DE10124183C2 - Verankerungselement zur Verbindung eines Implantats mit einer prothetischen Versorgung - Google Patents
Verankerungselement zur Verbindung eines Implantats mit einer prothetischen VersorgungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verankerungselement zur
Verbindung eines Implantats mit einer prothetischen Versor
gung. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Veranke
rungselement, welches ein in das Implantat einschraubbares Ge
windeteil sowie ein Kopfteil umfasst. Zwischen dem Gewindeteil
und dem Kopfteil ist eine Sollbruchstelle vorgesehen.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, in der Implantologie
unterschiedliche, weitere Bauelemente zu verwenden, die eine
funktionelle und sichere Versorgung gewährleisten. So werden
beispielsweise unterschiedlich ausgebildete Verankerungen an
dem Implantat befestigt. Das Implantat übernimmt dabei bei
spielsweise den Ersatz der natürlichen Zahnwurzel. Die Veran
kerungen oder Verankerungselemente können in Form von Einzel
pfosten, Stegpfosten oder Primärankern ausgebildet werden und
dienen als Verbindungsglied zwischen dem Implantat und der
prothetischen Versorgung.
Der Stand der Technik zeigt Ausgestaltungen, bei denen die
Verankerungselemente (auch Abutments) direkt im Implantat oder
indirekt mittels Befestigungsschrauben verbunden werden. Die
Verbindung erfolgt nach der Montage durch Einschrauben des
Verankerungselements mit einem vorgegebenen Drehmoment.
Verankerungselemente der beschriebenen Art sind beispielsweise
in der Veröffentlichung "Implantologie Journal" 1/2001, Seite
46 bis 49, "Stresstest für Implantate" beschrieben. Dabei wird
das grundsätzliche Problem erörtert, dass derartige Veranke
rungselemente hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sein
können. Um sowohl eine Beschädigung des Implantats als auch
der prothetischen Versorgung zu verhindern, ist an dem Verankerungselement
eine Sollbruchstelle ausgearbeitet, die im Fal
le eines Bruches ein Versagen des Verankerungselements an die
ser Stelle sicherstellen soll.
Brüche von Verankerungselementen kommen beispielsweise vor,
wenn sich das eingeschraubte Verankerungselement löst. Falls
ein derartiges Lösen bei routinemäßigen Überprüfungen durch
den Zahnarzt oder durch den Patienten nicht rechtzeitig er
kannt wird, treten Biegelastwechsel auf, die einen Bruch im
kritischen Bereich hervorrufen.
Es versteht sich, dass bei einem Bruch innerhalb des Implan
tatkörpers oder an dessen Grenzbereich das Gewindeteil des
Verankerungselements im Implantat verbleibt. Diese Situation
ist sowohl für den Patienten als auch für den Chirurgen oder
Zahnarzt unerwünscht, da es erforderlich ist, das in dem Im
plantat verbliebene Bruchstück des Verankerungselements zu
entfernen. Dieses kann durch Kratzen und Drehen mittels einer
Sonde erfolgen oder durch Einsatz einer Ultraschallspitze. Al
le diese Maßnahmen sind jedoch zum einen mühsam und zeitauf
wendig, zum anderen ist nicht sichergestellt, dass das Gewin
deteil oder der verbleibende Rest des Verankerungselementes
vollständig entfernt werden kann. Auch das Ausbohren stellt
keine zufrieden stellende Lösung dar, da das Implantat-
Innengewinde beschädigt werden kann. Als einzige Abhilfe ist
es dann möglich, das Implantat aus dem Kiefer zu entfernen,
falls das verbleibende, abgebrochene Teil aus dem Implantat
nicht entfernt werden kann bzw. falls sich bei dessen Entfer
nung eine Beschädigung des Implantatgewindes einstellt.
Auch das Ausbilden einer Sollbruchstelle an dem Verankerungs
element bringt keine befriedigende Lösung, da zwar die Bruch
stelle im Wesentlichen lokalisiert und festgelegt werden kann,
ein Entfernen des verbleibenden Gewindeteils oder Bruchstücks
des Verankerungselements aus dem Implantat jedoch nicht ver
einfacht wird.
Die US 61 68 436 B1 offenbart ein Verankerungselement zur Ver
bindung eines Implantats mit einer prothetischen Versorgung,
mit einem in das Implantat einschraubbaren Gewindeteil, einem
Kopfteil sowie einer zwischen dem Gewindeteil und dem Kopfteil
angeordneten Wandstärken-Verminderung, welche als Ringnut für
einen O-Ring ausgebildet ist. Das Gewindeteil ist angrenzend
an die Wandstärken-Verminderung mit einem innen liegenden Ein
griffsbereich versehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verankerungsele
ment der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welches bei
einfachem Aufbau und einfacher, betriebssicherer Anwendbarkeit
auch nach einem Versagens-Bruch ein problemloses Entfernen des
in dem Implantat verbleibenden Teils ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Hauptanspruchs gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vor
teilhafte Ausgestaltungen der Erfindung. Erfindungsgemäß ist
somit vorgesehen, dass das Gewindeteil angrenzend an die Soll
bruchstelle mit einem innen liegenden Eingriffsbereich verse
hen ist.
Das erfindungsgemäße Verankerungselement zeichnet sich durch
eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Durch die Verwendung ei
nes innen liegenden Eingriffsbereichs, der bei dem unbeschä
digten Verankerungselement nicht sichtbar ist und deshalb dessen
Funktion und Anwendung nicht stört, ist sichergestellt,
dass nach einem Bruch das verbleibende Rest-Teil, meist das
komplette Gewindeteil, in einfacher Weise entfernt werden
kann. Der Eingriffsbereich gestattet eine ausreichende
Kraftübertragung bzw. Drehmomentaufbringung, um ein Ausschrau
ben aus dem Implantat sicherzustellen.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, dass der Eingriffsbereich zumindest eine Anlagefläche für
ein Werkzeug aufweist. Diese Anlagefläche kann in unterschied
lichster Weise ausgestaltet werden, abhängig von der Dimensio
nierung des Verankerungselements, von dem zu dessen Entfernung
zu verwendenden Werkzeug und/oder von der einzusetzenden Tech
nologie.
Besonders bevorzugt ist es, wenn die Anlagefläche an einer in
nen liegenden Ausnehmung des Gewindeteils ausgebildet ist. Bei
dieser vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann bei
spielsweise eine Innen-Sechskant-Ausnehmung vorgesehen sein,
um einen Imbusschlüssel einzusetzen. Es ist selbstverständlich
auch möglich, einen Schlitz zum Eingriff eines Schraubendre
hers oder Ähnliches auszubilden. In jedem Falle ermöglicht die
Anbringung der Anlagefläche an einer innen liegenden Ausneh
mung ein großes Maß an geometrischer Freiheit, ohne dass das
äußere Erscheinungsbild und der Einsatz des Verankerungsele
ments gestört werden.
Zur Herstellung des Verankerungselements ist es besonders vor
teilhaft, wenn der Gewindeteil und der Kopfteil jeweils in
Form eines separaten Bauteils gefertigt und nachfolgend mit
einander verbunden werden. Diese Verbindung ist bevorzugter
weise nur durch Bruch des Verankerungselements im Bereich der
Sollbruchstelle trennbar. Die Verbindung kann in unterschied
lichster Weise erfolgen, beispielsweise durch Verschweißen,
durch Löten, durch eine Stumpfverbindung, durch Kleben oder
Ähnliches.
Erfindungsgemäß ist somit ein Verankerungselement mit einem
passiven, innen liegenden, von außen unsichtbaren Sicher
heitselement, welches im kritischen Frakturbereich angeordnet
ist, geschaffen, so dass bei einer Überbelastung und bei einem
Bruch eine Freilegung des Sicherheitselements erfolgt. Hier
durch wird die Möglichkeit geschaffen, das verbleibende Frag
ment des Verbindungselementes mühelos aus dem Implantatkörper
zu entfernen. Durch geeignete Dimensionierung und Ausgestal
tung ergeben sich vergleichbare oder die gleichen Festigkeits
werte, wie bei einem aus dem Stand der Technik bekannten Ver
ankerungselement.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine Teil-Gesamtansicht eines in ein Implantat ein
gesetzten erfindungsgemäßen Verankerungselements,
Fig. 2 eine Ansicht, analog Fig. 1, nach einem Bruch des
Verankerungselements,
Fig. 3 eine Teil-Schnittansicht der beiden noch nicht mit
einander verbundenen Komponenten des Verankerungs
elements,
Fig. 4 eine Seitenansicht, teils im Schnitt, analog Fig. 3,
im fertig montierten Zustand des erfindungsgemäßen
Verankerungselements, und
Fig. 5 eine Seitenansicht des in Fig. 4 dargestellten Ver
ankerungselements.
In den Figuren ist mit dem Bezugszeichen 1 schematisch ein
Teil eines Implantats dargestellt. Dieses weist eine Gewinde
ausnehmung 10 auf, in welche ein Gewindeteil 3 des erfindungs
gemäßen Verankerungselements eingeschraubt ist. Einstückig mit
dem Gewindeteil 3 ist ein Kopfteil 4 verbunden. Der Kopfteil 4
ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und an seiner
Oberseite mit einem Schlitz 11 versehen, in welchen ein Werk
zeug, beispielsweise ein Schraubendreher in Eingriff bringbar
ist.
Wie sich beispielsweise aus der Darstellung der Fig. 4 und 5
ergibt, ist am Übergangsbereich zwischen dem Gewindeteil 3 und
dem Kopfteil 4 eine Sollbruchstelle 5 ausgearbeitet, die einen
verminderten Querschnitt hat. Beim Auftreten von entsprechen
den Belastungen ist somit ein Versagen des Verankerungsele
ments durch Bruch im Bereich der Sollbruchstelle sicherge
stellt.
An dem Kopfteil 4 oder mittels des Kopfteils 4 ist, wie aus
Fig. 1 ersichtlich ist, eine prothetische Versorgung 2 gehal
tert.
Wie sich aus den Darstellungen der Figuren ergibt, ist an dem
Verankerungselement im Bereich der Sollbruchstelle eine Aus
nehmung 9 vorgesehen, welche sich in das Gewindeteil 3 er
streckt. Die Ausnehmung 9 ist mit einem Eingriffsbereich 6
versehen, der zumindest eine Anlagefläche 7 umfasst. Im fertig
gestellten Zustand (siehe Fig. 4) ist die Ausnehmung 9 von
außen nicht sichtbar, so dass sich ein ungestörtes äußeres Er
scheinungsbild, wie in Fig. 5 gezeigt, ergibt.
Bei einem Versagen des Verankerungselements bricht dieses im
Bereich der Sollbruchstelle 5. Es ergibt sich der in Fig. 2
gezeigte Zustand, bei welchem der restliche Gewindeteil 3 in
dem Implantat 1 verbleibt. Durch den Bruch wird der Eingriffs
bereich 6 geöffnet, so dass in diesen ein Werkzeug 8 einsetz
bar ist, um, wie in Fig. 2 gezeigt, den Rest des Verankerungs
teils aus dem Implantat auszuschrauben.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Herstellung des erfindungsgemäßen
Verankerungselements. Das Kopfteil 4 sowie das Gewindeteil 3
werden als separate Bauelemente hergestellt. Das Kopfteil 4
ist mit einem Montageansatz 12 versehen, welcher in eine Mon
tageausnehmung 13, welche Teil der Ausnehmung 9 ist, einsetz
bar ist. Die Verbindung kann durch Schweißen, Löten, durch ei
ne Schrumpfverbindung oder durch eine Klebeverbindung oder auf
andere Weise erfolgen. Im fertig montierten Zustand ergibt
sich der Zustand der Fig. 4. Das Kopfteil 4 und das Gewinde
teil 3 sind dabei fest und einstückig miteinander verbunden.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Vielmehr ergeben sich insbesondere hinsichtlich
der Ausgestaltung und Anordnung der Anlagefläche 7 sowie des
Eingriffsbereichs 6 unterschiedlichste Variationsmöglichkei
ten.
Claims (9)
1. Verankerungselement zur Verbindung eines Implantats (1)
mit einer prothetischen Versorgung (2), mit einem in das
Implantat (1) einschraubbaren Gewindeteil (3), einem zum
Eingriff eines Einschraubwerkzeuges ausgebildeten Kopf
teil (4) sowie einer zwischen dem Gewindeteil (3) und dem
Kopfteil (4) angeordneten Sollbruchstelle (5), dadurch
gekennzeichnet, dass das Gewindeteil (3) angrenzend an
die Sollbruchstelle (5) mit einem innen liegenden Ein
griffsbereich (6) für ein Werkzeug (8) versehen ist.
2. Verankerungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der Eingriffsbereich (6) zumindest eine Anlage
fläche (7) für ein Werkzeug (8) aufweist.
3. Verankerungselement nach Anspruch (2), dadurch gekenn
zeichnet, dass die Anlagefläche (7) an einer innen lie
genden Ausnehmung (9) des Gewindeteils (3) ausgebildet
ist.
4. Verankerungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass der Gewindeteil (3) und der
Kopfteil (4) in Form jeweils eines separaten Bauteils ge
fertigt und anschließend miteinander verbunden sind.
5. Verankerungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, dass die Verbindung nur durch Bruch des Veranke
rungselements im Bereich der Sollbruchstelle (5) trennbar
ist.
6. Verankerungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass die Verbindung in Form einer
Schweißverbindung ausgebildet ist.
7. Verankerungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass die Verbindung in Form einer
Lötverbindung ausgebildet ist.
8. Verankerungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass die Verbindung in Form einer
Schrumpfverbindung ausgebildet ist.
9. Verankerungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass die Verbindung in Form einer
Klebeverbindung ausgebildet ist.
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