DE10127406A1 - Verfahren zur elektrophoretischen Trennung von Proben - Google Patents
Verfahren zur elektrophoretischen Trennung von ProbenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrophoretischen Trennung von Peptiden und Proteinen, insbesondere durch isoelektrische Fokussierung unter Verwendung einer Mischung aus einer polaren Flüssigkeit und mindestens einer amphiphilen Substanz, die eine flüssigkristalline Phase bildet, als Separationsmatrix.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrophoretischen Trennung
von Proben, insbesondere durch Isoelektrische Fokussierung, mittels einer
geeigneten Seperationsmatrix. Besonders geeignet ist die Erfindung zur Auftrennung
von lipophilen Peptid- und Proteinbestandteilen einer Probe.
Die Elektrophorese ist in den Biowissenschaften eine seit langem bekannte
Standardtechnologie zur Auftrennung von geladenen Molekülen. Geladene Moleküle
wandern dabei in einem elektrischen Feld in Abhängigkeit von ihrer
Oberflächenladung, ihrem Molekulargewicht, ihren räumlichen Abmessungen und in
Abhängigkeit von der Viskosität des Trennmediums. Die Trennung erfolgt aufgrund
unterschiedlicher Migrationsgeschwindigkeiten einzelner geladener Moleküle, die
durch die eben genannten Abhängigkeiten hervorgerufen werden. Typischerweise
wird die Elektrophorese von Biomolekülen in wässrigen Lösungen durchgeführt. Um
eine Durchmischung der Probe aufgrund von Konvektion zu verhindern wird die
Elektrophorese in der Regel in hochporösen Matrices, wie z. B. in Polyacrylamid-
oder Agarosegelen durchgeführt. Hier erfolgt die Trennung der Probenbestandteilen
in erster Näherung über die durchschnittliche Porengröße des Gels und des
Molekulargewichts des Probenbestandteils. Dieses Prinzip wird z. B. bei der SDS-
PAGE-Elektrophorese zur Trennung von Proteinen in einer Probe genutzt. Einen
Überblick über die bereits existierenden Verfahren und die dazu verwendeten
Trennmedien wird z. B. in Righetti, P. G. et al., J. Chromatogr. B 699 (1996) 63-75;
Righetti, P. G. et al., J. Chromatogr. A 698 (1995) 3-17; Righetti, P. G. et al.,
Elektrophoresis 1995, 16, 1815-1829; Manabe, T., Electrophoresis, 21, 1116-1122
gegeben.
Ein alternatives Verfahren stellt die Auftrennung anhand eines pH-Gradienten dar
(siehe z. B. Molloy, M. P. Analytical Biochemistry 280, 1-10 (2000); Righetti, P. G. et
al., J. Chromatogr. B 699 (1997) 77-89), der zwischen den beiden Elektroden
aufgebaut werden kann, um Moleküle aufgrund ihres isoelektrischen Punktes
voneinander zu trennen. Amphotere Analyten tragen solange eine Netto-
Oberflächenladung in einem pH-Gradienten bis der Analyt in eine Region des Gels
gewandert ist in der der pH-Wert dem isoelektrischen Punkt des Analyten entspricht.
Damit kommt die Wanderung des Analyten im elektrischen Feld am isoelektrischen
Punkt zum erliegen, der Analyt wird in dieser Region fokussiert. Typischerweise
werden für die isoelektrische Fokussierung antikonvektive Medien mit einer hohen
durchschnittlichen Porengröße verwendet, die die Wanderung des Analyten
möglichst wenig behindern. Zur isoelektrischen Trennung von Biomolekülen werden
bevorzugt ebenfalls Agarosegele oder Polyacrylamidgele unter
Niedrigsalzbedingungen eingesetzt.
Die Proteinbestandteile einer elektrophoretisch zu trennenden Probe lassen sich in
gut trennbare wasserlösliche Proteine und in fettlösliche Proteine einteilen. So
besitzen insbesondere die Zellmembranen durchspannenden Proteine ausgedehnte
hydrophobe Bereiche innerhalb der Transmembrandomänen und hydrophile
intrazelluläre und extrazelluläre Kopfdomänen. Solche Membranproteine sind in
wässrigen Phasen nur sehr schlecht löslich und entziehen sich somit einer
elektrophoretischen Trennung mit herkömmlichen Mitteln. Um Membranproteine in
geeigneter Weise für die Elektrophorese zu solubilisieren werden in der Regel
Detergenzien verwendet (Rabilloud, T., Electrophoresis 1996, 17, 813-829; Herbert,
B. Electrophoresis 1999, 20, 660-663, Molloy, M. P. Analytical Biochemistry 280, 1-
10 (2000)). Insbesondere für die isoelektrische Fokussierung müssen entweder
ungeladene oder zwitterionische Detergenzien benutzt werden, die nur eine
beschränkte Kapazität zur Lösung von lipophilen Proteinen besitzen. Somit stehen
zwar für die elektrophoretische Trennung wasserlöslicher Proteine sehr effiziente
Verfahren zur Verfügung, während die Trennung von Proteinmischungen, die
lipophile Proteine enthalten nach wie vor mit Problemen behaftet ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher ein Verfahren bereitzustellen,
dass die Trennung von chemischen und biologischen Proben, insbesondere unter
Einbeziehung der hydrophoben Probenbestandteile, ermöglicht.
Die Aufgabe konnte überraschender Weise durch die Verwendung eines
Trennmediums, umfassend eine Mischung aus einer polaren Flüssigkeit und einer
flüssig kristallinen Phase aus mindestens einer amphiphilen Substanz, gelöst
werden, wobei die flüssig kristalline Phase als Seperationsmatrix dient.
Die amphiphilen Substanzen bilden dabei in polaren Flüssigkeiten ein
dreidimensionales doppelmembranähnliches flüssig-kristallines Netzwerk, das mit
Kanälen der flüssigen Phase durchzogen ist.
Die elektrophoretische Trennung erfolgt nach Auftragung der gelösten Probe auf
dieses Trennmedium unter anlegen eines elektrischen Feldes. Im Falle einer
isoelektrischen Fokussierung kann die Probe auch mit dem Trennmedium oder mit
den amphiphilen Substanzen gemischt vorliegen.
Durch die amphiphile flüssig kristalline Seperationsmatrix können lipophile Stoffe,
wie z. B. lipophile Peptide, Proteine oder Glycoproteine überraschend unter anlegen
eines elektrischen Feldes direkt wandern, ohne in die polare Flüssigkeit zu
diffundieren. Die flüssig kristallinen Phasen aus amphiphilen Substanzen sind
zusätzlich in der Lage hydrophobe Peptide und Proteine ohne die Verwendung von
Detergenzien zu solubilisieren und somit in einen elektrophoretisch auftrennbaren
Zustand zu bringen. Darüber hinaus bilden solche Phasen in polaren Flüssigkeiten
eine poröse Seperationsmatrix, die eine Trennung von in polaren Lösemitteln
löslicher Stoffe zusätzlich gewährleistet, so dass auch eine Mischung aus
hydrophoben und hydrophilen Peptiden und Proteinen effizient getrennt werden
kann. Die Trennung mit den erfindungsgemäßen Verfahren ist folglich
insbesondere für Mischungen geeignet, die neben Peptiden und Proteinen auch
Glycolipide, ionische Lipide, Kohlenhydrate, Zucker, Aminosäuren, Nukleinsäuren
oder Sekundärmetaboliten enthalten. Weiterhin verhindert die Seperationsmatrix
Konvektionsströme und die damit verbundene ungewünschte Durchmischung des
Trennmediums. Überraschenderweise zeigte sich die Seperationsmatrix unter den
Elektrophoresebedingungen stabil.
Zur Erzeugung der Seperationsmatrix können alle ungeladenen amphiphilen
Substanzen mit einer hydrophoben Moleküleinheit (Schwanz) und einer hydrophilen
Moleküleinheit (Kopf) verwendet werden, die in der Lage sind in polaren
Flüssigkeiten eine flüssigkristalline Phase auszubilden. Dazu gehören vor allem
Alkohol-Fettsäureester, insbesondere aus kurzkettigen C2-C4-Alkoholen mit bis zu 4
Hydroxygruppen und C8-C30-Fettsäuren, wobei ein Teil der Hydroxygruppen in freier
Form vorliegen kann, oder mit anderen chemischen Gruppen, wie z. B.
Phosphorsäurederivaten, Aminoalkoholen oder Sacchariden unter Bildung von
Phosphatiden, Glykolipiden oder Aminolipiden vorliegen kann.
Bevorzugt enthalten die verwendeten amphiphilen Ester als Acylgruppen ein- bis
fünffach ungesättigte C12-C24-Fettsäuren oder gesättigte C8-C20-Fettsäuren,
besonders bevorzugt enthalten die Ester einfach ungesättigte cis-C14-C22-
Acylgruppen, wie z. B. 1-monooleoyl-rac-glycerol, 1-monomyristoyl-rac-glycerol oder
1-monopalmitoyl-rac-glycerol.
Besonders geeignete amphiphile Substanz sind Mono- oder Diacylglyceride,
Acylglycerinphosphatide, Glycoacylglyceride, Aminoacylglyceride oder aus einer
Mischung enthaltend solche Substanzen ausgewählt ist.
Die Herstellung und die Eigenschaften flüssig-kristalliner Phasen ausgehend von
den beschriebenen amphiphilen Substanzen wird z. B. in WO 84/02076, WO
98/10281 beschrieben. Eine ausführliche Beschreibung flüssig-kristalliner kubischer
Phasen findet sich darüber hinaus auch in Landau, E. M. et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
Vol. 93, pp. 14532-14535 Dez. (1996); Nollert, P. et al., FEBS Letters 457 (1999)
205-208; Caffrey M., Current Op. Structural Biol. 10, 486-497 (2000); Hong, Q. et al.,
Biomaterials 21, 223-234 (2000), die diese Phasen allerdings ausschließlich zur
Proteinkristallaisation einsetzen.
Für den Zweck der elektrophoretischen Trennung von chemischen und biologischen
Proben können unterschiedliche flüssig kristalline Phasen verwendet werden.
Bevorzugt sind allerdings kubische Phasen, die ein einziges zusammenhängendes
Netzwerk, durchzogen von miteinander verbundenen Kanälen, mit der polaren
Flüssigkeit bilden. In solchen Phasen können z. B. die hydrophoben Peptide und
Proteine in der doppelmembranähnlichen Seperationsmatrix wandern ohne die
flüssigen Kanäle passieren zu müssen. Aber auch flüssig kristalline Phasen mit einer
lamellaren, hexagonale oder invertiert hexagonalen Struktur sind für die
elektrophoretische Trennung bevorzugt geeignet. Vorteilhaft ist es hierbei, wenn die
membranartigen Lamellen in Längsrichtung zum elektrischen Feld ausgerichtet sind,
um eine möglichst störungsfreie Wanderung innerhalb der Seperationsmatrix zu
gewährleisten.
Kubische Phasen sind darüber hinaus aus den folgenden Gründen besonders
geeignet für die elektrophoretische Trennung von Peptiden und Proteinen:
- - Die Dicke der membranartigen kubischen Phase ist nahezu homogen, andere Phasen, wie lamellare bzw. hexagonale oder invertiert hexagonale Phasen haben unterschiedlich dicke hydrophobe Membranbereiche.
- - Die flüssigkristalline kubische Phase ist eine isotrope Phase. Physikalische und chemische Eigenschaften dieser Phase sind in allen drei Dimensionen identisch, so dass eine Ausrichtung der Phase relativ zum angelegten elektrischen Feld nicht notwendig ist. Bei anisotropen Phasen ist es vorteilhaft die Membranebenen parallel zum Elektrischen Feld auszurichten, um eine Mobilität der Proteine in der Membranebene zu ermöglichen.
- - Die flüssigkristalline kubische Phase ist in Gegenwart eines Überschusses an Wasser stabil. Bei der Elektrophorese können verschiedene Puffer eingesetzt werden, um die Stromleitung zwischen den Elektroden und den Enden der Matrix zu ermöglichen. Es ist daher nicht wünschenswert, dass die Matrix in einem Überschuss an Puffer langsam zerfällt.
Gemäß dem Phasendiagramm Mono-Olein-Wasser werden kubische Phasen über
einen weiten Bereich von ca. 10 bis max 50% Wassergehalt bei Temperaturen von
5 bis ca. 95 Grad Celsius bei Atmosphärendruck gebildet. Bevorzugt ist eine
Zusammensetzung wässrige Phase: MO von 25 : 75 bis 40 : 60 (v/v) bei einer
Temperatur von 20 bis 40 Grad Celsius benutzt.
Verschiedene Hilfsstoff können mit einer Konzentration von 0,1% bis 15% (w/w),
bevorzugt zwischen 1% bis 5% (w/w), zu den flüssigkristallinen Phasen
beigemischt werden. Hier sind vor allem Lipide und Detergenzien zu
berücksichtigen, da Zumischungen dieser Substanzen evtl. bei der Solubilisierung
von schwierigen Membranproteinen wichtig sein können. Auch gibt es eine Reihe
von Membranproteinen, die ein bestimmtes Lipid spezifisch gebunden haben, z. B.
als biologischer Kofaktor.
Der amphiphilen Phase können z. B. synthetischen oder natürlich vorkommenden
Lipide, wie Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin, geladene oder ungeladene
Phospholipide, Sphingolipide oder Glycolipide, fettlösliche biologische Kofaktoren,
Chlorophyllen, Retinol, Steroide, Carotinoide, Chinone oder C8-C30-Fettsäuren,
-Alkane, -Alkene, -Alkine oder Alkohole zugesetzt werden. Lipide oder
Detergenzien mit ionischen oder zwitterionischen Kopfgruppen stellen bevorzugt
zugesetzte Hilfsstoffe dar.
Als Hilfsstoffe können der polaren Flüssigkeit weitere kleine polare amphiphile
Substanzen, polare Glycole, Zuckermonomere oder -multimere, Aminosäuren oder
zwitterionische Substanzen zugesetzt werden. Je nach elektrophoretischer Methode
kommen z. B. als Hilfsstoffe Glycerol, Ethylenglycol, Propylenglycol,
Polyethylenglycol, Glycin, Harnstoff oder Guanidin in Frage.
Der polaren Flüssigkeit können darüber hinaus Carrier-Ampholyte zugesetzt werden,
mit deren Hilfe im Trennmedium ein pH-Gradient aufgebaut werden kann. Als
Carrier-Ampholyt eignet sich z. B. Ampholine ® in einem Konzentrationsbereich von
0.1 bis 40 Vol-%, bevorzugt 2 bis 8 Vol-%. Die Elektrophorese in einem pH-
Gradienten ermöglicht die Trennung von Proteinen anhand ihres isoelektrischen
Punktes mittels isoelektrische Fokussierung.
In der Regel wird das Trennmedium gepuffert, bevorzugt werden Tris-Puffer
verwendet. Bei der isoelektrischen Fokussierung wird als Anolyt eine Säure,
bevorzugt verdünnte Phosphorsäure verwendet. Die elektrophoretischen
Trennungen werden bevorzugt in einer Kapillare, bei einer Spannung von unter
8000 V, bevorzugt bei einer Spannung zwischen 100 V und 600 V, durchgeführt. Die
Laufzeiten betragen in der Regel zwischen 0,5 h bis 10 h. Bevorzugt sind allerdings
Spannungen und Laufzeiten die einen Vh-Wert von unter 4000 ergeben, um einer
etwaige Veränderung des Trennmediums vorzubeugen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der leichten
Probenvorbereitung. So kann auf den Zusatz von Detergenzien zur Solubilisierung
von lipophilen Peptiden und Proteinen verzichtet werden. Demgegenüber können z.
B. eine abzentrifugierte Vesikelfraktion oder Membranfraktion direkt mit der, die
flüssig kristalline Phase bildenden amphiphilen Substanzen, gemischt werden. Die in
den Membranen enthaltenen Peptide und Proteine lösen sich problemlos in der
amphiphilen Substanz, die Lösung kann direkt zur Trennung auf ein fertiges, eine
amphiphile flüssig kristalline Phase enthaltendes, Trennmedium aufgetragen werden
oder alternativ zur Herstellung des Trennmediums durch Mischung mit einer polaren
Flüssigkeit verwendet werden. Letzteres eignet sich zur Vorbereitung des
Trennmediums für die isoelektrische Fokussierung.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich ionische bzw. im elektrischen
Feld ionisierbare Analyten trennen. Aber auch nicht ionische Substanzen können mit
ionischen Gruppen modifiziert und damit einem elektrophoretischen Verfahren
zugänglich gemacht werden. Die beschriebenen Verfahren sind insbesondere zur
Trennung von ionische Lipide, hydrophobe Sekundärmetaboliten, Glycolipide,
Glycoproteine, Peptide und Proteine enthaltenden Proben geeignet. Aber auch die
gleichzeitige Trennung von Zuckern, Kohlenhydraten, Nukleinsäuren, Aminosäuren
etc. in der polaren flüssigen Phase des gleichen Trennmediums ist möglich. Aus
diesem Grunde eignet sich das beschriebene Verfahren auch zur Untersuchung von
Gesamtextrakten, wie sie in der Proteomanalyse untersucht werden. Dabei erscheint
eine Kombination mit einer zweiten Trennmethode in einem 2D-Verfahren vorteilhaft,
wobei eine Trennung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt als erster
Trennungsschritt vorgenommen wird.
Analyten sowie Hilfstoffe werden der polaren Flüssigkeit bzw. der amphiphilen
Substanz bevorzugt in einer Konzentration zugesetzt, die die Ausbildung einer
kubisch flüssig kristallinen amphiphilen Phase nicht entgegenstehen.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung von flüssig kristallinen amphiphilen Phasen zur
elektropheretischen Trennung gemäß dem beschriebenen Verfahren liegt in der
Einstellbarkeit der Fluidität der Phase durch deren Zusammensetzung. So kann z. B.
die vermehrte Verwendung von Glyciden oder Phosphatiden mit gesättigten
Acylgruppen die Fluidität der flüssig-kristallinen Phase gesenkt werden. Ungesättigte
Acylgruppen insbesondere in cis-Konfiguration erhöhen die Fluidität. Somit kann die
Wanderungsgeschwindigkeit der zu trennenden Probenbestandteile, neben der
Temperatur oder der angelegten Spannung, auch über die Zusammensetzung der
kubisch-kristallinen Phase eingestellt werden.
Fig. 1 zeigt die Elektrophorese von polaren Molekülen in einem Trennmedium aus
einer kubisch flüssigkristallinen Phase aus Seperationsmatrix und einer wässrigen
Phase.
Fig. 2 zeigt die Trennung zweier Farbstoffe Bromphenolblau und Orange G mit
einem Tris-Glycin-SDS-Puffersystem.
Fig. 3 zeigen die Etablierung eines pH-Gradienten im Trennmedium anhand von
Bromphenolblau als Indikator, Fig. 3a zeigt einen einheitlichen pH-Wert im
Trennmedium bei leicht basischem pH, Fig. 3b zeigt einen durch Carrier-Ampholyte
aufgebauten pH-Gradienten von leicht basischem pH bis zu einem pH-Wert von
deutlich unter 3,0.
Fig. 4 zeigt die Auftrennung einer heterogenen Mischung eines
fluoreszenzmarkierten Proteins durch isoelektrische Fokussierung unter Variation
der Trennbedingungen.
Fig. 5 zeigt die elektrophoretische Wanderung eines fluoreszenzmarkierten
Phosphatidyl-Ethanolamins unter Variation der Elektrophoresebedingungen.
Fig. 6 zeigt die elektrophoretische Trennung eines Fluorescein-isothiocyanat (FITC)-
markierten Peptids an einer LCP-Seperationsmatrix bei unterschiedlichen
Laufzeiten.
Fig. 7 zeigt die elektrophoretische Mobilität eines FITC-markierten Peptids anhand
der in Fig. 6 gezeigten Versuchsergebnisse in graphischer Darstellung.
Zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im folgenden einige
Ausführungsbeispiele gegeben.
Die flüssig kristalline kubische Phase (LCP) wird hergestellt durch Mischen einer
wäßrigen Phase mit geschmolzenem Mono-olein (MO, 1-Monooleoyl-rac-glycerol) im
Volumenverhältnis von 30 : 70.
100-150?g festes MO wird in ein Eppendorfgefäß eingewogen und mit N2
überschichtet. Das eingewogene MO wird im Ofen bei ca. 60 Grad C, 5 min
geschmolzen. Das geschmolzene MO wird anschließend im Ultraschallbad ca. 5
min entgast. 70?l flüssiges MO werden dann luftblasenfrei in eine vorgewärmte
Hamilton-Spritze aufgesaugt.
Für die isoelektrische Fokussierung wird eine wässrige Phase mit der folgenden
Zusammensetzung verwendet:
10?l des Carrier-Ampholyten Ampholine® (Amersham-Pharmacia) (Endkonzentration bis ca. 8% in der wässrigen Phase) und H2O qsp 50?l.
Die wässrige Phase wird gemischt und per Ultraschall entgast, anschließend werden 30?l der wässrigen Phase in eine zweite Hamilton-Spritze gefüllt.
10?l des Carrier-Ampholyten Ampholine® (Amersham-Pharmacia) (Endkonzentration bis ca. 8% in der wässrigen Phase) und H2O qsp 50?l.
Die wässrige Phase wird gemischt und per Ultraschall entgast, anschließend werden 30?l der wässrigen Phase in eine zweite Hamilton-Spritze gefüllt.
Die Spritzen der beiden Spritzen werden Kopf-an-Kopf gekoppelt, und die beiden
Phasen durch ca. 100-200 maliges Durchdrücken von einer Spritze in die andere
gemischt.
Die LCP entsteht spontan bei homogener Durchmischung der wässrigen Phase mit
dem geschnolzenen MO und ist dadurch erkennbar, dass die Phase komplett klar
und durchsichtig erscheint.
Als Probe werden z. B. aufgereinigtes Protein, ein Proteingemisch, eine Vesikel-
Präparation oder Farbstoffe verwendet.
Die Trennung erfolgt in den folgenden Ausführungsbeispielen bei einer Temperatur
von 30 Grad Celsius.
Allgemeine Elektrophorese-Bedingungen, sofern in den expliziten
Ausführungsbeispielen nicht anderweitig angegeben sind:
- - Kathodenpuffer: 0.1 M TRIS-SO4 pH 9.3
- - Anodenpuffer: 0.08 M H3PO4
- - Feldstärken (SI ist V/m, hier V/Säulenlänge) und Elektrophoresedauer:
1 h bei ca. 100 V/60 mm
1 h bei ca. 240 V/60 mm
4-24 h bei 600 V/60 mm
35?l einer LCP werden mit 100 mM Tris-HCl pH 7.4; Tris: Mono-olein 30 : 70 (v/v)
vermischt, so dass sich eine LCP ausbildet. Als Elektrophoresepuffer an Anode und
Kathode wird ein 100 mM Tris HCl pH 7.4 Puffer verwendet. Als Analyt wird ein
anionischer Farbstoff Orange G (1 mg/ml) eingesetzt. 5?l des Analyten wurden an
der Kathode auf der Oberfläche der LCP auf der Gewinde-Seite der Spritze
deponiert und für ca. 15 min einer Spannung von 300 V ausgesetzt.
Orange G ist in die klare LCP hineingewandert. Eine scharfe Wanderungsfront ist
erkennbar (siehe dazu Fig. 1). Elektrophorese von geladenen Molekülen in LCP ist
demnach möglich.
In 100?l einer LCP bestehend aus Elektrophoresepuffer: Mono-Olein in einem
Verhältnis von 30 : 70 (v/v), wobei der Elektrophoresepuffer aus 25 mM Tris, 192 mM
Glycin und 0.1% (w/v) Sodium-Dodecyl-Sulfat (SDS) besteht, werden 5?l eines
Analyten aus einer Mischung aus Bromphenolblau und Orange G, beides anionische
Farbstoffe, in der Konzentration von ca. 1 mg/ml auf der Oberfläche der LCP an der
Kathode deponiert. Die Elektrophorese wird 1 h bei 100 V, 1 h bei 240 V und 6 h bei
600 V durchgeführt.
Die elektrophoretische Mobilität der beiden Farbstoffe ist unterschiedlich, was zu
deren Trennung in der LCP führt (Fig. 2).
Längere Elektrophorese kann zu einer Veränderung der Matrix führen (milchig-weiße
Bereiche in der Matrix am rechten Ende nahe der Anode).
Dazu wird die LCP bestehend aus einer wässrigen Phase und Mono-Olein im
Verhältnis von 30 : 70 (v/v) verwendet. Die wässrige Phase ist zusammengesetzt aus
5% Ampholine ® 3.5-9.5 (Amersham-Pharmacia) in Wasser mit Bromophenolblau
als pH-Indikator. Als Anolyt wird eine 0.08 M H3PO4-Lösung, als Katholyten eine
0.1 M Tris-SO4 pH 9.3-Lösung verwendet. Die Elektrophorese wird 1 h bei 100 V, 1 h
bei 240 V, 4.1 h bei 600 V durchgeführt.
Ein pH-Gradient, erkennbar an unterschiedlicher Farbe des pH-Indikators, konnte
etabliert werden.
Der pH-Gradient wird durch Carrier-Ampholyte etabliert. Die LCP ist mit
Bromphenolblau eingefärbt. Im basischen ist Bromphenolblau blau gefärbt, der pH
Umschlagsbereich liegt bei pH 4.6-3.0 über grün zu gelb ab pH 3.0. Fig. 3a zeigt
die homogen gemischte LCP vor der Elektrophorese. Fig. 3b zeigt den aufgebauten
pH-Gradienten nach der Elektrophorese.
Mit einem Cy3 Fluoreszenzfarbstoff-markierten heterogen gelabelten Lysozym
konnte in der LCP per Fluoreszenz-Scan nachgewiesen und in verschiedenen
Banden fokussiert werden. Die Elektrophorese-Bedingungen wurden wie in Beispiel
3 gewählt.
Fig. 4 zeigt die Ergebnisse der elektrophoretischen Trennung von Cy3-gelabelten
Lysozym in einer LCP. Fig. 4 zeigt von oben nach unten:
- 1. Homogen gemischte LCP mit Cy3-Lysozym,
- 2. nach 1.5 h isoelektrischer Fokussierung bei 100 V (150 Vh)
- 3. nach 1 h isoelektrischer Fokussierung bei 600 V (750 Vh)
- 4. nach 2,5 h isoelektrischer Fokussierung bei 600 V (1650 Vh)
- 5. nach 3.5 h isoelelktrischer Fokussierung bei 600 V (2250 Vh)
- 6. nach 4.7 h isoelektrischer Fokussierung bei 600 V (2970 Vh)
- 7. Nach 6.5 h isoelektrischer Fokussierung bei 600 V (4050 Vh)
- 8. Nach 8 h isoelektrischer Fokussierung bei 600 V (4950 Vh)
Erkennbar ist, das die verschiedenen Proteine in Banden fokussiert werden, und
dann zur Kathode driften.
Dazu werden als Modellsystem Chromatophoren verwendet. Die Chromatophoren
sind Cytoplasma-Membranvesikel eines Prokaryonten mit photosynthetischen
Membranproteinen die Farbpigmente, wie z. B. Chlorophylle, Cytochrome, usw.
gebunden haben. Nach Mischung der Vesikel mit MO in einem Verhältnis von 30 : 70
(v/v) zu einer homogen grünlich gefärbten LCP, die auch nach 10 h Zentrifugation
bei 55.000 g kein sichtbares Pellet zeigt, werden insgesamt 150?g totales Protein in
100?g LCP gelöst. Eine detergenzfreie, direkte Solubilisierung eines
Membranproteingemisches ist demnach möglich.
Ein monofunktionaler Fluoreszenzfarbstoff Cy5-Dye (Amersham, Nr.: PA25001)
wurde nach Angaben des Herstellers mit Phosphatidyl-Ethanolamin (PE) zu einem
Cy5-PE-Konjugat gekoppelt (Lösungsmittel: 50 mM HEPES pH 9.0 in 90% MeOH)
und per DC aufgereinigt (Silica 60 HPTLC Platten, Merck 1.05631; Laufmittel
60 : 35 : 8 v : v : v CHCl3 : MeOH : H2O).
Das Reaktionsprodukt zeigte die erwartete Massenverteilung in MALDI-TOF-MS.
Zur isoelektrischen Fokussierung wird eine LCP mit einer Zusammensetzung aus 70
?l flüssigem, entgasten Mono-olein (MO) 30?l wässrige Phase aus 1 : 5 verdünntem
Ampholine® 9.5-3.5 (Amersham-Pharmacia) in H2O mit Cy5-PE als Analyt
eingesetzt. Als Anolyt wird eine 0.08 M H3PO4-Lösung, als Katholyt eine 0.1 M TRIS-
SO4 pH 9.3-Lösung verwendet.
Die Ergebnisse der isoelektrischen Fokussierung unter Variation der
Fokussierungsbedingungen sind in Fig. 5 abgebildet. Fig. 5 zeigt von oben nach
unten die Ergebnisse folgender Experimente:
- 1. links ist in der wässrigen Phase mit Ampholine ® 9.5-3.5 das fluoreszierende Cy5-PE-Konjugat als schwarzes Präzipitat erkennbar, die Spritze rechts enthält geschmolzenenes MO.
- 2. zeigt eine noch inhomogene Verteilung des Analyten im Trennmedium und damit eine noch inhomogene Verteilung der LCP in der wässrigen Phase nach ca. 100 Vermischungsschritten,
- 3. zeigt eine homogene Verteilung des Analyten im Trennmedium nach ca. 200 Vermischungen
- 4. zeigt das Ergebnis der Elektrophorese bei 100 V nach 1 h (100 Vh)
- 5. zeigt das Ergebnis der Elektrophorese bei 100 V nach 3 h (300 Vh),
- 6. zeigt das Ergebnis der Elektrophorese bei 600 V nach 1,5 h (900 Vh),
- 7. zeigt das Ergebnis der Elektrophorese bei 600 V nach 2,5 h (1500 Vh),
- 8. zeigt das Ergebnis der Elektrophorese bei 600 V nach 3,75 h (2250 Vh),
- 9. zeigt das Ergebnis der Elektrophorese bei 600 V nach 4,85 h (2910 Vh).
Cy5-PE ist nicht im Anolyten detektierbar (100?l Ende der Spritze).
Als Analyt wird ein Fluorescein-isothiocyanat (FITC)-gelabeltes Peptid mit der
Sequenz YVAD verwendet.
Als Trennmedium wird eine Mischung aus einer LCP bestehend aus 70?l flüssigem,
entgastes Mono-Olein (MO) und 30?l einer wässrigen Phase aus 50 mM HEPES pH
8.0 enthaltend den Analyten mit einer Konzentration von 0.125 mg/ml FITC-YVAD.
Die Elektrophorese wird mit 50 mM HEPES als Anolyt und Katholyt bei konstant
150 V durchgeführt. Das verwendete Peptid ist aufgrund der stark hydrophoben
Aminosäuren YVA nur zu geringen Teilen in Wasser löslich und trägt negative
Ladungen am Fluoreszein und in der Aspartat-Seitenkette. Während der
Elektrophorese kann die Wanderung des markierten Proteins zur Anode beobachtet
werden (Fig. 6, links 100?l Ende der Spritze). Entsprechend der begrenzten
Wasserlöslichkeit ist das Peptid auch im Anolyten zu finden, wodurch gezeigt wird,
dass die wässrigen Domäne der LCP mit dem umgebenden Puffer kontinuierlich v
erbund ist (siehe dazu auch Beispiel 6).
Fig. 6 zeigt das Ergebnis der elektrophoretischen Wanderung (Anode links, Kathode
rechts) des peptidischen Analyten bei einer Elektrophoresespannung von konst.
150 V:
- 1. nach 0 Vh
- 2. nach 182.5 Vh
- 3. nach 402.5 Vh
- 4. nach 535 Vh
- 5. nach 702 Vh
Da ein einheitliches Puffersystem verwendet wurde, kann die elektrophoretische
Mobilität des Analyten abgeleitet werden: Die Wanderungsdistanz der Front wird bei
der Auswertung in Pixeln gemessen, bei einer Auflösung des Fluoreszenzscanners
von 100?m/Pixel entspricht ein Pixel einer Wanenderungsdistanz von 100?m:
Tabelle 1 zeigt die elektrophoretische Mobilität von FITC-YVAD ermittelt gemäß Beispiel 7.
Tabelle 1 zeigt die elektrophoretische Mobilität von FITC-YVAD ermittelt gemäß Beispiel 7.
Die graphische Darstellung der elektrophoretischen Mobilität ist in Fig. 7 dargestellt.
Claims (31)
1. Verfahren zur elektrophoretischen Trennung einer Probe, dadurch
gekennzeichnet, dass als Trennmedium eine Mischung aus einer polaren
Flüssigkeit und einer Seperationsmatrix aus mindestens einer amphiphilen
Substanz, die eine flüssigkristalline Phase bildet, eingesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eingesetzte
Trennmedium ein Verhältnis an polarer Flüssigkeit zu flüssig-kristalliner
Phase zwischen 10 : 90 und 50 : 50 (v/v) besitzt.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass als polare Flüssigkeit Wasser eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die eingesetzten amphiphilen Substanzen eine lamellare, hexagonale,
invertiert hexagonale oder kubisch kristalline Phase bildet.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die eingesetzten amphiphilen Substanzen ungeladen sind.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die eingesetzten amphiphilen Substanzen Alkohol-Fettsäureester sind.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
eingesetzten amphiphilen Substanzen einen C2-C4-Alkohol mit 1 bis 4
teilweise oder vollständig veresterten Hydroxygruppen enthält.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die eingesetzte amphiphile Substanz aus der Gruppe der Mono- oder
Diacylglyceride, der Acylglycerinphosphatide, der Glycoacylglyceride, der
Aminoacylglyceride oder aus einer Mischung enthaltend solche Substanzen
ausgewählt ist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die eingesetzte
amphiphilen Substanzen C8-C30-Acylgruppen enthalten.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
eingesetzten amphiphilen Substanzen als Acylgruppen ein- bis fünffach
ungesättigte veresterte C12-C24-Fettsäuren oder gesättigte veresterte C8-C20-
Fettsäuren enthalten.
11. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
eingesetzten amphiphilen Substanzen als Acylgruppen veresterte einfach
ungesättigte cis-C14-C22-Fettsäuren enthalten.
12. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als amphiphile
Substanz 1-Monooleoyl-rac-glycerol, 1-Monomyristoyl-rac-glycerol oder 1-
Monopalmitoyl-rac-glycerol eingesetzt wird.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der flüssig kristallinen Phase weitere Hilfsstoffe aus der Gruppe der
Detergenzien, der synthetischen oder natürlich vorkommenden Lipide, der
fettlöslichen biologischen Kofaktoren, Fettsäuren oder der C8-C30-Alkane,
-Alkene, -Alkine oder Alkohole zugesetzt werden.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Hilfsstoffe
der amphiphilen Phase Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin,
geladene oder ungeladene Phospholipide, Sphingolipide oder Glycolipide,
Chlorophyllen, Retinol, Steroide, Carotinoide oder Chinone zugesetzt werden.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass Lipide oder
Detergenzien mit ionischen oder zwitterionischen Kopfgruppen zugesetzt
werden.
16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der polaren Flüssigkeit Carrier-Ampholyte zugesetzt werden.
17. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Carrier-
Ampholyt Ampholine ® in einem Konzentrationsbereich von 0.1 bis 40 Vol-%
eingesetzt wird.
18. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Carrier-
Ampholyt Ampholine ® in einem Konzentrationsbereich von 2 bis 8 Vol-%
eingesetzt wird.
19. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass als Hilfsstoffe der polaren Flüssigkeit kleine polare amphiphile
Substanzen, polare Glycole, Zuckermonomere oder -multimere, Aminosäuren
oder zwitterionische Substanzen zugesetzt werden.
20. Verfahren gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die
zugesetzten Hilfsstoffe aus der Gruppe Glycerol, Ethylenglycol,
Propylenglycol, Polyethylenglycol, Glycin, Harnstoff und Guanidin ausgewählt
sind.
21. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die eingesetzte polare Flüssigkeit gepuffert ist.
22. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass im Trennmedium ein pH-Gradient aufgebaut wird.
23. Verfahren gemäß Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das
elektrophoretische Trennverfahren eine isoelektrische Fokussierung ist.
24. Verfahren gemäß Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyten
in dem Trennmedium vor Beginn der Trennung gelöst werden.
25. Verfahren gemäß Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die
hydrophoben Analyten in der flüssigkristallinen Phase vor Beginn der
Trennung gelöst werden.
26. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrophoretische Trennung bei einer Temperatur von 20 bis 40°C
durchgeführt wird.
27. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrophoretische Trennung bei einer Spannung zwischen 100 V
und 8000 V durchgeführt wird.
28. Verwendung von, in polaren Flüssigkeiten, flüssig kristalline Phasen
bildenden amphiphilen Substanzen zur elektrophoretischen Trennung von
ionischen oder ionisierten Lipiden, Metaboliten, Kohlenhydraten, Zuckern,
Glycolipden, Nukleinsäuren, Aminosäuren, Glycoproteinen, Peptiden und
Proteinen.
29. Verwendung von, in polaren Flüssigkeiten, flüssig kristalline Phasen
bildenden amphiphilen Substanzen zur elektrophoretischen Trennung von
ionischen oder ionisierten Lipiden, Metaboliten, Kohlenhydraten, Zuckern,
Gylcolipiden, Nukleinsäuren, Aminosäuren, Glycoproteinen, Peptiden und
Proteinen mittels isoelektrischer Fokussierung.
30. Verwendung von, in polaren Flüssigkeiten, flüssig kristalline Phasen
bildenden amphiphilen Substanzen zur elektrophoretischen Trennung von
peptid- und proteinehaltigen Proben enthaltend lipophile und hydrophile
Bestandteile.
31. Verwendung von, in polaren Flüssigkeiten, flüssig kristalline Phasen
bildenden amphiphilen Substanzen zur elektrophoretischen Trennung von
lipophilen Bestandteilen peptid- und proteinhaltiger Proben.
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