DE10127704A1 - Harzformulierung, Verfahren zu ihrer Härtung und ihre Verwendung - Google Patents
Harzformulierung, Verfahren zu ihrer Härtung und ihre VerwendungInfo
- Publication number
- DE10127704A1 DE10127704A1 DE10127704A DE10127704A DE10127704A1 DE 10127704 A1 DE10127704 A1 DE 10127704A1 DE 10127704 A DE10127704 A DE 10127704A DE 10127704 A DE10127704 A DE 10127704A DE 10127704 A1 DE10127704 A1 DE 10127704A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- resin formulation
- curing
- formulation according
- resin
- activator
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G59/00—Polycondensates containing more than one epoxy group per molecule; Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups
- C08G59/18—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing
- C08G59/68—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing characterised by the catalysts used
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G59/00—Polycondensates containing more than one epoxy group per molecule; Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups
- C08G59/18—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing
- C08G59/20—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing characterised by the epoxy compounds used
- C08G59/22—Di-epoxy compounds
- C08G59/24—Di-epoxy compounds carbocyclic
-
- H—ELECTRICITY
- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05K—PRINTED CIRCUITS; CASINGS OR CONSTRUCTIONAL DETAILS OF ELECTRIC APPARATUS; MANUFACTURE OF ASSEMBLAGES OF ELECTRICAL COMPONENTS
- H05K1/00—Printed circuits
- H05K1/02—Details
- H05K1/09—Use of materials for the conductive, e.g. metallic pattern
- H05K1/092—Dispersed materials, e.g. conductive pastes or inks
- H05K1/095—Dispersed materials, e.g. conductive pastes or inks for polymer thick films, i.e. having a permanent organic polymeric binder
-
- H—ELECTRICITY
- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05K—PRINTED CIRCUITS; CASINGS OR CONSTRUCTIONAL DETAILS OF ELECTRIC APPARATUS; MANUFACTURE OF ASSEMBLAGES OF ELECTRICAL COMPONENTS
- H05K3/00—Apparatus or processes for manufacturing printed circuits
- H05K3/30—Assembling printed circuits with electric components, e.g. with resistor
- H05K3/32—Assembling printed circuits with electric components, e.g. with resistor electrically connecting electric components or wires to printed circuits
- H05K3/321—Assembling printed circuits with electric components, e.g. with resistor electrically connecting electric components or wires to printed circuits by conductive adhesives
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Epoxy Resins (AREA)
- Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft eine thermisch oder thermisch und photochemisch härtende Harzformulierung, die kationisch härtbare Epoxidharze oder Vinylether, ein Oniumsalz als Initiator und einen Aktivator, der die thermische Härtung beschleunigt, umfasst sowie ein Verfahren zu deren Härtung. Aufgabengemäß sollen die Formulierungen eine schnelle Härtung bei mäßigen Temperaturen und hohe Lagerstabilitäten aufweisen. Dies wird durch die geeignete Wahl eines neuartigen Aktivators und das molare Verhältnis von Aktivator, Initiator und Monomer erreicht. Es ist dadurch möglich, bei Raumtemperatur zu härten, die Reaktionszeit in den Minutenbereich abzusenken und auch die Lagerstabilität bei Raumtemperatur auf mehr als eine Woche zu erhöhen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Harzformulierung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs,
ein Verfahren zu ihrer katalytischen Härtung und ihre Verwendung. Durch die hohe
Geschwindigkeit der Härtung und die dazu angewandten moderaten Temperaturen sowie
die hohe Lagerstabilität der nicht gehärteten Harzformulierung bei Raumtemperatur eignen
sich die nach diesem Verfahren härtenden Formulierungen insbesondere zur Verwendung
in Elektronik, Elektrotechnik, Feinwerktechnik und Optik.
Die kationische Härtung von Epoxidharzen und Vinylethern erfolgt katalytisch und kann
thermisch oder photochemisch durchgeführt werden. Aufgrund der gesteigerten
wirtschaftlichen Bedeutung dieser Produktionsmethode besteht ein allgemeines Interesse an
einer ökonomischen Reaktionsführung bei variabler Wahl der Prozessparameter.
Nach dem allgemeinen Stand der Technik werden zur Härtung von Epoxidharzen und
Vinylethern üblicherweise Oniumsalze als Katalysatoren eingesetzt. Es handelt sich hierbei
meist um Iodonium- oder Sulfoniumsalze mit den nicht nucleophilen Anionen SbF6 -, AsF6 -,
PF6 - oder BF4 -. Die Reaktivität dieser Initiatoren sinkt in der angegebenen Reihenfolge der
Anionen unter der Voraussetzung gleicher organischer Substituenten des Anions. Der
Einfluss des Anions auf die Reaktivität wird folgenden drei Faktoren zugeschrieben: Stärke
der Lewis- oder Brönstedtsäure; Grad der Ionenpaartrennung zwischen der wachsenden
kationischen Polymerkette und dem Anion; Fähigkeit des Anions, Fluorid abzuspalten und
so ein nucleophiles Anion zu bilden, welches die Reaktion terminiert. Um im Fall einer
photochemischen Härtung den Initiator mit den technisch gebräuchlichen Lichtquellen
photochemisch anregen zu können ist der Zusatz eines Photosensibilisators erforderlich.
Diese Initiatoren haben den Nachteil, dass sie oftmals eine schlechte Löslichkeit in den zu
härtenden Formulierungen aufweisen. Zusätzlich sind sie für Anwendungen in Elektronik,
Elektrotechnik oder Feinwerktechnik nicht optimal geeignet, da die genannten Anionen
Fluorid abspalten können, das insbesondere in Anwesenheit von Feuchtigkeit stark
korrodierend wirkt.
Bei Anwendungen, bei denen das Harz in Kontakt zu einem unedlen Metall steht, können
diese Fluoridionen die Korrosion des Metalls und eine nachfolgende Delamination der
adhäsiven Verbindung verursachen.
Zur Anwendung als Phasentransferkatalysatoren in heterogenen wässrig/organischen
Reaktionsmedien wurden hydrophobe Anionen entwickelt, die chemisch stabil sind und
kein Fluorid abspalten. Als Beispiele sind das Tetrakis[3,5-bis(trifluormethyl)phenyl]borat und
die entsprechenden fluor- bzw. trifluormethyl-substituierten Tetraphenylborate zu nennen.
Diese Anionen sind auch Bestandteil von Initiatoren, die zur photochemischen kationischen
Härtung von Epoxiden verwendet werden und besitzen eine gute Löslichkeit in Harzen,
insbesondere in Silikonepoxiden. In der US 5,468,902 und der EP 0 562 897 sind Synthesen
dieser Photoinitiatoren offenbart. Eine optimale Wirkung dieser Photoinitiatoren ist durch
den Zusatz von Photosensibilisatoren wie Anthracen oder dessen Derivaten zu erreichen.
Diese Verfahren zur photochemischen Härtung haben den Nachteil, dass sie bei vielen
Anwendungen unvorteilhaft oder sogar unmöglich sind. Für den Fall, dass sich das Harz in
einer geschlossenen Umgebung (z. B. Gießformen oder Klebfugen) befindet, sowie für den
Fall, dass das Harz Pigmente oder andere für das anregende Licht undurchsichtige Füllstoffe
enthält, ist eine thermische Härtung dieser Harze erforderlich. Hierzu werden als Initiatoren
üblicherweise BF3-Komplexe, organometallische Verbindungen, Salze von Aminen, Imidazole
und ähnliche Verbindungen verwendet.
Diese Formulierungen zur thermischen Härtung haben den Nachteil, dass die Härtung bei
erhöhter Temperatur oftmals zu langsam ist und/oder die Lagerstabilität bei
Raumtemperatur für zahlreiche Anwendungsfälle zu gering ist. Zur Erzielung spezieller
Verarbeitungs- oder Gebrauchseigenschaften müssen häufig Zusatzstoffe in die
Formulierungen eingebracht werden, unter denen die Medienbeständigkeit leidet, und die
die Korrosion der zu klebenden Substrate fördern.
Die oben beschriebene mit Oniumsalzen thermisch induzierte Härtung von Epoxidharzen
und Vinylethern hat ebenfalls die Nachteile hoher Härtungstemperaturen, die oftmals über
150°C liegen, und extrem langer Prozesszeiten.
Zur Erniedrigung der Onsettemperatur der Härtungsreaktion sind verschiedene Additive
bekannt. Die DE 28 54 011 beschreibt den Einsatz von Thiophenol bei der Härtung mittels
Oniumsalzen mit den Anionen SbF6 -, AsF6 -, PF6 - oder BF4 -, die hierzu verwendeten Initiatoren
besitzen allerdings die oben erwähnten Nachteile der korrosionsfördernden Wirkung des
Fluorids und der schlechten Löslichkeit im Monomer. Die US 5,703,137 und US 5,693,688
offenbaren Verfahren zur Härtung von Silikonbeschichtungen bei denen eine beschleuni
gende Wirkung bei der photochemischen Härtung von Epoxiden und Vinylethern mittels
Oniumsalzen mit bororganischen Gegenionen durch den Zusatz von α-Hydroxycarbonsäure
estern oder Benzylalkoholderivaten erreicht wird. Der Fachmann vermag diesen Schriften
jedoch keine ausführbare Lehre zur Durchführung einer thermischen Härtung der Epoxide
und Vinylether zu entnehmen, da diese hier nicht offenbart ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu
überwinden und eine Harzformulierung auf Basis von Vinylethern und/oder Epoxiden
anzugeben, die mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit bei niedrigen Temperaturen
insbesondere thermisch gehärtet werden kann, die eine hohe Lagerstabilität bei
Raumtemperatur aufweist und die wirtschaftlich vorteilhaft verarbeitet werden kann.
Zusätzlich soll die Harzformulierung keine Verbindungen oder Anionen enthalten, die
korrosionsfördernd wirken und keine giftigen Antimon- oder Arsenverbindungen enthalten.
Diese Aufgabe ist durch die in Anspruch 1 beschriebene Harzformulierung und das in
Anspruch 12 beschriebene Verfahren zu ihrer Härtung und durch die Verwendung gemäß
den Ansprüchen 15-17 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen
an.
Es wurde gefunden, dass Epoxide und/oder Vinylether mittels Oniumsalzen mit
bororganischen Gegenionen bei moderaten Temperaturen nicht nur photochemisch,
sondern durch den Zusatz einer ganzen Reihe von Substanzen auch thermisch gehärtet
werden kann. Diese Substanzen wirken als Aktivatoren und erhöhen die Reaktivität, d. h. die
Reaktionsgeschwindigkeit wird erhöht und/oder die Onsettemperatur erniedrigt. Die
Onsettemperatur ist die Temperatur, bei der eine chemische Reaktion in einer technisch
vernünftigen Geschwindigkeit abläuft. Die genaue Bestimmung der Onsettemperatur wird
in der DIN 53765, thermische Analyse beschrieben.
Die erfindungsgemäßen härtbaren Harzformulierungen umfassen:
- - ein Monomer oder mehrere Monomere, die eine oder mehrere Epoxidgruppen und/oder Vinylethergruppen enthalten,
- - einen Initiator in einer Menge von 0.005 bis 10 Gewichts-%, umfassend ein oder
mehrere Onium-Borate der allgemeinen Formel [X(R1)n(R2)m]+[BYa(R3)b]- (n, m, a und b
sind ganze Zahlen; n+m = v+1, wobei v die Wertigkeit des Elements X ist; a = 0 bis 3,
b = 1 bis 4, wobei a+b = 4),
wobei - - X ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Schwefel, Selen, Brom und Iod,
- - R1 und R2 gleich oder verschieden sind und carbocyclische oder heterocyclische Arylreste mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen und/oder lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkylenreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen sind,
- - Y Fluor-, Chlor- und/oder Hydroxylgruppen sind, und
- - R3 gleich oder verschieden ist und ein Arylrest ist, der mit einem oder mehreren elektronenziehenden Substituenten substituiert ist,
- - einen Aktivator in einer Menge von 0.005 bis 10%; umfassend eine oder mehrere Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sulfimiden, Hydroperoxiden, Peroxiden, Carbonsäuren, Estern ausgenommen α-Hydroxycarbonsäureestern, Carbon säureanhydriden, aromatischen Aldehyden, Nitrilen, Lactonen, Lactiden, N-Brom succinimid, Hydrochinon, Glucose, Glucosederivaten, Amylose oder Amylosederivaten.
Die erfindungsgemäße härtbare Harzformulierung umfasst als Monomere bevorzugt
cycloaliphatische Epoxide (z. B. Cyclohexenepoxid, 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-
epoxycyclohexancarboxylat, Vinylcyclohexendiepoxid), Glycidylether (z. B. Phenylglycidyl
ether, Bisphenol A-diglycidylether, Oligomere des Bisphenol A-diglycidylethers), polymere
Epoxide (z. B. Poly(methylmethacrylat-co-3,4-epoxycyclohexylmethylmethacrylat),
Isobutylvinylether und/oder Polytetrahydrofurandivinylether.
Der Einsatz von Vinylethern alleine oder in Kombination mit Epoxidharzen ist besonders
vorteilhaft, wenn eine sehr hohe Reaktivität und/oder eine sehr niedrige Viskosität der
herzustellenden Formulierung erforderlich ist.
Bei den Oniumboraten der Formel [X(R1)n(R2)m]+[BYa(R3)b]- sind R1, R2, B, Y und R3 bevorzugt
folgendermaßen definiert:
- - R1 und R2 sind gleich oder verschieden und sind Phenyl-, Tolyl- oder Xylylreste, und/oder lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkylenreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen; die Reste R1 und R2 sind mit einer oder mehreren Gruppen, insbesondere mit Alkyl-, Alkenyl-, Alkoxy-, Nitro-, Fluoro-, Chloro-, Bromo-, Cyano-, Carboxyl-, Hydroxyl- und/oder Carbonylgruppen, alleine oder in Kombination substituiert, und/oder enthalten Heteroatome, wie insbesondere Stickstoff, Sauerstoff und/oder Schwefel.
- - R3 ist gleich oder verschieden und ist ein Phenyl-, Biphenyl-, Naphthyl- oder Anthracenyl- Rest mit den elektronenziehenden Substituenten F, OCF3, CF3, NO2, CN und/oder Cl. Besonders bevorzugte Oniumborate sind Sulfonium- oder Iodonium-Salze mit Boratanionen der Formel [B(C6F5)4]-, [B(C6H3F2)4]- , [B(C6F4OCF3)4]-, [BF2(C6F5)2]-, [B(C6F4CF3)4]- und/oder [B(C6H3(CF3)2)4]-.
Die Oniumborate [X(R1)n(R2)m]+[BYa(R3)b]- weisen bei gleichen Resten R1, R2, B, Y und R3 in
folgender Reihenfolge für X ansteigende Aktivität auf: O ≈ S ≈ Se < P < N < S < I.
Der Initiator ist in einer härtbaren Harzformulierung mit besonders großer Aktivität
vorzugsweise in einer Menge von 0.1 bis 5 Gewichts-% enthalten.
Die angegebenen Aktivatoren bewirken eine Erniedrigung der Härtungstemperatur (bei der
die Härtung durchgeführt werden kann) bzw. der Onsettemperatur und/oder eine
Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit. Die Verwendung der angegebenen Aktivatoren
sowie die Möglichkeit zur Auswahl aus einer großen Zahl einsetzbarer Aktivatoren bietet
mehrere Vorteile. Durch geeignete Wahl der Aktivatoren einerseits und das Verhältnis von
Aktivator, Initiator und Monomer andererseits kann die gewünschte Reaktivität der
Harzformulierung gezielt beeinflusst werden. Es ist möglich, bei gleichbleibender
Reaktionsgeschwindigkeit, die Onsettemperatur einzustellen bzw. die Onsettemperatur zu
erniedrigen. Bei entsprechender Rezeptur ist auch eine Härtung der Vinylether- und/oder
Epoxidgruppen enthaltenden Harzformulierungen bei Raumtemperatur oder niedriger
möglich. Ebenso kann bei gleichbleibender Reaktionstemperatur die Dauer der Härtung bis
in den Sekundenbereich abgesenkt werden.
Die Aktivität der Aktivatoren nimmt in folgender Reihenfolge zu: Sulfimide ≈ Hydroperoxide ≈
Peroxide ≈ N-Bromsuccinimid ≈ Hydrochinon ≈ aromatische Aldehyde ≈ Nitrile ≈ Lactide <
Lactone < Glucose ≈ Glucosederivate ≈ Amylose ≈ Amylosederivate < Ester < Carbonsäuren
< Carbonsäureanhydride.
Wird ein Gemisch aus verschiedenen Aktivatoren eingesetzt, so führt dies oft zu einer
weiteren Beschleunigung der Härtungsreaktion und/oder Absenkung der Onsettemperatur.
Die vielen verschiedenen Aktivatoren bieten außerdem die Möglichkeit, im Falle einer
Nebenreaktion eines Aktivators mit dem Monomer, dem Initiator oder einer anderen in der
Harzformulierung enthaltenen Substanz auf einen anderen Aktivator mit gänzlich anderen
funktionellen Gruppen auszuweichen. Weiterhin weisen die erfindungsgemäßen härtbaren
Harzformulierungen eine hohe Lagerstabilität bei Raumtemperatur auf. Beispielsweise
werden Lagerstabilitäten von mehr als einer Woche erreicht, wenn die Lagertemperatur
mindestens 60°C unter der Härtungstemperatur liegt. Die erfindungsgemäße
Harzformulierung bietet weiterhin den Vorteil, dass sie keine Verbindungen vom Typ BF3,
PF6 -, SbF6 -, AsF6 - oder BF4 - enthält, und sich somit unter Einwirkung von Feuchte keine
korrodierend wirkenden Fluoridionen bilden können. Darüber hinaus enthält die
erfindungsgemäße Harzformulierung keine giftigen Bestandteile wie Antimon- oder
Arsenverbindungen.
Für eine besonders vorteilhafte erfindungsgemäße Harzformulierung wird der Aktivator
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus o-Benzoesäuresulfimid, Terephthalsäure,
Maleinsäure, Essigsäureethylester, Salicylsäuremethylester, Maleinsäureanhydrid,
Ascorbinsäure, Ascorbinsäurederivaten, γ-Butyrolacton, Glucose, Glucoseacetaten und
Amylose.
Diese bewirken eine besonders starke Erniedrigung der Härtungstemperatur und/oder eine
besonders starke Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit.
Die Aktivität dieser besonders vorteilhaften Aktivatoren nimmt in folgender Reihenfolge zu:
o-Benzoesäuresulfimid < γ-Butyrolacton < Glucose ≈ Amylose ≈ Glucoseacetat < Essigsäureethylester ≈ Salicylsäuremethylester < Maleinsäure ≈ Terephthalsäure < Maleinsäureanhydrid < Ascorbinsäure < Ascorbinsäurederivate.
o-Benzoesäuresulfimid < γ-Butyrolacton < Glucose ≈ Amylose ≈ Glucoseacetat < Essigsäureethylester ≈ Salicylsäuremethylester < Maleinsäure ≈ Terephthalsäure < Maleinsäureanhydrid < Ascorbinsäure < Ascorbinsäurederivate.
Der Aktivator ist in einer besonders vorteilhaften härtbaren Harzformulierung in einer
Menge von 0.1 bis 5 Gewichts-% enthalten.
Im angegebenen Bereich zugesetzten Aktivators findet man ebenfalls eine starke
Erniedrigung der Härtungstemperatur bzw. der Onsettemperatur und/oder eine besonders
starke Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit. Bei Zugabe von mehr Aktivator ändern sich
die vorstehenden Parameter nur noch geringfügig; aus ökonomischer Sicht ist daher eine
Zugabe von mehr als 5 Gewichts-% Aktivator nur selten sinnvoll.
Für eine besonders vorteilhafte erfindungsgemäße Harzformulierung kann der Aktivator
weiterhin als funktionelle Gruppe Bestandteil des Monomeren sein. Dies bewirkt, dass bei
Einwirkung von Medien kein Extrahieren des Aktivators stattfinden kann. Beispielsweise
kann es daher im gehärteten Zustand nicht zu einer unerwünschten Änderung von
Eigenschaften (z. B. optische, mechanische oder elektrische Eigenschaften) der
Harzformulierung aufgrund der Extraktion des Aktivators kommen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Harzformulierung enthält diese
zusätzlich ein- und/oder mehrwertige Alkohole oder Gemische derselben.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass Alkohole, die der erfindungsgemäßen
Harzformulierung zugesetzt werden, bei der Härtung in das entstehende Polymer bzw.
Polymernetzwerk eingebunden werden. Es ist daher möglich, bei der Härtung von Epoxiden
und Vinylethern mittels Oniumsalzen den Polymerisationsgrad bzw. die Netzwerkdichte
einzustellen und damit die dynamisch-mechanischen Eigenschaften des gehärteten
Polymerisats zu beeinflussen und außerdem durch den Zusatz von Alkoholen die Viskosität
der Harzformulierung zu steuern.
Je nach gewünschtem Effekt können hierzu ein- oder mehrwertige Alkohole, wie
beispielsweise Poly(ethylenglycol), Poly(tetrahydrofuran) und/oder Polyesterpolyole,
verwendet werden.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Harzformulierung
enthält diese zusätzlich einen oder mehrere Photosensibilisatoren in einer Menge von 0.05
bis 5% bezogen auf die Gesamtrezeptur.
Dies eröffnet die Möglichkeit bei den erfindungsgemäßen Harzformulierungen neben einer
thermischen zusätzlich auch eine photochemische Härtung durchzuführen. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn bei Klebeprozessen Fügeteile zunächst
photochemisch fixiert werden und erst anschließend thermisch eine vollständige
Aushärtung stattfinden kann oder soll. Als Photosensibilisatoren eignen sich insbesondere
Anthracen, Phenanthren und Isopropylthioxanthon oder Gemische derselben, die besonders
bevorzugt in einer Menge von 0.1 bis 2% bezogen auf die Gesamtrezeptur zugesetzt
werden.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Harzformulierung
enthält diese zusätzlich einen Stabilisator in einer Menge von 0.001 bis 5 Gewichts-%.
Trotz der Tatsache, dass die erfindungsgemäßen Harzformulierungen eine sehr gute
Lagerstabilität aufweisen ist dadurch dennoch eine weitere Erhöhung der Lagerstabilität
und eine Beeinflussung der Härtungstemperatur möglich. Bevorzugt werden als
Stabilisatoren Amine oder Aminderivate verwendet, die besonders bevorzugt in einer
Menge von 0.05 bis 0.5% in die Harzformulierung eingearbeitet werden. Besonders
geeignete Stabilisatoren sind hierbei Diethylanilin, Anilin, Dicyandiamid und Methylimidazol.
Die erfindungsgemäße Harzformulierung enthält in einer vorteilhaften Weiterbildung
zusätzlich Füllstoffe, Pigmente, Weichmacher, Haftvermittler, Lösungsmittel, nicht reaktive
Polymere oder Oligomere und/oder weitere kationisch und/oder radikalisch härtbare
Monomere.
Dadurch können die Materialeigenschaften, insbesondere die optischen, mechanischen und
elektrischen Eigenschaften der Harzformulierung, gezielt beeinflusst werden.
In einer besonders vorteilhaften Harzformulierung sind die Füllstoffe Silberflakes, Graphit,
metallbeschichtete Polymerkugeln, metallbeschichtete Polymerpartikel, metallbeschichtete
Glaskugeln und/oder metallbeschichtete Glaspartikel.
Dadurch kann erreicht werden, dass die erfindungsgemäße Harzformulierung elektrisch
leitfähig wird.
Die erfindungsgemäßen härtbaren Harzformulierungen werden vorteilhafterweise in einem
Verfahren gehärtet, bei dem die Härtung entweder thermisch oder thermisch und
photochemisch durchgeführt wird.
Die Härtung erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer katalytischen Reaktion.
Durch die enthaltenen Aktivatoren ist eine Absenkung der Härtungstemperatur bzw. der
Onsettemperatur möglich; durch die moderaten Temperaturen während der Härtung ist
daher auch eine thermische Härtung von Harzformulierungen möglich, die
temperaturempfindliche Zusätze enthalten. Aufgrund der vielen verschiedenen Aktivatoren
ist es möglich, bei gleichbleibender Reaktionsgeschwindigkeit, die Härtungstemperatur
einzustellen. Ebenso kann bei gleichbleibender Reaktionstemperatur die Dauer der Härtung
bis in den Sekundenbereich abgesenkt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich insbesondere für Harzformulierungen zur Verwendung in Elektronik, Elektrotechnik,
Feinwerktechnik und Optik. Durch die Absenkung der Härtungstemperatur ist das
erfindungsgemäße Verfahren weiterhin wesentlich weniger kostenintensiv und
wirtschaftlicher. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass viele
verschiedene Aktivatoren zur Verfügung stehen. Daher kann durch Wahl und zugesetzte
Menge des Aktivators oder des Aktivatorgemisches die Härtungstemperatur und/oder die
Härtungsgeschwindigkeit gesteuert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise so durchgeführt, dass die
Härtungstemperatur unter 130°C liegt und bei dieser Temperatur die Härtung weniger als
eine Stunde dauert. Dadurch ist insbesondere eine thermische Härtung von Harzformulie
rungen möglich, die temperaturempfindliche Zusätze enthalten. Die Gefahr unerwünschter
Nebenreaktionen wie z. B. Zersetzungen durch zu hohe Temperaturen kann hierdurch
reduziert werden.
Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, dass die
Härtungstemperatur unter 100°C liegt und bei dieser Temperatur die Härtung weniger als
zwei Stunden dauert. Dadurch ist insbesondere eine thermische Härtung von
Harzformulierungen, die besonders temperaturempfindliche Zusätze enthalten, sowie das
Verbinden oder Beschichten temperaturempfindlicher Bauteile oder Materialien durch
thermische Härtung möglich. Dies ist insbesondere bei einer Verwendung der
Harzformulierung in Elektronik, Elektrotechnik, Feinwerktechnik und Optik von Vorteil. Die
Gefahr unerwünschter Nebenreaktionen wie z. B. Zersetzungen durch zu hohe
Temperaturen kann bei einer Härtung mit den eben erwähnten Verfahrensparametern stark
reduziert werden.
Die erfindungsgemäße Harzformulierung wird vorteilhafterweise als Klebstoff, Lack,
Schutzschicht, Vergussmasse oder Druckfarbe verwendet.
Die erfindungsgemäße Harzformulierung wird weiterhin vorteilhafterweise als Underfiller,
Glob Top Masse oder Spulenvergussmasse verwendet.
Eine besonders bevorzugte Anwendungsform ist der Einsatz in der Elektronik, der
Feinwerktechnik oder der Optik, da die erfindungsgemäße Harzformulierung keine
Fluoridionen enthält; diese machen elektronische Bauteile insbesondere bei Anwesenheit
von Feuchtigkeit unbrauchbar und können bei optischen Komponenten oder beispielsweise
im Kontakt mit Silizium oder Aluminium korrodierend wirken.
Eine Harzformulierung, in der als Füllstoffe Silberflakes, Graphit, metallbeschichtete
Polymerkugeln, metallbeschichtete Polymerpartikel, metallbeschichtete Glaskugeln und/oder
metallbeschichtete Glaspartikel enthalten sind eignet sich insbesondere für die Herstellung
elektrisch leitfähiger Klebstoffe oder Druckpasten. Diese können beispielsweise für
elektronische Schaltungen im Automobilbau verwendet werden.
Ohne Einschränkung der Allgemeinheit wird die erfindungsgemäße härtbare
Harzformulierung und das Verfahren zu ihrer Härtung nachfolgend anhand von
Anwendungsbeispielen näher erläutert.
10 g 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-epoxycyclohexancarboxylat werden mit 0.1 g
Tolylcumyliodonium-tetrakis(pentafluorphenyl)borat versetzt und gerührt, bis sich der
Initiator löst. Das Härtungsverhalten der Mischung wird mittels DSC
(Differentialthermoanalyse) mit einer Aufheizrate von 10 K/min untersucht. Die Onset-
Temperatur der thermisch induzierten Härtungsreaktion beträgt 146°C. Bei der Härtung
von Proben mit einer Masse von 0.2 g in einem Ofen ist die Harzmischung nach 6 h bei
100°C unverändert. Die IR-spektroskopische Charakterisierung zeigt, dass keine
Härtungsreaktion stattgefunden hat.
Zu 5 g der Mischung aus Beispiel 1 werden 0.05 g Ascorbinsäure-6-hexadecanat gegeben.
Bei der DSC-Untersuchung führt der Zusatz des Aktivators zu einer Erniedrigung der Onset-
Temperatur auf 84°C. Bei der Härtung von Proben mit einer Masse von 0.2 g in einem
Ofen ist die Harzmischung nach 5 min bei 100°C bzw. 60 min bei 80°C hart und die
Oberfläche klebfrei. Mittels IR-Spektroskopie können keine Epoxidgruppen mehr
nachgewiesen werden.
5 g 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-epoxycyclohexancarboxylat werden mit 0.05 g des
Borfluoridkomplexes BF3 500 (Bakelite) versetzt. Nach dem Lösen des Initiators wird eine
Probe mit einer Masse von 0.2 g im Ofen bei 100°C gehärtet. Die Probe beginnt nach
5 min zu gelieren und ist nach 10 min fest, wobei die Probe aber deformierbar ist und eine
klebrige Oberfläche aufweist. Die Probe ist demnach nur unzureichend gehärtet. Die IR
spektroskopische Analyse der Probe zeigt, dass etwa 50% der vorhandenen Epoxidgruppen
nicht reagiert haben.
10 g Epikote 828 LV (Shell) werden mit 0.1 g Tolylcumyliodonium-tetrakis(pentafluor
phenyl)borat und 0.1 g Ascorbinsäure-6-hexadecanat versetzt und gerührt, bis der Initiator
und der Aktivator gelöst sind. Die 0.2 g schweren Proben sind nach 4 h bei 90°C bzw.
nach 30 min bei 110°C im Ofen vollständig gehärtet und haben eine klebfreie Oberfläche.
Die IR-Spektroskopie zeigt eine vollständige Aushärtung.
1 g Isobutylvinylether wird mit 0.02 g einer Mischung aus gleichen Teilen Tolylcumyl
iodonium-tetrakis(pentafluorphenyl)borat und Ascorbinsäure-6-hexadecanat versetzt und
gerührt, bis sich die Zusatzstoffe gelöst haben. Die Härtung setzt nach wenigen Minuten bei
Raumtemperatur ein und es resultiert ein klebfreies Polymerisat. IR-spektroskopisch lassen
sich keine Vinylgruppen mehr nachweisen.
20 g 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-epoxycyclohexancarboxylat werden mit 0.1 g
Tolylcumyliodonium-tetrakis(pentafluorphenyl)borat versetzt. Nach dem Lösen des Initiators
werden zu Proben dieser Mischung von 2 g jeweils 0.01 g der folgenden Aktivatoren
zugegeben: Terephthalsäure, Salicylsäuremethylester, Essigsäureethylester, Maleinsäure
bzw. Maleinsäureanhydrid. Alle präparierten Mischungen härten bei 85°C innerhalb von 4
Stunden im Ofen aus. Bei den ausgehärteten Proben ist IR-spektroskopisch kein
unreagiertes Epoxid mehr nachweisbar. Bei Raumtemperatur ist nach einer Woche keine
Veränderung der Proben festzustellen, d. h. die Topfzeit bei Raumtemperatur ist größer als
eine Woche.
8 g 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-epoxycyclohexancarboxylat, 2 g Poly(tetrahydrofuran)
mit einem Mn = 250, 0.1 g Tolylcumyliodonium-tetrakis(pentafluorphenyl)borat und 0.04 g
Ascorbinsäure-6-hexadecanat werden gerührt, bis sich die Komponenten ineinander gelöst
haben. Ein Teil der Probe härtet bei 80°C innerhalb von 5 min zu einem klebfreien Polymer
aus. In dem ausgehärteten Polymer ist mittels IR-Spektroskopie kein unreagiertes Epoxid
mehr nachweisbar. Bei Raumtemperatur beginnt die Probe nach 4 Tagen zu gelieren.
10 g 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-epoxycyclohexancarboxylat werden mit der
entsprechenden Menge (Tolylcumyl)iodonium-tetrakis(pentafluorphenyl)borat versetzt und
gerührt, bis sich der Initiator löst. Anschließend werden die Aktivatoren hinzugegeben und
wieder gerührt, bis eine homogene Mischung entstanden ist. Das Härtungsverhalten der
Mischungen wurde mittels DSC mit einer Aufheizrate von 10 K/min untersucht. Die Onset-
Temperatur der thermisch induzierten Härtungsreaktion ist charakteristisch für die
Härtungsreaktion und zusammen mit der Zusammensetzung der Mischungen in der Tabelle
zusammengefasst. Für die Aktivatoren wurden folgende Abkürzungen verwendet:
Ascorbinsäure-6-hexadecanat ASHD, Maleinsäureanhydrid MSA, Phthalsäureanhydrid PA.
Ascorbinsäure-6-hexadecanat ASHD, Maleinsäureanhydrid MSA, Phthalsäureanhydrid PA.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Reaktivität sowohl mit steigendem Katalysatorgehalt als
auch mit steigendem Aktivatorgehalt ansteigt. Durch Kombination von Aktivatoren kann
die Härtungstemperatur eingestellt werden. Ascorbinsäure-6-hexadecanat ist in
Kombination mit Phthalsäureanhydrid reaktiver als mit Maleinsäureanhydrid.
10 g 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-epoxycyclohexancarboxylat, 0.05 g
Tolylcumyliodonium-tetrakis(pentafluorphenyl)borat, 0.05 g Maleinsäureanhydrid und
0.05 g Anthracen werden miteinander vermischt. Mit dieser Mischung werden 5 × 5 mm
große Siliziumfügeteile miteinander verklebt. Die Klebfugendicke ist etwa 50 µm, eine
kleine Menge der Harzformulierung bildet einen Meniskus entlang der Klebfuge. Dieser
Meniskus wird 100 s mit einer Quecksilberdampflampe mit einer Strahlungsintensität von
80 mW/cm2 bestrahlt. Bei normaler Handhabung werden die Fügeteile nicht mehr
gegeneinander verschoben, da der Rand der Klebfuge photochemisch gehärtet wurde. Die
eigentliche Härtung erfolgt danach in 30 min im Ofen bei 100°C, worauf die Fügeteile fest
miteinander verbunden sind.
Claims (17)
1. Härtbare Harzformulierung, umfassend
ein Monomer oder mehrere Monomere, die eine oder mehrere Epoxidgruppen und/oder Vinylethergruppen enthalten;
einen Initiator in einer Menge von 0.005 bis 10 Gew.-%, umfassend ein oder mehrere Onium-Borate der allgemeinen Formel [X(R1)n(R2)m]+[BYa(R3)b -] (n, m, a und b sind ganze Zahlen; n+m = v+1, wobei v die Wertigkeit des Elements X ist;
a = 0 bis 3, b = 1 bis 4, wobei a+b = 4),
wobei
X ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Schwefel, Selen, Brom und Iod,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und carbocyclische oder heterocyclische Arylreste mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen und/oder lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkylenreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen sind,
Y Fluor-, Chlor- und/oder Hydroxylgruppen sind, und
R3 gleich oder verschieden ist und einen Arylrest ist, der mit einem oder mehreren elektronenziehenden Substituenten substituiert ist;
einen Aktivator in einer Menge von 0.005 bis 10 Gew.-%, umfassend eine oder mehrere Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sulfimiden, Hydroperoxiden, Peroxiden, Carbonsäuren, Estern ausgenommen α- Hydroxycarbonsäureestern, Carbonsäureanhydriden, aromatischen Aldehyden, Nitrilen, Lactonen, Lactiden, N-Bromsuccinimid, Hydrochinon, Glucose, Glucosederivaten, Amylose oder Amylosederivaten.
ein Monomer oder mehrere Monomere, die eine oder mehrere Epoxidgruppen und/oder Vinylethergruppen enthalten;
einen Initiator in einer Menge von 0.005 bis 10 Gew.-%, umfassend ein oder mehrere Onium-Borate der allgemeinen Formel [X(R1)n(R2)m]+[BYa(R3)b -] (n, m, a und b sind ganze Zahlen; n+m = v+1, wobei v die Wertigkeit des Elements X ist;
a = 0 bis 3, b = 1 bis 4, wobei a+b = 4),
wobei
X ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Schwefel, Selen, Brom und Iod,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und carbocyclische oder heterocyclische Arylreste mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen und/oder lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkylenreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen sind,
Y Fluor-, Chlor- und/oder Hydroxylgruppen sind, und
R3 gleich oder verschieden ist und einen Arylrest ist, der mit einem oder mehreren elektronenziehenden Substituenten substituiert ist;
einen Aktivator in einer Menge von 0.005 bis 10 Gew.-%, umfassend eine oder mehrere Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sulfimiden, Hydroperoxiden, Peroxiden, Carbonsäuren, Estern ausgenommen α- Hydroxycarbonsäureestern, Carbonsäureanhydriden, aromatischen Aldehyden, Nitrilen, Lactonen, Lactiden, N-Bromsuccinimid, Hydrochinon, Glucose, Glucosederivaten, Amylose oder Amylosederivaten.
2. Harzformulierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
0,1 bis 5 Gew.-% Initiator enthalten sind.
3. Harzformulierung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Initiator ein Sulfonium- oder Iodonium-Salz mit Boratanionen der Formel [B(C6F5)4]-,
[B(C6H3F2)4]-, [B(C6F4OCF3)4]-, [BF2(C6F5)2]-, [B(C6F4CF3)4]- und/oder [B(C6H3(CF3)2)4]- ist.
4. Harzformulierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aktivator ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus o-Benzoesäuresulfimid,
Terephthalsäure, Maleinsäure, Essigsäureethylester, Salicylsäuremethylester,
Maleinsäureanhydrid, Ascorbinsäure, Ascorbinsäurederivaten, γ-Butyrolacton, Glucose,
Glucoseacetaten und Amylose.
5. Harzformulierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
0.1 bis 5 Gew.-% Aktivator enthalten sind.
6. Harzformulierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aktivator als funktionelle Gruppe Bestandteil des Monomeren ist.
7. Harzformulierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese zusätzlich ein- und/oder mehrwertige Alkohole oder Gemische derselben enthält.
8. Harzformulierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich ein Photosensibilisator in einer Menge von 0.05 bis 5 Gew.-% bezogen auf
die Gesamtrezeptur enthalten ist.
9. Harzformulierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich ein Stabilisator in einer Menge von 0.001 bis 5 Gew.-% enthalten ist.
10. Harzformulierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich Füllstoffe, Pigmente, Weichmacher, Haftvermittler, Lösungsmittel, nicht
reaktive Polymere oder Oligomere und/oder weitere kationisch und/oder radikalisch
härtbare Monomere enthalten sind.
11. Harzformulierung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Füllstoffe Silberflakes, Graphit, metallbeschichtete Polymerkugeln,
metallbeschichtete Polymerpartikel, metallbeschichtete Glaskugeln und/oder
metallbeschichtete Glaspartikel sind.
12. Verfahren zur katalytischen Härtung der Harzformulierungen wie sie in einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 11 beschrieben sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Härtung thermisch oder thermisch und photochemisch durchgeführt wird.
13. Verfahren zur katalytischen thermischen Härtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Harzformulierungen unter 130°C gehärtet werden und bei dieser Temperatur die
Härtung weniger als eine Stunde dauert.
14. Verfahren zur katalytischen thermischen Härtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Harzformulierungen unter 100°C gehärtet werden und bei dieser Temperatur die
Härtung weniger als zwei Stunden dauert.
15. Verwendung der Harzformulierung wie sie in einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11 beschrieben sind,
als Klebstoff, Lack, Schutzschicht, Vergussmasse oder Druckfarbe.
16. Verwendung der Harzformulierung wie sie in einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11 beschrieben sind,
als Underfiller, Glob Top Masse oder Spulenvergussmasse.
17. Verwendung der Harzformulierung wie sie in Anspruch 11 beschrieben ist,
für die Herstellung elektrisch leitfähiger Klebstoffe oder Druckpasten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10127704A DE10127704A1 (de) | 2000-12-08 | 2001-06-07 | Harzformulierung, Verfahren zu ihrer Härtung und ihre Verwendung |
PCT/DE2001/004649 WO2002046263A1 (de) | 2000-12-08 | 2001-12-07 | Harzformulierung, verfahren zu ihrer härtung und ihre verwendung |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10061089 | 2000-12-08 | ||
DE10061090 | 2000-12-08 | ||
DE10127704A DE10127704A1 (de) | 2000-12-08 | 2001-06-07 | Harzformulierung, Verfahren zu ihrer Härtung und ihre Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10127704A1 true DE10127704A1 (de) | 2002-06-20 |
Family
ID=26007910
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10127704A Withdrawn DE10127704A1 (de) | 2000-12-08 | 2001-06-07 | Harzformulierung, Verfahren zu ihrer Härtung und ihre Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10127704A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007038573A1 (de) * | 2007-08-16 | 2009-02-19 | Dracowo Forschungs- Und Entwicklungs Gmbh | Photopolymerisation nativer Epoxide und Verfahren ihrer Anwendung |
DE102006043365B4 (de) * | 2005-09-19 | 2012-07-26 | GM Global Technology Operations LLC (n. d. Ges. d. Staates Delaware) | Brennstoffzellenstapel mit haltbaren leitenden Klebstoffverbindungen für bipolare Platten sowie Verfahren zum Ausbilden der bipolaren Platten |
RU2715840C1 (ru) * | 2019-07-22 | 2020-03-03 | Федеральное государственное автономное образовательное учреждение высшего образования «Северный (Арктический) федеральный университет имени М. В. Ломоносова» | Способ склеивания древесины |
-
2001
- 2001-06-07 DE DE10127704A patent/DE10127704A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006043365B4 (de) * | 2005-09-19 | 2012-07-26 | GM Global Technology Operations LLC (n. d. Ges. d. Staates Delaware) | Brennstoffzellenstapel mit haltbaren leitenden Klebstoffverbindungen für bipolare Platten sowie Verfahren zum Ausbilden der bipolaren Platten |
DE102007038573A1 (de) * | 2007-08-16 | 2009-02-19 | Dracowo Forschungs- Und Entwicklungs Gmbh | Photopolymerisation nativer Epoxide und Verfahren ihrer Anwendung |
RU2715840C1 (ru) * | 2019-07-22 | 2020-03-03 | Федеральное государственное автономное образовательное учреждение высшего образования «Северный (Арктический) федеральный университет имени М. В. Ломоносова» | Способ склеивания древесины |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69434027T2 (de) | Stabilisierte Kationisch härtbare Zusammensetzungen | |
DE2904626C2 (de) | ||
DE2520489C2 (de) | Photopolymerisierbare Massen | |
DE69815669T2 (de) | Nichttoxischer initiator, harze mit organofunktionellen härtbaren gruppen die diese initiatoren enthalten, und deren verwendung in der herstellung von stabilen, nicht toxischen polymeren | |
DE69932947T2 (de) | Beschleuniger geeignet für durch energie polymerisierbare zusammensetzungen | |
DE60305743T2 (de) | Härtungsmittel für kationisch härtbare zusammensetzungen | |
EP3184569B1 (de) | Härtungsinitiatoren für die kationische polymerisation | |
EP0233567B1 (de) | Härtbare Mischungen, enthaltend N-Sulfonylaminosulfoniumsalze als kationisch wirksame Katalysatoren | |
EP0330909B1 (de) | Verfahren zum Befestigen von Bauteilen auf einer Leiterplatte | |
DE2829235C2 (de) | ||
EP0146501B1 (de) | Polymerisierbare Zusammensetzungen | |
DE3127977A1 (de) | "zubereitung, enthaltend eine polymerisationsinitiator-mischung" | |
IE42402B1 (en) | Photopolymerisable compositions | |
EP0200674B1 (de) | (Acylthiopropyl)-Polyphenole | |
DE60101910T2 (de) | Monocarbonsäuresalze von imidazolreaktionsprodukten, verfahren zur herstellung der salze, und oberflächenbehandlungen, zusätze für harze und harzzusammensetzungen welche diese enthalten | |
EP0504569A2 (de) | Verfahren zur Beschichtung oder Verklebung von elektronischen Bauelementen und Baugruppen | |
DE19534664A1 (de) | Lichtinitiiert kationisch härtende, dauerflexible Epoxidharzmasse und ihre Verwendung | |
DE3418388C2 (de) | Arylketon-haltige Jodoniumsalze, Verfahren zu deren Herstellung und solche Jodoniumsalze enthaltende photopolymerisierbare organische Harzzusammensetzungen | |
DE60021922T2 (de) | Beschleuniger geeignet für durch energie polymerisierbare zusammensetzungen | |
DE2650746A1 (de) | Epoxyharzmassen | |
EP0580552A1 (de) | Ausgewählte neue Sulfoniumverbindungen, insbesondere geeignet als Initiatoren für die thermische Härtung kationisch polymerisierbaren Materials | |
DE2012012B2 (de) | Verfahren zur kationischen Polymerisation von polymerisierbaren Monomeren mit Hilfe von Bis-(perfluoralkylsulfonyl)-Verbindungen | |
DE2541709A1 (de) | Photopolymerisierbare zusammensetzungen und verfahren zur herstellung derselben | |
DE3049574A1 (de) | "latent waermehaertbare, jodonium/kupfersalzkatalysierte epoxidharzmassen" | |
EP1061101B1 (de) | Kationisch härtende Masse, ihre Verwendung sowie Verfahren zur Herstellung gehärteter Polymermassen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20130101 |