DE10128136A1 - Sicherheitsschalter zum Verhindern einer unbeabsichtigten Fahrzeugbatterie-Entladung - Google Patents
Sicherheitsschalter zum Verhindern einer unbeabsichtigten Fahrzeugbatterie-EntladungInfo
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Abstract
Die Erfindung stellt einen Sicherheitsschalter in Form eines Halbleiterschalters zum Verhindern einer unbeabsichtigten Entladung einer Fahrzeugbatterie bereit.
Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschalter zum Verhindern einer unbeabsichtigten
Fahrzeugbatterie-Entladung, beispielsweise durch externe elektrische Verbraucher, die
mit einer Fahrzeugsteckdose, wie etwa der Steckdose für den Zigarettenanzünder, ver
bunden sind.
Das unbeabsichtigte Entladen einer Fahrzeugbatterie bis zu einem Punkt, an dem das
Fahrzeug nicht mehr gestartet werden kann, ist ein immer wieder auftretendes Problem.
Meistens trifft dabei den Fahrer die Schuld, da dieser entweder vergessen hat, die
Fahrzeugscheinwerfer auszuschalten, oder externe elektrische Verbraucher, die an
Fahrzeugsteckdosen angeschlossen sind, auszuschalten oder von der Steckdose zu
trennen. Beispielsweise werden Ladegeräte von Mobiltelefonen in der Steckdose für
den Zigarettenanzünder steckengelassen, oder beispielsweise Fahrzeugkühlschränke
bzw. -boxen nicht von dafür beispielsweise in Vans vorgesehenen Steckdosen ge
trennt.
Zur Lösung dieses Problems wurde bereits vorgeschlagen, die Fahrzeugsteckdosen an
die Zündung anzuschließen, so dass beim Abstellen des Fahrzeugs bzw. Zündung
"AUS" auch die Spannungsversorgung der Fahrzeugsteckdosen unterbrochen wird.
Diese Lösung ist jedoch nicht unproblematisch wenn in einem Fahrzeugkühlschrank
beispielsweise empfindliche Medikamente mitgeführt werden, die auch nach Abstellen
des Fahrzeugs noch für einen gewissen Zeitraum gekühlt werden sollen.
Selbst wenn aus diesem Grund an einer Dauerspannungsversorgung der Fahrzeug
steckdosen festgehalten wird, so muß in jedem Fahrzeug ein Steckplatz für ein zusätz
liches Relais für den Zigarettenanzünder vorgehalten werden, da es beispielsweise in
Australien wegen der permanent vorhandenen Brandgefahr vorgeschrieben ist, die
Steckdose für den Zigarettenanzünder an die Zündung anzuschließen. Dies verursacht
zusätzliche Materialkosten und zusätzlichen Aufwand bei der Fahrzeugproduktion.
In der US-A-5 691 619 wird vorgeschlagen, als automatischen Sicherheitsschalter ein
Relais zu verwenden, das bei einem Spannungsabfall unter einen vorgegebenen
Schwellwert sämtliche elektrische Verbraucher bis auf den Starter von der Batterie
trennt. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass wegen der Verwendung eines Re
lais ein viel zu hoher Ruhestrom im Bereich von etwa 100 mA fließt.
In der US-A-3 395 288 wird die Verwendung einer Zener-Diode als Schalter vorge
schlagen. Zener-Dioden sind jedoch wegen ihres hohen Stromverbrauches für solche
Sicherheitsschalter ebenfalls ungeeignet.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Sicher
heitsschalter zum Verhindern einer unbeabsichtigten Batterieentladung bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, als Sicherheitsschalter einen Halb
leiterschalter zu verwenden, der beispielsweise abhängig von der verstrichenen Zeit
nach Abstellen der Zündung oder abhängig vom aktuellen Ladezustand der Batterie die
Fahrzeugsteckdosen von der Fahrzeugbatterie trennt.
Die Verwendung eines Halbleiterschalters ist mit dem besonderen Vorteil verbunden,
dass der erfindungsgemäße Halbleiter-Sicherheitsschalter durch seine leistungslose
Ansteuerung auch im eingeschalteten Zustand keinen Ruhestrom benötigt. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Sicherheitsschalters ist, dass bei allen Fahrzeugen die
Vorbereitung des beispielsweise für Australien notwendigen Relais entfallen kann. Das
in Australien bestehende Erfordernis, die Steckdose für den Zigarettenanzünder über
die Zündung von der Spannungsversorgung zu trennen, wird dann bei Verwendung des
erfindungsgemäßen Sicherheitsschalters durch eine während oder nach der Produktion
des Fahrzeugs vorgenommene Programmierung des den Sicherheitsschalter steuern
den elektronischen Steuergerätes erfüllt.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird der erfindungsgemäße Halbleiter-
Sicherheitsschalter mit einer individuellen Programmierung des entsprechenden Steu
ergerätes des Fahrzeugs auf eine Dauerspannungsversorgung auch nach Ausstellen
der Zündung eingestellt (beispielsweise für den Anschluß eines Kühlschrankes für Me
dikamente). Zwar geht bei dieser bevorzugten Ausführungsform die Verantwortung für
die Überwachung des Batteriezustandes auf den Fahrer über, doch kann diesem selte
nen individuellen Bedürfnis mit ein und demselben Sicherheitsschalter entsprochen
werden, der bei üblicher erfindungsgemäßer Verwendung ein unbeabsichtigtes Entla
den der Batterie verhindert. Mit anderen Worten, die Verwendung des erfindungsgemä
ßen Halbleiter-Sicherheitsschalters ist mit dem Vorteil verbunden, dass die gleiche
Hardware für unterschiedliche Bedürfnisse geeignet und anpaßbar ist und solche Son
derfälle nicht schon bei der Produktion des Fahrzeugs berücksichtigt werden müssen
(beispielsweise durch den Einbau anderer Hardwarekomponenten), sondern auch
nachträglich noch durch Umprogrammierung des Steuergerätes für den Halbleiter-
Sicherheitsschalter befriedigt werden können.
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform wird der erfindungsgemäße Halbleiter-
Sicherheitsschalter zur Fehlerüberwachung der Fahrzeugsteckdose verwendet. Dabei
wird über den Halbleiter die Stromentnahme über die Fahrzeugsteckdose überwacht,
beispielsweise mittels eines SenseFET-Halbleiters. Ist die Stromentnahme entweder zu
hoch, wenn etwa ein zu groß dimensionierter Kühlschrank an die Fahrzeugsteckdose
angeschlossen ist, oder wird über eine zu lange Zeit Strom entnommen, so wird der
Halbleiter entsprechend angesteuert und damit die Stromversorgung der Steckdose
unterbrochen. Andererseits besteht die Möglichkeit, den Ruhestrom des gesamten
Fahrzeugs zu überwachen.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform dient der erfindungsgemäße
Sicherheitsschalter dazu, die Batterie des Fahrzeugs beispielsweise über den Zigaret
tenanzünder zu Laden oder die vorhandene Ladung zu erhalten. Dazu wird ein Halb
leiterschalter verwendet, der bei Verpolung mit wenig Durchschaltespannung arbeitet.
Diese Möglichkeit des Fremdladens der Fahrzeugbatterie ist beispielsweise in
Showrooms oder auf Autoausstellungen von Vorteil, wenn bei einem Fahrzeug über
längere Zeit elektrische Verbraucher permanent in Betrieb sind (z. B. Beleuchtung) oder
ständig vom Publikum betätigt werden (z. B. elektrische Fensterheber, elektrische Sit
zeinstellung etc.). In diesen Fällen kann über den erfindungsgemäßen Halbleiter-
Sicherheitsschalter auf einfache und dezente Weise ein Nachladen oder Erhaltungsla
den der Batterie erfolgen, ohne dass ein Ladegerät direkt an die Klemmen der Fahr
zeugbatterie angeschlossen werden muss. Herkömmliche Sicherheitsschalter erlauben
einen solchen bidirektionalen Stromfluss (d. h. Stromverbrauch durch angeschlossenen
Verbraucher, einerseits, und Ladestrom, andererseits) nicht.
Für das Umschalten des erfindungsgemäßen Halbleiter-Sicherheitsschalters in die er
findungsgemäße Ausführungsform "Laden" werden erfindungsgemäß verschiedene Al
ternativen bereitgestellt. Das Aktivieren der Ladefunktion erfolgt gemäß einer ersten
Alternative von außen über eine serielle Schnittstelle des Fahrzeugs, den sogenannten
Diagnosestecker. Auf diesem Weg wird das den Halbleiterschalter steuernde elektroni
sche Steuergerät entsprechend umprogrammiert bzw. die Funktion "Laden" freige
schalten. Alternativ dazu erfolgt eine automatische Erkennung. Liegt beispielsweise am
Ausgang des Halbleiter-Sicherheitsschalters oder der Batterie eine Spannung an, die
einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt, so schaltet der Sicherheitsschalter durch
und erlaubt einen Stromfluss in umgekehrte Richtung und somit das Laden der Batterie.
Weiter alternativ erfolgt das Aktivieren der Ladefunktion über einen Zusatzschalter.
Auch für das Beenden des Zustandes "Laden" werden erfindungsgemäß verschiedene
Alternativen bereitgestellt. So erfolgt das Umschalten gemäß einer ersten Alternative
dann, wenn eine bestimmte Spannungsschwelle am Ausgang des Schalters oder der
Batterie wieder unterschritten wird. Alternativ dazu erfolgt das Umschalten dann, wenn
ein bestimmter Ladezustand unterschritten (d. h. das Ladegerät wurde abgezogen) bzw.
überschritten (d. h. die Batterie ist voll) wird. Weiter alternativ dazu erfolgt das Um
schallten nach einer fest vorgegebenen Zeitspanne. Gemäß einer weiteren Alternative
wird der Zusatzschalter wieder in die "AUS"-Stellung gebracht. Schließlich erfolgt ein
Umschalten wenn kein Ladestrom in die Batterie detektiert wird.
Claims (7)
1. Sicherheitsschalter zum Verhindern einer unbeabsichtigten Entladung einer Fahr
zeugbatterie, wobei als Sicherheitsschalter ein Halbleiterschalter dient.
2. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1, wobei der Halbleiterschalter den zu steuern
den Verbraucher nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitintervalls von der Span
nungsversorgung trennt.
3. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1, wobei der Halbleiterschalter den zu steuern
den Verbraucher abhängig vom Ladezustand der Batterie von der Spannungsver
sorgung trennt.
4. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei der Halbleiterschalter ein
SenseFET ist.
5. Verwendung des Sicherheitsschalters nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur
Fehlerüberwachung zum Erfassen einer zu starken Stromentnahme.
6. Verwendung eines Sicherheitsschalters nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum
Überwachen des in einem Kraftfahrzeug fließenden Ruhestroms.
7. Verwendung eines Sicherheitsschalters nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum
Laden und/oder Erhaltungsladen einer Fahrzeugbatterie.
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