DE10127806A1 - Verfahren zur Fertigungsüberwachung der Abmessungen und deren Toleranzen von zu bearbeitenden Werkstücken, insbesondere in der Stahlindustrie - Google Patents
Verfahren zur Fertigungsüberwachung der Abmessungen und deren Toleranzen von zu bearbeitenden Werkstücken, insbesondere in der StahlindustrieInfo
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Abstract
Verfahren zur Fertigungsüberwachung der Abmessungen und deren Toleranzen von zu bearbeitenden Werkstücken, insbesondere in der Stahlindustrie. Ausführung von Wirbelstromerregung im Material des Werkstücks und Auswertung der zu messenden Wirbelstromspannung nach Realanteil (V¶re¶) und Imaginäranteil (V¶im¶). Messung bei ausgewählt unterschiedlichen Frequenzen der Erregung.
Description
In z. B. Walzwerken wird insbesondere auf Glühtemperatur er
hitztes Strangmaterial, insbesondere Stahl, zu Werkstücken
weiterverarbeitet, insbesondere gewalzt. Sie sollen durch
diesen Bearbeitungsvorgang vorgegebene, in vorgegebenen Tole
ranzen liegende Abmessungen des z. B. Walzquerschnittes haben.
Dieses Strangmaterial durchläuft den Bearbeitungsvorgang zu
mindest in aufeinanderfolgenden Abschnitten kontinuierlich.
Entsprechend ist bei diesem Durchlauf die Überwachung der
Einhaltung der vorgegebenen Abmessungen des Werkstückes kon
tinuierlich durchzuführen.
Für einen wie voranstehend umrissenen Bearbeitungsvorgang ist
die Verfügbarkeit einer Mess-Sonde mit Auswertung erforder
lich, mit der, vorzugsweise im Durchlauf und wenigstens ange
nähert kontinuierlich die Einhaltung jeweiliger Abmessungen
kontrolliert werden kann und ein vom Sollwert abweichendes
Messergebnis für Regelung des Einhaltens der Abmessungen ver
fügbar ist. Der Response-Wert, d. h. der am Werkstück augen
blicklich mit der Mess-Sonde ermittelte Messwert dient also
wenigstens indirekt als Regelgröße in dem Regelprozess.
Als einschlägiger Stand der Technik ist in der (1)
US-A-4575083 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektro
magnetischen Messung von Parametern an elektrisch leitfähigem
Hochtemperaturmaterial beschrieben. Die dort gegebene Lehre
besteht darin, mit einer entsprechenden Vorrichtung und einem
Messverfahren die elektrischen Eigenschaften von elektrisch
leitenden Materialien zu erfassen, und zwar auf der Grundlage
der Nutzung der Wechselstrom-Wirbelstrom/-Messtechnik. Als zu
beachten ist für dieses Verfahren die spezifische elektrische
Leitfähigkeit, der Abstand zwischen Detektorspule und Objekt
und die Abmessungen dieses Objekts. Die Erzeugung des Mess
signals wird durch Erregung mit Wechselstrom-Magnetfeldern
bewirkt, und zwar unter Verwendung einer Erregerspule. Die
Erfassung eines Messsignals mit günstigerem Signal-Rausch
abstand erfolgt mittels einer Detektorspule. Die an dieser
Spule gemessene Spannung wird, wie in der Wirbelstromtechnik
üblich, phasenempfindlich gleichgerichtet, d. h. demoduliert.
Es liegen dann zwei Signalkomponenten vor, die 90° Phase zu
einander haben. Mittels eines Offset-Abgleichs wird das Aus
gangssignal auf 0 abgeglichen, dies erfolgt in der Vorrich
tung ohne dass ein Messobjekt vorliegt. Die beiden phasenemp
findlich gleichgerichteten und derart Offset-abgeglichenen
Spannungskomponenten werden zur weiteren Signalverarbeitung
benutzt. Zur Ermittlung der elektrischen Leitfähigkeit wird
z. B. das Verhältnis der beiden Spannungskomponenten, Realteil
und Imaginärteil der Spannung, gebildet. Für die Vorrichtung
dieses Standes der Technik müssen, die praktische Anwendung
einschränkend, zwei Bedingungen erfüllt sein. Die eine ist,
dass der Abstand A zwischen der Detektorspule und dem Objekt
in einem bestimmten Verhältnis zur Eindringtiefe des erregen
den Feldes stehen muss, nämlich 0,1 < δ/A < 3. Darin ist δ
die Eindringtiefe des Feldes. Für eine Leiterquerschnittsbe
stimmung soll gemäß diesem Stand der Technik der ganze Quer
schnitt vom erregenden Feld durchsetzt sein. Daraus ergibt
sich eine Bedingung für die Frequenz der Erregung.
Aus der (2) US-A-5059902 ist ein elektromagnetisches Verfah
ren und System bekannt, bei dem auftretende Spannungsindukti
on durch Abschalten bzw. Unterbrechen eines magnetischen Fel
des mit zeitlich ansonsten konstanter Amplitude benutzt wird,
und zwar zur Bestimmung von charakteristischen Materialwer
ten. Es sind dies Abstand, Abmessungen, elektrische Leitfä
higkeit und die Temperatur elektrisch leitenden Materials.
Mit diesem Verfahren soll erreicht werden, ein relativ klei
nes Response-Signal vor dem Hintergrund eines großen Erreger
feldes noch messtechnisch erfassbar zu machen. Weiter soll
mit dem Verfahren die Möglichkeit verbessert werden, die unterschiedlichen
Eigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit,
Position und Abmessungen und dgl. eines Körpers unabhängiger
voneinander bestimmbar zu machen. Bei diesem Verfahren er
folgt die Erregung eines DC-Magnetfeldes mittels eines DC-
Stromes in einer Erregerspule. Durch Unterbrechen des DC-
Stromes wird in einer vorgesehenen Detektorspule eine Fluss
änderung bewirkt. Das Abklingen des im gemessenen Objekt ab
klingenden Feldes wird bei ausgeschaltetem Erregerfeld mit
tels einer Detektorspule gemessen. Die Amplitude der in der
Detektorspule induzierten Spannung und deren zeitlicher Ab
fall wird erfasst. Dies liefert Information über Eigenschaf
ten des Objekts. Messtechnisch wird so vorgegangen, dass zu
bestimmten Zeitpunkten über ein bestimmtes Zeitintervall τ
hinweg die nach dem Abschalten des Erregerfeldes jeweils auf
tretende Messamplitude abklingt. Die Wahl der Zeitpunkte bzw.
der Zeitintervalle der Messungen wird abhängig vom Material
und der Spuleninduktivität getroffen. Zur Signalanalyse und
Ermittlung der Materialeigenschaften sind Referenzgrößen er
forderlich, die an einem Referenzkörper ermittelt worden
sind. Die für die jeweilige Messung verfügbaren Zeitinterval
le betragen jedoch bei Stählen weniger als eine Millisekunde
und bei Kupfer etwa eine Millisekunde.
Aus der (3) WO-97/14013 ist ein Verfahren und eine Einrich
tung zur induktiven Messung von Abmessungen und Positionen
von Objekten beschrieben, die aus elektrisch leitfähigem Ma
terial bestehen. Mit der Lehre dieser Druckschrift soll die
Erfassung von Abmessungen von bewegten Objekten verbessert
werden. Verfahrensmäßig ist dazu vorgesehen, das Erregerfeld
im wesentlichen parallel zur Oberfläche in das Messobjekt
einfallen zu lassen. Das Erregerfeld weist eine erfassbare
Zeitabhängigkeit auf. Die Anordnung der Detektorspule ist in
etwa spiegelsymmetrisch zu der Position der Erregerspule. Mit
dieser Anordnung lassen sich aber nur solche Bewegungen eines
Objekts messen, die normal zur Objektoberfläche gerichtet
sind. Auch dieses Verfahren arbeitet mit Normobjekten zwecks
Kalibrierung der Messempfindlichkeit. Mit diesem Verfahren
wird bezweckt, Störungen zu minimieren, die sich aus einer
Bewegung des Objekts ergeben können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein von den techni
schen Einsatzmöglichkeiten, z. B. im Walzwerk, her vergleich
bar anwendbares Verfahren anzugeben, mit dem ebenfalls die
Fertigungsüberwachung der Abmessungen und deren Toleranzen
des zu bearbeitenden beispielsweise Strangmaterials überwacht
und entsprechend nachgeregelt werden können, jedoch wie vor
anstehend zitierte Nachteile vorzugsweise ausgeschlossen, je
doch zumindest entscheidend gemindert sind.
Zur Aufgabe der Erfindung gehört fakultativ des weiteren, ein
Messverfahren zu haben und Ausgestaltungen der Messaufnehmer
vorzusehen, die wenigstens weitgehend unempfindlich sind ge
genüber elektromagnetischen Störungen, die in z. B. Walz- bzw.
Ziehwerken zwangsläufig auftreten und insbesondere von den
dort vorhandenen Elektromotoren und dergleichen erzeugt wer
den und induktive Einstreuungen in induktiven Messaufnehmern
bewirken können. Auch sollen die Messergebnisse wenigstens
weitgehend unbeeinflusst sein von unterschiedlich großen vor
gegebenen Materialgrößen des jeweiligen Objekts, wie einer
seits der Arbeitstemperatur und/oder andererseits der Abmaße
eines Objekts, und zwar dies auch bei Bewegung desselben.
Diese Aufgabe wird gelöst, wie im Patentanspruch 1 angegeben
ist und weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus
dazu angegebenen Unteransprüchen hervor.
Bei der Erfindung ist - abgesehen von aus anderen Gründen
vorgenommenen Unterbrechungen der Folge der Messwerterfassung
- permanente Erregung im Material des Werkstücks vorgesehen,
die in diesem elektrische Wirbelströme bewirkt. Dies erfolgt
mittels einer Erregerspule, die dem Werkstück gegenüberlie
gend positioniert angeordnet ist. Die Erregung erfolgt mit
einer oder ggs. mehreren Erregerfrequenzen im Bereich von et
wa 100 bis 106 Hz, und zwar für Wirbelstromerzeugung im vorliegenden
Material. Entsprechend der permanenten Wirbelstro
merregung mit einem periodischen Erregerstrom kann permanent
die Konstanz oder eine Vergrößerung oder Verkleinerung einer
Wirbelstrom-Response-Messgröße als Signal mit einer Mess-
Sonde erfasst werden. Der Erregerstrom kann perfekt sinusför
mig oder z. B. auch rechteckförmig sein. Gemessen und ausge
wertet werden jeweils Realteil und Imaginärteil des betref
fenden Messwertes, worauf jedoch noch näher eingegangen wird.
Eine Änderung der aus der Wirbelstromerregung resultierenden
Response-Signale gibt einen Hinweis auf eine Änderung, d. h.
eine Inkonstanz einer zu erfassenden Abmessung dieses Werk
stücks. Dieses Response-Signal der Wirbelstromerregung im Ma
terial des Werkstücks ist zwar ebenfalls abhängig vom tempe
raturabhängigen spezifischen elektrischen Widerstand des Ma
terials. Dieses kann aber durch Messungen bei mehreren Erre
gerfrequenzen weitgehend eliminiert werden. Die bei hohen
Frequenzen erhaltenen Messwerte geben im wesentlichen Infor
mation über physikalische Größen des Materials an. Bei nied
rigen Frequenzen erhält man zusätzlich auch Angaben über die
Abmessung des Werkstücks, z. B. des Querschnitts. Mit Kenntnis
dieser Messwerte lassen sich die betreffenden jeweiligen
Messgrößen voneinander separieren.
Mit der Erfindung können durch entsprechende Wahl der Anord
nung von Erreger- und Detektorspulen gleichzeitig auch mehre
re, insbesondere zwei interessierende Abmessungen des Werk
stückes bei Anwendung verschiedener Erregerfrequenzen erfasst
werden, weil hier die Wirbelstromerregung permanent ausge
führt wird. Es können dies die beiden zueinander orthogonalen
Abmessungen eines beispielsweise rechteckigen Querschnitts
des Werkstücks sein. Für diese gleichzeitigen Messungen müs
sen ebenfalls orthogonal zueinander zwei Mess-Sonden angeord
net sein. Sie können auch in Richtung des Durchlaufs des
Werkstücks hintereinanderliegend, vorzugsweise nahe beieinan
der, angeordnet sein. Damit kann in einem Zuge der z. B. zwi
schen zwei Walzen gewalzte Rechteckstrang hinsichtlich seiner
Querabmessungen gleichzeitig, an zwei örtlich etwas voneinander
verschiedenen Stellen des Objekts gemessen, somit über
wacht und geregelt konstant produziert werden.
Für die Ausführung der Erfindung mit Wirbelstromerregung im
Material des Werkstücks mit einer Frequenz f und einer Ampli
tude des Erregerstroms gilt, dass die Wirbelströme das Werk
stück komplett durchsetzen, d. h. die Frequenz in Bezug auf
die zu erfassende Abmessung ausreichend niedrig gewählt ist.
Erfindungsgemäß wird mit der vorgesehenen Mess-Sonde eine
Response-Messgröße K = ΔVim/ΔVre gemessen. Darin sind Vre
und Vim Realteil und Imaginärteil der Änderung der elektri
schen Spannung, die an der Mess-Sonde gemessen wird.
ΔV = ΔVre + jΔVim. (1)
Es gilt
ΔVre = Ierr[R12πf.M2] : [R1 2 + (2πf - L1)2]. (2)
Entsprechend gilt
ΔVim = Ierr[2πf.L1.(2πf - M)2] : [R1 2 + (2πf -L1)2]. (3)
In diesen Gleichungen ist Ierr die Stromstärke in der Erre
gerspule, mit der das Auftreten der Wirbelströme im Werkstück
bewirkt wird. R1 ist der Verlustwiderstand im Material, L1
die Selbstinduktivität der Wirbelströme im Material und M ist
die Gegeninduktivität zwischen Erreger- bzw. Detektorspule
einerseits und den Wirbelströmen im Material andererseits.
Erregung mit jeweils unterschiedlich groß bemessener Strom
stärke, d. h. Leistung, des Erregerstromes Ierr kann erforder
lich sein, so z. B. bei Messungen mit unterschiedlichen Fre
quenzen des Erregerstroms. Die Größe des Erregerstroms ist
jeweils so anzupassen, dass verwertbare Messergebnisse zu er
halten sind.
Mit Hilfe der gemessenen Response-Messgröße K kann erfin
dungsgemäß eine jeweilige Abmessungsgröße des Stranges bzw.
Werkstückes bestimmt werden. Es kann dies z. B. die Dicke ei
ner gewalzten Platte sein. Falls sich die Temperatur des Materials
des Objekts während des Messvorganges ändert, wird
bei unterschiedlichen Erregerfrequenzen gemessen. Für diese
Messwertermittlung wird ein an sich bekannter Messwertver
gleich mit Messwerten einer erstellten, vorliegenden Biblio
thek mit an Normalmustern gemessenen Werten herangezogen. In
der Bibliothek der Messwerte für den Werk K ist als Parameter
vorzugsweise auch die Temperaturabhängigkeit des Response-
Wertes und ggf. dies auch für jeweilige Permeabilität berück
sichtigt.
In Anwendung dieser Erfindung wird für konstante Abmessung
des Werkstückes, z. B. der Dicke eines Stranges der Walzrol
len-Spalt jeweils derart nachgeregelt, dass der Response-Wert
K über die Dauer des z. B. Walzprozesses konstant gehalten
bleibt. Soweit der Bibliothek kein exakter Vergleichswert für
den Response-Wert K entnommen werden kann, kann durch ent
sprechende Interpolation jeglicher Zwischenwert für K ermit
telt bzw. für den Bearbeitungsprozess des Werkstücks vorgege
ben werden.
Zur Offenbarung der Erfindung gehören auch die anliegenden
Fig. 1 bis 6.
Fig. 1 zeigt ein vektorielles Diagramm der reellen und ima
ginären Anteile der zu berücksichtigenden elektrischen Span
nungsgrößen.
Fig. 1A zeigt den Verlauf der Höhe des Spannungssignals in
Abhängigkeit von der Erregerfrequenz.
Fig. 2 zeigt das Schema eines Aufbaus einer zu verwendenden
Messeinrichtung.
Fig. 3 zeigt ein Ersatzschaltbild zur Fig. 2.
Fig. 4 zeigt Einzelheiten zur Einrichtung für den Empfang
des Messsignals.
Fig. 5 zeigt den Aufbau einer ersten Variante eines Magnet
feldwandlers zu Fig. 4 und
Fig. 6 zeigt einen zu Fig. 5 alternativen Aufbau für Fig. 4.
Bezüglich der vorgenannten Gleichungen sei zum vertieften
Verständnis der Erfindung noch auf die Fig. 1 hingewiesen.
Die Fig. 1 zeigt in der komplexen Spannungsebene die Vekto
ren der einzelnen Spannungswerte der obengenannten Beziehun
gen bzw. Gleichungen. Vs ist darin diejenige komplexe elekt
rische Spannung, die an der Mess-Sonde gemessen wird wenn
diese lediglich von Luft umgeben ist, d. h. kein Werkstück
sich in deren Nähe befindet. Der Spannungsvektor ΔV und sei
ne Komponenten ΔVre und ΔVim sind die Spannungsänderungen,
die im Erregungs- und Messbereich bei dort vorhandenem jewei
ligem Material bzw. Werkstück auftreten und gemessen werden.
Um z. B. beim Walzen vorgegebene konstante Abmessungen zu er
reichen, werden die Walzen im bzw. für den jeweiligen Durch
lauf des Materials in ihrer Einstellung so nachgeregelt, dass
die Sollwerte ΔVre und ΔVim erreicht werden.
Nachfolgend wird eine Verfahrensvariante zur Erfindung be
schrieben.
Diese Variante ist z. B. geeignet zur Messung und überwa
chungsgemäßen Regelung der Stärke und Breite einer gewalzten
Platte. Die Platte als zu bearbeitendes Werkstück wird mit
einer Anzahl verschiedener Frequenzen erregt. Diese Frequen
zen sind so ausgewählt, dass das Werkstück bei z. B. der einen
Frequenz mit dem Ergebnis erregt wird, dass die entstehenden
Wirbelströme die Dicke des Werkstücks voll durchsetzen. Mit
anderen ausgewählten Frequenzen soll das Werkstück nur teil
weise, z. B. nur zu 10%, mit erregten Wirbelströmen durchsetzt
sein. Vergleichsweise zu den obigen Gleichungen (1), (2) gel
ten hier die Gleichungen
ΔV(fi) = ΔVre(fi) + jVim(fi). (11)
ΔV(fi) = ΔVre(fi) + jVim(fi). (11)
ΔVre(fi) = Ierr R1[2πfi.M]2 : [R1 2 + (2πfi.L1)2]. (12)
ΔVim(fi) = Ierr [2πfiM]2.(2πfi.L1) : [R1 2 + (2πfi.L1)]. (13)
Anhand der mit der Mess-Sonde gemessenen Spannungen für die
jeweiligen Frequenzen fi = f1, f2. . . werden die Response-
Werte K; Ki = ΔVim(fi) : ΔVre(fi) ermittelt. Mit diesen ermit
telten Werten K wird die z. B. Plattenstärke anhand einer vor
liegenden, wie oben schon beschriebenen, zuvor erstellten Da
tenbibliothek, ggf. mit Interpolation, ermittelt. Alternativ
kann auch über das Frequenzverhalten der Werte Ki(fi) in
Verbindung mit der auftretenden Eindringtiefe des Erregerfel
des in das Material die betreffende Abmessung des Werkstücks
bestimmt bzw. geregelt werden. Bei letzterer Variante nutzt
man die Tatsache, dass das Produkt aus K-Wert und Erregerfre
quenz bei denjenigen Erregerfrequenzen sich nicht mehr än
dert, bei denen das Werkstück, z. B. die Platte, nicht mehr
vollständig vom Erregerfeld durchsetzt wird. Die z. B. Plat
tenstärke wird dabei in Relation gesetzt zu der Eindringtiefe
des Erregerfeldes, nämlich bei der Frequenz fc, bei der das
frequenzunabhängige Verhalten aufzutreten beginnt. Dazu siehe
auch Fig. 1A. Der Zusammenhang zwischen der Frequenz f und
der Eindringtiefe d des Erregerfelds in das Material ist in
der Bibliothek generell vorhanden. Dem jeweiligen Ergebnis
entsprechend wird der Walzenrollenspalt eingestellt bzw. im
laufenden Betrieb dem Sollwert folgend nachgeregelt. Für die
Abmessung der Plattenbreite wird die Positionierung von Erre
gung und Mess-Spule angepasst gewählt.
Für die Durchführung erfindungsgemäßer Messungen sei ein Aus
führungsbeispiel nachfolgend beschrieben.
Fig. 2 zeigt das Prinzip eines Aufbaus zur Ausführung der
Erfindung. Mit 1 ist ein Werkstück, z. B. ein Strang oder eine
Platte des Materials im Schnitt dargestellt. Mit 2 ist eine
Erregerspule und mit 3 das Erregerfeld bezeichnet. Mit 4 ist
das Feld der mit der Erregung bewirkte Wirbelstromantwort angedeutet.
Mit der Spule 2 der Erregung kann hier auch die
Messung erfolgen, so dass diese Spule auch Mess-Sonde 2' ist.
Die Erregerspule 2 wird von dem Erregerstrom Ierr durchflos
sen.
Fig. 3 zeigt ein Ersatzschaltbild zu Fig. 2. Mit 11 ist der
Generator der Erregung mit der Erregerspule 2 und deren Spu
leninduktivität Ls und innerem Widerstand Rs bezeichnet. Mit
M ist die Gegeninduktivität zwischen der Erregerspule und der
Wirbelstrominduktion bezeichnet. Mit R1 und L1 sind Wider
stand und Selbstinduktivität der Wirbelstrominduktion im Ma
terial bezeichnet. An den Anschlüssen der Mess-Sonde ist die
Sonden-Spannung V = Vre + jVim zu messen. Für das Ersatz
schaltbild nach Fig. 3 gilt die Beziehung.
(V : Ierr) = Rs + j2πfLs + [(2πfM)2.R1 : (R1 2 + (2πfL1)2] -
(j2πfL1)(2πfM)2 : [R1 2 + (2πfL1)2]
Die in der Gleichung enthaltenen Größen M; R1; L1 sind Grö
ßen, die mit den auftretenden Wirbelströmen verbunden sind.
Die Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die
Anwendung der Erfindung.
Mit 1 ist wiederum das Werkstück bezeichnet. Mit 2 bezeichnet
ist die Erregerspule. Der Übersichtlichkeit halber sind An
schluss-Leitungen und dgl. weggelassen. Mit 41 und 42 sind
hier als Sensor zwei gleiche, miteinander in Reihe geschaltet
verbundene Antennenspulen bezeichnet. Über eine Koppelschlei
fe, beispielhaft dargestellt in den Fig. 5 und 6, sind
diese Antennenspulen - als besondere Weiterbildung - außerdem
magnetisch mit mindestens einem Magnetfeld-Spannungswandler
43 verknüpft. Die Anordnung und insbesondere Symmetrie dieser
von den Antennenspulen 41 und 42 gebildeten induktiven Anten
ne 140 sind so gewählt, dass bei nicht vorhandenem Werkstück
1 durch das erregte Feld 100, dieses ausgehend von der Spule
2, kein resultierender Induktionsstrom in der Antenne 140 erzeugt
und infolgedessen kein Messfeld im Magnetfeld-
Spannungswandler 43 induziert wird. Die Ausgestaltung der An
tenne und des Wandlers 43 sind derart, dass die Anordnung der
Fig. 4 eine nur sehr geringe Empfindlichkeit für homogene
magnetische Störfelder aufweist. Diese Anordnung der Fig. 4
ist also besonders geeignet für die Lösung der der Erfindung
gestellten Aufgabe, nämlich der Regelung der Maßhaltigkeit
von bei der Stahlerzeugung hergestellten Produkten. Erst wenn
ein Werkstück (wie dargestellt) vorliegt, in dem Wirbelströme
mit dem Feld 200 aufgrund der Erregung erzeugt werden, wird
in der in der Figur unteren Antennenspule 42 eine elektrische
Spannung V induziert. In allein der obengelegenen Antennen
spule 41 wird, weil sie, wie dargestellt, weiter vom Werk
stück entfernt positioniert ist, eine wesentlich kleinere e
lektrische Spannung (mit entgegengesetzter Polarität) indu
ziert. Infolgedessen tritt in der Antenne eine resultierende
Induktionsspannung auf und fließt dort ein resultierender In
duktionsstrom, dessen Magnetfeld von noch näher zu beschrei
benden (Fig. 5 und 6) Magnetfeldwandlern gemessen wird.
Die Fig. 5 und 6 zeigen Einzelheiten zur Anordnung und
Ausführung von Magnetfeldwandlern und zugehörigen Koppel
schleifen. Der Antennenstrom wird der Anordnung nach Fig. 5
an den Punkten 141 und 142 in die Koppelschleife eingespeist.
Wie die Fig. 5 zeigt, sind diese beiden Punkte über die dar
gestellten seriell geschalteten Strom-Koppelschleifen 241 und
242 miteinander verbunden. Es sind dies Koppelschleifen zu
den Hall-Magnetfeldwandlern 341 und 342 zur Erfassung des je
weiligen Magnetfeldes dieser Koppelschleifen 241 und 242.
Diese Wandler sind in Serie geschaltet. Sie werden wie be
kannt mit einem Einstellstrom IHall gespeist. Die Hall-
Spannung ist an den Anschlüssen 400 abzunehmen. Diese Anord
nung ist unempfindlich gegenüber homogenen Feldern.
Die Fig. 6 zeigt eine der Fig. 5 entsprechende Ausführungs
form mit einem magnetoresistiven Widerstand 641 als Magnet
felddetektor. Zum Beispiel ist dies ein GMR-Wandler. Dieser
Wandler 641 ist in einer wie in Fig. 6 dargestellten Brü
ckenschaltung mit drei weiteren Ohmschen Widerständen 642
eingefügt. Der magnetfeld-sensitive Widerstand 641 ist in ei
ner Magnetfeld-Koppelschleife 600 angeordnet, die vergleichs
weise der Fig. 5 mit dem Antennenausgang der Fig. 4 elekt
risch verbunden ist. Das in dieser Koppelschleife 600 auftre
tende, dem Antennensignal der Fig. 4 entsprechende Stromsig
nal erzeugt dort ein Magnetfeld, das von dem magnetfeld
empfindlichen Widerstand 641 in ein elektrisches Signal umge
setzt wird. Mit der Brückenschaltung der Fig. 6 erhält man
das Ausgangssignal der Messung, d. h. das Messwertsignal gemäß
der Erfindung. Mit 643 ist in Fig. 6 ein z. B. Ferritstift
bezeichnet, der Magnetfeld-flussfokussierende Wirkung in be
kannter Weise hinsichtlich der Position des magnetfeld
sensitiven Widerstandes bewirkt. Die Wahl einer Brückenschal
tung dient zur Kompensation von elektrischen Drift-Effekten.
Mit Im ist der Einstellstrom des jeweiligen Wandlers bezeich
net, der in die Brückenschaltung eingespeist wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Erfassung und/oder Überwachung von Material-
Eigenschaften elektrisch leitfähigen Materials und/oder von
Abmessungen von Körpern aus elektrisch leitfähigem Material
bestehend, wobei elektromagnetische Wirbelstromtechnik mit
Wechselstromerregung und Wirbelstromdetektion angewendet
wird, wobei die elektromagnetische Wirbelstrom-Erregung im
Material mit verschiedenen hohen Frequenzen eines vorgegebe
nen Frequenzbereichs ausgeführt wird und
bei dem die Auswertung des jeweiligen Messergebnisses ΔV =
ΔVre + ΔVim getrennt nach dem Realteil ΔVre und dem Imaginär
teil ΔVim erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Erregerfrequenz
gesweept wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, mit Ermittlung der Mess
ergebnisse ΔV bei jeweils für verschieden hohe Frequenzen fi
der Erregung unterschiedlich hoher Leistung der Wechselstro
merregung (Ierr).
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die Erregung
mit Rechteckströmen erfolgt, deren Fourier-Spektrum dem vor
gegebenen Frequenzbereich wenigstens nahekommend entspricht
und die zeitliche Aufeinanderfolge der Rechteckstrom-Impulse
so gedehnt bemessen ist, dass zwischen zwei aufeinander fol
genden Rechteckstromimpulsen ein Zeitintervall liegt, das für
das Abklingen der durch den vorangegangenen Rechteckstrom-
Impuls bewirkten Wechselstromerregung im Material ausreichend
groß bemessen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, bei dem für die
messtechnische Erfassung des auftretenden induzierten Wirbel
stromsignals eine Antenne (140) mit differentieller Antennen-
Spulenanordnung (41, 42), verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das an
der Antenne (140) jeweils auftretende Messergebnis mit Hilfe
magnetfeldsensitiver Detektoren (341, 342; 641) erfasst
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, bei dem ein magnetfeld
sensitiver Detektor (614) mit magnetoresistiver Eigenschaft
in einer abgleichbaren Brückenschaltung verwendet vorgesehen
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem das
erfasste elektrische komplexe Spannungssignal ΔV ausgewertet
wird in der Form ΔVim : ΔVre.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem zur
Reduzierung des Einflusses von Änderungen im Erregerstrom,
den Spuleneigenschaften und der Temperatur Realteil und Ima
ginärteil der am zu messenden Material gemessenen Detektor
spannung normiert werden mit dem Real- und dem Imaginärteil
derjenigen Detektorspannung (Vs), die bei in der Messeinrich
tung nicht vorhandenem Materialteil gemessen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem zur
Minderung von Temperaturabhängigkeit der Frequenzbereich vor
gesehener Erregerströme (Ierr) so gewählt wird, dass das
Werkstück (1) bei mindestens einer der Frequenzen (fi) voll
ständig durchdrungen und bei einer anderen Frequenz (fi+n)
nur teilweise in das Material eindringend Wirbelstrom-erregt
wird und das Verhältnis der bei den unterschiedlichen Fre
quenzen ermittelten Messergebnisse ausgewertet wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001127806 DE10127806A1 (de) | 2001-06-07 | 2001-06-07 | Verfahren zur Fertigungsüberwachung der Abmessungen und deren Toleranzen von zu bearbeitenden Werkstücken, insbesondere in der Stahlindustrie |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001127806 Ceased DE10127806A1 (de) | 2001-06-07 | 2001-06-07 | Verfahren zur Fertigungsüberwachung der Abmessungen und deren Toleranzen von zu bearbeitenden Werkstücken, insbesondere in der Stahlindustrie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10127806A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111337569A (zh) * | 2020-04-16 | 2020-06-26 | 中国科学院海洋研究所 | 一种新型的脉冲近场、远场组合式涡流传感器 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2913877A1 (de) * | 1978-04-10 | 1979-10-11 | Siderurgie Fse Inst Rech | Verfahren und vorrichtung zur feststellung der aenderung eines bestimmten parameters eines unter ausbildung von wirbelstroemen mit einer induktionsspule elektromagnetisch gekoppelten metallischen erzeugnisses |
DE3330824A1 (de) * | 1982-03-03 | 1985-03-14 | Herbert 8553 Ebermannstadt Baumgartner | Verfahren und vorrichtung zur zerstoerungsfreien werkstoffpruefung |
US4922201A (en) * | 1989-01-09 | 1990-05-01 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Eddy current method for measuring electrical resistivity and device for providing accurate phase detection |
-
2001
- 2001-06-07 DE DE2001127806 patent/DE10127806A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2913877A1 (de) * | 1978-04-10 | 1979-10-11 | Siderurgie Fse Inst Rech | Verfahren und vorrichtung zur feststellung der aenderung eines bestimmten parameters eines unter ausbildung von wirbelstroemen mit einer induktionsspule elektromagnetisch gekoppelten metallischen erzeugnisses |
DE3330824A1 (de) * | 1982-03-03 | 1985-03-14 | Herbert 8553 Ebermannstadt Baumgartner | Verfahren und vorrichtung zur zerstoerungsfreien werkstoffpruefung |
US4922201A (en) * | 1989-01-09 | 1990-05-01 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Eddy current method for measuring electrical resistivity and device for providing accurate phase detection |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111337569A (zh) * | 2020-04-16 | 2020-06-26 | 中国科学院海洋研究所 | 一种新型的脉冲近场、远场组合式涡流传感器 |
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