, die Beschleunigungswalze mit einer ohnehin in der
Briefhüllenherstellungsmaschine vorhandenen Zusatzfunktion zu kombinieren. Hier
ist beispielsweise an die in einer Briefhüllenherstellungsmaschine immer vorhande
ne Bodenklappenfaltstation oder Seitenklappenfaltstation zu denken. In der Boden
klappenfaltstation kann ein in herkömmlicher Weise vorhandener Bodenfalt- bzw.
Umleitzylinder als erfindungsgemäß antreibbare Beschleunigungswalze ausgebildet
werden. Der Bodenfaltzylinder umfaßt dann zwei Funktionalitäten, nämlich einerseits
die Bodenfaltfunktion sowie andererseits die Beschleunigungsfunktion. In der Sei
tenklappenfaltstation kann an geeigneter Stelle eine Transportwalze vorgesehen
werden, welche als erfindungsgemäß antreibbare Beschleunigungswalze ausgebil
det ist. Diese Transportwalze umfaßt dann ebenso zwei Funktionalitäten, nämlich
einerseits die Transportfunktion durch die Seitenklappenfaltstation sowie anderer
seits die Beschleunigungsfunktion. Weitere Beispiele für Zusatzfunktionen sind die
Umleitfunktion sowie bei Rollenmaschinen die Trennschnittfunktion selbst. Der Vor
teil, die Beschleunigungsfunktion mit in Briefhüllenherstellungsmaschinen ohnehin
vorhandenen Funktionen zu kombinieren, besteht darin, dass die Baulänge der Ma
schine verkürzt werden kann, da keine separate Beschleunigungsstrecke vorgese
hen werden muß.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand einer Rollenmaschine sowie der
beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die vorliegende Erfindung kann selbstver
ständlich auch in Blattmaschinen Anwendung finden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der einzelnen Phasen des erfindungsgemä
ßen Beschleunigungsverfahrens;
Fig. 2 ein Diagramm, welches den zeitlichen Verlauf der Umfangsgeschwindigkeit vR
der Beschleunigungswalze darstellt;
Fig. 3 eine alternative Bauform der Beschleunigungswalze mit Segmentierung;
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Abschnitts einer Briefhüllenherstellungsmaschine, in
welcher insbesondere eine Bodenklappenfaltstation sowie eine Seitenklap
penfaltstation erkennbar ist;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines die erfindungsgemäße Beschleunigung
bewirkenden Vakuumumleitzylinders;
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer die erfindungsgemäße Beschleunigung
bewirkenden Trennschnittwalze, die zusätzlich als Vakuumumleitzylinder aus
gebildet ist;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer die erfindungsgemäße Beschleunigung
bewirkenden Sauggurttransporteinrichtung; und
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer die erfindungsgemäße Beschleunigung
bewirkenden Gurttransporteinrichtung mit Transportwalze.
Fig. 1 zeigt drei verschiedene, aufeinanderfolgende Briefhüllenzuschnitte Z1, Z2 und
Z3 zu fünf verschiedenen Zeitpunkten, welche eine als Rollenmaschine ausgebildete
Briefhüllenherstellungsmaschine in Durchlaufrichtung R von rechts nach links
durchlaufen. Die Zuschnitte Z1 bis Z3 werden an einer Trennschnittstelle von einer
im Gegenuhrzeigersinn rotierenden Trennschnittwalze 1 mit Schneidkante 2 von der
Material- bzw. Papierbahn abgetrennt. In Durchlaufrichtung R hinter der Trenn
schnittwalze 1 ist eine Transportvorrichtung vorgesehen, welche bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel insgesamt vier Transportwalzenpaare mit den Transportwalzen
3/3', 4/4', 5/5' sowie 6/6' umfaßt. Hinter dem letzten Transportwalzenpaar 6/6' ist ei
ne erfindungsgemäß antreibbare Reiß- bzw. Beschleunigungswalze 7 mit einer Ge
genwalze 7' vorgesehen. An die Beschleunigungswalze 7 schließt sich eine Weiter
transportvorrichtung an, welche bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Trans
portwalzenpaar mit den Walzen 8/8' umfaßt. Die Transportwalzen 3, 4, 5, 6 und 8
sowie die Beschleunigungswalze 7 weisen bei der gezeigten Ausführungsform den
selben Durchmesser auf, wobei auch unterschiedliche Durchmesser ohne weiteres
denkbar sind.
Die Transportvorrichtung und die Weitertransportvorrichtung können alternativ auch
anders ausgebildet werden. Denkbar ist beispielsweise, die Transportwalzen 3, 4, 5
und 6 bzw. 8 durch einen oder mehrere Transportgurte zu ersetzen oder sämtliche
Transportwalzenpaare wegzulassen und jeweils eine Sauggurtvorrichtung vorzu
sehen.
Die Transportwalzen 3, 4, 5 und 6 werden jeweils im Gegenuhrzeigersinn mit einer
konstanten, ersten Drehzahl n1 angetrieben. Die Transportwalze 8 wird im Ge
genuhrzeigersinn mit einer konstanten, zweiten Drehzahl n2 angetrieben, welche
hier größer ist als die erste Drehzahl n1. Die oberhalb der Transportebene E befind
lichen Transportwalzen 3' und 8' werden passiv über die aktiv angetriebenen Trans
portwalzen 3 und 8 im Uhrzeigersinn gedreht. Die Transportwalzenpaare 4/4', 5/5'
und 6/6' üben bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel keine Transportfunktion aus,
da die Transportwalzen 4', 5' und 6' von der Transportebene E abgehoben wurden.
Wie später noch deutlich wird, üben in Abhängigkeit von der Länge der Zuschnitte in
Durchlaufrichtung R immer nur ein bzw. mehrere bestimmtes bzw. bestimmte Paar
bzw. Paare der Transportwalzenpaare 3/3', 4/4', 5/5' und 6/6' eine Transportfunktion
aus.
Sowohl das Transportwalzenpaar 3/3' als auch das Transportwalzenpaar 8/8' fördert
die Zuschnitte schlupffrei in Durchlaufrichtung R. Daher entspricht die Umfangsge
schwindigkeit v1 der Transportwalze 3 bzw. die Umfangsgeschwindigkeit v2 der
Transportwalze 8 der translatorischen Geschwindigkeit, mit welcher sich ein Zu
schnitt durch das jeweilige Transportwalzenpaar in Durchlaufrichtung R bewegt.
Zum Zeitpunkt t1 befindet sich der Zuschnitt Z1 in Durchlaufrichtung R hinter der Be
schleunigungswalze 7 und wird von dem Transportwalzenpaar 8/8' mit der Ge
schwindigkeit v2 weiter durch die Briefhüllenherstellungsmaschine transportiert. Der
nachfolgende Zuschnitt Z2 befindet sich kurz vor dem Beschleunigungswalzenpaar
7/7', so dass seine Vorderkante von diesem noch nicht ergriffen wird. Gleichzeitig
wird er an seinem hinteren Ende von dem Transportwalzenpaar 3/3' mit der Ge
schwindigkeit v1, welche hier kleiner ist als die Geschwindigkeit v2, in Durchlauf
richtung R befördert.
Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, entspricht die Umfangsgeschwindigkeit vR der Be
schleunigungs- bzw. Reißwalze 7 zum Zeitpunkt t1 der Umfangsgeschwindigkeit v1
der Transportwalze 3. Dies bedeutet, dass der Zuschnitt Z2 über einen Zeitraum Δt1
bis zu einem Zeitpunkt t2 mit konstanter Geschwindigkeit v1 in Durchlaufrichtung R
transportiert wird. Das Beschleunigungswalzenpaar 7/7' fungiert dabei als reines
Transportwalzenpaar ohne Beschleunigungsfunktion. Der Zuschnitt Z2 legt während
des Zeitraums Δt1 die Strecke Δs1 zurück.
Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, wird die Vorderkante des Zuschnitts Z2 zum Zeitpunkt
t2 noch nicht von dem Transportwalzenpaar 8/8' ergriffen. Die Hinterkante des Zu
schnitts Z2 befindet sich jedoch nicht mehr zwischen den Transportwalzen 3 und 3',
wurde also von diesem Walzenpaar freigegeben. Man bezeichnet diesen Vorgang
als Ab- oder Übergabe des Zuschnitts Z2 von dem Transportwalzenpaar 3/3' an das
Beschleunigungswalzenpaar 7/7'. Entsprechend Fig. 2 wird die Beschleunigungs
walze 7 in einem sich anschließenden Zeitraum Δt2 von der Drehzahl n1, die der
Umfangsgeschwindigkeit v1 entspricht, auf die Drehzahl n2, die der Umfangsge
schwindigkeit v2 entspricht, beschleunigt. Die Beschleunigung ist bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel konstant bzw. erfolgt linear (siehe Fig. 2), kann jedoch auch in
Form eines geeigneten, nicht linearen Verlaufs durchgeführt werden. Während des
gesamten Beschleunigungszeitraums Δt2 greift ausschließlich das Beschleuni
gungswalzenpaar 7/7' an dem Zuschnitt Z2 an. Dies ist insbesondere in Fig. 1 er
sichtlich, in welcher die während des Beschleunigungszeitraums bis zu einem Zeit
punkt t3 von dem Zuschnitt Z2 zurückgelegte Strecke Δs2 eingezeichnet ist.
Am Ende des Beschleunigungszeitraums, d. h. zum Zeitpunkt t3, rotiert die Be
schleunigungswalze 7 mit der Drehzahl n2, die der Umfangsgeschwindigkeit v2 der
Transportwalze 8 entspricht, und wird nicht weiter beschleunigt. Während eines sich
anschließenden Zeitraums Δt3 wird der Zuschnitt Z2 von dem Transportwalzenpaar
8/8' ergriffen und solange bis zu einem Zeitpunkt t4 mit konstanter Geschwindigkeit
v2 in Durchlaufrichtung R befördert, bis seine Hinterkante den Spalt zwischen dem
Beschleunigungswalzenpaar 7/7' verlassen hat, d. h. dieses den Zuschnitt Z2 freigibt.
Man bezeichnet dies auch als Ab- oder Übergabe des Zuschnitts Z2 von dem Be
schleunigungswalzenpaar 7/7' an das Transportwalzenpaar 8/8'. Während des Zeit
raums Δt3 fungiert die Beschleunigungswalze 7 als reine Transportwalze und der
Zuschnitt Z2 legt die in der Fig. 1 eingezeichnete Strecke Δs3 zurück.
Zum Zeitpunkt t4 steht bereits die Vorderkante des auf den Zuschnitt Z2 folgenden
Zuschnitts Z3 unmittelbar vor dem Beschleunigungswalzenpaar 7/7' an, wie in Fig. 1
unten dargestellt. Da sich die Beschleunigungswalze 7 noch mit der höheren Dreh
zahl n2 dreht, ist es erforderlich, innerhalb eines sich anschließenden Zeitraums Δt4
die Drehzahl der Beschleunigungswalze 7 auf die geringere Drehzahl n1 zu verzö
gern, bevor die Vorderkante des Zuschnitts Z3 von dem Beschleunigungswalzenpaar
7/7' ergriffen wird. Gemäß Fig. 2 erfolgt daher innerhalb des Zeitraums Δt4 eine Ver
zögerung der Beschleunigungswalze 7, so dass sich an ihr die Umfangsgeschwin
digkeit v1 einstellt, mit welcher ihr der Zuschnitt Z3 von dem Transportwalzenpaar
3/3' zugeführt wird. Wie bereits zuvor die Beschleunigung erfolgt auch die Verzöge
rung der Beschleunigungswalze 7 linear, wobei sie jedoch alternativ in geeigneter,
nicht linearer Form vorgenommen werden kann. Die während des Zeitraums Δt4 von
dem Zuschnitt Z2 zurückgelegte Strecke Δs4 ist in Fig. 1 unten gekennzeichnet. Am
Ende des Zeitraums Δt4, d. h. nach Beendigung des Verzögerungsvorgangs, befin
det sich die Beschleunigungswalze 7 sozusagen in zurückgesetztem Zustand und
kann den Zuschnitt Z3 in derselben Weise wie den vorangegangenen Zuschnitt Z2
von dem Transportwalzenpaar 3/3' übernehmen, beschleunigen sowie an das
Transportwalzenpaar 8/8' abgeben.
Wenn die Briefhüllenzuschnitte verzögert werden sollen, erfolgt in dem Zeitraum Δt2
eine entsprechende Verringerung der Drehzahl der Beschleunigungswalze 7 auf die
Drehzahl n2 und in dem Zeitraum Δt4 eine ensprechende Steigerung der Drehzahl
der Beschleunigungswalze 7 auf die Drehzahl n1, welche in diesem Fall größer ist
als die Drehzahl n2.
Zusammenfassend kann die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Beschleuni
gung der Briefhüllenzuschnitte wie folgt festgehalten werden:
- a) Transport des zu beschleunigenden Zuschnitts Z2 mittels der Beschleunigungs walze 7 und einer nicht zwingend vorhandenen Transportvorrichtung, bei spielsweise einem Transportwalzenpaar 3/3', mit konstanter Geschwindigkeit v1;
- b) Beschleunigen des Zuschnitts Z2 von der Geschwindigkeit v1 auf die Geschwin digkeit v2 durch entsprechende Steigerung der Drehzahl der Beschleunigungs walze 7 nach Abgabe des Zuschnitts Z2 an diese von der Transportvorrichtung oder einer Trennschnittvorrichtung;
- c) Weitertransport des beschleunigten Zuschnitts Z2 mit Hilfe einer Weiter transportvorrichtung, beispielsweise einem Transportwalzenpaar 8/8', und der Beschleunigungswalze 7 mit konstanter Geschwindigkeit v2, und
- d) Abgabe des beschleunigten Zuschnitts Z2 von der Beschleunigungswalze 7 an die Weitertransportvorrichtung sowie Zurücksetzen bzw. Verzögern der Be schleunigungswalze 7 während einer Leertransportphase, in welcher sie weder Kontakt mit dem beschleunigten Zuschnitt Z2 noch mit dem nachfolgenden Zu schnitt Z3 hat, auf die der Geschwindigkeit v1 entsprechende Drehzahl n1.
Die Transportwalzenpaare 4/4', 5/5' und 6/6' der Transportvorrichtung können dann
zum Einsatz kommen, wenn die Briefhüllenzuschnitte aufgrund der Art und/oder
Größe der herzustellenden Briefhüllen in Durchlaufrichtung R kürzer sind als die in
Fig. 1 gezeigten Zuschnitte Z1 bis Z3. Somit ist sichergestellt, dass dem Beschleu
nigungswalzenpaar 7/7' auch kürzere Zuschnitte zugeführt werden können und die
se somit zwischen dem Transportwalzenpaar 3/3' und dem Beschleunigungswalzen
paar 7/7' nicht antriebslos bleiben.
Bei Bedarf kann die Übergabe der Zuschnitte an das Beschleunigungswalzenpaar
7/7' auch direkt von der Trennschnittwalze 1 aus erfolgen. Die Beschleunigungs
phase Δt2 kann in diesem Fall unmittelbar nach dem Trennschnitt erfolgen, mit wel
chem der jeweilige Zuschnitt von der Materialbahn abgetrennt wird.
Ein Beispiel einer direkten Übergabe von einer sich im Gegenuhrzeigersinn drehen
den Trennschnittwalze 1 an die Beschleunigungswalze 7 ist in Fig. 5 gezeigt. Bei
dieser Ausführungsform ist die Beschleunigungswalze 7 als sich im Uhrzeigersinn
drehender, saugluftbeaufschlagter Vakuumumleitzylinder ausgebildet, so dass sich
die in Fig. 1 gezeigte Walze 7' erübrigt. Beispielhaft ist in Fig. 5 am Umfang des Va
kuumumleitzylinders 7 eine radiale Saugluftbohrung 23 gezeigt, durch welche Luft
aus der Umgebung angesaugt wird. Mit Hilfe der Saugluftwirkung wird der an der
Trennschnittstelle TS von der von oben zugeführten Materialbahn B abgetrennte
Zuschnitt Z erfaßt, so dass er an dem Vakuumumleitzylinder 7 reibschlüssig und
schlupffrei haftet. Unmittelbar nach dem Abtrennen des Zuschnitts Z von der Mate
rialbahn B kann der Zuschnitt Z während der hier 90° umfassenden Kreisbogenbe
wegung an und mit dem Vakuumumleitzylinder 7 erfindungsgemäß beschleunigt
werden. Die erfindungsgemäße Beschleunigungswalze weist somit die Zusatzfunkti
on der räumlichen Umleitung des Zuschnitts Z auf.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Beschleunigungswalze 7 selbst
als saugluftbeaufschlagte Trennschnittwalze 1 ausgebildet ist, die sich im Uhrzei
gersinn dreht. Beispielhaft ist eine radiale Saugluftbohrung 24 am Umfang der
Trennschnitt- und Beschleunigungswalze 1, 7 gezeigt, durch welche Luft aus der
Umgebung angesaugt wird, so dass die zu beschleunigenden Zuschnitte Z reib
schlüssig und schlupffrei an einem Teilumfang der Trennschnitt- und Beschleuni
gungswalze 1, 7 haften. Der an der Trennschnittstelle TS von der Materialbahn B
abgtrennte Zuschnitt Z kann unmittelbar nach dem Trennvorgang an und mit der
Trennschnittwalze 1 erfindungsgemäß beschleunigt werden. Nach Beendigung des
Beschleunigungsvorgangs werden die auf die Geschwindigkeit v2 beschleunigten
Zuschnitte Z an den als Weitertransportvorrichtung fungierenden, sich im Ge
genuhrzeigersinn mit der Drehzahl n2 drehenden Vakuumumleitzylinder 25 abgege
ben, der hierzu eine saugluftbeaufschlagte, radiale Saugluftbohrung 26 aufweist. Die
erfindungsgemäße Beschleunigungswalze weist somit die Zusatzfunktion des Ab
trennens der Zuschnitte Z von der Materialbahn B auf.
Anstatt die Beschleunigungswalze 7 entsprechend den Ausführungsformen gemäß
der Fig. 5 und 6 zum Halten der Zuschnitte mit Saugluft zu beaufschlagen, ist alter
nativ denkbar, die Beschleunigungswalze 7 als sogenannte Greiferwalze mit me
chanischem Finger auszubilden, der die Zuschnitte ergreift und während der Be
schleunigungsphase hält.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt einer segmentierten Beschleunigungswalze 7, welche
zur Verlängerung des Verzögerungszeitraums Δt4 im Rahmen der vorliegenden Er
findung verwendet werden kann. Die Segmentierung ist derart ausgebildet, dass
keinerlei scharfe Absätze am Umfang der Beschleunigungswalze 7 entstehen. Der
Übergang von dem größeren zum kleineren Radius erfolgt stetig mittels verhältnis
mäßig großer Übergangsradien.
Mit der Segmentierung der Beschleunigungswalze 7 wird erreicht, dass das Ende
des Zeitraums Δt3, innerhalb welchem die Beschleunigungswalze 7 den in Fig. 1
gezeigten Zuschnitt Z2 mit konstanter Geschwindigkeit v2 transportiert, vorverlegt
werden kann. Mit anderen Worten kann die Verzögerungsphase Δt4 der Beschleu
nigungswalze 7 bereits beginnen, während sich das hintere Ende des Zuschnitts Z2
noch zwischen dem Beschleunigungswalzenpaar 7/7' befindet, da der den kleineren
Radius aufweisende Umfangsbereich der Beschleunigungswalze 7 den Zuschnitt Z2
schon früher losläßt bzw. freigibt als dies bei einer nicht segmentierten Vollwalze der
Fall ist. Entsprechend der gestrichelten Linie in Fig. 2 verläuft die Verzögerungsge
rade des Zeitraums Δt4 bei segmentierter Beschleunigungswalze 7 flacher als bei
nicht segmentierter Beschleunigungswalze 7.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt der Seitenansicht einer Rollenmaschine, welche von
den Briefhüllenzuschnitten in Durchlaufrichtung R von rechts nach links durchlaufen
wird. Ganz rechts ist eine Trennschnittvorrichtung 11 mit Trennschnittwalze 1 zu er
kennen, welche die Briefhüllenzuschnitte von einer von noch weiter rechts zuge
führten Materialbahn abtrennt. In Durchlaufrichtung R schließt sich an die Trenn
schnittvorrichtung 11 eine Transportvorrichtung 12 an, welche bei der in Fig. 4 ge
zeigten Ausführungsform mehrere, in Blickrichtung hintereinander angeordnete,
endlose Transportgurte 13 umfaßt, von denen wenigstens einer mit mehreren passiv
angetriebenen Gegenwalzen 14 zusammenwirkt. Die Transportvorrichtung 12 gibt
die Briefhüllenzuschnitte an die folgende, erfindungsgemäße Beschleunigungswalze
7 ab und bildet damit die abgebende Transportstrecke. Der erfindungsgemäße An
trieb der Beschleunigungswalze 7 erfolgt hier über einen Riemen 15, der von einem
Servomotor 16 angetrieben wird.
Die in Fig. 4 ausschnittsweise gezeigte Briefhüllenherstellungsmaschine ist für die
Produktion unterschiedlicher Briefhüllenarten ausgerüstet. Sollen Versandtaschen
mit sogenannten innen liegenden Seitenklappen, d. h. Seitenklappen, die bereits vor
dem Umfalten der Bodenklappe gefaltet wurden und auf welche die Bodenklappe
durch Umlegen um 180° aus der Transportebene derart aufgelegt bzw. aufgeklebt
wird, dass sie auf der Rückseite der fertigen Versandtasche vollständig sichtbar ist,
also außen liegt, hergestellt werden, so findet die sich in Durchlaufrichtung R an das
Beschleunigungswalzenpaar 7/7' anschließende Gummierwalze 17 Anwendung.
Diese gummiert die in Durchlaufrichtung R voranlaufende Bodenklappe des Ver
sandtaschenzuschnitts, bevor eine vakuum- bzw. saugluftbeaufschlagte Hebewalze
18 der Bodenklappenfaltstation 9 die Bodenklappe aus der Transportebene anhebt.
Ein in Durchlaufrichtung R unmittelbar hinter der Hebewalze 18 angeordnetes Fal
telement (in Fig. 4 nicht gezeigt) legt die Bodenklappe dann auf die bereits zuvor
umgefalteten Seitenklappen um. Während dieses Bodenklappenfaltprozesses be
fördert ein Bodenfaltzylinder 19, der mit Vakuum bzw. Saugluft derart beaufschlagt
ist, dass er die Versandtaschenzuschnitte an seinem Umfang ohne weitere Hilfsmit
tel halten kann, den jeweiligen Versandtaschenzuschnitt in Durchlaufrichtung R. Er
findungsgemäß kann dieser Bodenfaltzylinder 19 zusätzlich die Funktion der Be
schleunigungswalze 7 ausüben, so dass das Beschleunigungswalzenpaar 7/7' er
satzlos weggelassen werden könnte. Der Bodenfaltzylinder 19 würde in diesem Fall
erfindungsgemäß angetrieben werden.
Bei der Herstellung von Briefhüllen mit sogenannten außen liegenden Seitenklap
pen, d. h. Seitenklappen, welche erst gefaltet werden, nachdem bereits die Boden
klappe gefaltet wurde, findet die in Fig. 4 links gekennzeichnete Seitenklappenfalt
station 10 Anwendung. Die Gummierwalze 17 ist bei der Produktion derartiger Brief
hüllen inaktiv. Die Seitenklappenfaltstation 10 umfaßt neben den Faltwerkzeugen 20
insgesamt sieben aktiv antreibbare Transportwalzen 21, welche den Briefhüllenzu
schnitt, dessen Bodenklappe in der vorangehenden Bodenklappenfaltstation 9 um
gefaltet wurde, übernehmen und durch die Seitenklappenfaltstation 10 transportie
ren. Bei der gezeigten Ausführungsform steigt die Transportstrecke in der Seiten
klappenfaltstation 10 in Richtung auf das in Fig. 4 ganz links gezeigte Staffelrad 22
an, welches die fertig gefalteten Briefhüllenzuschnitte schuppt, so dass sie in einer
gefächerten Lage zu liegen kommen. Erfindungsgemäß kann auch eine der Trans
portwalzen 21 zusätzlich die Funktion der Beschleunigungswalze 7 übernehmen, so
dass das Beschleunigungswalzenpaar 7/7' in diesem Fall ersatzlos weggelassen
werden könnte. Insbesondere kommt als Beschleunigungswalze eine der drei in
Durchlaufrichtung R hinteren Transportwalzen 21 in Frage, vorzugsweise die in
Durchlaufrichtung R hinterste Transportwalze 21.
Die in Zusammenhang mit Fig. 4 erläuterte Anordnung der Bodenklappen- oder
Seitenklappenfaltstation mit Bodenfaltzylinder 19 oder Transportwalze 21, welcher
bzw. welche die erfindungsgemäße Beschleunigungsfunktion als Zusatzfunktion
aufweist, in der Briefhüllenherstellungsmaschine ist beispielhaft. Es ist denkbar,
dass die das Bauteil mit der erfindungsgemäßen Zusatzfunktion aufweisende Bo
denklappen- oder Seitenklappenfaltstation in Durchlaufrichtung R an einer anderen
Stelle angeordnet ist als in Fig. 4 gezeigt. Dies kann insbesondere dann der Fall
sein, wenn für die Herstellung bestimmter Briefhüllenarten eine andere Anordnung
der Bodenklappen- oder Seitenklappenfaltstation notwendig oder gegebenenfalls
nur zweckmäßig ist.
Die Fig. 7 und 8 zeigen Beispiele für Gurt- oder Bandtransporteinrichtungen, mit
welchen die mittels der Trennschnittwalze 1 von der Materialbahn abgetrennten Zu
schnitte erfindungsgemäß beschleunigt werden können.
In Fig. 7 ist eine Sauggurttransporteinrichtung gezeigt, welche beispielsweise wie
die in der EP 0 502 687 A1, der US 3,288,037 oder der DE 100 24 298 gezeigte und
beschriebene Sauggurttransporteinrichtung ausgebildet sein kann. Um die im Ge
genuhrzeigersinn erfindungsgemäß antreibbare Walze 27, die Umlenkwalze 28 und
die bei Bedarf ebenso erfindungsgemäß antreibbare Walze 29 können somit mehre
re, voneinander beabstandete Endlosgurte 30, ein einziger, perforierter Endlosgurt
30 oder wenigstens ein perforierter Endlosgurt 30 mit wenigstens einem in Durch
laufrichtung R seitlich neben dem Endlosgurt 30 angeordneten, saugwirkungs- und
endlosen Führungsgurt 30' umlaufen. Unterhalb des Lasttrums des Endlosgurtes 30
oder der Endlosgurte 30 ist eine Vakuumkammer 31 angeordnet, in welche durch an
ihrer Oberseite befindliche Öffnungen Umgebungsluft einsaugbar ist, um die Zu
schnitte zu halten.
Erfindungsgemäß fungiert bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 die antreibbare
Walze 27 als Beschleunigungswalze, deren Beschleunigung von der Drehzahl n1
auf die Drehzahl n2 auf den Endlosgurt 30 oder auf die Endlosgurte 30, 30' schlupf
frei übertragen wird, so dass die Zuschnitte nicht aufgrund eines direkten Kontaktes
mit der Beschleunigungswalze 27, sondern indirekt über den oder die sie tragenden
Endlosgurt 30 oder Endlosgurte 30, 30' beschleunigt werden. Hierzu werden die
Endlosgurte vorzugsweise als Zahnriemen ausgebildet. Die Winkelbeschleunigung
der Beschleunigungswalze 27 führt somit zu einer Linearbeschleunigung des End
losgurtes 30 oder der Endlosgurte 30, 30' im Sinne der vorliegenden Erfindung.
Nach Beschleunigung der Zuschnitte auf die zweite Geschwindigkeit v2 werden sie
von den Endlosgurten 30 an das hier als Weitertransportvorrichtung dienende
Transportwalzenpaar 32/32' abgegeben, deren angetriebene Transportwalze 32 mit
der konstanten Drehzahl n2 rotiert.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 8 unterscheidet sich von derjenigen gemäß Fig. 7
lediglich dadurch, dass die hier verwendete Gurttransporteinrichtung keine Saug
gurtransporteinrichtung ist. Einander funktional entsprechende Teile sind in Fig. 8
daher mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 7 gekennzeichnet und werden nicht
noch einmal beschrieben. Das Halten der Zuschnitte an dem Endlosgurt 30 oder den
Endlosgurten 30 erfolgt in Fig. 8 mit Hilfe einer in Durchlaufrichtung R verstellbaren
Gegendruckrolle 33. Die Zuschnitte bewegen sich zwischen dieser Gegendruckrolle
33 und den Endlosgurten 30 hindurch. Alternativ ist denkbar, die Endlosgurte 30 als
sogenannte Statikgurte auszubilden, d. h. aus einem Material herzustellen, welches
eine elektrostatische Haltekraft auf die Zuschnitte ausübt. Die Gegendruckrolle 33
würde sich dann erübrigen.
Claims (19)
1. Verfahren zum Beschleunigen von Briefhüllenzuschnitten (Z1, Z2, Z3) in einer
Briefhüllenherstellungsmaschine von einer ersten Geschwindigkeit (v1) auf eine
zweite Geschwindigkeit (v2) während einer Beschleunigungsphase (Δt2), wobei eine
drehend antreibbare Beschleunigungswalze (7; 27) die Beschleunigung der Brief
hüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) in Durchlaufrichtung (R) durch die Briefhüllenherstel
lungsmaschine bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
während der Beschleunigungsphase (Δt2) die Drehzahl der Beschleunigungswalze
(7; 27) von einer ersten Drehzahl, die der ersten Geschwindigkeit (v1) entspricht, in
eine zweite Drehzahl, die der zweiten Geschwindigkeit (v2) entspricht, geändert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigung in Durchlaufrichtung (R) hinter einer Trennschnittvorrichtung (1)
der Briefhüllenherstellungsmaschine erfolgt, mittels welcher die Briefhüllenzu
schnitte (Z1, Z2, Z3) von einer Materialbahn abgetrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigung in Durchlaufrichtung (R) unmittelbar hinter der Trennschnitt
vorrichtung (1) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigung in Durchlaufrichtung (R) hinter einer Transportvorrichtung (3/3')
zum Transport der Briefhüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) erfolgt, welche die Briefhüllen
zuschnitte (Z1, Z2, Z3) an die Beschleunigungswalze (7) abgibt und in Durchlauf
richtung (R) unmittelbar hinter der Trennschnittvorrichtung (1) angeordnet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigung in einer Trennschnittvorrichtung erfolgt, die eine Trennschnitt
walze (1) aufweist, welche die Beschleunigung bewirkt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (27) eine Gurttransporteinrichtung (28, 29, 30) zum Hal
ten der Briefhüllenzuschnitte während des Transports in Durchlaufrichtung (R) an
treibt, so dass die Beschleunigung indirekt über die Gurttransporteinrichtung (28, 29,
30) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigung in einer Bodenklappenfaltstation (9) der Briefhüllenherstellungs
maschine erfolgt, welche die Gurttransporteinrichtung (28, 29, 30) aufweist oder mit
einem Bodenfaltzylinder (19) versehen ist, der als Beschleunigungswalze (7) fun
giert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigung in einer Seitenklappenfaltstation (10) der Briefhüllenherstel
lungsmaschine erfolgt, welche die Gurttransporteinrichtung (28, 29, 30) aufweist
oder mit einer Transportwalze (21) versehen ist, die als Beschleunigungswalze (7)
fungiert.
9. Vorrichtung zum Beschleunigen von Briefhüllenzuschnitten (Z1, Z2, Z3) in einer
Briefhüllenherstellungsmaschine von einer ersten Geschwindigkeit (v1) auf eine
zweite Geschwindigkeit (v2) während einer Beschleunigungsphase (Δt2), umfassend
eine Beschleunigungswalze (7; 27) zum Beschleunigen der Briefhüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) in Durchlaufrichtung (R) durch die Briefhüllenherstellungsmaschine und
eine Antriebseinrichtung (15, 16), mittels welcher die Beschleunigungswalze (7) drehend antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (15, 16) derart ausgebildet ist, dass während der Beschleuni gungsphase (Δt2) die Drehzahl der Beschleunigungswalze (7; 27) von einer ersten Drehzahl, die der ersten Geschwindigkeit (v1) entspricht, in eine zweite Drehzahl, die der zweiten Geschwindigkeit (v2) entspricht, änderbar ist.
eine Beschleunigungswalze (7; 27) zum Beschleunigen der Briefhüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) in Durchlaufrichtung (R) durch die Briefhüllenherstellungsmaschine und
eine Antriebseinrichtung (15, 16), mittels welcher die Beschleunigungswalze (7) drehend antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (15, 16) derart ausgebildet ist, dass während der Beschleuni gungsphase (Δt2) die Drehzahl der Beschleunigungswalze (7; 27) von einer ersten Drehzahl, die der ersten Geschwindigkeit (v1) entspricht, in eine zweite Drehzahl, die der zweiten Geschwindigkeit (v2) entspricht, änderbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7; 27) in Durchlaufrichtung (R) hinter einer Trennschnitt
vorrichtung (1) der Briefhüllenherstellungsmaschine angeordnet ist, mittels welcher
die Briefhüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) von einer Materialbahn abtrennbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7) in Durchlaufrichtung (R) unmittelbar hinter der Trenn
schnittvorrichtung (1) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7) in Durchlaufrichtung (R) hinter einer Transportvor
richtung (3/3') zum Transport der Briefhüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) angeordnet ist,
welche die Briefhüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) an die Beschleunigungswalze (7) abgibt
und in Durchlaufrichtung (R) unmittelbar hinter der Trennschnittvorrichtung (1) an
geordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7) ein Vakuumumleitzylinder ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7) in einer Trennschnittvorrichtung der Briefhüllenher
stellungsmaschine angeordnet und als Trennschnittwalze (1) ausgebildet ist, mittels
welcher die Briefhüllenzuschnitte (Z1, Z2, Z3) von einer Materialbahn abtrennbar
sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Beschleunigungswalze (27) eine Gurttransporteinrichtung (28, 29, 30) zum
Halten der Briefhüllenzuschnitte während des Transports in Durchlaufrichtung (R)
antreibbar ist, so dass die Beschleunigung indirekt über die Gurttransporteinrichtung
(28, 29, 30) erfolgt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7) in einer Bodenklappenfaltstation (9) der Briefhüllen
herstellungsmaschine angeordnet ist, welche die Gurttransporteinrichtung (28, 29,
30) aufweist oder mit einem Bodenfaltzylinder (19) versehen ist, der als Beschleuni
gungswalze (7) fungiert.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7) in einer Seitenklappenfaltstation (10) der Briefhüllen
herstellungsmaschine angeordnet ist, welche die Gurttransporteinrichtung (28, 29,
30) aufweist oder mit einer Transportwalze (21) versehen ist, die als Beschleuni
gungswalze (7) fungiert.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14 oder 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigungswalze (7) derart als Segmentwalze ausgebildet ist, dass für ei
ne der Drehzahländerung der Beschleunigungswalze (7) während der Beschleuni
gungsphase (Δt2) vorzeichenmäßig entgegengesetzte Drehzahländerung während
einer weiteren Beschleunigungsphase (Δt4) mehr Zeit zur Verfügung steht als für die
Drehzahländerung während der Beschleunigungsphase (Δt2).
19. Briefhüllenherstellungsmaschine mit einer Vorrichtung zum Beschleunigen
von Briefhüllenzuschnitten (Z1, Z2, Z3) nach einem der vorangehenden Ansprüche 9
bis 18.
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