DE10126933A1 - Verfahren zur Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft verstellbarer Dämpfer an Fahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft verstellbarer Dämpfer an FahrzeugenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft verstellbarer Dämpfer in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit aktiven oder semiaktiven Dämpfersystemen. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, das preiswert und schnell eine zuverlässige Regelung bzw. Steuerung bewirkt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Regelung oder Steuerung in Abhängigkeit von der Dämpfergeschwindigkeit (V¶DK¶) erfolgt und die Dämpfergeschwindigkeitssignale mittels Abstandssensoren und Differenzbildung der Abstandssensorensignale über eine festgelegte Zeitdifferenz ermittelt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung oder Steuerung der Dämpfer
kraft verstellbarer Dämpfer in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 17.
Die Erfindung ist insbesondere für Fahrzeuge mit einer Niveauregulierung oder
Luftfederung vorteilhaft einsetzbar.
Die gegenwärtig vorhandenen Dämpfersysteme in Fahrzeugen kann man in drei
Gruppen einteilen, nämlich passive, semiaktive und aktive Dämpfersysteme. Bei
allen diesen Dämpfersystemen ist die Größe der Dämpfung abhängig von der re
lativen Geschwindigkeit des Dämpfers. Bei passiven Dämpfersystemen ist die
Größe und die Richtung der von dem Dämpfer ausgeübten Kraft nur abhängig
von der relativen Geschwindigkeit des Dämpfers. In passiven Dämpfersystemen
ist eine Veränderung der Dämpferkraft während des Fahrbetriebes nicht vorgese
hen.
Bei semiaktiven Dämpfersystemen kann die Dämpferkraft durch eine Verände
rung eines Fluid- bzw. Gasstromes mittels eines Ventils geändert werden. Auf
diese Art und Weise können verschiedene Regelungsprogramme mittels eines
Stellelementes in Abhängigkeit von der aktuellen Fahrsituation die optimale
Dämpferkraft eingestellen. Bei aktiven Dämpfersystemen wird über einen Aktuator
die gewünschte Kraft in jeglicher Richtung bereitgestellt, unabhängig von der
relativen Geschwindigkeit des Dämpfers.
Aus der DE 196 48 176 A1 ist eine Niveau-Regeleinrichtung mit Steuerung der
Schwingungsdämpfer des Fahrwerkes bekannt, bei der zur Steuerung ein Stellsi
gnal verwendet wird, das einem Dämpfungsbedarf für die Bewegung des Fahr
zeugaufbaues entspricht. Diesem Dämpfungsbedarf wird eine sogenannte
Schlechtweg-Kerngröße hinzugefügt, um die Fahrsicherheit und den Komfort zu
verbessern. Die Veränderung der Schwingungsdämpfereinstellung ist dabei durch
den Zeitverlauf dar Beschleunigung der Ist-Abstände von Rad zu Fahrzeugaufbau
bestimmt, wobei die Beschleunigung durch zweifache Differentiation des gemes
senen Federwegs errechnet wird.
Weiterhin ist es üblich, für die Ermittlung der relativen Dämpfergeschwindigkeit
Radbeschleunigungssensoren an den jeweiligen Rädern anzubringen und auf
grund der Beschleunigungssignale die Dämpferregelung vorzunehmen. Dieses
Verfahren erfordert einen hohen Aufwand bezüglich der Sensorik.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem ein gat
tungsgemäßes Verfahren bezüglich der Regelung oder Steuerung der Dämpfer
kraft verbessert werden kann. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruch 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des An
spruches 17 gelöst.
Durch die Regelung bzw. Steuerung in Abhängigkeit von der Dämpfergeschwin
digkeit und der Eirmittlung der Dämpfergeschwindigkeitssignale mittels Ab
standssensoren und Differenzbildung der von den Sensoren generierten Signale
über eine festgelegte Zeitdifferenz kann auf gegebenenfalls bereits vorhandene
Abstandssensoren einer Niveauregelung bzw. Luftfederung zurückgegriffen wer
den. Weiterhin kann statt der teuren Beschleunigungssensoren auf preiswerte
Abstandssensoren zurückgegriffen werden. Abstandssensoren zur Geschwindig
keitsmessung müssen nicht kalibriert werden, hingegen muß bei Beschleuni
gungssensoren eine Offsetkompensation erfolgen. Zudem liefern Beschleunigungssensoren
ungenaue Signale bei zusätzlich einwirkenden Längs- und Quer
beschleunigungen 1.
Für eine optimale Einstellung des Fahrwerkes bzw. der Dämpferkraft wird die
Dämpfergeschwindigkeit für jedes zu dämpfende Bauteil, insbesondere für jedes
Rad bzw. für jede Radaufhängung eines Fahrzeuges, einzeln ermittelt. Auf diese
Weise wird ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit, insbesondere Fahrsicher
heit, gewährleistet, da jedes Bauteil oder Rad optimal gedämpft wird.
Um möglichst geringen Rechenaufwand betreiben zu müssen, messen die Ab
standssensoren die Entfernung zwischen einem Rad und dem Fahrzeugaufbau, so
dass die relative Dämpfergeschwindigkeit sich sehr einfach aus zwei Abstands
signalen und der Zeit zwischen diesen beiden Signalen ermitteln lässt. Dabei ist
Voraussetzung, dass die Signale digitalisiert werden, um eine entsprechende Re
gelung oder Steuerung durchzuführen.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass nicht nur ein Dämpfer
geschwindigkeitssignal über die Differenzbildung des Abstandssignales über ein
Zeitintervall ermittelt wird, sondern dass ebenfalls ein zweites Dämpferge
schwindigkeitssignal auf diese Weise ermittelt wird, allerdings über ein zweites
Zeitintervall, das größer als das Zeitintervall des ersten Dämpfergeschwindig
keitssignales ist. Durch die unterschiedlichen Längen der Zeitintervalle bei der
Errechnung der jeweiligen Dämpfergeschwindigkeitssignale werden verschiedene
Genauigkeiten er fielt, wobei die Dämpfergeschwindigkeit, die über ein längeres
Zeitintervall ermittelt wurde, eine höhere Genauigkeit aufweist. Allerdings ist das
zweite, über ein längeres Zeitintervall ermittelte Dämpfergeschwindigkeitssignal
langsamer und entsprechend für ein schnelles Eingreifen weniger geeignet. Das
erste Dämpfergeschwindigkeitssignal, ermittelt über ein kurzes Zeitintervall, ist
ungenauer, jedoch kann sehr schnell aufgrund der kurzen Taktung auf Verände
rungen bzw. einwirkende äußere Kräfte über eine entsprechende Veränderung
der Dämpferkraft reagiert werden. Anhand festgelegter Parameter bzw. Kenn
größen wird dann eine Auswahl getroffen, ob nun das genaue oder das schnelle
Dämpfergeschwindigkeitssignal der weiteren Regelung oder Steuerung der
Dämpferkraft zugrunde gelegt wird.
Eine zweckmäßige Ausbildung sieht vor, dass das erste Dämpfergeschwindig
keitssignal über ein Zeitintervall von 0,5 msec bis 5 msec und das zweite Dämp
fergeschwindigkeitssignal über ein Zeitintervall von 5 msec bis 50 msec gebildet
wird.
Eine einfache und effektive Auswahl des Dämpfergeschwindigkeitssignals erfolgt
über die Festlegung eines Schwellenwertes des Betrages des ersten Dämpferge
schwindigkeitssignals. Überschreitet der Betrag des ersten Dämpfergeschwindig
keitssignals einer Schwellenwert überschritten, bedeutet dies, dass eine schnelle
Reaktion aufgrund der hohen Vertikalgeschwindigkeit des Rades erforderlich ist.
In diesem Fall wird der Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft das erste, also
schnelle und und maue Dämpfergeschwindigkeitssignal zugrunde gelegt. Ande
renfalls kann auf eine schnelle Regelung oder Steuerung verzichtet werden, so
dass das genauere Dämpfergeschwindigkeitssignal, das über ein längeres Zeitin
tervall ermittelt wurde, verwendet werden kann.
Um den Regelaufwand möglichst gering zu halten und insbesondere um unnötige
Verstellbewegung des Ventiles zur Steuerung der Durchflussmenge im Dämpfer
zu verhindern, ist eine Filterung des Abstandssignales über einen ersten und ei
nen zweiten Tiefpassfilter vorgesehen, wobei die beiden Tiefpassfilter unter
schiedliche Zeitkonstanten haben und dementsprechend unterschiedliche Aus
gangssignale generieren, die der weiteren Berechnung für die Dämpfergeschwin
digkeitssignale zurunde gelegt werden. Für die Bildung der Geschwindigkeits
signale mit unterschiedlichen Abtastzeiten haben diese Filter zudem die Funktion
eines "Antialiasing-Filters". Der erste Tiefpassfilter weist eine Zeitkonstante von
0,25 msec bis 2,5 msec und der zweite Tiefpassfilter weist eine zweite Zeitkon
stante in einem Bereich von 2,5 msec bis 25 msec auf. Diese Zeitkonstanten
entsprechen der Hälfte des jeweiligen Zeitintervalles für die Ermittlung der Dämp
fergeschwindigkeitssignale.
Eine Alternative der Auswahl, welches Dämpfergeschwindigkeitssignal der
Steuerung oder Regelung der Dämpferkraft zugrunde gelegt werden soll, besteht
darin, dass aus dem Abstandssignal zwei Ausgangssignale über zwei Tiefpassfil
ter mit verschiedener Zeitkonstante herausgefiltert werden. Der Betrag des Diffe
renzsignals zwischen dem ersten und dem zweiten Ausgangssignal wird nunmehr
als Parameter verwendet, anhand dessen eine Auswahl des Dämpfergeschwin
digkeitssignals vorgenommen wird. Überschreitet der Betrag des Differenzsigna
les einen festgelegten Wert, so wird das erste Dämpfergeschwindigkeitssignal,
also das schnelle und ungenaue Signal, der weiteren Verarbeitung zugrunde ge
legt, ansonsten wird bei Unterschreiten dieses Schwellenwertes das zweite
Dämpfergeschwindigkeitssignal mit größerer Auflösung eingesetzt. Die Zeitkon
stanten betragen ebenfalls 0,25 msec bis 2,5 msec für den ersten Tiefpassfilter
und 2,5 msec bis 25 msec für den zweiten Tiefpassfilter.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Dämpferkraft nach dem
Skyhook-Verfahren, dem Ground-Hook-Verfahren oder nach einer Kombination
dieser Verfahren geregelt wird. Je nach geforderter Präzision ist vorgesehen,
dass entweder ein kontinuierliches Regelverfahren angewendet wird, das zwi
schen einer stark an und einer geringen Dämpferkraft quasi stufenlos auswählen
kann, oder dass eine sogenannte Ein-Aus-Skyhook-Regelung vorgenommen wird,
bei dem zwischen einer niedrigen und einer hohen Dämpfung umgeschaltet wird.
Die bei dem Skyhook- oder dem Ground-Hook-Verfahren benötigte Dämpferge
schwindigkeit für die Berechnung des inversen Dämpferkennfeldes kann aus den
ermittelten Dämplergeschwindigkeitssignalen errechnet werden, und die weiter
hin benötigte Aufbaugeschwindigkeit für die Berechnung der relativen Dämpfer
geschwindigkeit kann aus einem an dem Aufbau angeordneten Beschleunigungs
sensor ermittelt werden. Alternativ dazu ist vorgesehen, dass die Aufbauge
schwindigkeit aus einem Dämpfergeschwindigkeitssignal mit herausgefiltertem
Radgeschwindigkeitsanteil ermittelt wird. Dabei wird das präzisere Dämpferge
schwindigkeitssignal verwendet und der entsprechende Radgeschwindigkeitsan
teil wird herausgefiltert. Die Ermittlung des präzisen Dämpfergeschwindigkeits
signals geschieht nach der oben beschriebenen Methode.
Um die Stellglieder aufgrund ihrer mechanischen Trägheit nicht zu überfordern,
ist in einer Weiterbildung der Erfindung ein Hochpassfilter für die Analyse des
Abstandssignales vorgesehen, bei dem Schwingungen mit geringen Frequenzen
des Rades herausgefiltert eliminiert und hochfrequente Schwingungen durchge
lassen werden. Bei Überschreiten eines Grenzwertes der des Ausgangssignals
wird auf ein festgelegtes, stark gefiltertes Dämpfergeschwindigkeitssignal umge
schaltet, das zur Erreichung einer möglichst genauen Einstellung der Dämpfer
kraft vorteilhafte Weise über ein großes Zeitintervall ermittelt wird. Dadurch wird
gewährleistet, dass hochfrequente Störungen, durch die der Dämpfer von hart
auf weich bzw. umgekehrt verändert wird, erkannt werden. Über die Umschal
tung auf das stark gedämpfte Signal werden so die Stellglieder mechanisch ge
schont und die Schaltgeräusche aufgrund häufigen Umschaltens verringert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Regelungsverfahrens zur Einstellung der
Dämpferkraft;
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Ermittlung eines Dämpfergeschwindigkeits
signals aus einem Abstandssignal;
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung der Skyhook-Regelung;
Fig. 4a eine Dämpferkennlinie eines passiven Dämpfersystems;
Fig. 4b ein Dämpferkennfeld eines semiaktiven Dämpfersystems; sowie
Fig. 5 ein Beispiel für den Verlauf einer Regelung.
Die Fig. 4a zeigt eine Dämpferkennlinie eines passiven Dämpfersystemes in Ab
hängigkeit von den Größen Dämpferkraft Fd und Dämpfergeschwindigkeit VDK.
Unter der Dämpfergeschwindigkeit VDK wird nachfolgend die relative Dämpferge
schwindigkeit verstanden, also die Geschwindigkeit, die der Dämpfer aufweist,
wenn das zu dämpfende Bauteil sich gegenüber dem entsprechenden Bauteil be
wegt. In einem Fahrzeug wären dies die Bewegung des Rades relativ zu dem
Fahrzeugaufbau. Die Dämpferkennlinie gemäß Fig. 4a zeigt für kleine Dämpfer
geschwindigkeiten VDK einen nahezu linearen Verlauf, der sich für hohe Dämpfer
geschwindigkeiten VDK einen Grenzwert annähert. Eine Verstellung bzw. gewollte
Veränderung der Dämpferkennlinie bei passiven Dämpfersystemen ist nicht vor
gesehen.
In der Fig. 4b ist ein Dämpferkennfeld eines semiaktiven Dämpfersystemes dar
gestellt, bei dem in Abhängigkeit von der Dämpfergeschwindigkeit VDK zwischen
zwei Grenzwerten jeweils eine Vielzahl an Werten für die Dämpferkraft einge
stellt werden kann. Während bei einem diskreten Regelungssystem zwischen
dem Maximal- und dem Minimalwert umgeschaltet werden kann, besteht bei ei
nem kontinuierlichen Regelsystem die Möglichkeit, einen beliebigen Wert zwi
schen den Grenzwerten auszuwählen und dadurch eine optimale Anpassung der
Dämpferkraft auf die jeweilige Belastung vorzunehmen.
Ein Beispiel eines solchen diskreten Regelungsverfahrens ist in der Fig. 3 grund
sätzlich dargestellt, bei dem aus der Dämpfergeschwindigkeit VDK und der Auf
baugeschwindigkeit VA das Produkt gebildet wird. Die Aufbaugeschwindigkeit VA
bezeichnet hier nicht die Fahrgeschwindigkeit, sondern die vertikale Geschwin
digkeit des Fahrzeugaufbaues. Anhand dieses Schaubildes wird das Skyhook-
Regelverfahren erläutert. Wenn die relative Dämpfergeschwindigkeit VDK positiv
ist, wirkt die Dämpferkraft des passiven Dämpfers der Bewegung entgegen und
"zieht" die Dämpferkraft den Fahrzeugaufbau nach unten; ist die relative Dämp
fergeschwindigkeit VDK negativ, "drückt" die Dämpferkraft den Fahrzeugaufbau
nach oben. Wenn also die vertikale Geschwindigkeit VA des Fahrzeugaufbaues
negativ ist, bewegt sich der Fahrzeugaufbau nach unten und ein maximaler Wert
der Dämpfung ist gewünscht, um den Aufbau nach oben zu drücken. Ein solches
Beispiel ist in dem dritten Abschnitt der Fig. 3 dargestellt, wo durch die jeweili
gen Balken und die Bezeichnung "high" und "low" der Grad der Dämpfung an
gezeigt ist. Bewegt sich hingegen der Fahrzeugaufbau nach oben, also ist VA po
sitiv, wird ein maximaler Wert der Dämpfung angestrebt wenn VDK positiv ist, um
die Fahrzeugaufbaubewegung nach oben zu unterdrücken, während ein minima
ler Wert der Dämpfung bei positivem VA angestrebt ist, wenn VDK negativ ist, um
die Fahrzeugaufbaubewegung weiter nach oben nicht weiter zu unterstützen.
Das entsprechende Verhalten gilt bei negativer Aufbaugeschwindigkeit. Die be
schriebene Skyhook-Regelung simuliert die ideale Regelungskonfiguration einer
Körperverlagerung mit einem passiven Dämpfer, der zwischen dem Fahrzeugauf
bau und einem fiktiven, außerhalb des Fahrzeugs angeordneten Gegenlager an
geordnet ist.
Neben dem Umschalten zwischen einer hohen und einer geringen Dämpfung, wie
in der Fig. 3 dargestellt, ist es über ein kontinuierliches Regelverfahren selbst
verständlich möglich, Zwischenwerte einzustellen.
In der Fig. 1 ist ein Blockschaltbild zur Regelung der Stellung eines Dämpferven
tiles 6 gezeigt, über welches die Dämpferkraft verändert werden kann. Als Ein
gangsgröße dient das Abstandssignal hi, wobei nachfolgend der Index i das je
weils zu dämpfende Bauteil bezeichnet; bei einem Fahrzeug ist dies insbesondere
ein Rad. In einer Geschwindigkeitsermittlungseinheit 1, dessen Funktionsweise
im Detail nachfolgend unter der Fig. 2 beschrieben ist, wird die Aufbauge
schwindigkeit VAi und die Dämpfergeschwindigkeit VDK ermittelt. Die Aufbauge
schwindigkeit VAi wird zusammen mit der Fahrzeuggeschwindigkeit VV einer
Dämpferkraftvorgabeeinheit 2 zugeführt, in der die benötigte Dämpferkraft an
hand der Aufbaugeschwindigkeit VAi in Verbindung mit der Fahrzeuggeschwin
digkeit VV ermittelt wird. Als Ergebnis wird die ermittelte benötigte Dämpferkraft
FDi ausgegeben. In einer Kraftvorsteuerungsermittlungseinheit 3 wird aus der
Fahrzeuggeschwindigkeit VV und Dynamikfaktoren DF die Vorsteuerungsdämp
ferkraft FVi ermittelt.
In die Dynamikfaktoren DF fließen beispielsweise der Bremsdruck, der Lenkwinkel
oder beabsichtigte Beschleunigungen des Fahrzeuges ihren Niederschlag. Diese
Dynamikfaktoren DF werden beispielsweise direkt an den Bedienelementen wie
Lenkrad oder Pedalen abgegriffen, und aufgrund der Trägheit des Gesamtfahr
zeuges bezüglich Lenk-, Brems- oder Beschleunigungsaktionen können entspre
chende Verlagerungen des Fahrzeugaufbaues vorab abgeschätzt und eine ent
sprechende Veränderung der Dämpferkraft an dem entsprechenden Dämpfer vor
genommen werden. Als Ergebnis der Kraftvorsteuerung wird die Vorsteuerungs
dämpferkraft FVi ausgegeben, die zusammen mit der aus der Aufbaugeschwindig
keit VAi und der Fahrzeuggeschwindigkeit. VV ermittelten Dämpferkraft die resul
tierende angeforderte Dämpferkraft Fresi ergibt.
Die resultierende angeforderte Dämpferkraft Fresi und die Dämpfergeschwindigkeit
VDKi werden einen inversen Dämpferkennfeld 4 zugeführt, wo Fresi und VDKi die
Eingangsgrößen für die Ermittlung der entsprechenden Kenngröße für den Soll
stellstrom isi liefert. Der Wert des Sollstellstromes isi kann aus dem Kennfeld di
rekt abgelesen wurden, wobei unter Bezugnahme auf die Fig. 4b der entsprechende
Wert für die Dämpfergeschwindigkeit VDKi eingegeben werden muss. An
dem Kreuzungspunkt mit dem entsprechenden Wert für die resultierende ange
forderte Dämpfer kraft Fresi, die in der Fig. 4b die Größe FD ersetzt, muss der ent
sprechende Wert abgelesen werden.
Aus dem inverse Dämpferkennfeld 4 kann somit direkt der Sollstellstrom isi ab
gelesen werden, der einem Stellglied 5 zugeführt wird, das wiederum den tat
sächlich fließenden Strom iisti an das Dämpferventil 6 weiterleitet. Durch die Ver
stellung des Dämpferventiles 6 wird ein Strömungsquerschnitt verändert, wo
durch die Dämpferkraft entsprechend der Anforderung variiert wird.
Die für die Berechnung der zunächst ermittelten Dämpferkraft FDi erforderlichen
Größen der Aufbaugeschwindigkeit VAi und der relativen Dämpfergeschwindigkeit
VDKi werden aus dem Abstandssignal hi in der Geschwindigkeitsermittlungseinheit
1 errechnet, deren Funktionsweise in der Fig. 2 ausführlich dargestellt ist.
In dem Ausführungsbeispiel wird das Abstandssignal hi einem ersten Tiefpassfil
ter 11, einem zweiten Tiefpassfilter 12 sowie einem Hochpassfilter 15 zugelei
tet. Der erste Tiefpassfilter weist eine Zeitkonstante T1 zur Ermittlung eines er
sten Ausgangssignals hsi auf, das an eine Berechnungseinheit 13 zur Berechnung
eines ersten Geschwindigkeitssignals Vdsi und ebenfalls an eine Verknüpfungs
stelle geleitet wird. Der zweite Tiefpassfilter 12 mit einer Zeitkonstante T2, die
größer als die Zeitkonstante T1 des ersten Tiefpassfilters 11 ist, wird ebenfalls
mit dem Abstandssignal hi beaufschlagt und filtert ein zweites Abstandssignal hli
heraus, das seineiseits einer Berechnungseinheit 14 zur Berechnung des zweiten
Geschwindigkeits Signals Vdli zugeführt uni andererseits mit negativen Vorzeichen
der Verknüpfungseinheit zugeführt wird.
In der Verknüpfungseinheit werden das erste gefilterte Abstandssignal hsi und
das mit negativen Vorzeichen versehene zweite gefilterte Abstandssignal hli ad
diert und in der Betragsbildungseinheit 16 wird ein Differenzsignal dh erzeugt,
das als Parameter für die Beurteilung der zu verwendenden Dämpfergeschwindigkeitssignale
herangezogen wird. Auf welche Art und Weise diese Beurteilung
erfolgt, wird später erläutert.
Das zweite Dämpfergeschwindigkeitssignal Vdli wird sowohl einem Schalter 19
als auch, wie in der Fig. 1 ersichtlich, der Dämpferkraftvorgabeeinheit 2 zuge
führt, aus der dort in Zusammenhang mit der Fahrzeuggeschwindigkeit Vv die
erste ermittelte Dämpferkraft FDi errechnet wird.
Das erste Dämpfergeschwindigkeitssignal Vdsi wird ebenfalls dem Schalter 19
zugeführt und darüber hinaus einer Betragsbildungseinheit 17 zur Bildung des
Betrags Vds-pos ermittelt wird.
Schließlich wird das Abstandssignal hi einem Hochpassfilter 15 zugeführt, der die
Radschwingungen, die nicht mehr effektiv vom Stellglied gestellt werden kön
nen, selektiert. Der Hochpassfilter 15 gibt ein Signal fi aus, das an eine Logikein
heit 18 weitergeleitet wird.
Ebenfalls an diese Logikeinheit 18 werden die aus den Betragsermittlungseinhei
ten 16 und 17 ermittelten Größen des Differenzsignals dh und des Betrages des
ersten Dämpfergeschwindigkeitssignals Vds-pos geleitet. Anhand der eingehenden
Größen wird in dieser Logikeinheit 18 entschieden, welches Signal an den Schal
ter 19 übermittelt werden soll. Die Entscheidung, welche der Dämpfergeschwin
digkeitssignale der weiteren Verarbeitung zugrunde gelegt werden sollen, wird
anhand der Bewertung dieser eingehenden Größen getroffen. Sofern der Betrag
des ersten Geschwindigkeitssignals größer als ein erster Kennwert oder das Dif
ferenzsignal größer als ein zweiter Kennwert und das Signal fi geringer als ein
Grenzwert ist, wird als Dämpfergeschwindigkeit VDKi das erste Geschwindigkeits
signal Vds gesetzt. Sofern diese Logikbedingung nicht erfüllt ist, wird als relative
Dämpfergeschwindigkeit VDK der Wert des zweiten Dämpfergeschwindigkeits
signals Vdl genommen, das über eine längere Zeitkonstante ermittelt wurde. Die
se relative Dämpfergeschwindigkeit VDKi wird dann gemäß der Fig. 1 dem inver
sen Dämpferkennfeld 4 als Eingangsgröße zugeführt.
Insbesondere bei der Anwendung des Skyhook-Prinzips ist es erforderlich, dass
die Dämpfergeschwindigkeit im Radfrequenzbereich mit möglichst geringen Pha
senverzug ermittelt wird. Dies ist mit dem oben geschilderten Verfahren sehr gut
möglich, weil bei großen Dämpfergeschwindigkeiten eine dynamisch schnelle
aber dafür nicht so genaue erste Dämpfergeschwindigkeit Vdsi genommen wird
und ansonsten die genauere, dafür aber dynamisch trägere zweite Dämpferge
schwindigkeit Vdli genutzt wird. Durch den Einsatz des Hochpassfilters 15 fällt
eine hochfrequente Anregung des Skyhook-Systems und ein entsprechend hoch
frequentes Schalten des Stellgliedes weg, was zu einer Verringerung des Schalt
geräusches führt. Weiterhin wird das Stellglied mechanisch nicht so stark bela
stet.
Ein Beispiel für den Verlauf einer Regelung anhand der Dämpfergeschwindigkeit
ist in der Fig. 5 gezeigt, in der die Kurve A das Geschwindigkeitssignal in konti
nuierlicher Messung darstellt. Die Kurve B ist das digitalisierte Geschwindigkeits
signal mit einer entsprechend kurzen Zeittaktung, was eine sehr schnelle Reakti
on auf die Geschwindigkeitsveränderungen zulässt. Eine weitere Kurve C ist die
digitalisierte Form der Kurve A über ein größeres Zeitintervall, wodurch die gerin
gen Schwankungen um eine Ruhelage besser ausgeglichen werden. Ebenfalls in
der Fig. 5 eingezeichnet sind einmal die Grenzwerte Vds-pos bei einem Wert von
ca. 200 mm/sec sowie das Differenzsignal Dh.
In der dargestellten Kurve überschreitet der Betrag Vds-pos den Grenzwert, so dass
zur weiteren Regelung der Dämpferkraft das erste Geschwindigkeitssignal Vdsi
verwendet wird. Nach zwei Nulldurchgängen der Kurve A ist das Differenzsignal
kleiner als der vorgegebene Grenzwert, so dass auf das präzisere aber langsame
re zweite Dämpfergeschwindigkeitssignal Vdli umgeschaltet wird. Auch im weite
ren Verlauf der Kurve A wird dann das langsamere Geschwindigkeitssignal Vdli
zugrunde gelegt, da das Differenzsignal dh unterhalb des festgelegten Grenzwer
tes liegt.
Im weiteren Verlauf der Kurve A wird deutlich, dass durch das große Zeitintervall
T2 ein häufiges Umschalten zwischen einer harten und einer weichen Dämpfung
bzw. zwischen verschiedenen Dämpfungszuständen vermieden wird, was der
Fall wäre, würde man stets nur die kurze Zeittaktung T1 mit dem entsprechenden
Geschwindigkeitssignal Vdsi zugrunde legen. Ein solches schnelles Hin- und Her
schalten wäre immer bei dem Über- bzw. Unterschreiten der Kurve B bezüglich
der Kurve A notwendig.
Claims (17)
1. Verfahren zur Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft verstellbarer Dämpfer
in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit aktiven oder semiaktiven
Dämpfersystemen, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung oder Steuerung
in Abhängigkeit von der Dämpfergeschwindigkeit (VDK) erfolgt und die Dämpfer
geschwindigkeitssignale (vdl, vds) mittels Abstandssensoren und Differenzbildung
der Abstandssensorensignale (hi) über eine festgelegte Zeitdifferenz ermittelt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpferge
schwindigkeit (vdl, vds) für jedes zu dämpfende Bauteil einzeln ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ab
standssensoren die Entfernung zwischen einem Rad und dem Fahrzeugaufbau
messen.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes Dämpfergeschwindigkeitssignal (vds) über die Differenzbildung
des Abstandssignales (hi) über ein erstes Zeitintervall und ein zweites Dämpfer
geschwindigkeitssignal (vdl) über die Differenzbildung des Abstandssignales (hi)
über ein zweites Zeitintervall ermittelt wird, daß das erste Zeitintervall kleiner
als das zweite Zeitintervall ist und daß anhand festgelegter Parameter eine
Auswahl getroffen wird, welches der Dämpfergeschwindigkeitssignale (vds; vdl)
der Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft (FD) zugrundegelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Dämpfer
geschwindigkeitssignal (vds) über ein Zeitintervall von 0.5 msec bis 5 msec und
das zweite Dämpfergeschwindigkeitssignal (vdl) über ein Zeitintervall von 5 msec
bis 50 msec gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Parameter
ein festgelegter Schwellenwert des Betrages des ersten Dämpfergeschwindig
keitssignals (vds) verwendet und bei Überschreiten des Schwellenwertes das er
ste Dämpfergeschwindigkeitssignal (vds) und ansonsten das zweite Dämpferge
schwindigkeitssignal (vdl) der Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft (FD)
zugrundegelegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Abstandssignal (hi) mit einem ersten Tiefpaßfilter (11) kleiner Zeitkonstante (T1)
zur Ermittlung eines ersten Ausgangssignals (hs) und mit einem zweiten Tiefpaß
filter (12) größerer Zeitkonstante (T2) zur Ermittlung eines zweiten Ausgangs
signals (hl) gefiltert wird und diese Ausgangssignale zur Berechnung der Dämp
fergeschwindigkeitssignale (vds, vdl) verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Abstandssignal (hi) mit einem ersten Tiefpaßfilter (11) kleiner Zeitkonstante (T1)
zur Ermittlung eines ersten Ausgangssignals (hs) und mit einem zweiten Tiefpaß
filter (12) größerer Zeitkonstante (T2) zur Ermittlung eines zweiten Ausgangs
signals (hl) gefiltert wird, daß als Parameter der Betrag eines Differenzsignals
(dh) zwischen dem ersten und dem zweiten Ausgangssignal (hs; hl) verwendet
und daß anhand eines festgelegten Schwellenwertes des Differenzsignals (dh)
eine Auswahl getroffen wird, welches der Dämpfergeschwindigkeitssignale (vds;
vds) der Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft zugrundegelegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten
eines Schwellenwertes für den Betrag des Differenzsignals (dh) das erste Dämp
fergeschwindigkeitssignal (vds) und ansonsten das zweite Dämpfergeschwindig
keitssignal (vdl) der Regelung oder Steuerung der Dämpferkraft (FD) zugrundege
legt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die kleinere
Zeitkonstante (T1) 0,25 msec bis 2,5 msec und die größere Zeitkonstante (T2)
2,5 msec bis 25 msec beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei Über
schreiten des Schwellenwertes für den Betrag des Differenzsignals (dh) und des
als Parameter festgelegten Schwellenwertes des Betrages des ersten Dämpfer
geschwindikeitssignals (vds) das erste Dämpfergeschwindigkeitssignal (vds) und
ansonsten das zweite Dämpfergeschwindigkeitssignal (vdl) der Regelung oder
Steuerung der Dämpferkraft (FD) zugrundegelegt wird.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpferkraft (FD) nach dem Skyhook-Verfahren, nach dem Ground
hook-Verfahren oder nach einer Kombination dieser Verfahren geregelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpferge
schwindigkeit (VDK) für die Berechnung des inversen Dämpferkennfeldes (4)
verwendet und die Aufbaugeschwindigkeit (VA) aus der Integration eines Signals
eines am Aufbau angeordneten Beschleunigungssensor ermittelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpferge
schwindigkeit (VDK) für die Berechnung des inversen Dämpferkennfeldes (4)
verwendet und die Aufbaugeschwindigkeit (VA) aus einem Dämpfergeschwin
digkeitssignal (vdl) mit herausgefiltertem Radgeschwindigkeitsanteil ermittelt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Dämpferge
schwindigkeitssignal das zweite Dämpfergeschwindigkeitssignal (vdl) gemäß An
spruch 4 oder 5 verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mittels eines Hochpaßfilters (15) Schwingungen mit niedriger Frequenz un
terhalb 2 Hz des Abstandssignals (hi) herausgefiltert werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass für die Berechnung
des inversen Dämpferkennfeldes zusätzlich das Dämpfergeschwindigkeitssignal
(vdl) herangezogen wird, wenn das Ausgangssignal des Hochpaßfilters (15) ei
nen Grenzwert überschreitet.
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